Nagelfluh Frühjahr-Sommer 2018
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
in diesem Jahr feiert der Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />
sein zehnjähriges Bestehen. Alles hat<br />
im Jahr 2008 mit einem großen Experiment<br />
angefangen. Wird es gelingen, das in der<br />
Region tief verankerte Motto »schützen und<br />
nützen« aufzunehmen und unter dem Qualitätssiegel<br />
»Naturpark« weiter zu entwickeln?<br />
Können wir das touristische Profil der Region<br />
hin zu einer Naturerlebnisregion schärfen?<br />
Gelingt es, einen Dialog aller Gruppen auf<br />
Augenhöhe zu etablieren und können wir<br />
unter diesen Vorzeichen Projekte, wie Besucherlenkung<br />
oder den Auau eines Umweltbildungsprogramms,<br />
mit unseren Schulen auf<br />
den Weg bringen?<br />
Viele solcher Fragen standen im Raum, auf<br />
die keine abschließende Antwort gegeben<br />
werden konnte. Wir haben es einfach versucht<br />
und uns getraut anzufangen, besser gesagt,<br />
klein anzufangen, nämlich mit einer Vollzeit-<br />
Geschäsführerstelle und zahlreichen Ideen,<br />
Zielen und Wünschen.<br />
Zehn Jahre später, im Jahr <strong>2018</strong>, sind wir in<br />
der Naturparkgeschässtelle zu siebt. Wir<br />
haben sechs (bald sieben) Naturpark-Partnerschulen<br />
mit über 1.000 Schülern und führen<br />
jedes Jahr fünf Junior Ranger <strong>Sommer</strong>camps<br />
mit insgesamt 75 Kindern durch. Gemeinsam<br />
mit unseren Partnern konnten wir die international<br />
viel beachtete Besucherlenkungskampagne<br />
»Dein Freiraum. Mein Lebensraum«<br />
starten und können nun deren erste Erfolge<br />
beobachten. Bei der Umsetzung unterstützen<br />
uns inzwischen drei Naturpark-Ranger. Sie<br />
sind weit und breit die ersten ihrer Art und<br />
vermutlich Trendsetter für weitere Gebiete.<br />
Die Ranger bieten, ebenso wie unsere ausgebildeten<br />
Naturparkführer, zahlreiche geführte<br />
Wanderungen an und liefern damit besondere<br />
Naturerlebnisse für Einheimische und Gäste.<br />
Sie sind unverzichtbare Bausteine, um das Ziel<br />
zu erreichen, den Naturpark als Naturerlebnisregion<br />
zu positionieren. Unverzichtbar deshalb,<br />
weil verantwortungsvolles Tourismusmarketing<br />
in der heutigen Zeit nur dann<br />
betrieben werden kann, wenn gleichzeitig<br />
attraktive Lenkungsinstrumente entwickelt<br />
und angewendet werden.<br />
Sehr früh haben wir mit dem AlpSeeHaus<br />
ein Informationszentrum mit Erlebnisaus -<br />
stellung bekommen und bereiten gerade in<br />
Hittisau einen weiteren Infopunkt für den<br />
Naturpark und seine emen vor. In Doren ist<br />
eine Naturpark-Metzgerei entstanden, die<br />
regional produzierte, hochwertige Produkte<br />
herstellt. Mit der Ausarbeitung eines Naturpark-Partnerprogramms<br />
für touristische Leistungsträger<br />
konnten wir inzwischen beginnen.<br />
Es gäbe noch einiges aufzuzählen. Dinge, die<br />
wir ausprobiert haben und sich als erfolgreich<br />
erwiesen haben, und auch einige Dinge, die<br />
sich nicht bewährt haben.<br />
Besonders wertvoll ist uns die gute und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit mit unseren<br />
Partnern, die es uns ermöglicht, auch schwierige<br />
emen anzugehen, wie zum Beispiel die<br />
Lenkung des Mountainbikeverkehrs. Deshalb<br />
soll das hier Aufgezählte nicht zu einem Eigenlob<br />
führen, sondern dazu dienen, dass wir uns<br />
bei allen unseren Partnern herzlich für deren<br />
großartige Unterstützung bedanken. Sie sind<br />
ganz entscheidend dafür verantwortlich, dass<br />
wir das eine oder andere Ziel, das wir uns<br />
gesetzt haben, tatsächlich erreicht haben. Ein<br />
großes Dankeschön muss an dieser Stelle auch<br />
an alle Bürgermeister und Bürgemeisterinnen<br />
der Naturparkgemeinden und an alle zugehörigen<br />
Gemeinderäte und Gemeinderätinnen<br />
für die vielen inhaltlichen Hilfestellungen und<br />
natürlich für die finanzielle Unterstützung<br />
gerichtet werden. Inzwischen drei Beitrags -<br />
erhöhungen galt es auf den Weg zu bringen,<br />
damit wir die wachsenden Aufgaben bewältigen<br />
konnten. Und ohne die zusätzliche Förderung<br />
durch den Landkreis Oberallgäu, den<br />
Freistaat Bayern und das Land Vorarlberg<br />
wären wir nicht in der Lage, in dem heutigen<br />
Umfang an unseren Aufgaben zu arbeiten.<br />
Wir gehen also mit viel Rückenwind in die<br />
nächsten 10 Jahre.<br />
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe.<br />
Ihr<br />
Rolf Eberhardt<br />
Geschäsführer Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette e.V.<br />
Grenzüberschreitender Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />
Mit einer Größe von 405 Quadratkilo metern<br />
ist die <strong>Nagelfluh</strong>kette im alpen weiten Vergleich<br />
ein Schutz gebiet mittlerer Größe. Während<br />
im Bregenzerwald die Gesamt fläche der<br />
beteiligten acht Gemeinden im Naturpark liegen,<br />
gehören von den sieben Allgäuer Gemeinden<br />
in der Regel die dünn besiedelten<br />
Berggebiete dazu. Innerhalb der Naturparkgrenzen<br />
leben etwa 13.000 Menschen, was<br />
zu einer vergleichsweise geringen Siedlungsdichte<br />
von 33 Einwohnern je Quadratkilo -<br />
meter führt. Ein besonderes Merkmal ist der<br />
sorgsame Umgang der Bewohner mit ihrer<br />
Heimat.<br />
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