Metabolisches Syndrom - Silver Horse Edition
Metabolisches Syndrom - Silver Horse Edition
Metabolisches Syndrom - Silver Horse Edition
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<strong>Horse</strong>back Nr. 1 1<br />
Ausgabe Frühjahr/Sommer 2009 - Schutzgebühr 2,80 €<br />
<strong>Horse</strong>back<br />
Zeitschrift für Training und Therapie von Pferden<br />
Neue Erkenntnisse<br />
<strong>Metabolisches</strong> <strong>Syndrom</strong><br />
Angewandte Therapie<br />
Massage fürs Pferd<br />
Trainingsmethoden<br />
Western und Englisch<br />
Organ des Verbandes für Training und<br />
Therapie von Pferden (VTTP)<br />
der <strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> Ranch und des<br />
Westernreiter Teams Ostbayern (WTO)
2 <strong>Horse</strong>back Nr. 1
Editorial<br />
Die Pferdewelt ist ständig in Bewegung, so wollen wir<br />
mit dieser neuen Zeitschrift die aktuellen Trends und<br />
Ansprüche der Reiter und Pferdebesitzer aufgreifen und<br />
bedienen. Die Zeitschrift „<strong>Horse</strong>back“, deren erste Ausgabe<br />
nun vor Ihnen liegt, soll die Schwerpunkte Training<br />
und Therapie von Pferden zum Inhalt haben. Beide Themengebiete<br />
sind untrennbar miteinander verknüpft und<br />
aktueller denn je zuvor.<br />
Der Name der Zeitschrift „<strong>Horse</strong>back“ bedeutet zum<br />
einen „Pferderücken“ und weist hiermit auf den Kernpunkt<br />
vieler Problematiken von Pferden hin, mit denen<br />
Pferdetherapeuten konfrontiert werden. Zudem hat der<br />
Ausdruck „<strong>Horse</strong>back“ auch die Bedeutung des Reitens<br />
von Pferden und deckt den zweiten Schwerpunkt der<br />
Themen ab.<br />
Somit bieten wir auch den Vereinen und Verbänden eine<br />
Plattform, sich darzustellen und ihre Mitglieder über<br />
Neuigkeiten zu informieren. <strong>Horse</strong>back ist das offizielle<br />
Organ des „Westernreiter Teams Ostbayern e.V.“<br />
(WTO) und des „Verbands für Training und Therapie<br />
von Pferden“ (VTTP).<br />
Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich – jeweils im<br />
Frühjahr und Herbst eines Jahres. Herausgeber ist der<br />
Verlag „<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> <strong>Edition</strong>“.<br />
Und nun viel Spaß beim Lesen und Schmökern<br />
wünscht die Redaktion von „<strong>Horse</strong>back“!<br />
Impressum<br />
„<strong>Horse</strong>back“ erscheint zweimal im Jahr im Verlag <strong>Silver</strong><br />
<strong>Horse</strong> Editon. Die Schutzgebühr beträgt 2,80 Euro.<br />
Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 1 gültig.<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> <strong>Edition</strong> - Gschaid 2 - 84163 Marklkofen<br />
Tel. 08732/938121<br />
Fax 08732/938122<br />
www.silverhorseedition.de<br />
silverhorseranch@aol.com<br />
Herausgeber: <strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> <strong>Edition</strong><br />
Redaktionsleitung: Peter Ettl, Renate Ettl<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Karin Weitzer<br />
Keine Garantie für unverlangt eingereichte Manuskripte.<br />
Alle Rechte bei den Autoren. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />
Redaktionsschluss/Annahmeschluss Inserate: 30.9.09<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 3<br />
Inhalt<br />
Editorial 3<br />
Impressum 3<br />
Gesundheitsvorsorge und<br />
ergänzende Heilmethoden 4<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> News 5<br />
Die klassische Massage 6<br />
Heilkräuter für das Pferd 8<br />
WTO-Nachrichten 9<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> Ranch 11<br />
Pferdetherapeut 12<br />
Tag der offenen Tür 13<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> <strong>Edition</strong> 14<br />
Stoffwechsel-Entgleisung 15<br />
Embryotransfer 17<br />
<strong>Horse</strong>&Dog-Trail 20<br />
Vergleich der Reitweisen<br />
Englisch - Western 23<br />
Verband für Training und<br />
Therapie von Pferden 25<br />
Trainingsfibel (Auszug) 26<br />
Neue Bücher 27<br />
Bücher von Renate Ettl 28<br />
Vorschau auf der nächste Heft 29
4 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Ganzheitliche Ansätze beim Pferd<br />
Gesundheitsvorsorge<br />
und ergänzende<br />
Heilmethoden<br />
Seit einigen Jahren sind so genannte alternative<br />
Heilmethoden nicht nur im Humanbereich,<br />
sondern auch bei den Besitzern von<br />
Haustieren sehr beliebt geworden. Ein besonderes<br />
Interesse haben vor allem die Pferdebesitzer<br />
an verschiedenen Therapiemöglichkeiten,<br />
vor allem dann, wenn Lahmheiten<br />
chronisch geworden sind und die schulmedizinische<br />
Behandlung nicht mehr zufrieden<br />
stellende Ergebnisse bringt.<br />
Der Fundus an therapeutischen<br />
Möglichkeiten ist<br />
nahezu unerschöpflich.<br />
Gut ausgebildete<br />
Pferdetherapeuten<br />
wie Osteopathen,Chiropraktiker<br />
oder Akupunkteure<br />
können eine<br />
ideale<br />
E r g ä n z u n g<br />
zur tierärztlichenBehandlung<br />
darstellen.<br />
Therapeuten arbeiten<br />
außerdem<br />
nicht nur mit dem<br />
Tierarzt zusammen,<br />
wenn es um Verletzungen<br />
oder Rehabilitation geht, sondern<br />
können auch zur Gesundheitsvorsorge<br />
beitragen.<br />
Somit ist die regelmäßige Betreuung<br />
eines Pferdes durch einen Therapeuten<br />
ebenso sinnvoll wie die durch einen Hufschmied,<br />
einen Tierarzt und eines Sattelexperten.<br />
Der Prävention wird immer<br />
noch viel zu wenig Bedeutung beigemessen,<br />
dabei kann man durch Kontrollchecks<br />
durch den Therapeuten frühzeitige<br />
Probleme erkennen und abwenden.<br />
Dies kann unter Umständen sogar hohe<br />
Tierarztrechnungen ersparen.<br />
Akupunktur mit dem Laser<br />
Gesundheitsvorsorge und<br />
Leistungssteigerung<br />
Ein weiterer Aspekt ist nicht nur die<br />
Vorsorge, sondern auch die Leistungssteigerung<br />
des Pferdes, was insbesondere<br />
für das Sportpferd von Vorteil ist (wobei<br />
auch das Freizeitpferd als Sportpferd<br />
bezeichnet werden muss, da es selbst als<br />
„Nur-Geländepferd“ oft recht beachtliche<br />
Leistungen erbringen muss). Viele Turnierpferde<br />
könnten bessere Leistungen<br />
bringen, wenn sie<br />
zuvor mit Muskeltherapie,anderenphysiotherapeutischen<br />
Maßnahmen<br />
oder Akup<br />
u n k t u r<br />
behandelt<br />
w e r d e n<br />
w ü r d e n .<br />
Sicherlich<br />
lassen sich<br />
keine Wunder<br />
bewirken,<br />
aber wie oft<br />
fehlt dem Rennpferd<br />
nur eine Nasenlänge<br />
oder dem<br />
Springpferd einige Zentimeter,<br />
die es höher springen könnte,<br />
um den Wettbewerb zu gewinnen? Ist das<br />
Reiningpferd muskulär besser vorbereitet,<br />
kann es schneller spinnen und harmonischer<br />
stoppen. Auch hier trennt den Sieger<br />
von den Platzierten oft nur ein halber<br />
Punkt. Verschiedene Therapeuten sprechen<br />
von einer reellen Leistungssteigerung<br />
von drei bis sogar zehn Prozent, dies<br />
aber kann genügen, um den Sieg zu erringen.<br />
Für den Turnierreiter sind die Ausgaben<br />
für einen Physiotherapeuten lediglich<br />
„Peanuts“, wenn man zusammenrechnet,<br />
was man sonst an Boxengebühren, Startgelder,<br />
Mitgliedschaften und Fahrt- und<br />
Übernachtungskosten für einen Turnierstart<br />
ausgibt.<br />
Meistens wird der Pferdetherapeut allerdings<br />
nicht gerufen, um das Pferd zur<br />
Gesundheitsvorsorge oder Leistungssteigerung<br />
zu behandeln, sondern um Probleme,<br />
bei der die Schulmedizin überfordert<br />
ist, zu lösen. Die Krankheiten oder<br />
Verletzungen reichen dabei von Borreliose<br />
bis hin zu Arthrose und undefinierbaren<br />
Krankheitsbildern. Nicht selten sind<br />
diese Pferde schulmedizinisch austherapiert,<br />
so dass der Pferdetherapeut den<br />
letzten Notnagel darstellt. Dies stellt den<br />
Therapeuten vor eine sehr große Herausforderung,<br />
die außerdem eine Menge<br />
an Wissen und Erfahrung voraussetzt,<br />
um dem Pferd helfen zu können. Gute<br />
Therapeuten müssen deshalb eine umfassende<br />
Ausbildung erhalten haben, die<br />
nicht nur medizinisches Wissen beinhaltet.<br />
Ein guter Therapeut sollte außerdem<br />
eine Menge Erfahrung mitbringen, sowohl<br />
in der Therapie als auch im Umgang<br />
und in der Ausbildung von Pferden.<br />
Oft liegt das Übel nämlich darin, dass die<br />
Pferde falsch geritten und trainiert werden.<br />
Zudem führen Reiterfehler zu Verletzungen<br />
und Fehlbelastungen des Pferdekörpers,<br />
die mannigfaltige Gesundheitsprobleme<br />
nach sich ziehen können.<br />
Umfassende Ausbildungen<br />
sind notwendig<br />
Aus diesem Grund reicht es nicht,<br />
wenn der Therapeut sich medizinische<br />
Kenntnisse angeeignet hat, sondern muss<br />
auch ein ebenso guter Reiter und Ausbilder<br />
sein. Diese Faktoren gehören unweigerlich<br />
zusammen. Wenn man sich nach<br />
einem Therapeuten umsieht, sollte man<br />
sich darum nicht scheuen, nach der Ausbildung<br />
– der therapeutischen wie reiterlichen<br />
– zu fragen.<br />
Das Betätigungsfeld des Therapeuten<br />
ist enorm groß, jedes Pferd stellt mit seinen<br />
speziellen Problemen eine neue Herausforderung<br />
dar. Trotzdem kann ein Therapeut<br />
nicht immer helfen, möglicherweise<br />
weil seine Therapie bei diesem Pferd<br />
und dem speziellen Problem nicht anspricht<br />
oder weil seine Ausbildung einfach<br />
nicht ausreicht, um das Pferd erfolgreich<br />
zu behandeln. In diesem Fall sollte<br />
dies der Therapeut dem Pferdebesitzer<br />
mitteilen, was aber leider nicht immer geschieht.<br />
Ein guter Therapeut arbeitet auch<br />
mit Tierärzten zusammen. In der Regel<br />
sollte der Tierarzt zuvor eine Diagnose
stellen, wonach der Therapeut dann seine<br />
Therapie aufbauen kann. Idealerweise<br />
besprechen sich Tierarzt und Therapeut<br />
über die weiteren Maßnahmen.<br />
Nicht zuletzt ist es nur ein Zeichen<br />
für einen seriösen Therapeuten, wenn<br />
er Tierarztdiagnosen anfordert oder den<br />
Pferdebesitzer bei bestimmten Problemen<br />
empfiehlt, zunächst den Tierarzt zu<br />
Rate zu ziehen. Das Verhältnis von Tierarzt<br />
und Therapeut ist keine Konkurrenz,<br />
sondern eine Symbiose.<br />
Der Therapeut kann aber auch hilfreich<br />
sein, wenn der Tierarzt eine klare Diagnose<br />
gestellt hat und das Problem schulmedizinisch<br />
gut behandeln kann. Der Pferdetherapeut<br />
kann selbst dann zur schnelleren<br />
Genesung beitragen und die schulmedizinische<br />
Behandlung unterstützen.<br />
Auf diese Weise werden Pferde schneller<br />
wieder fit und einsatzfähig, was nicht<br />
nur für den Turnierreiter von Bedeutung<br />
ist, sondern auch den Freizeitreiter freut.<br />
Wenn Pferde längere Zeit pausieren müssen,<br />
stellen sich fast immer Sekundärprobleme<br />
ein, die weit über einen einfachen<br />
Muskelabbau hinausgehen. Wenn hingegen<br />
ein Physiotherapeut unterstützend<br />
eingreift, kann man mit speziellen phy-<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 5<br />
siotherapeutischen Maßnahmen den Sekundärproblemen<br />
gegensteuern und den<br />
Heilungsprozess beschleunigen.<br />
Ganzheitliche Ansätze<br />
Nicht zuletzt legt der Therapeut sein<br />
Augenmerk mehr auf eine ganzheitliche<br />
Betrachtung, während die Tierärzte auf<br />
das eigentliche Problem geschult sind. So<br />
wird bei Sehnenproblemen aus schulmedizinischer<br />
Sicht meist auch nur die Sehne<br />
behandelt. Ein guter Therapeut hingegen<br />
schenkt auch dem der Sehne zugehörigen<br />
Muskel seine Aufmerksamkeit. Ist<br />
dieser Muskel aufgrund der Schmerzhaftigkeit<br />
der Sehnenverletzung verspannt,<br />
kommt mehr Zug auf die sowieso schon<br />
verletzte Sehne. Kann der Therapeut<br />
durch bestimmte Massagetechniken eine<br />
Lockerung der Muskulatur erreichen, unterstüzt<br />
dies die Heilung der Sehne. Zusätzlich<br />
kann aber auch die Sehne selbst<br />
zusätzlich manuell oder auch mit Therapiegeräten<br />
behandelt werden, wozu der<br />
Tierarzt sich meist nicht die Zeit nehmen<br />
kann. Auf diese Weise können sich<br />
Tierarzt und Therapeut gut ergänzen und<br />
helfen so dem Pferd, schneller wieder fit<br />
zu werden. Welche Therapieform für welches<br />
Pferd angebracht ist, kann man zuvor<br />
Immer auf dem Laufenden:<br />
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in einem Gespräch mit dem Tierarzt und<br />
dem Therapeuten abklären. Schließlich<br />
sollte man sich erkundigen, welche Therapieformen<br />
der jeweilige Pferdebehandler<br />
beherrscht. Im Vorgespräch kann man<br />
das notwendige Vertrauen zum Therapeuten<br />
aufbauen. Dieser sollte sich genügend<br />
Zeit nehmen, um die Vorgehensweise zu<br />
erklären und abzustimmen. Man darf aber<br />
nicht erwarten, dass der Therapeut am<br />
Telefon nach der Beschreibung der Probleme<br />
gleich eine Diagnose stellt und einen<br />
Therapieplan vorschlägt. Dies ist erst<br />
nach gründlicher Untersuchung und Begutachtung<br />
des Pferdes möglich.<br />
Viele Therapieformen lassen sich hervorragend<br />
kombinieren, so dass der Therapeut<br />
mehrere Ansätze verfolgen und<br />
ein bestmögliches Ergebnis erzielen kann.<br />
So spielen neben physiotherapeutischen,<br />
osteopathischen und anderen manuellen<br />
Therapieformen auch die Gerätetherapie<br />
(Laser, Ultraschall, Magnetfeld) sowie weitere<br />
ergänzende Therapien wie Homöopathie,<br />
Phytotherapie oder Akupunktur<br />
eine Rolle.
6 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Hilfreich gegen Verspannungen<br />
Die Klassische Massage -<br />
mehr als eine Wohltat<br />
Wenn wir uns mit Verspannungen herumplagen,<br />
lassen wir uns vom Arzt Massagen<br />
verschreiben. Doch nicht nur für das Lösen<br />
von Verspannungen legen wir uns auf die<br />
Massagebank, sondern auch im Wellnessurlaub,<br />
um es uns mal so richtig gut gehen zu<br />
lassen.<br />
Auch im Pferdebereich hat der Wellness-Trend<br />
eingesetzt, denn viele Pferdebesitzer<br />
wollen für ihren Liebling nur das<br />
Beste. Allerdings sieht die Realität etwas<br />
anders aus, denn die Bedürfnisse eines<br />
Pferdes unterscheiden sich von denen<br />
des Menschen in vielerlei Hinsicht. Einem<br />
Pferd geht es immer dann gut, wenn es<br />
seine Bedürfnisse befriedigen kann und<br />
diese sind vergleichsweise viel tiefer angesiedelt<br />
als die des Menschen. Trotzdem<br />
ist es nicht einfach, selbst die elementaren<br />
Ansprüche des Pferdes für ein artgerechtes<br />
Leben zu erfüllen. Einschränkungen<br />
in der Haltungsform, die manchmal<br />
veränderbar wären, aber nicht immer<br />
wirklich umsetzbar sind, führen zunächst<br />
zu Unwohlsein, zu Stress und schließlich<br />
zu gesundheitlichen Schäden. Natürlich<br />
sind weitere Einflüsse – ob änderbar<br />
oder nicht – oft Ursachen von Gesundheitsproblemen.<br />
Es gibt so mannigfaltige<br />
Gründe, dass die Aufzählung immer unvollständig<br />
sein muss. Häufigste Ursachen<br />
des Hauspferdes für körperliche Beschwerden,<br />
die sich zunächst fast immer<br />
in Verspannungen der Muskulatur äußern,<br />
sind aber die Haltungsbedingungen, die<br />
Fütterung und der Einsatz des Pferdes als<br />
Reit- oder Fahrpferd.<br />
Ursachen von Verspannungen<br />
sind vielfältig<br />
Da dem Pferd der natürliche Lebensraum<br />
nicht geboten werden kann, weil<br />
es ihn schlichtwegs kaum mehr gibt, andererseits<br />
die Pferde dann für den Menschen<br />
nicht nutzbar wären – und dies ist<br />
schließlich der Hauptgrund, weshalb Pferde<br />
gehalten werden – sind Einschränkungen<br />
in den Haltungsbedingungen notwen-<br />
dig. Herdenhaltungen, in denen die Tiere<br />
passend zusammengestellt werden und<br />
entsprechend gestaltete Stallungen können<br />
aber die Bedürfnisse des Pferdes in<br />
weiten Teilen erfüllen, so dass die Tiere<br />
kleinere Einschränkungen gut kompensieren<br />
können.<br />
Der Einsatz des Pferdes ist ein weiterer<br />
großer Risikofaktor, um die Gesundheit<br />
des Pferdes zu gefährden. Dies beginnt<br />
mit der mangelnden Ausbildung<br />
des Reiters und des Pferdes bis hin zu<br />
einem überfordernden Einsatz des Tieres<br />
in Sport und Freizeit. Bewusst muss<br />
hier der freizeitmäßige Einsatz des Pferdes<br />
erwähnt werden, der nicht selten zu<br />
Überforderungen führt. Im allgemeinen<br />
Sprachgebrauch versteht man unter einem<br />
Freizeitpferd ein Pferd, das lediglich<br />
zum Vergnügen geritten wird und dabei<br />
hauptsächlich als Ausreitpferd im Gelände<br />
im Einsatz ist. Nur selten werden<br />
diese Pferde auf dem Reitplatz fachgerecht<br />
gymnastiziert. Zudem geschieht es<br />
nicht selten, dass Freizeitpferde die Woche<br />
über stehen und am Wochenende<br />
für mehrere Stunden ihren Dienst unter<br />
dem Sattel leisten müssen. Da der Körper<br />
auf diese Anforderung nicht vorbereitet<br />
ist, treten bald Anzeichen von Überforderung<br />
auf. Schlimm ist dabei, dass viele<br />
Freizeitreiter diese Anzeichen aber nicht<br />
mal bemerken.<br />
Das Sportpferd – hier ist die Rede von<br />
Pferden, die auf Turnieren oder in Rennen<br />
eingesetzt werden – wird normalerweise<br />
einem regelmäßigen Training unterzogen.<br />
Dieses Training, vor allem aber auch der<br />
Einsatz im Wettbewerb birgt die Gefahr<br />
der Überforderung, insbesondere aber<br />
dann, wenn der Ehrgeiz des Reiters zu<br />
groß ist. Auch wenn Gewinnsummen eine<br />
Rolle spielen, gehen viele Reiter und<br />
Besitzer bewusst oder unbewusst das Risiko<br />
einer Überforderung ein. Trotzdem<br />
kann ein Sportpferd höhere Anforderungen<br />
meistern, weil es in der Regel besser<br />
trainiert ist.<br />
Bei Handstreichungen schiebt man<br />
die Hände vom eigenen Körper weg<br />
und hält den Kontakt zum Pferd mit<br />
Handballen und Fingern<br />
Selbst junge Pferde, die noch nicht im<br />
Dienste des Menschen stehen, sind vor<br />
gesundheitlichen Problemen nicht gefeit.<br />
Es kann sich auf der Weide verletzen<br />
oder durch Fehlstellungen (Zuchtfehler)<br />
bestimmte Strukturen überlasten. Die<br />
Faktoren sind sehr vielfältig, die Auswirkungen<br />
aber zunächst immer dieselben:<br />
Wenn ein Pferd Schmerzen oder Stress<br />
(physisches und/oder psychisches Unwohlsein)<br />
empfindet, reagiert es mit einer<br />
Schonhaltung. Diese äußert sich zunächst<br />
im „Festhalten“ der Muskulatur – sprich<br />
einer Verspannung.<br />
Massage bei Verletzungen<br />
Schmerzt beispielsweise ein Gelenk,<br />
will man es so wenig wie möglich bewegen,<br />
um die Schmerzen zu verringern.<br />
Dies hat zur Folge, dass sich die Muskulatur,<br />
die das Gelenk umgibt und für dessen<br />
Beweglichkeit verantwortlich ist, verspannt.<br />
Damit sinkt die Versorgung des<br />
Gewebes mit Blut und somit mit Nährstoffen.<br />
So genannte Schlackestoffe lagern<br />
sich ab. Dieser Vorgang verhindert beziehungsweise<br />
verlangsamt die Heilung des<br />
betroffenen Gelenks. Dies ist eine Indikation<br />
für die Behandlung der Muskulatur,<br />
um den Nährstofftransport sicherzustellen<br />
und die Heilung des verletzten<br />
Gelenks zu forcieren. Für diesen Fall ist<br />
die klassische Massage die richtige Therapieform.<br />
Sie kann helfen, eine Verletzung<br />
schneller auszuheilen. Das ist für<br />
das Sportpferd sehr wichtig, weil Reiter,<br />
Trainer und Besitzer daran interessiert<br />
sind, dass das Pferd so schnell wie möglich<br />
wieder in Wettbewerben eingesetzt<br />
werden kann – insbesondere wenn es um<br />
Punkte, Geld und Meistertitel geht.<br />
Der Freizeitreiter könnte sich hingegen<br />
eine längere Pause leisten, doch je<br />
länger die Bewegung eines Gelenks ein-
geschränkt ist, desto mehr baut das<br />
Pferd an Muskulatur ab. Eine gute<br />
Muskulatur unterstützt den gesamten<br />
Organismus aber vor schädigenden<br />
Einflüssen und Überlastungen.<br />
Somit ist das Pferd mit einer schwachen<br />
Muskulatur anfälliger auf weitere<br />
Läsionen. Sekundärprobleme können<br />
sich einstellen, die letztendlich<br />
viel schlimmere Auswirkungen haben,<br />
als die primäre Verletzung. Heilungsunterstützende<br />
Maßnahmen, die sich<br />
selbstverständlich aus der tierärztlichen<br />
Betreuung, aber auch aus der<br />
physiotherapeutischen Behandlung<br />
besteht, gehören deshalb zum Pflichtprogramm.<br />
Heutzutage wird keinem<br />
Patienten mehr nach einem Beinbruch<br />
oder einem Bänderriss nach<br />
Abnahme des stabilisierenden Gipses<br />
ohne Nachbehandlung einfach nach<br />
Hause geschickt. Weil man um die<br />
negativen, langfristigen Auswirkungen<br />
weiß, gehört zum Standardprogramm<br />
der Verletzungsnachsorge die physiotherapeutische<br />
Behandlung mit dazu.<br />
Doch nicht nur bei Verletzungen kann<br />
die Massage helfen, auch bei sich anbahnenden<br />
Problemen kann sie im Vorfeld<br />
schon Schlimmeres verhindern. Bevor die<br />
Muskulatur „zu macht“ und damit die zugehörigen<br />
Knochenstrukturen oder Organe<br />
eine Schädigung erfahren, kann die<br />
Massage hier gute Abhilfe leisten. Diese<br />
Therapieform ist also nicht nur sinnvoll<br />
als Nachsorge, sondern auch als Prävention.<br />
Leistungssteigerung und<br />
Entspannung<br />
Nicht zuletzt fördert die Massage eine<br />
lockere und somit leistungsfähige Muskulatur,<br />
die besser arbeiten kann und dadurch<br />
höhere Leistungen erbringen kann.<br />
Eine Leistungssteigerung im Sportbereich<br />
ist daher keine Utopie. Kluge Turnierreiter<br />
nutzen das Angebot der Massagetherapeuten,<br />
um ihre Pferd vor, aber auch<br />
nach dem Wettkampf muskeltechnisch<br />
behandeln zu lassen.<br />
Die klassische Massage hält verschiedene<br />
Techniken bereit, die beim Pferd – je<br />
nach Muskelart und Einsatzzweck – angewandt<br />
werden können. Für große Muskelbäuche<br />
kommen Knetungen und Walkungen<br />
zum Einsatz, um die Durchblutung zu<br />
fördern und verklebte Muskelstrukturen<br />
zu lösen. Nach dem Wettkampf oder dem<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 7<br />
Beim Anheben wird der Muskel entlang seiner<br />
Längsfaser verschoben und<br />
gegen den Knochen komprimiert<br />
Training entscheidet man sich für eine<br />
Entspannungsmassage, bei der die Schlackestoffe<br />
schneller abtransportiert werden<br />
und die Muskulatur so vor Verspannungen<br />
und auch Muskelkater schützt. Vor<br />
dem Wettkampf hingegen werden Techniken<br />
wie Klopfungen und Vibrationen angewandt,<br />
um Nährstoffe ins Gewebe zu<br />
befördern und die Leistungsfähigkeit zu<br />
erhöhen.<br />
Streichungen am Anfang der Massage<br />
dienen dazu, das Pferd zunächst abzuscannen,<br />
mögliche Entzündungsherde aufzuspüren<br />
und das Pferd auf die Massage<br />
einzustimmen. Handstreichungen geben<br />
aber Aufschluss über den Muskeltonus,<br />
die Hauttemperatur und das allgemeine<br />
Befinden des Pferdes. Zwischen den einzelnen<br />
Massagegriffen benutzt der Therapeut<br />
immer wieder Ausstreichungen.<br />
Das Putzen des Pferdes mit dem Striegel<br />
hat eine ähnliche Wirkung. Gezielte Behandlungen<br />
sind damit aber nicht möglich,<br />
diese werden durch spezielle Griffe<br />
erreicht.<br />
Spezielle Griffe<br />
Verwindungen, bei denen die Hände<br />
des Masseurs gegeneinander verschoben<br />
werden, eignen sich sehr gut zum Aufwärmen<br />
des Pferdes, weil sie die Durchblutung<br />
fördern. Auch das Anheben der Muskulatur<br />
in Richtung seines Ursprungs verbessert<br />
die Blutzirkulation und bringt den<br />
Muskel in eine optimale Grundspannung.<br />
Der Muskel wird mobilisiert<br />
und ist für die Arbeit einsatzbereit<br />
– eine gute Technik, um<br />
das Pferd auf die reiterliche Arbeit<br />
vorzubereiten. Ebenso wird die<br />
Durchblutung mit Hilfe des Hautrollens<br />
unterstützt. Diese Technik<br />
kann aber auch zur Entspannung<br />
des Pferdes beitragen. Hervorragende<br />
Techniken vor dem Reiten<br />
sind Schüttelungen und Vibrationen,<br />
da sie den Muskeltonus erhöhen<br />
und das Pferd aufwecken.<br />
Therapeutische Griffe hingegen<br />
sind Querfriktionen, die dazu dienen,<br />
Verklebungen und Fibrosen<br />
zu lösen. Friktionen fördern die<br />
Blutzirkulation sehr stark und tragen<br />
somit zur Schmerzlinderung<br />
bei. Dieser Massagegriff darf aber<br />
nur nach entsprechendem Aufwärmen<br />
über andere Massagegriffe<br />
(Streichungen) angewandt<br />
werden. Arbeitet man zu grob und<br />
gefühllos, können sich gar Entzündungen<br />
bilden, was für das Pferd sehr schmerzhaft<br />
ist. Deshalb müssen gezielte Massagegriffe<br />
dem ausgebildten Therapeuten<br />
überlassen werden. Ein monate- und<br />
jahrelanges Üben ist erforderlich, um eine<br />
gute Massage durchführen zu können.<br />
An der Reaktion des Pferdes kann man<br />
schließlich erkennen, ob die Behandlung<br />
als entspannend oder gar unangenehm<br />
empfunden wird. Bestimmte Massagegriffe<br />
sind zunächst etwas schmerzhaft, sind<br />
aber dennoch nicht unangenehm für das<br />
Pferd, wenn sie in der richtigen Technik<br />
ausgeführt werden. Verspannte Muskeln<br />
schmerzen immer. Je lockerer der Muskel<br />
im Laufe einer Behandlung wird, desto<br />
schmerzfreier wird das Pferd.<br />
Renate Ettl<br />
Praktische<br />
Pferdemassage<br />
Muskellockerung<br />
und Dehnung<br />
Broschiert<br />
ISBN 3-86127-<br />
519-8<br />
EUR 10,95<br />
Cadmos Verlag
8 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Tipps aus der Phytotherapie<br />
Heilkräuter für das Pferd<br />
Brennnessel (Urtica dioica)<br />
Jedem bekannt und meist gehasst ist die Brennnessel,<br />
die an jedem Wegesrand, auf Koppeln und vor<br />
allem in feuchten Wiesen wächst. Die Brennnessel<br />
wird häufig als Unkraut angesehen und hinterlässt<br />
juckende Pusteln auf der Haut, wenn man sie<br />
berührt. Dennoch ist die Brennnessel ein wertvolles<br />
Kraut, das heilsame Wirkungen hat. In getrocknetem<br />
Zustand verliert die Brennnessel ihren brennenden<br />
Status und kann gut an Pferde verfüttert<br />
werden. Sie wirkt insbesondere harntreibend,<br />
blutreinigend, stoffwechselfördernd und blutbildend<br />
und wird deshalb bei Nierenproblemen und<br />
Stoffwechselerkrankungen eingesetzt.<br />
Verwendete Pflanzenteile: Kraut, Samen<br />
Inhaltsstoffe: Mineralien, Vitamine, Histamin, Sekretin<br />
und Nesselgift<br />
Sammelzeit: März bis August<br />
Schafgarbe (Achillea millefolium)<br />
Ihr weißer Blütenkopf ist<br />
unübersehbar, denn die<br />
Schafgarbe überragt viele<br />
andere Gräser auf einer<br />
Wiese. Ihre harten Stängel<br />
tragen dazu bei, dass man<br />
unwillkürlich die Pflanze<br />
mitsamt der Wurzel aus der<br />
Erde reißt, wenn man die<br />
weiße Blume pflücken will.<br />
Deshalb sollten Sammler die<br />
Pflanze nur mit dem Messer<br />
abschneiden. Die Schafgarbe<br />
hat eine blutreinigende, krampflösende und gefäßtonisierende Wirkung. Sie<br />
wird hauptsächlich bei Entzündungen und Verkrampfungen verabreicht. Sie<br />
hilft somit in erster Linie bei Magen-Darmbeschwerden wie Koliken oder<br />
Gastritis.<br />
Verwendete Pflanzenteile: Kraut, Blüten<br />
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavone,<br />
Bitterstoffe, antibiotische Substanzen,<br />
Eukalyptol, Azulen;<br />
Sammelzeit: Sommer<br />
Fitnesskuren:<br />
Folgende Kräuter können bei<br />
verschiedenen Beschwerden<br />
gegeben werden:<br />
Stoffwechsel- und<br />
Leberproblematiken:<br />
Mariendistel, Löwenzahn,<br />
Schöllkraut, Bärlappkraut,<br />
Tausendgüldenkraut<br />
Unterstützung des<br />
Fellwechsels:<br />
Brennnessel, Zinnkraut, Birke,<br />
Klettenlabkraut, Löwenzahn<br />
Zur Stressreduktion:<br />
Melissenblätter, Hopfen,<br />
Lavendelblüten, Orangenblüten,<br />
Pestwurz<br />
Arthrose / Gelenksprobleme:<br />
Teufelskrallenwurzel,<br />
Weidenrinde, Hauhechelwurzel,<br />
Brennnesselblätter
Wir sind Mitglied in den<br />
Verbänden/Vereinen:<br />
Deutsche Reiterliche Vereinigung,<br />
Bayerischer Reit– und Fahrverband,<br />
Bayerischer Landessportverband,<br />
Kooperatives Mitglied der EWU<br />
Landesverband Bayern<br />
*****<br />
Vereinsrückblick auf die Jahre:<br />
2008<br />
Jahreshauptversammlung in Wörth/Isar<br />
Longierkurs III<br />
Kurs Bodenschule<br />
Sonderheft zur 10-Jahres-Feier mit<br />
Bildabriss der Vereinstätigkeiten in den<br />
letzten Jahren<br />
Weihnachtsfeier Wörth/Isar<br />
2007<br />
„Happy Hour Reitstunden“<br />
mit großer Ermäßigung für<br />
WTO-Mitglieder<br />
Jahreshauptversammlung mit<br />
Neuwahlen + Vorstandssitzung<br />
Arbeiten an Reitplatz, Auslauf, Weide<br />
und Stall wegen Betriebskennzeichnung<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> Ranch wird WTO-<br />
Vereinsgelände<br />
Prüfungskommission FN/BRFV<br />
wegen Betriebskennzeichnung +<br />
Vorstandssitzung<br />
Betriebskennzeichnung<br />
Westernreitschule ** und<br />
Wanderreitstation<br />
Longierabzeichen IV und III<br />
Westernreitabzeichen III und IV<br />
Weihnachtsfeier + Vorstandssitzung<br />
Wörth/Isar<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 9<br />
Vorstandsmitglieder<br />
1. Vorsitzende<br />
Renate Ettl, Tel. 08732/938121 Fax 08732/938122 silverhorseranch@aol.com<br />
www.silverhorseranch.de, Gschaid 2 - 84163 Marklkofen<br />
2. Vorsitzende<br />
Karin Weitzer, Tel. 09471/7807, Cowgirl10@web.de, Dr.Prophet-Str. 3,<br />
93133 Burglengenfeld<br />
Kassier<br />
Peter Ettl, Tel. 08732/938121, 01756424254, www.peterettl.de, peter.ettl@tonline.de,<br />
Gschaid 2 - 84163 Marklkofen<br />
Die neue Vorstandschaft<br />
wurde am 23.1.09 auf der <strong>Silver</strong><br />
<strong>Horse</strong> Ranch gewählt. V.r.:<br />
1. Vorsitzende Renate Ettl, 2.<br />
Vorsitzende Karin Weitzer, Kassier<br />
Peter Ettl,<br />
die Kassenprüfung übernimmt<br />
Georg Moser<br />
2006<br />
Jahreshauptversammlung in<br />
Frontenhausen<br />
Kurs/Prüfung zum Ringsteward/<br />
Abreiteplatzaufsicht<br />
Kurs/Prüfung zum<br />
Westernreitabzeichen IV und III<br />
Kurs und Prüfung zum<br />
Wanderreitabzeichen<br />
Mitgliederversammlung und<br />
Vorstandssitzung in Gschaid<br />
WTO-Turnier Gschaid (<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong><br />
Classics)<br />
Kurs Westerntrainer C und B<br />
Weihnachtsfeier + Vorstandssitzung<br />
Frontenhausen
10 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
3. <strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong><br />
Classics<br />
auf der <strong>Silver</strong><br />
<strong>Horse</strong> Ranch<br />
Marina Heidinger<br />
ist WTO-Vereinsmeister<br />
2009<br />
Richterin Petra Hollrotter<br />
(v.r.) mit Vereinsmeisterin<br />
Marina Heidinger und Turnierleiterin<br />
Renate Ettl
Dieses Jahr bieten wir in Zusammenarbeit mit<br />
dem Westernreiter Team Ostbayern folgende<br />
EWU- bzw. FN-Ausbildungen an:<br />
Deutsches Longierabzeichen Kl. III oder IV 28. Juni 09<br />
Basispass Pferdekunde 19. Juli 09<br />
Deutscher Reitpass (mit und ohne Springen) 19. Juli/8. Aug. 09<br />
Wanderreitabzeichen Stufe 1 oder 2 19. Juli/8. Aug. 09<br />
Westernreitabzeichen Klasse III oder IV 16.-18. Juli 09<br />
Für alle Ausbildungen ist der Prüfungstermin am Sonntag, 9. August<br />
2009.<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 11<br />
Pferdetherapiezentrum & Westernreitschule<br />
Renate und Peter Ettl - Gschaid 2 -84163 Marklkofen - Tel. 08732/938121- Fax 08732/938122<br />
www.silverhorseranch.de - silverhorseranch@aol.com<br />
Für alle Ausbildungen ist der Anmeldeschluss jeweils fünf Wochen<br />
vor Kursbeginn. Weitere Infos und Anmeldeformulare können bei uns angefordert werden.<br />
Die <strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> Ranch ist ein Ausbildungszentrum für Pferd und Reiter<br />
mit Schwerpunkt Westernreiten sowie Therapiezentrum für Pferde.<br />
Unsere Ranch ist:<br />
• FN-anerkannte Westernreitschule **<br />
• EWU-Regio-Point Niederbayern<br />
• WTO-Ausbildungszentrum<br />
• ETCD-Wanderreitstation<br />
Wir bieten Ausbildungen für Freizeit- und Turnierreiter an, insbesondere<br />
auch APO-Ausbildungsmaßnahmen sowie eigene Trainer- und Therapeutenausbildungen.<br />
Wir betreiben zudem einen eigenen Verlag, die<br />
„<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> <strong>Edition</strong>“ (www.silverhorseedition.de)<br />
Unsere monatlichen<br />
Informationen<br />
„<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> News”<br />
sind kostenlos erhältlich als<br />
Mail-Verteiler.<br />
Lassen Sie sich in den Verteiler<br />
mit aufnehmen, ein kurzes Mail an<br />
<strong>Silver</strong><strong>Horse</strong>Ranch@aol.com<br />
genügt, dann sind Sie immer auf<br />
dem Laufenden über unsere<br />
Ausbildungsmaßnahmen,<br />
Therapietouren und<br />
Neuerscheinungen von Büchern.
12 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Studiengang Ganzheitlicher Pferdetherapeut<br />
Neuer Ausbildungsbeginn:<br />
17./18. Oktober 2009<br />
Ausbildungsinhalte:<br />
Der Studiengang zum Ganzheitlichen Pferdetherapeuten ist eine Therapeuten-Ausbildung.<br />
Die Teilnehmer erhalten einen tiefen Einblick in die Anatomie und Physiologie des Pferdes<br />
und werden sich therapeutisch sowohl mit physiotherapeutischen und osteopathischen<br />
Techniken als auch mit energetischen Therapieverfahren beschäftigen. I<br />
Studienablauf:<br />
Der Studiengang Ganzheitlicher Pferdetherapeut umfasst ein 24-monatiges Studium mit<br />
jeweils einem Wochenendlehrgang pro Monat (s. Termine). Die Studenten erhalten neben<br />
speziellen praktischen Übungsaufgaben auch Einsendefragen zum Heimstudium. Der<br />
Studiengang beinhaltet eine Zwischenprüfung sowie eine Abschlussprüfung in schriftlicher,<br />
mündlicher und praktischer Form. Bei erfolgreichem Bestehen wird dem Teilnehmer ein<br />
Abschlusszeugnis zum „Ganzheitlichen Pferdetherapeut“ ausgestellt. Die Prüfung wird vom<br />
Berufsverband VTTP zertifiziert.<br />
Voraussetzungen:<br />
Für den Studiengang Pferdetherapeut ist eine langjährige Erfahrung im Umgang mit<br />
Pferden obligatorisch. Da der Pferdetherapeut den Pferdebesitzern auch Anweisungen<br />
für das richtige Training des jeweiligen Pferdes geben können muss, sind außerdem gute<br />
Reitkenntnisse erforderlich. Diese können durch das Reitabzeichen in Bronze (Klasse III)<br />
englisch (FN) oder western (EWU) nachgewiesen werden. Alternativ kann auch ein<br />
Sichtungsreiten erfolgen, bei dem die reiterlichen Kenntnisse von einem FN- oder<br />
EWURichter beurteilt werden.<br />
Infobroschüre anfordern! Weitere Informationen und Anmeldeformulare für die Ausbildung<br />
zum ganzheitlichen Pferdetherapeuten auf der homepage www.silverhorseranch.de<br />
Praktische Unterweisung<br />
am Pferd. Bei unserer<br />
Therapieausbildung<br />
wird großer Wert auf die<br />
Praxis gelegt. Den Therapieschülern<br />
steht u.a. ein<br />
komplettes Pferdeskelett<br />
für Studienzwecke zur<br />
Verfügung<br />
Unsere Therapiestudenten<br />
- erhalten umfangreiche Skripten<br />
- werden mit laminierten Folien<br />
zum Studium am Pferd ausgestattet<br />
- erhalten Einsendeaufgaben zum<br />
Heimstudium<br />
- können auf Therapietouren als<br />
Praktikant mitfahren<br />
- erhalten ermäßigte Weiterbildun-<br />
gen<br />
- werden auch zwischen den Un-<br />
terrichtseinheiten per eMail-Kontakt<br />
betreut<br />
Dieses Jahr werden wir einen weiteren<br />
Studiengang zum „ganzheitlichen<br />
Pferdetherapeuten” starten.<br />
Anmeldungen mit Anmeldeformular<br />
s. Infobroschüre bzw. Internet:<br />
www.silverhorseranch.de<br />
Unter anderem werden folgende<br />
Ausbildungsinhalte vermittelt:<br />
• Anatomie und Physiologie<br />
des Pferdes, Pathologie<br />
• Osteopathie<br />
• Physiotherapie<br />
• Muskeltherapie<br />
• Akupunktur<br />
• Weitere energetische<br />
Therapien<br />
• Kraniosakrale Therapie<br />
• Physikalische Therapie<br />
• Zusatztherapien wie<br />
Homöopathie, Bachblüten,<br />
Phytotherapie und<br />
Farbtherapie<br />
• Biomechanik und Trainingslehre<br />
• Reitlehre und Sitzschulung<br />
• Pferdemanagement<br />
• Berufskunde
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 13<br />
Tag der offenen Tür - wir stellen uns vor:<br />
Einblick in unsere<br />
Therapie- und Ausbildungsarbeit<br />
Unser Programm ab 14 Uhr:<br />
15. August 2009<br />
- Kostenlose Demonstration einer osteopathischen Behandlung beim Pferd (Dauer ca. 2 Stunden). Erfahren<br />
Sie die Unterschiede zwischen Osteopathie, Physiotherapie und Chiropraktik. Wir geben Ihnen<br />
einen Einblick in naturheilkundliche Behandlungen.<br />
- Vorstellung unserer Ausbildungsarbeit von Pferd und Reiter. Wir erklären Ihnen, wie ein gesundheitsförderndes<br />
Training für Ihr Pferd aussieht.<br />
- Informationen über unsere Therapieausbildung: Was lernen unsere Therapiestudenten? Welche Inhalte<br />
hat die Ausbildung und wie sieht diese in der Praxis aus?<br />
- Passt der Sattel Ihrem Pferd? Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Anpassen des Sattels achten müssen!<br />
Sie erfahren, welche Auswirkungen nicht passende Sättel auf den Bewegungsapparat des Pferdes haben<br />
können.<br />
- Büchertheke: Alle unsere Bücher zum Anschauen, Schmökern und Kaufen. Die Autoren signieren<br />
gerne ihre Bücher.<br />
- Infos über der Vereine WTO und EWU und den Verband VTTP<br />
Hat Ihr Pferd gesundheitliche Probleme am Bewegungsapparat oder haben Sie ausbildungstechnische und reiterli-<br />
che Fragen? Wenden Sie sich an uns, wir nehmen uns Zeit für Sie und helfen Ihnen gerne weiter!<br />
Referentin: Renate Ettl (Pferde-Osteopathin, Pferde-Sporttherapeutin, Pferde-Physiotherapeutin, Hunde-Osteopa-<br />
thin, verbandsgeprüfte Tierheilpraktikerin, Fachbuchautorin, EWU-Richterin, FN-Prüferin, Trainer B Westernreiten,<br />
Trainer B Breitensport/Reiten, Ausbilder im Reiten als Gesundheitssport – Übungsleiter Prävention)<br />
Aufgrund der großen Nachfrage vom letzten Jahr bitten wir dringend um telefonische Voranmeldung, da wir<br />
die Teilnehmerzahl begrenzen müssen. (Tel. 08732/938121)
14 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> <strong>Edition</strong><br />
Unsere Bücher sagen mehr als Worte...<br />
Renate Ettl - Das western trainierte Vielseitigkeitspferd<br />
Training - Ausbildung - Korrektur - 2. Auflage! 192 Seiten, DIN A 5, mit farbigem Umschlag,<br />
40 Abbildungen ISBN 3-937037-09-8, 19,80 €<br />
Renate Ettl - Trainingsfibel für Westernreiter<br />
Gymnastizierung - Übungen - Pattern, 2. Auflage, 136 Seiten, DIN A 5 mit zahlreichen Illustrationen,<br />
ISBN 978-3-937037-08-0, 19,80 €<br />
Peter Ettl - Tage aus Asche und Wind<br />
Fragmente einer Jugend - Roman aus der„wilden“ Zeit der 70er Jahre, 156 Seiten, Format<br />
19 x 13 cm, farbiger Umschlag, ISBN 3-937037-03-9, 9,80 €<br />
Peter Ettl - Katzenflug<br />
Gedichte aus Paris. Mit s/w-Fotografien von Roland Binder über die französische Hauptstadt Paris.<br />
56 Seiten, 6 Fotos, Format 19 x 13 cm. ISBN 3-937037-04-7. 6,80 €<br />
Renate u. Peter Ettl - Jenseits des großen Wassers<br />
Streifzüge durch den Südwesten der USA, 136 Seiten, 30 Fotos, Format 19 x 13 cm.<br />
ISBN 3-937037-01-7,80 €<br />
Peter Ettl - An den Ufern der Wildnis<br />
Neue Gedichte, 68 Seiten, farbiger Einband, Format 19 x 13 cm. ISBN 3-937037-00-4, 6,80 €<br />
Peter Ettl - Traumtrabanten<br />
Gesammelte Gedichte, 220 Seiten, ISBN 3-937037-06-3, 9,80 €<br />
Peter Ettl - Land schafft - Neue Gedichte<br />
76 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-937037-18-9, 9,80 €<br />
Peter und Renate Ettl - Hufspuren - Gedichte und Geschichten rund ums Pferd,<br />
84 Seiten,<br />
Format 19 x 13 cm, ISBN 3-937037-07-1, 7,80 €<br />
Peter und Renate Ettl - Kratzspuren - Geschichten und Gedichte rund um die Katze,<br />
84 Seiten, Format 21,5 x 13,5 cm, ISBN 3-937037-10-1, 12,80 €<br />
Renate Ettl - Falltraining für Reiter - Übungen für ängstliche und sportliche Reiter, 56 Seiten,<br />
zahlreiche Fotos, ISBN 3-937037-12-8, 7,80 €<br />
Peter Ettl - Nachmieter für den Olymp gesucht, 2. Auflage. Reiseerzählungen aus Griechenland,<br />
ISBN 3-937037-11-X, 12,80 €<br />
Peter Ettl - Zabriskie und andere Inseln im Mahlstrom der Zeit, Gedichte und Fotos über das<br />
Death Valley. ISBN 3-937037-15-2, 9,80 €<br />
Peter Ettl - Gleitflüge zwischen den Gezeiten, Neue Gedichte, ISBN 3-937037-13-6, 6,80 €<br />
Jürgen Völkert-Marten - Flugzeuge über Flugenten, Neue Gedichte,<br />
ISBN 3-937037-14-4, 6,80 €<br />
Axel Kutsch - Stille Nacht nur bis acht, Neue Gedichte, ISBN 3-937037-16-0, 6,80 €<br />
Theo Breuer - Nacht im Kreuz - Gedichte aus dem Hinterland,<br />
ISBN 3-937037-17-9, 6,80 €<br />
Frank Milautzcki - Und Chrys fragt wieviel Stück, Neue Gedichte,<br />
ISBN 3-937037-19-5, 6,80 €<br />
Christa Wißkirchen - Der Nährwert des Kiesels, Neue Gedichte,<br />
ISBN 978-3-937037-20-2, 6,80 €<br />
Klára Hurková - Stillstand der Gräser, Neue Gedichte, ISBN 978-3-937037-21-9, 6,80 €<br />
Monika Petsos - Fremdglanz über dem Teich, Neue Gedichte,<br />
ISBN 978-937037-23-3, 6,80 €<br />
Andreas Noga - Orakelraum, Lyrische Collagen, ISBN 978-937037-24-0, 6,80 €<br />
Maximilian Zander - Anthropisch, Neue Gedichte, ISBN 978-3-937037-25-7, 6,80 €<br />
Michael Arenz - Anweisungen für die vorletzten Tage, Poeme,<br />
ISBN 978-3-937037-26-4, 6,80 €<br />
Theo Breuer - Wortlos und andere Gedichte, mit Grafiken von Karl-Friedrich Hacker,<br />
ISBN 978-3-937037-27-1, 6,80 €<br />
Michael Hillen - Ablegende Schiffe, Gedichte, ISBN 978-3-937037-28-8, 6.80<br />
Gerrit Wustmann - Morgenende, Gedichte, ISBN 978-3-937037-29-5, 6,80<br />
Peter Ettl - Der Wind kam von Afrika, Kretisches Tag- und Nachtbuch,<br />
ISBN 978-3-937037-22-6, 12,80 €<br />
www.silverhorseediton.de - silverhorseranch@aol.com
Zilvilisationskrankheiten des Pferdes<br />
Stoffwechselentgleisung<br />
führt aufs Abstellgleis<br />
Den Begriff der Zivilisationskrankheiten<br />
kennt man aus der Humanmedizin. Er umfasst<br />
alle Erkrankungen, die in den letzten<br />
Jahrzehnten gehäuft auftreten und ursächlich<br />
aufgrund von modernen Lebensweisen<br />
und –bedingungen entstehen. Gerade in letzter<br />
Zeit treten derlei Krankheitsbilder auch<br />
bei Pferden gehäuft auf.<br />
Zu den Zivilisationskrankheiten zählen<br />
beim Menschen verschiedene Formen<br />
von Allergien, Bluthochdruck, Herzinfarkt,<br />
Rückenprobleme (insbesondere<br />
Bandscheibenvorfälle) und mittlerweile<br />
auch Krebs. Nicht selten werden solche<br />
Krankheitsbilder (Rückenschmerzen,<br />
Bluthochdruck) dann auch nicht ernst genommen,<br />
und nach dem Motto „das hat<br />
doch jeder“ mit einem Achselzucken abgetan.<br />
Die Tendenz erkennt man auch im<br />
Pferdesektor. Spricht ein Pferdebesitzer<br />
an, dass sein Pferd an Hufrehe erkrankt<br />
ist, erntet er bestenfalls ein mitleidiges<br />
Lächeln. Diese und weitere „Wohlstandskrankheiten“<br />
werden oftmals schulterzuckend<br />
akzeptiert. Dabei lässt sich durchaus<br />
gegensteuern, diese Erkrankungen<br />
einzudämmen. Da sich aber Haltungsbedingungen<br />
und Fütterungstechniken in<br />
vielen Ställen in einer bestimmten Form<br />
eingefahren haben, sind diese Gewohnheiten<br />
nicht immer einfach zu ändern.<br />
Doch hier muss der Hebel angesetzt<br />
werden, wenn man Stoffwechselerkrankungen<br />
in den Griff bekommen will.<br />
Falsches Futter und zu<br />
wenig Bewegung<br />
Insbesondere werden zu wenig Bewegung<br />
und falsches Futter als Hauptursache für<br />
Stoffwechselerkrankungen verantwortlich<br />
gemacht. Im Prinzip kein großer Aufwand,<br />
Abhilfe zu schaffen – wenn man<br />
doch etwas mehr Zeit fürs Pferd oder<br />
der Stallbesitzer endlich mal ein Einsehen<br />
hätte und nicht so großzügig oder auch<br />
falsch füttern würde! Oft werden deshalb<br />
die Folgen falscher Haltung und Fütterung<br />
in Kauf genommen. Dann ist das<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 15<br />
Pferd eben ein wenig zu dick! Damit kann<br />
einem wenigstens keiner nachsagen, dass<br />
man sein Pferd zu schlecht füttert. Ein gut<br />
genährtes Pferd scheint heutzutage auch<br />
als eine Art Statussymbol zu gelten, dass<br />
man seinen Vierbeiner ordentlich füttern<br />
kann. Man soll es sehen, dass das Pferd<br />
nur das Beste bekommt.<br />
Der Specknacken wird schnell zu einer<br />
angerittenen Muskulatur umgedichtet. Etwas<br />
Speck auf den Rippen schadet dem<br />
Tier sowieso nicht, weil es dann für den<br />
Winter eine gute Wärmeisolation hat!<br />
Doch gerade solche Gedanken verteidigen<br />
den unaufhörlichen Weg in Richtung<br />
Stoffwechselerkrankung mit teils irreversiblen<br />
Folgen.<br />
Durch zu viel kohlenhydratreiches Futter,<br />
das zu einer großen Vermehrung von Bakterien<br />
im Darm führt, die Kohlenhydrate<br />
aufspalten, entstehen sogenannte Streptokokken.<br />
Dabei wird zudem viel Milchsäure<br />
freigesetzt, was zum Absterben von<br />
Darmbakterien führt, die Rohfaseranteile<br />
aufspalten. Damit wiederum werden Giftstoffe<br />
freigesetzt, was mit einer Überzuckerung<br />
einhergeht. Das Ende vom Lied<br />
sind Erkrankungen, die sich in Form des<br />
Equinen Metabolischen <strong>Syndrom</strong>s (EMS),<br />
Cushing und in Folge davon häufig der gefürchteten<br />
Hufrehe äußern.<br />
Equines <strong>Metabolisches</strong><br />
<strong>Syndrom</strong><br />
Der Begriff des Metabolischen <strong>Syndrom</strong>s<br />
ist eine „moderne“ Krankheit, die immer<br />
häufiger vorkommt. Zwar gab es diese<br />
Krankheit auch früher schon – jedoch sicherlich<br />
nicht in der heutigen gehäuften<br />
Form –, man konnte sie aber auch schwer<br />
diagnostizieren. Oft erkannte man als<br />
Krankheitsbild letztendlich nur die darauf<br />
folgende Hufrehe. Beim Metabolischen<br />
<strong>Syndrom</strong> handelt es sich um eine<br />
Erkrankung des Zucker- und Energiestoffwechsels,<br />
die durch falsche und zu üppige<br />
Fütterung sowie Bewegungsmangel ausgelöst<br />
wird. Als Symptome zeigen sich<br />
Verfettung, insbesondere an bestimmten<br />
Stellen wie am Nacken des Pferdes, an<br />
der Schulter und Fettpolster neben dem<br />
Schweifansatz auf der Kruppe. Das Pferd<br />
hat einen erhöhten Blutzuckerspiegel und<br />
bildet eine Insulinresistenz aus. Die Folge<br />
davon: Hufrehe.<br />
Die Verfettung entsteht durch übermäßige<br />
Nahrungsaufnahme, oft gekoppelt<br />
mit Bewegungsmangel. Allerdings spielt<br />
auch das Gehirn eine Rolle, das durch einen<br />
Defekt dem Pferd ein ständiges Hungergefühl<br />
vermittelt. Wenn das Nahrungsangebot<br />
da ist, wird deshalb auch ständig<br />
gefressen. Damit wird mehr Energie zugeführt<br />
als der Körper verbrennen kann,<br />
die dann in Form von Fettdepots eingelagert<br />
wird.<br />
Zusätzliche Anzeichen vom Metabolischen<br />
<strong>Syndrom</strong> und Dispositionen sind<br />
eine Erkrankung zwischen dem 8. und<br />
18. Lebensjahr, verringerte Leistungsbereitschaft,<br />
Infektionsneigung, Fruchtbarkeitsprobleme<br />
und unbefriedigende Bemuskelung.<br />
Als sogenannte Alterserkrankung wird<br />
das Cushing angesehen. Es handelt sich<br />
um eine Erkrankung der Hirnanhangsdrüse,<br />
welche mit Hormonstörungen einhergeht.<br />
Zunächst vermutete man als Ursache<br />
Tumore, was sich aber nicht bestätigt<br />
hat. Vielmehr handelt es sich um eine<br />
Fehlsteuerung der Produktion der Hormone<br />
ACTH und POMC in der Hirnanhangsdrüse.<br />
Meist beginnt die Krankheit<br />
erst ab einem Alter von 18 Jahren. Möglicherweise<br />
ist der Kortisolspiegel des<br />
Pferdes erhöht, er kann aber auch auf<br />
normalem Niveau liegen.
16 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Equines Cushing-<br />
<strong>Syndrom</strong><br />
Häufig sind Cushingpferde<br />
sogar abgemagert,<br />
wobei sie dennoch<br />
die typischen Fettdepots<br />
aufweisen können,<br />
die auch beim Metabolischen<br />
<strong>Syndrom</strong><br />
vorkommen (Nacken,<br />
Schulter, Schweifansatz).<br />
Häufige Symptome sind<br />
auch langes Winterfell,<br />
das auch im Sommer<br />
nicht vollständig abgeworfen<br />
wird. Die Pferde<br />
sind oft lethargisch<br />
und nicht leistungsfähig.<br />
Sie schwitzen leicht und<br />
haben eine schlechte Bemuskelung. Das<br />
Immunsystem ist geschwächt, sie neigen<br />
zu Infektionen und schlechter Wundheilung.<br />
Wie schon beim Metabolischen <strong>Syndrom</strong><br />
haben die Pferde oft auch Fruchtbarkeitsprobleme.<br />
Man beobachtet auch<br />
eine übermäßige Aufnahme von Wasser<br />
und ebensolcher Harnproduktion sowie<br />
eine Insulinresistenz. Auch die Neigung<br />
zur Hufrehe ist typisch für Cushing.<br />
Nicht alle Symptome müssen bei einem<br />
Cushing-Pferd auftreten. So können Cushing-Pferde<br />
sowohl abgemagert als auch<br />
fettleibig sein. Es wird vermutet, dass die<br />
Entwicklung zum Cushing-<strong>Syndrom</strong>, also<br />
der Fehlsteuerung der Hirnanhangsdrüse,<br />
sich aus einer jahrelangen, langsamen Verfettung<br />
heraus entwickeln kann. Die Symptome<br />
des Cushing lassen sich medikamentös<br />
gut behandeln, die Krankheit ist<br />
jedoch nicht heilbar.<br />
Die Stoffwechselvorgänge sind im Körper<br />
sehr komplex, so dass sich bei Störungen<br />
in diesem System viele unterschiedliche<br />
Symptome zeigen und Erkrankungen entwickeln<br />
können. Durch äußere und innere<br />
Einflüsse werden nicht selten körpereigene<br />
Entgiftungsvorgänge gestört, was<br />
schließlich zu krankhaften Auswirkungen<br />
führen kann. Zu den krankmachenden<br />
Faktoren, die den Stoffwechsel beeinflussen,<br />
gehören nicht nur Fütterungsfehler<br />
und Bewegungsmangel, sondern auch<br />
äußere und innere toxische Einflüsse und<br />
Belastungen wie Elektrosmog, Impfungen<br />
(Schwermetallbelastung), Wurmkuren,<br />
Medikamente, Futtergifte, Pestizide, Fungizide<br />
und anderweitige Stressoren. Diese<br />
Belastungen strapazieren nicht nur die<br />
Stoffwechsellage, sondern auch das Im-<br />
munsystem. Somit können Allergien und<br />
Unverträglichkeiten entstehen. Erste Anzeichen<br />
von Störungen hingegen kann der<br />
Pferdebesitzer feststellen, wenn frühzeitig<br />
Müdigkeit und Erschöpfungszustände auftreten,<br />
auch bei geringen Anstrengungen.<br />
Weitere Hinweise sind Verdauungsstörungen,<br />
die sich in vermeintlich harmlosen<br />
Blähungen, Durchfällen und Kotwasser<br />
äußern. Ein untrügliches Zeichen für<br />
eine Stoffwechselstörung sind Hautprobleme,<br />
die meist mit einer Leberproblematik<br />
in Verbindung stehen. Die Leber hat<br />
dabei Schwierigkeiten, mit dem Abbau<br />
von Giftstoffen fertig zu werden. Damit<br />
müssen andere Entgiftungsorgane diese<br />
Aufgabe mit übernehmen. Die Haut<br />
hat ebenfalls eine entgiftende Funktion.<br />
Überlastungen der Entgiftungsorgane<br />
zeigen sich deshalb in schuppiger, schorfiger<br />
Haut, stumpfem Fell und verzögertem<br />
Fellwechsel.<br />
Equines Fibromyalgie-<strong>Syndrom</strong><br />
Neben Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen<br />
können auch wechselnde und<br />
diffuse Lahmheiten auftreten. Auch chronische<br />
Atemwegserkrankungen (insbesondere<br />
COB) können die Folge von ursächlichen<br />
Stoffwechselproblemen sein.<br />
Weiterhin können sich Hufrehe, chronische<br />
Viruserkrankungen, Sommerekzem,<br />
Magen-/Darmstörungen, Koliken sowie<br />
psychische Probleme wie Depressionen<br />
einstellen. Zu den Krankheitsbildern gehören<br />
aber auch Halswirbelsäulensyndrome,<br />
Pilzerkrankungen (Mykosen) sowie<br />
Parasitenbefall.<br />
Neben dem Metabolischen <strong>Syndrom</strong><br />
(EMS) und Cushing häuft sich auch das<br />
Krankheitsbild des EquinenFibromyalgie-<strong>Syndrom</strong>s<br />
(EFMS). Hierbei<br />
handelt es sich um eine<br />
Erkrankung, die schwer<br />
diagnostiziert werden<br />
kann. Die Symptome gehen<br />
von Müdigkeit über<br />
Nervenstörungen, unspezifischeLahmheiten,Verhaltensänderungen<br />
bis hin zu endokrinen<br />
Störungen. Ein Pferd<br />
kann nur zwei oder auch<br />
bis zu 20 Symptomen<br />
aufzeigen.<br />
Ähnlich wie beim Menschen<br />
zählen Schmerzen,<br />
die „überall“ auftreten<br />
zu den typischen Symptomen bei Fibromyalgie.<br />
Es handelt sich dabei um Muskelschmerzen,<br />
Weichteil-, Sehnen- und Gelenkschmerzen.<br />
Zu verzeichnen ist eine<br />
allgemeine Schmerzüberempfindlichkeit.<br />
Hinzu kommen Müdigkeit, Abgeschlagenheit,<br />
immer wieder aufflackerndes Erkältungsgefühl,<br />
Allergien, Schleimhautirritationen<br />
etc.<br />
Pferde mit EFMS reagieren schon auf eine<br />
leichte Palpation mit Abwehrreaktionen.<br />
Insbesondere wehren sich die Pferde<br />
auch gegen das Gurten und das Satteln.<br />
Eine besondere Berührungsempfindlichkeit<br />
weisen diese Pferde an der Interkostal-<br />
und Abdominalmuskulatur auf. Die<br />
Schmerzen machen die Tiere zum einen<br />
Teil aggressiv, andere wiederum schalten<br />
ab und „verkriechen sich in ihrem<br />
Schmerz“.<br />
Auch beim Equinen Fibromyalgie-<strong>Syndrom</strong><br />
geht man in erster Linie davon aus,<br />
dass die Ursachen unter anderem in einer<br />
Fehlernährung liegt. Ein Zuviel an Kohlenhydraten<br />
begünstigen die Erkrankung.<br />
Vorbeugung von<br />
Stoffwechselerkrankungen<br />
Um Stoffwechselerkrankungen vorzubeugen,<br />
sollte man auf eine natürliche und<br />
ausgewogene Fütterung achten. Viel Bewegung<br />
(ohne Überlastung des Pferdes)<br />
ist angesagt. Zudem gilt es einer Verfettung<br />
frühzeitig vorzubeugen. Bei gefährdeten<br />
Pferden sollte man auf Futtermittel<br />
wie trockenes Brot, Silage, Mais und Rübenschnitzel<br />
komplett verzichten. Kraftfutter<br />
sollte mit extremer Zurückhaltung
und grundsätzlich nur bei entsprechender<br />
Leistungsabforderung gegeben werden.<br />
Bei einem Pferd, das täglich eine Stunde<br />
spazieren geritten wird, kann auf Kraftfutter<br />
ganz verzichtet werden.<br />
Neben einer moderaten Fütterung, darf<br />
die tägliche Bewegung des Pferdes nicht<br />
fehlen. Weidegang oder ein Auslauf ist<br />
zwar immer besser als jede Box, in der<br />
sich das Pferd nur umdrehen kann, dennoch<br />
werden nur gezielte Bewegungsanreize<br />
den Vierbeiner dazu animieren zu<br />
Die hochentwickelten Bio-Technologien zur<br />
Nachkommenproduktion machen auch<br />
vor der Pferdezucht nicht Halt. Gerade in<br />
diesem Sektor sind Reproduktionstechniken<br />
von großem Interesse, hängen doch enorme<br />
wirtschaftliche Interessen an der Vermarktung<br />
von Pferden. Die Methode des Embryotransfers<br />
hat sich vor allem in den USA,<br />
Australien und Brasilien schon fest etabliert,<br />
in Deutschland hingegen steckt sie noch in<br />
den Kinderschuhen.<br />
Die Forschung auf dem Gebiet der<br />
Embryogewinnung und des Transfers<br />
ist soweit fortgeschritten, dass die Techniken<br />
in der Praxis mit guten Erfolgen<br />
durchgeführt werden können. Dennoch<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 17<br />
laufen. Das können Artgenossen bewerkstelligen,<br />
die zum Spielen und Laufen auffordern,<br />
aber auch die Trennung von Futter-,<br />
Tränk- und Ruhestätten. Trotzdem<br />
reicht dies alles noch nicht aus, um ein<br />
adäquates Bewegungsprogramm zu ersetzen.<br />
Zudem sollte man auf eine ausgewogene<br />
Mineralstoff- und Vitaminversorgung achten.<br />
Nicht selten spielen bei Stoffwechselproblemen<br />
fehlende Mineralien, Spuren-<br />
elemente und Vitamine eine Rolle. Deshalb<br />
steht für die erfolgreiche Therapie<br />
von Stoffwechselerkrankungen immer<br />
zunächst das Entgiften und Entsäuern<br />
des Organismus auf dem Plan, eine ausgewogene,<br />
basische und kohlenhydratarme<br />
Fütterung sowie genügend Bewegung.<br />
Hinzu kommt die ausreichende Versorgung<br />
mit Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen.<br />
Bio-Tech hält Einzug in der Pferdezucht<br />
Fortschritt durch Emryotransfer?<br />
Die jungen Pferde sind zwar bereits<br />
geschlechtsreif, sollen aber noch kein<br />
Fohlen austragen. Auch bei alten Stuten,<br />
die aus Alters- oder Gesundheitsgründen<br />
keine Fohlen mehr austragen sollen oder<br />
stößt man insbesondere in Deutschland können, bietet sich der Embryotransfer<br />
auf Skepsis, was den Transfer von Embry- an, um noch die Möglichkeit zu haben,<br />
onen angeht, während in benachbarten Fohlen von dieser Stute zu ziehen. Auch<br />
Ländern, aber vor allem auf anderen die Arterhaltung von bedrohten Rassen<br />
Kontinenten, insbesondere in Amerika ist ein Aspekt, bei dem man den Embry-<br />
und Australien diese Methode bereits otransfer vor allem als Bevorratung von<br />
gängige Praxis ist.<br />
Tiefkühlembryonen in Erwägung zieht.<br />
Was ist Embryotransfer?<br />
Der Embryotransfer (ET) ist eine Reproduktionstechnik,<br />
bei der von einer Spenderstute<br />
ein Embryo entnommen und<br />
einer anderen Stute eingesetzt wird. Mit<br />
der Entnahme des Embryos lassen sich<br />
außerdem verschiedene andere Techniken<br />
verbinden, beispielsweise die Kon-<br />
servierung durch Einfrieren des Embryos<br />
(zur späteren Verwendung), das Klonen<br />
oder die In-vitro-Produktion (Erzeugung<br />
von präimplantativen, transfertauglichen<br />
Embryonen unter Laborbedingungen).<br />
Hauptkriterien des Embryotransfers<br />
sind allerdings andere Gründe. Mit dieser<br />
Methode kann man von einer leistungsfähigen<br />
Stute Nachkommen erzeugen, ohne<br />
dass sie aus dem wettkampfmäßigen<br />
Sport ausscheiden muss. Weiter bietet<br />
sich das Verfahren an, wenn bereits von<br />
zweijährigen Stuten Fohlen gezogen werden<br />
sollen.<br />
Ein weiterer bedeutender Beweggrund<br />
ist es, den Genpool des Muttertiers öfters<br />
nutzen zu können, denn nach einem<br />
Embryotransfer kann die Stute bereits im<br />
nächsten Zyklus erneut gedeckt werden.<br />
Somit kann eine Stute mehrere Nachkommen<br />
im Jahr bringen. Das Erbgut<br />
der Stuten gewinnt damit eine größere<br />
Bedeutung für die Zucht, weil es öfter
18 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
als bisher reproduzierbar ist. Während<br />
auf natürlichem Wege eine Stute nur ein<br />
Fohlen im Jahr großziehen kann, sind bislang<br />
drei bis vier Embryotransfers und somit<br />
Fohlen pro Jahr und Stute realistisch.<br />
Bei weiterer Verbesserung der Methoden<br />
sind auch mehrere Nachzuchten im Jahr<br />
denkbar.<br />
Das Verfahren des Embryotransfers hat<br />
natürlich auch Nachteile. Für den kommerziellen<br />
Züchter ist beispielsweise der<br />
Kostenfaktor ein wichtiger Aspekt. Insgesamt<br />
muss man mit einer Gesamtsumme<br />
von € 5000,- für einen Embryotransfer<br />
rechnen. Aufgrund der Kosten rechnet<br />
sich diese Reproduktionsmethode nur für<br />
überdurchschnittlich zu vermarktende<br />
Anpaarungen. Doch auch weitere Punkte<br />
müssen berücksichtigt werden, um einen<br />
Embryotransfer überhaupt erfolgreich<br />
durchführen zu können.<br />
Spender- und Empfängerstute<br />
Der Erfolg hängt wesentlich von der<br />
Auswahl der Spender- und Empfängerstute,<br />
aber auch die Qualität des Hengstsamens<br />
ab. Neben den züchterischen<br />
Aspekten der Spenderstute muss auch<br />
die Gesundheit der Stute in die Auswahl<br />
einbezogen werden. Die Eierstocks- und<br />
Gebärmutterfunktion sollte nicht beeinträchtigt<br />
sein. Bei Stuten, die aufgrund<br />
von Veränderungen in der Gebärmutter<br />
nicht mehr in der Lage sind, ein Fohlen<br />
auszutragen, kann der Embryotransfer<br />
die einzige Möglichkeit darstellen, aus<br />
dieser Stute noch ein Fohlen zu ziehen.<br />
Allerdings ist die Erfolgsrate bei diesen<br />
weiblichen Pferden erheblich geringer als<br />
bei klinisch gesunden Stuten. Auch wenn<br />
sich die Gene der Empfängerstute nicht<br />
in das Erbgut des Fohlens einschleichen<br />
können, muss auch die Leihmutter sorgfältig<br />
ausgewählt werden. Vor allem muss<br />
die Zyklussynchronisation von Spender-<br />
und Empfängerstute gegeben sein.<br />
Die Bereitsstellung einer zyklussynchronen<br />
Empfängerstute ist oft mit<br />
erheblichem Aufwand verbunden. Es<br />
sollten möglichst zwei oder drei in Frage<br />
kommende Empfängerstuten bereitstehen.<br />
Diesem Problem kann man auch<br />
gegensteuern, indem man den Embryo<br />
nach der Ausspülung aus der Spenderstute<br />
so lange einfriert, bis eine passende<br />
Empfängerstute zur Verfügung steht. Der<br />
Erfolg dieser Technologie hängt von<br />
den verwendeten Gefrierschutzmitteln<br />
und dem Ausdünnungsverfahren beim<br />
Auftauen des Embryos ab. Da die Pferde-<br />
Embryonen während der frühen Entwicklungsphase<br />
eine Kapsel bilden, werden<br />
die Tiefgefriertechniken im Vergleich zu<br />
anderen Tierarten deutlich erschwert.<br />
Bevorzugt wird deshalb trotzdem der<br />
Transfer von frischen Embryonen in 98<br />
Prozent der Fälle, wobei der Embryo unmittelbar<br />
oder nach zeitlich begrenztem<br />
Transport (eine Stunde) in die Empfängerstute<br />
eingesetzt wird. Nur zwei Prozent<br />
der entnommenen Embryos werden im<br />
Gefrierverfahren für spätere Transfers<br />
aufgehoben. Die Rate ist so gering, weil<br />
dieses Verfahren lange nicht so erfolgreich<br />
ist wie der frische Transfer.<br />
Die Empfängerstute sollte überdurchschnittliche<br />
Mutterstuteneigenschaften<br />
haben, wozu eine nachgewiesene Frucht-<br />
barkeit und eine hohe Milchleistung zu<br />
zählen sind. Weiter sollte die Empfängerstute<br />
etwa die Größe der Spenderstute<br />
haben, denn Untersuchungen haben<br />
ergeben, dass der Transfer von Embryonen<br />
auf kleinere Empfängerstuten auch<br />
kleinere und unterentwickelte Fohlen zur<br />
Folge hat. In einer Studie hatten die Fohlen,<br />
die als leibliche Mütter Vollblutstuten<br />
hatten, aber von Ponystuten ausgetragen<br />
wurden, etwa ein Geburtsgewicht von 32<br />
Kilogramm, während Vollblutembryonen,<br />
die auch wieder von Vollblutleihmüttern<br />
ausgetragen wurden ein Geburtsgewicht<br />
von 55 Kilogramm hatten.<br />
Andersherum hatten Embryonen von<br />
Ponystuten als leibliche Mütter ein Geburtsgewicht<br />
von 24 Kilogramm, wenn<br />
die Leihmütter ebenfalls Ponystuten<br />
waren, aber ein Geburtsgewicht von 37
Kilogramm, wenn die Ponyembryonen<br />
von Vollblutstuten ausgetragen wurden.<br />
Der Einfluss der Empfängerstuten ist trotz<br />
fehlenden Genmaterials im Erbgut also<br />
dennoch gegeben. Da die Transferfohlen<br />
nach der Geburt bei ihren Leihmüttern<br />
bleiben, haben diese auch weiteren Einfluss<br />
auf die Entwicklung des Fohlens,<br />
insbesondere durch die nach der Geburt<br />
stattfindenden Prägung aber auch durch<br />
die Erziehung durch die Leihmutter.<br />
Die Tragweite des Einflusses der Leihmutter<br />
ist bei Weitem noch nicht erforscht<br />
und lässt die Entwicklungsfrage des Fohlens<br />
weiter offen.<br />
Wie geht der<br />
Embryonentransfer vonstatten?<br />
Die Embryonengewinnungsrate ist sehr<br />
stark abhängig vom Hengst und dessen<br />
Samenqualität. Auch die Art der Besamung<br />
hat erheblichen Einfluss auf die Gewinnungschancen<br />
eines Embryos. So liegt<br />
die Embryonengewinnungsrate bei einer<br />
künstlichen Befruchtung mit Frischsamen<br />
bei 70 bis 85 Prozent, bei gekühltem Samen<br />
bei 50 bis 60 Prozent und bei Tiefgefriersamen<br />
bei 30 bis 65 Prozent.<br />
Nach der Eizellenbefruchtung wird der<br />
Embryo nach dem 6. bis 9. Tag nach der<br />
Ovulation (Eisprung) ausgespült. Die<br />
Gewinnungsrate liegt bei 62 Prozent (6.<br />
Tag) bis 81 Prozent (9. Tag). Der Embryo<br />
kann durch zwei verschiedene Verfahrung<br />
transferiert werden. Zum einen mit der<br />
erheblich aufwändigeren chirurgischen<br />
Methode durch einen Flankenschnitt am<br />
stehenden Tier in Lokalanästhesie oder<br />
mit der nicht-chirurgischen, transzervikalen<br />
Methode. Der Transfer in die Empfängerstute<br />
sollte – wenn der Embryo<br />
nicht eingefroren wird – innerhalb von 60<br />
Minuten durchgeführt werden.<br />
Die Embyonengewinnung der chirurgischen<br />
Methode liegen höher (70 bis 90<br />
Prozent) als bei der nicht-chirurgischen<br />
Methode (30 bis 60 Prozent), ist aber<br />
aufwändiger und kann aufgrund von Verwachsungen<br />
und Narbenbildung nicht<br />
unbegrenzt häufig durchgeführt werden.<br />
Aus diesem Grund wird die nicht-chirurgische<br />
Methode in der Regel bevorzugt.<br />
Der Embryo wird ausgespült, mit Hilfe eines<br />
Mikroskops ausgemacht und isoliert.<br />
Ähnlich wie bei einer künstlichen Befruchtung<br />
wird der Embryo (der mit dem<br />
bloßen Auge in diesem Entwicklungsstadi-<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 19<br />
um am 6. Tag noch nicht sichtbar ist, aber<br />
bereits aus acht und mehr Zellen besteht)<br />
der Leihmutter eingesetzt. Ab etwa dem<br />
8. Tag ist der Embryo etwa einen Millimeter<br />
groß, so dass dieser dann auch schon<br />
mit bloßem Auge sichtbar wird.<br />
Liegt die Zukunft im<br />
Eisschrank?<br />
Die Methode des Embryotransfers gewinnt sicherlich auch in<br />
Deutschland zukünftig mehr Popularität, insbesondere wenn<br />
Züchter gute Stuten besser vermarkten wollen. Trotzdem können<br />
die Züchter die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Die<br />
Zuchtverbände müssen dieser Methode aufgeschlossen gegenüber<br />
stehen. Die Frage der Ausbeutung von Stuten über den Embryotransfer<br />
sollte man nicht von der Hand weisen. Außerdem gibt es<br />
Bedenken bezüglich der genetischen Verarmung, wenn die Anpaarung<br />
von a) Modehengsten und b) populären Stuten übermäßig<br />
oft reproduziert wird.<br />
Bislang herrscht berechtigte Skepsis bei den Zuchtverbänden.<br />
Manche erkennen nur ein Fohlen pro Jahr und Stute aus Embryotransferprogrammen<br />
an, darunter auch die American Quarter<br />
<strong>Horse</strong> Association und der Appaloosa <strong>Horse</strong> Club. Andere Verbände<br />
wie die Tennessee Walking <strong>Horse</strong> Breeders´ and Exhibitors´ Association<br />
oder die American Shire <strong>Horse</strong> Association haben keine<br />
jährlichen Obergrenzen.<br />
Da der Embryotransfer in Deutschland erst selten durchgeführt<br />
wird, gibt es seitens der Verbände noch keine Reglementierungen.<br />
Sicherlich müssen sie sich über kurz oder lang mit diesem Thema<br />
auseinandersetzen und Stellung beziehen, ebenso wie die Züchter<br />
und natürlich Käufer von Pferden – oder Embryonen.<br />
Mit Blick in die Zukunft könnten möglichst viele Embryonen von<br />
erfolgreichen Stuten eingefroren werden und diese im noch embryonalen<br />
Zustand verkauft werden. Der Kunde kann dann seine<br />
„Traumanpaarung“ von einer genetisch gesehen „x-beliebigen“<br />
Stute austragen lassen, zu welchem Zeitpunkt er immer möchte.<br />
Sogar die Geschlechtsbestimmung ist technisch bereits möglich, so<br />
dass Embryonen als Stuten und Hengste getrennt aufbewahrt und<br />
verkauft werden könnten.<br />
Ist dies die (gewollte) Pferdezucht und -vermarktung der Zukunft?<br />
Der Weg führt bereits in diese Richtung, wenn man bedenkt, dass<br />
allein in den USA im Jahr 2003 bereits 7400 und im Jahr 2004 mehr<br />
als 5500 Embryonentransfers – hauptsächlich bei Quarter <strong>Horse</strong>s<br />
– durchgeführt wurden.
20 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
<strong>Horse</strong> & Dog Trail als neue Herausforderung<br />
Mit vier Hufen und vier<br />
Pfoten durch den Parcours<br />
Es gibt kaum einen Pferdebesitzer, der nicht<br />
auch von einem treuen Hund begleitet wird.<br />
Denn die Tierliebe der Pferdefreunde beschränkt<br />
sich meist nicht auf die Huftiere.<br />
Somit hat der wohl treueste Begleiter des<br />
Menschen häufig ebenso seinen Platz im Leben<br />
von Pferd und Mensch.<br />
Dieser Umstand prägt nicht nur das allgemeine<br />
Zusammenleben des Menschen<br />
mit seinen Tieren, sondern weitet sich<br />
auch auf seine Unternehmungen in der<br />
Freizeit und somit letztendlich auf den<br />
Turniersport aus. Während sich der Hund<br />
bislang am Turniergeschehen im Pferdesport<br />
nur passiv – als Zuschauer oder lediglich<br />
Reisebegleiter – beteiligen konnte,<br />
steht er nun mit der Disziplin „<strong>Horse</strong> and<br />
Dog Trail“ mitten im Geschehen.<br />
Der <strong>Horse</strong> and Dog Trail ist eine immer<br />
beliebter werdende Disziplin, die auf dem<br />
besten Wege dazu ist, sich insbesondere<br />
auf Westernturnieren fest zu etablieren.<br />
Bei dieser Disziplin überwindet der Reiter<br />
nicht nur mit seinem Pferd die unterschiedlichsten<br />
Hindernisse, sondern auch<br />
der Hund zeigt, was er im Parcours zu<br />
leisten vermag. In der Regel läuft er dabei<br />
„bei Fuß“. Noch ist der <strong>Horse</strong> and Dog<br />
Trail als Sonderprüfung deklariert, aber<br />
immerhin schon im Regelwerk des Deutschen<br />
Westernreitverbandes, der EWU<br />
(Erste Westernreiter Union Deutschlands)<br />
verankert. Derzeit werden genauere<br />
Durchführungskriterien erarbeitet, die<br />
eine faire Konkurrenz ermöglichen und<br />
um Veranstaltern einen Leitfaden an die<br />
Hand zu geben, diese Disziplin erfolgreich<br />
durchzuführen.<br />
Eine Disziplin mit Zukunft<br />
Auch das Kursangebot zum <strong>Horse</strong> and<br />
Dog Trail wird immer größer. So bietet<br />
beispielsweise die Pferdetrainerin Sabine<br />
Lang aus Lechbruck im Allgäu laufend<br />
<strong>Horse</strong> and Dog Trail-Kurse an. Sabine<br />
Lang gilt als Pionier für den <strong>Horse</strong><br />
and Dog Trail, startet auf vielen Turnieren<br />
in dieser Disziplin, gibt Vorführungen auf<br />
Messen und bildet Pferd und Hund gleichermaßen<br />
aus. Trotz steigender Kurs-<br />
und Ausbildungsangebote ist vielen Pferde-<br />
und Hundefreunden die Anforderung<br />
dieser Disziplin noch nicht so recht klar.<br />
Wer jedoch einmal in den <strong>Horse</strong> and Dog<br />
Trail hineingeschnuppert hat, ist mit voller<br />
Begeisterung bei der Sache. Dabei ist<br />
es nicht relevant, ob man sich freizeitmäßig<br />
im Gelände oder mit Turniergedanken<br />
auf dem Parcours mit dieser Disziplin beschäftigt.<br />
Um erfolgreich einen <strong>Horse</strong> and Dog<br />
Trail bewältigen zu können, müssen verschiedene<br />
Voraussetzungen erfüllt werden.<br />
Zunächst geht es darum, die Trailhindernisse<br />
und Aufgabenstellungen mit dem<br />
Pferd allein zu beherrschen. Ein gewisses<br />
reiterliches Niveau sowie eine gute Basisausbildung<br />
des Pferdes sind erforderlich.<br />
Um in den <strong>Horse</strong> and Dog Trail einzusteigen,<br />
muss der Reiter sein Pferd sicher<br />
beherrschen und Fehltritte sowie Kontrollverlust<br />
definitiv ausschließen können.<br />
Sind diese Voraussetzungen gegeben, soll-<br />
te der Reiter nun auch seinen Hund vom<br />
Pferd aus kontrollieren können.<br />
Basisausbildung für<br />
Hund und Pferd<br />
Bevor der Reiter die Kontrolle seines<br />
Hundes vom Pferd aus erreichen kann,<br />
ist zunächst viel Arbeit vom Boden aus<br />
nötig. Die Grundausbildung des Hundes<br />
muss abgeschlossen sein. Das bedeutet,<br />
dass der Hund die Kommandos „Sitz“,<br />
„Platz“, „Bleib“ und „Bei Fuß“ sicher beherrschen<br />
muss. Zudem soll der Hund<br />
abgelegt werden können und auf Zuruf<br />
seines Herrchens herkommen. Letztendlich<br />
muss man seinen bellenden Vierbeiner<br />
auch wegschicken können. Die Kommandos<br />
„Lauf“ oder „Voraus“ sind hierfür<br />
die geläufigsten.<br />
Schon im Welpenalter kann und soll man<br />
mit der Erziehung seines Hundes beginnen.<br />
Bereits ab der siebten Lebenswoche<br />
lernt der Welpe die Bedeutung der Worte<br />
„Nein“, „Hier“ und „Sitz“. Bevor ein<br />
Hund aber auf ein Kommando reagiert,
muss er aufmerksam sein. Die Voraussetzungen<br />
zum Lernen sind hier nicht anders<br />
als beim Pferd. Beim Hund erreicht man<br />
seine Aufmerksamkeit, indem man seinen<br />
Namen ruft. Der Name sollte kurz und<br />
prägnant sein, so lernt der Welpe schneller,<br />
darauf zu reagieren. In freundlichem<br />
Ton fordern Sie nun den Hund auf, zu<br />
Ihnen herzukommen: Rufen Sie „Hier“.<br />
Möglicherweise muss man das Herkommen<br />
zunächst mit einem Leckerli oder<br />
seinem Lieblingsspielzeug verbinden. Aber<br />
bald wird der Hund der Aufforderung<br />
freudig Folge leisten, da er damit etwas<br />
Angenehmes verbindet. Wenn der Hund<br />
sich unkorrekt verhält, knurren Sie regelrecht<br />
ein deutliches „Nein“. Der Hund<br />
kennt von seiner Mutter bereits, was<br />
ein Knurren bedeutet, somit kann er das<br />
Wort „Nein“ bald verstehen, wenn Sie es<br />
mit dem richtigen Tonfall übermitteln.<br />
Aufbauend kann der Hund gleich das<br />
„Sitz“ lernen, sobald das Herkommen<br />
gut funktioniert, was sicherlich nach etwa<br />
zwei Wochen der Fall sein wird. Die<br />
Übung „Sitz“ muss vor dem Ablegen erfolgen,<br />
das beim <strong>Horse</strong> and Dog Trail eine<br />
Voraussetzung darstellt. Das Absitzen<br />
ist für den Hund eine kurzfristige Erwartungshaltung<br />
und kann ihm mit einiger<br />
Geduld und viel Lob und Leckerlis<br />
beigebracht werden. Nachdem Sie Ihren<br />
Hund mit „Hier“ zu sich gerufen haben,<br />
holen Sie ein Leckerli hervor. In Erwartung<br />
der Belohnung wird sich der Hund<br />
setzen, unter anderem damit er besser<br />
zu Ihnen (und dem Leckerli) hochblicken<br />
kann. Natürlich müssen Sie diese Aktion<br />
mit der Aufforderung „Sitz“ verbinden.<br />
Wenn kein Blickkontakt des Hundes zu<br />
seinem Herrchen oder Frauchen möglich<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 21<br />
ist – beispielsweise wenn Sie an der Leine<br />
mit ihm spazieren gehen – kann ein leichter<br />
Druck mit der Hand auf sein Hinterteil<br />
nötig sein, um das Sitzen zu fördern.<br />
Wenn diese Übung nun schon gut funktioniert,<br />
gehen Sie dazu über, Ihrem Hund<br />
die Aufforderung „Sitz“ als Sichtzeichen<br />
beizubringen. Das erleichtert Ihnen später<br />
die Kontrolle des Hundes vom Pferd<br />
aus. Zuerst heben Sie die Hand, dann<br />
sagen Sie „Sitz“. Später genügt das Zeichen<br />
mit der Hand, weil der Hund weiß,<br />
was Sie von ihm wollen. Nun muss der<br />
Hund noch die Lektionen „Platz“ (Ablegen),<br />
„Bei Fuß“ laufen und „Bleib“ erlernen.<br />
Gehen Sie bei diesen Lektionen nach<br />
gleichem Schema vor: Korrigieren Sie falsches<br />
Verhalten mit „Nein“ und loben Sie<br />
den richtigen Weg mit Leckereien, Lob<br />
und Spielen.<br />
Die Gewöhnungsphase<br />
Sicherlich werden Sie schon Ihren jungen<br />
Hund auch mit zu den Pferden nehmen,<br />
wenn Sie zum Stall fahren. Das ist eine<br />
gute Übung, sich mit dem Pferd auseinanderzusetzen.<br />
Auch das Pferd muss sich<br />
an den Hund gewöhnen. Je früher die Gewöhnungsphase<br />
stattfindet, desto besser.<br />
„Vergessen“ Sie aber nie Ihren Hund,<br />
wenn Sie sich mit dem Pferd beschäftigen<br />
– sei es beim Putzen oder schließlich beim<br />
Reiten. Der Hund möchte auch seine Aufgabe<br />
haben. Sobald er sich abgestellt fühlt,<br />
wird er sich ungebührlich benehmen, um<br />
Ihre Aufmerksamkeit zurück zu erlangen.<br />
Manche Hunde bellen, andere laufen<br />
einfach weg oder springen zwischen<br />
die Pferdebeine. Loben Sie deshalb Ihren<br />
Hund, wenn er sich beim Pferd ruhig verhält.<br />
Bringen Sie Ihrem Hund bei, dass er<br />
genügend Abstand zum Pferd hält. Das ist<br />
ein wichtiger Sicherheitsaspekt. Pferd und<br />
Hund müssen sich gegenseitig respektieren.<br />
Das ist nicht immer einfach, schließlich<br />
ist das Pferd ein Fluchttier und der<br />
Hund ein Jagdtier. Es kann deshalb auch<br />
sein, dass der Hund das Pferd angreift,<br />
wenn Sie ihm nicht genügend Aufmerksamkeit<br />
schenken. Möglicherweise wehrt<br />
sich das Pferd auch gegen den Hund, legt<br />
die Ohren an oder schlägt nach ihm. Da<br />
muss der Mensch korrigierend eingreifen<br />
und beide Tiere zur Vernunft bringen. Seien<br />
Sie immer absolut konsequent!<br />
Auch das Pferd muss in der Nähe des<br />
Hundes ruhig bleiben, vor allem wenn<br />
der Hund mit den Vorderpfoten am Pferd<br />
hochspringt, damit der Reiter den Hund<br />
ableinen kann, wie es im <strong>Horse</strong> and Dog<br />
Trail gefordert ist. Der Reiter kann natürlich<br />
auch absteigen, um den Hund ab- beziehungsweise<br />
anzuleinen, was vor allem<br />
bei kleinen Hunden sowieso erforderlich<br />
ist. Für das Pferd ist es nicht einfach, dabei<br />
ruhig zu bleiben, wenn der Hund an<br />
ihm hochspringt, widerspricht dies doch<br />
seiner Natur als Fluchttier. Darum ist eine<br />
gute vertrauensbildende Grundausbildung<br />
für das Pferd Voraussetzung.<br />
Keine Jagdspiele<br />
auf der Koppel<br />
Damit der gegenseitige Respekt, aber<br />
auch das Vertrauen aufgebaut werden<br />
kann, sollten Sie es vermeiden, Ihren<br />
Hund auf der Koppel des Pferdes laufen<br />
zu lassen. Der Hund könnte die Gelegenheit<br />
nutzen, das Pferd zu jagen und das<br />
Pferd könnte nach dem Hund schlagen.<br />
Der Mensch hat dabei nicht den notwendigen<br />
Einfluss auf beide Tiere, der jedoch<br />
sehr wichtig ist, um ein harmonisches<br />
Miteinander zu erreichen.<br />
Wenn sich beide Tiere gegenseitig respektieren,<br />
können Sie auch mit Leine<br />
ausreiten, um den Hund auf den Hindernisparcours<br />
vorzubereiten und ihm beizubringen<br />
„bei Huf“ zu laufen. Verwenden<br />
Sie hierzu keine Flexileinen und auch kein<br />
normales Halsband. Sollten Sie mal mit<br />
der Leine korrigierend eingreifen müssen,<br />
würden Sie den Hund würgen. Wählen<br />
Sie lieber ein Brustgeschirr für die Ausflüge<br />
mit Pferd.<br />
Wenn Sie Ihren Hund „bei Huf“ laufen<br />
lassen können, gehen Sie nochmals auf<br />
die Arbeit am Boden zurück und erklären
22 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Ihrem Hund die Hindernisse. Bei einer<br />
Brücke soll er nun beispielsweise lernen,<br />
diese zu überwinden, indem er darüber<br />
und nicht daneben vorbei läuft. Legen Sie<br />
zunächst Ihren Hund vor dem Hindernis<br />
ab („Platz und Bleib“). Gehen Sie über die<br />
Brücke voran und lassen den Hund dann<br />
zu Ihnen herkommen („Hier“). Versucht<br />
er das Hindernis zu umgehen, verdeutlichen<br />
Sie ihm den Fehler mit einem bestimmten<br />
„Nein“ und führen ihn wieder<br />
auf die Ausgangsposition zurück. Sobald<br />
er begriffen hat, dass er über die Brücke<br />
laufen soll, dürfen Sie ihm ein Leckerli<br />
oder ein Spielzeug geben, um ihn zu loben.<br />
Natürlich darf das verbale Lob dabei auch<br />
nicht zu kurz kommen.<br />
Wenn diese Version funktioniert, versuchen<br />
Sie es, den Hund über die Brücke<br />
voraus zu schicken. Zeigen Sie mit dem<br />
Zeigefinger über die Brücke und rufen<br />
„voraus“ oder „lauf“. Nach der Brücke<br />
soll sich der Hund selbstständig ablegen.<br />
Sicher benötigen Sie zunächst noch zusätzlich<br />
das Kommando „Platz“. Folgen<br />
Sie dem Hund über die Brücke und loben<br />
ihn, sobald die Übung erfolgreich war.<br />
Die Hindernistechnik<br />
Sprünge oder Überreitstangen soll der<br />
Hund „bei Fuß“ bewältigen. Der Hund<br />
soll mit der Schulter auf Höhe Ihres Beines<br />
laufen. Das ist auch die ideale Position,<br />
wenn Sie auf dem Pferd sitzen. Die<br />
Überreitstangen sollen etwas länger sein,<br />
damit Pferd und Hund nebeneinander gut<br />
Platz haben und der Hund nicht dazu veranlasst<br />
wird, neben den Stangen zu laufen.<br />
Dies gilt natürlich bei allen Aufgaben,<br />
bei denen der Hund „bei Fuß“ läuft. Bei<br />
der Slalomübung ist es sehr wichtig, dass<br />
der Hund immer auf einen angemessenen<br />
seitlichen Abstand – zunächst zu Ihnen<br />
bei der Übung am Boden, dann zum Pferd<br />
– achtet. Das erfordert einige Übung.<br />
Grundsätzlich eignet sich jede Hunderasse<br />
für den <strong>Horse</strong> and Dog Trail. Die Aufgabenstellung<br />
sollte aber vom Veranstalter<br />
so gewählt werden, dass jeder Hund<br />
– gleich welcher Größe – in der Lage ist,<br />
die Hindernisse zu bewältigen.<br />
Das Ziel des <strong>Horse</strong> and Dog Trails ist in<br />
erster Linie, eine harmonische Zusammenarbeit<br />
zwischen Reiter, Pferd und<br />
Hund zu erreichen. Nur ein perfektes<br />
Team kann einen Trailparcours meistern.<br />
Der Reiter leint vor dem ersten Hin-<br />
dernis seinen Hund ab. Nun muss er in<br />
der Lage sein, den Hund vom Pferd aus<br />
zu kontrollieren. Darin liegt die Hauptschwierigkeit.<br />
Nur wenn Pferd und Hund<br />
ihre Basisausbildung durchlaufen haben,<br />
ist dies möglich. Mit dem <strong>Horse</strong> and Dog<br />
Trail erhält auch der Hund seine Aufgabe<br />
in der Mensch-Pferd-Beziehung. Und<br />
Hunde fordern eine Aufgabe für sich.<br />
Allerdings sollte das Training nicht in stupides<br />
Arbeiten ausarten, sondern soll<br />
dem Hund Spaß machen (dem Reiter und<br />
dem Pferd natürlich auch!). Deshalb müssen<br />
Sie das Training gut dosieren.<br />
Besonders ehrgeizige Trios können die<br />
Anforderungen des <strong>Horse</strong> and Dog Trails<br />
soweit steigern, dass der Hund durch<br />
Reifen springen muss oder Dinge apportieren<br />
soll. Das sind allerdings schon<br />
Höchstschwierigkeiten. Man kann aber<br />
auch schon damit zufrieden sein, dass<br />
Reiter, Pferd und Hund eine gemeinsame<br />
Aufgabe in harmonischem Einklang zu<br />
meistern imstande sind.<br />
Kleine Regelkunde für<br />
den <strong>Horse</strong>&Dog-Trail<br />
Nach dem aktuellen EWU-Regelbuch sind im <strong>Horse</strong>&Dog<br />
Trail Pferde ab einem Alter von vier Jahren startberechtigt. Der<br />
Hund hingegen muss ein Alter von mindestens zwei Jahren haben.<br />
Die Ausrüstung richtet sich nach dem EWU-Regelbuch, bei<br />
englischer Reitweise nach der LPO.<br />
Der Hund muss ein normales Halsband tragen, Kettenhalsbänder<br />
sind nur erlaubt, wenn sie nicht auf Zug angeleint sind. Stachelhalsbänder<br />
sind hingegen grundsätzlich verboten.<br />
Wenn nichts anderes angegeben ist, läuft der Hund stets „bei<br />
Fuß“, wobei die Seite – rechts oder links vom Reiter – egal ist.<br />
Der Veranstalter kann verlangen, dass bestimmte Hunderassen<br />
einen Maulkorb tragen müssen.<br />
Die Bewertung erfolgt nach dem Zehn-Punkte-System. Bei<br />
jedem Hindernis können Pferd und Hund jeweils bis zu fünf<br />
Punkten erreichen. Für den Gesamteindruck (Gehorsam und<br />
Manier) werden nochmals jeweils bis zu fünf Punkten vergeben.<br />
Die Pflichtmanöver sind:<br />
1. Vor dem ersten Hindernis muss der Hund abgeleint werden,<br />
nach dem letzten Hindernis wird er wieder angeleint.<br />
2. Slalom um Gegenstände im Schritt oder Trab (Hund bei<br />
Fuß).<br />
3. Tor (Der Hund läuft bei Fuß oder wird abgelegt).<br />
4. Brücke (Der Hund muss vorausgeschickt werden oder hinterherkommen).
Englisch - Western :<br />
Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />
Das Ziel bestimmt die<br />
Art und Weise des Reitens<br />
Als das Westernreiten als alternative Reitweise<br />
zur konventionellen Englischreiterei in<br />
Europa Einzug gehalten hat, war den Westernreitern<br />
klar, welche Unterschiede sich<br />
zwischen den beiden Reitweisen aufzeigten,<br />
denn fast alle Westernreiter waren Umsteiger<br />
aus der Englischreitweise.<br />
Mittlerweile beginnen viele Kinder und<br />
Jugendliche schon im Westernsattel das<br />
Reiten zu erlernen. Es wird immer seltener,<br />
dass die Reiter in beiden Reitweisen<br />
Erfahrungen sammeln können, womit<br />
auch das Wissen um die Unterschiede<br />
und Gemeinsamkeiten oft nur noch über<br />
das „Hörensagen“ vermittelt werden.<br />
Vorurteile und Fehleinschätzungen bleiben<br />
dabei nicht aus.<br />
Während sich der konventionelle Reitstil<br />
über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt<br />
hat, dabei vielen Einflüssen unterworfen<br />
war, nicht zuletzt dem militärischen<br />
Drill, ist die Westernreitweise<br />
noch relativ jung. Die Entwicklung der<br />
Westernreitweise hat sich jedoch rasant<br />
entwickelt, ja entwickeln müssen,<br />
um den modernen Anforderungen der<br />
heutigen Reiterei zu entsprechen. Heutzutage<br />
findet das Pferd als Sportkamerad<br />
Verwendung – in beiden Reitweisen<br />
– früher hingegen war es als Lastentier,<br />
Transportmittel, Kriegsgefährte oder<br />
Arbeitskollege im Einsatz. Somit war die<br />
Entstehung der Reitweisen dem jeweiligen<br />
Verwendungszweck unterworfen.<br />
Der Verwendungszweck<br />
des Pferdes<br />
Während das heutige Englischreiten<br />
vom Einsatz des Pferdes als Kriegsgehilfe<br />
über Jahrhunderte hinweg nach<br />
wie vor geprägt ist, ist das Westernreiten<br />
unübersehbar ein Abkömmling<br />
der Gebrauchsreiterei des amerikanischen<br />
Rinderhirten. Der jeweilige Verwendungszweck<br />
erforderte spezielle Fähigkeiten<br />
des Pferdes, so dass sich auch<br />
bestimmte Pferderassen für die jeweilige<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 23<br />
Form des Reitens etabliert haben. Auch<br />
die Ausrüstung wie Sattel und Zäumung<br />
des Pferdes war und ist auf die Anforderungen<br />
der Reitweise abgestimmt. Daraus<br />
lassen sich die Unterschiede der<br />
Reitweisen erklären, wobei man jedoch<br />
nicht vergessen darf, dass alle Reitweisen<br />
einem steten Wandel unterworfen<br />
sind, um sich an die veränderten Belange<br />
des Reiters und dem jeweiligen Verwendungszweck<br />
anzupassen.<br />
So ist der Verwendungszweck heutzutage<br />
der Sport – und zwar in beiden Reitweisen.<br />
Reitstile und Pferderassen müssen<br />
sich dem jeweiligen Verwendungszweck<br />
anpassen, um zufriedenstellende<br />
Ergebnisse zu erzielen. Trotz des gleichen<br />
Verwendungszweckes (dem Sport)<br />
gibt es dennoch recht große Unterschiede<br />
zwischen dem Englisch- und Westernreiten.<br />
Die Antwort auf das Warum<br />
ist einfach: Die Facetten der Sportreiterei<br />
sind derart groß, dass an eine<br />
Vereinheitlichung der Reitweisen nicht<br />
zu denken ist. Selbst innerhalb einer<br />
Reitweise gibt es diverse Unterschiede<br />
– man denke nur an spezielle Dressur-<br />
und Springsättel in dem einen Lager<br />
und Cutting-, Reining- oder Equitationsättel<br />
im anderen. Selbst bei den Pferden<br />
gibt es sogar innerhalb einer Rasse (z.B.<br />
Quarter <strong>Horse</strong>) speziell gezogene Linien<br />
– jede für die entsprechende Disziplin:<br />
Western Pleasure, Reining, Cutting etc.<br />
Die Spezialisierung kennt kaum Grenzen,<br />
so dass sich selbst der Reitstil innerhalb<br />
einer Reitweise aufspaltet. Als Beispiele:<br />
Unterschiedliche Sitzformen (die wiederum<br />
die Hilfengebung beeinflussen)<br />
in den jeweiligen Disziplinen. Hervorgerufen<br />
werden diese durch unterschiedliche<br />
Sattelformen, Steigbügellängen, Manöver.<br />
So variiert die Bügellänge beim<br />
Dressurreiter zum Springreiter deutlich,<br />
der Sitz des Reiningreiters ist deutlich<br />
unterschiedlich zu dem des Pleasure-<br />
Reiters usw.<br />
Quo vadis? – wohin werden die Anfor-<br />
derungen und der Trend die Reiterei<br />
noch führen? Es wird sicherlich<br />
noch weitere Abspaltungen innerhalb<br />
der jeweiligen Reitweisen<br />
geben: Teilweise gibt es sie schon,<br />
teils zeichnen sie sich bereits ab.<br />
Die Gangpferdereiter haben ihren<br />
eigenen Weg aus dem „Englischlager“<br />
gewählt und das Dressur- und<br />
Springreiten könnte sich langfristig<br />
ebenso mehr und mehr voneinander<br />
entfernen und eigene Wege gehen.<br />
Spezialisierung formt<br />
die Reitweise<br />
Allrounder sind im Sport nicht mehr der<br />
Renner, denn nur mit Spezialisten ist<br />
man vorne dabei. Diese Entwicklung ist<br />
sicherlich mit der Grund, weshalb sich<br />
auch in der Westernreiterei Abspaltungen<br />
breit machen. Da sind die Cuttingreiter,<br />
die Reiningreiter (beide längst<br />
mit eigenen Verbänden) und die Equitationreiter,<br />
die sich den Disziplinen<br />
<strong>Horse</strong>manship, Pleasure und Trail verschrieben<br />
haben. Schon das Outfit auf<br />
Turnieren grenzt die Reiter ab: Eine feine<br />
Glitzerbluse erscheint in der Reining<br />
fast schon lächerlich, in der <strong>Horse</strong>manship<br />
hingegen ist edle Kleidung geradezu<br />
ein Muss. Tritt der Reiter mit einem einfachen<br />
Pullover in der Reining auf, passt<br />
es ins Bild, während er in einer <strong>Horse</strong>manship<br />
damit eher negativ auffällt.<br />
Natürlich trägt die Pferdezucht zu dieser<br />
Spezialisierung und somit Aufspaltung<br />
der Reitweisen eine Menge bei. Ein<br />
Springpferd geht aus bestimmten Linien<br />
hervor, ebenso ein Reiner. Mit einem<br />
Reiner kann man durchaus zwar auch einen<br />
Trail reiten, doch in einer Pleasure<br />
wird man keinen Blumentopf gegen die<br />
speziell für diese Disziplin gezüchteten<br />
vierbeinigen Kollegen gewinnen.<br />
Somit ist es bald nicht mehr möglich, die<br />
Unterschiede von zwei Reitweisen herauszuarbeiten,<br />
vielmehr muss in Zukunft<br />
nicht die Reitweise, sondern die jeweilige<br />
sportliche Disziplin und das dafür<br />
gezüchtete Pferd als Grundlage eines<br />
Vergleichs angenommen werden. Denn<br />
schon jetzt gibt es innerhalb jeder Reitweise<br />
entsprechende Unterschiede, die<br />
stets von der jeweiligen Disziplin beeinflusst<br />
werden (und somit auch das Pferd<br />
als Rasse bzw. Blutlinie, die Ausrüstung<br />
und Hilfengebung).
24 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Jeglicher Spezialisierung zum Trotz sind<br />
bestimmte Faktoren in den Reitweisen<br />
erhalten geblieben oder werden gar weiter<br />
verfeinert, welche die jeweilige Reitweise<br />
kennzeichnen. Das Westernreiten<br />
entstammt der Gebrauchsreiterei der<br />
Cowboys. Diese mussten zur Verrichtung<br />
ihrer Arbeit oft mehr als 20 Stunden<br />
täglich im Sattel verbringen. Somit<br />
erfanden sie einen Sattel, der sehr<br />
bequem für Reiter und Pferd war, um<br />
die vielen Stunden im Sattel überhaupt<br />
durchstehen zu können. Des weiteren<br />
musste der Cowboy seine Reitweise<br />
auf Effektivität auslegen. Wenn das Reiten<br />
anstrengend gewesen wäre, hätte er<br />
es ebenso wenig über längere Zeit hinweg<br />
durchgehalten. Deshalb wurde der<br />
Kraftaufwand zur Hilfengebung auf ein<br />
minimales Maß beschränkt, dieses daraus<br />
hervorgegangene Signalreiten ist ein<br />
Markenzeichen der Westernreitweise.<br />
Die Grundlagen bleiben<br />
Die Möglichkeit, über sehr lange Zeiträume<br />
im Sattel verbringen zu können,<br />
wurde auch damit erreicht, dass insbesondere<br />
solche Pferde für lange Trailritte<br />
ausgewählt wurden, die weiche<br />
und angenehm zu sitzende Gänge anboten.<br />
Für die Rinderarbeit auf der Ranch<br />
wählte man besonders „cowige“ Pferde,<br />
die in der Lage waren, Rinder zu „lesen“<br />
und mitzudenken, um frühzeitig den Bewegungen<br />
des Rindes folgen oder diese<br />
sogar vorausahnen zu können.<br />
Das Englischreiten hingegen<br />
wurde neben dem militärischen<br />
Zweck insbesondere vom Adel<br />
auch als Selbstzweck (Ästhetik) betrieben.<br />
Vielleicht war es der Wille, über<br />
jedes Lebewesen entsprechende Macht<br />
auszuüben oder aber auch ein Mangel an<br />
Geduld und Einfühlungsvermögen, was<br />
dazu führte, dass auch tierquälerische<br />
„Ausbildungs“- Methoden praktiziert<br />
wurden. Möglicherweise war es auch die<br />
Notwendigkeit, für Kriege schnellstmöglich<br />
brauchbare Pferde zur Verfügung zu<br />
haben. Dennoch etablierten sich Reitschulen,<br />
die die Reitkunst auch als solche<br />
begriffen und der klassischen Reiterei<br />
bis heute ihren Stempel aufgedrückt<br />
haben.<br />
Bis heute haben sich die Methoden<br />
übertragen: Das Westernreiten lebt davon,<br />
Pferde zur Mitarbeit zu animieren,<br />
in der englischen Reiterei ist man eher<br />
bemüht, das Pferd zu (be-)arbeiten, um<br />
es (der Ästhetik willen) entsprechend<br />
zu formen. Die Hilfengebung ist ebenfalls<br />
auf diese Ziele ausgerichtet. Andauernde<br />
Einwirkungen des Reiters auf<br />
das Pferd bringt das Tier langsam, aber<br />
unvermeidlich in die gewünschte Form.<br />
Der Westernreiter fordert hingegen die<br />
freiwillige Mitarbeit des Vierbeiners heraus,<br />
in dem er sich nur auf Einwirkungen<br />
beschränkt, die nötig sind, um seinen<br />
Willen durchzusetzen, gibt dem Pferd<br />
aber die Freiheit, selbst zu entscheiden,<br />
welchen Weg es wählt. Diese Wahl be-<br />
steht allerdings nur scheinbar, denn da<br />
der Reiter weiß, dass das Pferd immer<br />
den angenehmeren Weg wählen wird,<br />
macht man es dem Tier angenehm (Lob),<br />
wenn es sich für den richtigen (vom Reiter<br />
gewollten) Weg entschieden hat und<br />
vermiest ihm den falschen Weg (Druck,<br />
Kritik bzw. im schlimmsten Fall Strafe).<br />
In allen Reitweisen bestimmt immer<br />
das Ziel die Methode. Auch die Pferde<br />
und deren Voraussetzungen bestimmen<br />
die Einwirkungen des Reiters. Somit<br />
kann keine Rede von einer guten oder<br />
schlechten Reitweise sein, sondern immer<br />
von einer für den jeweiligen Zweck<br />
geeigneteren Reitweise. Ein Pferd, das<br />
sehr groß ist und einen sehr langen Rücken<br />
hat, ist für das Westernreiten nicht<br />
geeignet, da es nicht fähig ist, das Ziel<br />
dieser Reitweise zu erreichen: Es kann<br />
sich auch nach langjährigem Training nur<br />
schwerlich selbst tragen und am losen<br />
Zügel über den Rücken gehen. Ebenso<br />
wird die Wendigkeit und Athletik fehlen,<br />
um einem Rind beim Cutting den Weg<br />
abzuschneiden. Andererseits wird es<br />
einem Pleasurepferd schwer fallen, akzentuierte<br />
Passagen und ausgreifende,<br />
schwungvolle Bewegungen anzubieten,<br />
wenn es auf flache und kurze Gänge gezüchtet<br />
worden ist.<br />
Letztendlich ist jede Reitweise mit dem<br />
entsprechenden Zubehör (Ausrüstung)<br />
und dem dafür gezüchteten Pferd in<br />
sich harmonisch, da sie sich den jeweiligen<br />
Belangen entsprechend entwickelt<br />
haben.
Steigende Anforderungen<br />
fördern die Entwicklung<br />
Aufgrund der sportlichen Anforderungen<br />
in den einzelnen Disziplinen, in denen<br />
der Trend dazu geht, die Rittigkeit<br />
eines Pferdes in den Vordergrund zu<br />
stellen, muss das Training von Reiter<br />
und Pferd entsprechend ausgerichtet<br />
werden. Es genügt eben nicht mehr, dass<br />
ein Pferd in der Traildisziplin ohne zu<br />
scheuen über eine Plastikplane schreitet.<br />
Im Laufe der Jahre ist das reiterliche Niveau<br />
enorm gestiegen, äquivalent dazu<br />
hat sich das Pferdematerial über durchdachte<br />
Zuchtprogramme verbessert, so<br />
dass nur wesentlich mehr gefordert ist,<br />
um in einer Turnierprüfung die Spreu<br />
vom Weizen zu trennen.<br />
Ein Trailparcours wird kaum mehr mit<br />
einer „lächerlichen“ Plastikplane ausgestattet,<br />
und wenn, dann soll diese auch<br />
mit einer entspechenden Manier bewältigt<br />
werden, um punkten zu können. Ein<br />
aufmerksames Pferd mit tiefem Kopf<br />
soll das Hindernis in einer angemessenen<br />
Geschwindigkeit ohne zu zögern bewältigen.<br />
Da diese Aufgabe mittlerweile<br />
selbst in den Einsteigerklassen nicht<br />
mehr schwierig genug ist, um die Klasse<br />
„auszusieben“, werden die Hindernisse<br />
immer schwieriger. Der Schwerpunkt<br />
liegt sowohl im Trail als auch in der<br />
<strong>Horse</strong>manship in der Rittigkeit des Pferdes.<br />
Dies erfordert neben einem gewissen<br />
Talent auch ein fundiertes Training.<br />
Ein Pferd, das nicht durchgymnastiziert<br />
ist und auf feinste Hilfen reagiert, wird<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 25<br />
enge Passagen in einem Trailparcours<br />
nicht bewältigen können.<br />
Auch die <strong>Horse</strong>manship ist eine Disziplin,<br />
in der ein hohes Maß an Rittigkeit gefordert<br />
ist. Diese erhöhten reiterlichen Anforderungen<br />
haben auch das Training eines<br />
Westernpferdes verändert. Um exakte<br />
Manöver reiten zu können, ist auch<br />
in der Westernreitweise ein loser Zügel<br />
nicht mehr Grundvoraussetzung. Das<br />
Endziel allerdings ist nach wie vor eine<br />
lose Zügelführung, die es in der Englischreitweise<br />
nicht gibt. Doch das Training<br />
und die Ausbildung muss mit Zügelkontakt<br />
– wie beim Dressurreiten auch<br />
– vonstatten gehen, um ein Pferd nach<br />
modernen Richtlinien gymnastizieren,<br />
formen und ausbilden zu können.<br />
Die wenigen Unterschiede zwischen<br />
den Reitweisen sind im Detail zu suchen.<br />
Während der Westernreiter von seinem<br />
Pferd verlangt, dass es dem Gebissdruck<br />
weicht (wodurch der Zügel immer eher<br />
locker als anstehend ist), möchte der<br />
Englischreiter, dass sein Pferd das Gebiss<br />
„annimmt“. Hier toleriert man einen<br />
gewissen Druck auf den Zügeln, der<br />
häufig mit 500 Gramm angegeben wird,<br />
sich aber leider oft doch auf bis zu fünf<br />
Kilogramm ausweitet. Ob der ständige<br />
Kontakt mit mehr (500 Gramm) oder<br />
weniger (fast loser Zügel) Druck praktiziert<br />
wird, hängt von mehreren Umständen<br />
ab. Alle Extreme jedoch wie „Aufrollen“<br />
als Flucht vor dem Gebiss (Angst<br />
vor Schmerzen) bis „aufs Gebiss legen“<br />
und dem Reiter die „Zügel aus der Hand<br />
ziehen“ beruhen immer auf Reiterfehler.<br />
Dass das eine mehr in dieser, das andere<br />
verstärkt in der anderen Reitweise<br />
auftaucht, hat mit dem Ziel zu tun, das<br />
hierbei nicht erreicht wird. Aus diesem<br />
Beispiel lässt sich leicht erkennen, dass<br />
die Unterschiede in den Reitweisen tatsächlich<br />
im Detail stecken und je höher<br />
das Niveau – je besser die Ausbildung<br />
von Reiter und Pferd – desto kleiner die<br />
Unterschiede und Differenzen zwischen<br />
den Reitweisen.<br />
Ein weiteres Beispiel: Vor etwa zehn Jahren<br />
noch wurde das Westernreiten mit<br />
weggestreckten Beinen praktiziert. Auch<br />
diese Praxis hat sich mit der Entwicklung<br />
der Reitweise geändert. Wenn man rittigere<br />
Pferde haben will, muss das Bein<br />
als Hilfe am Pferd bleiben. Der Kontakt<br />
kann nicht vollständig gelöst werden<br />
(gleiches Prinzip wie bei der Zügelführung).<br />
Des weiteren beeinträchtigt ein<br />
vor- und weggestrecktes Bein den Sitz<br />
und somit die Balance des Reiters.<br />
Das Reiten an sich unterscheidet sich<br />
wenig, lediglich die Ziele sind unterschiedlich,<br />
worauf das Training und die<br />
Ausbildung ausgerichtet werden. Wie<br />
soll sich das Reiten auch groß unterscheiden,<br />
wenn für beide Reitstile das<br />
Pferd, das stets nach seinen Instinkten<br />
reagiert, die Grundlage bildet. Gutes<br />
Reiten wird somit nie eine Frage des<br />
Reitstils sein, sondern immer eine Frage<br />
nach dem Einfühlungsvermögen, das<br />
die Kommunikation mit dem Pferd bestimmt.<br />
Verband für Training und Therapie von Pferden (VTTP)<br />
Der Verband für Training und Therapie von Pferden hat sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere die<br />
Ausbildung von Reitern und Pferdetherapeuten zu fördern. Der Verband unterstützt die Therapeuten und<br />
Trainer in ihrer Berufsausübung, berät in Versicherungs- und Ausbildungsfragen und zertifiziert bestimmte<br />
Ausbildungen nach seinen Kriterien.<br />
Der Berufsverband VTTP erkennt ausschließlich die Ausbildungen des Pferde-Therapiezentrums und<br />
Westernreitschule <strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> Ranch an, erstellt die Prüfungskriterien und zertifiziert diese.<br />
Mitglieder des Verbandes haben die Möglichkeit, an Weiterbildungsmaßnahmen zu ermäßigten Preisen<br />
teilzunehmen.<br />
Weitere Informationen demnächst im Internet.
26 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Die direkte Biegung<br />
Aufgabenbeschreibung: Bei allen Aufgaben zur direkten Biegung<br />
ist das Pferd vom Schopf bis zum Schweif der entsprechenden<br />
Reitlinie gebogen. Die Biegung des Pferdes sollte immer<br />
exakt der Biegung der Reitlinie entsprechen.<br />
Zweck: Das Pferd wird gelöst, gymnastiziert und eingespurt<br />
(geradegerichtet).<br />
Vorübung für: Zirkel, Volten, Schlangenlinien sowie alle weiteren<br />
Lektionen auf gebogenen Linien;<br />
Tipps zur Hilfengebung: Der innere Zügel stellt das Pferd in<br />
die Bewegungsrichtung. Hierzu kann der Zügel insbesondere<br />
beim noch jungen Pferd auch seitwärts weisend, das heißt,<br />
nach innen öffnend, eingesetzt werden, um ein besseres Verständnis<br />
beim Pferd zu erreichen. Dies verhindert schließlich<br />
auch ein „Rückwärtsziehen“ des Zügels, wodurch sich das<br />
Pferd möglicherweise im Genick verwerfen könnte. Der seitwärts<br />
weisende, innere Zügel verleitet jedoch auch dazu, dass<br />
das Pferd auf die innere Vorhand fällt. Deshalb darf insbesondere<br />
der innere vorwärtstreibende Schenkel auf keinen Fall<br />
fehlen, der immer dann eingesetzt wird, wenn das Pferd mit<br />
dem inneren Hinterbein abfußt. Das Gewicht des Reiters liegt<br />
innen. Sollte das Pferd mit der Kruppe nach außen schieben,<br />
um der Biegung in der Wirbelsäule zu entgehen, kann der zurückversetzte,<br />
äußere Schenkel dies verhindern.<br />
Variationen: Jede Aufgabe, die gebogene Linien enthält, erfordert<br />
eine direkte Biegung. Somit sind die Variationen nahezu<br />
unendlich. Für den Anfang wählt man einen Reitweg mit großen<br />
gebogenen Linien, die auch für das Lösen des Pferdes zu<br />
Beginn einer Trainingsstunde die richtige Wahl sind. Der Biegungswechsel<br />
von rechts nach links beziehungsweise umgekehrt<br />
sollte stets von einer mehr oder weniger langen Geraden<br />
begleitet sein, damit der Reiter genügend Zeit hat, sein<br />
Pferd umzustellen.<br />
Weiterführende Aufgaben: Sobald die Grundübungen funktionieren,<br />
kann man die Anforderungen steigern, in dem man die<br />
Übungen im Trab ausführt, die Geraden zwischen den Biegungen<br />
verkürzt und die engere Wendungen wählt.<br />
Achtung: Je nach Pferdetyp kann ein Pferd keine engere Wendung<br />
als etwa fünf Meter in korrekter Biegung ausführen. Die<br />
Flexibilität der Wirbelsäule ist hierfür entscheidend. Werden<br />
dennoch engere Wendungen abgefordert, muss das Pferd über<br />
die Schulter schieben und die Kruppe aus der Wendung nehmen,<br />
was den gymnastizierenden Effekt aufhebt. Man sollte<br />
vermeiden, dies zu provozieren (also zu enge Wendungen zu<br />
reiten), da das Pferd dabei nur lernt, sich der Biegung zu entziehen.<br />
Auszug aus dem Buch<br />
Trainingsfibel für Westernreiter<br />
Gymnastizierung - Übungen - Pattern<br />
von<br />
Renate Ettl<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> Ediition<br />
Effektiver Schenkeleinsatz<br />
Der Schenkeldruck kann nur dann effektiv und sinnvoll<br />
sein, wenn er im richtigen Moment einwirkt. Der<br />
Schenkeleinsatz erfolgt immer dann, wenn das entsprechende<br />
Bein, welches man durch die Schenkelhilfe „bewegen“<br />
will, abgefußt hat. Nur ein Bein, das in der Luft<br />
ist, kann der Schenkelhilfe Folge leisten, weil ein am Boden<br />
stehender Fuß, der mit dem Körpergewicht belastet<br />
ist, nicht weichen kann.
Neue Bücher<br />
Für Sie gelesen<br />
Marion Brehmer<br />
Bachblüten für die Pferdeseele<br />
Entspannung und Linderung durch<br />
Bachblüten-Therapie<br />
ISBN 3-86127-421-3<br />
Cadmos-Verlag<br />
107 Seiten<br />
Preis € 19,90<br />
Der Verlag über das<br />
Buch: Ob Stallwechsel<br />
oder Rittigkeitsproblem,Turnierstart<br />
oder Stress<br />
im Herdenverband<br />
– die Liste der mit<br />
Bachblüten wirksam<br />
zu behandelnden<br />
G e m ü t s z u s t ä n d e<br />
bei Pferden ist lang.<br />
Dieses Buch stellt in<br />
ausführlichen Porträts die Wirkungsweise<br />
aller 38 Bachblüten vor und vermittelt dem<br />
Leser die nötigen Kenntnisse, um für sein<br />
Pferd die richtige Bachblütenmischung auswählen<br />
zu können. Das Repertorium mit einer<br />
Zusammenstellung der häufigsten Symptome<br />
bietet dabei ebenso praxisorientierte<br />
Hilfe wie die Tipps zur äußerlichen Anwendung<br />
von Bachblüten zum Beispiel bei Verletzungen.<br />
Unsere Meinung: Die Tierpsychologin<br />
Marion Brehmer hat sich intensiv mit alternativen<br />
Heilmethoden für Pferde beschäftigt.<br />
Dies merkt man ihrem Werk an, das<br />
nicht nur liebevoll gestaltet und gut bebildert<br />
ist, sondern sich auch flüssig liest. Informativ,<br />
lebendig und als wertvolle Zusatzhilfe<br />
bei Krankheiten durchaus anwendbar. Ob<br />
Bachblüten die alleinseeligmachende Methode<br />
darstellen, mag eine andere Frage sein.<br />
Darüber streiten sich - auch bei Behandlung<br />
von Menschen - bekanntlich die Geister. Ergänzt<br />
wird das Buch durch einen Analysebogen<br />
und eine Krankheitssymptomliste. Beides<br />
kann ausgefüllt und an die Autorin geschickt<br />
werden.<br />
Gesamtwertung:����<br />
Gabriele Rachen-Schöneich/Klaus<br />
Schöneich<br />
Die Schiefen-Therapie<br />
Die Auswirkung der natürlichen Schiefe<br />
und Vorderlastigkeit auf das moderne<br />
Reitpferd<br />
160 Seiten, Hardcover<br />
ISBN 3-275-01517-6<br />
Müller-Rüschlikon<br />
Preis € 24,90<br />
Der Verlag über das Buch: Klaus Schöneich<br />
und Gabriele Rachen-Schöneich begründen<br />
95 % aller Bewegungsprobleme von Freizeit-<br />
und Sportpferden mit der natürlichen Schiefe<br />
des Pferdes und damit, dass dem notwendigen<br />
Geraderichten im Training kaum oder<br />
keine Bedeutung geschenkt<br />
wird. Daraus<br />
resultieren negative<br />
Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit,<br />
die Leistungsfähigkeit<br />
und das Verhalten der<br />
Pferde. Mit der von<br />
ihnen entwickelten<br />
Schiefen-Therapie®<br />
werden die Pferde in<br />
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 27<br />
verhältnismäßig kurzer Zeit in ihrer GrundGrund- ausbildung korrigiert. In diesem Titel wird der<br />
ganzheitliche Weg der Schiefen-Therapie®,<br />
der sowohl Einheiten an der Longe als auch<br />
solche unter dem Sattel beinhaltet, detailliert<br />
erklärt und mit anschaulichem Bildmaterial<br />
verdeutlicht.dieses Werk als ideale Vorbereitung<br />
auf die Abschlussprüfung auch in Verbindung<br />
mit der CD-ROM „Arbeitsaufträge“.<br />
Unsere Meinung: Ein bisschen langatmig,<br />
von der Bebilderung her nicht absolut überzeugend.<br />
Dem Longieren könnte ein längerer<br />
Abschnitt gewidmet werden. Der didaktische<br />
Leitfaden fehlt darüber hinaus ebenfalls.<br />
Ansonsten aber ein informatives Buch<br />
über ein oft vernachlässigtes Thema.<br />
Gesamtwertung: ���<br />
Carola Krokowski<br />
Akupunktur und Phytotherapie<br />
beim Pferd<br />
360 Seiten, zahlr. Farbgrafiken<br />
broschiert<br />
Enke Verlag<br />
ISBN 3-8304-1005-0<br />
Preis € 64,95<br />
Der Verlag über das<br />
Buch: Erstmals steht<br />
Einsteigern und erfahrenenTherapeuten<br />
ein deutsches<br />
Lehr- und Nachschlagewerk<br />
zur Verfügung,<br />
das sowohl<br />
die Akupunktur als<br />
auch die Phytotherapie<br />
beim Pferd<br />
nach der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin vereint. Schritt<br />
für Schritt wird der Leser mit den Begriffen<br />
und Denkansätzen der TCM, dem Erstellen<br />
einer Chinesischen Diagnose, den Grundlagen<br />
der Akupunktur und Phytotherapie vertraut<br />
gemacht. Die nach speziellen Krankheitsbildern<br />
zusammengestellte Diagnosefindung,<br />
Differentialdiagnostik, Akupunkturbehandlung<br />
und Kräutertherapie wird so gut<br />
nachvollziehbar und transparent.<br />
Unser Bewertungsschema:<br />
Unsere Meinung: Den Ausführungen des<br />
Verlags über das Buch kann voll und ganz<br />
entsprochen werden. Dem ist nichts mehr<br />
hinzuzufügen. Das Buch ist uneingeschränkt<br />
empfehlenswert und zwar sowohl für den<br />
Einsteiger in die Materie als auch für den<br />
professionellen Therapeuten. Gut erklärt,<br />
umfangreich und übersichtlich aufgebaut.<br />
Unsere Empfehlung: Das Werk ist den Anschaffungspreis<br />
wert - kaufen!<br />
Gesamtwertung: &&&&&<br />
Dr. med. vet. Ina Gösmeier/Sabine<br />
Heüveldop<br />
Homöopathie<br />
160 Seiten, zahlr. Farbfotos<br />
Fest gebunden<br />
Verlag Müller Rüschlikon<br />
ISBN 3-275-01494-3<br />
Preis € 16,-<br />
Der Verlag über<br />
das Buch: Dieser<br />
Ratgeber bietet<br />
eine verständliche<br />
und praxisgerechte<br />
Einführung in<br />
die Wirkung und<br />
Anwendung der<br />
H o m ö o p a t h i e .<br />
Der Leser findet<br />
ausführliche<br />
Beschreibungen von<br />
Krankheiten und Symptomen mit fundierten<br />
Angaben zu den empfohlenen Arzneimitteln<br />
und deren Anwendung. Damit erhält er<br />
grundlegende Informationen, um sich eine<br />
eigene Stallapotheke zusammenzustellen. So<br />
kann jeder Pferdebesitzer seinem Pferd bei<br />
kleinen Notfällen, alltäglichen Beschwerden<br />
oder bis zum Eintreffen des Tierarztes sicher<br />
und wirkungsvoll helfen.<br />
Unsere Meinung: Mittlerweile sind schon<br />
mehrere Bücher zum Thema Homöopathie<br />
für Pferde erschienen. Dieser Ratgeber kann<br />
sich hier gut einreihen, sticht aber nicht<br />
unbedingt hervor. Beschrieben werden die<br />
üblichen Grundlagen der Homöopathie,<br />
Krankheitsbilder und Arzneimittel. Das<br />
Buch stellt sich als Einführung in die<br />
Homöopathie dar, die dem Anfänger eine<br />
gute Unterstützung bieten kann, dem erfahrenen<br />
Homöopathen allerdings nichts<br />
Neues verrät. Für eine Einführung in das<br />
Thema aber in jedem Fall empfehlenswert.<br />
Für Fortgeschrittene bleibt das Buch zu sehr<br />
oberflächlich.<br />
Gesamtwertung: ����<br />
� = Wir raten vom Kauf ab<br />
�� = Mit erheblichen Mängeln, weniger empfehlenswert<br />
��� = Gute Durchschnittslektüre<br />
���� = Sehr empfehlenswert, ist seinen Preis wert<br />
����� = Hervorragende Lektüre, absolut empfehlenswert
28 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
Bücher von Renate Ettl<br />
Von Renate Ettl sind über 30 verschiedene Buchtitel erschienen. Einige davon<br />
wurden ins Englische, Französische, Holländische und Dänische übersetzt.<br />
Hier eine kleine Auswahl:<br />
Reiterspiele und Allroundturniere<br />
80 Seiten<br />
Verlag: Cadmos (2001)<br />
Sprache: Deutsch<br />
ISBN-13: 978-3861275213<br />
10,95 €<br />
Trainingsfibel für Westernreiter<br />
136 Seiten<br />
Verlag: <strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> <strong>Edition</strong>; Auflage: 1. Auflage (27. Juli 2007)<br />
ISBN-13: 978-3937037080<br />
19,80 €<br />
<strong>Horse</strong>-Agility<br />
159 Seiten<br />
Verlag: Müller Rüschlikon;<br />
Sprache: Deutsch<br />
ISBN-13: 978-3275016396<br />
19,95 €<br />
Die Fohlenschule<br />
144 Seiten<br />
Verlag: Cadmos; 2. Auflage<br />
Sprache: Deutsch<br />
ISBN-13: 978-3861274629<br />
26,90 €<br />
Praktische Pferdemassage<br />
96 Seiten<br />
Verlag: Cadmos (2000)<br />
Sprache: Deutsch<br />
ISBN-13: 978-3861275190<br />
10,95 €<br />
Alle Bücher sind<br />
über jede<br />
Buchhandlung<br />
zu beziehen
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 29<br />
Vorschau Herbst/Winter 2009<br />
Schwerpunktthema Akupunktur:<br />
Kleine Stiche mit großer Wirkung<br />
Reiterspiele:<br />
Reiterliches Können fördern mit Spaß und Fantasie<br />
Zurück zur Natur durch Technik im Stall:<br />
Futterautomaten unterstützen artgerechte Fütterung<br />
Krankheiten:<br />
Hufabszesse sind hochgradig schmerzhaft<br />
Fit für die kalte Jahreszeit:<br />
Wann sollen Pferde eingedeckt werden?<br />
Feste Rubriken:<br />
- Tipps aus der Phytotherapie<br />
- News des Westernreiter Teams Ostbayern e.V.<br />
- Neues vom Verband für Therapie und Training von Pferden<br />
- Aktuelles vom Pferde-Therapiezentrum & Westernreitschule<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> Ranch<br />
- Buchbesprechungen aktueller Neuerscheinungen<br />
und viele weitere Informationen, Termine und Tipps…<br />
___________________________________________________<br />
Redaktionsschluss und Annahmeschluss für Inserate: 30. 09. 2009
30 <strong>Horse</strong>back Nr. 1
<strong>Horse</strong>back Nr. 1 31
32 <strong>Horse</strong>back Nr. 1<br />
<strong>Silver</strong> <strong>Horse</strong> Ranch<br />
Pferdetherapiezentrum & Westernreitschule<br />
Renate und Peter Ettl<br />
Gschaid 2 - 84163 Marklkofen<br />
www.silverhorseranch.de<br />
Renate Ettl ist ausgebildete Pferdetherapeutin (Osteopathie, Physiotherapie,<br />
Akupunktur) und verbandsgeprüfte Tierheilpraktikerin. Seit über 10 Jahren behandelt<br />
sie erfolgreich Turnier-, Renn- und Freizeitpferde. Die Behandlungsmethoden<br />
sind sehr vielfältig, da Renate Ettl mehrere Ausbildungen absolviert hat und sich<br />
laufend weiterbildet.<br />
Ausbildungen/Prüfungen unter anderem bei:<br />
- International Academie for Equine Sports Therapy (IAEST)<br />
- Deutsches Institut für Pferde-Osteopathie (DIPO)<br />
- Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde (EPOS)<br />
- Verband freier Tierheilpraktiker(VfT)<br />
- Fachschule für osteopatische Pferde- und Hundetherapie<br />
Als Pferdephysiotherapeutin, -osteopathin und –sporttherapeutin kann sie ein<br />
großes Behandlungsspektrum anbieten, das ihr eine ganzheitliche Therapie ermöglicht:<br />
• Osteopathie<br />
• Physiotherapie<br />
• Kraniosakrale Therapie<br />
• Spezielle Wirbelsäulentherapien<br />
• Akupunktur / Laserpunktur / Akupressur<br />
• Triggerpunkttherapie<br />
• Aktive und passive Mobilisation<br />
• Sport-, Intensiv- und Entspannungsmassagen<br />
• Faszienmassage<br />
• Lymphdrainage<br />
• Behandlung von Sehnen-, Rücken- und Muskelproblemen<br />
• Lasertherapie<br />
• Magnetfeldtherapie<br />
• Elektrotherapie<br />
• Therapeutisches Solarium<br />
• Homöopathie<br />
• Phytotherapie<br />
• Bewegungsprogramm<br />
• Therapeutischer Reit- und Longenunterricht<br />
u.v.m.<br />
Terminvereinbarungen unter Tel. 08732/938121