10 Jahre Fête de la Musique Hannover

Songs, Sets und Serenaden
Tausende MusikerInnen haben die Fête de la Musique
gefeiert. Lena Meyer-Landrut hat mit ihrem Schulchor
gesungen, Weltstar Mousse T., Rapper Spax, Terry Hoax,
viele der Furys, die Jazzer Juliano Rossi, Lutz Krajenski
und Stephan Abel oder die Saz-Virtuosin Güler Duman
traten auf und neben diesen und anderen bekannten
professionellen KünstlerInnen sind es die vielen,
vielen Proberaumlegenden, das Seniorenorchester,
Schülerbands, Musikschulprojekte und Bläserklassen,
Hausfrauenchöre und Hobbymucker, ein schwuler Männerchor,
Bands aus Frankreich, Polen, Indien, dem UK,
MusikerInnen aller Genre, die bei freiem Eintritt und ohne
Gagen den BesucherInnen ihre Musik schenken.
Mehr als 4.000 Auftritte gab es und die Vielfalt der dabei
gebotenen Genres ist beeindruckend. Klar – das
weite Feld der Pop- und Rockmusik ist prägend, aber
Jazz und Klassik, elektronische Tanzmusik in ihren Verästelungen
von hartem Techno bis discoiden House, die
Spielarten der Weltmusik von Folklore bis modernen Fusionen,
Experimentelles und Klangkunst, Kirchenmusik,
Schlager, Shanties und alle Musik, die in keine Schublade
passt haben auch ihren Platz. Manchmal nur in Nischen,
manchmal mit ganzen Bühnen.
Wichtigstes Kriterium bei der Sichtung der Bewerbungen
ist deshalb auch, dass die Vielfalt abgebildet wird,
dass alle Musik, die der Planet so hergibt, dabei ist,
und dass diese von möglichst diversen Menschen jeder
Alters- oder Könnensstufe oder Herkunft gespielt
wird. Generell kann man sagen, dass EinzelkünstlerInnen
aufgrund des geringen technischen Aufwands eine
höhere Chance haben, zu spielen. Außerdem hilft es eigene,
schräge Musik zu machen, nicht zu covern oder in
Genres aktiv zu sein, in denen es nicht viele Interpreten
gibt. Im „klassischen“ Pop-Rock-Bereich gibt es einen
großen Wettbewerb. Da wird bei der Auswahl darauf geachtet,
dass einzelne Bands nicht jedes Jahr auftreten.
Dies sieht manchmal über Absprachen mit Partnern
trotzdem wieder anders aus. Knapp zwei
Drittel der BewerberInnen können jedes Jahr auftreten.
Zu der Musik aus dem Bewerberpool und den Acts der
Partner mit ihren meist fixen Besetzungen kommen
gelegentlich Experimente, die zum mehr oder weniger
spontanen Mitmachen anregen. Vor allem das Musikland
Niedersachsen hat dazu mehrfach Angebote und Formate
organisiert. Der Aufstrich, ein Geigenflashmob vor der
Oper, oder Flächengold, ein Themenschwerpunkt rund
um Blasmusik mit Umzug und diversen Mitmachaktionen,
sowie ein Musikvermittlungsparcours sind Beispiele
dafür. Auch PPC Music ist immer wieder mit Instrumenten
vor Ort gewesen und so konnten die BesucherInnen
dort sofort einsteigen und am Keyboard oder E-Drumkit
erste Schritte machen. Musikalisierung ist ein wichtiger
Antrieb, denn möglichst viele Menschen sollen nicht nur
Musik feiern, sondern sie auch machen.