KOSTENLOS aber nicht UMSONST - NOTausgang Jena eV
KOSTENLOS aber nicht UMSONST - NOTausgang Jena eV
KOSTENLOS aber nicht UMSONST - NOTausgang Jena eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Preis:<br />
davon 0,52<br />
als Spende für den Verkäufer<br />
Kaufen Sie diese Zeitung nur von einem<br />
Verkäufer, der sich durch einen<br />
Verkäuferausweis legitimieren kann.<br />
Die Straßenzeitung aus <strong>Jena</strong> www.notausgang-jena.de<br />
„Ich sehe was, was du <strong>nicht</strong> siehst!“<br />
<strong>KOSTENLOS</strong> <strong>aber</strong> <strong>nicht</strong> <strong>UMSONST</strong>
Titelbild: Andreas Mützlaff, Sascha Hübner<br />
2<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
I N H A L T<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Gedanken zum<br />
Titelbild S. 03<br />
Kostenlose Angebote<br />
sind in <strong>Jena</strong> rar S. 04<br />
Frauen-Nacht-Taxi S. 04<br />
Tafelhaus <strong>Jena</strong> an<br />
der Leistungsgrenze S. 05<br />
Ein Raum für<br />
das Umsonst S. 06<br />
Gebrauchtes hilft<br />
mehrfach S. 07<br />
Museumsnacht<br />
für lau S. 07<br />
Dem Leben mehr<br />
Leben geben S. 08<br />
Mit dem Schlauchboot<br />
auf der Saale S. 09<br />
Humor - Würze des<br />
Lebens S. 10<br />
Sängerwettstreit<br />
im Park S. 11<br />
SPEZIAL:<br />
Der Zauber<br />
gefrorenen Lichts S. 12-13<br />
Stadtmuseum - Galerie<br />
Schwing - Räume in denen<br />
Kunst wirkt S. 14<br />
Schöne neue Welt S. 15<br />
„<strong>Jena</strong> tüftelt“ S. 16<br />
250 x „Akrützel“ S. 17<br />
Eingeloggt und<br />
Abgezockt S. 18<br />
Rechtsseite:<br />
Gerichtskosten S. 19<br />
30 Kostbarkeiten S. 20<br />
Erlesenes S. 21<br />
Kinderseite:<br />
Basteltipp „Der Traum<br />
vom Fliegen“<br />
Gaunerfahndung S. 22<br />
Ein Leben nach<br />
dem Alkohol S. 23<br />
Nächste Ausgabe:<br />
August 2008<br />
W O H I N - W E N N ?<br />
Kontakt- und<br />
Beratungsstelle<br />
für Obdachlose:<br />
Ein Dach für Alle<br />
e.V. (EDA)<br />
Merseburger Str. 27<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 880030<br />
Übergangswohnheim<br />
der Stadt <strong>Jena</strong><br />
Am Steiger 4<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.:(03641) 449335<br />
Treff´s:<br />
<strong>Jena</strong>er Tafel e.V.<br />
Tafelstube<br />
Seidelstraße 21<br />
07749 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 336920<br />
Lucie e.V.<br />
Begegnungsstätte<br />
Wagnergasse 25<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 44 32 89<br />
Wohnberechtigungsscheine:<br />
Denkmal- u. Sanierungsamt<br />
(D-u.S-Amt),<br />
Wohnungsbauförderung<br />
Leutragraben 1<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 495131<br />
Wohngeld:<br />
Wohngeldstelle im<br />
D -u. S-Amt<br />
Leutragraben 1<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 495131<br />
Schuldnerberatung:<br />
Sozialamt <strong>Jena</strong><br />
Carl-Pulfrich-Str. 1<br />
07745 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 494651<br />
Schuldnerberatung<br />
<strong>Jena</strong> e.V.<br />
Fischergasse 2<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 425507<br />
Sucht:<br />
DRK - amb. Drogenhilfe<br />
„Chamäleon“<br />
Paradiesstraße 3<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 239540<br />
Psychosoz. Beratungs-<br />
und Behandlungsstelle<br />
f. Suchtkranke<br />
u. -gefährdete<br />
Kritzegraben 4<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 449322<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Begegnung <strong>Jena</strong> e.V.<br />
Buchaer Straße 6<br />
07745 <strong>Jena</strong><br />
Tel.:(03641) 618988<br />
Psych. Probleme:<br />
Psychosoz. Kontaktund<br />
Beratungsstelle<br />
der Diakonie<br />
Neugasse 13<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 387070<br />
IKOS <strong>Jena</strong><br />
Löbdergraben 7<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 615360<br />
Behinderte:<br />
Beratungsstelle des<br />
<strong>Jena</strong>er Zentrums für<br />
selbstbest. Leben<br />
Hermann-Pistor-Str.1<br />
07745 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 331375<br />
Kinder:<br />
Kinder-City e.V.<br />
Anna-Siemsen-Str. 47<br />
07745 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 213415<br />
Familie:<br />
Zentrum für Familien<br />
und Alleinerziehende<br />
e.V.<br />
Dornburgerstr. 26<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 421398<br />
Frauen:<br />
<strong>Jena</strong>er<br />
Frauenhaus e.V.<br />
Wagnergasse 25<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 449872<br />
<strong>Jena</strong>erFrauenhaus@jetzweb.de<br />
Nottelefone:<br />
Nottelefon für<br />
Frauen in Gewaltsituationen<br />
Tel.: 0177- 4787052<br />
Kinder- und<br />
Jugendnottelefon<br />
Tel.: 0800 00 8008<br />
Telefonseelsorge<br />
Tel.: 0800 1110111<br />
Allgemeine<br />
Sozialberatung:<br />
Caritas-Beratungsstelle<br />
<strong>Jena</strong><br />
Wagnergasse 29<br />
Tel.: (03641) 449257<br />
Bürgerstiftung<br />
Zwischenraum:<br />
Freiwilligenagentur<br />
<strong>Jena</strong><br />
Am Rähmen 27<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 6349558<br />
Mädchenprojekt<br />
<strong>Jena</strong> e.V.<br />
Drackendorferstr. 12a<br />
07747 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: (03641) 443967<br />
Stand 18.01.2008<br />
<strong>NOTausgang</strong> - Vertrieb - Verkäuferbetreuung<br />
Mo - Fr 8.00 - 12.00 Uhr Di u. Fr 13 - 16 Uhr<br />
I M P R E S S U M<br />
NOTAUSGANG<br />
Die Straßenzeitung aus <strong>Jena</strong><br />
Herstellung und Vertrieb erfolgen im Ehrenamt<br />
zu gemeinnützigen Zwecken.<br />
Mitglied<br />
im Bundesverband<br />
Soziale Straßenzeitungen<br />
e. V.<br />
Redaktion und Vertrieb:<br />
Adresse:<br />
Markt 19<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Telefon: (03641) 36 43 98 und 33 23 53<br />
Telefax: (03641) 33 23 55<br />
E-Mail: Strassenzeitung@gmx.net<br />
Redaktionsleiter:<br />
Joachim Hennig (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktionsteam:<br />
Leonore Brockmann, Heike Bödefeld,<br />
Sascha Börner, Tilman Hesse, Benny<br />
Höffling, Gundela Irmert-Müller, Thomas<br />
Nordmann, Berit Oberländer, Daniel<br />
Pfletscher, Konrad Wendt, Sandra Wilhelm,<br />
Doreen Wolf<br />
Layout:<br />
Andreas Mützlaff, Dietmar Grocholl<br />
Anzeigen und Vertrieb:<br />
Liesa Geisenhainer<br />
Redaktionssitzung:<br />
mittwochs 14-tägig von 15 bis 17.30 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Logo:<br />
Zoom Media (03641) 62 42 0<br />
Druckfilm:<br />
Satzstudio Sommer GmbH<br />
Druck:<br />
Saale-Betreuungswerk der<br />
Lebenshilfe <strong>Jena</strong> gGmbH<br />
Alle namentlich oder durch Initialen gezeichneten<br />
Beiträge geben <strong>nicht</strong> zwangsläufig die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Die Autoren zeichnen für den Inhalt eigenverantwortlich.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht vor,<br />
die Beiträge zu bearbeiten und zu kürzen. Für unverlangt<br />
zugeschickte Manuskripte und Fotos wird<br />
keine Haftung übernommen. Für Termine der<br />
Veranstalter übernehmen wir keine Gewähr. Der<br />
Nachdruck von Beiträgen - auch auszugsweise - ist<br />
nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />
Den Inhalt der Anzeigen verantworten die Inserenten.<br />
Alle Mitbürger sindzu ehrenamtlicher Mitarbeit<br />
an der Gestaltung unserer Zeitung eingeladen.<br />
Herausgeber:<br />
Straßenzeitung <strong>NOTausgang</strong> e.V.,<br />
Markt 19, 07743 <strong>Jena</strong><br />
Ilona Eberhardt (Vorsitzende)<br />
Alfred Hertel (stellv. Vorsitzender)<br />
Bankverbindung:<br />
Konto 11142 bei Sparkasse <strong>Jena</strong><br />
(BLZ: 830 530 30)<br />
GEGRÜNDET IM JULI 1997<br />
(Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 22.04.2008)
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Auf ein Wort<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Liebe<br />
Leserin,<br />
lieber<br />
Leser,<br />
kennen<br />
Sie auch<br />
den Witz,<br />
mit der<br />
Pointe:<br />
„Dafür haben die Geld, <strong>aber</strong><br />
um unsereins studieren zu lassen<br />
<strong>nicht</strong>?“ Nein? Na gut, das<br />
macht rein gar <strong>nicht</strong>s. Über<br />
den Witz kann eh nur lachen,<br />
wer zumindest genüsslich<br />
darüber schmunzelt, wenn<br />
ihm ein Mensch begegnet,<br />
der aus seiner Bildung und<br />
Ausbildung so gar <strong>nicht</strong>s<br />
gemacht hat, die für den Betreffenden<br />
zwar kostenlos<br />
war <strong>aber</strong> scheinbar auch völlig<br />
umsonst.<br />
Das Leben kann als<br />
„Wünsch-Dir-was-Veranstaltung“<br />
angenehm sein. Da ist<br />
sicher auch alles kostenlos.<br />
Da spielt Geld keine Rolle.<br />
Man hat es halt. Die alles entscheidende<br />
Frage steht auf<br />
keinem Fall im Drehbuch:<br />
„Wer soll das bezahlen?“<br />
Diese Frage <strong>aber</strong> entscheidet<br />
oft über Bestand und Fortbestand<br />
sozialer Projekte und<br />
Initiativen und über die Möglichkeit<br />
von sozial Benachteiligten,<br />
an Kultur, Kunst, Bildung<br />
- am Leben in der<br />
Kommune - Teil zu haben.<br />
Darauf machten Ehrenamtliche<br />
aus sozialen Vereinen<br />
und von Selbsthilfegruppen<br />
in einem Redaktionsgespräch<br />
aufmerksam. Grund genug<br />
für uns, in diesem Heft der<br />
Frage nachzugehen und kostenlosen<br />
Angeboten in <strong>Jena</strong><br />
auf die Spur zu kommen.<br />
Joachim Hennig<br />
Gedanken zum Thema<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
Nichts ist umsonst, auch wenn die Nutzung <strong>nicht</strong>s kostet<br />
Auf zeitgemäß solidem<br />
Grund sind sie gebettet: der<br />
Kinderspielplatz im Paradies,<br />
der Drackendorfer Park und<br />
die Schott-Villa.<br />
Kies, Schotter, Moos, Knete<br />
Blech, Koks, Lappen, Pulver,<br />
Pinke, Pinkepinke, Mücken,<br />
Bimbes, Bims. Wie immer wir<br />
es auch benennen: „Geld ist<br />
der einzige Kitt, der hält, wenn<br />
man davon genügend hat“,<br />
heißt es in einem Song.<br />
Nichts ist umsonst. Nicht<br />
einmal der Tod. Der muss mit<br />
dem Leben bezahlt werden.<br />
Plattitüden?<br />
Es ist kein Geheimnis, dass<br />
die Entscheidung in Mainz,<br />
das Schott-Museum in <strong>Jena</strong><br />
einzurichten, erst gefallen war,<br />
als die Tochter der aus <strong>Jena</strong><br />
hervorgegangenen Weltfirma<br />
in die Gewinnzone trat. Wer<br />
kostenlos Gutes tun will, muss<br />
das Geld erst erworben haben,<br />
das er auf diese Weise<br />
ausgeben will. Insider sagen,<br />
dass sich die Stadt über die<br />
Einrichtung des ICE-Haltepunktes<br />
auch deshalb gefreut<br />
hat, weil mit dem Neubau des<br />
Paradiesbahnhofes auch<br />
Nichts geht mehr unter diesem Zeichen<br />
Soziale Sraßenzeitungen suchen Alternative für Zusammenarbeit<br />
Der Versuch, die Zusammenarbeit<br />
sozialer Straßenzeitungen<br />
durch einen Bundesverband<br />
zu fördern, ist gescheitert.<br />
Verzweifelte Versuche<br />
einzelner Vertreter unterschiedlicher<br />
Straßenzeitungen<br />
die Auflösung des Bundesverbandes<br />
durch Neuwahl eines<br />
engagierten neuen Vorstandes<br />
abzuwenden misslang.<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
zwingender Grund gegeben<br />
war, den vorderen Teil des<br />
Paradieses neu zu gestalten.<br />
Wenn ich im Drackendorfer<br />
Park joggend morgens meinem<br />
Nachbarn begegne, der<br />
dort seinen Hund Gassi führt,<br />
dann denken sicher weder er<br />
noch ich daran, dass ihn zu<br />
gestalten und zu pflegen, Geld<br />
kostet. Allenfalls nehmen wir<br />
es als Selbstverständlichkeit.<br />
Und so auch die Schulden, die<br />
unsere Stadtoberen auch dafür<br />
Jahr um Jahr angehäuft haben.<br />
Also setzen die Straßenzeitungen<br />
ihre Hoffnung auf<br />
das Internationale Netzwerk<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Schon die Nachricht von zu<br />
erwartenden Überschüssen in<br />
der Stadtkasse scheint Begierlichkeiten<br />
geweckt zu haben.<br />
Der Ruf nach neuen Ausgaben<br />
wird manchenorts vernehmbar.<br />
Da stehen die Stadtväter<br />
wieder einmal zwischen<br />
Baum und Borke. Sollen sie<br />
zuerst die Schuldenlast bedienen<br />
oder doch lieber den<br />
Wünschen nach zusätzlichen<br />
Ausgaben nachgeben? Dafür<br />
stehen die Zeichen günstig, so<br />
kurz vor nächsten Wahlen.<br />
Joachim Hennig<br />
Sozialer Straßenzeitungen. Im<br />
Protokoll der ordentlichen<br />
Mitgliederversammlung, die<br />
die Auflösung des BsoS beschloss,<br />
heißt es: „Es besteht<br />
die Hoffnung, durch einen<br />
„Schritt zurück“, nämlich der<br />
Auflösung des Verbandes,<br />
trotzdem unter dem Dach des<br />
INSP einen Schritt vorwärts<br />
zu kommen.“ Jo.He.<br />
3<br />
UNSERE INTERNETSEITE: www.notausgang-jena.de
4<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
Kostenlose Angebote sind auch in <strong>Jena</strong> rar<br />
Selbst ehrenamtliche Initiativen und Vereine sind zum Nulltarif selten zu haben<br />
Parkbänke im Paradies laden<br />
zum Verweilen ein.<br />
Kostenlose Angebote der<br />
Stadt für ihre Bürger im Alltag<br />
zu finden, ist schwer. Selbst<br />
für den Schlafplatz im Übergangswohnheim<br />
für Obdachlose<br />
sind 3,10 Euro für den<br />
Erwachsenen pro Nacht zu<br />
zahlen. Die Parkbank im Paradies,<br />
der Oberaue oder<br />
anderenorts zu nutzen, ist kostenlos,<br />
doch auch das ist im<br />
Auch Kostenloses kostet<br />
doppelten Sinne <strong>nicht</strong><br />
umsonst. Der Erholungseffekt<br />
ist nur um den Preis des<br />
Aufstellens und der Pflege des<br />
Umfeldes zu haben. Auch was<br />
uns selbstverständlich ist, was<br />
wir selbstverständlich kostenlos<br />
nutzen, hat seinen Preis.<br />
Das Büro des Oberbürger-<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
tät eines Wirtschaftsstandorts<br />
wie <strong>Jena</strong> bei und schaffen<br />
dadurch auch Arbeit bzw. fördern<br />
die Ansiedelung von Unternehmen<br />
in <strong>Jena</strong>. Unsere<br />
Stadt bietet dabei den perfekten<br />
Rahmen und ein angenehmes<br />
Ambiente. Im Detail zäh-<br />
<strong>Jena</strong> lebenswert machen<br />
len dazu Kindergärten in allen<br />
Stadtteilen, eine beste schulische<br />
Infrastruktur, eine moderne<br />
Stadtbibliothek, eine<br />
städtische Musikschule, eine lebendige<br />
Kulturszene mit einem<br />
breiten Kulturangebot,<br />
eine hervorragende Stellung<br />
im Bereich der Aus- und Weiterbildung,<br />
der herausragende<br />
Stellenwert der Familie in unserer<br />
Stadt: Die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf hat<br />
oberste Priorität in der Stadtpolitik.<br />
Außergewöhnliche<br />
Öffnungzeiten für die Kinderbetreuung<br />
bieten Eltern die<br />
Gelegenheit, sich guten Gewissens<br />
beruflich zu verwirklichen,<br />
da ihre Kinder in guten<br />
Händen sind.“<br />
Joachim Hennig<br />
Matthias Müller<br />
Fotos (2): A. Mützlaff<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
hg. Es hat sich bewährt, das<br />
Frauen-Nacht-Taxi in <strong>Jena</strong>. Eine<br />
Initiative der Gleichstellungsbeauftragten<br />
der Stadt <strong>Jena</strong> und des<br />
Beratungszentrums „Lucie“ e.V.<br />
Bis zum 30. April währte die<br />
Etappe des von der Stadt geförderten<br />
Projekts. Statistisch<br />
war es noch <strong>nicht</strong> ausgewertet,<br />
als wir mit der Projektbeauftragten<br />
Heike Schneider dazu ins<br />
Gespräch kamen. „So viel lässt<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
meisters lässt uns wissen: „Uns<br />
ist wichtig, dass jeder Einwohner<br />
<strong>Jena</strong>s die Möglichkeit hat,<br />
die Angebote der Kultur- und<br />
Sporteinrichtungen der Stadt<br />
zu nutzen.“ Und da redet<br />
schon keiner mehr von kostenlos.<br />
Zu groß ist die Zahl der<br />
Sport-, Sozial-, Kultur-,<br />
Kunst-, Frauen-, Migrantenund<br />
sonstiger Vereine, deren<br />
Angebote ohne Förderung<br />
durch die Stadt unmöglich<br />
wären. Dazu betont Oberbürgermeister<br />
Dr. Albrecht<br />
Schröter: „In <strong>Jena</strong> sind es Tausende<br />
Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger, die sich Tag für<br />
Tag durch vielfältiges ehrenamtliches<br />
Engagement in zahllosen<br />
Vereinen um das Gemeinwohl<br />
verdient machen,<br />
indem sie - zum Teil über viele<br />
Jahre und Jahrzehnte hinweg<br />
- ihre Zeit, ihre Kraft, ihr<br />
Können und ihre Kreativität<br />
für andere einsetzen. Doch<br />
auch eine gute Vereinsarbeit<br />
kann selten ohne die finanzielle<br />
Bezuschussung durch die<br />
Stadt geleistet werden.“<br />
Allein 2008 erbringt die Stadt<br />
mit 2,67 Millionen Euro ihren<br />
Anteil für deren Arbeit.<br />
Und dieses Geld ist gut angelegt.<br />
Bereits das dritte Mai-<br />
Das Einzige seiner Art in Thüringen<br />
Frauen-Nachttaxi auf <strong>Jena</strong>s Straßen<br />
sich heute sagen: Gute Nachrichten<br />
haben es offenbar<br />
schwerer, von Mund zu Mund<br />
weitergetragen zu werden, als<br />
schlechte. Durch Veröffentlichungen<br />
in der Lokalpresse<br />
und mit Flyern informierten<br />
wir darüber, dass in den<br />
besonders dunklen Monaten<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Wochenende wird das unter<br />
Beweis stellen. Zahlreiche Kulturgruppen<br />
und Kunstvereine<br />
werden ihre Beiträge zum<br />
Gelingen des Stadtfestes „ Vivat<br />
scientia“ mit dem „Zug<br />
der Geister“ in der „Stadt der<br />
Wissenschaft 2008“ leisten.<br />
Auf unsere Frage, was er Kritikern,<br />
die statt Sozialem und<br />
Kultur lieber Handwerk und<br />
Gewerbe gefördert wissen<br />
wollen, zu entgegnen habe,<br />
sagt der Oberbürgermeister:<br />
„ Wir sind der festen Überzeugung,<br />
dass all die oben genannten<br />
Aktivitäten das Leben<br />
in unserer Stadt lebenswert<br />
machen. Die sog. "weichen<br />
Standortfaktoren" sind in zunehmendem<br />
Maße in den vergangenen<br />
Jahren ins Blickfeld<br />
der Unternehmen gerückt,<br />
denn sie tragen zur Attraktivi-<br />
Paradies - Kinderspielplatz<br />
Februar bis April und Oktober<br />
bis Dezember dieses Jahres<br />
für Frauen in der Zeit von<br />
20 bis 6 Uhr die Möglichkeit<br />
geschaffen wurde, ein Frauen-<br />
Nachttaxi zu nutzen. Das einzige<br />
seiner Art in Thüringen“.<br />
Jede Frau ab 16 Jahren mit<br />
Hauptwohnsitz in <strong>Jena</strong> und<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
den eingemeindeten Orten kann<br />
pro Monat drei Gutscheine für<br />
die Fahrt erhalten. Die Differenz<br />
zwischen Gutscheinwert (2,50<br />
Euro) und Fahrpreis zahlt die<br />
Nutzerin.“ Auskünfte zum Projekt<br />
geben Frau Schneider und<br />
die Mitarbeiterinnen des Beratungszentrums<br />
„Lucie“ e.V.<br />
Kontakt: Wagnergasse 25<br />
07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel. 443289
Zweiundfünfzig Helfer im Ehrenamt<br />
Tafelhaus bei 950 Bedürftigen an der Leistungsgrenze<br />
Der Tag beginnt früh in der Seidelstraße<br />
21. Wenn der Berufsverkehr<br />
auf der benachbarten<br />
Schnellstraße unaufhörlich in die<br />
Stadt drängt, starten die Angestellten<br />
und Ehrenamtlichen des<br />
<strong>Jena</strong>er Tafel e.V. ihre Arbeit. Sie<br />
haben viel zu tun. Schließlich<br />
wollen wöchentlich 950 Bedürftige<br />
mit Lebensmitteln versorgt<br />
werden.<br />
Gegen 8.00 Uhr beginnen die<br />
Fahrer ihre Tour zu hiesigen Supermärkten,Lebensmittelhändlern<br />
und Bäckereien. Hier<br />
holen sie ab, was manche vorschnell<br />
als Wohlstandsmüll bezeichnen.<br />
Die zur Verfügung<br />
gestellten Waren finden im Wirtschaftsprozess<br />
keine Verwendung<br />
mehr. Fast alles ist noch<br />
von einwandfreier Qualität. Viele<br />
freiwillige Helfer packen mit<br />
an, wenn es heißt, die Spreu<br />
vom Weizen zu trennen. Und<br />
dafür bleibt <strong>nicht</strong> viel Zeit. Dennoch<br />
handeln sie nach dem<br />
Motto: Unsere Kunden bekommen<br />
nur angeboten, was<br />
wir auch selber essen würden.<br />
In den nach Obst und Gemüse<br />
sowie Lebensmittel getrennten<br />
Ausgabestellen beginnt pünktlich<br />
um 15.00 Uhr das Verteilen.<br />
Doch bereits eine Stunde<br />
zuvor sammeln sich die ersten<br />
Bedürftigen auf dem Grundstück<br />
des Vereins. Manche nutzen<br />
in der Tafelstube, dem Gästeraum<br />
mit angeschlossener<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Gegen 8.00 Uhr starten die Fahrer des <strong>Jena</strong>er Tafel e.V.<br />
ihre Tour... Foto: A. Mützlaff<br />
Küche, das Angebot bei Kaffee<br />
und kostenlosem Kuchen<br />
Kontakte zu pflegen. Die Tafelstube<br />
öffnet um 8 Uhr morgens.<br />
Die Köchinnen bereiten täglich<br />
das Frühstück, Mittagessen und<br />
ein kleines Imbissangebot. Gegen<br />
einen geringen Unkostenbeitrag<br />
sind Gäste und Besucher<br />
herzlich eingeladen sich zu<br />
stärken und mit alkoholfreien<br />
Getränke zu erfrischen.<br />
So hat sich, noch ehe die Ausgabe<br />
der Lebensmittel beginnt,<br />
eine Schlange Wartender gebildet.<br />
Jeder Besitzer eines Tafelpasses<br />
lässt sich nun für einen<br />
symbolischen Betrag Beutel und<br />
Taschen füllen. Schnell und<br />
freundlich werden die Lebensmittel<br />
verteilt, deren Bereitstellung<br />
durch die Sponsoren und<br />
Ausgabe durch die Tafelmitarbeiter<br />
keine Selbstverständlichkeit<br />
ist.<br />
Deshalb wird der von Herzen<br />
kommende Dank von den<br />
insgesamt 52 Ehrenamtlichen<br />
als persönlicher Lohn gerne angenommen.<br />
Viele von ihnen<br />
kommen selbst aus der Problematik<br />
Bedürftigkeit. Sie wollen<br />
durch ihr Engagement dem<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Verein etwas von der Hilfe zurück<br />
geben, die sie selbst erfahren<br />
(haben). Andere waren im<br />
Rahmen einer geförderten<br />
Maßnahme beschäftigt, blieben<br />
der Tafel jedoch treu. Sie schätzen<br />
die familiäre Arbeitsatmosphäre<br />
und das Gefühl, gebraucht<br />
zu werden.<br />
Gegen 18 Uhr schließt das Tafelhaus.<br />
Es bestärkt die Helfer<br />
in ihrem Bemühen, wenn es ihnen<br />
gelang, wirtschaftlich Benachteiligte<br />
mit dem Nötigsten<br />
zu versorgen. Doch die Lage<br />
ist ernst. „Angesichts der steigenden<br />
Zahl von Bedürftigen<br />
benötigen wir dringend mehr<br />
Platz- und Lagerkapazität, um<br />
auf den wachsenden Bedarf<br />
angemessen reagieren zu können.<br />
Ein Anbau an das Tafelhaus<br />
ist unumgänglich“, so Jürgen<br />
Bromme, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>Jena</strong>er Tafel e.V.<br />
„Derzeit unterstützen uns 38<br />
Lebensmittelsponsoren. Ihre<br />
Hilfe ist für uns unersetzlich. Um<br />
unsere karitative Arbeit zu erweitern,<br />
sind wir für jede zusätzliche<br />
Spende, ob Geld-, Lebensmittel-<br />
oder Sachspende<br />
sehr dankbar“.<br />
Matthias Müller<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
Die Kleiderkammer<br />
„Unser Angebot wurde<br />
sofort gut angenommen“, erzählt<br />
Gudrun Hauschild, Initiatorin<br />
und Leiterin der Kleiderkammer.<br />
„Wir richteten sie<br />
bereits im Frühjahr 2004 in<br />
der ersten Etage des Tafelhauses<br />
ein. Mit ihr versorgen wir<br />
Bedürftige mit dringend benötigten<br />
Kleidungsstücken.<br />
Möglich wurde unsere Initiative<br />
durch die Unterstützung<br />
privater Spender. Auf sie<br />
konnten wir uns von Anfang<br />
an verlassen. Fast täglich bekommen<br />
wir Kleiderspenden.“<br />
Die werden dringend<br />
gebraucht. Ungern lässt Frau<br />
Hauschild auch nur einen<br />
Hilfsbedürftigen ohne das<br />
benötigte Kleidungsstück gehen.<br />
Die gespendete Bekleidung<br />
wird von fünf ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen<br />
sortiert und gegen einen geringen<br />
Obolus den Bedürftigen<br />
werktags von 14.00-<br />
16.30 Uhr angeboten. Kleine<br />
Ausbesserungen und Änderungen<br />
nimmt Frau Hauschild<br />
selbst vor. Die gelernte<br />
Schneiderin will als Rentnerin<br />
durch ihr Engagement den<br />
Armen nützlich sein. Längst<br />
platzt die Kleiderkammer aus<br />
allen Nähten. Frau Hauschild<br />
hofft auf die notwendigen<br />
Veränderungen durch den geplanten<br />
Anbau. M. M.<br />
5<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie uns: redaktionsteam@freenet.de
6<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
dies und das<br />
für nass<br />
31.05.2008, 9-17 Uhr,<br />
„Bei Carl Zeiss auf Entdeckungsreise<br />
gehen“<br />
Das Unternehmen öffnet<br />
für einen Tag seine Pforten<br />
und auf einem spannenden<br />
Rundgang durch das Unternehmen<br />
ist Hightech live zu<br />
erleben.<br />
Industriepark Carl-Zeiss-<br />
Promenade 10<br />
06.06.2008, 14 - 19 Uhr,<br />
Mit Experimentierfreude<br />
die Welt entdecken – Physik<br />
für Kinder<br />
Physik kann man anfassen und<br />
verstehen. Manches wird kinderleicht,<br />
wenn man es ausprobiert,<br />
sieht und erfährt.<br />
Studenten der Arbeitsgruppe<br />
Physik- und Astronomiedidaktik<br />
an der Friedrich-Schiller-Universität<br />
betreuten zur<br />
„Langen Nacht der Wissenschaften<br />
2007“ eine Experimentierstrecke<br />
für Kinder.<br />
Das Interesse war groß. Und<br />
den Studenten hat es Spaß<br />
gemacht. Deshalb gibt es für<br />
die kleinen Fans nachträglich<br />
zum Kindertag noch einmal<br />
Physik live. THALIA-Buchhandlung<br />
(neue mitte)<br />
Fotoausstellungen<br />
in der Goethe Gallerie<br />
9.6. - 14.6.: „45 Jahre<br />
UNIFOK <strong>Jena</strong>“<br />
7.7. - 12.7.: 6. Landesfotoschau<br />
Thüringen<br />
„Steine des Himmels“<br />
Sonderaustellung über<br />
Meteorite, Mineralogische<br />
Sammlung der FSU,<br />
Sellierstraße 6,<br />
Mo-Do 13-17 Uhr u.n.V.<br />
Der Laden hier funktioniert ohne Geld<br />
Wo der Traum vom „Umsonst“ einen Raum hat<br />
Ein Fernseher. Gelegentlich ein<br />
Computer. Reihenweise Bücher.<br />
Hausrat aus Glas und<br />
Porzellan. Krimskrams.<br />
Diese und andere gebrauchte<br />
Dinge warten darauf, dass ein<br />
Besucher<br />
sie<br />
mit nach<br />
Hause<br />
nimmt.<br />
„Hier im<br />
U m -<br />
sonstladen ist ständig etwas<br />
los“, erzählt Betreuerin Heidemarie<br />
Gresenz. „Manche Leute<br />
kommen, um im Angebot<br />
zu stöbern. Andere wollen gebrauchte<br />
<strong>aber</strong> noch brauchbare<br />
Dinge abgeben. Die finden<br />
bei uns, Unter dem Markt 2,<br />
schnell und „umsonst“ einen<br />
neuen Besitzer“.<br />
Wer nach dem Kauf eines<br />
neuen DVD-Spielers den alten<br />
Videorecorder zu schade<br />
findet, um ihn weg zu werfen,<br />
kann das Gerät dem Umsonstladen<br />
überlassen. „Die<br />
können wir dann gratis abgeb<br />
e n .<br />
Denn<br />
w a s<br />
<strong>nicht</strong>s<br />
kostet,<br />
muss<br />
lange<br />
noch <strong>nicht</strong> wertlos sein“, sagt<br />
die Ehrenamtlerin. Im Gegenteil.<br />
Ohne Preisschild achte<br />
man viel mehr auf den Gebrauchswert<br />
der Dinge. „So<br />
manches alte Eisen lässt sich<br />
noch nützlich anbringen“, ist<br />
ihre Devise.<br />
In Hamburg wurde der erste<br />
derartige Laden 1999 eröffnet,<br />
mittlerweile gibt es vergleichbare<br />
Projekte in über<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
dreißig Städten. In <strong>Jena</strong> führt<br />
ein zehnköpfiges ehrenamtliches<br />
Team den „Umsonst(t)raum“<br />
seit 2006. Die Idee<br />
dazu wurde in der Zukunftswerkstatt<br />
ausgebrütet. Dieses<br />
Projekt ist eine weitere eigenständige<br />
Initiativgruppe des<br />
M.O.B.B. Vereins. Für manchen<br />
Besucher ist es auch eine<br />
Anlaufstelle in der Einsamkeit<br />
durch Arbeitslosigkeit, ein Ort<br />
zum Reden.<br />
Die Regeln sind einfach. Wer<br />
im Laden etwas nützliches findet,<br />
kann pro Besuch bis zu<br />
drei Dinge mitnehmen. Ist<br />
eine gesuchte<br />
Sache<br />
gerade<br />
<strong>nicht</strong> zu<br />
haben,<br />
versucht<br />
der Laden auch eine Vermittlung.<br />
Ebenfalls vermittelt werden<br />
größere Möbelstücke<br />
oder Kühlschränke. Für sie<br />
gibt es eine Pinwand mit<br />
Kleinanzeigen. „Natürlich<br />
funktioniert der Laden hier<br />
ohne Geld. Doch Aufwendungen<br />
für Miete und Strom<br />
machen es nötig, von den Besuchern<br />
Spenden zu erbitten“.<br />
Wer gebrauchte (oder neue,<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeige<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
von ihm <strong>nicht</strong> genutzte) Gegenstände<br />
abgeben möchte,<br />
kann dies zu den Öffnungszeiten<br />
gerne tun. Besonders<br />
gefragt sind elektrische Geräte,<br />
Haushaltsutensilien, Bücher<br />
und Tonträger.<br />
Der Laden<br />
gibt<br />
d e m<br />
Traum<br />
v o m<br />
„Umsonst“ einen Raum in<br />
unserer durch das Geld beherrschten<br />
Welt. Die Macher<br />
aus der Zukunftswerkstatt<br />
sind stolz auf ihr Angebot.<br />
Doch planen sie schon Erweiterungen.<br />
Umsonstladen<br />
des MOBB e.V.<br />
Unter dem Markt 2.<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstags von 16 bis 18 Uhr<br />
Mittwochs von 10 bis 12 Uhr<br />
Donnerstags von 10 bis 12<br />
und von 17:30 bis 19:30 Uhr<br />
Freitags von 10 bis 12 Uhr<br />
Informationen zum Projekt<br />
und zur Zukunftswerkstatt:<br />
www.umsonsttraum.org<br />
Text und Bild:<br />
Tilman Hesse
Das Bild täuscht. Ruhepausen<br />
hat Udo Kapusta selten.<br />
In seiner Bürozelle im Gebrauchtmöbelmarkt<br />
des „Hilfe<br />
zur Selbsthilfe - Begegnung<br />
<strong>Jena</strong> e. V.“ in der Winzerlaer<br />
Hugo-Schrade-Straße erledigt<br />
er den Schriftkram. Exakt<br />
führt er Nachweis über gespendete<br />
Schrankwände, Sofas,<br />
Betten, Waschmaschinen,<br />
Kühlschränke, Radios, Geschirr<br />
und den erzielten Verkaufserlös.<br />
Seit fünf Jahren<br />
schmeißt er, Anfang 60, den<br />
Laden. Klebezettel an der<br />
Wand erinnern an Termine,<br />
solche gebrauchsfähigen Gegenstände<br />
bei den Spendern<br />
abzuholen. Drei Kraftfahrer<br />
übernehmen den Transport<br />
der Möbel und Geräte.<br />
Der Abtransport kostet die<br />
Spender <strong>nicht</strong>s. Neben dem<br />
sprichwörtlichen guten<br />
Zweck schlägt auch Ersparnis<br />
zu Buche. Gewerbsmäßi-<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Gebrauchtes hilft mehrfach<br />
Wo Sperriges ins Leben neue Ordnung bringt<br />
ge Entsorgung ist schließlich<br />
kaum unter einem halben<br />
Hunderter zu haben. Der gute<br />
Zweck ist ein mehrfacher. Die<br />
Artikel kann jedermann erwerben,<br />
sie landen <strong>nicht</strong> im<br />
Müll. Mit den Erlösen hilft der<br />
Verein Suchtkranken, nach ihrer<br />
Therapie durch Arbeitsmöglichkeiten,<br />
<strong>nicht</strong> nur im<br />
Möbelmarkt, ihr Leben neu zu<br />
ordnen.<br />
Der Markt macht zudem Helfen<br />
kostengünstig. Udo Kapusta<br />
verweist auf im Monatsschnitt<br />
fünf von Sozialbehörden<br />
in <strong>Jena</strong> und Eisenberg<br />
ausgestellte sogenannte Bezugsscheine.<br />
Diese berechtigen<br />
zum kostenfreien Einkauf<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
hier. Die Rechnungen schickt<br />
er an diese Stellen.<br />
Gunter Zdon ist froh über seine<br />
Beschäftigung im Markt.<br />
Die hat ihm geholfen, dass er<br />
sein Alkoholproblem in den<br />
Griff gekriegt hat. Er ist zehn<br />
Jahre jünger als sein Chef und<br />
geht ihm kräftig zur Hand:<br />
Das Lager ist in Ordnung zu<br />
halten, einzelne Stücke sind zu<br />
reparieren und die Auslagen<br />
sind für den Verkauf zu präsentieren.<br />
Zweimal im Monat<br />
sind bei Haushaltsauflösungen<br />
größere Lieferungen zu bewältigen.<br />
Diese helfen ganz<br />
besonders dabei, die ansteigende<br />
Nachfrage zu befriedigen.<br />
Text/Fotos: K. Wendt<br />
Geister in <strong>Jena</strong> ?<br />
„Mitmachen ist alles“, sagt unsere<br />
Verkäuferin Susanne Lehmann.<br />
Und deshalb ist sie auch<br />
dieses Jahr wieder beim Zug<br />
der <strong>Jena</strong>er Geister dabei.<br />
Diesmal <strong>nicht</strong> als Zigeunerin,<br />
sondern als Muse kostümiert,<br />
wird sie singend und Gedichte<br />
rezitierend mit hunderten historisch<br />
kostümierten Mitbürgern<br />
den großen Festumzug<br />
am 17. Mai bilden. „Mir macht<br />
es viel Spaß mich in der Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren und<br />
für gute Stimmung zu sorgen“,<br />
sagt sie. Der Zug startet um 14<br />
Uhr von der Grietgasse aus<br />
und zieht sich über Löbder-,<br />
Fürsten- und Leutragraben bis<br />
zum Markt. Dort, und an drei<br />
Moderationspunkten auf der<br />
Strecke, werden dann die markanten<br />
„Geister“ aus der<br />
450jährigen Geschichte der<br />
Universität, unter anderem<br />
auch der Gründer Johann<br />
Friedrich I., vorgestellt. Es folgt<br />
ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm.<br />
Zu sehen und<br />
zu hören ist unter anderem ein<br />
Konzert der „MOZART-<br />
BANDits“ aus Wien, das Theaterstück<br />
„Der Bierstreit“ und<br />
ein Schiller-Rap.<br />
Sascha Hübner<br />
7
IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG: Strassenzeitung@gmx.net<br />
8<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
JAK<br />
Der <strong>Jena</strong>er Arbeitskreises<br />
"Wirtschaft, die dem Leben<br />
dient" wurde 1999 als "Ökumenischen<br />
Gesprächskreis<br />
zukunftsfähige Gesellschaft"<br />
gegründet.. Die Mitglieder<br />
des Arbeitskreises beschäftigen<br />
sich mit derzeitigen gesellschaftlichenEntwicklungen,<br />
denken über alternative<br />
Wege nach und stellen die gewonnenen<br />
Erkenntnisse in<br />
geeigneter Form anderen<br />
Menschen vor. Zweimonatlich<br />
findet im<br />
Melanchthonhaus die<br />
Veranstaltungsreihe<br />
"Zukunftsfähige Gesellschaft"<br />
statt.<br />
Der Arbeitskreis trifft sich<br />
i.d.R. am ersten Mittwoch im<br />
Monat 19.30 Uhr im<br />
Melanchthonhaus,<br />
Hornstr. 4, 07745 <strong>Jena</strong><br />
www.melanchthonhaus.de<br />
Mail: jak-zg@gmx.de<br />
Dem Leben mehr Leben geben<br />
Eine Selbsthilfegruppe hilft beim Umgang mit der Krankheit<br />
„Man kann dem Leben <strong>nicht</strong><br />
mehr Tage geben, <strong>aber</strong> man<br />
kann dem Tag mehr Leben<br />
geben“, nennt Horst Zeitschel<br />
das Lebenselixier der Herzkranken.<br />
Er weiß, wovon er<br />
spricht: Vor drei Jahren erlitt<br />
er einen schweren Herzinfarkt.<br />
Nach Klinikaufenthalt und<br />
Reha in Bad Berka erklärte<br />
ihm sein Kardiologe Dr.<br />
Achim Klumbies, dass <strong>nicht</strong><br />
nur Medikamente wichtig sind,<br />
sondern auch Kontakt zu<br />
Gleichbetroffenen. Er empfahl<br />
die Gruppe mit Herz.<br />
Horst Zeitschel nahm den Rat<br />
an und ist nun bereits seit 2,5<br />
Jahren aktiv in der Selbsthilfegruppe<br />
für Herzkranke dabei.<br />
Die Erfahrung, mit seinen Problemen<br />
<strong>nicht</strong> allein zu sein, gab<br />
und gibt ihm Kraft, mit der<br />
Erkrankung fertig zu werden,<br />
hilft ihm, die Signale seines<br />
Körpers zu verstehen und zu<br />
beachten.<br />
Einmal in der Woche trifft sich<br />
die Herzgruppe für eine Stunde<br />
zu leichtem Konditionstraining,<br />
Gymnastik und<br />
Gerätetraining. Fünfzig Prozent<br />
der Übungen dienen der<br />
Entspannung. „Diese ist für<br />
Herzkranke besonders wichtig“,<br />
betont Kursleiterin<br />
Gesprächspartner Horst<br />
Zeitschel (Foto: A.Mützlaff)<br />
Kerstin Reichel, Sporttherapeutin<br />
des Vereins für Rehasport<br />
und Gesundheitstraining e.V.<br />
Die ärztliche Betreuung erfolgt<br />
durch Dr. Gisela Hundt. Sie hat<br />
als Fachärztin für Allgemeinmedizin<br />
in ihrer Landarztpraxis in<br />
Greußen erfahren, wie wichtig<br />
die Nachsorge bei Herzerkrankungen<br />
ist. Seit vielen Jahren<br />
in Rente, kam sie als<br />
Kursteilnehmerin in Kontakt zu<br />
dem Verein. Nun überwacht sie<br />
ehrenamtlich die Gesundheit<br />
der Herz-Sportler und spricht<br />
den Schwierigkeitsgrad der<br />
Übungen mit Kerstin Reichel<br />
ab.<br />
Auf den monatlichen Treffen<br />
der Herzgruppe werden <strong>nicht</strong><br />
nur bewährte Informationen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
weitergegeben und Krankheitsbilder<br />
ausgetauscht, sondern<br />
auch Fachvorträge über Herzerkrankungen<br />
organisiert,<br />
Kulturprogramme und Museumsbesuche<br />
geplant. So waren<br />
die Gruppenmitglieder<br />
2007 zweimal in Gemäldeausstellungen<br />
in Apolda. Dieses Jahr<br />
geht es im Oktober für 3,5 Tage<br />
nach Berlin - Stadtführung und<br />
Besichtigung von Bundestag<br />
und Bundesrat stehen auf dem<br />
Programm. Dem Leben mehr<br />
Leben geben, lautet die Devise.<br />
Organisatorische und finanzielle<br />
Unterstützungen sowie Informationen<br />
erhält die Gruppe mit<br />
Herz von den Krankenkassen,<br />
der Deutschen Herzstiftung, der<br />
Centrum-Apotheke und von<br />
IKOS – der Beratungsstelle für<br />
Selbsthilfe. Ohne sie wären die<br />
Angebote der Selbsthilfegruppe<br />
<strong>nicht</strong> realisierbar.<br />
Die nächsten Treffen finden<br />
statt am 14.5., 11.6., 09.07.08<br />
jeweils 15 Uhr in der Centrum-<br />
Apotheke in der Goethe-Galerie.<br />
Wer auf die Gruppe mit<br />
Herz neugierig geworden ist,<br />
kann vorbeikommen oder anrufen:<br />
Ursula Hahmann Tel.<br />
03641-392012, Horst Zeitschel<br />
Tel. 03641-446210.<br />
Doreen Wolf
Mit dem Schlauchboot auf der Saale<br />
Alternatives Angebot der Drogenhilfe<br />
Wer „Chamäleon“ hört, denkt<br />
sicherlich zuerst an ein Tier,<br />
das seine Farbe ändern kann.<br />
Wer sich selbst zum Positiven<br />
ändern will, weil er drogenabhängig<br />
oder suchtgefährdet<br />
ist, findet Unterstützung beim<br />
Team der gleichnamigen ambulanten<br />
Drogenhilfe in der<br />
Paradiesstraße 3. Zusätzlich<br />
dazu bietet das Chamäleon<br />
auch dieses Jahr verschiedene<br />
kostenlose Freizeitprojekte für<br />
Kinder, Jugendliche und junge<br />
Erwachsene, und das <strong>nicht</strong><br />
nur für jene mit einer Suchtproblematik.<br />
„Jeder, der<br />
möchte, kann teilnehmen, da<br />
der Austausch untereinander<br />
auch präventiv wirksam sein<br />
kann“, sagt Ramona Meyer,<br />
Teamleiterin der Einrichtung.<br />
Ziel der Angebote ist<br />
insbesondere die Förderung<br />
der Verantwortungsfähigkeit<br />
und der sozialen Kompetenz.<br />
Deutlich wird dies bei der<br />
zweitägigen Schlauchboottour,<br />
die schon das vierte Jahr<br />
infolge angeboten wird. Am<br />
31. Mai geht es auf der Saale<br />
voraussichtlich von Camburg<br />
nach Naumburg und nach einer<br />
Nacht im Zelt wieder mit<br />
dem Fahrrad zurück. Hierbei<br />
ist jeder in der Gruppe ge-<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Das Schlauchboot wird<br />
startklar gemacht<br />
zwungen maßvoll, zuverlässig<br />
und mit Rücksicht auf die anderen<br />
zu handeln. Denn die<br />
Tour kann nur dann erfolgreich<br />
absolviert werden, wenn<br />
jeder seinen Teil dazu beiträgt.<br />
Wird dann das Ziel schließlich<br />
erreicht, ist dies ein Erfolgserlebnis<br />
und hilft jedem einzelnen<br />
Selbstvertrauen aufzubauen.<br />
Ein anderes interessantes<br />
Angebot ist der Aufenthalt<br />
in der Sperberhütte, mitten im<br />
Wald etwa 20 km nördlich<br />
von <strong>Jena</strong> gelegen. Hier kann<br />
der Teilnehmer Anfang der<br />
Sommerferien der Hektik der<br />
Stadt entfliehen, zurück zur<br />
Natur und sicher auch zu sich<br />
selbst finden. Kampiert wird<br />
drei Tage ohne Strom und<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
fließend Wasser, Kerzen und<br />
die 50 Meter entfernte Quelle<br />
tun es schließlich auch. Beim<br />
abendlichen Lagerfeuer kann<br />
sich dann in entspannter Atmosphäre<br />
näher kennen gelernt<br />
werden. Ramona Meyer<br />
erklärt: „Die Erfahrungen der<br />
vergangenen Jahre zeigen,<br />
dass sich selbst Teilnehmer mit<br />
einer starker Suchtproblematik<br />
ihre Leistungsfähigkeit beweisen<br />
können, was ihnen hilft<br />
zu einer positiven Selbstwahrnehmung<br />
zu kommen.“<br />
Weitere Freizeitangebote sind<br />
unter anderem Klettern in der<br />
Kletterhalle und Therapeutisches<br />
Reiten. Wer Spaß an<br />
Bewegung hat, kann auch an<br />
eintägigen Fahrradtouren teilnehmen.<br />
Fürs leibliche Wohl<br />
ist hierbei auch gesorgt, denn<br />
ein Picknick ist eingeplant.<br />
„Alle Angebote sind kostenlos<br />
oder sehr kostengünstig,<br />
auch wird die benötigte Ausrüstung<br />
zur Verfügung gestellt“,<br />
sagt das neue Teammitglied<br />
Judith Völlmer. Interessenten<br />
melden sich bei ihr unter<br />
der e-mail Adresse<br />
judith.voellmer@drk-jena.de<br />
oder telefonisch im Chamäleon<br />
(03641/239540).<br />
Sascha Hübner<br />
Suchthilfe:<br />
Wie wir sie sehen<br />
Wir Mitarbeiter der ambulanten<br />
Drogenhilfe „Chamäleon“<br />
tragen die gesellschaftliche Verantwortung<br />
mit, Menschen zu<br />
unterstützen, sich auch ohne<br />
Drogenkonsumwieder persönliche<br />
und berufliche Ziele<br />
sowie Aufgaben setzen zu können.<br />
Menschen, die beraten<br />
werden wollen, um ihr Verhalten<br />
zu ändern, benötigen die<br />
Gewissheit mit ihren Problemen<br />
angenommen zu werden.<br />
Unser persönlicher und beruflicher<br />
Grundsatz ist, dass wir<br />
jedem Menschen die Fähigkeit<br />
zuschreiben, sich zu verändern.<br />
In welchem Umfang und welcher<br />
Qualität das erfolgen wird,<br />
hängt von seinen persönlichen<br />
Fähigkeiten, seinem Willen,<br />
<strong>aber</strong> auch von unerschiedlichsten<br />
Rahmenbedingungen ab,<br />
die durch die Krankheit selbst,<br />
die Familie und die Gesellschaft<br />
gegeben sind. Wenn unsere Klienten<br />
und Besucher wahrnehmen,<br />
dass wir ernsthaft und<br />
fachlich korrekt an der Genesung<br />
einer Verhaltenserkrankung<br />
arbeiten, werden unser<br />
Tun und Handeln auch eher<br />
Akzeptanz finden.<br />
Die Mitarbeiter der ambulanten<br />
Drogenhilfe<br />
9
Universitäres Leben im<br />
Collegium Jenense (1548<br />
bis heute)<br />
Ausstellung im Kollegienhof<br />
durchgehend, täglich 9-18<br />
Uhr, Sa./So. 10-16 Uhr.<br />
Universitätsgeschichte(n).<br />
450 Jahre Universität <strong>Jena</strong><br />
Ausstellung in der Thüringer<br />
Universitäts- und Landesbibliothek,<br />
durchgehend; Besichtigung<br />
des Zimelienraumes<br />
(ältere Universitätsgeschichte):<br />
Di 10-12 Uhr und<br />
Do 14-16 Uhr, n.Anfrage<br />
10<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
Festakt zum<br />
Uni-Jubiläum<br />
Pünktlich um 15.30 Uhr ziehen<br />
die Vertreter der Universität<br />
<strong>Jena</strong>, ihrer Partnerhochschulen<br />
und geladene<br />
Gäste in einem Festumzug<br />
am 15. Mai vom Universitätshauptgebäude<br />
zum<br />
Volkshaus.<br />
Der Festakt wird per Video<br />
in die Carl-Zeiß-Straße 3<br />
übertragen und so für die<br />
interessierte Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht.<br />
Im Anschluss rundet ein<br />
festlicher Abend auf dem<br />
Campus den Festtag ab.<br />
Ausstellungen<br />
„Was man ernst meint, sagt<br />
man am besten im Spaß“,<br />
schrieb Wilhelm Busch. Seinen<br />
100. Todestag nahm der Ver-<br />
ein „ApfelBoden“ aus Dorndorf<br />
zum Anlass, den 9. Thüringer<br />
Kunstwettbewerb unter<br />
das Motto „Humor –<br />
Würze des Lebens“ zu stellen.<br />
Ausgerichtet wird der Wettbewerb,<br />
dessen Ziel das Bekanntmachen<br />
und Fördern<br />
von Künstlern ist, in Zusammenarbeit<br />
mit dem Landratsamt<br />
Saale-Holzland-Kreis und<br />
der „Kleinen Galerie“<br />
Hermsdorf. „Sowohl Laien<br />
als auch renommierte Künst-<br />
„Humor - Würze des Lebens“<br />
9. Thüringer Kunstwettbewerb<br />
○ ○ ○ ○ ○<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
ler nehmen Teil, was zu einem<br />
wertvollen Austausch untereinander<br />
führt“, berichtet Carola<br />
Walluks vom ApfelBoden<br />
Christian Walter (Bildmitte) erhielt beim 8. Kunstwettbewerb<br />
für sein Werk „Gretchen & Mephisto“ einen Anerkennungspreis<br />
in der Kategorie Plastik. Foto: privat<br />
e.V. aus den Erfahrungen der<br />
letzten Jahre.<br />
Der glückliche Gewinner kann<br />
sich über 500 Euro freuen, außerdem<br />
gibt es noch mehrere<br />
Preise in einzelnen Kategorien,<br />
wie Malerei, Plastik, Installationen<br />
oder fotografische<br />
Arbeiten. Die Preisverleihung<br />
und Vernissage findet am<br />
24. Mai um 18 Uhr in der<br />
„Kleinen Galerie“ im Stadthaus<br />
Hermsdorf statt, wo die<br />
Arbeiten dann noch bis zum<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
10. Juli kostenlos bewundert<br />
werden können. Da alle Arbeitsweisen<br />
gefragt sind, ist es<br />
sicherlich spannend zu sehen,<br />
wie die Künstler das Thema<br />
umgesetzt haben.<br />
Der Kunstwettbewerb ist <strong>aber</strong><br />
nur ein Beispiel für das Engagement<br />
des ApfelBoden e.V<br />
in Sachen Kunst, Kultur und<br />
Kommunikation.<br />
„Wir wollen das künstlerische<br />
und kulturelle Schaffen im Saale-Holzland-Kreis<br />
fördern<br />
und pflegen und somit auch<br />
die Lebensqualität im ländlichen<br />
Raum erhöhen“, betont<br />
Frau Walluks. Deshalb bietet<br />
der Verein zahlreiche auch von<br />
regionalen Künstlern geleitete<br />
Kurse an, die <strong>nicht</strong> nur künstlerische<br />
Techniken, sondern<br />
auch kulturelle Werte und die<br />
Besinnung auf eigene Fähigkeiten<br />
vermitteln sollen.<br />
Sascha Hübner
Im Wettstreit mit den Sängern des Waldes<br />
Konzertsommer im geschichtsträchtigen Drackendorfer Park<br />
„Täglich kamen Gäste aus dem<br />
nahegelegenen <strong>Jena</strong>, Leute guter<br />
Art und jeden Standes“, erinnerte<br />
sich der Schriftsteller<br />
Wilhelm von Kügelgen. Er<br />
dachte dabei an Goethe, Schopenhauer,<br />
Herder, Wieland,<br />
Frommann oder Caspar David<br />
Friedrich. Im 18. und 19.<br />
Jahrhundert besuchten sie das<br />
Rittergut zu Drackendorf und<br />
lustwandelten in den „reizenden<br />
Parkanlagen“. Goethe fühlte<br />
sich hier ganz als Mensch und<br />
hingezogen zu der Tochter des<br />
Gutsherrn – der jungen Silvie<br />
von Ziegesar. Deren Freundin,<br />
die Malerin Louise Seidler, berichtete:<br />
„Silvias Gitarre leistete<br />
Gesellschaft. Ihre Lieder tönten<br />
im Wettstreit mit jenen der Sänger<br />
des Waldes.“<br />
Seit dem Sommer 2000 erklingen<br />
im Park regelmäßig Volkslieder,<br />
eingängige Klassik, Jazz-<br />
Variationen – passend zum<br />
Ambiente des Parks.<br />
Organisiert werden die Veranstaltungen<br />
vom Sängerkreis<br />
Mittleres Saaletal-<strong>Jena</strong> bzw. dem<br />
Stadtteilbüro Lobeda mit Unterstützung<br />
der Stadt und vielen<br />
fleißigen Helfern aus Drackendorf.<br />
Geboten wird „kein<br />
großer Rummelplatz, sondern<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
beschaulicheKonzertatmosphäre“,<br />
so<br />
Astrid Horbank<br />
vom<br />
Stadtteilbüro.<br />
An den<br />
Konzertnachmittagen<br />
lauschen<br />
150 bis 300<br />
Menschen<br />
auf Picknickdecken und Bänken<br />
der Musik. Vor allem für<br />
Familien mit Kindern aus Lobeda,<br />
die sich seltener zu einem<br />
Konzertbesuch in die Stadt aufmachen,<br />
und für Ältere ein unvergleichliches<br />
Angebot.<br />
Nächste Konzerte 2008:<br />
31.05., 14.30 Uhr Parksingen<br />
<strong>Jena</strong>er Chöre, 22.06., 15 Uhr<br />
Take too, Erfurt, 31.08., 15 Uhr<br />
Ulf Wilke Trio, <strong>Jena</strong>.<br />
Die kostenlosen Konzerte im<br />
Park laden gleichzeitig ein, den<br />
Ort und seine Geschichte bei<br />
einem Rundgang zu erkunden.<br />
„Manches Herrliche der Welt<br />
ist in Krieg und Streit zerronnen.<br />
Wer beschützt und erhält,<br />
hat das Schönste gewonnen.“<br />
Diesem Goethe-Zitat folgend<br />
wurden in Drackendorf bereits<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
viele gute<br />
Ideen umgesetzt:<br />
Das<br />
ehemalige<br />
Transformatorenhaus<br />
am<br />
Rande des<br />
Parks hat das<br />
Umweltamt<br />
in einen Artenschutzturmverwandelt.<br />
Das<br />
Kulturerbe von Drackendorf<br />
wird vom ehemaligen Bürgermeister<br />
und Heimatforscher<br />
Kurt Voigt und den Mitgliedern<br />
des Drackendorfer Heimatvereins<br />
gepflegt. Ein Ortsrundgang<br />
mit Schautafeln ist<br />
entstanden. Eine Heimatstube<br />
wurde eingerichtet. An die Besitzerfamilien<br />
des Ritterguts erinnern<br />
auf dem Friedhof die<br />
restaurierten Gräber der von<br />
Ziegesars und Helldorfs sowie<br />
Wappen am früheren Inspektorenhaus.<br />
An der Kirche wurden<br />
Gedenktafeln für Brehm,<br />
Ziegesar und Goethe angebracht.<br />
Die nächsten Ziele des<br />
Vereins sind die Instandsetzung<br />
des Pavillons und der Wiederaufbau<br />
des Brunnens im Park.<br />
Doreen Wolf<br />
Heimatstube als<br />
Fundgrube<br />
Drackendorf ist mehr als ein<br />
Dorf am Rande Lobedas.<br />
Ortschronist Kurt Voigt hat<br />
die Geschichte des Ortes erforscht<br />
und weiß so manches<br />
interessante Detail, so manche<br />
Anekdote zu erzählen: Nicht<br />
nur über Park, Rittergut und<br />
Goethebesuche, auch über<br />
die Alte Handelsstraße, den<br />
„Vogelpastor“ Brehm und<br />
das Vorwerk. Mit viel Fleiß<br />
und Liebe zum Detail hat er<br />
Alltagsgegenstände vergangener<br />
Zeiten, Modelle, Fotos,<br />
Karten und Bücher aus Privatbesitz<br />
und Museen zusammengetragen<br />
und präsentiert<br />
sie nun in vier kleinen Räumen<br />
der ehemaligen Schule. Kanonenofen,<br />
Wäschestampfer,<br />
Spinnrad aus Ur-Großmutters<br />
Zeiten, Geldscheine von<br />
1900, Schallplatten und Dederon-Beutel<br />
aus der DDR –<br />
in der Heimatstube von Drackendorf<br />
sieht und spürt der<br />
Besucher früheres Leben.<br />
Eine herrliche Fundgrube für<br />
Orts- und Zeitgeschichte.<br />
Dorfstraße 20. Geöffnet<br />
Donnerstag, Samstag, Sonntag<br />
14 – 16 Uhr, Eintritt frei<br />
Doreen Wolf<br />
11<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie uns: redaktionsteam@freenet.de
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeige<br />
12<br />
Geschichte<br />
„Vor Kurzem stellte ich ein<br />
Glas her, in welches eine<br />
beträchtliche Menge Lithium<br />
eingeführt wurde<br />
… Ich vermute, dass bezeichnetes<br />
Glas hervorragende<br />
optische Eigenschaften<br />
aufweisen wird.“<br />
Dr. Otto Schott aus Witten<br />
an Prof. Ernst Abbe,<br />
1879<br />
2 Jahre nachdem Otto Schott<br />
1882 durch Ernst Abbe nach<br />
<strong>Jena</strong> kam, gründete er das<br />
Glastechnische Laboratorium<br />
Schott & Genossen.<br />
Durch Entwicklung verbesserter<br />
optischer und technischer<br />
Gläser gelang der Aufstieg<br />
zum industriellen Großbetrieb.<br />
Nach dem durch die<br />
Amerikaner erzwungenen<br />
Auszug der „41 Glasmacher“<br />
Richtung Westen 1945<br />
wurde das <strong>Jena</strong>er Werk 1948<br />
durch die Sowjets enteignet<br />
und in einen volkseigenen<br />
Betrieb umgewandelt. 1952<br />
wurde ein neues Werk in<br />
Mainz eröffnet. So existierten<br />
mehr als 40 Jahre in Ost<br />
und West zwei rivalisierende<br />
Schott-Unternehmen.<br />
Kostenlose Einblicke in ein Stück <strong>Jena</strong>er Geschichte<br />
„Glas ist der Zauber gefrorenen Lichts“<br />
Wilhelm Wagenfeld 1900 - 1990<br />
Wer denkt schon an Schott &<br />
Genossen, wenn er seine Brille<br />
aufsetzt, um gemütlich bei<br />
einem Glas Tee in den Fernseher<br />
zu schauen. Vielleicht<br />
gäbe es weder Brille, Teeglas<br />
noch Fernsehbildröhre ohne<br />
jene Entwicklungen, die 1884<br />
in <strong>Jena</strong> ihren Anfang nahmen.<br />
Otto Schott gründete hier sein<br />
Glastechnisches Laboratorium.<br />
Später firmierte es als<br />
Glaswerk unter dem weltweit<br />
geschätzten Namen Schott &<br />
Genossen. Es wurde zur Wiege<br />
der Spezialglas-Industrie in<br />
Deutschland.<br />
Das einzige SCHOTT Glas-<br />
<strong>nicht</strong> nur ein<br />
Marketingelement<br />
Museum weltweit wurde in<br />
einem Teil des Gründungsgebäudes<br />
eingerichtet. Wie in<br />
den meisten Museen zur Geschichte<br />
unterschiedlicher Firmen<br />
ist auch hier der Eintritt<br />
frei. Dennoch betont Museumsleiterin<br />
Dr. Tilde Bayer:<br />
„Das Museum ist <strong>nicht</strong> nur ein<br />
Marketinginstrument. Seine<br />
vorrangige Aufgabe ist das<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Sammeln, Bewahren und Ausstellen<br />
des technologisch historischen<br />
Erbes, das sich im<br />
Werden und Wachsen des<br />
Optische und akustische<br />
Elemente wirken spannend<br />
auf den Besucher ein.<br />
SCHOTT Konzerns und seinen<br />
Produkten manifestiert.“<br />
Wer sich auf den Rundgang<br />
macht in dem Haus in der<br />
Otto-Schott-Straße 13, der<br />
wird bald bemerken, hier<br />
wird Technologie-, Unterneh-<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
mens- und Wissenschaftsgeschichte<br />
anschaulich präsentiert.<br />
Der Rundgang beginnt vor<br />
einem Obsidian aus Mexiko,<br />
natürliches Glas - 1 Millionen<br />
Jahre alt, und führt den Besucher<br />
auf eine überdimensionale<br />
„CERAN ® “ Kochfläche<br />
zwischen zwei Videowände.<br />
Hier sieht er einen Film über<br />
die Geschichte des Glases.<br />
Immer wieder kehren im Verlauf<br />
der Ausstellung die Elemente<br />
Sand, Feuer und Glas<br />
zurück, die dieser Film vorstellt.<br />
Am Ende der Videoshow<br />
leuchtet die auf als würde<br />
sie glühen. Zusammen mit<br />
Musik wird eine Spannung<br />
erzeugt, die auf den anschließenden<br />
Rundgang einstimmt.<br />
Darin wird das Konzept<br />
deutlich, eine Art Choreographie<br />
mit gezielt wiederkehrendem<br />
Spannungsaufbau und<br />
-abbau zur Wirkung zu bringen.<br />
Bewusst soll durch die<br />
moderne Präsentation das<br />
Selbstverständnis des Technologiekonzerns<br />
zum Ausdruck<br />
gebracht werden, in dem die<br />
Verknüpfung von Tradition<br />
und Fortschritt eine große
Kostenlose Einblicke in ein Stück <strong>Jena</strong>er Geschichte<br />
Durch eine gelungene Innenarchitektur ist das SCHOTT<br />
GlasMuseum kompakt und zugleich großzügig gestaltet.<br />
Rolle spielt. Den roten Faden<br />
liefern hierbei die Filme.<br />
Durch Drehen einer Sanduhr<br />
können diese aktiviert und in<br />
englisch oder deutsch abgespielt<br />
werden. Zusätzliche Informationen<br />
zu Exponaten,<br />
Bildern und Texten bietet das<br />
Tradition und<br />
Fortschritt<br />
Audio-Führungssystem. Diese<br />
bekommt der Besucher per<br />
Knopfdruck auf einem handyähnlichen<br />
Gerät zu hören.<br />
So kann er sich entscheiden,<br />
wie tief er in die angebotenen<br />
Informationen einsteigt.<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Somit wird der Museumsbesuch<br />
für ein breites Publikum<br />
interessant. So ist die Zielgruppe<br />
auch breit gefächert<br />
und geht über die Mitarbeiter<br />
und Kunden hinaus. Zu ihr<br />
gehören Studenten und Wissenschaftler<br />
ebenso wie die<br />
interessierte Öffentlichkeit.<br />
Weil Kinder hier manches entdecken<br />
können, wird das<br />
Museum gerne auch von Familien<br />
besucht. Nicht selten ist<br />
es außerschulischer Lernort<br />
und das <strong>nicht</strong> nur für Schüler<br />
aus <strong>Jena</strong>.<br />
Sascha Hübner<br />
Repros (4): mit freundlicher<br />
Genehmigung des<br />
SCHOTT GlasMuseums<br />
Anzeigen<br />
Im Gästebuch gelesen<br />
Wir sind sehr beeindruckt von den wissenschaftlichen und unternehmerischen<br />
Fähigkeiten Otto Schotts - gepaart mit sozialer Kompetenz.<br />
Eine Kombination, die in den Führungsetagen von heutzutage nur noch<br />
selten anzutreffen ist. In diesem Haus könnte mancher „Manager“ einiges<br />
lernen. Christa und Detlef R. Albrecht<br />
Hochinteressant! Sehr gute Darbietung der Infos! M. Strauch<br />
Vielen Dank für die umfangreichen und speziellen Eindrücke von der<br />
Vergangenheit bis in die Gegenwart! Uwe Leger<br />
Sehr interessant. Bisher wusste ich <strong>nicht</strong>s über Mainz, nur über <strong>Jena</strong>.<br />
Danke! Willem Hackmann, Oxford<br />
Aus Brasilien, in <strong>Jena</strong> die Vergangenheit aufgesucht. Verena<br />
Es hat uns sehr gefallen und es war sehr informativ. Wir freuen<br />
uns, dass noch etwas von dieser Zeit erhalten ist. Heinrich-Böll-Gesamtschule,<br />
Dortmund<br />
Sehr lehrreich und interessant. Danke den Machern. Georg Scheel<br />
Ins Nachbarhaus<br />
geschaut<br />
Die ehemalige Familienvilla<br />
des Firmengründers bildet den<br />
zweiten Teil des Schottmuseums.<br />
Mehrmals im Jahr werden<br />
hier Wechselausstellungen<br />
geboten.<br />
Bis 13. 6. : „Glaschemie<br />
gestern - heute - morgen<br />
Das Otto-Schott-Institut der<br />
Universität <strong>Jena</strong>“<br />
1. 7. – 26. 9. : „Otto Schott<br />
und die Universität <strong>Jena</strong>“<br />
7. 10. – Januar 2009:<br />
„Georg Sauter – Ein Maler zu<br />
Gast bei der Familie Schott“<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
13
14<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
Raum, in dem Kunst wirkt Auch überregional beachtet<br />
hg. „Es war ein schwerer Anfang,<br />
damals“, erinnert sich Jutta<br />
Schwing. An einen Galeriebetrieb<br />
konnte sie 1981<br />
<strong>nicht</strong> denken, als sie mit ihrem<br />
Einrahmungsbetrieb Johannisplatz<br />
10 begann. Wie auch?<br />
Ihre Gewerbegenehmigung<br />
erlaubte ausschließlich die<br />
Dienstleistung der Bildeinrahmung:<br />
„Verkauf von Bildern<br />
ohne Ausführung von<br />
Dienstleistungen ist <strong>nicht</strong> gestattet.“<br />
Nicht einmal Kunstdrucke<br />
konnte sie beim staatlichen<br />
Monopolisten für<br />
künstlerische Reproduktionen,<br />
dem Seemannverlag, zum<br />
Weiterverkauf erwerben. Jeder<br />
private Grafikverkauf<br />
wurde durch die Handelspolitik<br />
der DDR-Oberen verboten.<br />
Die duldeten keine private<br />
Konkurrenz zu den staatlichen<br />
Galerien.<br />
Es ist das Material Holz. Das<br />
hat es der Tischlertochter angetan.<br />
Die diplomierte Bauingenieurin<br />
merkte sehr bald,<br />
die engen Strukturen staatlich<br />
verordneten Bauens genügten<br />
ihr <strong>nicht</strong>. Sie wollte gestalten.<br />
Für sie ist ein Bilderrahmen<br />
<strong>nicht</strong> die Abgrenzung von<br />
Gestalt gewordener Individualität<br />
zu der sie umgebenden<br />
Wirklichkeit. Für sie ist ein<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Jutta Schwing Foto: A. M.<br />
Bilderrahmen - angemessener<br />
Raum, darin Kunst ihre Kraft<br />
und Wirkungskraft entfalten<br />
kann.<br />
Nach dem Umbau (1993), der<br />
die Geschäftsfläche auf 125 qm<br />
erhöhte, begann Frau Schwing<br />
ihre Galeriearbeit. Wenn sie<br />
anfangs vorwiegend regionale<br />
Künstler und deren Arbeiten<br />
vorstellte, erweiterte sie 2001<br />
mit der Ausstellung zum 20.<br />
Geschäftsjubiläum das Spektrum<br />
auch auf Künstler der<br />
Klassischen Moderne. Zu unserem<br />
Besuch zeigte sie Arbeiten<br />
von Otto Dix.<br />
„Wir freuen uns über jeden Besucher.<br />
Die Vorarbeiten für die<br />
Ausstellungen sind viel zu aufwendig,<br />
als dass wir sie nur zahlenden<br />
Kunden zugänglich machen<br />
wollten.“<br />
Einen hohen Stellenwert in der<br />
regionalen Kulturlandschaft<br />
hat das Stadtmuseum <strong>Jena</strong> mit<br />
seinen zahlreichen wechselnden<br />
Kunstausstellungen. „Es<br />
ist eines der wichtigsten Kunstmuseen<br />
Thüringens“, erklärt<br />
Erik Stephan, Kurator der<br />
Kunstsammlung, „und auch<br />
darüber hinaus durch regelmäßige<br />
Ausstellungen internationaler<br />
Spitzenkünstler bedeutend.“<br />
Begründet wurde dies Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts durch die<br />
innovative Sammlung des<br />
Kunstvereins <strong>Jena</strong>, die durch<br />
Werke bedeutender Künstler<br />
der klassischen Moderne auch<br />
überregional große Beachtung<br />
fand und später in die städtische<br />
Kunstsammlung aufging.<br />
Leider gingen der Stadt die<br />
bedeutendsten und heute teuersten<br />
Werke durch die Aktion<br />
„Entartete Kunst“ in der<br />
Zeit des Nationalsozialismus<br />
verloren. „Wir versuchen einzelne<br />
dieser wertvollen Bilder<br />
für unsere jährliche Ausstellung<br />
zur klassischen Moderne aus<br />
dem Ausland zu leihen um<br />
eine Rückschau auf die damalige<br />
Sammlung bieten zu können“,<br />
sagt Erik Stephan.<br />
Sonst sind die Ausstellungen<br />
hauptsächlich der Gegen-<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
wartskunst gewidmet.<br />
Für den Kurator stehen bei<br />
dem Konzept und der Organisation<br />
des Programms Abwechslungsreichtum<br />
und<br />
gleich bleibend hohe Qualität<br />
im Vordergrund: „Bei der<br />
Auswahl von Künstlern achte<br />
ich vor allem darauf, dass sie<br />
eigene Wege gehen.“<br />
Ob auch der Hamburger<br />
Künstler Tilman Knop mit seinen<br />
Werken eigene Wege geht,<br />
kann der kunstinteressierte Besucher<br />
am 13. Juni feststellen.<br />
Um 20 Uhr beginnt die Vernissage<br />
zur Ausstellung „Tilman<br />
Knop – Objekte, Installationen<br />
und Zeichnungen“ zu<br />
der der Künstler sogar mit eigener<br />
Band auftreten wird.<br />
Wie bei jeder Vernissage im<br />
Stadtmuseum ist der Eintritt<br />
frei. Sascha Hübner
Schöne neue Welt<br />
Mit einem weinenden Auge<br />
offenbarte Chefregisseur Markus<br />
Heinzelmann: „Die Verlagsgespräche<br />
zu den Aufführungsrechten<br />
der für das<br />
Grips-Theater (Berlin) entwickelten<br />
Bühnenfassung gestalteten<br />
sich doch sehr kompliziert.<br />
Der Abgleich unserer<br />
Aufführungsabsicht und den<br />
eingeräumten gestalterischen<br />
Freiheiten, ließ<br />
uns erkennen: in<br />
diesen Engen<br />
würden wir den<br />
Arena-Ansprüchen<strong>nicht</strong>genügen<br />
können. Mit<br />
einem lachenden<br />
Auge verkündete<br />
der<br />
Spielleiter : „Wir<br />
gehen mit dem<br />
ArenaSpektakel<br />
auf das Original<br />
zurück:<br />
DER STURM .“<br />
Den Handlungsablauf beschreibt<br />
Dramaturgin Christin<br />
Bahnert: „Prospero, rechtmäßiger<br />
Herzog von Mailand,<br />
wurde von seinem Bruder<br />
Antonio vom Thron gestürzt.<br />
Prospero gelang es, mit seiner<br />
Tochter Miranda über das<br />
Meer zu fliehen und durch<br />
seine Zauberkünste Herr über<br />
eine Insel, den Luftgeist Ariel<br />
DER STURM<br />
nach<br />
William Shakespeare<br />
10.-13. Juli 2008, 21.30 Uhr<br />
Ensemble des Theaterhauses<br />
<strong>Jena</strong> & Gäste / <strong>Jena</strong>er<br />
Philharmonie / Regie:<br />
Markus Heinzelmann /<br />
Bühne: Gregor Wickert /<br />
Kostüme: Anne Buffetrille,<br />
Sandra Rosenstiel/ Musik:<br />
Vicki Schmatolla / Video:<br />
Heiko Kalmbach / Dramaturgie:<br />
Christin Bahnert<br />
www.theaterhaus-jena.de<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Zum KulturArena-Spektakel<br />
wird sich der Theatervorplatz<br />
in ein Traumbild eines<br />
Nirgendlands wandeln.<br />
und den Wilden<br />
Kaliban zu werden.<br />
Jetzt,<br />
zwölf Jahre<br />
später, will Prospero<br />
mit Ariels<br />
Hilfe seine alten<br />
Feinde bestrafen:<br />
er lässt sie<br />
in einen Sturm<br />
geraten und<br />
auf seiner Insel<br />
stranden.<br />
Shakespeares<br />
Zaubermärchen<br />
ist ein Gedankenexperiment.“<br />
Mit Spannung dürfen<br />
wir erwarten, was geschieht,<br />
wenn ein Mensch, so wie Prospero<br />
seine Insel, die Erde in<br />
dessen Geist beherrscht.<br />
Dorthin wird Prospero am<br />
Ende gehen, nach Mailand<br />
und Herzog sein. Offen die<br />
Frage: Lässt sich sein Reich<br />
dorthin exportieren?<br />
Joachim Hennig<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
Theateranzeige per e-mail<br />
15<br />
IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG: Strassenzeitung@gmx.net
16<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
Camsdorfer<br />
Brückenfest<br />
„Im Osten geht die Sonne<br />
auf“, ist die Devise des Wenigenjenaer<br />
Kult e.V. Seine<br />
Mitglieder beleben den Stadtteil<br />
<strong>Jena</strong>-Ost durch kulturelle<br />
Angebote. Sie leisten so ihren<br />
Beitrag dessen Attraktivität zu<br />
steigern. Alte Bräuche, wie<br />
das frühere Stadtteilfest am<br />
Wenigenjenaer Platz, erleben<br />
durch ihre Arbeit eine Renaissance.<br />
Die mittlerweile als<br />
„Camsdorfer Brückenfest“<br />
etablierte Veranstaltung vom<br />
27. bis zum 29.06.08 jährt sich<br />
nunmehr bereits zum 4. Mal.<br />
„Kinder haften für ihre Eltern.“<br />
ist das Motto des sich<br />
zunehmender Beliebtheit erfreuenden<br />
Familienfestes an<br />
der Landveste am 28. Juni.<br />
Eintritt frei. Ganz im Zeichen<br />
des Wissenschaftsjahres 2008<br />
steht das Thema „Bauen“ im<br />
Vordergrund. Hauptakteur ist<br />
da die Ankerbausteine Rudolstadt<br />
GmbH. „Ohne die<br />
zahlreich mitwirkenden Kultur-<br />
und Sportvereine des<br />
Stadtteils, die Feuerwehr. die<br />
Polizei, das Mobile Zeiss-Planetarium<br />
wäre ein vielgestaltiges<br />
Programm zum Familienfest<br />
undenkbar“, sagt Andreas<br />
Tittmann. H.B.<br />
„<strong>Jena</strong> tüftelt“<br />
Ein „Erfinderfest“ für die ganze Familie<br />
„<strong>Jena</strong> leuchtet!“ Nicht nur als<br />
„Stadt der Wissenschaft<br />
2008“, sondern auch als „Familienstadt“<br />
strebt sie Glanz<br />
an. Seit 2006 schon existiert das<br />
„<strong>Jena</strong>er Bündnis für Familie“.<br />
Darin engagieren sich unterschiedliche<br />
lokale Akteure für<br />
mehr Familienfreundlichkeit<br />
und erfanden das Paradiesfest<br />
neu: als Familienfest „Familienbande“.<br />
In Anlehnung an das städtische<br />
Vierjahresprojekt zu den<br />
Urelementen in den Jahren<br />
2002 bis 2005 werden am<br />
07.06.08 wieder Wasser, Feuer,<br />
Erde und Luft das Geschehen<br />
im <strong>Jena</strong>er Paradies<br />
prägen.<br />
Ganz im Zeichen der Wissenschaft<br />
lautet das diesjährige<br />
Motto: „<strong>Jena</strong> tüftelt“. Ein<br />
großes Aktionszelt und verschiedene<br />
Mitmachstationen<br />
laden die Besucher zum spielerischen<br />
Experimentieren,<br />
Erkunden und Entdecken ein.<br />
Es werden so rätselhafte Fragen<br />
wie z.B., warum Pflanzen<br />
duften, oder welches Leben<br />
sich in einem Regentropfen<br />
abspielt, gelüftet.<br />
Selbst das Bühnenprogramm<br />
ist in diesem Jahr experimentell<br />
angehaucht, verrät Gunnar<br />
„Familienbande - das 3.“ verspricht auch in diesem Jahr<br />
Spiel und Spaß für Jung und Alt im Paradies.<br />
Poschmann, Projektleiter von schreiten. Eine Idee des Pro-<br />
„Stadt der Wissenschaft jektes „Adern von <strong>Jena</strong>“. Das<br />
2008“. Eine dreistöckige Sty- will die Fernwärmerohre an<br />
roportorte bekam <strong>Jena</strong> sym- dieser Stelle als Schutzwall um<br />
bolisch von der letztjährigen die „grüne Oase“ in der Stadt<br />
Wissenschaftsstadt Braun- präsentieren. Nicht als trennenschweig<br />
als Staffelstab überdes sondern als schützendes<br />
reicht. Deren schmückende Element.<br />
Figuren wurden an verschie- Mit „ <strong>Jena</strong> tüftelt“ beabsichtidene<br />
<strong>Jena</strong>er Kindergärten mit gen wir, „...ganz besondere,<br />
der Bitte übergeben, ein dazu unvergessliche gemeinsame<br />
passendes kleines Bühnenpro- Erlebnisse für Alt und Jung zu<br />
gramm einzustudieren. Auf schaffen, unabhängig vom<br />
die Beiträge der Knirpse dür- Geldbeutel, an die sich alle<br />
fen wir gespannt sein. noch lange erinnern werden“,<br />
Zum Familienfest werden die so Sarah Gehauf von <strong>Jena</strong>kul-<br />
Besucher durch’s „Golden tur.<br />
Gate - Eingang ins Paradies“<br />
Heike Bödefeld<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○
Probleme benennen - zum Nachdenken anregen<br />
Studentenzeitung Akrützel erreicht die 250. Ausgabe<br />
Seit 1990 gibt es in <strong>Jena</strong> das studentische<br />
Akrützel. Ende Januar<br />
wurde die 250. Ausgabe gefeiert.<br />
Anlass für den<br />
<strong>NOTausgang</strong>, sich näher mit<br />
der drittgrößten Studentenzeitung<br />
in Deutschland zu beschäftigen.<br />
Wir sprachen mit<br />
Chefredakteurin Kristin Haug<br />
(Bild).<br />
Was sind so eure Themen,<br />
was ist euer Ziel?<br />
Wir sind eine typische<br />
Studentenzeitung. Hauptthemen<br />
sind Hochschulpolitik, das<br />
Studentenleben, die Institutionen.<br />
Außerdem beschäftigen<br />
wir uns mit kulturellen Themen,<br />
der Stadt und Sport.<br />
Wie funktioniert die Arbeit<br />
in der Redaktion?<br />
Wir haben jede Woche einmal<br />
Redaktionssitzung. Da besprechen<br />
wir die möglichen Themen,<br />
und wählen das Titelthema<br />
Wir sind ein fester Kern<br />
von zehn Leuten, <strong>aber</strong><br />
insgesamt beteiligen sind<br />
ungefähr 30 Studenten an unserem<br />
Akrützel.<br />
.Das Akrützel liegt während<br />
der Vorlesungszeit alle zwei<br />
Wochen donnerstags kostenlos<br />
aus. Wie finanziert ihr<br />
euch?<br />
Finanziert werden wir über den<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Studentenrat, über den<br />
Semesterbeitrag. Pro Student<br />
fallen etwa 50 Cent pro Semester<br />
für das Akrützel an.<br />
Eure Titelbilder sind<br />
manchmal ganz schön plakativ!<br />
Natürlich wollen wir manchmal<br />
auch provozieren. Ein Titelbild<br />
muss Neugier erwecken. Ich<br />
versuche Abwechslung reinzubringen,<br />
dass wir mal Fotos<br />
bringen, <strong>aber</strong> auch Karikaturen.<br />
Ihr habt auch den ein oder<br />
anderen Mißstand an der<br />
Uni aufgedeckt...<br />
Wenn Studenten sich benachteiligt<br />
fühlen, wenn Probleme auftreten,<br />
dann recherchieren wir<br />
dazu. Zum Beispiel wenn Professoren<br />
ihre Arbeit <strong>nicht</strong> anständig<br />
machen, oder bei Problemen<br />
in studentischen Gremien.<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Ein guter Journalist sollte immer<br />
über beide Seiten berichten, er<br />
sollte versuchen ein neutrales<br />
Bild zu schaffen.<br />
Was erreicht das Akrützel?<br />
Wir verändern die Studentische<br />
Welt hoffentlich mit jeder Ausgabe,<br />
in dem wir die Studenten<br />
zum Nachdenken anregen und<br />
auf Probleme aufmerksam<br />
machen, die sie so vielleicht noch<br />
gar <strong>nicht</strong> mitbekommen haben.<br />
Jemand möchte bei euch<br />
mitmachen, was sagst du<br />
dazu?<br />
Wenn Studenten in die Richtung<br />
Journalismus gehen wollen,<br />
praktische Erfahrung sammeln<br />
wollen, dann können sie auf jeden<br />
Fall zum Akrützel kommen.<br />
Hier können sie eine eigenständige<br />
Arbeit machen und<br />
ihr Berufsfeld kennen lernen.<br />
Erfahrungen sammeln, und<br />
auch Fehler machen.<br />
Was wünschst du dir als<br />
Chefredakteurin von den<br />
Studenten?<br />
Dass sie noch häufiger zu uns<br />
kommen und sagen, was ihnen<br />
auf dem Herzen liegt. Nur dann<br />
können wir uns den Problemen<br />
auch zuwenden.<br />
Für das Gespräch bedankt<br />
sich Tilman Hesse.<br />
Foto: Autor<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
Sommer in <strong>Jena</strong><br />
Zum neunten Mal veranstaltet<br />
das Jugendamt der Stadt<br />
<strong>Jena</strong> das Sommerferienprogramm<br />
Ferien vor Ort.<br />
Alle 6-14 Jährigen, die ihre<br />
Ferien in <strong>Jena</strong> verbringen,<br />
können vom 10.07 bis<br />
20.08.08 daran teilnehmen.<br />
Jeweils von 10 bis 17 Uhr<br />
findet in den fünf Stadtgebieten<br />
ein buntes Freizeitprogramm<br />
statt. Die Angebote<br />
erstrecken sich von<br />
Sport, Spiel, Ausflügen über<br />
Musik, Theater bis hin zu<br />
Basteln. Viele Angebote sind<br />
kosten-und anmeldungsfrei.<br />
<strong>Jena</strong>Pass-Inh<strong>aber</strong> erhalten<br />
das tägliche Mittagessen<br />
(1,50•) kostenlos. Das detaillierte<br />
Programm erscheint<br />
ca. 2 Wochen vor<br />
Ferienbeginn in einer Ferienzeitung.<br />
Kontakt:<br />
Jugendamt <strong>Jena</strong>,<br />
Herr Dehn,<br />
Telefon: 03641/492738<br />
oder www.jena.de/jugend.<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
17
18<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
Museumsnacht<br />
für lau<br />
Ein Buntes Programm für<br />
Familien bietet die Galerie<br />
Lobeda West in der Karl-<br />
Marx-Allee 28 zur Museumsnacht<br />
am 16. Mai und<br />
das kostenlos. Ab 15 Uhr<br />
gibt es Spiele, Aktionen und<br />
Musik für Jung und Alt. Bis<br />
22 Uhr zu sehen ist auch das<br />
Ausstellungsprojekt „JWD -<br />
Ganz weit draußen - <strong>Jena</strong>-<br />
Lobeda“, eine Studienarbeit<br />
zu städtebaulichen Perspektiven<br />
des Stadtteils. Wo steht<br />
Lobeda im gesamtstädtischen<br />
Kontext und ist Rückbau<br />
wirklich die einzige Lösung?<br />
Eine weitere kostenlose Veranstaltungen<br />
des Stadtteilbüros<br />
in der Galerie Lobeda<br />
West ist das „Galeriefest“<br />
für Kinder und Familien<br />
am 14. Juni von 14-18<br />
Uhr. Auch für die regelmäßigen<br />
Kunstausstellungen<br />
gilt: Eintritt frei. So sind ab<br />
19 Juni rund einen Monat<br />
lang Ölbilder und Aquarelle<br />
des Künstlers Wolfgang<br />
Bruns zu sehen.<br />
Öffnungszeiten: Di, Mi: 10-<br />
17 Uhr, Do: 10-18 Uhr<br />
aktuelle Informationen unter<br />
www.jenalobeda.de<br />
Sarah geht regelmäßig in die<br />
Bibliothek. Hier findet sie<br />
oftmals nützliche Informationen,<br />
die ihr helfen, ihre Hausaufgaben<br />
zu erledigen. Außerdem<br />
gibt es jede Menge Bücher<br />
über Pferde, ihre große<br />
Leidenschaft. Wenn Sarah viel<br />
Zeit hat, nutzt sie auch gern<br />
die Computerarbeitsplätze, an<br />
denen man ins Internet gehen<br />
kann. In Chats trifft sie sich mit<br />
Freundinnen, die zu weit weg<br />
wohnen, um sich regelmäßig<br />
mit ihnen zu treffen. Wenn mal<br />
keine ihrer Bekanntschaften<br />
online ist, durchstöbert sie das<br />
Internet nach interessanten<br />
Seiten.<br />
Eines Tages stößt sie auf einen<br />
IQ-Test, der sie neugierig<br />
macht. Erst ein paar Tage<br />
zuvor kam eine Sendung im<br />
Fernsehen, in der man seinen<br />
Intelligenzquotienten testen<br />
konnte. Doch es war schon zu<br />
spät, um die Sendung bis zum<br />
Ende zu sehen. „Dann hole<br />
ich den Test eben hier im Internet<br />
nach“, denkt sich Sarah<br />
und gibt voller Vorfreude ihren<br />
Namen und die Adresse<br />
ein, denn es gibt auch etwas<br />
zu gewinnen.<br />
Ein halbes Jahr später kommt<br />
ihr Vater mit nachdenklicher<br />
Eingeloggt und abgezockt<br />
Der Klick in die Gebührenfalle<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Miene ins Kinderzimmer<br />
und fragt, ob sie schon<br />
einmal einen IQ-Test im Internet<br />
gemacht hat. Als sie<br />
bejaht, reagiert er verärgert.<br />
In der Hand hält er ein<br />
Schreiben von einer Anwaltskanzlei.<br />
Mit der Wahrnehmung<br />
eines Internet-Angebotes<br />
hätte sich seine<br />
Tochter verpflichtet, Gebühren<br />
in Höhe von 59 Euro<br />
zu zahlen. Weil dies <strong>aber</strong><br />
noch <strong>nicht</strong> geschehen sei, entstehen<br />
nun noch zusätzliche<br />
Mahnkosten.<br />
So oder ähnlich passiert es<br />
täglich, dass Internetbenutzer<br />
in die Fänge dubioser Anbieter<br />
geraten. Was auf den<br />
ersten Blick seriös wirkt,<br />
kann sich schnell als Gebüh-<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
renfalle entpuppen. Ob nun<br />
ein IQ- oder Führerscheintest,<br />
ein Routenplaner für die<br />
Organisation des nächsten<br />
Wochenendausfluges, eine<br />
Hausaufgabenhilfe, ein SMS-<br />
Service oder ein für Kinder<br />
einladend gestaltetes Haustierportal:<br />
Wer die Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen<br />
(AGB) beim Absenden des<br />
Formulars akzeptiert, ohne<br />
sie genau gelesen zu haben,<br />
muss damit rechnen, bald<br />
tief ins Portemonnaie fassen<br />
zu müssen.<br />
Auch in <strong>Jena</strong> gibt es viele Verbraucher,<br />
die auf Internetbetrügereien<br />
hereingefallen sind.<br />
„Sie waren auf einer Internetseite,<br />
weil sie etwas gesucht<br />
haben (z.B. Vornamen, Routen<br />
oder Tattoo-Vorlagen) und<br />
bekommen nach zwei Wochen<br />
Post mit einer Rechnung oder<br />
Mahnung“, weiß Monika<br />
Guthknecht zu berichten. In<br />
der <strong>Jena</strong>er Beratungsstelle der<br />
Verbraucherzentrale Thüringen<br />
(Unterlauengasse 5) steht<br />
sie Betroffenen mit Rat und<br />
Tat zur Seite.<br />
Sarah jedenfalls hat ihre Lektion<br />
gelernt: erst lesen, dann<br />
klicken.<br />
Daniel Pfletscher
Der Kabarettist Dieter Hildebrandt<br />
hat es treffend formuliert:<br />
„Es hilft <strong>nicht</strong>s, das Recht<br />
auf seiner Seite zu haben. Man<br />
muss auch mit der Justiz rechnen.“<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
wenden sich viele Menschen, in<br />
Rechtsfragen an einen Anwalt,<br />
um Unterstützung zu erhalten.<br />
Für viele ist die Beauftragung<br />
eines Anwalts jedoch auch eine<br />
Kostenfrage. Wer eine Rechtsschutzversicherungabgeschlossen<br />
hat, sollte dort vor dem<br />
Gang zum Anwalt nachfragen,<br />
ob die zu klärende Rechtsfrage<br />
vom Versicherungsschutz umfasst<br />
ist. Ist dies der Fall, bleibt<br />
meist nur ein mit der Versicherung<br />
vereinbarter Eigenanteil an<br />
den Anwalt zu zahlen. Tritt die<br />
Rechtsschutzversicherung <strong>nicht</strong><br />
ein oder besteht gar keine<br />
Rechtsschutzversicherung kann<br />
bei geringen Einkommensverhältnissen<br />
eine Kostenerstattung<br />
durch die Staatskasse beantragt<br />
werden. Dabei gibt es zwei<br />
Formen: die Beratungshilfe und<br />
die Prozesskostenhilfe. Beratungshilfe<br />
wird für die außergerichtliche<br />
Beratung und Vertretung<br />
gewährt. Den entsprechenden<br />
Antrag kann man beim<br />
Amtsgericht direkt stellen. Es<br />
empfiehlt sich, vorher beim<br />
Recht erstreiten kann oft teuer sein<br />
Staatliche Hilfe soll helfen Rechtsanspruch zu sichern<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Unsere Autorin RA Susanne<br />
Gliech (Foto: privat)<br />
Gericht nachzufragen, welche<br />
Unterlagen für die Antragstellung<br />
benötigt werden. Das<br />
Gericht erteilt dann – bei Vorliegen<br />
der finanziellen Voraussetzungen<br />
– einen sog. Beratungshilfeschein.<br />
Mit diesem<br />
kann dann ein Anwalt aufgesucht<br />
und mit der Beratung<br />
oder Vertretung beauftragt werden.<br />
Die Antragstellung kann<br />
jedoch auch über den Anwalt<br />
erfolgen. Hierfür kann er einen<br />
Betrag in Höhe von • 10,00 erheben.<br />
Wenn schon ein gerichtliches<br />
Verfahren anhängig ist, kann die<br />
Möglichkeit bestehen, Prozesskostenhilfe<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
Auch hier müssen bestimmte<br />
finanzielle Vorausset-<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
Dieser<br />
Ratgeber<br />
ist<br />
e i n<br />
kompetenter<br />
und<br />
leicht<br />
verständlicher<br />
Wegweiser durch das Dickicht<br />
der Hartz-IV-Normen.<br />
Anhand von vielen Beispielen<br />
werden alle wesentlichen<br />
Fragen für Arbeitssuchende<br />
erläutert. Zugleich<br />
werden <strong>aber</strong> auch einschneidende<br />
Folgen von Pflichtverstößen<br />
festgeschrieben: zum<br />
Beispiel bei Ablehnung einer<br />
zumutbaren Arbeit oder bei<br />
Nichtmeldung bei der Arbeitsagentur.<br />
Wichtig: Der<br />
Ratgeber beinhaltet viele<br />
Tipps zum Ausfüllen der<br />
Antragsvordrucke und ist als<br />
Neuauflage auf dem aktuellen<br />
Stand.<br />
(Verlagsgemeinschaft<br />
STIFTUNG WAREN-<br />
TEST und VerbraucherzentraleNordrhein-Westfalen<br />
e.V. 2007, ISBN 978-<br />
3-938174-47-0)<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
zungen erfüllt sein. Allerdings<br />
sind diese <strong>nicht</strong> ganz so strikt,<br />
wie bei der Beratungshilfe.<br />
Denn bei geringem verbleibenden<br />
Einkommen wird Prozesskostenhilfe<br />
als Ratenzahlung<br />
bewilligt. Daneben muss die beabsichtigte<br />
Rechtsverfolgung<br />
hinreichende Aussicht auf Erfolg<br />
bieten und darf <strong>nicht</strong> mutwillig<br />
sein. Dies ist der Fall,<br />
wenn eine verständige, <strong>nicht</strong> hilfebedürftige<br />
Partei, ihre Rechte<br />
<strong>nicht</strong> in einem Prozess wahrnehmen<br />
würde. Wird Prozesskostenhilfe<br />
bewilligt, werden von<br />
der Staatskasse die Kosten für<br />
das Gericht und den eigenen<br />
Anwalt übernommen. Geht der<br />
Prozess verloren und wird der<br />
Verlierer zur Kostentragung<br />
verpflichtet, sind die Kosten des<br />
gegnerischen Anwalts zu tragen.<br />
Bei Bewilligung von Prozesskostenhilfe<br />
fordert das Gericht<br />
für die Dauer von 4 Jahren regelmäßig<br />
Einkommensbelege<br />
an, um die Voraussetzungen für<br />
die Prozesskostenhilfe zu prüfen.<br />
Hier empfiehlt es sich dringend,<br />
die Unterlagen rechtzeitig<br />
vorzulegen, da andernfalls die<br />
Gefahr besteht, dass der Bewilligungsbeschluss<br />
aufgehoben<br />
wird.<br />
RA Susanne Gliech<br />
Tipp<br />
19<br />
IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG: Strassenzeitung@gmx.net
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
Auf Schusters Rappen die<br />
Natur durchstreifen - was<br />
kann schöner sein? Bewegung<br />
an frischer Luft tut<br />
gut und lenkt den Blick auf<br />
manches Kleinod der heimischen<br />
Flora.<br />
Kalkvorkommen im Boden,<br />
hohe Sommer- und <strong>nicht</strong> zu<br />
niedrige Wintertemperaturen,<br />
die Reflexion des Lichtes und<br />
der Wärme durch die hellen<br />
Felswände, kurz das <strong>Jena</strong>er<br />
Mikroklima bietet beste Voraussetzungen<br />
für das Gedeihen<br />
einer botanischen Kostbarkeit<br />
- der Orchideen.<br />
Davon sind hier 30 Arten zu<br />
bewundern. Die meisten blühen<br />
von Mai bis Juli, die größte<br />
Vielfalt weist das älteste<br />
Thüringer Naturschutzgebiet<br />
„Leutratal“ auf. Dieses 118<br />
Hektar große, seit 1937 geschützte<br />
Gebiet erstreckt sich<br />
über fünf Kilometer entlang<br />
der Muschelkalkhänge südlich<br />
der Stadt.<br />
Die Wege sind teilweise mächtig<br />
steil, es gibt keine markierten<br />
Wanderstrecken. Auch<br />
deshalb bietet sich eine zudem<br />
20<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
Kostbarkeit Orchidee<br />
30 Arten im geschützten Leutratal<br />
fachlich begleitete geführte Tour<br />
an. Solche Führungen bieten<br />
Orchideenfreunde vom Naturschutzbund<br />
(Tel. 03641-<br />
605704), die im Ortsteil Leutra<br />
ein Informationszentrum betreiben.<br />
In rund zwei Stunden führen<br />
sie von dort aus über Stock<br />
und Stein. Manche der zu den<br />
Kräutern zählenden mehrjährigen<br />
Pflanzen würde der Wanderer<br />
ohne die kundigen Hinweise<br />
glatt übersehen, denn eine<br />
Höhe von zehn Zentimetern ist<br />
<strong>nicht</strong> gerade augenfällig. Andere<br />
Vertreter dieser in Form und<br />
Farbe vielgestaltigen Schönheiten<br />
mit stets spiegelsymmetrisch<br />
aufgebauten Blüten erreichen 80<br />
Zentimeter.<br />
Orchideen sind äußerst empfindlich<br />
und reagieren sensibel<br />
auf Eingriffe in ihre Umwelt.<br />
Entscheidend ist die Weide anstelle<br />
der Mahd, denn die Tiere<br />
verschmähen die Orchideen<br />
wegen des bitteren Geschmacks<br />
und halten ihnen somit die kon-<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
kurrierenden Pflanzen fern. Die<br />
Sense dagegen macht keinen<br />
Unterschied. Ökonomisch<br />
lohnt die extensive Weide auf<br />
den steilen Hängen <strong>nicht</strong>. Sich<br />
selbst überlassen, kommen Büsche<br />
auf, Brennesseln und andere<br />
schnell wachsende Pflanzen<br />
nehmen den Orchideen die<br />
Luft. Deren winzig kleine Samenkörnchen<br />
brauchen Platz.<br />
Da sie keine Nährstoffspeicher<br />
haben, reicht ihre Kraft nur für<br />
einen kleinen Wurzelfaden, der<br />
im Boden auf einen Pilz wartet,<br />
um mit Nährstoffen versorgt<br />
werden zu können.<br />
Kommt diese Symbiose <strong>nicht</strong><br />
zustande, stirbt der Keimling ab.<br />
Deshalb sind manche Arten<br />
sehr selten oder gar vom Aussterben<br />
bedroht.<br />
Mit den Orchideen hat sich die<br />
Natur einen geradezu faszinierenden<br />
Luxus geleistet, den es<br />
zu bewahren gilt. Die Bewunderung<br />
dieser Schönheiten kostet<br />
<strong>nicht</strong>s. Der Preis besteht in<br />
der Verpflichtung, sie zu erhalten,<br />
zu pflegen und zu schützen.<br />
Das besorgen die organisierten<br />
Naturschützer, die auf<br />
Unterstützung durch engagierte<br />
Natur- und Wanderfreunde<br />
bauen. K. Wendt<br />
Fotos: J. Hennig<br />
Paul Patzer<br />
Wandergruppe „Paul Patzer“<br />
e. V. heißt <strong>Jena</strong>s ältester<br />
Wanderverein. Namenspatron<br />
Oberlehrer Patzer führte<br />
1960 erstmals öffentlich<br />
eine Tour durch die Natur.<br />
„Heimatkunde am Objekt“<br />
ist das Credo der ehrenamtlichen<br />
Wanderleiter. Pädagogisch<br />
geschickt bringen sie Informationen<br />
über Flora und<br />
Fauna, Heimatgeschichte und<br />
kulturhistorische Begebenheiten<br />
unterhaltsam rüber.<br />
Mitwandern kann jeder, bis<br />
zum Alter von 16 Jahren sogar<br />
kostenfrei. Die Wanderangebote<br />
reichen vom Spaziergang<br />
bis zur Langstrecke:<br />
vier bis 20 Kilometer.<br />
Das kleine mit Wissenswertem<br />
rund ums Wandern angereicherte<br />
Heft für 2008 gibt<br />
es in der „jena-information“.<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen
Erlesenes<br />
Heiße Maschen<br />
Sind Sie bei Ihrem letzten Besuch im<br />
Freibad ganz blass geworden, weil ein<br />
anderer Badegast den selben Bikini anhatte,<br />
wie Sie? Vermutlich haben Sie ihn<br />
im selben Katalog bestellt. Wer in den<br />
Sommermonaten Kleidungsstücke tragen<br />
will, die garantiert Unikate sind, und<br />
noch dazu geschickte Hände hat, kann<br />
sie sich einfach selbst herstellen. Ob peppig<br />
oder elegant, schrill oder schwarzweiß,<br />
Strick- und Häkelanleitungen für die warme Jahreszeit<br />
finden Sie in dem Buch „Heiße Maschen: Tops, Bikinis, Tuniken<br />
& Co. stricken und häkeln“, herausgegeben von Janne<br />
Graf im OZ-Verlag. (9,90 •, ISBN 978-3-89858-785-3).<br />
Schatzkiste Natur<br />
Das sicherlich preiswerteste Bastelmaterial<br />
ist für jeden zugänglich und kostet<br />
nur einen Spaziergang. Neben dieser<br />
Wohltat für Körper und Geist findet<br />
man in der Natur auch die notwendigen<br />
Utensilien, um z.B. Fingerpuppen,<br />
Bauernhoffiguren, Indianer-Pärchen aus<br />
Tannenzapfen, Kastaniendrachen, Muschelballerinas<br />
oder Schachfiguren aus<br />
Kork herzustellen. Eine Übersicht, was<br />
man alles aus Nüssen, Steinen oder Zapfen machen kann,<br />
sowie anschauliche Bastelanleitungen, bietet das Buch „Schatzkiste<br />
Natur: Basteln mit Naturmaterial“, erschienen im Stuttgarter<br />
Frechverlag (9,90 •, ISBN 978-3-7724-5223-9).<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
Verkohlung damals und heute<br />
Lutz Rathenow sollte den<br />
<strong>NOTausgang</strong>-Lesern längst<br />
kein Unbekannter mehr sein.<br />
Erst kürzlich erreichte uns die<br />
neueste Veröffentlichung des in<br />
<strong>Jena</strong> geborenen Lyrikers und<br />
Prosaautors, herausgegeben in<br />
der Regensburger edition<br />
buntehunde. Entstanden ist die<br />
Groteske „Im Land des<br />
Kohls“ zwar schon 1982, den<br />
Weg in die breite Öffentlichkeit<br />
fand sie <strong>aber</strong> erst in diesem Jahr.<br />
In der DDR gefürchtet und verboten, erschien sie in der BRD,<br />
wo Helmut Kohl gerade zum Bundeskanzler gewählt wurde,<br />
nur in einer limitierten Kleinauflage.<br />
Mit bissigem Witz beschreibt Rathenow den wohl damals<br />
und heute üblichen Kampf um politische Macht. Dabei bedient<br />
er sich eher abstrakter Bilder, wenn sich z.B. die Minister<br />
mit Braunkohl beschießen, während sich der Regierer in<br />
einer Tropfsteinhöhle hinter dem Geräteschuppen versteckt.<br />
Wer im Verlagsprospekt der edition buntehunde blättert, stößt<br />
auch auf den Donaustrudl, die Straßenzeitung unserer Kolleginnen<br />
und Kollegen aus Regensburg. „Die regelmäßige Zusammenarbeit<br />
geht bereits seit 2000“, erklärt Reinhard Kellner,<br />
Redaktionsleiter des Donaustrudls. Im Zuge der Kooperation<br />
mit der edition buntehunde entstanden verschiedene<br />
Lyrikbände, in diesem Jahr ein eindrucksvoller Kalender<br />
mit Portraits von Zeitungsverkäufern.<br />
Solche Projekte sind Lichtblicke. Wenn man es dem Dichter<br />
aus dem „Land des Kohls“ gleichtut und verlangt: „Regierer<br />
– erleuchte!“, bleibt es doch meistens dunkel.<br />
Daniel Pfletscher<br />
Lutz Rathenow: Im Land des Kohls. edition buntehunde,<br />
Regensburg 2008, ISBN 978-3-934941-36-6<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeigen<br />
21
Gaunerjagd im Netz<br />
Nervös verfolgt Nina den<br />
Kampf der Außerirdischen<br />
gegen die Solarianer über<br />
Martins Schultern hinweg.<br />
Der gewinnt im Spiel Leben<br />
um Leben. Ein Ende ist <strong>nicht</strong><br />
abzusehen. Dabei ist Nina<br />
doch so in Eile. Zu spät wird<br />
sie von der Chorprobe zurück<br />
kommen, um dann<br />
noch die Hausaufgabe erledigen<br />
zu können. Sie fasst sich<br />
ein Herz: „Martin, kann ich<br />
<strong>nicht</strong> mal ganz kurz an deinen<br />
Computer? Bitte!“ „Geht<br />
<strong>nicht</strong>. Siehst doch, ich habe<br />
gerade meine Glückssträhne.<br />
Wer die unterbricht, muss<br />
schön blöd sein.“ „Martin..?“<br />
„Was gibt es denn so Wichtiges,<br />
dass Du an den Computer<br />
musst?“ „Wir sollen ein<br />
Kurzreferat bei Frau Meyer<br />
halten. Dazu muss ich Internetseiten<br />
für Kinder finden,<br />
die auf den ersten Blick <strong>nicht</strong>s<br />
kosten. Sie sagte uns, dass<br />
oftmals nur schwer zu erkennen<br />
sei, wann und wodurch<br />
dennoch Kosten enstehen<br />
können. Wir sollen gewissermaßen<br />
auf Gaunerforschung<br />
ins Internet gehen.“<br />
„Cool“, engegnet Martin.<br />
„Das fetzt! Hättest Du mir<br />
ja <strong>aber</strong> auch gleich sagen<br />
können. Also Schwesterherz,<br />
das ist doch ganz sicher ein<br />
Fall für Zwei. Oder?“ Heike<br />
22<br />
NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />
HALLO<br />
Heute wollen wir uns ein Flugobjekt basteln. Legt dazu<br />
folgende Dinge zurecht:<br />
ein quadratisches Tuch, am besten Opas Taschentuch 40x40 cm,<br />
zwei dünne Fäden (fester Zwirn á 1,20m), eine leere Streichholzschachtel<br />
(aus Muttis Küche), Klebeband, Schere und als Ballast<br />
Kieselsteine, grober Sand, o.ä.<br />
Nun kann jeder mit dem Bau beginnen:<br />
Den 1. Faden befestigst du mit einem Doppelknoten an einer<br />
Ecke des Tuches. Danach zieht man den Faden durch die geöffnete<br />
Streichholzschachtel und befestigt das freie Ende an einer<br />
angrenzenten Ecke (wichtig: <strong>nicht</strong> an der gegenüberliegenden<br />
Ecke des Tuches). Die anderen beiden Ecken des Tuches werden<br />
in gleicher Weise verbunden. Jetzt wird die Streichholzschachtel<br />
in die Mitte der beiden Fäden verschoben und mit<br />
Klebeband fixiert. Die Schachte wird mit dem Ballast gefüllt<br />
(das genaue Gewicht solltet ihr ausprobieren) und verklebt.<br />
Alles fertig für den Start:<br />
Den Faden wickelst du um die Streichholzschachtel, legst diese<br />
in das Tuch und wirfst alles in die Höhe. Du wirst erstaunt sein,<br />
wie der Fallschirm gemütlich zum Boden zurückschwebt.<br />
Treffen sich<br />
zwei Hunde.<br />
Sagt der eine: „Ich bin<br />
adelig. Ich heiße „Hasso<br />
von Herrenhausen“! Sagt<br />
der andere: „Ich bin auch<br />
adelig. Ich heiße<br />
„Runter vom Sofa“.<br />
Der Vater<br />
liest am Bett<br />
Märchen vor, damit der<br />
kleine Sohn einschläft.<br />
Eine halbe Stunde<br />
später öffnet die Mutter<br />
leise die Tür und fragt:<br />
„Ist er endlich eingeschlafen?“<br />
Antwortet<br />
der Sohn:<br />
„Ja, endlich.“<br />
ihr kleinen und<br />
großen Bastler!<br />
Bernis Lachsack<br />
Eine Tüte<br />
grüner Wind<br />
Lucys Pläne für die Ferien sahen<br />
erst ganz anders aus. Und<br />
jetzt soll Lucy ganz allein zu<br />
Tante Paula nach Irland fahren.<br />
Zu Tante Paula, die sie<br />
gar <strong>nicht</strong> kennt und nach Irland,<br />
wo es immerzu regnet.<br />
Aus Protest färbt Lucy sich<br />
ihre Haare irischrot, denn<br />
Iren haben ja bekanntlich alle<br />
rote Haare. Als sie nach Irland<br />
kommt, hat sie lauter<br />
Vorurteile, welche <strong>aber</strong> relativ<br />
schnell abgebaut werden.<br />
Schnell findet sie neue Freunde<br />
und stellt fest, dass dieser<br />
Sommer sehr aufregend ist<br />
und ganz anders verläuft, als<br />
Lucy sich vorgestellt hat. Am<br />
Ende möchte Lucy gar <strong>nicht</strong><br />
mehr von Irland weg, findet<br />
Tante Paula voll in Ordnung<br />
und weiß, dass sie auf jeden<br />
Fall wieder kommen will.<br />
Gesine Schulz: Eine Tüte<br />
grüner Wind. Sommerferien<br />
in Irland, Ueberreuter Verlag<br />
Nach dem Pferderennen<br />
spricht der Reporter mit dem Sieger:<br />
„Das war ein klasse Rennen von ihnen.“<br />
„Na ja“, antwortete der Jockey, „eigentlich wäre<br />
ich viel schneller gewesen,<br />
<strong>aber</strong> ich musste ja bei meinem<br />
Pferd bleiben!“<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
○<br />
Anzeige
Ein Leben nach dem Alkohol<br />
Du schaffst es, doch du schaffst es <strong>nicht</strong> allein<br />
Zwei Sätze waren Josef als<br />
Startkapital mitgegeben. Den<br />
ersten hatte er auf den ersten<br />
Schritten seines neuen Lebens<br />
verinnerlicht: „Lass das erste<br />
Glas stehen!“ Der Satz ist einfach<br />
gesprochen. Bisher ver-<br />
Zwei Sätze<br />
mochte er ihn immer in kritischer<br />
Situation zu erinnern und<br />
entsprechend zu handeln.<br />
Vielleicht hatte er gerade deshalb<br />
dem zweiten Satz so gar<br />
keine Bedeutung beimessen<br />
wollen: „Du schaffst es, doch<br />
du schaffst es <strong>nicht</strong> allein.“<br />
Bis zu dem Tag, als er sich eingestehen<br />
musste, sein Leben<br />
<strong>nicht</strong> mehr meistern zu können,<br />
dachte er, dass er auf sich<br />
ganz allein gestellt sei. Was er<br />
<strong>nicht</strong> auf die Reihe brachte,<br />
würde eh’ <strong>nicht</strong> gut gehen.<br />
Wenn ihm etwas <strong>nicht</strong> gelang,<br />
suchte er selten Rat. Er hatte<br />
zu bitten <strong>nicht</strong> gelernt. Oder<br />
verlernt? Zu oft wurde er zurückgewiesen<br />
oder hatte in<br />
seinem Umfeld erfahren, wie<br />
schmerzhaft es anderen war,<br />
zurückgewiesen zu sein. Nein,<br />
das sollte ihm <strong>nicht</strong> geschehen.<br />
Er mochte Enttäuschungen<br />
<strong>nicht</strong> erleben. Mit ihnen konnte<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
er nur schwerlich umgehen.<br />
Er sagte einmal, er sei Perfektionist,<br />
ohne perfekt zu sein.<br />
Dann tun Fehler doppelt weh.<br />
Er konnte sich keinen verzeihen.<br />
Deshalb suchte er keinen<br />
Rat, eher Trost. Aber wann<br />
tröstet wer den anderen? Seine<br />
Umwelt sah seine Probleme<br />
<strong>nicht</strong>. Konnte sie <strong>nicht</strong> sehen.<br />
Josef deckelte alles. Wie<br />
es drinnen aussieht, geht Niemand<br />
was an. Dabei ist er kein<br />
schweigsamer Typ. Beileibe<br />
<strong>nicht</strong>. Im Gegenteil. Dennoch,<br />
über sich reden, über das reden,<br />
was ihn bewegte, das<br />
konnte er <strong>nicht</strong>. Also redete er<br />
entweder über das Große und<br />
Ganze und eben - worüber<br />
reden wir: Über Männer und<br />
Frauen. Und wo tut das der<br />
Mann? Im Glas-Bier-Geschäft.<br />
Das schaffe ich allein<br />
Das schaffe ich schon, war<br />
seine Devise. Und: Das schaffe<br />
ich allein. Ich brauche keinen.<br />
Wenn das ein Einsiedelmönch<br />
sagt, hat der seinen<br />
Gott und sicher den einen, der<br />
ihm sein Tuch webt und den<br />
anderen, der das Brot mit ihm<br />
teilt. Josef tut sich schwer mit<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
seinem Gott. Sein Gott ist tot.<br />
Die Partei seiner Jugend und<br />
besten Mannesjahre war so<br />
unfehlbar <strong>nicht</strong>, wie Gott<br />
gleich sie ihr Manifest verkündete.<br />
Sein Gott ist tot und an<br />
den, der ihm auf einem Aufkleber<br />
angeboten wurde:<br />
„Wenn Dein Gott tot ist,<br />
nimm meinen“, konnte er<br />
<strong>nicht</strong> glauben. Er hatte nur<br />
sich. Sich ganz allein. Mit seinem<br />
Wissen, seinen Fähigkeiten,<br />
Fertigkeiten, Neigungen,<br />
Erfahrungen und Gewohnheiten.<br />
So wurde er, was er ist.<br />
So wurde er auch zum Alkoholiker.<br />
„Wir sind zu lebenslanger<br />
Einzelhaft verurteilt in<br />
unserer eigenen, einsamen<br />
Haut“, lässt Tennessie Williams<br />
den Mann in der Schlangenhaut<br />
sagen. Und Josef<br />
merkte bald, dass sein Leben<br />
verdammt schwer war im<br />
Einsam sein.<br />
Am Selbsthilfetag wurden seine<br />
Kreise immer kleiner, die<br />
er um den Informationsstand<br />
einer Selbsthilfegruppe für Alkoholiker<br />
zog. Heute ist er<br />
froh, sie besucht zu haben. Es<br />
tut ihm gut, anderen zuzuhören,<br />
ihre Erfahrung, Hoffnung<br />
und Kraft zu teilen.<br />
J. Hennig<br />
DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Selbsthilfegruppen für<br />
Menschen mit Alkoholproblemen<br />
findet der Interessierte<br />
in der Begegnungsstätte<br />
des „Hilfe zur<br />
Selbsthilfe“ – Begegnung<br />
<strong>Jena</strong> e.V. in Winzerla,<br />
Max-Steenbeck-Str. 43<br />
Tel.: 036 41/61 89 88<br />
SHG „Klosterwald“<br />
Treffen: 1. und 3. Montag im<br />
Monat, 16.30 Uhr<br />
Kontakt: Herr Möller<br />
SHG „Neues Leben“<br />
Kontakt: Frau Reinhofer<br />
Treffen: 2. und 4. Montag im<br />
Monat, 16.30 Uhr<br />
SHG „Neueinsteiger“<br />
Treffen: 14-tägig dienstags<br />
16.00 Uhr<br />
Kontakt: Herr Werner<br />
SHG „Mittwochsgruppe“<br />
Treffen: 1. und 3. Mittwoch<br />
im Monat, 16.30 Uhr<br />
Kontakt: Herr Kieslich<br />
SHG „Futurum“<br />
Treffen: 2. Mittwoch im Monat,<br />
17.00 Uhr<br />
Kontakt: Herr Hertel<br />
SHG „Neuer Weg“<br />
Kontakt: Herr Werner<br />
Treffen: 2. und 4. Donnerstag<br />
im Monat, 16.30 Uhr<br />
SHG „Station 4“<br />
Treffen: 14-tägig samstags<br />
14.00 Uhr, Kontakt: Frau<br />
Schönewolf, Herr Stephan<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
„Afrikanische Tage“ in <strong>Jena</strong> bietet<br />
das Festival de Colores vom<br />
6. bis 15 Juni. Der gleichnamige<br />
ehrenamtlich arbeitende Verein<br />
Afrikanische Tage-Festival de Colores<br />
Jenseits überkommener Wahrnehmungsmuster<br />
stellt dieses Jahr schon zum<br />
vierten Mal einen Kultur- und<br />
Sprachraum dieser Erde vor,<br />
um zum interkulturellen Dialog<br />
einzuladen. Ein abwechslungsreiches<br />
Programm erwartet<br />
den Besucher, um ihm<br />
unseren südlichen Nachbarkontinent<br />
facettenreich und<br />
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />
jenseits überkommener Wahrnehmungsmuster<br />
näher zu<br />
bringen. So sollen ein interaktiver<br />
Straßenparcours und ein<br />
„Kamerunischer Abend“ Afrika<br />
erlebbar machen. Neben<br />
Konzerten, Ausstellungen und<br />
einem internationales Fußballspiel<br />
werden Lesungen und<br />
Vorträge geboten, die kostenlos<br />
besucht werden können. So<br />
kann der Besucher beispielsweise<br />
am 10. Juni auf literarische Entdeckungsreise<br />
gehen. Ab 20.15<br />
Uhr stellen Studenten in der Thalia-Buchhandlung<br />
in der „neuen<br />
mitte“ Literatur aus Schwarzafrika<br />
vor und laden zur Diskussion<br />
ein. Näheres zum „Fest der<br />
Farbigen“ finden Sie unter:<br />
www.festival-de-colores.de.<br />
23
Grete-Unrein-Schule <strong>Jena</strong> FSU <strong>Jena</strong><br />
SCHOTT Villa<br />
Tiefgarage in <strong>Jena</strong><br />
FSU <strong>Jena</strong><br />
SCHOTT Villa<br />
SCHOTT GlasMuseum F-Haus <strong>Jena</strong>