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KOSTENLOS aber nicht UMSONST - NOTausgang Jena eV

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Die Straßenzeitung aus <strong>Jena</strong> www.notausgang-jena.de<br />

„Ich sehe was, was du <strong>nicht</strong> siehst!“<br />

<strong>KOSTENLOS</strong> <strong>aber</strong> <strong>nicht</strong> <strong>UMSONST</strong>


Titelbild: Andreas Mützlaff, Sascha Hübner<br />

2<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

I N H A L T<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

○<br />

Gedanken zum<br />

Titelbild S. 03<br />

Kostenlose Angebote<br />

sind in <strong>Jena</strong> rar S. 04<br />

Frauen-Nacht-Taxi S. 04<br />

Tafelhaus <strong>Jena</strong> an<br />

der Leistungsgrenze S. 05<br />

Ein Raum für<br />

das Umsonst S. 06<br />

Gebrauchtes hilft<br />

mehrfach S. 07<br />

Museumsnacht<br />

für lau S. 07<br />

Dem Leben mehr<br />

Leben geben S. 08<br />

Mit dem Schlauchboot<br />

auf der Saale S. 09<br />

Humor - Würze des<br />

Lebens S. 10<br />

Sängerwettstreit<br />

im Park S. 11<br />

SPEZIAL:<br />

Der Zauber<br />

gefrorenen Lichts S. 12-13<br />

Stadtmuseum - Galerie<br />

Schwing - Räume in denen<br />

Kunst wirkt S. 14<br />

Schöne neue Welt S. 15<br />

„<strong>Jena</strong> tüftelt“ S. 16<br />

250 x „Akrützel“ S. 17<br />

Eingeloggt und<br />

Abgezockt S. 18<br />

Rechtsseite:<br />

Gerichtskosten S. 19<br />

30 Kostbarkeiten S. 20<br />

Erlesenes S. 21<br />

Kinderseite:<br />

Basteltipp „Der Traum<br />

vom Fliegen“<br />

Gaunerfahndung S. 22<br />

Ein Leben nach<br />

dem Alkohol S. 23<br />

Nächste Ausgabe:<br />

August 2008<br />

W O H I N - W E N N ?<br />

Kontakt- und<br />

Beratungsstelle<br />

für Obdachlose:<br />

Ein Dach für Alle<br />

e.V. (EDA)<br />

Merseburger Str. 27<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 880030<br />

Übergangswohnheim<br />

der Stadt <strong>Jena</strong><br />

Am Steiger 4<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.:(03641) 449335<br />

Treff´s:<br />

<strong>Jena</strong>er Tafel e.V.<br />

Tafelstube<br />

Seidelstraße 21<br />

07749 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 336920<br />

Lucie e.V.<br />

Begegnungsstätte<br />

Wagnergasse 25<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 44 32 89<br />

Wohnberechtigungsscheine:<br />

Denkmal- u. Sanierungsamt<br />

(D-u.S-Amt),<br />

Wohnungsbauförderung<br />

Leutragraben 1<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 495131<br />

Wohngeld:<br />

Wohngeldstelle im<br />

D -u. S-Amt<br />

Leutragraben 1<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 495131<br />

Schuldnerberatung:<br />

Sozialamt <strong>Jena</strong><br />

Carl-Pulfrich-Str. 1<br />

07745 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 494651<br />

Schuldnerberatung<br />

<strong>Jena</strong> e.V.<br />

Fischergasse 2<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 425507<br />

Sucht:<br />

DRK - amb. Drogenhilfe<br />

„Chamäleon“<br />

Paradiesstraße 3<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 239540<br />

Psychosoz. Beratungs-<br />

und Behandlungsstelle<br />

f. Suchtkranke<br />

u. -gefährdete<br />

Kritzegraben 4<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 449322<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Begegnung <strong>Jena</strong> e.V.<br />

Buchaer Straße 6<br />

07745 <strong>Jena</strong><br />

Tel.:(03641) 618988<br />

Psych. Probleme:<br />

Psychosoz. Kontaktund<br />

Beratungsstelle<br />

der Diakonie<br />

Neugasse 13<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 387070<br />

IKOS <strong>Jena</strong><br />

Löbdergraben 7<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 615360<br />

Behinderte:<br />

Beratungsstelle des<br />

<strong>Jena</strong>er Zentrums für<br />

selbstbest. Leben<br />

Hermann-Pistor-Str.1<br />

07745 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 331375<br />

Kinder:<br />

Kinder-City e.V.<br />

Anna-Siemsen-Str. 47<br />

07745 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 213415<br />

Familie:<br />

Zentrum für Familien<br />

und Alleinerziehende<br />

e.V.<br />

Dornburgerstr. 26<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 421398<br />

Frauen:<br />

<strong>Jena</strong>er<br />

Frauenhaus e.V.<br />

Wagnergasse 25<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 449872<br />

<strong>Jena</strong>erFrauenhaus@jetzweb.de<br />

Nottelefone:<br />

Nottelefon für<br />

Frauen in Gewaltsituationen<br />

Tel.: 0177- 4787052<br />

Kinder- und<br />

Jugendnottelefon<br />

Tel.: 0800 00 8008<br />

Telefonseelsorge<br />

Tel.: 0800 1110111<br />

Allgemeine<br />

Sozialberatung:<br />

Caritas-Beratungsstelle<br />

<strong>Jena</strong><br />

Wagnergasse 29<br />

Tel.: (03641) 449257<br />

Bürgerstiftung<br />

Zwischenraum:<br />

Freiwilligenagentur<br />

<strong>Jena</strong><br />

Am Rähmen 27<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 6349558<br />

Mädchenprojekt<br />

<strong>Jena</strong> e.V.<br />

Drackendorferstr. 12a<br />

07747 <strong>Jena</strong><br />

Tel.: (03641) 443967<br />

Stand 18.01.2008<br />

<strong>NOTausgang</strong> - Vertrieb - Verkäuferbetreuung<br />

Mo - Fr 8.00 - 12.00 Uhr Di u. Fr 13 - 16 Uhr<br />

I M P R E S S U M<br />

NOTAUSGANG<br />

Die Straßenzeitung aus <strong>Jena</strong><br />

Herstellung und Vertrieb erfolgen im Ehrenamt<br />

zu gemeinnützigen Zwecken.<br />

Mitglied<br />

im Bundesverband<br />

Soziale Straßenzeitungen<br />

e. V.<br />

Redaktion und Vertrieb:<br />

Adresse:<br />

Markt 19<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Telefon: (03641) 36 43 98 und 33 23 53<br />

Telefax: (03641) 33 23 55<br />

E-Mail: Strassenzeitung@gmx.net<br />

Redaktionsleiter:<br />

Joachim Hennig (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktionsteam:<br />

Leonore Brockmann, Heike Bödefeld,<br />

Sascha Börner, Tilman Hesse, Benny<br />

Höffling, Gundela Irmert-Müller, Thomas<br />

Nordmann, Berit Oberländer, Daniel<br />

Pfletscher, Konrad Wendt, Sandra Wilhelm,<br />

Doreen Wolf<br />

Layout:<br />

Andreas Mützlaff, Dietmar Grocholl<br />

Anzeigen und Vertrieb:<br />

Liesa Geisenhainer<br />

Redaktionssitzung:<br />

mittwochs 14-tägig von 15 bis 17.30 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Logo:<br />

Zoom Media (03641) 62 42 0<br />

Druckfilm:<br />

Satzstudio Sommer GmbH<br />

Druck:<br />

Saale-Betreuungswerk der<br />

Lebenshilfe <strong>Jena</strong> gGmbH<br />

Alle namentlich oder durch Initialen gezeichneten<br />

Beiträge geben <strong>nicht</strong> zwangsläufig die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Die Autoren zeichnen für den Inhalt eigenverantwortlich.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht vor,<br />

die Beiträge zu bearbeiten und zu kürzen. Für unverlangt<br />

zugeschickte Manuskripte und Fotos wird<br />

keine Haftung übernommen. Für Termine der<br />

Veranstalter übernehmen wir keine Gewähr. Der<br />

Nachdruck von Beiträgen - auch auszugsweise - ist<br />

nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Den Inhalt der Anzeigen verantworten die Inserenten.<br />

Alle Mitbürger sindzu ehrenamtlicher Mitarbeit<br />

an der Gestaltung unserer Zeitung eingeladen.<br />

Herausgeber:<br />

Straßenzeitung <strong>NOTausgang</strong> e.V.,<br />

Markt 19, 07743 <strong>Jena</strong><br />

Ilona Eberhardt (Vorsitzende)<br />

Alfred Hertel (stellv. Vorsitzender)<br />

Bankverbindung:<br />

Konto 11142 bei Sparkasse <strong>Jena</strong><br />

(BLZ: 830 530 30)<br />

GEGRÜNDET IM JULI 1997<br />

(Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 22.04.2008)


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

○<br />

Auf ein Wort<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Liebe<br />

Leserin,<br />

lieber<br />

Leser,<br />

kennen<br />

Sie auch<br />

den Witz,<br />

mit der<br />

Pointe:<br />

„Dafür haben die Geld, <strong>aber</strong><br />

um unsereins studieren zu lassen<br />

<strong>nicht</strong>?“ Nein? Na gut, das<br />

macht rein gar <strong>nicht</strong>s. Über<br />

den Witz kann eh nur lachen,<br />

wer zumindest genüsslich<br />

darüber schmunzelt, wenn<br />

ihm ein Mensch begegnet,<br />

der aus seiner Bildung und<br />

Ausbildung so gar <strong>nicht</strong>s<br />

gemacht hat, die für den Betreffenden<br />

zwar kostenlos<br />

war <strong>aber</strong> scheinbar auch völlig<br />

umsonst.<br />

Das Leben kann als<br />

„Wünsch-Dir-was-Veranstaltung“<br />

angenehm sein. Da ist<br />

sicher auch alles kostenlos.<br />

Da spielt Geld keine Rolle.<br />

Man hat es halt. Die alles entscheidende<br />

Frage steht auf<br />

keinem Fall im Drehbuch:<br />

„Wer soll das bezahlen?“<br />

Diese Frage <strong>aber</strong> entscheidet<br />

oft über Bestand und Fortbestand<br />

sozialer Projekte und<br />

Initiativen und über die Möglichkeit<br />

von sozial Benachteiligten,<br />

an Kultur, Kunst, Bildung<br />

- am Leben in der<br />

Kommune - Teil zu haben.<br />

Darauf machten Ehrenamtliche<br />

aus sozialen Vereinen<br />

und von Selbsthilfegruppen<br />

in einem Redaktionsgespräch<br />

aufmerksam. Grund genug<br />

für uns, in diesem Heft der<br />

Frage nachzugehen und kostenlosen<br />

Angeboten in <strong>Jena</strong><br />

auf die Spur zu kommen.<br />

Joachim Hennig<br />

Gedanken zum Thema<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

Nichts ist umsonst, auch wenn die Nutzung <strong>nicht</strong>s kostet<br />

Auf zeitgemäß solidem<br />

Grund sind sie gebettet: der<br />

Kinderspielplatz im Paradies,<br />

der Drackendorfer Park und<br />

die Schott-Villa.<br />

Kies, Schotter, Moos, Knete<br />

Blech, Koks, Lappen, Pulver,<br />

Pinke, Pinkepinke, Mücken,<br />

Bimbes, Bims. Wie immer wir<br />

es auch benennen: „Geld ist<br />

der einzige Kitt, der hält, wenn<br />

man davon genügend hat“,<br />

heißt es in einem Song.<br />

Nichts ist umsonst. Nicht<br />

einmal der Tod. Der muss mit<br />

dem Leben bezahlt werden.<br />

Plattitüden?<br />

Es ist kein Geheimnis, dass<br />

die Entscheidung in Mainz,<br />

das Schott-Museum in <strong>Jena</strong><br />

einzurichten, erst gefallen war,<br />

als die Tochter der aus <strong>Jena</strong><br />

hervorgegangenen Weltfirma<br />

in die Gewinnzone trat. Wer<br />

kostenlos Gutes tun will, muss<br />

das Geld erst erworben haben,<br />

das er auf diese Weise<br />

ausgeben will. Insider sagen,<br />

dass sich die Stadt über die<br />

Einrichtung des ICE-Haltepunktes<br />

auch deshalb gefreut<br />

hat, weil mit dem Neubau des<br />

Paradiesbahnhofes auch<br />

Nichts geht mehr unter diesem Zeichen<br />

Soziale Sraßenzeitungen suchen Alternative für Zusammenarbeit<br />

Der Versuch, die Zusammenarbeit<br />

sozialer Straßenzeitungen<br />

durch einen Bundesverband<br />

zu fördern, ist gescheitert.<br />

Verzweifelte Versuche<br />

einzelner Vertreter unterschiedlicher<br />

Straßenzeitungen<br />

die Auflösung des Bundesverbandes<br />

durch Neuwahl eines<br />

engagierten neuen Vorstandes<br />

abzuwenden misslang.<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

zwingender Grund gegeben<br />

war, den vorderen Teil des<br />

Paradieses neu zu gestalten.<br />

Wenn ich im Drackendorfer<br />

Park joggend morgens meinem<br />

Nachbarn begegne, der<br />

dort seinen Hund Gassi führt,<br />

dann denken sicher weder er<br />

noch ich daran, dass ihn zu<br />

gestalten und zu pflegen, Geld<br />

kostet. Allenfalls nehmen wir<br />

es als Selbstverständlichkeit.<br />

Und so auch die Schulden, die<br />

unsere Stadtoberen auch dafür<br />

Jahr um Jahr angehäuft haben.<br />

Also setzen die Straßenzeitungen<br />

ihre Hoffnung auf<br />

das Internationale Netzwerk<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Schon die Nachricht von zu<br />

erwartenden Überschüssen in<br />

der Stadtkasse scheint Begierlichkeiten<br />

geweckt zu haben.<br />

Der Ruf nach neuen Ausgaben<br />

wird manchenorts vernehmbar.<br />

Da stehen die Stadtväter<br />

wieder einmal zwischen<br />

Baum und Borke. Sollen sie<br />

zuerst die Schuldenlast bedienen<br />

oder doch lieber den<br />

Wünschen nach zusätzlichen<br />

Ausgaben nachgeben? Dafür<br />

stehen die Zeichen günstig, so<br />

kurz vor nächsten Wahlen.<br />

Joachim Hennig<br />

Sozialer Straßenzeitungen. Im<br />

Protokoll der ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung, die<br />

die Auflösung des BsoS beschloss,<br />

heißt es: „Es besteht<br />

die Hoffnung, durch einen<br />

„Schritt zurück“, nämlich der<br />

Auflösung des Verbandes,<br />

trotzdem unter dem Dach des<br />

INSP einen Schritt vorwärts<br />

zu kommen.“ Jo.He.<br />

3<br />

UNSERE INTERNETSEITE: www.notausgang-jena.de


4<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

Kostenlose Angebote sind auch in <strong>Jena</strong> rar<br />

Selbst ehrenamtliche Initiativen und Vereine sind zum Nulltarif selten zu haben<br />

Parkbänke im Paradies laden<br />

zum Verweilen ein.<br />

Kostenlose Angebote der<br />

Stadt für ihre Bürger im Alltag<br />

zu finden, ist schwer. Selbst<br />

für den Schlafplatz im Übergangswohnheim<br />

für Obdachlose<br />

sind 3,10 Euro für den<br />

Erwachsenen pro Nacht zu<br />

zahlen. Die Parkbank im Paradies,<br />

der Oberaue oder<br />

anderenorts zu nutzen, ist kostenlos,<br />

doch auch das ist im<br />

Auch Kostenloses kostet<br />

doppelten Sinne <strong>nicht</strong><br />

umsonst. Der Erholungseffekt<br />

ist nur um den Preis des<br />

Aufstellens und der Pflege des<br />

Umfeldes zu haben. Auch was<br />

uns selbstverständlich ist, was<br />

wir selbstverständlich kostenlos<br />

nutzen, hat seinen Preis.<br />

Das Büro des Oberbürger-<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

tät eines Wirtschaftsstandorts<br />

wie <strong>Jena</strong> bei und schaffen<br />

dadurch auch Arbeit bzw. fördern<br />

die Ansiedelung von Unternehmen<br />

in <strong>Jena</strong>. Unsere<br />

Stadt bietet dabei den perfekten<br />

Rahmen und ein angenehmes<br />

Ambiente. Im Detail zäh-<br />

<strong>Jena</strong> lebenswert machen<br />

len dazu Kindergärten in allen<br />

Stadtteilen, eine beste schulische<br />

Infrastruktur, eine moderne<br />

Stadtbibliothek, eine<br />

städtische Musikschule, eine lebendige<br />

Kulturszene mit einem<br />

breiten Kulturangebot,<br />

eine hervorragende Stellung<br />

im Bereich der Aus- und Weiterbildung,<br />

der herausragende<br />

Stellenwert der Familie in unserer<br />

Stadt: Die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf hat<br />

oberste Priorität in der Stadtpolitik.<br />

Außergewöhnliche<br />

Öffnungzeiten für die Kinderbetreuung<br />

bieten Eltern die<br />

Gelegenheit, sich guten Gewissens<br />

beruflich zu verwirklichen,<br />

da ihre Kinder in guten<br />

Händen sind.“<br />

Joachim Hennig<br />

Matthias Müller<br />

Fotos (2): A. Mützlaff<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

hg. Es hat sich bewährt, das<br />

Frauen-Nacht-Taxi in <strong>Jena</strong>. Eine<br />

Initiative der Gleichstellungsbeauftragten<br />

der Stadt <strong>Jena</strong> und des<br />

Beratungszentrums „Lucie“ e.V.<br />

Bis zum 30. April währte die<br />

Etappe des von der Stadt geförderten<br />

Projekts. Statistisch<br />

war es noch <strong>nicht</strong> ausgewertet,<br />

als wir mit der Projektbeauftragten<br />

Heike Schneider dazu ins<br />

Gespräch kamen. „So viel lässt<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

meisters lässt uns wissen: „Uns<br />

ist wichtig, dass jeder Einwohner<br />

<strong>Jena</strong>s die Möglichkeit hat,<br />

die Angebote der Kultur- und<br />

Sporteinrichtungen der Stadt<br />

zu nutzen.“ Und da redet<br />

schon keiner mehr von kostenlos.<br />

Zu groß ist die Zahl der<br />

Sport-, Sozial-, Kultur-,<br />

Kunst-, Frauen-, Migrantenund<br />

sonstiger Vereine, deren<br />

Angebote ohne Förderung<br />

durch die Stadt unmöglich<br />

wären. Dazu betont Oberbürgermeister<br />

Dr. Albrecht<br />

Schröter: „In <strong>Jena</strong> sind es Tausende<br />

Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürger, die sich Tag für<br />

Tag durch vielfältiges ehrenamtliches<br />

Engagement in zahllosen<br />

Vereinen um das Gemeinwohl<br />

verdient machen,<br />

indem sie - zum Teil über viele<br />

Jahre und Jahrzehnte hinweg<br />

- ihre Zeit, ihre Kraft, ihr<br />

Können und ihre Kreativität<br />

für andere einsetzen. Doch<br />

auch eine gute Vereinsarbeit<br />

kann selten ohne die finanzielle<br />

Bezuschussung durch die<br />

Stadt geleistet werden.“<br />

Allein 2008 erbringt die Stadt<br />

mit 2,67 Millionen Euro ihren<br />

Anteil für deren Arbeit.<br />

Und dieses Geld ist gut angelegt.<br />

Bereits das dritte Mai-<br />

Das Einzige seiner Art in Thüringen<br />

Frauen-Nachttaxi auf <strong>Jena</strong>s Straßen<br />

sich heute sagen: Gute Nachrichten<br />

haben es offenbar<br />

schwerer, von Mund zu Mund<br />

weitergetragen zu werden, als<br />

schlechte. Durch Veröffentlichungen<br />

in der Lokalpresse<br />

und mit Flyern informierten<br />

wir darüber, dass in den<br />

besonders dunklen Monaten<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Wochenende wird das unter<br />

Beweis stellen. Zahlreiche Kulturgruppen<br />

und Kunstvereine<br />

werden ihre Beiträge zum<br />

Gelingen des Stadtfestes „ Vivat<br />

scientia“ mit dem „Zug<br />

der Geister“ in der „Stadt der<br />

Wissenschaft 2008“ leisten.<br />

Auf unsere Frage, was er Kritikern,<br />

die statt Sozialem und<br />

Kultur lieber Handwerk und<br />

Gewerbe gefördert wissen<br />

wollen, zu entgegnen habe,<br />

sagt der Oberbürgermeister:<br />

„ Wir sind der festen Überzeugung,<br />

dass all die oben genannten<br />

Aktivitäten das Leben<br />

in unserer Stadt lebenswert<br />

machen. Die sog. "weichen<br />

Standortfaktoren" sind in zunehmendem<br />

Maße in den vergangenen<br />

Jahren ins Blickfeld<br />

der Unternehmen gerückt,<br />

denn sie tragen zur Attraktivi-<br />

Paradies - Kinderspielplatz<br />

Februar bis April und Oktober<br />

bis Dezember dieses Jahres<br />

für Frauen in der Zeit von<br />

20 bis 6 Uhr die Möglichkeit<br />

geschaffen wurde, ein Frauen-<br />

Nachttaxi zu nutzen. Das einzige<br />

seiner Art in Thüringen“.<br />

Jede Frau ab 16 Jahren mit<br />

Hauptwohnsitz in <strong>Jena</strong> und<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

den eingemeindeten Orten kann<br />

pro Monat drei Gutscheine für<br />

die Fahrt erhalten. Die Differenz<br />

zwischen Gutscheinwert (2,50<br />

Euro) und Fahrpreis zahlt die<br />

Nutzerin.“ Auskünfte zum Projekt<br />

geben Frau Schneider und<br />

die Mitarbeiterinnen des Beratungszentrums<br />

„Lucie“ e.V.<br />

Kontakt: Wagnergasse 25<br />

07743 <strong>Jena</strong><br />

Tel. 443289


Zweiundfünfzig Helfer im Ehrenamt<br />

Tafelhaus bei 950 Bedürftigen an der Leistungsgrenze<br />

Der Tag beginnt früh in der Seidelstraße<br />

21. Wenn der Berufsverkehr<br />

auf der benachbarten<br />

Schnellstraße unaufhörlich in die<br />

Stadt drängt, starten die Angestellten<br />

und Ehrenamtlichen des<br />

<strong>Jena</strong>er Tafel e.V. ihre Arbeit. Sie<br />

haben viel zu tun. Schließlich<br />

wollen wöchentlich 950 Bedürftige<br />

mit Lebensmitteln versorgt<br />

werden.<br />

Gegen 8.00 Uhr beginnen die<br />

Fahrer ihre Tour zu hiesigen Supermärkten,Lebensmittelhändlern<br />

und Bäckereien. Hier<br />

holen sie ab, was manche vorschnell<br />

als Wohlstandsmüll bezeichnen.<br />

Die zur Verfügung<br />

gestellten Waren finden im Wirtschaftsprozess<br />

keine Verwendung<br />

mehr. Fast alles ist noch<br />

von einwandfreier Qualität. Viele<br />

freiwillige Helfer packen mit<br />

an, wenn es heißt, die Spreu<br />

vom Weizen zu trennen. Und<br />

dafür bleibt <strong>nicht</strong> viel Zeit. Dennoch<br />

handeln sie nach dem<br />

Motto: Unsere Kunden bekommen<br />

nur angeboten, was<br />

wir auch selber essen würden.<br />

In den nach Obst und Gemüse<br />

sowie Lebensmittel getrennten<br />

Ausgabestellen beginnt pünktlich<br />

um 15.00 Uhr das Verteilen.<br />

Doch bereits eine Stunde<br />

zuvor sammeln sich die ersten<br />

Bedürftigen auf dem Grundstück<br />

des Vereins. Manche nutzen<br />

in der Tafelstube, dem Gästeraum<br />

mit angeschlossener<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Gegen 8.00 Uhr starten die Fahrer des <strong>Jena</strong>er Tafel e.V.<br />

ihre Tour... Foto: A. Mützlaff<br />

Küche, das Angebot bei Kaffee<br />

und kostenlosem Kuchen<br />

Kontakte zu pflegen. Die Tafelstube<br />

öffnet um 8 Uhr morgens.<br />

Die Köchinnen bereiten täglich<br />

das Frühstück, Mittagessen und<br />

ein kleines Imbissangebot. Gegen<br />

einen geringen Unkostenbeitrag<br />

sind Gäste und Besucher<br />

herzlich eingeladen sich zu<br />

stärken und mit alkoholfreien<br />

Getränke zu erfrischen.<br />

So hat sich, noch ehe die Ausgabe<br />

der Lebensmittel beginnt,<br />

eine Schlange Wartender gebildet.<br />

Jeder Besitzer eines Tafelpasses<br />

lässt sich nun für einen<br />

symbolischen Betrag Beutel und<br />

Taschen füllen. Schnell und<br />

freundlich werden die Lebensmittel<br />

verteilt, deren Bereitstellung<br />

durch die Sponsoren und<br />

Ausgabe durch die Tafelmitarbeiter<br />

keine Selbstverständlichkeit<br />

ist.<br />

Deshalb wird der von Herzen<br />

kommende Dank von den<br />

insgesamt 52 Ehrenamtlichen<br />

als persönlicher Lohn gerne angenommen.<br />

Viele von ihnen<br />

kommen selbst aus der Problematik<br />

Bedürftigkeit. Sie wollen<br />

durch ihr Engagement dem<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Verein etwas von der Hilfe zurück<br />

geben, die sie selbst erfahren<br />

(haben). Andere waren im<br />

Rahmen einer geförderten<br />

Maßnahme beschäftigt, blieben<br />

der Tafel jedoch treu. Sie schätzen<br />

die familiäre Arbeitsatmosphäre<br />

und das Gefühl, gebraucht<br />

zu werden.<br />

Gegen 18 Uhr schließt das Tafelhaus.<br />

Es bestärkt die Helfer<br />

in ihrem Bemühen, wenn es ihnen<br />

gelang, wirtschaftlich Benachteiligte<br />

mit dem Nötigsten<br />

zu versorgen. Doch die Lage<br />

ist ernst. „Angesichts der steigenden<br />

Zahl von Bedürftigen<br />

benötigen wir dringend mehr<br />

Platz- und Lagerkapazität, um<br />

auf den wachsenden Bedarf<br />

angemessen reagieren zu können.<br />

Ein Anbau an das Tafelhaus<br />

ist unumgänglich“, so Jürgen<br />

Bromme, Vorstandsvorsitzender<br />

des <strong>Jena</strong>er Tafel e.V.<br />

„Derzeit unterstützen uns 38<br />

Lebensmittelsponsoren. Ihre<br />

Hilfe ist für uns unersetzlich. Um<br />

unsere karitative Arbeit zu erweitern,<br />

sind wir für jede zusätzliche<br />

Spende, ob Geld-, Lebensmittel-<br />

oder Sachspende<br />

sehr dankbar“.<br />

Matthias Müller<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

Die Kleiderkammer<br />

„Unser Angebot wurde<br />

sofort gut angenommen“, erzählt<br />

Gudrun Hauschild, Initiatorin<br />

und Leiterin der Kleiderkammer.<br />

„Wir richteten sie<br />

bereits im Frühjahr 2004 in<br />

der ersten Etage des Tafelhauses<br />

ein. Mit ihr versorgen wir<br />

Bedürftige mit dringend benötigten<br />

Kleidungsstücken.<br />

Möglich wurde unsere Initiative<br />

durch die Unterstützung<br />

privater Spender. Auf sie<br />

konnten wir uns von Anfang<br />

an verlassen. Fast täglich bekommen<br />

wir Kleiderspenden.“<br />

Die werden dringend<br />

gebraucht. Ungern lässt Frau<br />

Hauschild auch nur einen<br />

Hilfsbedürftigen ohne das<br />

benötigte Kleidungsstück gehen.<br />

Die gespendete Bekleidung<br />

wird von fünf ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen<br />

sortiert und gegen einen geringen<br />

Obolus den Bedürftigen<br />

werktags von 14.00-<br />

16.30 Uhr angeboten. Kleine<br />

Ausbesserungen und Änderungen<br />

nimmt Frau Hauschild<br />

selbst vor. Die gelernte<br />

Schneiderin will als Rentnerin<br />

durch ihr Engagement den<br />

Armen nützlich sein. Längst<br />

platzt die Kleiderkammer aus<br />

allen Nähten. Frau Hauschild<br />

hofft auf die notwendigen<br />

Veränderungen durch den geplanten<br />

Anbau. M. M.<br />

5<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie uns: redaktionsteam@freenet.de


6<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

dies und das<br />

für nass<br />

31.05.2008, 9-17 Uhr,<br />

„Bei Carl Zeiss auf Entdeckungsreise<br />

gehen“<br />

Das Unternehmen öffnet<br />

für einen Tag seine Pforten<br />

und auf einem spannenden<br />

Rundgang durch das Unternehmen<br />

ist Hightech live zu<br />

erleben.<br />

Industriepark Carl-Zeiss-<br />

Promenade 10<br />

06.06.2008, 14 - 19 Uhr,<br />

Mit Experimentierfreude<br />

die Welt entdecken – Physik<br />

für Kinder<br />

Physik kann man anfassen und<br />

verstehen. Manches wird kinderleicht,<br />

wenn man es ausprobiert,<br />

sieht und erfährt.<br />

Studenten der Arbeitsgruppe<br />

Physik- und Astronomiedidaktik<br />

an der Friedrich-Schiller-Universität<br />

betreuten zur<br />

„Langen Nacht der Wissenschaften<br />

2007“ eine Experimentierstrecke<br />

für Kinder.<br />

Das Interesse war groß. Und<br />

den Studenten hat es Spaß<br />

gemacht. Deshalb gibt es für<br />

die kleinen Fans nachträglich<br />

zum Kindertag noch einmal<br />

Physik live. THALIA-Buchhandlung<br />

(neue mitte)<br />

Fotoausstellungen<br />

in der Goethe Gallerie<br />

9.6. - 14.6.: „45 Jahre<br />

UNIFOK <strong>Jena</strong>“<br />

7.7. - 12.7.: 6. Landesfotoschau<br />

Thüringen<br />

„Steine des Himmels“<br />

Sonderaustellung über<br />

Meteorite, Mineralogische<br />

Sammlung der FSU,<br />

Sellierstraße 6,<br />

Mo-Do 13-17 Uhr u.n.V.<br />

Der Laden hier funktioniert ohne Geld<br />

Wo der Traum vom „Umsonst“ einen Raum hat<br />

Ein Fernseher. Gelegentlich ein<br />

Computer. Reihenweise Bücher.<br />

Hausrat aus Glas und<br />

Porzellan. Krimskrams.<br />

Diese und andere gebrauchte<br />

Dinge warten darauf, dass ein<br />

Besucher<br />

sie<br />

mit nach<br />

Hause<br />

nimmt.<br />

„Hier im<br />

U m -<br />

sonstladen ist ständig etwas<br />

los“, erzählt Betreuerin Heidemarie<br />

Gresenz. „Manche Leute<br />

kommen, um im Angebot<br />

zu stöbern. Andere wollen gebrauchte<br />

<strong>aber</strong> noch brauchbare<br />

Dinge abgeben. Die finden<br />

bei uns, Unter dem Markt 2,<br />

schnell und „umsonst“ einen<br />

neuen Besitzer“.<br />

Wer nach dem Kauf eines<br />

neuen DVD-Spielers den alten<br />

Videorecorder zu schade<br />

findet, um ihn weg zu werfen,<br />

kann das Gerät dem Umsonstladen<br />

überlassen. „Die<br />

können wir dann gratis abgeb<br />

e n .<br />

Denn<br />

w a s<br />

<strong>nicht</strong>s<br />

kostet,<br />

muss<br />

lange<br />

noch <strong>nicht</strong> wertlos sein“, sagt<br />

die Ehrenamtlerin. Im Gegenteil.<br />

Ohne Preisschild achte<br />

man viel mehr auf den Gebrauchswert<br />

der Dinge. „So<br />

manches alte Eisen lässt sich<br />

noch nützlich anbringen“, ist<br />

ihre Devise.<br />

In Hamburg wurde der erste<br />

derartige Laden 1999 eröffnet,<br />

mittlerweile gibt es vergleichbare<br />

Projekte in über<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

dreißig Städten. In <strong>Jena</strong> führt<br />

ein zehnköpfiges ehrenamtliches<br />

Team den „Umsonst(t)raum“<br />

seit 2006. Die Idee<br />

dazu wurde in der Zukunftswerkstatt<br />

ausgebrütet. Dieses<br />

Projekt ist eine weitere eigenständige<br />

Initiativgruppe des<br />

M.O.B.B. Vereins. Für manchen<br />

Besucher ist es auch eine<br />

Anlaufstelle in der Einsamkeit<br />

durch Arbeitslosigkeit, ein Ort<br />

zum Reden.<br />

Die Regeln sind einfach. Wer<br />

im Laden etwas nützliches findet,<br />

kann pro Besuch bis zu<br />

drei Dinge mitnehmen. Ist<br />

eine gesuchte<br />

Sache<br />

gerade<br />

<strong>nicht</strong> zu<br />

haben,<br />

versucht<br />

der Laden auch eine Vermittlung.<br />

Ebenfalls vermittelt werden<br />

größere Möbelstücke<br />

oder Kühlschränke. Für sie<br />

gibt es eine Pinwand mit<br />

Kleinanzeigen. „Natürlich<br />

funktioniert der Laden hier<br />

ohne Geld. Doch Aufwendungen<br />

für Miete und Strom<br />

machen es nötig, von den Besuchern<br />

Spenden zu erbitten“.<br />

Wer gebrauchte (oder neue,<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

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von ihm <strong>nicht</strong> genutzte) Gegenstände<br />

abgeben möchte,<br />

kann dies zu den Öffnungszeiten<br />

gerne tun. Besonders<br />

gefragt sind elektrische Geräte,<br />

Haushaltsutensilien, Bücher<br />

und Tonträger.<br />

Der Laden<br />

gibt<br />

d e m<br />

Traum<br />

v o m<br />

„Umsonst“ einen Raum in<br />

unserer durch das Geld beherrschten<br />

Welt. Die Macher<br />

aus der Zukunftswerkstatt<br />

sind stolz auf ihr Angebot.<br />

Doch planen sie schon Erweiterungen.<br />

Umsonstladen<br />

des MOBB e.V.<br />

Unter dem Markt 2.<br />

Öffnungszeiten<br />

Dienstags von 16 bis 18 Uhr<br />

Mittwochs von 10 bis 12 Uhr<br />

Donnerstags von 10 bis 12<br />

und von 17:30 bis 19:30 Uhr<br />

Freitags von 10 bis 12 Uhr<br />

Informationen zum Projekt<br />

und zur Zukunftswerkstatt:<br />

www.umsonsttraum.org<br />

Text und Bild:<br />

Tilman Hesse


Das Bild täuscht. Ruhepausen<br />

hat Udo Kapusta selten.<br />

In seiner Bürozelle im Gebrauchtmöbelmarkt<br />

des „Hilfe<br />

zur Selbsthilfe - Begegnung<br />

<strong>Jena</strong> e. V.“ in der Winzerlaer<br />

Hugo-Schrade-Straße erledigt<br />

er den Schriftkram. Exakt<br />

führt er Nachweis über gespendete<br />

Schrankwände, Sofas,<br />

Betten, Waschmaschinen,<br />

Kühlschränke, Radios, Geschirr<br />

und den erzielten Verkaufserlös.<br />

Seit fünf Jahren<br />

schmeißt er, Anfang 60, den<br />

Laden. Klebezettel an der<br />

Wand erinnern an Termine,<br />

solche gebrauchsfähigen Gegenstände<br />

bei den Spendern<br />

abzuholen. Drei Kraftfahrer<br />

übernehmen den Transport<br />

der Möbel und Geräte.<br />

Der Abtransport kostet die<br />

Spender <strong>nicht</strong>s. Neben dem<br />

sprichwörtlichen guten<br />

Zweck schlägt auch Ersparnis<br />

zu Buche. Gewerbsmäßi-<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Gebrauchtes hilft mehrfach<br />

Wo Sperriges ins Leben neue Ordnung bringt<br />

ge Entsorgung ist schließlich<br />

kaum unter einem halben<br />

Hunderter zu haben. Der gute<br />

Zweck ist ein mehrfacher. Die<br />

Artikel kann jedermann erwerben,<br />

sie landen <strong>nicht</strong> im<br />

Müll. Mit den Erlösen hilft der<br />

Verein Suchtkranken, nach ihrer<br />

Therapie durch Arbeitsmöglichkeiten,<br />

<strong>nicht</strong> nur im<br />

Möbelmarkt, ihr Leben neu zu<br />

ordnen.<br />

Der Markt macht zudem Helfen<br />

kostengünstig. Udo Kapusta<br />

verweist auf im Monatsschnitt<br />

fünf von Sozialbehörden<br />

in <strong>Jena</strong> und Eisenberg<br />

ausgestellte sogenannte Bezugsscheine.<br />

Diese berechtigen<br />

zum kostenfreien Einkauf<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

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hier. Die Rechnungen schickt<br />

er an diese Stellen.<br />

Gunter Zdon ist froh über seine<br />

Beschäftigung im Markt.<br />

Die hat ihm geholfen, dass er<br />

sein Alkoholproblem in den<br />

Griff gekriegt hat. Er ist zehn<br />

Jahre jünger als sein Chef und<br />

geht ihm kräftig zur Hand:<br />

Das Lager ist in Ordnung zu<br />

halten, einzelne Stücke sind zu<br />

reparieren und die Auslagen<br />

sind für den Verkauf zu präsentieren.<br />

Zweimal im Monat<br />

sind bei Haushaltsauflösungen<br />

größere Lieferungen zu bewältigen.<br />

Diese helfen ganz<br />

besonders dabei, die ansteigende<br />

Nachfrage zu befriedigen.<br />

Text/Fotos: K. Wendt<br />

Geister in <strong>Jena</strong> ?<br />

„Mitmachen ist alles“, sagt unsere<br />

Verkäuferin Susanne Lehmann.<br />

Und deshalb ist sie auch<br />

dieses Jahr wieder beim Zug<br />

der <strong>Jena</strong>er Geister dabei.<br />

Diesmal <strong>nicht</strong> als Zigeunerin,<br />

sondern als Muse kostümiert,<br />

wird sie singend und Gedichte<br />

rezitierend mit hunderten historisch<br />

kostümierten Mitbürgern<br />

den großen Festumzug<br />

am 17. Mai bilden. „Mir macht<br />

es viel Spaß mich in der Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren und<br />

für gute Stimmung zu sorgen“,<br />

sagt sie. Der Zug startet um 14<br />

Uhr von der Grietgasse aus<br />

und zieht sich über Löbder-,<br />

Fürsten- und Leutragraben bis<br />

zum Markt. Dort, und an drei<br />

Moderationspunkten auf der<br />

Strecke, werden dann die markanten<br />

„Geister“ aus der<br />

450jährigen Geschichte der<br />

Universität, unter anderem<br />

auch der Gründer Johann<br />

Friedrich I., vorgestellt. Es folgt<br />

ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm.<br />

Zu sehen und<br />

zu hören ist unter anderem ein<br />

Konzert der „MOZART-<br />

BANDits“ aus Wien, das Theaterstück<br />

„Der Bierstreit“ und<br />

ein Schiller-Rap.<br />

Sascha Hübner<br />

7


IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG: Strassenzeitung@gmx.net<br />

8<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

JAK<br />

Der <strong>Jena</strong>er Arbeitskreises<br />

"Wirtschaft, die dem Leben<br />

dient" wurde 1999 als "Ökumenischen<br />

Gesprächskreis<br />

zukunftsfähige Gesellschaft"<br />

gegründet.. Die Mitglieder<br />

des Arbeitskreises beschäftigen<br />

sich mit derzeitigen gesellschaftlichenEntwicklungen,<br />

denken über alternative<br />

Wege nach und stellen die gewonnenen<br />

Erkenntnisse in<br />

geeigneter Form anderen<br />

Menschen vor. Zweimonatlich<br />

findet im<br />

Melanchthonhaus die<br />

Veranstaltungsreihe<br />

"Zukunftsfähige Gesellschaft"<br />

statt.<br />

Der Arbeitskreis trifft sich<br />

i.d.R. am ersten Mittwoch im<br />

Monat 19.30 Uhr im<br />

Melanchthonhaus,<br />

Hornstr. 4, 07745 <strong>Jena</strong><br />

www.melanchthonhaus.de<br />

Mail: jak-zg@gmx.de<br />

Dem Leben mehr Leben geben<br />

Eine Selbsthilfegruppe hilft beim Umgang mit der Krankheit<br />

„Man kann dem Leben <strong>nicht</strong><br />

mehr Tage geben, <strong>aber</strong> man<br />

kann dem Tag mehr Leben<br />

geben“, nennt Horst Zeitschel<br />

das Lebenselixier der Herzkranken.<br />

Er weiß, wovon er<br />

spricht: Vor drei Jahren erlitt<br />

er einen schweren Herzinfarkt.<br />

Nach Klinikaufenthalt und<br />

Reha in Bad Berka erklärte<br />

ihm sein Kardiologe Dr.<br />

Achim Klumbies, dass <strong>nicht</strong><br />

nur Medikamente wichtig sind,<br />

sondern auch Kontakt zu<br />

Gleichbetroffenen. Er empfahl<br />

die Gruppe mit Herz.<br />

Horst Zeitschel nahm den Rat<br />

an und ist nun bereits seit 2,5<br />

Jahren aktiv in der Selbsthilfegruppe<br />

für Herzkranke dabei.<br />

Die Erfahrung, mit seinen Problemen<br />

<strong>nicht</strong> allein zu sein, gab<br />

und gibt ihm Kraft, mit der<br />

Erkrankung fertig zu werden,<br />

hilft ihm, die Signale seines<br />

Körpers zu verstehen und zu<br />

beachten.<br />

Einmal in der Woche trifft sich<br />

die Herzgruppe für eine Stunde<br />

zu leichtem Konditionstraining,<br />

Gymnastik und<br />

Gerätetraining. Fünfzig Prozent<br />

der Übungen dienen der<br />

Entspannung. „Diese ist für<br />

Herzkranke besonders wichtig“,<br />

betont Kursleiterin<br />

Gesprächspartner Horst<br />

Zeitschel (Foto: A.Mützlaff)<br />

Kerstin Reichel, Sporttherapeutin<br />

des Vereins für Rehasport<br />

und Gesundheitstraining e.V.<br />

Die ärztliche Betreuung erfolgt<br />

durch Dr. Gisela Hundt. Sie hat<br />

als Fachärztin für Allgemeinmedizin<br />

in ihrer Landarztpraxis in<br />

Greußen erfahren, wie wichtig<br />

die Nachsorge bei Herzerkrankungen<br />

ist. Seit vielen Jahren<br />

in Rente, kam sie als<br />

Kursteilnehmerin in Kontakt zu<br />

dem Verein. Nun überwacht sie<br />

ehrenamtlich die Gesundheit<br />

der Herz-Sportler und spricht<br />

den Schwierigkeitsgrad der<br />

Übungen mit Kerstin Reichel<br />

ab.<br />

Auf den monatlichen Treffen<br />

der Herzgruppe werden <strong>nicht</strong><br />

nur bewährte Informationen<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

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weitergegeben und Krankheitsbilder<br />

ausgetauscht, sondern<br />

auch Fachvorträge über Herzerkrankungen<br />

organisiert,<br />

Kulturprogramme und Museumsbesuche<br />

geplant. So waren<br />

die Gruppenmitglieder<br />

2007 zweimal in Gemäldeausstellungen<br />

in Apolda. Dieses Jahr<br />

geht es im Oktober für 3,5 Tage<br />

nach Berlin - Stadtführung und<br />

Besichtigung von Bundestag<br />

und Bundesrat stehen auf dem<br />

Programm. Dem Leben mehr<br />

Leben geben, lautet die Devise.<br />

Organisatorische und finanzielle<br />

Unterstützungen sowie Informationen<br />

erhält die Gruppe mit<br />

Herz von den Krankenkassen,<br />

der Deutschen Herzstiftung, der<br />

Centrum-Apotheke und von<br />

IKOS – der Beratungsstelle für<br />

Selbsthilfe. Ohne sie wären die<br />

Angebote der Selbsthilfegruppe<br />

<strong>nicht</strong> realisierbar.<br />

Die nächsten Treffen finden<br />

statt am 14.5., 11.6., 09.07.08<br />

jeweils 15 Uhr in der Centrum-<br />

Apotheke in der Goethe-Galerie.<br />

Wer auf die Gruppe mit<br />

Herz neugierig geworden ist,<br />

kann vorbeikommen oder anrufen:<br />

Ursula Hahmann Tel.<br />

03641-392012, Horst Zeitschel<br />

Tel. 03641-446210.<br />

Doreen Wolf


Mit dem Schlauchboot auf der Saale<br />

Alternatives Angebot der Drogenhilfe<br />

Wer „Chamäleon“ hört, denkt<br />

sicherlich zuerst an ein Tier,<br />

das seine Farbe ändern kann.<br />

Wer sich selbst zum Positiven<br />

ändern will, weil er drogenabhängig<br />

oder suchtgefährdet<br />

ist, findet Unterstützung beim<br />

Team der gleichnamigen ambulanten<br />

Drogenhilfe in der<br />

Paradiesstraße 3. Zusätzlich<br />

dazu bietet das Chamäleon<br />

auch dieses Jahr verschiedene<br />

kostenlose Freizeitprojekte für<br />

Kinder, Jugendliche und junge<br />

Erwachsene, und das <strong>nicht</strong><br />

nur für jene mit einer Suchtproblematik.<br />

„Jeder, der<br />

möchte, kann teilnehmen, da<br />

der Austausch untereinander<br />

auch präventiv wirksam sein<br />

kann“, sagt Ramona Meyer,<br />

Teamleiterin der Einrichtung.<br />

Ziel der Angebote ist<br />

insbesondere die Förderung<br />

der Verantwortungsfähigkeit<br />

und der sozialen Kompetenz.<br />

Deutlich wird dies bei der<br />

zweitägigen Schlauchboottour,<br />

die schon das vierte Jahr<br />

infolge angeboten wird. Am<br />

31. Mai geht es auf der Saale<br />

voraussichtlich von Camburg<br />

nach Naumburg und nach einer<br />

Nacht im Zelt wieder mit<br />

dem Fahrrad zurück. Hierbei<br />

ist jeder in der Gruppe ge-<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Das Schlauchboot wird<br />

startklar gemacht<br />

zwungen maßvoll, zuverlässig<br />

und mit Rücksicht auf die anderen<br />

zu handeln. Denn die<br />

Tour kann nur dann erfolgreich<br />

absolviert werden, wenn<br />

jeder seinen Teil dazu beiträgt.<br />

Wird dann das Ziel schließlich<br />

erreicht, ist dies ein Erfolgserlebnis<br />

und hilft jedem einzelnen<br />

Selbstvertrauen aufzubauen.<br />

Ein anderes interessantes<br />

Angebot ist der Aufenthalt<br />

in der Sperberhütte, mitten im<br />

Wald etwa 20 km nördlich<br />

von <strong>Jena</strong> gelegen. Hier kann<br />

der Teilnehmer Anfang der<br />

Sommerferien der Hektik der<br />

Stadt entfliehen, zurück zur<br />

Natur und sicher auch zu sich<br />

selbst finden. Kampiert wird<br />

drei Tage ohne Strom und<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

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fließend Wasser, Kerzen und<br />

die 50 Meter entfernte Quelle<br />

tun es schließlich auch. Beim<br />

abendlichen Lagerfeuer kann<br />

sich dann in entspannter Atmosphäre<br />

näher kennen gelernt<br />

werden. Ramona Meyer<br />

erklärt: „Die Erfahrungen der<br />

vergangenen Jahre zeigen,<br />

dass sich selbst Teilnehmer mit<br />

einer starker Suchtproblematik<br />

ihre Leistungsfähigkeit beweisen<br />

können, was ihnen hilft<br />

zu einer positiven Selbstwahrnehmung<br />

zu kommen.“<br />

Weitere Freizeitangebote sind<br />

unter anderem Klettern in der<br />

Kletterhalle und Therapeutisches<br />

Reiten. Wer Spaß an<br />

Bewegung hat, kann auch an<br />

eintägigen Fahrradtouren teilnehmen.<br />

Fürs leibliche Wohl<br />

ist hierbei auch gesorgt, denn<br />

ein Picknick ist eingeplant.<br />

„Alle Angebote sind kostenlos<br />

oder sehr kostengünstig,<br />

auch wird die benötigte Ausrüstung<br />

zur Verfügung gestellt“,<br />

sagt das neue Teammitglied<br />

Judith Völlmer. Interessenten<br />

melden sich bei ihr unter<br />

der e-mail Adresse<br />

judith.voellmer@drk-jena.de<br />

oder telefonisch im Chamäleon<br />

(03641/239540).<br />

Sascha Hübner<br />

Suchthilfe:<br />

Wie wir sie sehen<br />

Wir Mitarbeiter der ambulanten<br />

Drogenhilfe „Chamäleon“<br />

tragen die gesellschaftliche Verantwortung<br />

mit, Menschen zu<br />

unterstützen, sich auch ohne<br />

Drogenkonsumwieder persönliche<br />

und berufliche Ziele<br />

sowie Aufgaben setzen zu können.<br />

Menschen, die beraten<br />

werden wollen, um ihr Verhalten<br />

zu ändern, benötigen die<br />

Gewissheit mit ihren Problemen<br />

angenommen zu werden.<br />

Unser persönlicher und beruflicher<br />

Grundsatz ist, dass wir<br />

jedem Menschen die Fähigkeit<br />

zuschreiben, sich zu verändern.<br />

In welchem Umfang und welcher<br />

Qualität das erfolgen wird,<br />

hängt von seinen persönlichen<br />

Fähigkeiten, seinem Willen,<br />

<strong>aber</strong> auch von unerschiedlichsten<br />

Rahmenbedingungen ab,<br />

die durch die Krankheit selbst,<br />

die Familie und die Gesellschaft<br />

gegeben sind. Wenn unsere Klienten<br />

und Besucher wahrnehmen,<br />

dass wir ernsthaft und<br />

fachlich korrekt an der Genesung<br />

einer Verhaltenserkrankung<br />

arbeiten, werden unser<br />

Tun und Handeln auch eher<br />

Akzeptanz finden.<br />

Die Mitarbeiter der ambulanten<br />

Drogenhilfe<br />

9


Universitäres Leben im<br />

Collegium Jenense (1548<br />

bis heute)<br />

Ausstellung im Kollegienhof<br />

durchgehend, täglich 9-18<br />

Uhr, Sa./So. 10-16 Uhr.<br />

Universitätsgeschichte(n).<br />

450 Jahre Universität <strong>Jena</strong><br />

Ausstellung in der Thüringer<br />

Universitäts- und Landesbibliothek,<br />

durchgehend; Besichtigung<br />

des Zimelienraumes<br />

(ältere Universitätsgeschichte):<br />

Di 10-12 Uhr und<br />

Do 14-16 Uhr, n.Anfrage<br />

10<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

Festakt zum<br />

Uni-Jubiläum<br />

Pünktlich um 15.30 Uhr ziehen<br />

die Vertreter der Universität<br />

<strong>Jena</strong>, ihrer Partnerhochschulen<br />

und geladene<br />

Gäste in einem Festumzug<br />

am 15. Mai vom Universitätshauptgebäude<br />

zum<br />

Volkshaus.<br />

Der Festakt wird per Video<br />

in die Carl-Zeiß-Straße 3<br />

übertragen und so für die<br />

interessierte Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht.<br />

Im Anschluss rundet ein<br />

festlicher Abend auf dem<br />

Campus den Festtag ab.<br />

Ausstellungen<br />

„Was man ernst meint, sagt<br />

man am besten im Spaß“,<br />

schrieb Wilhelm Busch. Seinen<br />

100. Todestag nahm der Ver-<br />

ein „ApfelBoden“ aus Dorndorf<br />

zum Anlass, den 9. Thüringer<br />

Kunstwettbewerb unter<br />

das Motto „Humor –<br />

Würze des Lebens“ zu stellen.<br />

Ausgerichtet wird der Wettbewerb,<br />

dessen Ziel das Bekanntmachen<br />

und Fördern<br />

von Künstlern ist, in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landratsamt<br />

Saale-Holzland-Kreis und<br />

der „Kleinen Galerie“<br />

Hermsdorf. „Sowohl Laien<br />

als auch renommierte Künst-<br />

„Humor - Würze des Lebens“<br />

9. Thüringer Kunstwettbewerb<br />

○ ○ ○ ○ ○<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

ler nehmen Teil, was zu einem<br />

wertvollen Austausch untereinander<br />

führt“, berichtet Carola<br />

Walluks vom ApfelBoden<br />

Christian Walter (Bildmitte) erhielt beim 8. Kunstwettbewerb<br />

für sein Werk „Gretchen & Mephisto“ einen Anerkennungspreis<br />

in der Kategorie Plastik. Foto: privat<br />

e.V. aus den Erfahrungen der<br />

letzten Jahre.<br />

Der glückliche Gewinner kann<br />

sich über 500 Euro freuen, außerdem<br />

gibt es noch mehrere<br />

Preise in einzelnen Kategorien,<br />

wie Malerei, Plastik, Installationen<br />

oder fotografische<br />

Arbeiten. Die Preisverleihung<br />

und Vernissage findet am<br />

24. Mai um 18 Uhr in der<br />

„Kleinen Galerie“ im Stadthaus<br />

Hermsdorf statt, wo die<br />

Arbeiten dann noch bis zum<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

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10. Juli kostenlos bewundert<br />

werden können. Da alle Arbeitsweisen<br />

gefragt sind, ist es<br />

sicherlich spannend zu sehen,<br />

wie die Künstler das Thema<br />

umgesetzt haben.<br />

Der Kunstwettbewerb ist <strong>aber</strong><br />

nur ein Beispiel für das Engagement<br />

des ApfelBoden e.V<br />

in Sachen Kunst, Kultur und<br />

Kommunikation.<br />

„Wir wollen das künstlerische<br />

und kulturelle Schaffen im Saale-Holzland-Kreis<br />

fördern<br />

und pflegen und somit auch<br />

die Lebensqualität im ländlichen<br />

Raum erhöhen“, betont<br />

Frau Walluks. Deshalb bietet<br />

der Verein zahlreiche auch von<br />

regionalen Künstlern geleitete<br />

Kurse an, die <strong>nicht</strong> nur künstlerische<br />

Techniken, sondern<br />

auch kulturelle Werte und die<br />

Besinnung auf eigene Fähigkeiten<br />

vermitteln sollen.<br />

Sascha Hübner


Im Wettstreit mit den Sängern des Waldes<br />

Konzertsommer im geschichtsträchtigen Drackendorfer Park<br />

„Täglich kamen Gäste aus dem<br />

nahegelegenen <strong>Jena</strong>, Leute guter<br />

Art und jeden Standes“, erinnerte<br />

sich der Schriftsteller<br />

Wilhelm von Kügelgen. Er<br />

dachte dabei an Goethe, Schopenhauer,<br />

Herder, Wieland,<br />

Frommann oder Caspar David<br />

Friedrich. Im 18. und 19.<br />

Jahrhundert besuchten sie das<br />

Rittergut zu Drackendorf und<br />

lustwandelten in den „reizenden<br />

Parkanlagen“. Goethe fühlte<br />

sich hier ganz als Mensch und<br />

hingezogen zu der Tochter des<br />

Gutsherrn – der jungen Silvie<br />

von Ziegesar. Deren Freundin,<br />

die Malerin Louise Seidler, berichtete:<br />

„Silvias Gitarre leistete<br />

Gesellschaft. Ihre Lieder tönten<br />

im Wettstreit mit jenen der Sänger<br />

des Waldes.“<br />

Seit dem Sommer 2000 erklingen<br />

im Park regelmäßig Volkslieder,<br />

eingängige Klassik, Jazz-<br />

Variationen – passend zum<br />

Ambiente des Parks.<br />

Organisiert werden die Veranstaltungen<br />

vom Sängerkreis<br />

Mittleres Saaletal-<strong>Jena</strong> bzw. dem<br />

Stadtteilbüro Lobeda mit Unterstützung<br />

der Stadt und vielen<br />

fleißigen Helfern aus Drackendorf.<br />

Geboten wird „kein<br />

großer Rummelplatz, sondern<br />

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beschaulicheKonzertatmosphäre“,<br />

so<br />

Astrid Horbank<br />

vom<br />

Stadtteilbüro.<br />

An den<br />

Konzertnachmittagen<br />

lauschen<br />

150 bis 300<br />

Menschen<br />

auf Picknickdecken und Bänken<br />

der Musik. Vor allem für<br />

Familien mit Kindern aus Lobeda,<br />

die sich seltener zu einem<br />

Konzertbesuch in die Stadt aufmachen,<br />

und für Ältere ein unvergleichliches<br />

Angebot.<br />

Nächste Konzerte 2008:<br />

31.05., 14.30 Uhr Parksingen<br />

<strong>Jena</strong>er Chöre, 22.06., 15 Uhr<br />

Take too, Erfurt, 31.08., 15 Uhr<br />

Ulf Wilke Trio, <strong>Jena</strong>.<br />

Die kostenlosen Konzerte im<br />

Park laden gleichzeitig ein, den<br />

Ort und seine Geschichte bei<br />

einem Rundgang zu erkunden.<br />

„Manches Herrliche der Welt<br />

ist in Krieg und Streit zerronnen.<br />

Wer beschützt und erhält,<br />

hat das Schönste gewonnen.“<br />

Diesem Goethe-Zitat folgend<br />

wurden in Drackendorf bereits<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

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viele gute<br />

Ideen umgesetzt:<br />

Das<br />

ehemalige<br />

Transformatorenhaus<br />

am<br />

Rande des<br />

Parks hat das<br />

Umweltamt<br />

in einen Artenschutzturmverwandelt.<br />

Das<br />

Kulturerbe von Drackendorf<br />

wird vom ehemaligen Bürgermeister<br />

und Heimatforscher<br />

Kurt Voigt und den Mitgliedern<br />

des Drackendorfer Heimatvereins<br />

gepflegt. Ein Ortsrundgang<br />

mit Schautafeln ist<br />

entstanden. Eine Heimatstube<br />

wurde eingerichtet. An die Besitzerfamilien<br />

des Ritterguts erinnern<br />

auf dem Friedhof die<br />

restaurierten Gräber der von<br />

Ziegesars und Helldorfs sowie<br />

Wappen am früheren Inspektorenhaus.<br />

An der Kirche wurden<br />

Gedenktafeln für Brehm,<br />

Ziegesar und Goethe angebracht.<br />

Die nächsten Ziele des<br />

Vereins sind die Instandsetzung<br />

des Pavillons und der Wiederaufbau<br />

des Brunnens im Park.<br />

Doreen Wolf<br />

Heimatstube als<br />

Fundgrube<br />

Drackendorf ist mehr als ein<br />

Dorf am Rande Lobedas.<br />

Ortschronist Kurt Voigt hat<br />

die Geschichte des Ortes erforscht<br />

und weiß so manches<br />

interessante Detail, so manche<br />

Anekdote zu erzählen: Nicht<br />

nur über Park, Rittergut und<br />

Goethebesuche, auch über<br />

die Alte Handelsstraße, den<br />

„Vogelpastor“ Brehm und<br />

das Vorwerk. Mit viel Fleiß<br />

und Liebe zum Detail hat er<br />

Alltagsgegenstände vergangener<br />

Zeiten, Modelle, Fotos,<br />

Karten und Bücher aus Privatbesitz<br />

und Museen zusammengetragen<br />

und präsentiert<br />

sie nun in vier kleinen Räumen<br />

der ehemaligen Schule. Kanonenofen,<br />

Wäschestampfer,<br />

Spinnrad aus Ur-Großmutters<br />

Zeiten, Geldscheine von<br />

1900, Schallplatten und Dederon-Beutel<br />

aus der DDR –<br />

in der Heimatstube von Drackendorf<br />

sieht und spürt der<br />

Besucher früheres Leben.<br />

Eine herrliche Fundgrube für<br />

Orts- und Zeitgeschichte.<br />

Dorfstraße 20. Geöffnet<br />

Donnerstag, Samstag, Sonntag<br />

14 – 16 Uhr, Eintritt frei<br />

Doreen Wolf<br />

11<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie uns: redaktionsteam@freenet.de


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12<br />

Geschichte<br />

„Vor Kurzem stellte ich ein<br />

Glas her, in welches eine<br />

beträchtliche Menge Lithium<br />

eingeführt wurde<br />

… Ich vermute, dass bezeichnetes<br />

Glas hervorragende<br />

optische Eigenschaften<br />

aufweisen wird.“<br />

Dr. Otto Schott aus Witten<br />

an Prof. Ernst Abbe,<br />

1879<br />

2 Jahre nachdem Otto Schott<br />

1882 durch Ernst Abbe nach<br />

<strong>Jena</strong> kam, gründete er das<br />

Glastechnische Laboratorium<br />

Schott & Genossen.<br />

Durch Entwicklung verbesserter<br />

optischer und technischer<br />

Gläser gelang der Aufstieg<br />

zum industriellen Großbetrieb.<br />

Nach dem durch die<br />

Amerikaner erzwungenen<br />

Auszug der „41 Glasmacher“<br />

Richtung Westen 1945<br />

wurde das <strong>Jena</strong>er Werk 1948<br />

durch die Sowjets enteignet<br />

und in einen volkseigenen<br />

Betrieb umgewandelt. 1952<br />

wurde ein neues Werk in<br />

Mainz eröffnet. So existierten<br />

mehr als 40 Jahre in Ost<br />

und West zwei rivalisierende<br />

Schott-Unternehmen.<br />

Kostenlose Einblicke in ein Stück <strong>Jena</strong>er Geschichte<br />

„Glas ist der Zauber gefrorenen Lichts“<br />

Wilhelm Wagenfeld 1900 - 1990<br />

Wer denkt schon an Schott &<br />

Genossen, wenn er seine Brille<br />

aufsetzt, um gemütlich bei<br />

einem Glas Tee in den Fernseher<br />

zu schauen. Vielleicht<br />

gäbe es weder Brille, Teeglas<br />

noch Fernsehbildröhre ohne<br />

jene Entwicklungen, die 1884<br />

in <strong>Jena</strong> ihren Anfang nahmen.<br />

Otto Schott gründete hier sein<br />

Glastechnisches Laboratorium.<br />

Später firmierte es als<br />

Glaswerk unter dem weltweit<br />

geschätzten Namen Schott &<br />

Genossen. Es wurde zur Wiege<br />

der Spezialglas-Industrie in<br />

Deutschland.<br />

Das einzige SCHOTT Glas-<br />

<strong>nicht</strong> nur ein<br />

Marketingelement<br />

Museum weltweit wurde in<br />

einem Teil des Gründungsgebäudes<br />

eingerichtet. Wie in<br />

den meisten Museen zur Geschichte<br />

unterschiedlicher Firmen<br />

ist auch hier der Eintritt<br />

frei. Dennoch betont Museumsleiterin<br />

Dr. Tilde Bayer:<br />

„Das Museum ist <strong>nicht</strong> nur ein<br />

Marketinginstrument. Seine<br />

vorrangige Aufgabe ist das<br />

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Sammeln, Bewahren und Ausstellen<br />

des technologisch historischen<br />

Erbes, das sich im<br />

Werden und Wachsen des<br />

Optische und akustische<br />

Elemente wirken spannend<br />

auf den Besucher ein.<br />

SCHOTT Konzerns und seinen<br />

Produkten manifestiert.“<br />

Wer sich auf den Rundgang<br />

macht in dem Haus in der<br />

Otto-Schott-Straße 13, der<br />

wird bald bemerken, hier<br />

wird Technologie-, Unterneh-<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

mens- und Wissenschaftsgeschichte<br />

anschaulich präsentiert.<br />

Der Rundgang beginnt vor<br />

einem Obsidian aus Mexiko,<br />

natürliches Glas - 1 Millionen<br />

Jahre alt, und führt den Besucher<br />

auf eine überdimensionale<br />

„CERAN ® “ Kochfläche<br />

zwischen zwei Videowände.<br />

Hier sieht er einen Film über<br />

die Geschichte des Glases.<br />

Immer wieder kehren im Verlauf<br />

der Ausstellung die Elemente<br />

Sand, Feuer und Glas<br />

zurück, die dieser Film vorstellt.<br />

Am Ende der Videoshow<br />

leuchtet die auf als würde<br />

sie glühen. Zusammen mit<br />

Musik wird eine Spannung<br />

erzeugt, die auf den anschließenden<br />

Rundgang einstimmt.<br />

Darin wird das Konzept<br />

deutlich, eine Art Choreographie<br />

mit gezielt wiederkehrendem<br />

Spannungsaufbau und<br />

-abbau zur Wirkung zu bringen.<br />

Bewusst soll durch die<br />

moderne Präsentation das<br />

Selbstverständnis des Technologiekonzerns<br />

zum Ausdruck<br />

gebracht werden, in dem die<br />

Verknüpfung von Tradition<br />

und Fortschritt eine große


Kostenlose Einblicke in ein Stück <strong>Jena</strong>er Geschichte<br />

Durch eine gelungene Innenarchitektur ist das SCHOTT<br />

GlasMuseum kompakt und zugleich großzügig gestaltet.<br />

Rolle spielt. Den roten Faden<br />

liefern hierbei die Filme.<br />

Durch Drehen einer Sanduhr<br />

können diese aktiviert und in<br />

englisch oder deutsch abgespielt<br />

werden. Zusätzliche Informationen<br />

zu Exponaten,<br />

Bildern und Texten bietet das<br />

Tradition und<br />

Fortschritt<br />

Audio-Führungssystem. Diese<br />

bekommt der Besucher per<br />

Knopfdruck auf einem handyähnlichen<br />

Gerät zu hören.<br />

So kann er sich entscheiden,<br />

wie tief er in die angebotenen<br />

Informationen einsteigt.<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Somit wird der Museumsbesuch<br />

für ein breites Publikum<br />

interessant. So ist die Zielgruppe<br />

auch breit gefächert<br />

und geht über die Mitarbeiter<br />

und Kunden hinaus. Zu ihr<br />

gehören Studenten und Wissenschaftler<br />

ebenso wie die<br />

interessierte Öffentlichkeit.<br />

Weil Kinder hier manches entdecken<br />

können, wird das<br />

Museum gerne auch von Familien<br />

besucht. Nicht selten ist<br />

es außerschulischer Lernort<br />

und das <strong>nicht</strong> nur für Schüler<br />

aus <strong>Jena</strong>.<br />

Sascha Hübner<br />

Repros (4): mit freundlicher<br />

Genehmigung des<br />

SCHOTT GlasMuseums<br />

Anzeigen<br />

Im Gästebuch gelesen<br />

Wir sind sehr beeindruckt von den wissenschaftlichen und unternehmerischen<br />

Fähigkeiten Otto Schotts - gepaart mit sozialer Kompetenz.<br />

Eine Kombination, die in den Führungsetagen von heutzutage nur noch<br />

selten anzutreffen ist. In diesem Haus könnte mancher „Manager“ einiges<br />

lernen. Christa und Detlef R. Albrecht<br />

Hochinteressant! Sehr gute Darbietung der Infos! M. Strauch<br />

Vielen Dank für die umfangreichen und speziellen Eindrücke von der<br />

Vergangenheit bis in die Gegenwart! Uwe Leger<br />

Sehr interessant. Bisher wusste ich <strong>nicht</strong>s über Mainz, nur über <strong>Jena</strong>.<br />

Danke! Willem Hackmann, Oxford<br />

Aus Brasilien, in <strong>Jena</strong> die Vergangenheit aufgesucht. Verena<br />

Es hat uns sehr gefallen und es war sehr informativ. Wir freuen<br />

uns, dass noch etwas von dieser Zeit erhalten ist. Heinrich-Böll-Gesamtschule,<br />

Dortmund<br />

Sehr lehrreich und interessant. Danke den Machern. Georg Scheel<br />

Ins Nachbarhaus<br />

geschaut<br />

Die ehemalige Familienvilla<br />

des Firmengründers bildet den<br />

zweiten Teil des Schottmuseums.<br />

Mehrmals im Jahr werden<br />

hier Wechselausstellungen<br />

geboten.<br />

Bis 13. 6. : „Glaschemie<br />

gestern - heute - morgen<br />

Das Otto-Schott-Institut der<br />

Universität <strong>Jena</strong>“<br />

1. 7. – 26. 9. : „Otto Schott<br />

und die Universität <strong>Jena</strong>“<br />

7. 10. – Januar 2009:<br />

„Georg Sauter – Ein Maler zu<br />

Gast bei der Familie Schott“<br />

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○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

13


14<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

Raum, in dem Kunst wirkt Auch überregional beachtet<br />

hg. „Es war ein schwerer Anfang,<br />

damals“, erinnert sich Jutta<br />

Schwing. An einen Galeriebetrieb<br />

konnte sie 1981<br />

<strong>nicht</strong> denken, als sie mit ihrem<br />

Einrahmungsbetrieb Johannisplatz<br />

10 begann. Wie auch?<br />

Ihre Gewerbegenehmigung<br />

erlaubte ausschließlich die<br />

Dienstleistung der Bildeinrahmung:<br />

„Verkauf von Bildern<br />

ohne Ausführung von<br />

Dienstleistungen ist <strong>nicht</strong> gestattet.“<br />

Nicht einmal Kunstdrucke<br />

konnte sie beim staatlichen<br />

Monopolisten für<br />

künstlerische Reproduktionen,<br />

dem Seemannverlag, zum<br />

Weiterverkauf erwerben. Jeder<br />

private Grafikverkauf<br />

wurde durch die Handelspolitik<br />

der DDR-Oberen verboten.<br />

Die duldeten keine private<br />

Konkurrenz zu den staatlichen<br />

Galerien.<br />

Es ist das Material Holz. Das<br />

hat es der Tischlertochter angetan.<br />

Die diplomierte Bauingenieurin<br />

merkte sehr bald,<br />

die engen Strukturen staatlich<br />

verordneten Bauens genügten<br />

ihr <strong>nicht</strong>. Sie wollte gestalten.<br />

Für sie ist ein Bilderrahmen<br />

<strong>nicht</strong> die Abgrenzung von<br />

Gestalt gewordener Individualität<br />

zu der sie umgebenden<br />

Wirklichkeit. Für sie ist ein<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

Jutta Schwing Foto: A. M.<br />

Bilderrahmen - angemessener<br />

Raum, darin Kunst ihre Kraft<br />

und Wirkungskraft entfalten<br />

kann.<br />

Nach dem Umbau (1993), der<br />

die Geschäftsfläche auf 125 qm<br />

erhöhte, begann Frau Schwing<br />

ihre Galeriearbeit. Wenn sie<br />

anfangs vorwiegend regionale<br />

Künstler und deren Arbeiten<br />

vorstellte, erweiterte sie 2001<br />

mit der Ausstellung zum 20.<br />

Geschäftsjubiläum das Spektrum<br />

auch auf Künstler der<br />

Klassischen Moderne. Zu unserem<br />

Besuch zeigte sie Arbeiten<br />

von Otto Dix.<br />

„Wir freuen uns über jeden Besucher.<br />

Die Vorarbeiten für die<br />

Ausstellungen sind viel zu aufwendig,<br />

als dass wir sie nur zahlenden<br />

Kunden zugänglich machen<br />

wollten.“<br />

Einen hohen Stellenwert in der<br />

regionalen Kulturlandschaft<br />

hat das Stadtmuseum <strong>Jena</strong> mit<br />

seinen zahlreichen wechselnden<br />

Kunstausstellungen. „Es<br />

ist eines der wichtigsten Kunstmuseen<br />

Thüringens“, erklärt<br />

Erik Stephan, Kurator der<br />

Kunstsammlung, „und auch<br />

darüber hinaus durch regelmäßige<br />

Ausstellungen internationaler<br />

Spitzenkünstler bedeutend.“<br />

Begründet wurde dies Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts durch die<br />

innovative Sammlung des<br />

Kunstvereins <strong>Jena</strong>, die durch<br />

Werke bedeutender Künstler<br />

der klassischen Moderne auch<br />

überregional große Beachtung<br />

fand und später in die städtische<br />

Kunstsammlung aufging.<br />

Leider gingen der Stadt die<br />

bedeutendsten und heute teuersten<br />

Werke durch die Aktion<br />

„Entartete Kunst“ in der<br />

Zeit des Nationalsozialismus<br />

verloren. „Wir versuchen einzelne<br />

dieser wertvollen Bilder<br />

für unsere jährliche Ausstellung<br />

zur klassischen Moderne aus<br />

dem Ausland zu leihen um<br />

eine Rückschau auf die damalige<br />

Sammlung bieten zu können“,<br />

sagt Erik Stephan.<br />

Sonst sind die Ausstellungen<br />

hauptsächlich der Gegen-<br />

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wartskunst gewidmet.<br />

Für den Kurator stehen bei<br />

dem Konzept und der Organisation<br />

des Programms Abwechslungsreichtum<br />

und<br />

gleich bleibend hohe Qualität<br />

im Vordergrund: „Bei der<br />

Auswahl von Künstlern achte<br />

ich vor allem darauf, dass sie<br />

eigene Wege gehen.“<br />

Ob auch der Hamburger<br />

Künstler Tilman Knop mit seinen<br />

Werken eigene Wege geht,<br />

kann der kunstinteressierte Besucher<br />

am 13. Juni feststellen.<br />

Um 20 Uhr beginnt die Vernissage<br />

zur Ausstellung „Tilman<br />

Knop – Objekte, Installationen<br />

und Zeichnungen“ zu<br />

der der Künstler sogar mit eigener<br />

Band auftreten wird.<br />

Wie bei jeder Vernissage im<br />

Stadtmuseum ist der Eintritt<br />

frei. Sascha Hübner


Schöne neue Welt<br />

Mit einem weinenden Auge<br />

offenbarte Chefregisseur Markus<br />

Heinzelmann: „Die Verlagsgespräche<br />

zu den Aufführungsrechten<br />

der für das<br />

Grips-Theater (Berlin) entwickelten<br />

Bühnenfassung gestalteten<br />

sich doch sehr kompliziert.<br />

Der Abgleich unserer<br />

Aufführungsabsicht und den<br />

eingeräumten gestalterischen<br />

Freiheiten, ließ<br />

uns erkennen: in<br />

diesen Engen<br />

würden wir den<br />

Arena-Ansprüchen<strong>nicht</strong>genügen<br />

können. Mit<br />

einem lachenden<br />

Auge verkündete<br />

der<br />

Spielleiter : „Wir<br />

gehen mit dem<br />

ArenaSpektakel<br />

auf das Original<br />

zurück:<br />

DER STURM .“<br />

Den Handlungsablauf beschreibt<br />

Dramaturgin Christin<br />

Bahnert: „Prospero, rechtmäßiger<br />

Herzog von Mailand,<br />

wurde von seinem Bruder<br />

Antonio vom Thron gestürzt.<br />

Prospero gelang es, mit seiner<br />

Tochter Miranda über das<br />

Meer zu fliehen und durch<br />

seine Zauberkünste Herr über<br />

eine Insel, den Luftgeist Ariel<br />

DER STURM<br />

nach<br />

William Shakespeare<br />

10.-13. Juli 2008, 21.30 Uhr<br />

Ensemble des Theaterhauses<br />

<strong>Jena</strong> & Gäste / <strong>Jena</strong>er<br />

Philharmonie / Regie:<br />

Markus Heinzelmann /<br />

Bühne: Gregor Wickert /<br />

Kostüme: Anne Buffetrille,<br />

Sandra Rosenstiel/ Musik:<br />

Vicki Schmatolla / Video:<br />

Heiko Kalmbach / Dramaturgie:<br />

Christin Bahnert<br />

www.theaterhaus-jena.de<br />

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Zum KulturArena-Spektakel<br />

wird sich der Theatervorplatz<br />

in ein Traumbild eines<br />

Nirgendlands wandeln.<br />

und den Wilden<br />

Kaliban zu werden.<br />

Jetzt,<br />

zwölf Jahre<br />

später, will Prospero<br />

mit Ariels<br />

Hilfe seine alten<br />

Feinde bestrafen:<br />

er lässt sie<br />

in einen Sturm<br />

geraten und<br />

auf seiner Insel<br />

stranden.<br />

Shakespeares<br />

Zaubermärchen<br />

ist ein Gedankenexperiment.“<br />

Mit Spannung dürfen<br />

wir erwarten, was geschieht,<br />

wenn ein Mensch, so wie Prospero<br />

seine Insel, die Erde in<br />

dessen Geist beherrscht.<br />

Dorthin wird Prospero am<br />

Ende gehen, nach Mailand<br />

und Herzog sein. Offen die<br />

Frage: Lässt sich sein Reich<br />

dorthin exportieren?<br />

Joachim Hennig<br />

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○<br />

Anzeigen<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

Theateranzeige per e-mail<br />

15<br />

IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG: Strassenzeitung@gmx.net


16<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

Camsdorfer<br />

Brückenfest<br />

„Im Osten geht die Sonne<br />

auf“, ist die Devise des Wenigenjenaer<br />

Kult e.V. Seine<br />

Mitglieder beleben den Stadtteil<br />

<strong>Jena</strong>-Ost durch kulturelle<br />

Angebote. Sie leisten so ihren<br />

Beitrag dessen Attraktivität zu<br />

steigern. Alte Bräuche, wie<br />

das frühere Stadtteilfest am<br />

Wenigenjenaer Platz, erleben<br />

durch ihre Arbeit eine Renaissance.<br />

Die mittlerweile als<br />

„Camsdorfer Brückenfest“<br />

etablierte Veranstaltung vom<br />

27. bis zum 29.06.08 jährt sich<br />

nunmehr bereits zum 4. Mal.<br />

„Kinder haften für ihre Eltern.“<br />

ist das Motto des sich<br />

zunehmender Beliebtheit erfreuenden<br />

Familienfestes an<br />

der Landveste am 28. Juni.<br />

Eintritt frei. Ganz im Zeichen<br />

des Wissenschaftsjahres 2008<br />

steht das Thema „Bauen“ im<br />

Vordergrund. Hauptakteur ist<br />

da die Ankerbausteine Rudolstadt<br />

GmbH. „Ohne die<br />

zahlreich mitwirkenden Kultur-<br />

und Sportvereine des<br />

Stadtteils, die Feuerwehr. die<br />

Polizei, das Mobile Zeiss-Planetarium<br />

wäre ein vielgestaltiges<br />

Programm zum Familienfest<br />

undenkbar“, sagt Andreas<br />

Tittmann. H.B.<br />

„<strong>Jena</strong> tüftelt“<br />

Ein „Erfinderfest“ für die ganze Familie<br />

„<strong>Jena</strong> leuchtet!“ Nicht nur als<br />

„Stadt der Wissenschaft<br />

2008“, sondern auch als „Familienstadt“<br />

strebt sie Glanz<br />

an. Seit 2006 schon existiert das<br />

„<strong>Jena</strong>er Bündnis für Familie“.<br />

Darin engagieren sich unterschiedliche<br />

lokale Akteure für<br />

mehr Familienfreundlichkeit<br />

und erfanden das Paradiesfest<br />

neu: als Familienfest „Familienbande“.<br />

In Anlehnung an das städtische<br />

Vierjahresprojekt zu den<br />

Urelementen in den Jahren<br />

2002 bis 2005 werden am<br />

07.06.08 wieder Wasser, Feuer,<br />

Erde und Luft das Geschehen<br />

im <strong>Jena</strong>er Paradies<br />

prägen.<br />

Ganz im Zeichen der Wissenschaft<br />

lautet das diesjährige<br />

Motto: „<strong>Jena</strong> tüftelt“. Ein<br />

großes Aktionszelt und verschiedene<br />

Mitmachstationen<br />

laden die Besucher zum spielerischen<br />

Experimentieren,<br />

Erkunden und Entdecken ein.<br />

Es werden so rätselhafte Fragen<br />

wie z.B., warum Pflanzen<br />

duften, oder welches Leben<br />

sich in einem Regentropfen<br />

abspielt, gelüftet.<br />

Selbst das Bühnenprogramm<br />

ist in diesem Jahr experimentell<br />

angehaucht, verrät Gunnar<br />

„Familienbande - das 3.“ verspricht auch in diesem Jahr<br />

Spiel und Spaß für Jung und Alt im Paradies.<br />

Poschmann, Projektleiter von schreiten. Eine Idee des Pro-<br />

„Stadt der Wissenschaft jektes „Adern von <strong>Jena</strong>“. Das<br />

2008“. Eine dreistöckige Sty- will die Fernwärmerohre an<br />

roportorte bekam <strong>Jena</strong> sym- dieser Stelle als Schutzwall um<br />

bolisch von der letztjährigen die „grüne Oase“ in der Stadt<br />

Wissenschaftsstadt Braun- präsentieren. Nicht als trennenschweig<br />

als Staffelstab überdes sondern als schützendes<br />

reicht. Deren schmückende Element.<br />

Figuren wurden an verschie- Mit „ <strong>Jena</strong> tüftelt“ beabsichtidene<br />

<strong>Jena</strong>er Kindergärten mit gen wir, „...ganz besondere,<br />

der Bitte übergeben, ein dazu unvergessliche gemeinsame<br />

passendes kleines Bühnenpro- Erlebnisse für Alt und Jung zu<br />

gramm einzustudieren. Auf schaffen, unabhängig vom<br />

die Beiträge der Knirpse dür- Geldbeutel, an die sich alle<br />

fen wir gespannt sein. noch lange erinnern werden“,<br />

Zum Familienfest werden die so Sarah Gehauf von <strong>Jena</strong>kul-<br />

Besucher durch’s „Golden tur.<br />

Gate - Eingang ins Paradies“<br />

Heike Bödefeld<br />

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Probleme benennen - zum Nachdenken anregen<br />

Studentenzeitung Akrützel erreicht die 250. Ausgabe<br />

Seit 1990 gibt es in <strong>Jena</strong> das studentische<br />

Akrützel. Ende Januar<br />

wurde die 250. Ausgabe gefeiert.<br />

Anlass für den<br />

<strong>NOTausgang</strong>, sich näher mit<br />

der drittgrößten Studentenzeitung<br />

in Deutschland zu beschäftigen.<br />

Wir sprachen mit<br />

Chefredakteurin Kristin Haug<br />

(Bild).<br />

Was sind so eure Themen,<br />

was ist euer Ziel?<br />

Wir sind eine typische<br />

Studentenzeitung. Hauptthemen<br />

sind Hochschulpolitik, das<br />

Studentenleben, die Institutionen.<br />

Außerdem beschäftigen<br />

wir uns mit kulturellen Themen,<br />

der Stadt und Sport.<br />

Wie funktioniert die Arbeit<br />

in der Redaktion?<br />

Wir haben jede Woche einmal<br />

Redaktionssitzung. Da besprechen<br />

wir die möglichen Themen,<br />

und wählen das Titelthema<br />

Wir sind ein fester Kern<br />

von zehn Leuten, <strong>aber</strong><br />

insgesamt beteiligen sind<br />

ungefähr 30 Studenten an unserem<br />

Akrützel.<br />

.Das Akrützel liegt während<br />

der Vorlesungszeit alle zwei<br />

Wochen donnerstags kostenlos<br />

aus. Wie finanziert ihr<br />

euch?<br />

Finanziert werden wir über den<br />

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Studentenrat, über den<br />

Semesterbeitrag. Pro Student<br />

fallen etwa 50 Cent pro Semester<br />

für das Akrützel an.<br />

Eure Titelbilder sind<br />

manchmal ganz schön plakativ!<br />

Natürlich wollen wir manchmal<br />

auch provozieren. Ein Titelbild<br />

muss Neugier erwecken. Ich<br />

versuche Abwechslung reinzubringen,<br />

dass wir mal Fotos<br />

bringen, <strong>aber</strong> auch Karikaturen.<br />

Ihr habt auch den ein oder<br />

anderen Mißstand an der<br />

Uni aufgedeckt...<br />

Wenn Studenten sich benachteiligt<br />

fühlen, wenn Probleme auftreten,<br />

dann recherchieren wir<br />

dazu. Zum Beispiel wenn Professoren<br />

ihre Arbeit <strong>nicht</strong> anständig<br />

machen, oder bei Problemen<br />

in studentischen Gremien.<br />

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Ein guter Journalist sollte immer<br />

über beide Seiten berichten, er<br />

sollte versuchen ein neutrales<br />

Bild zu schaffen.<br />

Was erreicht das Akrützel?<br />

Wir verändern die Studentische<br />

Welt hoffentlich mit jeder Ausgabe,<br />

in dem wir die Studenten<br />

zum Nachdenken anregen und<br />

auf Probleme aufmerksam<br />

machen, die sie so vielleicht noch<br />

gar <strong>nicht</strong> mitbekommen haben.<br />

Jemand möchte bei euch<br />

mitmachen, was sagst du<br />

dazu?<br />

Wenn Studenten in die Richtung<br />

Journalismus gehen wollen,<br />

praktische Erfahrung sammeln<br />

wollen, dann können sie auf jeden<br />

Fall zum Akrützel kommen.<br />

Hier können sie eine eigenständige<br />

Arbeit machen und<br />

ihr Berufsfeld kennen lernen.<br />

Erfahrungen sammeln, und<br />

auch Fehler machen.<br />

Was wünschst du dir als<br />

Chefredakteurin von den<br />

Studenten?<br />

Dass sie noch häufiger zu uns<br />

kommen und sagen, was ihnen<br />

auf dem Herzen liegt. Nur dann<br />

können wir uns den Problemen<br />

auch zuwenden.<br />

Für das Gespräch bedankt<br />

sich Tilman Hesse.<br />

Foto: Autor<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

Sommer in <strong>Jena</strong><br />

Zum neunten Mal veranstaltet<br />

das Jugendamt der Stadt<br />

<strong>Jena</strong> das Sommerferienprogramm<br />

Ferien vor Ort.<br />

Alle 6-14 Jährigen, die ihre<br />

Ferien in <strong>Jena</strong> verbringen,<br />

können vom 10.07 bis<br />

20.08.08 daran teilnehmen.<br />

Jeweils von 10 bis 17 Uhr<br />

findet in den fünf Stadtgebieten<br />

ein buntes Freizeitprogramm<br />

statt. Die Angebote<br />

erstrecken sich von<br />

Sport, Spiel, Ausflügen über<br />

Musik, Theater bis hin zu<br />

Basteln. Viele Angebote sind<br />

kosten-und anmeldungsfrei.<br />

<strong>Jena</strong>Pass-Inh<strong>aber</strong> erhalten<br />

das tägliche Mittagessen<br />

(1,50•) kostenlos. Das detaillierte<br />

Programm erscheint<br />

ca. 2 Wochen vor<br />

Ferienbeginn in einer Ferienzeitung.<br />

Kontakt:<br />

Jugendamt <strong>Jena</strong>,<br />

Herr Dehn,<br />

Telefon: 03641/492738<br />

oder www.jena.de/jugend.<br />

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18<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

Museumsnacht<br />

für lau<br />

Ein Buntes Programm für<br />

Familien bietet die Galerie<br />

Lobeda West in der Karl-<br />

Marx-Allee 28 zur Museumsnacht<br />

am 16. Mai und<br />

das kostenlos. Ab 15 Uhr<br />

gibt es Spiele, Aktionen und<br />

Musik für Jung und Alt. Bis<br />

22 Uhr zu sehen ist auch das<br />

Ausstellungsprojekt „JWD -<br />

Ganz weit draußen - <strong>Jena</strong>-<br />

Lobeda“, eine Studienarbeit<br />

zu städtebaulichen Perspektiven<br />

des Stadtteils. Wo steht<br />

Lobeda im gesamtstädtischen<br />

Kontext und ist Rückbau<br />

wirklich die einzige Lösung?<br />

Eine weitere kostenlose Veranstaltungen<br />

des Stadtteilbüros<br />

in der Galerie Lobeda<br />

West ist das „Galeriefest“<br />

für Kinder und Familien<br />

am 14. Juni von 14-18<br />

Uhr. Auch für die regelmäßigen<br />

Kunstausstellungen<br />

gilt: Eintritt frei. So sind ab<br />

19 Juni rund einen Monat<br />

lang Ölbilder und Aquarelle<br />

des Künstlers Wolfgang<br />

Bruns zu sehen.<br />

Öffnungszeiten: Di, Mi: 10-<br />

17 Uhr, Do: 10-18 Uhr<br />

aktuelle Informationen unter<br />

www.jenalobeda.de<br />

Sarah geht regelmäßig in die<br />

Bibliothek. Hier findet sie<br />

oftmals nützliche Informationen,<br />

die ihr helfen, ihre Hausaufgaben<br />

zu erledigen. Außerdem<br />

gibt es jede Menge Bücher<br />

über Pferde, ihre große<br />

Leidenschaft. Wenn Sarah viel<br />

Zeit hat, nutzt sie auch gern<br />

die Computerarbeitsplätze, an<br />

denen man ins Internet gehen<br />

kann. In Chats trifft sie sich mit<br />

Freundinnen, die zu weit weg<br />

wohnen, um sich regelmäßig<br />

mit ihnen zu treffen. Wenn mal<br />

keine ihrer Bekanntschaften<br />

online ist, durchstöbert sie das<br />

Internet nach interessanten<br />

Seiten.<br />

Eines Tages stößt sie auf einen<br />

IQ-Test, der sie neugierig<br />

macht. Erst ein paar Tage<br />

zuvor kam eine Sendung im<br />

Fernsehen, in der man seinen<br />

Intelligenzquotienten testen<br />

konnte. Doch es war schon zu<br />

spät, um die Sendung bis zum<br />

Ende zu sehen. „Dann hole<br />

ich den Test eben hier im Internet<br />

nach“, denkt sich Sarah<br />

und gibt voller Vorfreude ihren<br />

Namen und die Adresse<br />

ein, denn es gibt auch etwas<br />

zu gewinnen.<br />

Ein halbes Jahr später kommt<br />

ihr Vater mit nachdenklicher<br />

Eingeloggt und abgezockt<br />

Der Klick in die Gebührenfalle<br />

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Miene ins Kinderzimmer<br />

und fragt, ob sie schon<br />

einmal einen IQ-Test im Internet<br />

gemacht hat. Als sie<br />

bejaht, reagiert er verärgert.<br />

In der Hand hält er ein<br />

Schreiben von einer Anwaltskanzlei.<br />

Mit der Wahrnehmung<br />

eines Internet-Angebotes<br />

hätte sich seine<br />

Tochter verpflichtet, Gebühren<br />

in Höhe von 59 Euro<br />

zu zahlen. Weil dies <strong>aber</strong><br />

noch <strong>nicht</strong> geschehen sei, entstehen<br />

nun noch zusätzliche<br />

Mahnkosten.<br />

So oder ähnlich passiert es<br />

täglich, dass Internetbenutzer<br />

in die Fänge dubioser Anbieter<br />

geraten. Was auf den<br />

ersten Blick seriös wirkt,<br />

kann sich schnell als Gebüh-<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

renfalle entpuppen. Ob nun<br />

ein IQ- oder Führerscheintest,<br />

ein Routenplaner für die<br />

Organisation des nächsten<br />

Wochenendausfluges, eine<br />

Hausaufgabenhilfe, ein SMS-<br />

Service oder ein für Kinder<br />

einladend gestaltetes Haustierportal:<br />

Wer die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen<br />

(AGB) beim Absenden des<br />

Formulars akzeptiert, ohne<br />

sie genau gelesen zu haben,<br />

muss damit rechnen, bald<br />

tief ins Portemonnaie fassen<br />

zu müssen.<br />

Auch in <strong>Jena</strong> gibt es viele Verbraucher,<br />

die auf Internetbetrügereien<br />

hereingefallen sind.<br />

„Sie waren auf einer Internetseite,<br />

weil sie etwas gesucht<br />

haben (z.B. Vornamen, Routen<br />

oder Tattoo-Vorlagen) und<br />

bekommen nach zwei Wochen<br />

Post mit einer Rechnung oder<br />

Mahnung“, weiß Monika<br />

Guthknecht zu berichten. In<br />

der <strong>Jena</strong>er Beratungsstelle der<br />

Verbraucherzentrale Thüringen<br />

(Unterlauengasse 5) steht<br />

sie Betroffenen mit Rat und<br />

Tat zur Seite.<br />

Sarah jedenfalls hat ihre Lektion<br />

gelernt: erst lesen, dann<br />

klicken.<br />

Daniel Pfletscher


Der Kabarettist Dieter Hildebrandt<br />

hat es treffend formuliert:<br />

„Es hilft <strong>nicht</strong>s, das Recht<br />

auf seiner Seite zu haben. Man<br />

muss auch mit der Justiz rechnen.“<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

wenden sich viele Menschen, in<br />

Rechtsfragen an einen Anwalt,<br />

um Unterstützung zu erhalten.<br />

Für viele ist die Beauftragung<br />

eines Anwalts jedoch auch eine<br />

Kostenfrage. Wer eine Rechtsschutzversicherungabgeschlossen<br />

hat, sollte dort vor dem<br />

Gang zum Anwalt nachfragen,<br />

ob die zu klärende Rechtsfrage<br />

vom Versicherungsschutz umfasst<br />

ist. Ist dies der Fall, bleibt<br />

meist nur ein mit der Versicherung<br />

vereinbarter Eigenanteil an<br />

den Anwalt zu zahlen. Tritt die<br />

Rechtsschutzversicherung <strong>nicht</strong><br />

ein oder besteht gar keine<br />

Rechtsschutzversicherung kann<br />

bei geringen Einkommensverhältnissen<br />

eine Kostenerstattung<br />

durch die Staatskasse beantragt<br />

werden. Dabei gibt es zwei<br />

Formen: die Beratungshilfe und<br />

die Prozesskostenhilfe. Beratungshilfe<br />

wird für die außergerichtliche<br />

Beratung und Vertretung<br />

gewährt. Den entsprechenden<br />

Antrag kann man beim<br />

Amtsgericht direkt stellen. Es<br />

empfiehlt sich, vorher beim<br />

Recht erstreiten kann oft teuer sein<br />

Staatliche Hilfe soll helfen Rechtsanspruch zu sichern<br />

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Unsere Autorin RA Susanne<br />

Gliech (Foto: privat)<br />

Gericht nachzufragen, welche<br />

Unterlagen für die Antragstellung<br />

benötigt werden. Das<br />

Gericht erteilt dann – bei Vorliegen<br />

der finanziellen Voraussetzungen<br />

– einen sog. Beratungshilfeschein.<br />

Mit diesem<br />

kann dann ein Anwalt aufgesucht<br />

und mit der Beratung<br />

oder Vertretung beauftragt werden.<br />

Die Antragstellung kann<br />

jedoch auch über den Anwalt<br />

erfolgen. Hierfür kann er einen<br />

Betrag in Höhe von • 10,00 erheben.<br />

Wenn schon ein gerichtliches<br />

Verfahren anhängig ist, kann die<br />

Möglichkeit bestehen, Prozesskostenhilfe<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Auch hier müssen bestimmte<br />

finanzielle Vorausset-<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

Dieser<br />

Ratgeber<br />

ist<br />

e i n<br />

kompetenter<br />

und<br />

leicht<br />

verständlicher<br />

Wegweiser durch das Dickicht<br />

der Hartz-IV-Normen.<br />

Anhand von vielen Beispielen<br />

werden alle wesentlichen<br />

Fragen für Arbeitssuchende<br />

erläutert. Zugleich<br />

werden <strong>aber</strong> auch einschneidende<br />

Folgen von Pflichtverstößen<br />

festgeschrieben: zum<br />

Beispiel bei Ablehnung einer<br />

zumutbaren Arbeit oder bei<br />

Nichtmeldung bei der Arbeitsagentur.<br />

Wichtig: Der<br />

Ratgeber beinhaltet viele<br />

Tipps zum Ausfüllen der<br />

Antragsvordrucke und ist als<br />

Neuauflage auf dem aktuellen<br />

Stand.<br />

(Verlagsgemeinschaft<br />

STIFTUNG WAREN-<br />

TEST und VerbraucherzentraleNordrhein-Westfalen<br />

e.V. 2007, ISBN 978-<br />

3-938174-47-0)<br />

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Anzeigen<br />

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zungen erfüllt sein. Allerdings<br />

sind diese <strong>nicht</strong> ganz so strikt,<br />

wie bei der Beratungshilfe.<br />

Denn bei geringem verbleibenden<br />

Einkommen wird Prozesskostenhilfe<br />

als Ratenzahlung<br />

bewilligt. Daneben muss die beabsichtigte<br />

Rechtsverfolgung<br />

hinreichende Aussicht auf Erfolg<br />

bieten und darf <strong>nicht</strong> mutwillig<br />

sein. Dies ist der Fall,<br />

wenn eine verständige, <strong>nicht</strong> hilfebedürftige<br />

Partei, ihre Rechte<br />

<strong>nicht</strong> in einem Prozess wahrnehmen<br />

würde. Wird Prozesskostenhilfe<br />

bewilligt, werden von<br />

der Staatskasse die Kosten für<br />

das Gericht und den eigenen<br />

Anwalt übernommen. Geht der<br />

Prozess verloren und wird der<br />

Verlierer zur Kostentragung<br />

verpflichtet, sind die Kosten des<br />

gegnerischen Anwalts zu tragen.<br />

Bei Bewilligung von Prozesskostenhilfe<br />

fordert das Gericht<br />

für die Dauer von 4 Jahren regelmäßig<br />

Einkommensbelege<br />

an, um die Voraussetzungen für<br />

die Prozesskostenhilfe zu prüfen.<br />

Hier empfiehlt es sich dringend,<br />

die Unterlagen rechtzeitig<br />

vorzulegen, da andernfalls die<br />

Gefahr besteht, dass der Bewilligungsbeschluss<br />

aufgehoben<br />

wird.<br />

RA Susanne Gliech<br />

Tipp<br />

19<br />

IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG: Strassenzeitung@gmx.net


NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

Auf Schusters Rappen die<br />

Natur durchstreifen - was<br />

kann schöner sein? Bewegung<br />

an frischer Luft tut<br />

gut und lenkt den Blick auf<br />

manches Kleinod der heimischen<br />

Flora.<br />

Kalkvorkommen im Boden,<br />

hohe Sommer- und <strong>nicht</strong> zu<br />

niedrige Wintertemperaturen,<br />

die Reflexion des Lichtes und<br />

der Wärme durch die hellen<br />

Felswände, kurz das <strong>Jena</strong>er<br />

Mikroklima bietet beste Voraussetzungen<br />

für das Gedeihen<br />

einer botanischen Kostbarkeit<br />

- der Orchideen.<br />

Davon sind hier 30 Arten zu<br />

bewundern. Die meisten blühen<br />

von Mai bis Juli, die größte<br />

Vielfalt weist das älteste<br />

Thüringer Naturschutzgebiet<br />

„Leutratal“ auf. Dieses 118<br />

Hektar große, seit 1937 geschützte<br />

Gebiet erstreckt sich<br />

über fünf Kilometer entlang<br />

der Muschelkalkhänge südlich<br />

der Stadt.<br />

Die Wege sind teilweise mächtig<br />

steil, es gibt keine markierten<br />

Wanderstrecken. Auch<br />

deshalb bietet sich eine zudem<br />

20<br />

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Kostbarkeit Orchidee<br />

30 Arten im geschützten Leutratal<br />

fachlich begleitete geführte Tour<br />

an. Solche Führungen bieten<br />

Orchideenfreunde vom Naturschutzbund<br />

(Tel. 03641-<br />

605704), die im Ortsteil Leutra<br />

ein Informationszentrum betreiben.<br />

In rund zwei Stunden führen<br />

sie von dort aus über Stock<br />

und Stein. Manche der zu den<br />

Kräutern zählenden mehrjährigen<br />

Pflanzen würde der Wanderer<br />

ohne die kundigen Hinweise<br />

glatt übersehen, denn eine<br />

Höhe von zehn Zentimetern ist<br />

<strong>nicht</strong> gerade augenfällig. Andere<br />

Vertreter dieser in Form und<br />

Farbe vielgestaltigen Schönheiten<br />

mit stets spiegelsymmetrisch<br />

aufgebauten Blüten erreichen 80<br />

Zentimeter.<br />

Orchideen sind äußerst empfindlich<br />

und reagieren sensibel<br />

auf Eingriffe in ihre Umwelt.<br />

Entscheidend ist die Weide anstelle<br />

der Mahd, denn die Tiere<br />

verschmähen die Orchideen<br />

wegen des bitteren Geschmacks<br />

und halten ihnen somit die kon-<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

kurrierenden Pflanzen fern. Die<br />

Sense dagegen macht keinen<br />

Unterschied. Ökonomisch<br />

lohnt die extensive Weide auf<br />

den steilen Hängen <strong>nicht</strong>. Sich<br />

selbst überlassen, kommen Büsche<br />

auf, Brennesseln und andere<br />

schnell wachsende Pflanzen<br />

nehmen den Orchideen die<br />

Luft. Deren winzig kleine Samenkörnchen<br />

brauchen Platz.<br />

Da sie keine Nährstoffspeicher<br />

haben, reicht ihre Kraft nur für<br />

einen kleinen Wurzelfaden, der<br />

im Boden auf einen Pilz wartet,<br />

um mit Nährstoffen versorgt<br />

werden zu können.<br />

Kommt diese Symbiose <strong>nicht</strong><br />

zustande, stirbt der Keimling ab.<br />

Deshalb sind manche Arten<br />

sehr selten oder gar vom Aussterben<br />

bedroht.<br />

Mit den Orchideen hat sich die<br />

Natur einen geradezu faszinierenden<br />

Luxus geleistet, den es<br />

zu bewahren gilt. Die Bewunderung<br />

dieser Schönheiten kostet<br />

<strong>nicht</strong>s. Der Preis besteht in<br />

der Verpflichtung, sie zu erhalten,<br />

zu pflegen und zu schützen.<br />

Das besorgen die organisierten<br />

Naturschützer, die auf<br />

Unterstützung durch engagierte<br />

Natur- und Wanderfreunde<br />

bauen. K. Wendt<br />

Fotos: J. Hennig<br />

Paul Patzer<br />

Wandergruppe „Paul Patzer“<br />

e. V. heißt <strong>Jena</strong>s ältester<br />

Wanderverein. Namenspatron<br />

Oberlehrer Patzer führte<br />

1960 erstmals öffentlich<br />

eine Tour durch die Natur.<br />

„Heimatkunde am Objekt“<br />

ist das Credo der ehrenamtlichen<br />

Wanderleiter. Pädagogisch<br />

geschickt bringen sie Informationen<br />

über Flora und<br />

Fauna, Heimatgeschichte und<br />

kulturhistorische Begebenheiten<br />

unterhaltsam rüber.<br />

Mitwandern kann jeder, bis<br />

zum Alter von 16 Jahren sogar<br />

kostenfrei. Die Wanderangebote<br />

reichen vom Spaziergang<br />

bis zur Langstrecke:<br />

vier bis 20 Kilometer.<br />

Das kleine mit Wissenswertem<br />

rund ums Wandern angereicherte<br />

Heft für 2008 gibt<br />

es in der „jena-information“.<br />

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○<br />

Anzeigen


Erlesenes<br />

Heiße Maschen<br />

Sind Sie bei Ihrem letzten Besuch im<br />

Freibad ganz blass geworden, weil ein<br />

anderer Badegast den selben Bikini anhatte,<br />

wie Sie? Vermutlich haben Sie ihn<br />

im selben Katalog bestellt. Wer in den<br />

Sommermonaten Kleidungsstücke tragen<br />

will, die garantiert Unikate sind, und<br />

noch dazu geschickte Hände hat, kann<br />

sie sich einfach selbst herstellen. Ob peppig<br />

oder elegant, schrill oder schwarzweiß,<br />

Strick- und Häkelanleitungen für die warme Jahreszeit<br />

finden Sie in dem Buch „Heiße Maschen: Tops, Bikinis, Tuniken<br />

& Co. stricken und häkeln“, herausgegeben von Janne<br />

Graf im OZ-Verlag. (9,90 •, ISBN 978-3-89858-785-3).<br />

Schatzkiste Natur<br />

Das sicherlich preiswerteste Bastelmaterial<br />

ist für jeden zugänglich und kostet<br />

nur einen Spaziergang. Neben dieser<br />

Wohltat für Körper und Geist findet<br />

man in der Natur auch die notwendigen<br />

Utensilien, um z.B. Fingerpuppen,<br />

Bauernhoffiguren, Indianer-Pärchen aus<br />

Tannenzapfen, Kastaniendrachen, Muschelballerinas<br />

oder Schachfiguren aus<br />

Kork herzustellen. Eine Übersicht, was<br />

man alles aus Nüssen, Steinen oder Zapfen machen kann,<br />

sowie anschauliche Bastelanleitungen, bietet das Buch „Schatzkiste<br />

Natur: Basteln mit Naturmaterial“, erschienen im Stuttgarter<br />

Frechverlag (9,90 •, ISBN 978-3-7724-5223-9).<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

Verkohlung damals und heute<br />

Lutz Rathenow sollte den<br />

<strong>NOTausgang</strong>-Lesern längst<br />

kein Unbekannter mehr sein.<br />

Erst kürzlich erreichte uns die<br />

neueste Veröffentlichung des in<br />

<strong>Jena</strong> geborenen Lyrikers und<br />

Prosaautors, herausgegeben in<br />

der Regensburger edition<br />

buntehunde. Entstanden ist die<br />

Groteske „Im Land des<br />

Kohls“ zwar schon 1982, den<br />

Weg in die breite Öffentlichkeit<br />

fand sie <strong>aber</strong> erst in diesem Jahr.<br />

In der DDR gefürchtet und verboten, erschien sie in der BRD,<br />

wo Helmut Kohl gerade zum Bundeskanzler gewählt wurde,<br />

nur in einer limitierten Kleinauflage.<br />

Mit bissigem Witz beschreibt Rathenow den wohl damals<br />

und heute üblichen Kampf um politische Macht. Dabei bedient<br />

er sich eher abstrakter Bilder, wenn sich z.B. die Minister<br />

mit Braunkohl beschießen, während sich der Regierer in<br />

einer Tropfsteinhöhle hinter dem Geräteschuppen versteckt.<br />

Wer im Verlagsprospekt der edition buntehunde blättert, stößt<br />

auch auf den Donaustrudl, die Straßenzeitung unserer Kolleginnen<br />

und Kollegen aus Regensburg. „Die regelmäßige Zusammenarbeit<br />

geht bereits seit 2000“, erklärt Reinhard Kellner,<br />

Redaktionsleiter des Donaustrudls. Im Zuge der Kooperation<br />

mit der edition buntehunde entstanden verschiedene<br />

Lyrikbände, in diesem Jahr ein eindrucksvoller Kalender<br />

mit Portraits von Zeitungsverkäufern.<br />

Solche Projekte sind Lichtblicke. Wenn man es dem Dichter<br />

aus dem „Land des Kohls“ gleichtut und verlangt: „Regierer<br />

– erleuchte!“, bleibt es doch meistens dunkel.<br />

Daniel Pfletscher<br />

Lutz Rathenow: Im Land des Kohls. edition buntehunde,<br />

Regensburg 2008, ISBN 978-3-934941-36-6<br />

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○<br />

Anzeigen<br />

21


Gaunerjagd im Netz<br />

Nervös verfolgt Nina den<br />

Kampf der Außerirdischen<br />

gegen die Solarianer über<br />

Martins Schultern hinweg.<br />

Der gewinnt im Spiel Leben<br />

um Leben. Ein Ende ist <strong>nicht</strong><br />

abzusehen. Dabei ist Nina<br />

doch so in Eile. Zu spät wird<br />

sie von der Chorprobe zurück<br />

kommen, um dann<br />

noch die Hausaufgabe erledigen<br />

zu können. Sie fasst sich<br />

ein Herz: „Martin, kann ich<br />

<strong>nicht</strong> mal ganz kurz an deinen<br />

Computer? Bitte!“ „Geht<br />

<strong>nicht</strong>. Siehst doch, ich habe<br />

gerade meine Glückssträhne.<br />

Wer die unterbricht, muss<br />

schön blöd sein.“ „Martin..?“<br />

„Was gibt es denn so Wichtiges,<br />

dass Du an den Computer<br />

musst?“ „Wir sollen ein<br />

Kurzreferat bei Frau Meyer<br />

halten. Dazu muss ich Internetseiten<br />

für Kinder finden,<br />

die auf den ersten Blick <strong>nicht</strong>s<br />

kosten. Sie sagte uns, dass<br />

oftmals nur schwer zu erkennen<br />

sei, wann und wodurch<br />

dennoch Kosten enstehen<br />

können. Wir sollen gewissermaßen<br />

auf Gaunerforschung<br />

ins Internet gehen.“<br />

„Cool“, engegnet Martin.<br />

„Das fetzt! Hättest Du mir<br />

ja <strong>aber</strong> auch gleich sagen<br />

können. Also Schwesterherz,<br />

das ist doch ganz sicher ein<br />

Fall für Zwei. Oder?“ Heike<br />

22<br />

NOTAUSGANG Jg. 12 /AUSGABE 2 - 2008<br />

HALLO<br />

Heute wollen wir uns ein Flugobjekt basteln. Legt dazu<br />

folgende Dinge zurecht:<br />

ein quadratisches Tuch, am besten Opas Taschentuch 40x40 cm,<br />

zwei dünne Fäden (fester Zwirn á 1,20m), eine leere Streichholzschachtel<br />

(aus Muttis Küche), Klebeband, Schere und als Ballast<br />

Kieselsteine, grober Sand, o.ä.<br />

Nun kann jeder mit dem Bau beginnen:<br />

Den 1. Faden befestigst du mit einem Doppelknoten an einer<br />

Ecke des Tuches. Danach zieht man den Faden durch die geöffnete<br />

Streichholzschachtel und befestigt das freie Ende an einer<br />

angrenzenten Ecke (wichtig: <strong>nicht</strong> an der gegenüberliegenden<br />

Ecke des Tuches). Die anderen beiden Ecken des Tuches werden<br />

in gleicher Weise verbunden. Jetzt wird die Streichholzschachtel<br />

in die Mitte der beiden Fäden verschoben und mit<br />

Klebeband fixiert. Die Schachte wird mit dem Ballast gefüllt<br />

(das genaue Gewicht solltet ihr ausprobieren) und verklebt.<br />

Alles fertig für den Start:<br />

Den Faden wickelst du um die Streichholzschachtel, legst diese<br />

in das Tuch und wirfst alles in die Höhe. Du wirst erstaunt sein,<br />

wie der Fallschirm gemütlich zum Boden zurückschwebt.<br />

Treffen sich<br />

zwei Hunde.<br />

Sagt der eine: „Ich bin<br />

adelig. Ich heiße „Hasso<br />

von Herrenhausen“! Sagt<br />

der andere: „Ich bin auch<br />

adelig. Ich heiße<br />

„Runter vom Sofa“.<br />

Der Vater<br />

liest am Bett<br />

Märchen vor, damit der<br />

kleine Sohn einschläft.<br />

Eine halbe Stunde<br />

später öffnet die Mutter<br />

leise die Tür und fragt:<br />

„Ist er endlich eingeschlafen?“<br />

Antwortet<br />

der Sohn:<br />

„Ja, endlich.“<br />

ihr kleinen und<br />

großen Bastler!<br />

Bernis Lachsack<br />

Eine Tüte<br />

grüner Wind<br />

Lucys Pläne für die Ferien sahen<br />

erst ganz anders aus. Und<br />

jetzt soll Lucy ganz allein zu<br />

Tante Paula nach Irland fahren.<br />

Zu Tante Paula, die sie<br />

gar <strong>nicht</strong> kennt und nach Irland,<br />

wo es immerzu regnet.<br />

Aus Protest färbt Lucy sich<br />

ihre Haare irischrot, denn<br />

Iren haben ja bekanntlich alle<br />

rote Haare. Als sie nach Irland<br />

kommt, hat sie lauter<br />

Vorurteile, welche <strong>aber</strong> relativ<br />

schnell abgebaut werden.<br />

Schnell findet sie neue Freunde<br />

und stellt fest, dass dieser<br />

Sommer sehr aufregend ist<br />

und ganz anders verläuft, als<br />

Lucy sich vorgestellt hat. Am<br />

Ende möchte Lucy gar <strong>nicht</strong><br />

mehr von Irland weg, findet<br />

Tante Paula voll in Ordnung<br />

und weiß, dass sie auf jeden<br />

Fall wieder kommen will.<br />

Gesine Schulz: Eine Tüte<br />

grüner Wind. Sommerferien<br />

in Irland, Ueberreuter Verlag<br />

Nach dem Pferderennen<br />

spricht der Reporter mit dem Sieger:<br />

„Das war ein klasse Rennen von ihnen.“<br />

„Na ja“, antwortete der Jockey, „eigentlich wäre<br />

ich viel schneller gewesen,<br />

<strong>aber</strong> ich musste ja bei meinem<br />

Pferd bleiben!“<br />

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○<br />

Anzeige


Ein Leben nach dem Alkohol<br />

Du schaffst es, doch du schaffst es <strong>nicht</strong> allein<br />

Zwei Sätze waren Josef als<br />

Startkapital mitgegeben. Den<br />

ersten hatte er auf den ersten<br />

Schritten seines neuen Lebens<br />

verinnerlicht: „Lass das erste<br />

Glas stehen!“ Der Satz ist einfach<br />

gesprochen. Bisher ver-<br />

Zwei Sätze<br />

mochte er ihn immer in kritischer<br />

Situation zu erinnern und<br />

entsprechend zu handeln.<br />

Vielleicht hatte er gerade deshalb<br />

dem zweiten Satz so gar<br />

keine Bedeutung beimessen<br />

wollen: „Du schaffst es, doch<br />

du schaffst es <strong>nicht</strong> allein.“<br />

Bis zu dem Tag, als er sich eingestehen<br />

musste, sein Leben<br />

<strong>nicht</strong> mehr meistern zu können,<br />

dachte er, dass er auf sich<br />

ganz allein gestellt sei. Was er<br />

<strong>nicht</strong> auf die Reihe brachte,<br />

würde eh’ <strong>nicht</strong> gut gehen.<br />

Wenn ihm etwas <strong>nicht</strong> gelang,<br />

suchte er selten Rat. Er hatte<br />

zu bitten <strong>nicht</strong> gelernt. Oder<br />

verlernt? Zu oft wurde er zurückgewiesen<br />

oder hatte in<br />

seinem Umfeld erfahren, wie<br />

schmerzhaft es anderen war,<br />

zurückgewiesen zu sein. Nein,<br />

das sollte ihm <strong>nicht</strong> geschehen.<br />

Er mochte Enttäuschungen<br />

<strong>nicht</strong> erleben. Mit ihnen konnte<br />

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er nur schwerlich umgehen.<br />

Er sagte einmal, er sei Perfektionist,<br />

ohne perfekt zu sein.<br />

Dann tun Fehler doppelt weh.<br />

Er konnte sich keinen verzeihen.<br />

Deshalb suchte er keinen<br />

Rat, eher Trost. Aber wann<br />

tröstet wer den anderen? Seine<br />

Umwelt sah seine Probleme<br />

<strong>nicht</strong>. Konnte sie <strong>nicht</strong> sehen.<br />

Josef deckelte alles. Wie<br />

es drinnen aussieht, geht Niemand<br />

was an. Dabei ist er kein<br />

schweigsamer Typ. Beileibe<br />

<strong>nicht</strong>. Im Gegenteil. Dennoch,<br />

über sich reden, über das reden,<br />

was ihn bewegte, das<br />

konnte er <strong>nicht</strong>. Also redete er<br />

entweder über das Große und<br />

Ganze und eben - worüber<br />

reden wir: Über Männer und<br />

Frauen. Und wo tut das der<br />

Mann? Im Glas-Bier-Geschäft.<br />

Das schaffe ich allein<br />

Das schaffe ich schon, war<br />

seine Devise. Und: Das schaffe<br />

ich allein. Ich brauche keinen.<br />

Wenn das ein Einsiedelmönch<br />

sagt, hat der seinen<br />

Gott und sicher den einen, der<br />

ihm sein Tuch webt und den<br />

anderen, der das Brot mit ihm<br />

teilt. Josef tut sich schwer mit<br />

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seinem Gott. Sein Gott ist tot.<br />

Die Partei seiner Jugend und<br />

besten Mannesjahre war so<br />

unfehlbar <strong>nicht</strong>, wie Gott<br />

gleich sie ihr Manifest verkündete.<br />

Sein Gott ist tot und an<br />

den, der ihm auf einem Aufkleber<br />

angeboten wurde:<br />

„Wenn Dein Gott tot ist,<br />

nimm meinen“, konnte er<br />

<strong>nicht</strong> glauben. Er hatte nur<br />

sich. Sich ganz allein. Mit seinem<br />

Wissen, seinen Fähigkeiten,<br />

Fertigkeiten, Neigungen,<br />

Erfahrungen und Gewohnheiten.<br />

So wurde er, was er ist.<br />

So wurde er auch zum Alkoholiker.<br />

„Wir sind zu lebenslanger<br />

Einzelhaft verurteilt in<br />

unserer eigenen, einsamen<br />

Haut“, lässt Tennessie Williams<br />

den Mann in der Schlangenhaut<br />

sagen. Und Josef<br />

merkte bald, dass sein Leben<br />

verdammt schwer war im<br />

Einsam sein.<br />

Am Selbsthilfetag wurden seine<br />

Kreise immer kleiner, die<br />

er um den Informationsstand<br />

einer Selbsthilfegruppe für Alkoholiker<br />

zog. Heute ist er<br />

froh, sie besucht zu haben. Es<br />

tut ihm gut, anderen zuzuhören,<br />

ihre Erfahrung, Hoffnung<br />

und Kraft zu teilen.<br />

J. Hennig<br />

DIE STRASSENZEITUNG AUS JENA<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Selbsthilfegruppen für<br />

Menschen mit Alkoholproblemen<br />

findet der Interessierte<br />

in der Begegnungsstätte<br />

des „Hilfe zur<br />

Selbsthilfe“ – Begegnung<br />

<strong>Jena</strong> e.V. in Winzerla,<br />

Max-Steenbeck-Str. 43<br />

Tel.: 036 41/61 89 88<br />

SHG „Klosterwald“<br />

Treffen: 1. und 3. Montag im<br />

Monat, 16.30 Uhr<br />

Kontakt: Herr Möller<br />

SHG „Neues Leben“<br />

Kontakt: Frau Reinhofer<br />

Treffen: 2. und 4. Montag im<br />

Monat, 16.30 Uhr<br />

SHG „Neueinsteiger“<br />

Treffen: 14-tägig dienstags<br />

16.00 Uhr<br />

Kontakt: Herr Werner<br />

SHG „Mittwochsgruppe“<br />

Treffen: 1. und 3. Mittwoch<br />

im Monat, 16.30 Uhr<br />

Kontakt: Herr Kieslich<br />

SHG „Futurum“<br />

Treffen: 2. Mittwoch im Monat,<br />

17.00 Uhr<br />

Kontakt: Herr Hertel<br />

SHG „Neuer Weg“<br />

Kontakt: Herr Werner<br />

Treffen: 2. und 4. Donnerstag<br />

im Monat, 16.30 Uhr<br />

SHG „Station 4“<br />

Treffen: 14-tägig samstags<br />

14.00 Uhr, Kontakt: Frau<br />

Schönewolf, Herr Stephan<br />

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„Afrikanische Tage“ in <strong>Jena</strong> bietet<br />

das Festival de Colores vom<br />

6. bis 15 Juni. Der gleichnamige<br />

ehrenamtlich arbeitende Verein<br />

Afrikanische Tage-Festival de Colores<br />

Jenseits überkommener Wahrnehmungsmuster<br />

stellt dieses Jahr schon zum<br />

vierten Mal einen Kultur- und<br />

Sprachraum dieser Erde vor,<br />

um zum interkulturellen Dialog<br />

einzuladen. Ein abwechslungsreiches<br />

Programm erwartet<br />

den Besucher, um ihm<br />

unseren südlichen Nachbarkontinent<br />

facettenreich und<br />

○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○<br />

jenseits überkommener Wahrnehmungsmuster<br />

näher zu<br />

bringen. So sollen ein interaktiver<br />

Straßenparcours und ein<br />

„Kamerunischer Abend“ Afrika<br />

erlebbar machen. Neben<br />

Konzerten, Ausstellungen und<br />

einem internationales Fußballspiel<br />

werden Lesungen und<br />

Vorträge geboten, die kostenlos<br />

besucht werden können. So<br />

kann der Besucher beispielsweise<br />

am 10. Juni auf literarische Entdeckungsreise<br />

gehen. Ab 20.15<br />

Uhr stellen Studenten in der Thalia-Buchhandlung<br />

in der „neuen<br />

mitte“ Literatur aus Schwarzafrika<br />

vor und laden zur Diskussion<br />

ein. Näheres zum „Fest der<br />

Farbigen“ finden Sie unter:<br />

www.festival-de-colores.de.<br />

23


Grete-Unrein-Schule <strong>Jena</strong> FSU <strong>Jena</strong><br />

SCHOTT Villa<br />

Tiefgarage in <strong>Jena</strong><br />

FSU <strong>Jena</strong><br />

SCHOTT Villa<br />

SCHOTT GlasMuseum F-Haus <strong>Jena</strong>

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