Partner Handwerk 1/2011 - Kreishandwerkerschaft Aachen
Partner Handwerk 1/2011 - Kreishandwerkerschaft Aachen
Partner Handwerk 1/2011 - Kreishandwerkerschaft Aachen
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PARTNER<br />
HANDWERK<br />
Das Magazin der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Aachen</strong><br />
WEITERE THEMEN IN DIESER AUSGABE:<br />
Qualitätsgeprüfte<br />
<strong>Handwerk</strong>sbäckerei<br />
Kunden, denen<br />
es schmeckt<br />
den Fehler finden<br />
mein eigener Laden<br />
Arbeiten im Team<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Ausgabe 1/<strong>2011</strong><br />
www.aachenerhandwerk.de<br />
Titelthema<br />
Nahrungsmittelhandwerke –<br />
Arbeit und Vielfalt<br />
durch Qualität<br />
Herbert May ist neuer<br />
Kreishandwerksmeister<br />
Neue Festbrennstoff-<br />
Verordnung für das<br />
Stadtgebiet<br />
Tooldu – Online auf<br />
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in der StädteRegion <strong>Aachen</strong> Bilder:<br />
*Stand: 16.03.<strong>2011</strong> / alle Angebote gültig bis 30.06.<strong>2011</strong> / es gelten die jeweils tagesaktuellen Konditionen / Bonität vorausgesetzt.<br />
S<br />
Sparkasse<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Quelle Deutscher Sparkassenverlag
E D I T O R I A L<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
„Made in Germany“ – das trifft für das<br />
<strong>Handwerk</strong>, das in der Regel regional sehr<br />
stark verwurzelt und ausgerichtet ist, in<br />
besonderer Weise zu. Dort, wo möglich,<br />
greifen auch die Nahrungsmittelhandwerke<br />
auf regionale Erzeuger zurück.<br />
Insbesondere das regionale Fleischerhandwerk<br />
setzt darauf. Denn gerade in die<br />
handwerklichen Produkte setzt der Verbraucher<br />
sein Vertrauen.<br />
In der vergangenen Ausgabe gingen<br />
wir auf das Wirken unseres scheidenden<br />
Kreishandwerksmeisters Hans Winnen<br />
ein. Heute stellen wir Ihnen seinen Nachfolger<br />
Herbert May aus <strong>Aachen</strong> vor, der<br />
sich gleichfalls schon seit über zwei Jahrzehnten<br />
im und für das <strong>Handwerk</strong> engagiert.<br />
Die Ausbildungsberufe im <strong>Handwerk</strong><br />
– über 150 gibt es! – werden immer anspruchsvoller.<br />
Gerade – aber nicht nur –<br />
die gewerblich-technischen Berufe. Man<br />
hat eine hohe Verantwortung – von der<br />
Lehre an – z. B. in den Nahrungsmittelberufen.<br />
Ein neues Online-Bewerbungstool gibt<br />
wertvolle Informationen und informiert<br />
über offene Ausbildungsstellen.<br />
Der lange und harte Winter ist uns<br />
noch in guter Erinnerung. Wir hoffen zwar<br />
nicht, dass das Ende des Jahres wieder der<br />
Fall sein wird. Aber man kann jetzt schon<br />
vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Das<br />
<strong>Handwerk</strong> hilft.<br />
„We made in Germany“ – Setzen Sie<br />
auf das regionale Fachhandwerk!<br />
Innungsfachbetriebe, die ständig durch<br />
Rundschreiben, Fachvorträge etc. über<br />
Gesetzesänderungen, neue Normen etc.<br />
informiert werden, erkennen Sie an dem<br />
Qualitätszeichen „Innungsfachbetrieb“<br />
oder an dem individuellen Markenzeichen<br />
des Verbandes.<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Ludwig Voß<br />
Geschäftsführer<br />
I N H A LT<br />
SEITE 4<br />
Arbeit und Vielfalt durch Qualität –<br />
Nahrungsmittelhandwerke<br />
garantieren hohen Standard<br />
SEITE 8<br />
Herbert May ist neuer<br />
Kreishandwerksmeister<br />
SEITE 10<br />
Kontrolle über den<br />
„<strong>Aachen</strong>er Luftraum“ gewinnen<br />
SEITE 14<br />
Easy Living <strong>2011</strong> –<br />
Frisurensommer gibt sich frech<br />
SEITE 17<br />
Die zweijährige Ausbildung –<br />
Kurzer Start zu einer<br />
langjährigen Karriere<br />
SEITE 18<br />
Grenzenlos radeln und<br />
Regionalkultur „erfahren“<br />
SEITE 20<br />
Tooldu – Online<br />
auf Lehrstellensuche<br />
SEITE 22<br />
Bevor der Richter entscheidet –<br />
Sachverständige im <strong>Handwerk</strong><br />
SEITE 24<br />
Nicht alles Gute<br />
kommt von oben – Dächer<br />
können zur Gefahr werden<br />
SEITE 26<br />
Sicher im Straßenverkehr –<br />
alle zwei Jahre zum Sehtest<br />
SEITE 28<br />
Geschichte in Stein …<br />
Burgen in Eschweiler<br />
SEITE 30<br />
<strong>Handwerk</strong>sspruch<br />
SEITE 31<br />
Haus und <strong>Handwerk</strong>/Impressum<br />
Arbeit und Vielfalt durch Qualität –<br />
Nahrungsmittelhandwerke garantieren<br />
hohen Standard<br />
Seite 4–7<br />
Easy Living <strong>2011</strong> –<br />
Frisurensommer gibt sich frech<br />
Seite 14–15<br />
Grenzenlos radeln und<br />
Regionalkultur „erfahren“<br />
Seite 18–19<br />
Sicher im Straßenverkehr<br />
Seite 26–27<br />
3
Arbeit und Vielfalt<br />
durch Qualität<br />
Die Nahrungsmittelhandwerke<br />
garantieren einen hohen Standard<br />
Von Holger Bubel<br />
Kochsendungen, in denen Sterne-Köche<br />
ihr Talent visuell und sehr gekonnt in<br />
Szene setzen oder in denen ambitionierte<br />
Laien in Konkurrenz zueinander treten,<br />
sind aus dem aktuellen Fernsehprogramm<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Kaum ein Sender verzichtet auf einen<br />
Beitrag zum allgemeinen Koch-<br />
Trend. Doch wenn Mälzer, Schuhbeck<br />
und Co. Kochlöffel und Pfannen<br />
schwingen und die tollsten Gerichte<br />
zaubern, können sich die Fernsehzu-<br />
4<br />
schauer – so betonen es die Koch-Profis<br />
auch immer wieder – auf eins verlassen:<br />
dass Qualität auf den Teller kommt!<br />
Ob Fisch, Fleisch oder Gemüse, die<br />
sternedekorierten Männer und Frauen<br />
wissen, wie und vor allem womit ein<br />
Gericht gelingt. Hochwertige Qualität<br />
ist die halbe (Erfolgs-)Miete – ob als fertige<br />
Produkte wie Wurst, Brot oder Kuchen,<br />
oder als Grundzutaten für leckere<br />
Mahlzeiten. Die Fachleute aus den Nahrungsmittelhandwerken,<br />
Fleischer,<br />
Bäcker oder Konditoren, stehen als Garanten<br />
für diesen Anspruch.<br />
Hoher Anspruch<br />
Kaum ein Konsument dürfte leugnen,<br />
dass sich industriell gefertigte Ware in<br />
so mancher Hinsicht von den Produkten<br />
aus den Fachgeschäften unterscheidet –<br />
in Frische und Qualität. Dass ein hoher<br />
Anspruch auch von der Lebensmittelindustrie<br />
eingefordert wird, zeigen jedoch<br />
die zahlreichen Qualitätssiegel,<br />
mit denen sie ihre Produkte auszeichnet.<br />
Neben den bekannten Siegeln der deutschen<br />
Landwirtschaft (DLG), den Biound<br />
Öko-Siegeln oder dem QS-Logo für<br />
das Prüfsystem für Lebensmittel, gibt es
Fotos: Bilderbox<br />
auch weit weniger bekannte Zeichen<br />
wie das der „Qualitätsgemeinschaft Kaninchen“,<br />
„Qualitätsgemeinschaft Wild“<br />
oder „Qualitätsgemeinschaft Bunte<br />
Eier“.<br />
Nicht immer steigt ein Verbraucher,<br />
der nur wissen will, ob er bei der Wahl<br />
seiner Lebensmittel „auf der sicheren<br />
Seite ist“, bei dieser Vielzahl von Nachweisen<br />
und Testergebnissen durch.<br />
Nach Schätzungen der Berliner Verbraucherzentrale<br />
Bundesverband gibt es in<br />
Deutschland rund 1.000 solcher Prüfsiegel,<br />
Qualitäts- und Herkunftszeichen.<br />
In seinem Buch „Die Ökolüge“ klagt<br />
der Autor Stefan Kreutzberger an, dass<br />
manche Unternehmen sich lediglich das<br />
„grüne Mäntelchen aus Werbezwecken<br />
umhängen“. Auch Foodwatch kritisiert<br />
etwa die Kriterien zur Erlangung des<br />
QS-Gütezeichens: Diese seien so gering,<br />
dass sie sich kaum von den gesetzlichen<br />
Mindestanforderungen unterscheiden<br />
würden. Nach Meinung von Foodwatch<br />
suggeriere das QS-Prüfzeichen lediglich<br />
beim Verbraucher bessere Haltungsbedingungen,<br />
ein Mehr an Qualität sei die<br />
Botschaft, was aber durch einmal im<br />
Jahr durchgeführte und angekündigte<br />
Kontrollen nicht gewährleistet werden<br />
könne.<br />
Die Diskussion wird weitergeführt.<br />
Doch eines fällt jedem Verbraucher auf<br />
beim Blick in die Kühltheken und sticht<br />
ins Auge: Kaum ein Produkt – ob Brot<br />
oder Fleisch – , egal bei welchem Discounter,<br />
hat keines der begehrten Gütesiegel,<br />
das die Umverpackung ziert ...<br />
300 Brotsorten<br />
Der Zentralverband des Deutschen<br />
Bäckerhandwerks zieht zu Felde gegen<br />
falsche Versprechungen, was die Qualität<br />
und Frische der Discountware betrifft.<br />
Derzeit wird ein Prozess gegen<br />
eine solche Einzelhandelskette geführt,<br />
weil diese nach Einschätzung von RA<br />
Armin Werner, Hauptgeschäftsführer<br />
des Zentralverbandes, sich mit vollmundigen<br />
Versprechen wie „Ab sofort<br />
backen wir den ganzen Tag Brot und<br />
Brötchen für Sie - frisch aus dem Ofen.“<br />
nicht nur zu weit aus dem Fenster lehnt,<br />
sondern nach Prüfung der Umstände<br />
schlicht und ergreifend falsche Behauptungen<br />
aufstellt: „Damit wird den Verbrauchern<br />
suggeriert, es gebe keinen<br />
Unterschied zum handwerklichen Produktionsverfahren<br />
des traditionellen<br />
5
Bäckerhandwerks. Das Bäckerhandwerk<br />
versteht unter Selberbacken jedoch, dass<br />
auch der Teig selbst hergestellt wird.<br />
Dass darüber hinaus die Zutaten in den<br />
Verkehrsbezeichnungen nicht den Leitsätzen<br />
für Brot- und Back-waren entsprechen,<br />
ist ein weiterer wichtiger<br />
Aspekt in der Klageschrift“, heißt es im<br />
offiziellen Statement zu dem noch<br />
schwebenden Verfahren. Die Qualität<br />
der Backwaren sei, so RA Werner, von<br />
„grottenschlecht“ bis „durchaus annehmbar“<br />
zu kategorisieren. Doch dem<br />
Zentralverband geht es um mehr:<br />
„Nach einer GfK-Studie haben die Umsätze<br />
der in der Nähe von Discountern<br />
mit Backtheken angesiedelten Bäckereien<br />
um 20 Prozent abgenommen. Das<br />
geht auf Kosten der Vielfalt an Backwaren<br />
und kostet Arbeitsplätze in dem Gewerk.“<br />
Der Hauptgeschäftsführer macht<br />
deutlich: „Wer die Vielfalt mit 300 Brotsorten<br />
in Deutschland, professionell und<br />
hochwertig gefertigt, weiterhin möchte,<br />
sollte seine Erwartungshaltung und sein<br />
Konsumverhalten einmal überdenken.“<br />
6<br />
Meisterliche Kompetenz<br />
Das kann Wolfgang Flachs, Obermeister<br />
der Fleischer-Innung <strong>Aachen</strong>-Stadt, nur<br />
bestätigen. Er wird speziell beim Konsum<br />
der Verbraucher in Hinblick auf die<br />
Qualität von Fleischprodukten noch<br />
deutlicher: „Qualität beginnt gerade bei<br />
Fleisch bei der Tierhaltung. Fleischtextur,<br />
Geschmack, Zartheit und Saftigkeit<br />
entstehen nur über stressfreie natürliche<br />
Haltung und Fütterung der Tiere.<br />
Industrielle, gefängnisartige Massentierhaltung<br />
mit extremer Belastung für die<br />
Umwelt steht dem entgegen.“ Gewähr,<br />
dass diese Kriterien eingehalten werden,<br />
hat der Konsument bei den Fleischerei-Produkten.<br />
Wohl jeder kennt die<br />
„f-Marke“, das Erkennungszeichen der<br />
Fleischer-Fachgeschäfte, die Mitglieder<br />
der Innung sind. Die Marke, die einen<br />
außergewöhnlich hohen Bekanntheitsgrad<br />
aufweist, steht für die typischen<br />
Leistungen einer guten Metzgerei, nämlich<br />
für meisterliche Kompetenz: Der Inhaber<br />
ist Fleischermeister, bei einer<br />
GmbH der Betriebsleiter, ganz oder<br />
überwiegend bietet er Fleisch aus der<br />
Region, oft aus eigener Schlachtung, er<br />
garantiert die individuelle Herstellung<br />
durch Fachpersonal und qualitativ<br />
hochwertige Produkte. Regionale Spezi-<br />
alitäten sind in seinem Angebot in natürlicher<br />
Frische. Das „f“ steht auch für<br />
fachkundige Beratung durch Fachpersonal.<br />
Warum das bei industriellem Fleisch<br />
eben nicht grundsätzlich der Fall ist,<br />
macht Obermeister Flachs ganz deutlich:<br />
„Industrie ist Massenproduktion<br />
mit hohem Kopiefaktor. Frische bleibt<br />
jedoch förmlich auf der Strecke und<br />
muss mit Begasung und Chemieeinbringung<br />
in die Produkte kompensiert werden.<br />
Bäuerliche Strukturen, regionale<br />
Identifizierung, Verantwortung für unsere<br />
Mitgeschöpfe, die Tiere, und regionale<br />
Esskulturen verschwinden zusehends<br />
und werden, wieder umweltbelastend,<br />
durch Logistik ersetzt.“<br />
Den Verzehr von hochwertigen Produkten<br />
schätzt Wolfgang Flachs als<br />
philosophisch-ethische Frage ein: „Was<br />
möchte ich über Speise meinem Körper<br />
an aufbauender Ernährung bieten?“ Seine<br />
Antwort darauf: „Eine Tütensuppe,<br />
industriell hergestellt, mit 10 Gramm<br />
Hühnchenfleisch – oder das fette halbe<br />
Huhn vom Bauern mit einer Lauchstange<br />
und einer Sellerieknolle? Was mich<br />
und meine ganze Familie wertig ernährt,<br />
ja selbst bei Erkältung wieder gesund<br />
macht, ist unbestritten. Die Arbeit?<br />
Einfach drei Stunden köcheln lassen.“<br />
Dass Qualität zwar ihren Preis hat,<br />
aber dennoch auch erschwinglich ist,<br />
liegt für den Obermeister auf der Hand:<br />
„Köstlichkeiten wie Eisbein, Bäckchen,<br />
Krustenbraten – preisgünstig im Fachgeschäft<br />
– müssen ja nicht jeden Tag<br />
sein, aber wenn, dann von artgerechter<br />
Haltung mit natürlicher Fütterung.“
Eine Erklärung dafür, dass Produkte<br />
vom Fachbetrieb – ob nun Bäcker oder<br />
Fleischer – teurer sein können, hat RA<br />
Armin Werner: „50 Prozent der Kosten<br />
für ein Produkt fließen in die Personalkosten,<br />
also in die Arbeit. Industrieprodukte<br />
beanspruchen naturgemäß deutlich<br />
weniger bei der etwa rein maschinellen<br />
Herstellung.“<br />
Bei Fragen zum E-POSTBRIEF:<br />
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So bleibt es letztlich jedem<br />
Konsumenten überlassen,<br />
ob er mit der Wahl<br />
seiner Lebensmittel –<br />
Fleisch oder Backwaren –<br />
sich auf einem qualitativ<br />
hohen Niveau zu Hause<br />
fühlt oder es „nicht so genau<br />
nimmt“.<br />
Di e Post im Internet:<br />
Der kommt.<br />
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Eine Frage an<br />
Wolfgang Flachs,<br />
Obermeister der<br />
Fleischer-Innung<br />
<strong>Aachen</strong>-Stadt<br />
■ PH: Was sagen Sie als Fleischermeister<br />
zum Essverhalten in unserer<br />
Gesellschaft?<br />
Flachs: „Die Anspruchslosigkeit beim<br />
Essen verbiegt seit Langem schon den Geschmack<br />
unserer Kinder. Genuss und Freude<br />
an gutem Essen und Kommunikation bei<br />
Tisch sind wichtige Werte, von denen leider<br />
viele Menschen auf dieser Erde nur träumen<br />
können. Wir schätzen es hier zu wenig.“<br />
7
Herbert May ist<br />
neuer Kreishand-<br />
werksmeister<br />
Von Holger Bubel<br />
Nach zwei Jahrzehnten hat es einen<br />
Führungswechsel in der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Aachen</strong>, kurz KH, gegeben.<br />
Herbert May, Obermeister der Innung<br />
Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik<br />
<strong>Aachen</strong>-Stadt, folgte Hans Winnen in<br />
das Amt des Kreishandwerksmeisters.<br />
<strong>Partner</strong> <strong>Handwerk</strong> sprach mit Herbert<br />
May über die Aufgaben, die das neue<br />
Amt mit sich bringt, über die Vorteile einer<br />
Innungsmitgliedschaft und darüber,<br />
warum junge Menschen nicht falsch liegen,<br />
wenn sie sich für eine Ausbildung<br />
im <strong>Handwerk</strong> entscheiden.<br />
8<br />
Herbert May,<br />
verheiratet,<br />
63 Jahre,<br />
Lehre als Gas- und Wasserinstallateur,<br />
Gesellenprüfung, Meisterprüfung.<br />
Hobbys/Interessen:<br />
Wandern, Fotografieren,<br />
„Interessen nach<br />
außen tragen“<br />
■ PH: Sie sind vom Stellvertreter zum<br />
Kreishandwerksmeister gewählt worden.<br />
Was bedeutet dieses Amt für Sie?<br />
Herbert May: In erster Linie sehe ich es<br />
als Aufgabe und Verpflichtung an, die<br />
Interessen einer starken <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
auch nach außen hin zu tragen.<br />
So möchte ich etwa die Mitgliederwerbung<br />
verstärken und die<br />
Öffentlichkeitsarbeit intensivieren. Die<br />
Vorteile einer Innungs- beziehungsweise<strong>Kreishandwerkerschaft</strong>s-Mitgliedschaft<br />
müssen stärker deutlich<br />
gemacht werden.<br />
Ein ausdrückliches Augenmerk werde<br />
ich auch auf die Bau- und Wohnungsbaugesellschaften<br />
legen. Öffentliche<br />
Auftraggeber müssen angehalten<br />
werden, vermehrt Aufträge in unserer<br />
Region zu erteilen. Kleinere Ausschreibungen<br />
müssen erstellt werden, damit<br />
auch kleine und mittlere Betriebe miteinbezogen<br />
werden können. Und: Ich<br />
will die Kontakte zwischen Versorgungsunternehmen,<br />
Innungen, <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
und Betrieben intensivieren<br />
und mich dort einbringen.<br />
■ PH: Wo sehen Sie derzeit einen dringenden<br />
Handlungsbedarf?<br />
Herbert May: Einen dringenden Handlungsbedarf<br />
sehe ich vor allem in der<br />
Vergabe von Bauleistungen an Generalunternehmer.<br />
Bei dieser Praxis werden<br />
unsere Unternehmen zu Subunternehmen.<br />
Dadurch ist eine Auftragsvergabe<br />
an örtliche Firmen nicht gewährleistet.<br />
Vielfach gehen die Aufträge an Firmen<br />
mit weit entfernt liegenden Betriebssit-<br />
zen, die teilweise keine Tariflöhne zahlen.<br />
Inwieweit eine Gewährleistung eingehalten<br />
wird, zeigt dann oft die Praxis<br />
hinterher!<br />
■ PH: Wo machen Sie besondere Stärken<br />
der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Aachen</strong> fest?<br />
Herbert May: Die Stärken unserer<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> liegen in der guten<br />
Beratung und Geschäftsführung.<br />
Fachbereiche in unserer KH sind unter<br />
anderem juristische und tarifliche Beratung.<br />
Aber auch Beratung in Ausbildungsangelegenheiten,<br />
Vorbereitungen<br />
von Gesellenprüfungen und Lossprechungen<br />
etc. offerieren wir. Zudem bieten<br />
wir finanzielle Vorteile durch unsere<br />
<strong>Handwerk</strong>erkarte mit Nachlässen für<br />
Innungsmitglieder, zum Beispiel beim<br />
Kauf von Kraftfahrzeugen, bei Reisen<br />
oder Einkäufen bei unterschiedlichen<br />
Unternehmen wie Tankstellen, Fachgeschäften<br />
für Berufskleidung etc. Wir bieten<br />
auch einen kos tenlosen Dokumentenservice<br />
für die Mitglieder an. Dabei<br />
können Dokumente wie Arbeitsverträge,<br />
Zeugnisvorlagen usw. für die Bereiche<br />
Personal, Baurecht, Öffentliche Förderprogramme,<br />
Unternehmensführung, Steuern<br />
und Privat kostenlos ganz praktisch<br />
heruntergeladen werden.<br />
■ PH: Wie sollte es als Kreishandwerksmeister<br />
anders sein, Sie werben ja vehement<br />
für eine Innungsmitgliedschaft.<br />
Herbert May: Natürlich. Ich rate zu einer<br />
Mitgliedschaft in einer Innung, weil<br />
alle vorgenannten Vorteile genutzt werden<br />
können. Darüber hinaus auch die
Fotos: Holger Bubel / KH <strong>Aachen</strong><br />
Starkes Duo an der Spitze der KH <strong>Aachen</strong>: Kreishandwerksmeister Herbert May (l.) und Geschäftsführer Ludwig Voß<br />
Angebote und Vorteile der Fachverbände.<br />
Immer auf dem Laufenden über<br />
neue Vorschriften, Normen und Verordnungen<br />
zu sein, ist wichtig, wenn man<br />
erfolgreich ein <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />
führen will. Auch die Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Seminare der Innungen<br />
– teilweise kostenlos – sind fundamental<br />
für die betriebliche Zukunft.<br />
■ PH: Was bieten diese Seminare und<br />
Fortbildungen?<br />
Herbert May: Neben dem rein Inhaltlichen<br />
dieser Veranstaltungen sind auch<br />
der Erfahrungsaustausch mit den Fachkollegen<br />
und das gegenseitige Kennenlernen<br />
wichtig. Probleme und Schwierigkeiten<br />
der einzelnen Unternehmen<br />
gemeinsam durch die Innung nach außen<br />
zu vertreten, geht nur in einer starken<br />
Gemeinschaft, in der alle an einem<br />
Strang ziehen. Hierdurch wird das Auftreten<br />
nach außen gestärkt und erhält<br />
mehr Gewicht. Gesellige Veranstaltungen<br />
tragen zudem zu einer Verbesserung<br />
der Zusammenarbeit innerhalb der<br />
Innungen bei.<br />
■ PH: Das <strong>Handwerk</strong> klagt über mangelnden<br />
Nachwuchs. Warum raten Sie als<br />
Kreishandwerksmeister, aber auch als SHK-<br />
Meister jungen Menschen, eine Lehre im<br />
<strong>Handwerk</strong> zu machen?<br />
Herbert May: Junge Menschen sind mit<br />
einer Ausbildung im <strong>Handwerk</strong> gut<br />
aufgehoben, weil fast alle <strong>Handwerk</strong>s-<br />
berufe Berufe mit Zukunft sind. Das<br />
<strong>Handwerk</strong> bietet in nahezu allen Bereichen<br />
sichere Arbeitsplätze, auch zukünftig.<br />
Die einzelnen Gewerke werden<br />
anspruchsvoller und somit immer interessanter,<br />
vor allem auch für Jugendliche<br />
mit umfassender Bildung und somit<br />
auch mit höheren Ansprüchen an die<br />
einzelnen Berufe.<br />
■ PH: Zum Abschluss noch ein Wort zur<br />
Imagekampagne „Das <strong>Handwerk</strong>. Die Wirtschaftsmacht.<br />
Von nebenan.“ Wie zufrieden<br />
sind Sie damit?<br />
Herbert May: Ich halte es für richtig,<br />
dass man die Leistungen und die Vielfalt<br />
des deutschen <strong>Handwerk</strong>s in den<br />
Fokus rückt. Die Kampagne ist sehr gut<br />
gemacht und soll im zweiten Jahr besonders<br />
die Jugendlichen ansprechen.<br />
Vor dem Hintergrund des bisher Gesagten,<br />
was die beruflichen Chancen im<br />
<strong>Handwerk</strong> anbelangt, halte ich es für<br />
sinnvoll, auf die Jugendlichen, die potenziellen<br />
<strong>Handwerk</strong>er von morgen,<br />
zuzugehen und sie fürs <strong>Handwerk</strong> zu<br />
gewinnen. Bislang jedenfalls zeigt die<br />
Imagekampagne eine gute Resonanz.<br />
Sie läuft insgesamt fünf Jahre mit ständig<br />
neuen Slogans und Veranstaltungen.<br />
Das regionale <strong>Handwerk</strong> im Fokus: Dieter Philipp (v.l.), Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
für die Region <strong>Aachen</strong>, Herbert May, Kreishandwerksmeister, und Ralf W.<br />
Barkey, Hauptgeschäftsführer der <strong>Handwerk</strong>skammer, ziehen an einem Strang.<br />
9
Kontrolle über den<br />
„<strong>Aachen</strong>er Luftraum“<br />
gewinnen…<br />
Die neue Festbrennstoff-Verordnung für<br />
das Stadtgebiet setzt strenge Maßstäbe<br />
Alfred Wolf,<br />
technischer Innungswart<br />
der Schornsteinfeger-<br />
Innung <strong>Aachen</strong><br />
10<br />
„Ich muss<br />
mir die notwendige<br />
Zeit<br />
für meinen<br />
Betrieb im<br />
Augenblick<br />
regelrecht erkämpfen“,<br />
kennzeichnet<br />
Alfred Wolf<br />
seine derzeitigeberuflicheSituation.<br />
Der<br />
technische Innungswart der Schornsteinfeger-Innung<br />
<strong>Aachen</strong> ist ein viel gefragter<br />
Experte, wenn es um die Bestimmungen<br />
der neuen „<strong>Aachen</strong>er Festbrennstoff-Verordnung<br />
(FBStVO)“ geht,<br />
die am 9. Oktober 2010 in Kraft getreten<br />
ist und die meisten Bezirke der Stadt,<br />
erfasst nach ihren Postleitzahlen, be-<br />
Thomas Krause<br />
Inhaber<br />
Tel: 02403-3632-0<br />
Fax: 02403-1003-0<br />
Mobil 0172-2009232<br />
Antoniusstr. 58 info@elektro-thomas-krause.de<br />
52249 Eschweiler<br />
www.elektro-thomas-krause.de<br />
trifft. Ausgerichtet am Maßnahmenkatalog<br />
des „Integrierten Luftreinhalte- und<br />
Aktionsplans der Bezirksregierung Köln<br />
für das Stadtgebiet <strong>Aachen</strong>“, fortlaufend<br />
aktualisiert, ergänzt und zuletzt am 15.<br />
Februar <strong>2011</strong> fortgeschrieben, findet sich<br />
bei den 39 konkret beschriebenen Maßnahmen<br />
auch die neue Verordnung<br />
über Kleinfeuerungsanlagen für Festbrennstoffe.<br />
Die Notwendigkeit der damit<br />
verbundenen Vorschriften ergab<br />
sich daraus, dass die EU-Grenzwerte für<br />
Luftschadstoffe an der Messstation Wilhelmstraße<br />
über Jahre überschritten<br />
worden sind. „Vor allem bei besonderen<br />
Witterungskonstellationen verändert<br />
die Talkessellage der Stadt diese Parameter<br />
negativ.“ Da <strong>Aachen</strong> die in anderen<br />
Städten übliche Einrichtung von<br />
Umweltzonen vermeiden wollte, habe<br />
man eine andere Lösung favorisiert.<br />
„Durch den allgemein gebräuchlichen<br />
Einsatz von<br />
Katalysatoren<br />
und Feinstaubfiltern<br />
im Kraftfahrzeugbereich<br />
ist bereits ein<br />
positiver Effekt<br />
bei der<br />
Schadstoffemissioneingetreten,<br />
der<br />
auch durch<br />
Umweltzonen<br />
kaum zu<br />
steigern ist.<br />
Durch Zahlen<br />
wird aber belegt,<br />
dass die<br />
Emissionen<br />
Installiertes Schornsteinrohr<br />
mit Filteraufsatz<br />
von vielen alten Einzelfeuerstätten der<br />
verkehrsbedingten Belastung der Luft
Fotos: Gert Olivier<br />
gleichzusetzen sind.“ Dementsprechend<br />
lehnt sich die neue Regelung für<br />
<strong>Aachen</strong> an die seit März 2010 gültige<br />
„Erste Verordnung zur Durchführung<br />
des Bundesimmissionsschutzgesetzes<br />
(1. BImSchV)“ an, verschärft aber deren<br />
Bestimmungen für neue Anlagen (siehe<br />
Infobox). Grundsätzlich lässt sich sagen,<br />
dass zukünftig für alle sogenannten<br />
Einzelraumfeuerungsanlagen der<br />
Feinstaub- und CO 2 -Ausstoß ermittelt<br />
bzw. überprüft werden. Eine Ausnahme<br />
bilden lediglich gelegentlich genutzte<br />
Anlagen wie etwa ein offener Kamin,<br />
Feuerstätten von vor 1950 und Feuerstätten<br />
zur alleinigen Wärmeverteilung<br />
einer Nutzungseinheit. Dabei gelten die<br />
schärferen Grenzwerte für Neuanlagen<br />
in <strong>Aachen</strong> im Gegensatz zur bundesweiten<br />
Regelung sofort, für Altanlagen<br />
gibt es eine Übergangsfrist bis zum 31.<br />
Dezember 2014, nach der die weitergehenden<br />
Auflagen erfüllt werden müssen<br />
bzw. eine Nachrüstung mit sogenannten<br />
INFO<br />
Man kann sich zur Information an den<br />
Fachbereich Umwelt der Stadt <strong>Aachen</strong><br />
wenden. Sehr informativ sind auch die<br />
Internetartikel unter dem Stichwort:<br />
<strong>Aachen</strong>er Festbrennstoff-Verordnung.<br />
Auf die <strong>Aachen</strong>er Verhältnisse zugeschnitten<br />
ist die Beratung bei „altbau<br />
plus“, Boxgraben 38, 52064 <strong>Aachen</strong>,<br />
Tel.: 0241-412888-0.<br />
Anzuraten ist aber, sich zu der gesamten<br />
Problematik kundig zu machen<br />
durch den zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister<br />
oder die <strong>Aachen</strong>er<br />
Schornsteinfeger-Innung unter<br />
www.schornsteinfegerinnung-aachen.de.<br />
Hier erhält man eine konkrete Beratung,<br />
zugeschnitten eventuell auf die eigene<br />
Anlage, mit Info-Material zu den zu erreichenden<br />
Grenzwerten, den gesetzlichen<br />
Bestimmungen allgemein und<br />
der <strong>Aachen</strong>er Lösung speziell, zu im<br />
Handel befindlichen Filteranlagen und<br />
-systemen etc.<br />
Filteranlagen erfolgt ist. Die <strong>Aachen</strong>er<br />
Regelung hat Modellcharakter für NRW<br />
und soll auch von Städten in anderen<br />
Bundesländern übernommen werden.<br />
„Für uns bedeutet dies, dass zunächst<br />
ein Feuerstättenbescheid erstellt werden<br />
muss, woraus hervorgeht, welche Tätigkeiten<br />
zu welchem Zeitpunkt durchgeführt<br />
werden müssen. Weiterhin werden<br />
alle Feuerstättendaten erfasst, um<br />
eine sogenannte Einstufung vornehmen<br />
zu können, die die Verwendbarkeit der<br />
Anlage nach den neuen Maßstäben und<br />
Zeitvorgaben dokumentiert.“ Das umfasst<br />
für den Schornsteinfeger zunächst<br />
eine weitere, neue Aufgabenstellung<br />
nach dem Bundesimmissionsgesetz und<br />
für die Stadt <strong>Aachen</strong>, nach der der Fachmann<br />
das Brennstofflager in Augenschein<br />
nimmt und zum Beispiel den<br />
Feuchtigkeitsgehalt von Holzbrennstoffen<br />
kontrolliert. Hinzu kommt die neue<br />
Kehr- und Überprüfungsordnung mit<br />
anderen tätigkeitsbedingten Zeitabläufen<br />
und Ausführungsfristen.<br />
„Nicht nur der Brandschutz, sondern<br />
auch Umweltschutz und Vorsorge für<br />
erneuerbare Energien fallen somit in<br />
winnen<br />
Elektro- und<br />
Kommunikationstechnik<br />
Stich 30c - D-52249 Eschweiler<br />
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11
den Zuständigkeitsbereich des Schornsteinfegers“,<br />
fasst Alfred Wolf die Neuerungen<br />
für den Laien vereinfachend zusammen.<br />
Und verweist abschließend<br />
auf die Hilfestellung, die der zuständige<br />
Bezirksschornsteinfeger und die Innung<br />
des <strong>Handwerk</strong>s insbesondere bieten, indem<br />
diese in einer Präsentation von<br />
Einzelfeuerstätten für feste Brennstoffe<br />
wie Holz, Brikett oder auch Pellet und<br />
12<br />
vor allem von neu entwickelten Systemen<br />
bei der Partikelabscheidung, also<br />
der Feinstaubfilterung, im Innungsgebäude<br />
in <strong>Aachen</strong> eine Übersicht über<br />
den derzeitigen technischen Status bietet.<br />
„Als <strong>Partner</strong>gewerk der Schornsteinfeger<br />
steht dem Kunden aber auch der<br />
Innungsfachbetrieb SHK mit Rat und<br />
Tat zu Heizungsanlagen zur Verfügung<br />
und erteilt kompetente Auskünfte zu<br />
neuen Heizungstechniken sowie einer<br />
Optimierung von Heizungsanlagen,<br />
vom hydraulischen Abgleich bis zur<br />
Einbindung regenerativer Energieformen“,<br />
schildert Alfred Wolf abschließend.<br />
(go)<br />
Starke Innungen stellen sich vor!<br />
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in der Städteregion <strong>Aachen</strong>.<br />
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Heizungstechnik sind Sie nicht nur bei der<br />
Heizungsmodernisierung auf der sicheren Seite. Wir<br />
planen und installieren Ihre zukünftige Heizungs- und<br />
Sanitäranlagen und tragen durchregelmäßigen Service<br />
zudem dafür Sorge, dass die Funktionssicherheit auf<br />
lange Sicht gewährleistet ist.<br />
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nicht nur jeder Verbraucher freut, sondern auch die<br />
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Eine Auflistung der Innungsbetriebe erhalten Sie unter<br />
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Die Holz-Richter GmbH<br />
zählt zu den größten<br />
Holzhändlern in Deutschland<br />
Mit 30 eigenen Fahrzeugen von Lindlar<br />
aus in den Raum <strong>Aachen</strong> und noch weiter<br />
Vor mehr als 50 Jahren gründete Frank<br />
Richter im Herzen von Lindlar die<br />
Holz-Richter GmbH, die heute zu den<br />
größten Holzhändlern in Deutschland<br />
zählt. Vom oberbergischen Lindlar aus<br />
beliefert das Familienunternehmen mit<br />
30 eigenen Fahrzeugen <strong>Handwerk</strong>, Industrie<br />
und Handel in einem Umkreis<br />
von etwa 100 km. Zum Tourenplan zählen<br />
neben Rheinland und Bergischen<br />
Land auch Ruhrgebiet, Sauerland, Siegerland<br />
und der Raum <strong>Aachen</strong>. Mit einem<br />
computergestützten Tourenplanungssystem<br />
sorgt Holz-Richter für eine<br />
optimale Fuhrparklogistik. Fast alle<br />
Gebiete werden täglich angefahren und<br />
dank des modernen Systems effizient<br />
mit Ware versorgt.<br />
Gerade die Markenvielfalt, ständige<br />
Verfügbarkeit und ein umfangreiches<br />
Anzeige<br />
Sortiment zeichnen das Unternehmen<br />
aus. Auf rund 40.000 Quadratmetern<br />
bietet Holz-Richter ein Vollsortiment an<br />
Platten, Türen, Schnittholz, Böden,<br />
Holzbau, Gartenholz und Gartenmöbeln.<br />
Verantwortlich für die beispiellose<br />
Entwicklung ist Dr. Markus Richter, der<br />
1991 die Geschäftsführung von seinem<br />
Vater übernahm.<br />
13
Alles – bitte nur nicht: zu ordentlich, zu<br />
akkurat, zu korrekt. Die Fashion-Formel<br />
für den Frisurensommer <strong>2011</strong> heißt: Easy<br />
Living. Der Fokus liegt auf Natürlichkeit.<br />
Das Haar soll Lebendigkeit ausstrahlen<br />
und Bewegung suggerieren.<br />
Spezielle Undercuts sorgen für Volumen,<br />
alternierende Längen garantieren<br />
aufregende Struktureffekte. Stilgerecht<br />
platzierte Highlights und sanfte Farbverläufe<br />
verstärken das kunstvoll komponierte<br />
Gesamtergebnis: Haare, die<br />
wirken, wie von Sonne, Wind und Meer<br />
gestylt.<br />
14<br />
Für die Dame<br />
Rotes Haar feiert ein fulminantes Comeback.<br />
Dabei dominiert das berühmte Tizianrot,<br />
benannt nach dem Renaissancemaler,<br />
der bevorzugt diesen Farbton in<br />
seinen Darstellungen weiblicher Haare<br />
zeigt. Ponys waren in der vergangenen<br />
Saison kaum wegzudenken, nun zeigen<br />
sich verstärkt auch wieder freie Stirnpartien.<br />
Besonderes Merkmal der neuen<br />
Schnitte: Das De ck haar bleibt lang genug,<br />
um problemlos aus dem Gesicht<br />
frisiert werden zu können. Das dient als<br />
Basis für viele Stylingvarianten: Von<br />
Easy<br />
Living<br />
<strong>2011</strong><br />
Der Frisurensommer<br />
gibt sich frech
Fotos: Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks<br />
sanft aufgerissenen Strukturen in Wuscheloptik<br />
bis zur Toupage ist alles erlaubt.<br />
Für den Herrn<br />
Modisch bewegen sich die Männer in<br />
dieser Saison zwischen Miami Vice und<br />
dem großen Gatsby. In diesem Kontext<br />
dominieren bei den neuen Männercuts<br />
füllige Texturen und kompakte Längen<br />
– als Grundlage für individuelle Stylingmöglichkeiten.<br />
Und auch hier<br />
gilt: nicht zu<br />
kurz, nicht zu<br />
akkurat, nicht zu<br />
aufgeräumt.<br />
Stattdessen wird<br />
eine dezente Unruhe<br />
zelebriert,<br />
die sinnlich und<br />
ein wenig rebellisch<br />
anmutet.<br />
Dabei darf das<br />
Deckhaar in diesem<br />
Sommer ruhig<br />
länger bleiben<br />
und auch<br />
die Seitenpartien<br />
präsentieren sich<br />
üppiger und voller.<br />
Die insgesamt<br />
eher weichen<br />
Formen<br />
werden durch<br />
warme Farbnuancen<br />
wie RehundKaschmirbraun<br />
gestützt.<br />
Aufgebrochen<br />
wird der sanfte<br />
Appeal dann durch Stylings mit lässig<br />
aufgestelltem Haar oder Wellen im gekonnten<br />
Strubbel-Look.<br />
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15
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Die zweijährige Ausbildung<br />
Kurzer Start zu einer langen Karriere<br />
Das <strong>Handwerk</strong> bietet eine Vielzahl an<br />
Berufen und Karrieremöglichkeiten. In<br />
der Regel beginnt eine berufliche Laufbahn<br />
mit einer dreijährigen Ausbildung.<br />
Doch es geht auch deutlich schneller, einen<br />
qualifizierten Abschluss zu erreichen,<br />
und zwar mit einer zweijährigen<br />
Ausbildung: „Solche<br />
Lehren führen<br />
nicht zu<br />
minder-<br />
wertigen Berufen“, sagt Petra Friederich<br />
von der Abteilung Berufliche Bildung<br />
im Zentralverband des Deutschen<br />
<strong>Handwerk</strong>s (ZDH). Sie sieht diese Berufe,<br />
etwa Objektbeschichter oder Speiseeishersteller,<br />
als Chance: „Diese Ausbildungsberufe<br />
sind nicht selten Ausgangspunkte,<br />
die bis zum abgeschlossenen<br />
Studium führen können.“ Ein Beispiel<br />
dazu ist ihr präsent: Eine junge<br />
Frau mit dem Berufswunsch Maßschneiderin<br />
wurde bei der Lehrstellensuche<br />
nicht gleich fündig,<br />
über den Umweg Änderungsschneiderin,<br />
einer<br />
zweijährigen Ausbildung,<br />
in der sich die junge Frau<br />
weiterhin auf ihren<br />
Traumberuf bewarb,<br />
schaffte sie es dann<br />
doch. Doch nicht nur<br />
das Abwägen von Alternativen<br />
zur<br />
Wunschausbildung<br />
führt manchen<br />
Lehrling auf diesen<br />
zweijährigen Weg:<br />
„Aus verschiedenen<br />
Gründen<br />
können oder<br />
wollen zuweilen<br />
Jugendliche keine<br />
drei Jahre<br />
Ausbildung,<br />
sondern schnell<br />
fertig werden.“<br />
Oftmals, so habe<br />
es die Erfahrung<br />
gezeigt, sei aber<br />
in der Lehre der<br />
Spaß an dem Beruf<br />
Fotos: handwerksbilder.de<br />
gewachsen und die ursprünglich wenig<br />
Lernbegeisterten hätten die Chance zum<br />
nächsten Karriereschritt genutzt. „Eine<br />
zweijährige Ausbildung kann nämlich<br />
angerechnet werden“, erklärt Petra Friederich.<br />
Ein Speiseeishersteller könne etwa<br />
die Lehrzeit im Konditorhandwerk<br />
verkürzen: „Und hat dann nach vier<br />
Jahren gleich zwei abgeschlossene Ausbildungen<br />
vorzuweisen.“<br />
Die gestufte Ausbildung<br />
Was in der Ausbildung in der Bauwirtschaft<br />
bereits seit einigen Jahren erfolgreich<br />
praktiziert wird, wurde inzwischen<br />
auch in anderen Ausbildungsberufen<br />
eingeführt: die gestufte Ausbildung.<br />
Das Konzept der gestuften Ausbildung<br />
sieht eine Zweiteilung der Ausbildung<br />
vor: In einer ersten Stufe<br />
(Dauer: 24 Monate) werden die Schwerpunkte<br />
der beruflichen Grund- und<br />
Fachausbildung vermittelt. Am Ende<br />
dieser ersten Stufe wird eine Abschlussprüfung<br />
abgelegt, sodass die Auszubildenden<br />
bereits nach zweijähriger Ausbildungsdauer<br />
einen ersten anerkannten<br />
Berufsabschluss erwerben können.<br />
An die erste Stufe anschließend können<br />
die Auszubildenden in einer zweiten<br />
Stufe (Dauer: 12 bis 18 Monate, d. h.<br />
3. bzw. 4. Ausbildungsjahr) in einem<br />
darauf aufbauenden Beruf die Ausbildung<br />
fortführen, die dann mit der Gesellenprüfung<br />
abgeschlossen wird.<br />
(hob)<br />
INFO<br />
Weitere Infos:<br />
www.handwerk.de<br />
17
„Grenzenlos“ radeln<br />
und Regionalkultur<br />
„Grünroute“ und „Metropolroute“ erschließen<br />
drei europäische Lebensräume in der Region<br />
Sie geraten dem Radtourenfahrer und<br />
auch dem Autofahrer, die sich an Wegmarkierungen<br />
orientieren, mehr und<br />
mehr ins Blickfeld: die Schilder der<br />
Grünmetropole, das grüne Schild für<br />
Radler mit den zweifarbigen x-ähnlichen<br />
Kennzeichnungen, die eine zusammenhängende<br />
Doppelhelix einer<br />
DNA als Symbol für grenzüberschreitende<br />
Verbundenheit darstellen, und<br />
das blaue Pendant für die Autofahrer.<br />
Die somit gekennzeichnete „Grünroute“<br />
und ihr Gegenstück für den motorisierten<br />
Nutzer, die „Metropolroute“, stellen<br />
das Herzstück der praktischen Umsetzung<br />
von bei der EuRegionale 2008 formulierten<br />
Zielen dar. Die Idee der<br />
„Grünmetropole“ als übergeordnete<br />
Kennzeichnung dient dem Prozess des<br />
Zusammenwachsens der ehemaligen<br />
Bergbau- und Industrieregionen in der<br />
Umgebung. Ausgangspunkt für die Initiative<br />
und einen Wettbewerb mit an-<br />
Fotos: Grünmetropole e. V.<br />
18<br />
schließenden Ausschreibungen seit 2004<br />
war, das durch ein Kohlenflöz verbundene<br />
ehemalige Bergbaugebiet mit seinen<br />
Folgeindustrien von Belgisch-Limburg<br />
über Niederländisch-Limburg bis<br />
in die <strong>Aachen</strong>-Dürener Region als gemeinsames<br />
Terrain für einen grundsätzlichen<br />
Strukturwandel zu begreifen.<br />
„Die EuRegionale 2008 bedeutet in dieser<br />
Hinsicht nicht den Abschluss, sondern<br />
sollte als Startphase begriffen werden,<br />
von der aus die zahlreichen Initiativen<br />
und Projekte weiterentwickelt und<br />
miteinander vernetzt werden“, kennzeichnet<br />
Uwe Zink, Dezernent für Bauen,<br />
Umwelt und Verbraucherschutz der<br />
Städteregion <strong>Aachen</strong>, die weitergehende<br />
Zielsetzung der Grünmetropole. Als<br />
Projektkoordinator fördert er das Pro-<br />
jekt bereits seit 2005 und ist vertraut mit<br />
dem bisher Erreichten und den anstehenden<br />
Aufgaben. Aus dem euregionalen<br />
Schwerpunkt der „industriellen Folgelandschaften“<br />
ergeben sich zwei Teilaspekte,<br />
die „Pays des Terrils“ als Initiative<br />
der belgischen Wallonie zur Untersuchung<br />
von Kohle- und Galmeihalden<br />
unter ökologischen Gesichtspunkten,<br />
und eben die „Grünmetropole“ mit den<br />
beiden Routen. Einem europaweit einzigartigen<br />
System einer einheitlichen<br />
Wegweisung über drei Länder und zwei<br />
Grenzen hinweg laden Grün- und Metropolroute<br />
zur Entdeckung einer neuen<br />
Landschaft ein. Von Düren bis ins belgische<br />
Beringen warten mehr als 70 Sehenswürdigkeiten<br />
und Freizeitangebote<br />
rund um die Themen Bergbau, Natur<br />
und regionale Kultur auf den Besucher.<br />
Vor Ort informieren viersprachige Info-<br />
Points über Besonderheiten. Es existiert<br />
eine Fülle von Informationsmaterial
„erfahren“ …<br />
(siehe Infokasten) mit Anregungen, mit<br />
deren Hilfe der Interessierte auch etwa<br />
die Gastfreundschaft der bisher vielleicht<br />
wenig bekannten Nachbarn<br />
jenseits der Grenze kennenlernen kann.<br />
Wie in einer Informationsschrift beschrieben,<br />
dient die Grünroute der Erholung<br />
und stillen Freizeitnutzung. Sie<br />
lädt ein, die grüne Lunge der Landschaft<br />
mit dem Fahrrad zu entdecken,<br />
während die Metropolroute ein europäisches<br />
Erlebnis verspricht, nämlich an einem<br />
Tag mit dem Auto drei verschiedene<br />
Kulturräume zu entdecken. Basierend<br />
auf den positiven Entwicklungen<br />
der Grünmetropole wird die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit in Koope-<br />
ration mit Verwaltung und Wirtschaft<br />
fortgeführt und intensiviert. Mit der<br />
Entwicklung gemeinsamer touristischer<br />
Produkte soll der außergewöhnliche<br />
Freizeitwert der Region über die Grenzen<br />
hinweg kommuniziert und gestärkt<br />
werden. „Jeder ist herzlich eingeladen,<br />
die Region und ihr facettenreiches Angebot<br />
an Freizeitaktivitäten, Kultur und<br />
Gastronomie näher kennenzulernen“,<br />
sagt Sabrina Taubert, Projektmanagerin<br />
für die Grünmetropole. Eine wirksame<br />
organisatorische Hilfestellung auf deutscher<br />
Seite bietet der Verein „Grünmetropole<br />
e. V.“, gegründet 2009, durch<br />
den die verschiedenen Initiativen erfasst<br />
und gebündelt werden und der die Re-<br />
INFO<br />
Grundsätzlich findet man beim <strong>Aachen</strong>er<br />
Tourist-Service und den Rathäusern der<br />
regionalen <strong>Partner</strong>-Städte und -Gemeinden<br />
Informationsmaterial, so z. B. eine<br />
Übersichtskarte mit den Routenverläufen<br />
der Grün- und Metropolroute. Auf<br />
der Website www.gruenmetropole.eu<br />
findet man eine digitale Karte der Region<br />
und einen Download der Grünroute<br />
für GPS-Geräte. Ausführliche Informationen<br />
enthält auch die in Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Aachen</strong>er Zeitung entstandene<br />
Schrift: „Belgien-Niederlande-Deutschland/die<br />
Grünmetropole – Grenzen überschreiten“.<br />
Zusätzlich bieten fünf Tourentipps<br />
Anregungen für Tagestouren<br />
durch die Region.<br />
gion <strong>Aachen</strong> – Düren – Heinsberg im<br />
Bereich Naherholung gezielt weiterentwickelt.<br />
Abschließend bewertet Uwe<br />
Zink das bisher erreichte Zwischenergebnis<br />
als außerordentlich ermutigend<br />
und sieht in der Idee der Grünmetro-pole<br />
noch reichhaltiges Entwicklungspotenzial<br />
in der EU-geförderten<br />
Zusammenarbeit mit den niederländischen<br />
und belgischen <strong>Partner</strong>n. (go)<br />
19
Online auf<br />
Lehrstellensuche<br />
Tooldu führt <strong>Handwerk</strong>sbetriebe und Lehrlinge zusammen<br />
20<br />
Foto: Bilderbox<br />
Ausbildungsbetriebe und<br />
Lehrlinge zusammenführen,<br />
das hat sich die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
<strong>Aachen</strong> für das kommende<br />
Ausbildungsjahr besonders<br />
groß auf die Fahnen<br />
geschrieben. Mit dem Online-<br />
Portal „Tooldu“ geht die<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Aachen</strong><br />
jetzt in die Offensive bei<br />
der Suche nach geeigneten<br />
Ausbildungskandidaten.<br />
Denn: Je größer die Auswahl<br />
an Bewerbern, desto größer ist<br />
auch die Chance, den „richtigen<br />
Kandidaten“ darunter zu<br />
finden. Andererseits erleichtert<br />
es Jugendlichen die Suche<br />
und Orientierung auf dem<br />
Lehrstellenmarkt in ihrer Nähe.<br />
Gleich online bewerben<br />
„Gemeinsam mit den fünf Genossenschaftsbanken<br />
der Region<br />
wollen wir ausbildungswillige<br />
Betriebe und junge<br />
Menschen, die eine Lehrstelle<br />
suchen, zusammenbringen“,<br />
erklärt Ludwig Voß, Geschäftsführer<br />
der KH <strong>Aachen</strong>.<br />
Beim Online-Portal „Tooldu“<br />
können sich <strong>Handwerk</strong>s-<br />
betriebe, die einen freien Ausbildungsplatz<br />
anbieten wollen, registrieren lassen.<br />
Bereits zum Start im Februar waren<br />
es bereits über 100 Lehrstellen, die auf<br />
engagierte Azubis warteten.<br />
Lehrstellensuchende wiederum können<br />
sich im Internet über das Angebot<br />
an freien Stellen in <strong>Aachen</strong> und in der<br />
Städteregion informieren und dann<br />
gleich online eine Bewerbung erstellen<br />
und abschicken. Anforderungsprofile<br />
und Ausbildungsbeginn geben im Portal<br />
schnell Auskunft darüber, ob es freie<br />
Stellen für den Wunschberuf in der Region<br />
gibt, oder ob die Wahl auch wirklich<br />
die richtige ist. Ein Bewerbungsmanager<br />
steht den Usern dabei zur Seite.<br />
Login-Karte mit Code<br />
Zugang zu dem Portal erhalten die Ausbildungswilligen<br />
durch eine Login-Karte<br />
mit einem individuellen Code, der<br />
berechtigt, die Leistungen von Tooldu<br />
INFO<br />
Interessierte Betriebe können sich bei<br />
der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Aachen</strong> unter<br />
0241/949820 informieren.<br />
Der Aufruf, bei Tooldu mitzumachen, gilt<br />
übrigens nicht nur für das laufende Ausbildungsjahr<br />
<strong>2011</strong>. Bei dem auf Nachhaltigkeit<br />
und Dauer ausgelegten Portal<br />
können <strong>Handwerk</strong>sbetriebe auch für<br />
2012 freie Lehrstellen anbieten.
Deine Chance im <strong>Handwerk</strong>.<br />
Eine gemeinsame Aktion von<br />
wahrzunehmen.<br />
Diese Login-Karten<br />
sind in allen<br />
den Fehler finden<br />
Kunden, denen<br />
es schmeckt<br />
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Du willst einen Beruf, der dir Perspektiven bietet.<br />
Und Spaß macht. Schon mal ans <strong>Handwerk</strong> gedacht?<br />
Kreativ sein, knifflige Probleme lösen, mit neuer Technik,<br />
im Team, jeden Tag etwas Neues – das ist <strong>Handwerk</strong>!<br />
Jede Menge verschiedene Berufe bieten dir Karrierechancen,<br />
bis hin zum eigenen Unternehmen.<br />
Wetten, da ist was für dich dabei?<br />
Pralle Informationen rund ums <strong>Handwerk</strong><br />
gibt es auf<br />
www.willkommenbeidenprofis.de<br />
Volks- und Raiffeisenbanken kostenlos<br />
erhältlich, wie Johannes Gastreich, von<br />
der Raiffeisenbank Eschweiler mitteilt.<br />
„Tooldu ist eine zeitgemäße Methode<br />
für junge Menschen, sich auf dem<br />
Ausbildungsmarkt zu orientieren. Das<br />
Internet hat längst Einzug gehalten in<br />
die Lebensweise der jungen Generation.<br />
Mit dem Portal holen wir die Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen dort ab,<br />
wo sie sich auskennen und zu Hause<br />
fühlen“, ist auch Kreishandwerksmeister<br />
Herbert May optimistisch, dass Tooldu<br />
sowohl für die jungen Kandidaten<br />
als auch für die Betriebe eine effektive<br />
Bewerbungsplattform bietet.<br />
Besonders leistungsstarke Schulabgänger<br />
nutzen gerne das Internet zur<br />
Arbeiten im Team<br />
Kunden, denen<br />
es schmeckt<br />
Bei TOOLDU findest du die freien Ausbildungsplätze des <strong>Handwerk</strong>s<br />
in deiner Region. Vorbereitete Tools helfen dir, schnell und einfach<br />
dein individuelles Profil zu erstellen. Durch das Hochladen von<br />
Fotos und Zeugnissen entsteht deine eigene Bewerbungssite,<br />
die du als Link an die von dir ausgewählten Ausbildungsbetriebe<br />
senden kannst.<br />
Zeig was in dir steckt und wie kreativ du bist!<br />
UNBEDINGT<br />
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beruflichen<br />
Orientierung,<br />
weiß May:<br />
„Wer sich<br />
auf diese<br />
Weise über<br />
das Lehrstellenangebot<br />
in<br />
seiner Regioninformiert,<br />
zeigt ein hohes Maß an<br />
Eigeninitiative und Selbstständigkeit.<br />
Das gibt einen guten ersten Aufschluss<br />
über die Eigenschaften eines Bewerbers.“<br />
KH-Geschäftsführer Voß und Kreishandwerksmeister<br />
May appellieren<br />
Eine gemeinsame Aktion von<br />
den Fehler finden<br />
Kunden, denen<br />
es schmeckt<br />
mein eigener Laden<br />
Arbeiten im Team<br />
auch an die Betriebe<br />
der Städteregion, sich registrieren<br />
zu lassen, um auf ihrer Suche nach<br />
einem Lehrling mit „Tooldu“ auf der sicheren<br />
Seite zu sein.<br />
(hob)<br />
21
Bevor der Richter<br />
entscheidet Fotos:<br />
Sachverständige im <strong>Handwerk</strong> beraten objektiv<br />
<strong>Handwerk</strong>er sind ausgesuchte Fachleute<br />
auf ihrem Gebiet. Bei aller Sorgfalt<br />
kann es aber trotzdem zu Auseinandersetzungen<br />
zwischen Auftraggeber und<br />
<strong>Handwerk</strong>er kommen: wegen der Verarbeitung,<br />
der verwendeten Materialien,<br />
der gelieferten Waren oder des<br />
Preises. Dann können Experten zu Rate<br />
gezogen werden, die unparteiisch, objektiv<br />
und gewissenhaft zum Sachverhalt<br />
Stellung nehmen: Sachverständige.<br />
Im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> gibt es für<br />
22<br />
Bei Ihnen zieht’s?<br />
Wir helfen bei Fragen zur Altbausanierung<br />
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nahezu jeden der 150 <strong>Handwerk</strong>e oder<br />
handwerksnahen Dienstleistungen<br />
Sachverständige. „Tendenziell sind es<br />
die Bau- und Ausbau-<strong>Handwerk</strong>e, bei<br />
denen Sachverständige beauftragt werden“,<br />
weiß Ass. Karl Fährmann, in der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Aachen</strong> Ansprechpartner<br />
für das Sachverständigenwesen.<br />
Dass ein Kunde einen Sachverständigen<br />
beauftragt, weil ihm das Schnitzel vom<br />
Fleischer nicht zusagt, ist eher ungewöhnlich,<br />
doch: „Wenn eine 47-jährige<br />
Hausfrau aufgrund ihrer langjährigen<br />
Erfahrung auf diesem Gebiet sich selbstständig<br />
machen und etwa einen Catering-Service<br />
anbieten will, dann sind<br />
auch Sachverständige im Fleischerhandwerk<br />
gefragt“, weiß der Kammer-Jurist.<br />
Aufgaben der Sachverständigen<br />
im <strong>Handwerk</strong><br />
Immer da, wo ein Schaden oder der<br />
Preis einer handwerklichen Leistung<br />
objektiv zu bestimmen ist, empfiehlt<br />
es sich, einen Sachverständigen zu<br />
beauftragen. Sachverständige erstellen<br />
Gutachten zu Leistungen, Waren<br />
und Preisen von <strong>Handwerk</strong>ern und<br />
Inhabern handwerksähnlicher Betriebe.<br />
Sie sind dazu verpflichtet, Sachverhalte<br />
unabhängig, weisungsfrei und<br />
unparteiisch zu beurteilen.<br />
Im Rahmen von Privatgutachten<br />
werden Sachverständige häufig im<br />
Vorfeld eines Rechtsstreits zu Rate gezogen,<br />
um Streitfragen schnell und<br />
verbindlich außergerichtlich zu entscheiden.<br />
Werden Sachverständige für Gerichte<br />
tätig, müssen sie dem Richter helfen,<br />
unter fachlich-technischen Gesichtspunkten<br />
eine richtige Entscheidung zu<br />
treffen. Damit wird deutlich, wie hoch<br />
die Anforderungen an Sachverständige<br />
sind: Sie übernehmen bei gerichtlichen<br />
Auseinandersetzungen zwischen Kunden<br />
und <strong>Handwerk</strong>ern die Rolle eines<br />
„Helfers des Richters“ und tragen mit<br />
ihrer Bewertung entscheidend zur Urteilsfindung<br />
bei.<br />
Auch das Ausstellen sogenannter<br />
Fertigstellungsbescheinigungen,<br />
Bilderbox
durch die z. B. die Abnahme eines Bauwerks<br />
ersetzt werden kann, gehört zu<br />
den Aufgaben eines Sachverständigen.<br />
Die Bezeichnung „Sachverständiger“<br />
ist gesetzlich nicht geschützt. Um sicherzugehen,<br />
dass es sich um einen<br />
Sachverständigen mit besonderer Sachkunde<br />
und Qualifikation handelt, sollte<br />
man nur einen „öffentlich bestellten<br />
und vereidigten Sachverständigen“ beauftragen.<br />
Für die Bestellung und Vereidigung<br />
der Sachverständigen im <strong>Handwerk</strong><br />
sind nach § 91 Absatz 1 Nr. 8 HwO<br />
(<strong>Handwerk</strong>sordnung) die <strong>Handwerk</strong>skammern<br />
zuständig. Dadurch wird gewährleistet,<br />
dass der Sachverständige<br />
ein bestimmtes Prüf- und Auswahlverfahren<br />
durchlaufen hat, bei dem er seine<br />
persönliche Eignung, hohe Fachkompetenz<br />
und Fähigkeit zur Gutachtenerstellung<br />
unter Beweis stellen musste.<br />
Vereidigt<br />
Er muss einen Eid dahingehend ablegen,<br />
dass er seine Gutachten und Aufgaben<br />
unparteiisch, weisungsfrei, unabhängig,<br />
gewissenhaft und persönlich erledigt.<br />
Der öffentlich bestellte und vereidigte<br />
Sachverständige unterliegt der<br />
Schweigepflicht und muss sich im Rahmen<br />
seiner Tätigkeit regelmäßig fortbilden.<br />
Öffentlich bestellte und vereidigte<br />
Sachverständige werden bei Gerichts-<br />
verfahren bevorzugt zur Gutachtenerstellung<br />
herangezogen. Die <strong>Handwerk</strong>skammern<br />
beaufsichtigen die Sachverständigen;<br />
bei Verletzung ihrer Pflichten<br />
verlieren sie ihre Bestellung.<br />
Nur öffentlich bestellte und vereidigte<br />
Sachverständige können sich durch einen<br />
offiziellen Ausweis, in dem Personalien,<br />
Bestellungsbehörde und das<br />
Sachgebiet angegeben sind, legitimieren<br />
und führen einen Rundstempel.<br />
Kosten eines Gutachtens<br />
Bis auf wenige Ausnahmen gibt es für<br />
die Tätigkeit eines Sachverständigen<br />
keine Gebührenordnung. Wird ein Gutachten<br />
in Auftrag gegeben, sollte vorher<br />
ein Honorar vereinbart werden. Meist<br />
wird das Honorar nach den aufgewandten<br />
Stunden berechnet. Die Höhe des<br />
Stundenlohns variiert je nach Sachgebiet,<br />
Schwierigkeitsgrad des Gutachtens<br />
und den besonderen Umständen des<br />
Falles. Hinzu kommen Anfahrtskosten,<br />
Materialaufwand und Mehrwertsteuer.<br />
Bei Gerichtsgutachten richtet sich die<br />
Höhe der Entschädigung nach dem<br />
Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz.<br />
Die Kosten des Sachverständigen<br />
sind Teil der Prozesskosten, die von<br />
der unterlegenen Partei je nach Prozessausgang<br />
ganz oder anteilig getragen<br />
werden müssen.<br />
INFO<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Aachen</strong><br />
Sachverständigenwesen<br />
Ass. Karl Fährmann<br />
Sandkaulbach 17-21, 52062 <strong>Aachen</strong><br />
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23
Von Sarah Thelen<br />
Eine Premiere zum Jahresende – damit<br />
hätte Dietmar Steinmetz wahrlich nicht<br />
gerechnet. Zunächst eine weiße Weihnacht,<br />
wie sie die Region seit Jahrzehnten<br />
nicht gesehen hatte, und schließlich<br />
solch stattliche Eiszapfen und Schneebretter<br />
an Dachfirsten und -kandeln, die<br />
alles toppten, was der Dachdeckermeister<br />
in 36 Jahren Berufserfahrung über<br />
den Dächern der Städteregion erlebt<br />
hatte. Zum ersten Mal seit Beginn seiner<br />
Ausbildung musste Steinmetz im Dezember<br />
2010 auch zwischen den Jahren<br />
die Leiter anlegen und „seinen Kunden<br />
aufs Dach steigen“.<br />
„Es war das erste Mal, dass wir zwischen<br />
Weihnachten und Neujahr arbeiten<br />
mussten“, erinnert sich der Dachdecker-Obermeister<br />
der Dachdecker-<br />
Innung. Die ungewohnt großen Schneemengen<br />
lasteten schwer auf Gebäuden,<br />
vor allem Flachdächer von Supermärkten<br />
oder großen Hallen waren dadurch<br />
einsturzgefährdet. Der Fachmann erklärt,<br />
wieso: „Wir haben es hier vorwiegend<br />
mit Leichtdachkonstruktionen zu<br />
tun. Und die sind für solch starken<br />
Schneedruck statisch nicht ausgelegt.“<br />
Zu hoch war deshalb das Risiko, dass<br />
Dächer nachgaben, dadurch Gebäude<br />
einstürzten und vielleicht sogar Personen<br />
dabei verletzt würden. Also nahmen<br />
Steinmetz und Kollegen die Schau-<br />
24<br />
Nicht alles<br />
Gute kommt<br />
von oben<br />
Dächer können zur Gefahr werden<br />
feln in die Hand und befreiten Dächer<br />
von Schneebrettern und Regenrinnen<br />
von Eiszapfen. Davor, diese Aufgabe<br />
aufzuschieben, warnt Steinmetz eindringlich.<br />
Schon ein paar Grad plus<br />
oder leichter Regen reichten aus, damit<br />
der Schnee durchwässere und zu einer<br />
Schneeschanze gefriere. Diese tendierten<br />
auf Steildächern dazu, sich in Bewegung<br />
zu setzen und seitlich vom Dach<br />
zu rutschen – leicht wird aus gefrorenem<br />
Altschnee so ein gefährliches Geschoss,<br />
das nicht nur Dächer schädigen,<br />
sondern auch Passanten verletzen kann.<br />
„Auch für uns als Fachleute ist es<br />
schlicht beeindruckend, wie viel Gewalt<br />
in einer herabstürzenden Schneeschanze<br />
steckt“, sagt Steinmetz.<br />
Der Dachdecker Verband Nordrhein<br />
rechnet in der Februar-Ausgabe seiner<br />
„Dach & Wand Nachrichten“ vor: „Eine<br />
nasse, nur 10 cm dicke Altschneedecke<br />
auf dem Dach kann bis zu 50 kg je Quadratmeter<br />
auf die Waage bringen. Und<br />
so kann ein nur ein Quadratmeter großes<br />
Schneebrett, das aus zehn Metern<br />
Höhe (entspricht knapp dem 4. Stockwerk)<br />
auf den Gehweg fällt, dort mit<br />
der Wucht von fast fünf Tonnen auftreffen.“<br />
Die starken Schneefälle vom Februar<br />
und März 2010 in der Städteregion<br />
hätten Hausverwaltungen und<br />
-eigentümer für diese Gefahren sensibilisiert,<br />
so Steinmetz’ Beobachtungen. In<br />
der Folge sei etwa die Nachfrage nach<br />
Schneefangeinrichtungen deutlich gestiegen.<br />
Wer ein Gebäude gegen stürzende<br />
Schneeschanzen und damit sich selbst<br />
gegen etwaige Verantwortung bei Unfällen<br />
schützen will, dem empfiehlt<br />
Steinmetz, einen Fachmann zu Rate zu<br />
ziehen, statt selbst als Hobbyhandwerker<br />
zum Werkzeug zu greifen: „Mal abgesehen<br />
von der großen Unfallgefahr,<br />
sich ungesichert und unerfahren auf<br />
Steildächern zu bewegen, kann man ein<br />
Schneefanggitter nicht wahllos auf dem<br />
Dach positionieren.“ Für die Montage<br />
gebe es Regeln, die unbedingt eingehalten<br />
werden müssten. Wer mit einer<br />
Schneefangkonstruktion der Marke Eigenbau<br />
Geld sparen will, für den zahlt<br />
sich das Spardenken häufig nicht aus:<br />
„Ein Meter Schneefang kostet zwischen<br />
30 und 35 Euro, zuzüglich Mehrwertsteuer,<br />
die Arbeitszeit ist inklusive“, informiert<br />
Steinmetz. Diese Kosten solle<br />
man nicht scheuen, zumal wenn man<br />
als Ergebnis eine wertige und sichere<br />
„Man kann durch nicht<br />
fachgerechte Arbeit<br />
vieles verschlimmern …“<br />
(Dietmar Steinmetz,<br />
Dachdeckermeister)<br />
Fachkonstruktion erhalte. „Man kann<br />
durch nicht fachgerechte Arbeit vieles<br />
verschlimmern“, warnt Steinmetz,<br />
„zum Beispiel, wenn rutschende<br />
Schneeschanzen nicht fachgerecht angebrachte<br />
Metallteile auf dem Dach lösen<br />
und mit auf die Straße reißen.“ Wenn<br />
durch eine herabstürzende Schneeschanze<br />
etwa eine Person zu Schaden<br />
kommt, bedeutet dies für den verantwortlichen<br />
Hauseigentümer häufig<br />
Schadenersatzforderungen.<br />
Mit der Montage durch den Fachmann<br />
beugen Hausbesitzer solchen Ge-
Fotos: Dachdecker-Verband Nordrhein<br />
fahren vor. Der Dachdecker weiß, dass<br />
Schneefanggitter je nach Dachart in 40<br />
bis 50 Zentimeter Entfernung zur Dachrinne<br />
an der Giebelwand montiert werden.<br />
In einem speziellen Neigungswinkel<br />
zum Hausdach angebracht, verhindern<br />
sie, dass Schneeschanzen unkontrolliert<br />
vom Dach stürzen. Stattdessen<br />
werden die Schneemassen in der Bewegung<br />
kontrolliert abgebremst. „So wird<br />
der Schnee auf dem Dach gehalten und<br />
kann dort allmählich abtauen – und<br />
zwar ohne jedes Risiko. Vor dem nächsten<br />
Winter empfiehlt Steinmetz all den<br />
Hausbesitzern die Montage eines<br />
Schneefangs, denen Schneeschanzen<br />
oder Eiszapfen bereits Probleme bereitet<br />
haben. „Wer sorgenfrei durch die<br />
schneereiche Zeit gekommen ist, der<br />
wird auch weiterhin ruhig schlafen können“,<br />
sagt der Obermeister. „Wer bislang<br />
weder Risse noch undichte Stellen<br />
Typisch Vereinigte IKK:<br />
Da stimmen auch die Feinheiten.<br />
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festgestellt hat, der hat auch keine Schäden<br />
mehr zu befürchten – zumindest<br />
nicht solche, die auf Schnee zurückzuführen<br />
wären. Der teilweise sehr starke<br />
Regen im Januar und Februar hätte<br />
Schneeschäden bereits enttarnt.“<br />
INFO<br />
Weitere Infos:<br />
www.dachdecker-verband-nr.de<br />
25
Sicher im<br />
Straßenverkehr<br />
Alle zwei Jahre zum Sehtest<br />
Nach Schätzungen des Kuratoriums<br />
Gutes Sehen e. V. (KGS) würde jeder<br />
dritte Autofahrer einen erneuten Führerscheinsehtest<br />
nicht bestehen. Eine<br />
Untersuchung des ADAC ergab zudem,<br />
dass der Anteil von Unfällen aufgrund<br />
mangelnder Sehleistung vermutlich<br />
genauso hoch ist, wie der aufgrund<br />
von Alkoholgenuss. Und in einer Umfrage<br />
des Meinungsforschungsinstituts<br />
Allensbach gaben 2009 rund 20 Prozent<br />
der Nichtbrillenträger und sogar knapp<br />
30 Prozent der Brillenträger zu, dass<br />
sie einen Sehtest nach eigener Einschätzung<br />
vermutlich nicht bestehen.<br />
„Ab dem 40. Lebensjahr lässt die<br />
Sehschärfe nach“, weiß Elfriede Caesar.<br />
Die Obermeisterin der Augenoptiker-<br />
26<br />
Innung <strong>Aachen</strong> empfiehlt<br />
Autofahrern, mindestens<br />
alle zwei Jahre einen Sehtest<br />
durchzuführen. „Der<br />
Mensch nimmt 85 Prozent<br />
seiner Informationen mit<br />
dem Auge auf. Gerade im<br />
Straßenverkehr sind wir<br />
auf perfektes Sehen angewiesen.<br />
Deshalb sollten<br />
wir uns um unsere Sehfähigkeit<br />
besonders kümmern<br />
– zur Sicherheit<br />
aller“, sagt die Expertin.<br />
Eine der häufigsten Augenerkrankungen<br />
ist der Graue Star, der unmerklich<br />
entsteht. Die schleichende Eintrübung<br />
der Linse führt zu einer diffusen<br />
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Lichtbrechung, die vor allem nachts fatale<br />
Folgen haben kann. Die Anpassungsfähigkeit<br />
des Auges an helle und dunkle<br />
Umgebungen lässt nach, Kontraste lassen<br />
sich schlechter erkennen, Entfernungen<br />
schlechter einschätzen, die Scheinwerfer<br />
des Gegenverkehrs blenden.<br />
■ Woran merke ich jedoch, dass ich möglicherweise<br />
eine Sehschwäche habe?<br />
Wer perfekt sieht, kann die Beschriftung<br />
von Autobahn-Abfahrtsschildern<br />
aus 100 Metern Entfernung deutlich lesen.<br />
Bei einer unkorrigierten Fehlsichtigkeit<br />
von nur einer Dioptrie wird die
Fotos: Kuratorium Gutes Sehen/Bilderbox<br />
Schrift erst in 25 Metern Entfernung lesbar.<br />
Werden Sie an Kreuzungen nervös,<br />
weil so viel zu beachten ist, oder sind<br />
Sie beim Überholen auf der Landstraße<br />
unsicher, können dies ebenfalls Anzeichen<br />
für eine Sehschwäche sein. Auch<br />
Kopfschmerzen, brennende oder tränende<br />
Augen können auf eine Überlastung<br />
der Sinnesorgane hindeuten.<br />
■ Welche Anforderungen stellt die dunkle<br />
Jahreszeit an die Sehleistung von Kraftfahrern?<br />
Besonders wechselhaftes Wetter ist eine<br />
echte Herausforderung für Verkehrsteilnehmer.<br />
Jeder Kraftfahrer kennt sicherlich<br />
die Momente des „Blindflugs“, die<br />
durch tief stehende Sonne, Reflexionen<br />
auf regennasser Straße oder Blendung<br />
durch entgegenkommende Fahrzeuge<br />
entstehen. Die Augen bieten dafür keine<br />
Lösung, entsprechende Brillen schon.<br />
■ Worauf sollten Verkehrsteilnehmer beim<br />
Kauf einer Brille achten?<br />
Die Brille sollte schmale Fassungsränder<br />
und dünne Bügel haben. Die Gläser<br />
sollten nicht zu klein sein. Schließlich<br />
muss der Fahrer durch die Gläser auch<br />
das Geschehen in Rück- und Außenspiegeln<br />
überblicken können. Ähnlich<br />
wie beim Auto gibt es auch bei der Brille<br />
Zusatzausstattungen. Gegen lästige<br />
Reflexionen, verbunden mit einem<br />
schlechteren Kontrastsehen, hilft eine<br />
Entspiegelungsschicht auf den Gläsern.<br />
Polarisierende Gläser filtern zusätzlich<br />
Spiegelungen, wie sie auf nassen Straßen<br />
entstehen, und reduzieren die Blendung.<br />
Nicht nur im Sommer sollte eine<br />
Sonnenbrille beim Autofahren stets<br />
griffbereit sein. Als Tönungsfarben eignen<br />
sich Braun oder Grau am besten,<br />
weil sie Signalfarben von Ampeln oder<br />
Warnlichtern am wenigsten verfälschen.<br />
■ Wie ist es um die Sehkraft deutscher<br />
Autofahrer bestellt?<br />
Studien haben gezeigt, dass ein großer<br />
Teil der Verkehrsteilnehmer in Deutschland<br />
mit erheblichen Sehschwächen auf<br />
der Straße unterwegs ist. Oft ist der<br />
Grund dafür nicht Nachlässigkeit oder<br />
böser Wille. Die Sehleistung lässt schleichend<br />
nach. Kraftfahrer sollten sich daher<br />
nicht auf einen Sehtest verlassen,<br />
den sie vor Jahren bestanden haben.<br />
Wer sicher unterwegs sein will, lässt seine<br />
Augen genauso oft überprüfen wie<br />
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Reinstolpern.<br />
Rausgehen.<br />
Besser sehen.<br />
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Kontaktlinsen oder eine Brille.<br />
Augenoptiker-Innung<br />
für den <strong>Handwerk</strong>skammerbezirk <strong>Aachen</strong><br />
den technischen Zustand seines Autos -<br />
alle zwei Jahre.<br />
Bei der Auswahl der richtigen Brille<br />
wird der Gang zum Augenoptiker<br />
empfohlen. Jeder Augenoptiker kann<br />
ohne großen Zeitaufwand die Sehschärfe<br />
prüfen und wenn diese nicht zufriedenstellend<br />
ist, eine umfangreiche Augenglasbestimmung<br />
durchführen.<br />
Mit den so ermittelten Messwerten<br />
kann dann eine Brille gefertigt werden,<br />
die dem Autofahrer wieder den optimalen<br />
Durchblick ermöglicht und auch<br />
wieder ein sicheres Fahren ermöglicht.<br />
Gutes Sehen kann auch mit passenden<br />
Kontaktlinsen erreicht werden, die<br />
der Augenoptiker alternativ zur Brille<br />
liefern kann.<br />
27
Stollenprüfung<br />
Geschichte in Stein…<br />
Burgen in Eschweiler<br />
Von Gert Olivier<br />
Die Stadt Eschweiler ist bekannt als<br />
Wiege des Bergbaus. Ausgehend von<br />
den mittelalterlichen Pingen, in denen<br />
die Kohle an der Oberfläche gewonnen<br />
wurde, kulminierte die Entwicklung im<br />
19. Jahrhundert, in dem Eschweiler sich<br />
zum zentralen Industrieort für Kohlenförderung<br />
und Eisenverarbeitung entwickelte.<br />
Die Industriellenfamilie Eng-<br />
Gesamtansicht der Burg Röthgen<br />
lerth und der Name EBV (Eschweiler<br />
Bergwerksverein) stehen als Zeugen für<br />
diese Position. Was außer den Einheimischen<br />
nur wenige kennen, ist ein zweites<br />
Merkmal von Eschweiler, seine vielfältige<br />
Burgenlandschaft. Rund um die<br />
„Buschkante“, wie die waldreiche Umgebung<br />
genannt wurde, gruppieren sich<br />
eine Vielzahl von Höfen, Rittergütern<br />
und fünf Burgen, namengebend für die<br />
einzelnen Stadtteile. Zu nennen sind die<br />
Eschweiler Burg, die Nothberger Burg,<br />
die Röthgener Burg, Burg Kinzweiler<br />
und Weisweiler. Es würde den Umfang<br />
dieser Ausführungen übersteigen, beschriebe<br />
man das Schicksal und die Ge-<br />
28<br />
Westlicher Turm der Eschweiler Burg<br />
schichte all dieser Anlagen. Begrenzt<br />
werden soll die Aufzählung auf eine<br />
Skizzierung der Burgen in Nothberg,<br />
Röthgen und Stadtmitte, deren Zeichnungen<br />
die Titelseiten der Eschweiler<br />
Heimatschrift nach dem II. Weltkrieg<br />
bebilderten. In diesen Heften finden<br />
sich auch die zahlreichen Sagen zu den<br />
Gebäuden mit ihren mystischen Gestalten<br />
wie Hexen und Geister und etwa<br />
dem Aufhocker, weithin verwandt mit<br />
dem <strong>Aachen</strong>er Bahkauv, der den Leuten<br />
im Schlaf den Atem nahm. Die reale Geschichte<br />
der Burgen war weniger geheimnisvoll.<br />
Brände, das große Erdbeben<br />
1756 im Raum Düren und vor allem<br />
die Zerstörung durch die immer wieder<br />
durchs Land ziehende Soldateska etwa<br />
Karls V. oder im Dreißigjährigen Krieg<br />
lassen zum Beispiel die Nothberger<br />
Burg in einem Zustand zurück, in dem<br />
ein Teil ihrer Gebäude als Steinbruch<br />
für die umliegende Bevölkerung im 19.<br />
Jahrhundert dient. Das urkundlich erstmals<br />
1361 erwähnte Gebäude ist eine<br />
Donjonburg, eine Anlage mit einem<br />
Wehr- und Wohnturm, und unterschei-<br />
det sich damit von den Wasserburgen<br />
der Umgebung. Als die Verteidigungsfunktion<br />
des ursprünglich spätgotischen<br />
Herrenhauses angesichts der aufkommenden<br />
Feuerwaffen nicht mehr<br />
gegeben war, entsteht im 15. Jahrhundert<br />
ein schlossähnliches, mit einigem<br />
Komfort ausgestattetes Repräsentationsgebäude.<br />
In der Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
arbeitet auch Alessandro Pasqualini,<br />
bekannt als Erbauer der Jülicher Zitadelle,<br />
an der Burg und schafft eine<br />
kleine Bastion, eine Galerie und einen<br />
Erker im Stil der Renaissance. Heute<br />
kümmern sich ein Förderverein in Zusammenarbeit<br />
mit dem Landeskonservator<br />
und dem Kreis <strong>Aachen</strong> um den<br />
Erhalt und die Restaurierung der Burg.<br />
Einer privaten Initiative verdankt die<br />
Burg Röthgen oder Merötgen ihre heutige<br />
Existenz als Wohnhaus und Reitanlage.<br />
1968/69 vom <strong>Aachen</strong>er Dombaumeister<br />
Leo Hugot wiederaufgebaut,<br />
Burghügel der Nothberger Burg<br />
war die Burg vom Ursprung her eine typische<br />
niederrheinische Wasserburg mit<br />
einer Bausubstanz aus dem 16. Jahrhundert.<br />
Errichtet zum Schutze Jülicher Be-
Reste des alten Burggrabens/<br />
Wassergrabens – Burg Röthgen<br />
sitzungen im Waldgebiet der Voreifel<br />
wurde das Gebäude als Lehen der Jülicher<br />
Grafen vergeben. Die alten Gräften<br />
(Grachten), die die Burg umgaben<br />
und durch einen Waldbach gespeist<br />
wurden, sind erhalten. 1855 wurde die<br />
Burg, dem Zeitgeschmack entsprechend,<br />
barockisierend umgebaut. 1944<br />
trug sie erhebliche Schäden davon.<br />
Von der einzigen Wasserburg in<br />
Eschweilers Stadtmitte sind heute kaum<br />
• Hochbau<br />
noch sichtbare Reste vorhanden, da das<br />
Burgareal seit 1858 Stück für Stück von<br />
modernen Krankenhausgebäuden des<br />
St. Antonius-Hospitals überbaut wurde.<br />
Von der Burg existieren heute noch drei<br />
runde Ecktürme und Teile der Umfassungsmauer.<br />
Die Historiker gehen von<br />
einer Entstehung der Anlage im 13. oder<br />
14. Jahrhundert aus. Wie bei den übrigen<br />
Burgen hatte die Anlage unter den<br />
langen Kriegseinwirkungen zu leiden.<br />
1830 kam sie in den Besitz des kurpfälzischen<br />
Hauptmanns Carl Englerth,<br />
dessen Sohn Friedrich, Gatte der durch<br />
den erwähnten EBV bekannten Christine<br />
Englerth, auf den Fundamenten der<br />
Burganlage, nach romantisierenden Vorstellungen<br />
ein würfelförmiges Wohnhaus<br />
errichten ließ, das im Volksmund<br />
den Namen „De Kaffeemöll“ bekam,<br />
wie aus dem Titelblatt der Heimatzeitung<br />
nachzuvollziehen ist.<br />
Bau-Innung <strong>Aachen</strong><br />
• Fliesen-, Plattenund<br />
Mosaikleger<br />
• Estrichleger<br />
• Straßenbauer<br />
• sonstige<br />
Baugewerbliche Betriebe<br />
Südostturm, integriert in Krankenhausgebäude<br />
– Eschweiler Burg<br />
Haupteingang der Burg Röthgen<br />
29<br />
Fotos: Gert Olivier
Wenn jemand einem anderen heutzutage<br />
beisteht, für ihn Partei ergreift oder<br />
sich zu ihm bekennt, wird diese Haltung<br />
unter Umständen mit dem Sprichwort<br />
gekennzeichnet: „Er hält ihm die<br />
Stange.“ Oder wenn jemand bei seiner<br />
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Wer jemandem<br />
die Stange hält<br />
und dabei bleibt,<br />
der ist aus echtem<br />
Schrot und Korn …<br />
ursprünglichen Meinung verharrt und<br />
sich als zuverlässiger <strong>Partner</strong> erweist,<br />
nennt man eine solche Positionierung<br />
auch: „Er bleibt bei der Stange.“ Kaum<br />
jemand weiß, was es mit dieser „Stange“<br />
so auf sich hat. Manche verlegen ihre<br />
Bedeutung in den Bereich der Fuhrwerke<br />
oder Kutschen; Stangen sind damit<br />
Bestandteile des Zaumzeugs der<br />
Pferde, durch die Zügel und Wagen miteinanderverbunden<br />
werden. Damit<br />
wird die Bedeutung<br />
der Aussagen<br />
aber nicht<br />
klarer. Einsichtiger<br />
erscheint da<br />
ein Brauch aus der<br />
mittelalterlichen<br />
Turnierpraxis.<br />
Hier trug ein<br />
„Stängler“ als eine<br />
Art Sekundant eine<br />
Stange, mit der<br />
er notfalls eingreifen<br />
konnte, wenn<br />
die Situation es erforderte<br />
und ein<br />
Kämpfer das Dazwischenhalten<br />
der Stange begehrte,<br />
um seine<br />
Niederlage zu dokumentieren.<br />
Die<br />
Redensart „bei der<br />
Stange bleiben“<br />
geht dagegen vermutlich<br />
auf die<br />
Fahnenstange zurück,<br />
die der<br />
kämpfenden Truppe als Feldzeichen<br />
vorangetragen wurde, an dem man sich<br />
orientierte und um das man sich immer<br />
wieder sammelte.<br />
Wenn von Schrot und Korn die Rede<br />
ist, denkt man scheinbar folgerichtig an<br />
das Müllerhandwerk, das mit diesen<br />
Materialien verbunden wird. Gemeint<br />
ist mit dem Spruch so etwas wie: „Das<br />
ist ein ganzer Kerl!“. Die hier angesprochenen<br />
Begriffe Schrot und Korn stammen<br />
aber ursprünglich aus dem Münzwesen<br />
und beschreiben die Güte eines<br />
Geldstückes. Das Gesamtgewicht eines<br />
Geldstückes nannte man Schrot, der Anteil<br />
von Edelmetall stellte dann das<br />
Korn dar. Zunächst bestimmten die Anteile<br />
von Gold oder Silber die Güte der<br />
Münzen und das echte Schrot und vor<br />
allem der hohe Anteil vom sogenanntem<br />
Korn deuteten auf einen bleibenden<br />
Wert hin. Aber bereits in der Antike<br />
wurde der Spruch ad absurdum geführt<br />
und ein Anteil von Edelmetall vorgetäuscht.<br />
Diese Praxis setzte sich auch im<br />
Mittelalter fort, woraus die Betonung<br />
der Kennzeichnung „echtes“ Schrot und<br />
Korn seine Rechtfertigung erfahren hat.<br />
(go)<br />
Fotos: Wikipedia
Foto: Solar World AG<br />
■ <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Heinrichsallee 72, 52062 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/949820<br />
Fax: 0241/9498234<br />
E-Mail: info@kh-aachen.de<br />
www.aachenerhandwerk.de<br />
■ <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Aachen</strong><br />
Sandkaulbach 21, 52062 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/471-0<br />
Schlichtungsstelle für Streitigkeiten mit<br />
<strong>Handwerk</strong>ern<br />
■ Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Theaterstraße 6–10, 52062 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/4460-0<br />
Schlichtungsstelle für Streitigkeiten beim<br />
schlüsselfertigen Bauen mit Bau trä gern,<br />
die keine <strong>Handwerk</strong>sfirmen sind<br />
■ Verbraucherzentrale NRW<br />
Energieberatung Stadt <strong>Aachen</strong><br />
Boxgraben 38, 52064 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/44600<br />
Fax: 0241/403826<br />
E-Mail: aachen@vz-nrw.de<br />
■ altbau plus e.V.<br />
Infoservice energiesparendes Sanieren<br />
Boxgraben 38, 52064 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon: 0241/413888-0<br />
Fax: 0241/41 3888-99<br />
www.altbauplus.de<br />
E-Mail: info@altbauplus.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo, Mi, Fr: 10–13 Uhr, Di, Do: 14–17 Uhr<br />
■ Verbraucherzentrale NRW<br />
Energieberatung Städteregion <strong>Aachen</strong><br />
Bahnhofstr. 36–38<br />
Haus & <strong>Handwerk</strong><br />
Nützliche Adressen<br />
52477 Alsdorf<br />
Telefon: 02404/ 93908<br />
E-Mail: alsdorf.energie@vz-nrw.de<br />
Adressen für Bauwillige:<br />
■ BauService Stadt <strong>Aachen</strong><br />
• Planungsrecht: Telefon: 02 41/432-6381<br />
E-Mail: Planungsrecht.BauService @<br />
mail . aachen.de<br />
• Umweltschutz: Telefon: 02 41/432-6382<br />
E-Mail: Umweltschutz.BauService@<br />
mail.aachen.de<br />
• Brandschutz: Telefon: 0241/432-6383<br />
E-Mail: Brandschutz.BauService@<br />
mail.aachen.de<br />
• Allgemeine Informationen:<br />
Telefon: 02 41/432-63120/-63122<br />
• Abgeschlossenheitsbescheinigungen:<br />
Telefon: 02 41/432-63213<br />
• Baulastenverzeichnis:<br />
Telefon: 02 41/432-63115<br />
• Denkmalangelegenheiten:<br />
Telefon: 02 41/432-3160<br />
• Sonderbauten/Bauaufsicht im Gebäudebestand:<br />
Telefon: 0241/432-63220<br />
• Werbeanlagen:<br />
Telefon: 0241/432-63213<br />
Städteregion <strong>Aachen</strong>:<br />
■ Bauordnungsamt, Kreishaus <strong>Aachen</strong><br />
Zollernstraße 10, 10. Etage, Zimmer<br />
1008–1012, Telefon: 0241/5198-316<br />
■ Bauverwaltungen und<br />
Untere Denkmalbehörden<br />
Stadt Monschau: Rathaus,<br />
Laufenstraße 84, 52156 Monschau,<br />
Telefon: 02472/81-0<br />
Gemeinde Roetgen: Rathaus, Hauptstraße<br />
55, 52159 Roetgen, Telefon: 02471/18-0<br />
Gemeinde Simmerath: Rathaus, Rathausplatz,<br />
52152 Simmerath,<br />
Telefon: 0 2473/607-0<br />
IMPRESSUM<br />
■ Herausgeber:<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> <strong>Aachen</strong><br />
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Telefon: 02 41/9 49 82-0<br />
Telefax: 02 41/9 49 82-34<br />
E-Mail: info@kh-aachen.de<br />
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■ V. i. S. d. P.: Ludwig Voß<br />
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■ Chefredaktion: Holger Bubel<br />
■ Redaktionelle Mitarbeit: Gert Olivier,<br />
Sarah Thelen<br />
■ Titelbilder: Bilderbox, Holger Bubel,<br />
Gert Olivier<br />
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■ Hinweis: Termine werden ohne Gewähr<br />
veröffentlicht. Namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht unbedingt die Meinung<br />
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