Promenade Auto 2018 - yumpu

der promenade-test
Ich will auch mal: 450 kW
pure Kraft und am Heck
ein hydraulischer Hubarm
mit zwei massiven Seilwinden
– genug Power
und Technik, um selbst ein
100-Tonnen-Fahrzeug aus
dem Straßengraben zu
ziehen und abzuschleppen.
Davon kann der AMG
E 63 S nur träumen.
Bernd Ackermann steckt selber die Strecke ab. 64 Meter lang ist die
Strecke, die rückwärts gefahren wird. Die beiden Fahrer einigen
sich auf einen fliegenden Start. Bedeutet: Bevor die Startlinie überfahren
wird, gibt es rund 24 Meter Anlauf. Den braucht vor allem
Frank Blömer mit seinem Truck. Denn Blömer hat vier Rückwärtsgänge,
muss also noch hochschalten. Ackermann ist ein fairer
Sportmann, akzeptiert ohne Murren. Das Rennen startet: Ackermann
könnte dem AMG sofort die Sporen geben, muss sich aber
noch gedulden. Blömer schaltet schnell hoch, kommt kurz vor der
Startlinie in den vierten Gang. Ackermann gibt Gas, der Biturbo
heult kurz auf, sprintet davon. Ackermann scheint mit dem AMG
davonzuziehen, wird dann aber brutal von der Elektronik ausgebremst.
„Bei Tempo 38 ist rückwärts Schluss“, erzählt er nach dem
Lauf. Blömer bleibt auf Vollgas im vierten Gang, kommt immer näher
und zieht kurz vor der Ziellinie am AMG E 63 S vorbei. 7,37 Sekunden
hat er für die 64 Meter gebraucht. Der Grund für den Sieg:
Blömers Truck läuft rückwärts 43 Kilometer schnell. Das reicht, um
den AMG auf den letzten Metern zu überholen. Beide Piloten lächeln.
Arocs traum:
heute werde
ich einmal
abgeschleppt.
Schnell noch ein Shooting mit dem AMG, der so tut, als ob der den
24 Tonner am Seil abschleppen wollte, dann geht es wieder nach
Hause: auf die Landstraße. Zwei Giganten verabschieden sich. Einen
Gewinner? Den gibt es ehrlich gesagt nicht. Beide sind auf ihre
Art einzigartig. Ob Technik oder Aussehen – die Promenade vergibt
die Höchstnote. Und Spaß hat es auch gemacht.
Harding Niehues
PROMENADE SPEZIAL 2 | 2018
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