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Ein Gespräch mit Herbert Gschwendtner<br />

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„Wenn es nach meinem Vater gegangen wäre, wäre ich als Ältester<br />

von sechs Kindern in seine Fußstapfen getreten. Mit 14 Jahren wurde<br />

ich deshalb auch ins Bergwerk ‚gesteckt’. Damals habe ich mich sehr<br />

gefürchtet. Ich wollte kein Bergmann werden, sondern Maler! Im<br />

Jahr zuvor war ich bei meiner Oma in den Ferien gewesen. In der<br />

Nähe gab es eine Malerwerkstätte. Ich habe mich dort beworben<br />

und bin genommen worden. Die Kunst lag dann nur noch darin,<br />

meinen Vater zu überzeugen!“<br />

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„Ja, das stimmt. <strong>Das</strong> ist eine Leidenschaft, die mich schon sehr früh<br />

gepackt hat. Als junger Mann bin ich sehr viel mit dem Kletterer<br />

und Bergsteiger Albert Precht gelaufen. Später, als Hüttenwirt, war<br />

ich noch enger mit den Bergen verbunden. <strong>Das</strong> war eine schöne,<br />

aber auch schwere und sehr intensive Zeit.“<br />

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„In den Bergen liegen Leben und Tod sehr nah beieinander. Wenn<br />

man als junger Mensch damit direkt konfrontiert wird, prägt einen<br />

das. Es gab sehr viele eindrucksvolle Momente, aber auch sehr dramatische<br />

Situationen in meiner Zeit als Hüttenwirt. Einmal waren<br />

es nur 10 Minuten, die mich von zwei Menschen trennten, die im<br />

Schneesturm nicht weiterkamen. Erst am nächsten Tag fand ich sie<br />

und konnte nichts mehr tun, als sie zu bergen.“<br />

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„<strong>Das</strong> kam so, dass mich Peter Radacher, der Wirt vom Arturhaus,<br />

gefragt hat, ob ich nicht das Matrashaus bewirtschaften wolle. Ich<br />

habe nach langer Überlegung ja gesagt. Allerdings war der Start nicht<br />

einfach: Ich musste alles hochtragen mit dem Rucksack. <strong>Das</strong> Matrashaus<br />

liegt auf 2.941 Metern! Herr Radacher lieh mir dann das Geld<br />

für einen Hubschrauber. Im Frühjahr 1972 saß ich oben auf der Hütte,<br />

mit 100.000 Schilling Schulden. Mir war sehr mulmig zumute. Aber<br />

das Geschäft lief gut, ich konnte das Geld schon im Herbst zurückzahlen.<br />

Trotzdem war es hart: Tagsüber habe ich die Gäste bewirtet,<br />

nachts das Wasser hochgetragen. Einmal hat der Hubschrauber eine<br />

volle Ladung Kohlen verloren. Die 700 Kilo habe ich eigenhändig<br />

hochgeschleppt. Als ich die letzte Fuhre oben hatte, habe ich mich<br />

auf den Boden gelegt und vor Erschöpfung geweint.“<br />

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„1978 hatte ich die schlimme Prognose, nur noch ein halbes Jahr<br />

zu leben, weil Krebs diagnostiziert wurde. Meine Frau Grete hat mir<br />

damals sehr viel Mut gemacht, nur durch sie hatte ich die Energie,<br />

nicht aufzugeben. In diesem Jahr und auch später habe ich mir<br />

sehr viel ‚von der Seele’ geschrieben. Inzwischen sind es wohl 16,<br />

17 Bücherl geworden.“<br />

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„<strong>Das</strong> waren meine Freunde und ‚Lehrmeister’ Sepp Forcher, Wolf<br />

Dietrich Iser und Walter Kraus, die den damaligen Landesintendanten<br />

Friedrich Urban überzeugten, dass ich Moderator werden soll. Mir<br />

macht das sehr viel Spaß. Die Kunst eines Moderators besteht darin,<br />

die Menschen dazu zu bringen, aus sich heraus zu gehen. Außerdem<br />

kann ich da reden ‚wia mia d Schnobl gwachsen ist’.“<br />

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„Ja, der Kreis hat sich geschlossen. <strong>Das</strong>s ich für die Salzburger<br />

Krone schon seit vielen Jahren Wandertipps schreiben darf, ist<br />

auch eine wunderbare Sache. Ich kenne so gut wie jeden Winkel<br />

im Salzburger Land und bringe den Menschen die Schönheit der<br />

Natur und die Berge näher. Und bleibe dazu noch fit durch meine<br />

Wanderungen!“<br />

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„Durch ein befreundetes Ehepaar aus Sankt Johann erfuhr ich<br />

2000 von einer Hilfsaktion der Freiwilligen Feuerwehren des Pongaues.<br />

In Transkarpatien war die Theiss über die Ufer getreten. Wir<br />

haben tonnenweise Hilfsgüter gesammelt und LKWs organisiert.<br />

Ich bin dann auch selbst mit einem LKW hinuntergefahren. Dort<br />

habe ich den Arzt Dr. Josef Andrikanitsch kennen gelernt, der sich<br />

unermüdlich für seine Patienten einsetzt. Wir haben das Leben<br />

eines Jungen retten können, der sehr krank war. <strong>Das</strong> ging uns<br />

allen sehr ans Herz. Ich bin sehr froh, dass wir in den vergangenen<br />

Jahren helfen konnten, dort auch die medizinische Ausstattung zu<br />

verbessern. Daraus sind zudem Freundschaften erwachsen, die uns<br />

sehr viel bedeuten.“<br />

als junger Hüttenwirt am Matrashaus als LKW Fahrer bei einem Hilfstransport in die Ukraine beim ORF Landesstudio Salzburg<br />

Was ist Glück?<br />

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„Du kannst no so an Blödsinn zsammschreibn, aber wannst es selber liest, hört es si guat o.“ Sepp Forcher zu Herbert Gschwendtner<br />

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