Mühlbacher Marktblatt 01/2005
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W I N T E R S P O R T<br />
Sessellifte „Steinermandl“<br />
& „Hinterberg“ eingeweiht<br />
Bei strahlendem Wetter konnte der Valser Pfarrer Alexander<br />
Raich im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder,<br />
den Abgeordneten Walter Baumgartner und Pius Leitner,<br />
BM Franz Gruber und anderen Ehrengästen die neuen Anlagen<br />
auf Jochtal einweihen. Der Sessellift Hinterberg wurde<br />
2002, der Sessellift Stoanamandl 2004 gebaut. Die Musikkapelle<br />
Vals umrahmte die schlichte Feier. Präsident Karl<br />
Leitner erzählte die Baugeschichte und berichtete, dass von<br />
1999 bis heute nicht nur die Umlaufbahn und die Sessellifte<br />
„Hinterberg“ und „Steinermandl“ auf Jochtal neu gebaut<br />
wurden, sondern auch die Talabfahrt, eine Beschneiungsanlage<br />
sowie die Trinkwasser- und Stromversorgung neu gelegt<br />
wurden. Dann dankte er den<br />
Bauern Schwoaga, Junka, Anratter<br />
und Rizuola und betonte:<br />
„Ich garantiere, dass wir<br />
jedes Grundstück, in das wir<br />
mit einem Bagger zur Verlegung<br />
von Leitungen oder was<br />
auch immer hinein gefahren<br />
sind, beim Verlassen besser<br />
und sauberer hinterlassen, als<br />
es beim Betreten war. Beweis<br />
dafür ist der Boden, auf dem<br />
wir gerade stehen. Vor unserer Arbeit waren hier Gräben,<br />
halbe Traktorwege, ausgeschwänzte Traktorspuren, Wassergräben<br />
u.a.m.“ Zu den Spingeser Schützen gewandt, die unlängst<br />
in einem Dolomitenbericht bekundet hatten, sie würden<br />
gegen die Errichtung des Steinermandl-Liftes sein, sagte<br />
der Präsident: „Wir versichern euch, liebe Schützen, dass ihr<br />
im Frühjahr nach der Schneeschmelze bessere und schönere<br />
Almböden sehen werdet, als sie zuvor waren. Was noch im<br />
letzten Herbst planiert wurde, wird heuer begrünt!“<br />
Zukunftsplanung<br />
Dann widmete der Präsident ein paar Worte der Zukunftsplanung:<br />
„Was wir angehen und gestern mit der Gründung<br />
der Gesellschaft Gitschberg- Jochtal begonnen haben, ist der<br />
Zusammenschluss und damit der Bau der Verbindungsbahn<br />
von Vals nach Meransen über das Altfasstal. Alle notwendigen<br />
Genehmigungen von behördlicher Seite sind gegeben.<br />
Jetzt wird sich die Gitschberg- Jochtal AG bemühen, Durchfahrtsrechte<br />
zu regeln und die Finanzierung klar zu stellen.<br />
Voraussetzung für den Zusammenschluss ist allerdings von<br />
unserer Seite, also von der Jochtal AG, dass wir gleichzeitig<br />
den Wasserspeicher und die Umlaufbahn Schilling- Schwand<br />
realisieren, wo die Finanzierung auch noch zu bewältigen<br />
ist. Um dies alles zu erreichen, müssen alle, das Dorf und<br />
die Gemeinde, zusammenhalten. Der Gast kennt weder Vals<br />
noch Meransen, er zählt nur die Lifte und die Länge und<br />
Beschaffenheit der Pisten. Gefällt es ihm, kommt er wieder<br />
und bringt andere mit. In der Gemeinde Gitschberg haben<br />
wir 4.000 Betten. Nur 2.500 Gäste fahren bei uns Ski, die<br />
restlichen besuchen andere Anlagen. Nach dem Zusammen-<br />
Jänner • Februar • März <strong>2005</strong><br />
schluss werden 80% hier bleiben, 20% weg fahren aber durch<br />
die neue Attraktivität 20% neuer Kunden dazu kommen.“<br />
Die Antwort des Landeshauptmannes<br />
„Insgesamt gesehen haben wir im Lande bereits genügend<br />
Anlagen. 1980 hatten wir 437 Aufstiegsanlagen, jetzt sind es<br />
noch 375 Anlagen. Früher gab es 55 Mio. Durchgänge, jetzt<br />
sind es 115 Mio. Dies dank der getätigten Verbesserungen<br />
und Anpassungen der Anlagen. Die Wirtschaftlichkeit wurde<br />
wesentlich erhöht. Auch die Jochtal AG hat es verstanden,<br />
bestehende Anlagen zu erweitern, zu verbessern und die alten<br />
Anlagen durch neue zu ersetzen. 1998 hattet ihr 1 Mio.<br />
Durchgänge, jetzt 1,7 Mio. Durch Werbung und Modernisierung<br />
konnte die Anzahl der Gäste erhöht werden. Sicher ist<br />
es für die Gesellschafter oft nicht leicht, wenn es immer wieder<br />
heißt, Geld investieren statt herausnehmen. Wenn von<br />
1998 bis heute ca. 14 Mio. Euro investiert wurden, ist das eine<br />
wirklich große Summe. Das Land hat für besagten Zeitraum<br />
5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, das sind 37%. Es stimmt<br />
einfach nicht, dass das Land 75% an Beiträgen gewährt und<br />
dass jeder, der ansucht, etwas bekommt, wie es die Presse<br />
immer wieder schreibt. Die öffentliche Hand hilft und unterstützt,<br />
wo es sinnvoll ist, wir überschütten die Leute jedoch<br />
nicht mit Geld.<br />
Nun steht noch der teure Zusammenschluss Gitschberg -<br />
Jochtal an. Leute fragen sich, ob dies sinnvoll sei oder nicht.<br />
Die Landesregierung hat sich über diese Thematik sehr lange<br />
den Kopf zerbrochen und ist zum Schluss gekommen, dass<br />
es sinnvoll ist, dieses Projekt zu fördern. Ich rate den Betreibern,<br />
dass sie kein Risiko eingehen und vor allem klare Finanzierungspläne<br />
machen sollen. Wir werden den Gesetzen<br />
entsprechend gerne helfen. Ich hoffe, dass wir gemeinsam<br />
diesen Zusammenschluss verwirklichen können. Noch etwas:<br />
Die Berggebiete Südtirols wären sicher nicht mehr so<br />
bewohnt, wenn es keinen Fremdenverkehr und keinen Wintertourismus<br />
gäbe. Beide garantieren jede Menge Zu- und<br />
Nebenerwerbsmöglichkeiten für die Bauern. Die Agrarpolitik<br />
allein kann den ländlichen Raum und die Bergbauernfrage<br />
nicht lösen. Dafür und für die Zusammenarbeit in den vergangenen<br />
Jahrzehnten möchte ich mich bei den Verantwortlichen<br />
herzlich bedanken.“