Broschüre_Juli_August18
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
LOCH IN ERDE - TUNNEL HINEIN<br />
Für Kinder: Unsere Baustelle<br />
In Karlsruhe wird ein Tunnel gebaut – so heißt es zumindest immer dann, wenn von der Kombilösung<br />
gesprochen wird. Doch tatsächlich wurden und werden in Karlsruhe mehrere Tunnel gebaut.<br />
Da gibt es den Tunnel unter der Kaiserstraße, es gibt jenen unter der Karl-Friedrich-Straße,<br />
jenen unter der Ettlinger Straße und denjenigen, der gerade in der Kriegsstraße gebaut wird.<br />
Die Tunnel unterscheiden sich aber nicht nur durch die Straße, unter der sie gebaut werden. Sie<br />
unterscheiden sich vor allem durch die Bauweise.<br />
Der Tunnel unter der Kaiserstraße wurde mit einer Maschine ins Erdreich hineingebaut. Vereinfacht<br />
ausgedrückt, hatte die Tunnelvortriebsmaschine vor sich Erde und hinter sich hat sie eine<br />
kreisrunde Röhre hinterlassen.<br />
Der Tunnel unter der Karl-Friedrich-Straße wurde bergmännisch hergestellt: Arbeiter haben unter<br />
der Erde mit Maschinen das Erdreich ausgehöhlt und dann den Hohlraum Stück für Stück<br />
mit Stahl und Beton gesichert.<br />
Der Tunnel unter der Ettlinger Straße hat mit jenem, der gerade in der Kriegsstraße entsteht,<br />
etwas gemeinsam: Beide Tunnel entstehen in offener Bauweise. Dabei wird nichts anderes<br />
gemacht, als in der Straße ein großes, längliches Loch auszuheben, das etwas größer ist als<br />
der spätere Tunnel werden soll. In dieses Loch hinein wird dann zuerst der Boden des künftigen<br />
Tunnels gebaut, dann die Wände und schließlich die Tunneldecke. Ist die Decke erst einmal<br />
drauf, sieht der Tunnel auch aus wie ein Tunnel. Anschließend kann man auf den Deckel Erdreich<br />
aufschütten und darauf dann noch etwas bauen: Das war im Fall der Ettlinger Straße die<br />
Autofahrbahn und im Fall der Kriegsstraße werden das die Gleise für die Straßenbahn sein.<br />
Das klingt einfach - ist es aber in Karlsruhe nicht. Denn schon etwa fünf Meter unter der Ettlinger<br />
oder der Kriegsstraße steht das Grundwasser. Also muss das Loch, in das ich den Tunnel<br />
hineinbaue, nicht nur gegen Einstürzen der Ränder geschützt werden, sondern auch gegen<br />
das Eindringen von Grundwasser. Nur im Trockenen können die Arbeiter den Tunnel bauen.<br />
Diese Schutzmaßnahmen gegen das Grundwasser erfordern<br />
einiges an Aufwand, heraus kommt dafür aber ein im Querschnitt<br />
rechteckiger, trockener Tunnel. Ob dann im Anschluss<br />
daran Stadtbahnen und Straßenbahnen dort unten fahren<br />
oder Autos, wird bereits bei der Planung entschieden: Bei<br />
Straßenbahnen genügt ein einziger Tunnel, bei Autos benötigt<br />
man zwei getrennte Tunnel - einen für jede Fahrtrichtung.<br />
In der Kriegsstraße wird der Tunnel zwar als Ganzes gebaut<br />
eine Mittelwand trennt dann aber die Richtungs fahrbahnen<br />
voneinander.<br />
10-11