15.12.2012 Aufrufe

Interview - Physio-Verband

Interview - Physio-Verband

Interview - Physio-Verband

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wie läuft die Beantragung einer Therapie bei der Krankenkasse ab? Was bezahlt die Krankenkasse?<br />

• Direkt bei der Kasse muss die Therapie in der Regel nicht beantragt werden. Die Beantragung läuft<br />

über den behandelnden Arzt. Das heißt: Eltern gehen ganz normal zu ihrem Kinderarzt. Dieser stellt<br />

dann ein Rezept aus, auf dessen Grundlage innerhalb von zehn Tagen mit der ersten Behandlung begonnen<br />

werden muss. Die Kasse bezahlt normalerweise die Therapieform, die vom Arzt verschrieben<br />

wird. Wenn beispielsweise eine Entwicklungsverzögerung vorliegt, bekommt das Kind Bobath oder Vojta.<br />

Die Behandlungskosten werden dann von der Kasse übernommen.<br />

Wie viele Therapiestunden werden in der Regel genehmigt? Müssen nach einer Behandlungseinheit Wartefristen<br />

eingehalten werden, bevor eine weitere Behandlung möglich ist?<br />

• Bei einer Erstverordnung werden zehn Therapieeinheiten verordnet. Je nach Krankheitsbild wird danach<br />

entschieden, ob eine weitere Behandlung notwendig ist oder nicht. Sind Kinder chronisch krank,<br />

bekommen sie eine fortlaufende Verordnung. Bei ansonsten gesunden Kindern, die wegen einer Entwicklungsverzögerung<br />

oder eines Haltungsschadens in Behandlung sind, reichen oft schon zehn Einheiten,<br />

um Besserung erzielen.<br />

Wie lange dauert eine <strong>Physio</strong>therapiesitzung?<br />

• Bei Bobath oder Vojta, dies wird beispielsweise bei einer neurologischen Erkrankung oder einer Entwicklungsverzögerung<br />

verordnet, beträgt die Behandlungsdauer pro Sitzung 30 bis 45 Minuten. Die<br />

normale Krankengymnastik, die bei einer Haltungsschwäche oder Fußfehlstellung angewandt wird,<br />

umfasst 15 bis 25 Minuten pro Therapiesitzung. Und für den Fall, dass der Kinderarzt eine längere Behandlungsdauer<br />

für erforderlich erachtet, kann er ausnahmsweise auch sogenannte Doppelbehandlungen<br />

verordnen.<br />

Wie lang sind die durchschnittlichen Wartezeiten auf einen Therapieplatz?<br />

• Das ist natürlich von <strong>Physio</strong>therapeut zu <strong>Physio</strong>therapeut und von Situation zu Situation unterschiedlich.<br />

Es gibt jedoch immer Fälle, wo ein rascher Therapiebeginn notwendig ist. Unabhängig von den<br />

regulären Wartezeiten, sollten <strong>Physio</strong>therapeuten dies dann auch ermöglichen. Zum Beispiel: Wenn Eltern<br />

bei ihrem drei Monate alten Baby eine asymmetrische Kopfhaltung auffällt, sollten sie auf eine zeitnahe<br />

Behandlung achten und nicht erst zwei Monate warten.<br />

Wie gut sind die Erfolgsaussichten?<br />

• Die Erfolgsaussichten hängen natürlich stark von der jeweiligen Situation und vom jeweiligen Krankheitsbild<br />

ab. Generell gilt, dass <strong>Physio</strong>therapie bei Kindern immer gute Erfolge erzielen kann. In welchem<br />

Ausmaß, kommt immer auf den individuellen Fall an. Beispielsweise kann bei einer degenerativen<br />

Muskelerkrankung natürlich auch mit <strong>Physio</strong>therapie keine Verbesserung erzielt werden. Aber, und<br />

das ist ganz wichtig, <strong>Physio</strong>therapie bietet dem Kind Möglichkeiten, dass die Lebenssituation nicht<br />

noch schlechter wird.<br />

ZVK-Landesverband Baden-Württemberg • Fritz-Walter-Weg 19 • 70372 Stuttgart • Tel. 0711. 925 41 0 • info@physio-verband.de • www.physio-verband.de<br />

Deutscher <strong>Verband</strong> für <strong>Physio</strong>therapie<br />

Zentralverband der <strong>Physio</strong>therapeuten/Krankengymnasten (ZVK) e.V<br />

Landesverband Baden-Württemberg e.V.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!