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Landes- turnier 2010 - Pferd+Sport

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PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER<br />

Foto: www.sportfotos-lafrentz.de<br />

<strong>Landes</strong><strong>turnier</strong><br />

<strong>2010</strong><br />

MEISTER UND<br />

CHAMPIONS Auf der<br />

altehrwürdigen Rennkoppel<br />

von Bad Segeberg<br />

wurden die diesjährigen<br />

<strong>Landes</strong>meister von<br />

Schleswig-Holstein und<br />

Hamburg gekürt.<br />

Inga Czwalina gewann mit<br />

Cordoba den <strong>Landes</strong>meistertitel<br />

bei den Damen. Auf<br />

Easy Going siegte sie im abschließenden<br />

Großen Preis.<br />


PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER<br />

Springen Herren<br />

Nisse Lüneburg<br />

Im Sattel von Calle Cool v. Concerto II-<br />

Landgraf I (ZG. Gehrts/Zuba, Hemme). Concerto<br />

II- Landgraf I (ZG Zuba/Gehrts, Hemme)<br />

wurde der 22-Jährige in seinem ersten<br />

Seniorenjahr nach blitzsauberen Runden<br />

<strong>Landes</strong>meister. Doch längst schon hat sich<br />

der Sohn des Holsteiner Verbandspräsidenten<br />

Jan Lüneburg einen Namen im<br />

Springsport gemacht: Seit sechs Jahren ist<br />

Nisse Lüneburg erfolgreich in Springen der<br />

schweren Klasse unterwegs. Begonnen hatte<br />

seine „Reit-Karriere“ im Alter von elf Jahren,<br />

damals ritt er Pony Rambo. Mit Holsteiner<br />

Wallach Little Lord v. Lord-Landgraf<br />

I (ZG Lüneburg, Uetersen) holte Nisse 2006<br />

seine erste (Bronze-)Medaille bei den Junioren.<br />

„Mit Little Lord habe ich mit 15 Jahren<br />

mein erstes S-Springen geritten. Ich<br />

hatte wirklich Glück, dass mein älterer Bruder<br />

Rasmus ihn mir überlassen hat.“<br />

2007 wurde Nisse im Sattel von Latoya v.<br />

Latoya v. Lasino-Caribo GL (Gerd Magens,<br />

Ottenbüttel) <strong>Landes</strong>meister der Jungen Reiter,<br />

bekam für zehn Siege in schweren Springen<br />

das Goldene Reitabzeichen verliehen, bevor<br />

er 2008 das Abitur machte. Und eigentlich<br />

wollte der gebürtige Hetlinger nach<br />

seinem Schulabschluss „erst mal einen richtigen“<br />

Beruf erlernen“, wie er erzählt. Doch<br />

dann kam das verlockende Angebot von<br />

Wolfgang Herz, das Nisse nicht ausschlug:<br />

Seit dem 1.September 2008 arbeitet er als<br />

Bereiter für Herz auf dem Wedeler Magdalenenhof.<br />

Calle Cool, der seinem Arbeitgeber gehört,<br />

hat Nisse vor seinen <strong>Landes</strong>meisterritten<br />

erst knapp zwei Wochen unter dem<br />

Sattel - und Segeberg war zudem das erste<br />

Turnier des Paares.<br />

Mit dem, wie zuvor auch Calle Cool unter<br />

dem Vize-Europameister Carsten Otto-Nagel<br />

(Wedel) erfolgreichem Holsteiner Wallach<br />

Chienos v. Concerto II-Landgraf I (ZG<br />

Zuba/Gehrts, Hemme) feierte Nisse dieses<br />

Jahr einen anderen großen Erfolg: Das Paar<br />

gewann das Eröffnungsspringen der VR<br />

Classics in Neumünster. Siebter wurde Nisse<br />

mit Chienos im Juni bei der Riders Tour-<br />

Wertung in Balve. Als Trainer zur Seite<br />

steht dem Talent seit eineinhalb Jahren der<br />

Nationenpreisreiter Sören von Rönne (Neuendeich)<br />

zur Seite. jem<br />

� SPRINGEN HERREN<br />

1. Nisse Lüneburg (RFV Uetersen)/Calle Cool<br />

2. Carsten-Otto Nagel (RFV Stall Moorhof)/<br />

Lex Lugar<br />

3. Jörg Naeve (RFV Kastanienhof)/Calado<br />

10 <strong>Pferd+Sport</strong> 11 I 10<br />

Andreas Theurer<br />

(Hamburg) ist der neue<br />

<strong>Landes</strong>meister der<br />

Jungen Reiter. Er ritt<br />

Lupus v. Lennon-<br />

Romino Reimer Witt,<br />

Norderwöhrden.<br />

Kendra Brinkop<br />

(Neumünster) erhielt<br />

die <strong>Landes</strong>meister-<br />

Schärpe bei den<br />

Junioren. Partner war<br />

der Brandenburger<br />

Konto.<br />

Nisse Lüneburg<br />

trägt jetzt den Titel:<br />

<strong>Landes</strong>meister Senioren<br />

der Herren. Er ritt<br />

mit Calle Cool v. Concerto<br />

II-Landgraf I<br />

(ZG. Gehrts/Zuba,<br />

Hemme)<br />

Fotos: www.sportfotos-lafrentz.de<br />

Springen Damen<br />

Inga Czwalina<br />

Über einen Doppelsieg konnte sich Inga<br />

Czwalina (Fehmarn) freuen. Mit dem siebenjährigen<br />

Cordoba v. Cassini II- Tin Rocco (Dr. Albrecht<br />

Wehr, Breitenburg) wurde sie <strong>Landes</strong>meisterin,<br />

obwohl das nach der ersten Wertung<br />

gar nicht so klar war. In der Qualifikation leistete<br />

sich das Paar 0,25 Zeitfehler und landete vorerst<br />

nur auf Rang sechs. Da sich aber alle „Doppelnuller“<br />

aus den beiden Qualifikationsrunden<br />

im Finale einen Fehler erlaubten, musste Inga<br />

Czwalina „nur“ die Nerven behalten – und das<br />

tat sie. Obendrein sicherte sich die nervenstarke<br />

Amazone dann mit der achtjährigen Holsteinerstute<br />

Easy going v. Lasino-Calido (Julia<br />

Voigt, Löptin), die im Besitz ihres Vaters Peter<br />

Rauert steht, souverän den Sieg im Großen<br />

Preis. Erst seit drei Jahren dürfen die Frauen bei<br />

dem S**-Springen am Finalsonntag mitmischen,<br />

und nun hat die 33-Jährige es den Männern<br />

(mal wieder) gezeigt: Als erste Frau überhaupt<br />

nahm sie beim 62. <strong>Landes</strong><strong>turnier</strong> in Bad<br />

Segeberg den Großen Preis mit auf die Insel. Die<br />

gelernte Bürokauffrau hat sich übrigens in einem<br />

Beruf selbstständig gemacht, den sie nie „offiziell“<br />

gelernt hat, als Quereinsteigerin möchte sie<br />

sich dennoch nicht bezeichnen: „Ich habe mich<br />

mit einem Beruf selbstständig gemacht, den ich<br />

eigentlich schon mein ganzes Leben mache.“, so<br />

die gebürtige Oldenburgerin: „Seit meinem<br />

dritten Lebensjahr sitze ich auf dem Pferderücken.<br />

Ich habe schon immer die Pferde meines<br />

Vaters mitgeritten und auch recht früh andere<br />

Kundenpferde.“ Seit sechs Jahren ist die<br />

junge Mutter selbständige Bereiterin. JS<br />

� SPRINGEN DAMEN<br />

1. Inga Czwalina (Fehmarnscher<br />

Ringreiterverein)/Cordoba<br />

2. Bettina Rogge (RFV Husberg)/Patschuli<br />

3. Ulrika Sanny (RV Am Wittensee)/<br />

No one so cool<br />

Springen Junge Reiter<br />

Andreas Theurer<br />

Andreas Theurer und Lupus heißen die neuen<br />

<strong>Landes</strong>meister der Jungen Reiter. Wir stellten<br />

den talentierten Hamburger, der seine ersten Erfolge<br />

im Ponysattel sammelte, erst jüngst vor. Andreas<br />

Theurer blieb als einziger Reiter in seiner<br />

Gruppe in allen Wertungen fehlerfrei. Nicht<br />

fehlerfrei, dafür aber dennoch sehr erfolgreich,<br />

bestritt der gebürtige Baden-Württemberger,<br />

der seit zehn Jahren mit seinen Eltern in Hamburg<br />

lebt, auch schon die Deutschen Jugend<br />

Meisterschaften <strong>2010</strong>. Ebenfalls mit dem 13-jährigen<br />

Holsteiner Lupus v. Lennon-Romino (Rei-<br />


Fotos: www.sportfotos-lafrentz.de<br />

PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER<br />

links: Martin Christensen (Pinneberg) und Anatol sind die neuen Dressur-<strong>Landes</strong>meister der Herren;<br />

rechts: Alexandra Bimschas (Boostedt) – hier auf Dick Tracy – ritt mit Wito Corleone zum Sieg in der Damen-Dressur.<br />

mer Witt, Norderwöhrden) schaffte er es im<br />

Endergebnis auf Rang sechs. Diesen Erfolg<br />

zählt der 19-Jährige neben seinem Sieg im<br />

S**-Springen in Groß Wittensee zu Beginn der<br />

Saison zu seinen Bedeutendsten. Der Abiturient<br />

reitet vier Pferde am Tag und verbringt<br />

nahezu seine ganze freie Zeit im Stall. Trainer<br />

ist Wulf-Hinrich Hamann, der den Job als<br />

Hamburger <strong>Landes</strong>trainer der Springreiter im<br />

vergangenen Jahr von Jan Brink übernommen<br />

hat. JS<br />

� SPRINGEN JUNGE REITER<br />

1. Andreas Theurer (RV Rehagen-Hamburg)/<br />

Lupus<br />

2. Geraldine Lüthje (RV Rehagen-Hamburg)/<br />

Clayton<br />

3. Antonia-Selina Brinkop (TRSG Holstenhalle<br />

NMS)/Chalkidiki<br />

Springen Junioren<br />

Kendra Claricia Brinkop<br />

„Ich reite schon immer“, beginnt Kendra<br />

Claricia Brinkop (Neumünster) das Gespräch,<br />

„Meine Eltern züchten Holsteiner,<br />

und wir alle ritten immer schon Pferde mit.<br />

Mein erstes S-Springen ritt ich 2007 in Tasdorf<br />

mit Lanarius v. Lancer II-Goldrausch I,<br />

da war ich zwölf!“ Im selben Jahr gewann sie<br />

mit eben diesem Pferd ihr erstes S-Springen<br />

und war bei den Deutschen Meisterschaften<br />

Achte. „Das war schon toll“, so die 15-jährige:<br />

„Doch leider musste ich ihn bald darauf abgeben,<br />

da er nicht uns gehörte. Da ich sehr<br />

traurig war, hat meine Schwester Antonia<br />

mich dann gefragt, ob ich nicht ihren Konto<br />

reiten wolle. Das war wirklich total nett!<br />

Denn er war 2007 so super erfolgreich mit ihr,<br />

holte Silber bei der Europameisterschafen,<br />

Bronze bei der Deutschen Meisterschaften<br />

und Bronze bei der <strong>Landes</strong>meisterschaften.<br />

Und nun reite ich ihn jetzt seit Anfang 2009.“<br />

Nach dem Preis der Besten 2009 wurde das<br />

Paar auch gleich in den Bundeskader berufen,<br />

aber das bisher erfolgreichste Jahr ist dieses.<br />

Im Sommer gewannen sie den Großen Preis<br />

in Wierden (Niederlande), bei den Deutschen<br />

Meisterschaften in Aachen die Silbermedaille<br />

und zum krönenden Abschluss<br />

standen sie bei den <strong>Landes</strong>meisterschaften auf<br />

dem Siegertreppchen. „Was für eine Saison“,<br />

jubelt Kendra. „Konto ist jetzt schon 17, und<br />

er gibt immer noch alles, will immer alles gut<br />

machen und kämpft für seinen Reiter. Einfach<br />

ein tolles Pferd!“<br />

Ihre gesamte Freizeit verbringt die junge<br />

Neumünsteranerin im Stall. Mindestens zwei<br />

bis drei Pferde stehen pro Tag für sie auf dem<br />

Programm. Auf die Frage, wer ihr Vorbild ist,<br />

antwortet die Schülerin: „Ich finde, es gibt viele<br />

tolle Reiter , jeder auf eine andere Art. Allen<br />

voran meine Schwester Antonia. Ohne sie<br />

wäre ich nie so weit gekommen. „Bei den „Großen“<br />

hätte sie gerne die Ruhe von Carsten-<br />

Otto Nagel, den Stil von Marcus Ehning und<br />

den Kampfgeist von Janne Meyer. Sie fügt<br />

noch hinzu: „Ich arbeite daran!“ JS<br />

� SPRINGEN JUNIOREN<br />

1. Kendra Claricia Brinkop (TRSG Holstenhalle<br />

NMS)/Konto<br />

2. Jarka Luther (RFV An der Talmühle-<br />

Havekost)/Caresino<br />

3. Cassandra Orschel (RV Rehagen-Hamburg)/<br />

Herzblatt<br />

Dressur Herren<br />

Martin Christensen<br />

Er war der verdiente Gewinner der <strong>Landes</strong>meisterschaft<br />

der Herren <strong>2010</strong>: Martin<br />

Christensen vom Tannenhof in Pinneberg,<br />

der alle Wertungen (bei denen die Damen<br />

und die Herren gemeinsam antreten) gewonnen<br />

hatte. Seit einigen Jahren gehören er<br />

und sein kraftvoller A Jungle Prince – Nachkomme<br />

Anatol zu den beständigsten Paaren<br />

im Grand Prix-Sport des hohen Nordens –<br />

mit dem Gewinn der <strong>Landes</strong>meisterschaft gelang<br />

dem allseits beliebten Sympathieträger<br />

aus Dänemark endlich der große Wurf und<br />

sein bisher größter Erfolg. Christensen begann<br />

schon als kleiner Junge mit dem Ponyreiten<br />

in seinem dänischen Heimatdorf,<br />

wurde aber von seiner Familie nicht gefördert<br />

sondern musste sich seinen reiterlichen<br />

Weg selbst ebnen. Am Rittbrook in Lübeck<br />

schnupperte er erstmals die ambitioniertere<br />

Reiterluft, begann eine Lehre auf dem Klosterhof<br />

Medingen und ritt danach unter<br />

anderem nicht nur zwei Jahre im renommierten<br />

Stall Kasselmann, sondern auch<br />

für ein Auktionsteam in den USA. In den<br />

neunziger Jahren wurde er als Betriebsleiter<br />

an den Tannenhof geholt, eine der schönsten<br />

Reitanlagen im Hamburger Raum. Dort hat<br />

er ein phantastisches Umfeld für die Pferdeausbildung.<br />

Mit seinem unmittelbaren<br />

Nachbarn, Carsten-Otto Nagel, tauscht er sich<br />

bei der Ausbildung junger Pferde oft aus. Die<br />

Besitzer des Tannenhofes schaffen ihm hervorragende<br />

Trainingsbedingungen, und<br />

loyale Pferdebesitzer stellen ihm vertrau-<br />

ensvoll ihre Pferde zur Verfügung. Frau<br />

Heinze, die Besitzerin seines Meisterschaftspferdes<br />

Anatol, engagiert sich auch als<br />

1. Vorsitzende des Reitvereins Stall Tannenhof,<br />

für den Christensen selbstverständlich<br />

an den Start geht. Neben Anatol hat<br />

Christensen weitere Pferde besonderer Qualität<br />

unter dem Sattel – und mit dem Gewinn<br />

der <strong>Landes</strong>meisterschaft werden sich die<br />

Blicke intensiver auf ihn und seine Pferde<br />

richten. Sein Ziel: die Pferde altersgerecht<br />

auszubilden und dabei die Pferdegesundheit<br />

im Blick zu haben. Heute verdeutlichen<br />

sechs- oder siebenjährige Pferde oft Mängel<br />

in der dressurmäßigen Grundausbildung, bedauert<br />

er, die dann über einen langen Zeitraum<br />

korrigiert werden müssten, auch, um<br />

das verloren gegangene Vertrauen des Pferdes<br />

in den Reiter zurück zu gewinnen. Vertrauen<br />

bilde die Grundlage beständigen Erfolgs<br />

– im Geschäftsleben und in der Kommunikation<br />

zwischen Pferd und Reiter, so<br />

Christensen.<br />

Einen Traum hat Christensen: Er würde<br />

gerne einmal bei einem Championat für Dänemark<br />

reiten. Für Hobbys bleibt da kaum<br />

Zeit: Neben den Pferden und der Reiterei leistet<br />

sich der verheiratete 43-jährige <strong>Landes</strong>meister<br />

<strong>2010</strong> nur ein weiteres Hobby -<br />

seine Frau. AKS<br />

� DRESSUR HERREN<br />

1. Martin Christensen (Stall Tannenhof)/<br />

Anatol<br />

2. Rainer Nielsen (TRSG Holstenhalle NMS)/<br />

Daquino<br />

3. Wieger Derk de Boer (Garstedt-<br />

Ochsenzoller RV)/Kupfermann<br />

Dressur Damen<br />

Alexandra Bimschas<br />

Sie schaffte den Hattrick dieses Jahr und<br />

wurde zum dritten Mal in Folge <strong>Landes</strong>meisterin<br />

in der Dressur, Alexandra Bimschas,<br />

die 42-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin<br />

aus Schenefeld. Und mehr noch: Zum<br />

dritten Mal hatte sie dafür Wito Corleone gesattelt,<br />

den elfjährigen Wolkentanz-Sohn,<br />

den sie schon als Remonte von seiner Besitzerin<br />

Evelyne Hansen in ihren Beritt erhielt<br />

und mit dem sie derzeit auch im Bundeskader<br />

B ist. Damit ritt sie ihr punktbestes<br />

Pferd im Finale, denn mit dem Rappen Dick<br />

Tracy hatte sie noch ein zweites Pferd am<br />

Start, mit dem sie in der zweiten Wertungsprüfung<br />

höher rangiert war. Dick Tracy, der<br />

schicke Rappe von De Niro/Argentinus ist eines<br />

der ausgesuchten Pferde, die Alexandra<br />

Bimschas in Schenefeld für ihren ambitionierten<br />

neuen Arbeitgeber, die Familie Böckmann-Heinrich,<br />

reitet. Seit dem Frühjahr<br />

pendelt sie zwischen Schenefeld und Boostedt<br />

(ihrer alten Wirkungsstätte) und freut<br />

sich am allermeisten darauf, dass ab 1. Oktober<br />

auch ihr Partner (oder, wie Bimschas<br />

sagt: „mein Mann“) Rainhard Nielsen nach<br />

Schenefeld kommt. Das in der Pferdeausbildung<br />

und im Pferdemanagement seit Jahren<br />

hoch erfolgreiche Paar kann sich dann<br />

endlich ganz dem Sport widmen. Die Feinabstimmung<br />

der hochkarätigen Vierbeiner<br />

ihres neuen Arbeitgebers auf ihre leichte Reitweise<br />

gelingt immer besser. Fast schon perfekt<br />

kann man ihre letzten Ritte auf dem<br />

neunjährigen Trakehner Hengst Karolinger<br />

bezeichnen, mit dem sie eine der begehrten<br />

Fahrkarten zum Finale des Burgpokals<br />

im Rahmen des Frankfurter Festhallen<strong>turnier</strong>s<br />

Mitte Dezember erhalten hat<br />

und den sie in Segeberg in der Kleinen Tour<br />

vorstellte. Zunächst aber steht der Umzug<br />

für Alexandra und ihren Rainhard nach<br />

Schenefeld an: Endlich Schluss mit der<br />

Pendelei und volle Konzentration auf die<br />

Pferde und den Dressursport. AKS<br />

� DRESSUR DAMEN<br />

1. Alexandra Bimschas (TRSG Holstenhalle<br />

NMS)/Wito Corleone<br />

2. Petra Wilm (TRSG Holstenhalle NMS)/<br />

King Arthur TSF<br />

3. Vivian Zeyns (RSG Volkerswurth)/Pierrot<br />

Dressur Junge Reiter<br />

Friederike Hahn<br />

Sie ist seit Jahren eine feste Größe im Lager<br />

der Nachwuchsdressursportler, die 20-jährige<br />

Tangstedterin Friederike Hahn, die bereits<br />

mehrfach <strong>Landes</strong>meisterin in Schleswig Holstein-Hamburg<br />

war. Nach dem Abitur 2009<br />

plante Friederike, die von Alexandra Bimschas<br />

und Rainhard Nielsen trainiert wird, ein Jahr<br />

Pause vor dem Studienbeginn der Wirtschaftspsychologie.<br />

Turnierreiten pur war<br />

die Devise. Dabei machten ihr aber die Pferde<br />

Richard Löwenherz und Satchmo einen<br />

kleinen Strich durch die Rechnung, weil sie<br />

sich beide im Frühjahr eine Verletzungsaus-<br />


PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER<br />

zeit gönnten. So musste Fritzi quasi einen Kaltstart<br />

bei den Deutschen Meisterschaften hinlegen,<br />

der sie nicht zufriedenstellte. Mit der<br />

<strong>Landes</strong>meisterschaft <strong>2010</strong> hat es aber dann<br />

doch geklappt für Friederike und ihren 13jährigen<br />

Hengst Richard Löwenherz. Irgendwann<br />

wünscht sich Friederike ein Fohlen von ihrem<br />

kongenialen Oldenburger Sportpartner, der gekört<br />

ist, aber mit Rücksicht auf seinen Job als<br />

Dressurpferd derzeit nicht zum Deckeinsatz<br />

kommt. Ihr Nachwuchspferd Satchmo (genannt<br />

Mo) ist bereits ein Zuchtprodukt des<br />

Hauses Hahn. Dieser typische Sandro Hit-<br />

Sohn muss ab und an noch überzeugt werden,<br />

dass er seine große Bewegungsqualitäten für<br />

seine Reiterin einsetzt. Aber Friederike arbeitet<br />

hartnäckig an der Feinabstimmung und ist von<br />

„Mos Potential“ überzeugt. In seine Ausbildung<br />

kniet sie sich richtig rein, wie sie es formuliert.<br />

Im nächsten Jahr möchte sie gerne sowohl<br />

mit Richard als auch mit Mo ihr letztes<br />

Jahr als Junge Reiterin genießen. Damit Studium<br />

und Dressursport zu schaffen sind, studiert<br />

sie vor der Haustür in Hamburg und wird<br />

bei Bedarf reiterlich von ihrer Familie entlastet.<br />

Die im Dressursattel einst erfolgreiche<br />

Mutter reitet ihre jungen Pferde mit und ihr<br />

Vater schwingt sich dann und wann in den<br />

Sattel von Richard Löwenherz, um mit ihm ins<br />

Gelände zu reiten. Nur Satchmo, den will<br />

Friederike ganz alleine reiten. AKS<br />

� DRESSUR JUNGE REITER<br />

1. Friederike Hahn (RV Tangstedt)/<br />

Richard Löwenherz<br />

2. Marie-Theres Bahn (RV Granderheide)/<br />

Quanteras<br />

3. Helena Vick (RV Lauenburg/Elbe)/<br />

Deichhof‘s Romeo<br />

Dressur Junioren<br />

Christina Ellendt<br />

Schade, dass sie im November schon 18 Jahre<br />

alt wird und damit ihr letztes Jahr als Juniorin<br />

bestreitet; Christina Ellendt, die zierliche,<br />

aber kampfesstarke <strong>Landes</strong>meisterin der<br />

Junioren in der Dressur. Letztes Jahr klappte<br />

es noch nicht so gut in der Konkurrenz der<br />

Großpferde, aber dieses Jahr startete sie durch.<br />

Schon als Ponyreiterin war Christina erfolgsverwöhnt<br />

– mit dem bundeschampionatserprobten<br />

Honneur (den sie von Friederike<br />

Hahn übernahm) errang sie sowohl auf<br />

nationaler als auch auf internationaler Ebene<br />

viele Erfolge. Seit vielen Jahren trainiert die<br />

Heikendorferin bei Sonja Ellerbrook in Kayhude.<br />

Ihre Mutter ermöglicht mit ihrer Unterstützung<br />

als „Chauffeuse“ den nicht unerheblichen<br />

Aufwand der Fahrten zwischen<br />

Kiel und dem Hamburger Raum. Bis zu fünf<br />

Mal in der Woche fährt sie nach Kayhude, um<br />

dort zu reiten. Für andere Hobbys bleibt da<br />

nicht viel Zeit, da auch noch die Schule be-<br />

14 <strong>Pferd+Sport</strong> 11 I 10<br />

Christina Ellendt<br />

(Heikendorf ) und<br />

Wakahiro holten<br />

den Titel der<br />

Dressur-Junioren-<br />

Meister.<br />

Friederike Hahn<br />

(Tangstedt) und<br />

Richard Löwenherz<br />

sind die<br />

neuen Meister in<br />

der Dressur –<br />

Junge Reiter.<br />

Foto: Janne Bugtrup Foto: www.sportfotos-lafrentz.de<br />

wältigt werden will. Die Mühe lohnt sich aber,<br />

denn Sonja Ellerbrook hat mit dem elfjährigen<br />

Wolkenstein Sohn Wakahiro einen tollen<br />

Sportpartner für Christina gefunden, mit<br />

dem sie alle drei Wertungsprüfungen bei<br />

den Junioren gewinnen konnte. Christina<br />

reitet fokussiert, korrekt und erscheint ungeheuer<br />

willensstark. Tolle Voraussetzungen<br />

dafür, dass sie ihre Erfolgsgeschichte<br />

auch bei den jungen Reitern wird weiter<br />

schreiben können. Das Potential dafür haben<br />

beide: Christina und Wakahiro. AKS<br />

� DRESSUR JUNIOREN<br />

1. Christina Ellendt (RG Hof Barkholz)/<br />

Wakahiro<br />

2. Clarissa Dennert (Norddt. u. Flottbeker RV)/<br />

Ramon<br />

3. Zara-Adina von Zitzewitz (RFV Lensahn)/<br />

Fantastic Colour<br />

<strong>Landes</strong>wettkampf der Junioren<br />

RuFV Zarpen<br />

Der RFV Zarpen setzte sich beim <strong>Landes</strong>wettkampf<br />

der Junioren in Bad Segeberg<br />

gegen 28 Mannschaften durch. Ähnlich wie<br />

bei den Mannschaften der Senioren wurde<br />

auch hier neben der Mannschaftsdressur von<br />

jeweils zwei Reitern ein Springen und eine<br />

Dressur der Klasse A gefordert. Statt des Geländeritts<br />

mussten am Finalsonntag die<br />

„Kleinen“ ihre Pferde satteln und bei einem<br />

Reiterwettbewerb ihr Können zum Besten<br />

geben. Besonders überzeugende Ritte<br />

zeigten die Springreiterinnen Cara Paulina<br />

von Bothmer mit Chap und Mari-Kristin Kosemund<br />

mit Amicelli in der Teilprüfung<br />

am Samstagvormittag. Dafür gab es Noten<br />

von 7,8 und 7,6, Platz zwei und drei in der<br />

Teilprüfung.<br />

Nachdem Dressur und Springen entschieden<br />

waren, bildete der Reiterwettbewerb<br />

am Sonntag die alles entscheidende<br />

Teilprüfung bevor feststand, dass der RFV<br />

Zarpen es mit 90,42 Punkten vor RG Hof<br />

Barkholz mit 89,88 Punkten und Ostholstein<br />

RV Malente-Eutin mit 89,48 Punkten aufs<br />

Siegertreppchen geschafft hat. Reitlehrer<br />

und Mannschaftsführer Herbert Spennemann,<br />

der dieser Aufgabe schon seit 1966<br />

nachkommt, ist stolz auf seine Mannschaft:<br />

„Es war zwar keine Überraschung für mich,<br />

dass wir gewonnen haben. Dennoch hatten<br />

wir in diesem Jahr ein schweres Los gezogen.<br />

Denn zwei wirklich gute Pferde sind bei<br />

uns ausgefallen.“ Doch das tägliche Training<br />

der Pferde und Reiter, die sich nur montags<br />

einen Ruhetag gönnen, zahlte sich aus.<br />

„Aber die Mannschaftsdressur trainieren<br />

wir gar nicht, um die Pferde nicht unnötig<br />

nervös zu machen“ verrät Spennemann.<br />

Mit dieser Taktik ist der 79-Jährige bisher jedenfalls<br />

gut gefahren: „Platziert sind wir<br />

eigentlich fast immer. Sowohl mit der Senioren-<br />

als auch mit der Juniorenmannschaft.<br />

Gewonnen habe ich mit beiden sicher<br />

schon jeweils drei bis vier Mal.“ Es ritten:<br />

Line Denker/Diddl D, Franziska Fireoved/Yellowstone,<br />

Cara Paulina von Bothmer/Chap,<br />

Marie-Kristin Kosemund/Amicelli,<br />

Annika Dräger/Rubino, Nike Denker/Collin´s<br />

Camee und Rabea Landmesser/Bodyguard<br />

JS<br />

� ABTEILUNGSWETTKAMPF DER<br />

JUNIOREN-REITABTEILUNGEN<br />

1. RFV Zarpen<br />

2. RG Hof Barkholz<br />

3. Ostholst. RV Malente-Eutin<br />

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SPLITTER<br />

FUSSBALL-WM<br />

Gut, dass es die Fußball-Welt -<br />

meisterschaften gab. Zum abendlichen<br />

Mannschaftsspringen, das der<br />

RB Dithmarschen gewann, wurden<br />

von den Fans die Vuvuzuelas wieder<br />

herausgeholt. Dementsprechend<br />

lautstark war die Unterstützung auf<br />

der Tribüne für Reiter und Pferde im<br />

Parcous und die Stimmung rund um<br />

die Flutlicht beleuchtete Rennkoppel<br />

bombastisch. DvP<br />

GUT GELOCHT<br />

Ein dickes Lob der Dressurreiter<br />

ging an Fredi Schwarze und Hauke<br />

Ahsbahs, die tage- und kurz vor der<br />

Veranstaltung nächtelang am Boden<br />

des Pagel-Platzes, an den Dressurplätzen<br />

1 und 2 sowie an den<br />

dazugehörigen Vorbereitungsplätzen<br />

gearbeitet hatten. Auch das<br />

Lochen des Springplatzes wurde<br />

durch die Fa. LKD Hauke Ahsbahs<br />

übernommen, so dass auch die<br />

Springreiter beste Prüfungsbedingungen<br />

vorfinden konnten.<br />

Während der Veranstaltung waren<br />

die beiden unermüdlich unterwegs,<br />

um für optimale Bodenverhältnisse<br />

auf allen Plätzen zu sorgen. DvP<br />

NOCH KEIN BISSCHEN LEISE...<br />

Die Freude bei Familie Luther<br />

aus Wittmoldt war riesengroß: Der<br />

inzwischen 19-jährige Caresino v.<br />

Caretino-Silvester (Hans-Heinrich<br />

Jensen, Behrendorf)) trug Jarka<br />

Luther auf den Silberplatz bei den<br />

Junioren-Springreitern. Im letzten<br />

Springen, ein S-Springen mit<br />

Stechen, war der große Braune auch<br />

in der entscheidenden Runde ohne<br />

Fehler geblieben. DvP<br />

GRABUNGEN<br />

Die erste S-Dressur–Prix St.<br />

Georges – war in Gange, als die<br />

Polizei anrückte: Hinter dem<br />

Dressurviereck auf dem frisch<br />

sanierten Pagelplatz liegt der Kompostierungsplatz<br />

der Stadt Segeberg.<br />

Dort wucherte eine Hanfpflanzung.<br />

Die gruben die Beamten<br />

um. „Abfackeln wäre während der<br />

Prüfung nicht gegangen“, erklärte<br />

Charly Schwarten, Helfer am Dressurplatz.<br />

jem<br />

16 <strong>Pferd+Sport</strong> 11 I 10<br />

Foto: www.sportfotos-lafrentz.de<br />

Der Fehmarnsche Ringreiterverein tat seinem Ruf alle Ehre und holte sich erneut die<br />

<strong>Landes</strong>standarte (Foto). Bei den Junioren siegte der RuFV Zarpen.<br />

<strong>Landes</strong>wettkampf der Senioren<br />

Fehmarnscher RRV<br />

Der 1912 gegründete Fehmarnscher Ringreitverein entstand – wie der Name schon erahnen<br />

lässt – aus der Tradition des Ringreitens, das auch heute noch beim jährlichen Sommer<strong>turnier</strong><br />

für jede Menge Spaß sorgt. Doch auch Dressur, Springen und Gelände stehen<br />

seit Jahren auf dem Programm. Vor allem dann, wenn die Fehmaraner ihre Insel verlassen<br />

und zu mehreren kommen, um sich in Bad Segeberg mal wieder einen Mannschaftstitel zu<br />

holen. So verteidigten sie in diesem Jahr ihren Titel und gewannen wiederholt den <strong>Landes</strong>wettkampf<br />

der Senioren. Mit insgesamt 173,48 Punkten ließen sie die 25 Mannschaften<br />

hinter sich, die mit ihnen um den Titel kämpften. Mit einer Wertnote von 9.0 in der<br />

Dressur brachten Julia Marracone und Chica Nova ihr Team schon am Freitag in Führung.<br />

Die Pferdewirtschaftsmeisterin Birgit Beck-Broichsitter war auch in diesem Jahr wieder Mannschaftsführerin.<br />

Die ehrenvolle Aufgabe übernimmt die Fehmaranerin nun schon seit zwölf<br />

Jahren: „1998 bin ich das erste Mal mit der Mannschaft nach Segeberg gefahren und habe<br />

ausnahmsweise auch die Junioren-Mannschaft vorgestellt. Seitdem bin ich jedes Jahr mit<br />

den Senioren dort. Den Titel holten wir schon 2000,2002,2009 und nun auch in diesem<br />

Jahr.“ Das ist ihr Anteil an den rund 30 Goldmedaillen, die die Fehmaraner Junioren und<br />

Senioren-Mannschaften in ihrer Vereinsgeschichte schon mit auf die Insel gebracht haben.<br />

Und so sorgte sie auch in diesem Jahr wieder für die richtige Vorbereitung: „Natürlich trainieren<br />

die Reiter auf ihre eigene Art und bei „eigenen“ Trainern. Aber die Mannschaftsdressur<br />

muss geprobt werden. Viele Pferde sind an so etwas nicht gewöhnt und müssen sich erst<br />

damit anfreunden in einer Abteilung zu gehen. Das fordert schon ein bisschen Übung.“ Und<br />

das Üben wurde auch in diesem Jahr wieder mit einer Goldmedaille belohnt. Anna Lena Detlef<br />

auf Calita, Inge Marie Höper auf Corica und Edith Schless-Störtebeker auf Edwin waren<br />

schon im Vorjahr mit im Siegerteam. In diesem Jahr ritten zudem Julia Marrancone/Chica<br />

Nova, Kristina Voderberg/Emma und Finja Bliesemann/Ascari. JS<br />

� KOMBINIERTER ABTEILUNGSWETTKAMPF DER REITABTEILUNGEN<br />

1. Fehmarnscher Ringreiterverein<br />

2. Ostholst. RV Malente-Eutin<br />

3. Garstedt-Ochsenzoller RV<br />

Goldenes Reitabzeichen<br />

Susanne Horz<br />

Goldenes Reitabzeichen<br />

für Susanne Horz<br />

Foto: Jessica Bunjes<br />

Eine waschechte<br />

Amateurin mischte<br />

dieses Jahr mit<br />

ihrem zehnjährigen<br />

Rotspon-Sohn Rasputin<br />

ganz schön<br />

mit in der schweren<br />

Dressur in Holstein<br />

und gewann<br />

fast jeden St. Georg,<br />

bei dem sie startete<br />

- selbst gegen stärkste<br />

Konkurrenz.<br />

Natürlich freute sich die ganze Familie Strikker<br />

über diese mit dem goldenen Reitabzeichen<br />

(für mindestens zehn S-Dressursiege)<br />

gekrönten Erfolge, deren Grundstein mit<br />

dem ersten S-Sieg im Jahre 2002 auf dem<br />

Hannoveraner Wallantin v. Waldorf gelegt<br />

wurde. Damals hieß die inzwischen promovierte<br />

Agrarökonomin Dr. Susanne Horz<br />

noch Stricker und ritt nach Lehrjahren auf<br />

Ponys und ausrangierten Schulpferden engagiert<br />

die Pferde ihrer Eltern. Peter Olsson<br />

gab der jungen Kielerin den letzten Schliff für<br />

die mittelschwere und schwere Klasse und<br />

motivierte die bescheidene Reiterin, selbstbewusster<br />

anzugreifen im Sport. Mit Wallantin<br />

gelangen erste Erfolge bei S-Dressuren<br />

und mit Rasputin, dem Hannoveraner,<br />

der eigentlich als braves Dressurpferd für die<br />

Mutter gekauft wurde, stellten sich die Erfolge<br />

fast wie von selbst ein. „Butzer“ Heyser<br />

raunte ihr auf einem Lehrgang zu: „Weißt Du<br />

eigentlich, dass du da ein echt tolles Pferd<br />

hast?“, und Rainhard Nielsen förderte die beiden<br />

zwei Jahre bis zu den ersten Grand Prix-<br />

Lektionen. 2009 stellten sich nicht nur die<br />

ersten S-Siege mit Rasputin ein, sondern<br />

auch privat war es ein Traumjahr für Susanne.<br />

Sie heiratete ihren Tobias und zog mit<br />

ihm nach Flensburg. Die Pferde aber blieben<br />

in Kiel, wo Susanne (im Bundesamt für Statistik)<br />

arbeitet. Und wo sich ihr ganzes Team<br />

rund ums Pferd befindet: Mutter und Vater,<br />

Nadine und Anke, die Pflegerinnen. Und<br />

auch Peter Olsson steht ihr nach wie vor mit<br />

Rat und Tat zur Seite. Ob sie noch Pläne hat<br />

für sich und Rasputin? Da wird sie wieder<br />

ganz bescheiden: „Ich übe einfach weiter -<br />

mal gucken, was noch so passiert“ sagt sie<br />

wohl wissend, dass ihr Pferd ein besonderes<br />

Talent für die Piaffe und Passage hat.<br />

AKS<br />

Eine Innovation aus dem Sprenger Entwicklungs-Center.<br />

SPLITTER<br />

SPORTLICH<br />

Richter Hans-Jürgen Lange<br />

(Schönhorst) musste sich in der<br />

ersten Siegerehrung der Jungen<br />

Reiter mit einem Hechtsprung vor<br />

einem tretenden Pferd in Sicherheit<br />

bringen. „Zum Glück habe ich<br />

zum 24sten Mal in Folge mein<br />

Sportabzeichen bestanden“,<br />

schmunzelte der fitte 71-jährige,<br />

der zum 25sten Mal auf dem<br />

<strong>Landes</strong><strong>turnier</strong> richtete. jem<br />

SPARKURS<br />

Aus Kostengründen hat der Pferdesportverband<br />

das Programmheft<br />

abgeschafft, teilte Dieter Stut von<br />

der Turnierleitung mit. Wer Pferdeabstammungen<br />

wissen wollte,<br />

musste die Meldestelle bemühen.<br />

Dort war ein neues Gesicht anzu -<br />

treffen: Merve Henningsen hatte<br />

die Regie. jem<br />

Könnte die Verständigung<br />

mit Ihrem Partner<br />

noch präziser sein?<br />

Setzen Sie auf die Dynamic-RS-Gebisse<br />

mit dem Zungen-Intensiv-Kontakt!<br />

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Pferdemaul und so auch die Effektivität Ihrer Zügelhilfen. Die leicht<br />

gebogene, ergonomische Form des Mundstücks liegt besonders gut<br />

und angenehm im Maul. Perfekt wird dies in Verbindung mit der<br />

Maul-Wohlfühl-Wirkung durch das um 45° gedrehte Mittelstück.<br />

So wird sanfter Druck gleichmäßig auf die Zunge geleitet und die<br />

Verständigung wird effektiver.


PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER<br />

Reitpferdechampionat<br />

Holsteiner Hengste dominieren<br />

Nicht nur das Bundeschampionat, auch das <strong>Landes</strong>championat entwickelt sich immer stärker<br />

zum Schaufenster für die jungen Sporthengste. Entsprechend vertreten im Land zwischen den<br />

Meeren: Nachwuchshengste mit Holsteiner und Trakehner Brand. Einen schweren Stand hatten<br />

da die etwas schüchterner auftretenden Pferdedamen, von denen die vierjährige Aljano-<br />

Zünftiger xx-Tochter Ashanti (Jeanette Martin, Norderstedt) unter ihrer Reiterin Shari Martin<br />

den Weg ins Finale der drei- und vierjährigen Reitpferde fand (3. Platz). Immer beliebter bei den<br />

Zuschauern wird das Finale mit Fremdreitertest. Nicht nur, weil auch in diesem Jahr Silke Buck<br />

und Markus Waterhues als Fremdreiter viel Spannung beim Pferdewechsel versprachen, sondern<br />

auch, weil Dr. Stampehl vom Richtergremium mit sehr viel Einfühlungsvermögen die Präsentation<br />

der Pferde konstruktiv und für die Zuschauer nachvollziehbar kommentierte. Als einziger<br />

Trakehner zog der dreijährige Herbstbach v. Occacio ins Finale, dem bereits als Junghengst<br />

viel Ausdruck und Typ von den Richtern attestiert wurde. Er konnte seine tolle Leistung in der<br />

Qualifikationsprüfung unter seiner Reiterin Mareike Peckholz im Finale noch nicht ganz wieder<br />

abrufen, wenn auch Fremdreiter Waterhues auf ihm richtig ehrgeizig wurde und eine sehr<br />

gute Rittigkeit in seiner hohen Bewertung verdeutlichte (3. Platz). Höchstnoten im 9er Bereich<br />

zückten sowohl Waterhues als auch Buck für den dreijährigen Holsteiner Hengst Casiraghi v. Casall-Cash<br />

and Carry (Johannes Gosch, Kosel). Der drahtig sportliche Braune mit immer effizientem<br />

Bewegungsablauf bergauf, der von seinem Reiter Helder Filipe da Silva Carvalho immer unterstützend,<br />

aber für uns mit hoher Hand und extrem kurzer Zügelführung optisch gewöhnungsbedürftig<br />

vorgestellt wurde, überzeugte die Dressurfreunde und ließ aufgrund seines Pedigrees<br />

auch die Springfreunde jauchzen. Doppelbegabung Casiraghi erhielt mit der Punktzahl<br />

226.50 im Finale den Siegerkranz des <strong>Landes</strong>champions <strong>2010</strong> umgehängt. In der Gesamtbewertung<br />

knapp dahinter schnitt der Holsteiner Hengst Atesch v. Aljano-Lucky Lionell (Johannses Petersen,<br />

Behrendorf ) ab, ein bereits kapital ausgereifter Taktmeister (Punktzahl 26.00). Selbst die nicht<br />

allzu große Silke Buck strahlte zufrieden auf dem gewohnt von Karin Winter-Polac vorgestellten<br />

Fuchs. Hierfür gab es den Siegerkranz als <strong>Landes</strong>champion der Vierjährigen <strong>2010</strong>. AKS<br />

Pferdefreundliche Gemeinde<br />

Waabs<br />

Waabs ist die „Pferdefreundliche<br />

Gemeinde <strong>2010</strong>“<br />

Die Gemeinde Waabs, mit einer Fläche von<br />

33 Quadratkilometern direkt an der Ostseeküste<br />

der Halbinsel Schwansen gelegen,<br />

wurde anlässlich des <strong>Landes</strong><strong>turnier</strong>s als Pferdefreundliche<br />

Gemeinde geehrt. Zu den be -<br />

reits bestehenden Reitwegen hat die<br />

Gemeinde in den letzten Jahren zusätzliche<br />

Reitwege eingerichtet. Unter anderem einen<br />

Reitweg auf der Steilküste mit Blick auf die<br />

Ostsee sowie einen ganzjährig geöffneten<br />

Badestrand für Pferde und Reiter. Der RV<br />

Waabs-Langholz vereinigt die vier in der<br />

Gemeinde ansässigen Reitställe und richtet<br />

jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen aus. In<br />

18 <strong>Pferd+Sport</strong> 11 I 10<br />

Foto: Privat<br />

<strong>2010</strong> unter anderem ein Nachwuchsreiter<strong>turnier</strong><br />

im April, die Kreismeisterschaften<br />

des RB Rendsburg-Eckernförde im Juli, ein<br />

Fahr<strong>turnier</strong> mit Kreis- und <strong>Landes</strong>meisterschaften<br />

im August, Jagdausritt und Reiterball<br />

im November. Die vier Reitställe betätigen sich<br />

auf unterschiedliche Art und Weise. Der<br />

Reiterhof Seeberg bietet Reiterferien für<br />

Kinder und Erwachsene, Gut Ludwigsburg ist<br />

eine historische Hofanlage mit Gastronomie<br />

und Hochburg der Trakehner Zucht, Gut Karlsminde<br />

bietet Reitmöglichkeiten für Campinggäste,<br />

und der Reitstall Lassen ist auf die<br />

Ausbildung junger Pferde und Reiter spezialisiert.<br />

In jahrzehntelanger guter Zusammenarbeit<br />

im Reitverein ist es mit Unterstützung<br />

der Gemeinde gelungen, den Reitsport im<br />

Gemeindegebiet fest zu etablieren. Jedes<br />

Jahr organisieren die Sportvereine gemeinsam<br />

eine Veranstaltung für Kinder und Jugendliche<br />

unter dem Motto „Wir sind alle Waabs“,<br />

Ponyreiten vom Reitstall Lassen gehört selbst -<br />

verständlich dazu.<br />

Für den Pferdesportverband SH Gründe<br />

genug, die Gemeinde Waabs <strong>2010</strong> als Pferdefreundliche<br />

Gemeinde auszuzeichnen. Die<br />

Jurymitglieder Ingrid Thomsen, Erich Nickel,<br />

Dörte Rehse-Behncke und Dr. Christiane Müller<br />

waren von dem seit Jahrzehnten positiven<br />

Miteinander des Reiterverein Langholz -<br />

Waabs und der Gemeinde Waabs überzeugt.<br />

Nis Juhl, Dr. Christiane Müller<br />

oben:<br />

Der Reitpferdechampion der<br />

Vierjährigen: Atesch v. Aljano<br />

unten:<br />

Der Reitpferdechampion der<br />

Dreijährigen: Casiraghi v. Casall<br />

Fotos: Janne Bugttrup<br />

TAG DER OFFENEN STALLTÜR<br />

Einige Beispiele von vielen...<br />

... seien an dieser Stelle exemplarisch genannt.<br />

Denn zum zweiten Mal hatten die <strong>Landes</strong>verbände<br />

Schleswig-Holstein und Hamburg allerorten aufgerufen,<br />

dass die Vereine und Reitbetriebe sich öffnen mögen,<br />

um gerade junge Menschen für den Reitsport beziehungsweise<br />

den Umgang mit dem Pferd zu begeistern.<br />

Im Gegensatz zum Vorjahr war die Beteiligung,<br />

gerade aus Schleswig-Holstein,<br />

in diesem Jahr recht dünn. Ist man etwa<br />

jetzt schon müde geworden? Wie dem auch<br />

sei – es war viel los an dem Wochenende des<br />

3. Oktober. Die einen feierten besinnlich das<br />

Erntedankfest, die anderen, wie in Kaköhl,<br />

Ostholstein, die erste Kreismeisterschaft<br />

der Jungzüchter. Und dann waren da doch<br />

noch einige Vereine bzw. Betriebe aus Hamburg<br />

und Schleswig-Holstein, die sich dafür<br />

einsetzten, dass der Umgang mit dem Pferd<br />

nicht stagniert.<br />

Der Reiterhof Gläserkoppel der Familie<br />

Först aus Wahlstorf, zwischen Plön und<br />

Preetz beispielsweise bot ein riesiges Programm<br />

von 11 Uhr bis in den Abend hinein.<br />

Die Gläserkoppel ist ein ländlicher Reiterhof<br />

inmitten einer hügeligen Wald- und Seenlandschaft<br />

in der schönen Holsteinischen<br />

Schweiz.<br />

Das Programm startete mit dem Kesselpauken-<br />

und dem Fanfarenzug. Dann hatten<br />

zunächst die Kleinen das Wort. Es folgten<br />

Staffettenspringen, Dressur zu zweit, Holsteiner<br />

Stuten mit ihrem Nachwuchs und die<br />

beiden Verbandshengste Chepetto und<br />

Quarz. Der Nachmittag wartete mit einer<br />

Quadrille mit 192 Beinen auf, die bekannten<br />

Preetzer Mounties präsentierten ihr<br />

Können, und die Kosaken gingen durch<br />

Unser Böckmann Partner für NF.<br />

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mit Aluminium-Aufbau<br />

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oder ab 5.490,– �*<br />

Feuer und Wasser. Wem das alles zu aufregend<br />

war, konnte sich beim Hufeisenwerfen<br />

messen, ein Preis-Quiz gewinnen oder Filme<br />

nonstop anschauen.<br />

In Richtung Weissenhäuser Strand liegt<br />

der Reiterhof Eichendiek, wo gerade die erste<br />

Kreismeisterschaft der Ostholsteiner<br />

Jungzüchter ausgetragen wurde. Und diese<br />

Gelegenheit nutzte man, um mit einem lustigen<br />

Tonnenrennen die Kleinsten zu begeistern.<br />

Bewundernswert, mit welchem<br />

Elan diese „Lütten“ ihre Ponys um die Tonnen<br />

dirigierten. Die etwas Größeren maßen<br />

sich beim Springpferdewettbewerb. Man<br />

muss schon viel Spaß an Pferden und den<br />

Youngstern haben, um so motivieren zu<br />

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können wie Stephanie Beling, Chefin des<br />

Reiterhofes Eichendiek..<br />

Vom Hamburger <strong>Landes</strong>verband wurden<br />

genannt: RuFV Wilhelmsburg-Kirchdorf,<br />

RuFV Am Bullnwisch, RuFV Allermöhe-<br />

Moorfleet, der Schimmelreiterhof und das<br />

Centrum therapeutisches Reiten, eine Arbeit,<br />

die volle Bewunderung und Anerkennung<br />

verdient. Seit dem Altertum ist bekannt,<br />

dass Reiten Körper und Seele gut tut. Therapeutisches<br />

Reiten ist mehr als eine bloße<br />

sportliche Freizeitgestaltung. Es gliedert<br />

sich in drei Bereiche: Hippotherapie, Heilpädagogisches<br />

Reiten/Voltigieren und Behindertensport.<br />

Durch die rhythmischen<br />

Bewegungen auf dem Pferderücken ergeben<br />

sich neue Möglichkeiten zur Behandlung<br />

neurophysiologischer<br />

Störungen.<br />

Heidi Wallert bietet diese Bereiche<br />

in ihrem Reitcentrum den<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

an, und das Strahlen in den Gesichtern<br />

ist ihr größter Lohn.<br />

Karin Drewes<br />

Foto: Privat<br />

Beeindruckend:<br />

die Först-Quadrille

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