Landes- turnier 2010 - Pferd+Sport

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PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER Springen Herren Nisse Lüneburg Im Sattel von Calle Cool v. Concerto II- Landgraf I (ZG. Gehrts/Zuba, Hemme). Concerto II- Landgraf I (ZG Zuba/Gehrts, Hemme) wurde der 22-Jährige in seinem ersten Seniorenjahr nach blitzsauberen Runden Landesmeister. Doch längst schon hat sich der Sohn des Holsteiner Verbandspräsidenten Jan Lüneburg einen Namen im Springsport gemacht: Seit sechs Jahren ist Nisse Lüneburg erfolgreich in Springen der schweren Klasse unterwegs. Begonnen hatte seine „Reit-Karriere“ im Alter von elf Jahren, damals ritt er Pony Rambo. Mit Holsteiner Wallach Little Lord v. Lord-Landgraf I (ZG Lüneburg, Uetersen) holte Nisse 2006 seine erste (Bronze-)Medaille bei den Junioren. „Mit Little Lord habe ich mit 15 Jahren mein erstes S-Springen geritten. Ich hatte wirklich Glück, dass mein älterer Bruder Rasmus ihn mir überlassen hat.“ 2007 wurde Nisse im Sattel von Latoya v. Latoya v. Lasino-Caribo GL (Gerd Magens, Ottenbüttel) Landesmeister der Jungen Reiter, bekam für zehn Siege in schweren Springen das Goldene Reitabzeichen verliehen, bevor er 2008 das Abitur machte. Und eigentlich wollte der gebürtige Hetlinger nach seinem Schulabschluss „erst mal einen richtigen“ Beruf erlernen“, wie er erzählt. Doch dann kam das verlockende Angebot von Wolfgang Herz, das Nisse nicht ausschlug: Seit dem 1.September 2008 arbeitet er als Bereiter für Herz auf dem Wedeler Magdalenenhof. Calle Cool, der seinem Arbeitgeber gehört, hat Nisse vor seinen Landesmeisterritten erst knapp zwei Wochen unter dem Sattel - und Segeberg war zudem das erste Turnier des Paares. Mit dem, wie zuvor auch Calle Cool unter dem Vize-Europameister Carsten Otto-Nagel (Wedel) erfolgreichem Holsteiner Wallach Chienos v. Concerto II-Landgraf I (ZG Zuba/Gehrts, Hemme) feierte Nisse dieses Jahr einen anderen großen Erfolg: Das Paar gewann das Eröffnungsspringen der VR Classics in Neumünster. Siebter wurde Nisse mit Chienos im Juni bei der Riders Tour- Wertung in Balve. Als Trainer zur Seite steht dem Talent seit eineinhalb Jahren der Nationenpreisreiter Sören von Rönne (Neuendeich) zur Seite. jem � SPRINGEN HERREN 1. Nisse Lüneburg (RFV Uetersen)/Calle Cool 2. Carsten-Otto Nagel (RFV Stall Moorhof)/ Lex Lugar 3. Jörg Naeve (RFV Kastanienhof)/Calado 10 Pferd+Sport 11 I 10 Andreas Theurer (Hamburg) ist der neue Landesmeister der Jungen Reiter. Er ritt Lupus v. Lennon- Romino Reimer Witt, Norderwöhrden. Kendra Brinkop (Neumünster) erhielt die Landesmeister- Schärpe bei den Junioren. Partner war der Brandenburger Konto. Nisse Lüneburg trägt jetzt den Titel: Landesmeister Senioren der Herren. Er ritt mit Calle Cool v. Concerto II-Landgraf I (ZG. Gehrts/Zuba, Hemme) Fotos: www.sportfotos-lafrentz.de Springen Damen Inga Czwalina Über einen Doppelsieg konnte sich Inga Czwalina (Fehmarn) freuen. Mit dem siebenjährigen Cordoba v. Cassini II- Tin Rocco (Dr. Albrecht Wehr, Breitenburg) wurde sie Landesmeisterin, obwohl das nach der ersten Wertung gar nicht so klar war. In der Qualifikation leistete sich das Paar 0,25 Zeitfehler und landete vorerst nur auf Rang sechs. Da sich aber alle „Doppelnuller“ aus den beiden Qualifikationsrunden im Finale einen Fehler erlaubten, musste Inga Czwalina „nur“ die Nerven behalten – und das tat sie. Obendrein sicherte sich die nervenstarke Amazone dann mit der achtjährigen Holsteinerstute Easy going v. Lasino-Calido (Julia Voigt, Löptin), die im Besitz ihres Vaters Peter Rauert steht, souverän den Sieg im Großen Preis. Erst seit drei Jahren dürfen die Frauen bei dem S**-Springen am Finalsonntag mitmischen, und nun hat die 33-Jährige es den Männern (mal wieder) gezeigt: Als erste Frau überhaupt nahm sie beim 62. Landesturnier in Bad Segeberg den Großen Preis mit auf die Insel. Die gelernte Bürokauffrau hat sich übrigens in einem Beruf selbstständig gemacht, den sie nie „offiziell“ gelernt hat, als Quereinsteigerin möchte sie sich dennoch nicht bezeichnen: „Ich habe mich mit einem Beruf selbstständig gemacht, den ich eigentlich schon mein ganzes Leben mache.“, so die gebürtige Oldenburgerin: „Seit meinem dritten Lebensjahr sitze ich auf dem Pferderücken. Ich habe schon immer die Pferde meines Vaters mitgeritten und auch recht früh andere Kundenpferde.“ Seit sechs Jahren ist die junge Mutter selbständige Bereiterin. JS � SPRINGEN DAMEN 1. Inga Czwalina (Fehmarnscher Ringreiterverein)/Cordoba 2. Bettina Rogge (RFV Husberg)/Patschuli 3. Ulrika Sanny (RV Am Wittensee)/ No one so cool Springen Junge Reiter Andreas Theurer Andreas Theurer und Lupus heißen die neuen Landesmeister der Jungen Reiter. Wir stellten den talentierten Hamburger, der seine ersten Erfolge im Ponysattel sammelte, erst jüngst vor. Andreas Theurer blieb als einziger Reiter in seiner Gruppe in allen Wertungen fehlerfrei. Nicht fehlerfrei, dafür aber dennoch sehr erfolgreich, bestritt der gebürtige Baden-Württemberger, der seit zehn Jahren mit seinen Eltern in Hamburg lebt, auch schon die Deutschen Jugend Meisterschaften 2010. Ebenfalls mit dem 13-jährigen Holsteiner Lupus v. Lennon-Romino (Rei- ▲
Fotos: www.sportfotos-lafrentz.de PFERDESPORTVERBAND S-H | LANDESTURNIER links: Martin Christensen (Pinneberg) und Anatol sind die neuen Dressur-Landesmeister der Herren; rechts: Alexandra Bimschas (Boostedt) – hier auf Dick Tracy – ritt mit Wito Corleone zum Sieg in der Damen-Dressur. mer Witt, Norderwöhrden) schaffte er es im Endergebnis auf Rang sechs. Diesen Erfolg zählt der 19-Jährige neben seinem Sieg im S**-Springen in Groß Wittensee zu Beginn der Saison zu seinen Bedeutendsten. Der Abiturient reitet vier Pferde am Tag und verbringt nahezu seine ganze freie Zeit im Stall. Trainer ist Wulf-Hinrich Hamann, der den Job als Hamburger Landestrainer der Springreiter im vergangenen Jahr von Jan Brink übernommen hat. JS � SPRINGEN JUNGE REITER 1. Andreas Theurer (RV Rehagen-Hamburg)/ Lupus 2. Geraldine Lüthje (RV Rehagen-Hamburg)/ Clayton 3. Antonia-Selina Brinkop (TRSG Holstenhalle NMS)/Chalkidiki Springen Junioren Kendra Claricia Brinkop „Ich reite schon immer“, beginnt Kendra Claricia Brinkop (Neumünster) das Gespräch, „Meine Eltern züchten Holsteiner, und wir alle ritten immer schon Pferde mit. Mein erstes S-Springen ritt ich 2007 in Tasdorf mit Lanarius v. Lancer II-Goldrausch I, da war ich zwölf!“ Im selben Jahr gewann sie mit eben diesem Pferd ihr erstes S-Springen und war bei den Deutschen Meisterschaften Achte. „Das war schon toll“, so die 15-jährige: „Doch leider musste ich ihn bald darauf abgeben, da er nicht uns gehörte. Da ich sehr traurig war, hat meine Schwester Antonia mich dann gefragt, ob ich nicht ihren Konto reiten wolle. Das war wirklich total nett! Denn er war 2007 so super erfolgreich mit ihr, holte Silber bei der Europameisterschafen, Bronze bei der Deutschen Meisterschaften und Bronze bei der Landesmeisterschaften. Und nun reite ich ihn jetzt seit Anfang 2009.“ Nach dem Preis der Besten 2009 wurde das Paar auch gleich in den Bundeskader berufen, aber das bisher erfolgreichste Jahr ist dieses. Im Sommer gewannen sie den Großen Preis in Wierden (Niederlande), bei den Deutschen Meisterschaften in Aachen die Silbermedaille und zum krönenden Abschluss standen sie bei den Landesmeisterschaften auf dem Siegertreppchen. „Was für eine Saison“, jubelt Kendra. „Konto ist jetzt schon 17, und er gibt immer noch alles, will immer alles gut machen und kämpft für seinen Reiter. Einfach ein tolles Pferd!“ Ihre gesamte Freizeit verbringt die junge Neumünsteranerin im Stall. Mindestens zwei bis drei Pferde stehen pro Tag für sie auf dem Programm. Auf die Frage, wer ihr Vorbild ist, antwortet die Schülerin: „Ich finde, es gibt viele tolle Reiter , jeder auf eine andere Art. Allen voran meine Schwester Antonia. Ohne sie wäre ich nie so weit gekommen. „Bei den „Großen“ hätte sie gerne die Ruhe von Carsten- Otto Nagel, den Stil von Marcus Ehning und den Kampfgeist von Janne Meyer. Sie fügt noch hinzu: „Ich arbeite daran!“ JS � SPRINGEN JUNIOREN 1. Kendra Claricia Brinkop (TRSG Holstenhalle NMS)/Konto 2. Jarka Luther (RFV An der Talmühle- Havekost)/Caresino 3. Cassandra Orschel (RV Rehagen-Hamburg)/ Herzblatt Dressur Herren Martin Christensen Er war der verdiente Gewinner der Landesmeisterschaft der Herren 2010: Martin Christensen vom Tannenhof in Pinneberg, der alle Wertungen (bei denen die Damen und die Herren gemeinsam antreten) gewonnen hatte. Seit einigen Jahren gehören er und sein kraftvoller A Jungle Prince – Nachkomme Anatol zu den beständigsten Paaren im Grand Prix-Sport des hohen Nordens – mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft gelang dem allseits beliebten Sympathieträger aus Dänemark endlich der große Wurf und sein bisher größter Erfolg. Christensen begann schon als kleiner Junge mit dem Ponyreiten in seinem dänischen Heimatdorf, wurde aber von seiner Familie nicht gefördert sondern musste sich seinen reiterlichen Weg selbst ebnen. Am Rittbrook in Lübeck schnupperte er erstmals die ambitioniertere Reiterluft, begann eine Lehre auf dem Klosterhof Medingen und ritt danach unter anderem nicht nur zwei Jahre im renommierten Stall Kasselmann, sondern auch für ein Auktionsteam in den USA. In den neunziger Jahren wurde er als Betriebsleiter an den Tannenhof geholt, eine der schönsten Reitanlagen im Hamburger Raum. Dort hat er ein phantastisches Umfeld für die Pferdeausbildung. Mit seinem unmittelbaren Nachbarn, Carsten-Otto Nagel, tauscht er sich bei der Ausbildung junger Pferde oft aus. Die Besitzer des Tannenhofes schaffen ihm hervorragende Trainingsbedingungen, und loyale Pferdebesitzer stellen ihm vertrau- ensvoll ihre Pferde zur Verfügung. Frau Heinze, die Besitzerin seines Meisterschaftspferdes Anatol, engagiert sich auch als 1. Vorsitzende des Reitvereins Stall Tannenhof, für den Christensen selbstverständlich an den Start geht. Neben Anatol hat Christensen weitere Pferde besonderer Qualität unter dem Sattel – und mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft werden sich die Blicke intensiver auf ihn und seine Pferde richten. Sein Ziel: die Pferde altersgerecht auszubilden und dabei die Pferdegesundheit im Blick zu haben. Heute verdeutlichen sechs- oder siebenjährige Pferde oft Mängel in der dressurmäßigen Grundausbildung, bedauert er, die dann über einen langen Zeitraum korrigiert werden müssten, auch, um das verloren gegangene Vertrauen des Pferdes in den Reiter zurück zu gewinnen. Vertrauen bilde die Grundlage beständigen Erfolgs – im Geschäftsleben und in der Kommunikation zwischen Pferd und Reiter, so Christensen. Einen Traum hat Christensen: Er würde gerne einmal bei einem Championat für Dänemark reiten. Für Hobbys bleibt da kaum Zeit: Neben den Pferden und der Reiterei leistet sich der verheiratete 43-jährige Landesmeister 2010 nur ein weiteres Hobby - seine Frau. AKS � DRESSUR HERREN 1. Martin Christensen (Stall Tannenhof)/ Anatol 2. Rainer Nielsen (TRSG Holstenhalle NMS)/ Daquino 3. Wieger Derk de Boer (Garstedt- Ochsenzoller RV)/Kupfermann Dressur Damen Alexandra Bimschas Sie schaffte den Hattrick dieses Jahr und wurde zum dritten Mal in Folge Landesmeisterin in der Dressur, Alexandra Bimschas, die 42-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin aus Schenefeld. Und mehr noch: Zum dritten Mal hatte sie dafür Wito Corleone gesattelt, den elfjährigen Wolkentanz-Sohn, den sie schon als Remonte von seiner Besitzerin Evelyne Hansen in ihren Beritt erhielt und mit dem sie derzeit auch im Bundeskader B ist. Damit ritt sie ihr punktbestes Pferd im Finale, denn mit dem Rappen Dick Tracy hatte sie noch ein zweites Pferd am Start, mit dem sie in der zweiten Wertungsprüfung höher rangiert war. Dick Tracy, der schicke Rappe von De Niro/Argentinus ist eines der ausgesuchten Pferde, die Alexandra Bimschas in Schenefeld für ihren ambitionierten neuen Arbeitgeber, die Familie Böckmann-Heinrich, reitet. Seit dem Frühjahr pendelt sie zwischen Schenefeld und Boostedt (ihrer alten Wirkungsstätte) und freut sich am allermeisten darauf, dass ab 1. Oktober auch ihr Partner (oder, wie Bimschas sagt: „mein Mann“) Rainhard Nielsen nach Schenefeld kommt. Das in der Pferdeausbildung und im Pferdemanagement seit Jahren hoch erfolgreiche Paar kann sich dann endlich ganz dem Sport widmen. Die Feinabstimmung der hochkarätigen Vierbeiner ihres neuen Arbeitgebers auf ihre leichte Reitweise gelingt immer besser. Fast schon perfekt kann man ihre letzten Ritte auf dem neunjährigen Trakehner Hengst Karolinger bezeichnen, mit dem sie eine der begehrten Fahrkarten zum Finale des Burgpokals im Rahmen des Frankfurter Festhallenturniers Mitte Dezember erhalten hat und den sie in Segeberg in der Kleinen Tour vorstellte. Zunächst aber steht der Umzug für Alexandra und ihren Rainhard nach Schenefeld an: Endlich Schluss mit der Pendelei und volle Konzentration auf die Pferde und den Dressursport. AKS � DRESSUR DAMEN 1. Alexandra Bimschas (TRSG Holstenhalle NMS)/Wito Corleone 2. Petra Wilm (TRSG Holstenhalle NMS)/ King Arthur TSF 3. Vivian Zeyns (RSG Volkerswurth)/Pierrot Dressur Junge Reiter Friederike Hahn Sie ist seit Jahren eine feste Größe im Lager der Nachwuchsdressursportler, die 20-jährige Tangstedterin Friederike Hahn, die bereits mehrfach Landesmeisterin in Schleswig Holstein-Hamburg war. Nach dem Abitur 2009 plante Friederike, die von Alexandra Bimschas und Rainhard Nielsen trainiert wird, ein Jahr Pause vor dem Studienbeginn der Wirtschaftspsychologie. Turnierreiten pur war die Devise. Dabei machten ihr aber die Pferde Richard Löwenherz und Satchmo einen kleinen Strich durch die Rechnung, weil sie sich beide im Frühjahr eine Verletzungsaus- ▲
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