Schokoladenseiten

Bolivien
Bolivien zählt zu den ärmsten Ländern
Lateinamerikas und hat eine Fläche
von 1.098.581 Quadratkilometern.
Der größte Teil der Bevölkerung ist indianischer
Herkunft, 30 Prozent sind
Mestizen und 14 Prozent Weiße. Fast
die Hälfte der Bevölkerung im ländlichen
Raum sind Analphabeten zwei
Drittel davon sind Frauen. Rund 80
Prozent der ländlichen Bevölkerung
lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die
Lebenserwartung liegt bei 61 Jahren,
bei Minenarbeitern sind es nur 30
Jahre. Kokain ist noch immer ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor.
Herkömmliche Trocknung der Kakaobohen.
Bolivien: Bauern mit Mut
und Entschlossenheit
Abseits der Öffentlichkeit entwickelte
sich in Bolivien über Jahrzehnte
hinweg eine Kooperative
von Kleinbauern. El Ceibo zählt
heute nicht nur zu den ältesten
Fair-Handelspartnern, sondern
hat auch schon frühzeitig einen
Teil der Produktion auf biologischen
Anbau umgestellt.
Anfang der 60er Jahre führte die bolivianische
Regierung ein von einer USamerikanischen
Entwicklungsagentur
finanziertes und koordiniertes Umsiedlungsprogramm
durch. Das bolivianische
Hochland, das Altiplano,
galt als überbevölkert. Es herrschte
Bodenknappheit, die Ernten waren
schlecht und der Bergbau steckte in
einer Krise. Das führte zu einer hohen
Arbeitslosigkeit und Armut. Viele
Familien aus dem Altiplano, vor allem
Quechua- und Aymara-Indianer, ließen
sich von den Regierungsversprechen
ins Tiefland locken. Dort überließ
man jeder Siedlerfamilie rund
12 Hektar Land, etwas Saatgut und
Werkzeug und empfahl ihnen den
Anbau von Kakao. Für Bolivien war
das ein völlig neues Agrarprodukt.
Das ungewohnte Klima machte ihnen
ebenso zu schaffen wie die bis dahin
unbekannte Krankheiten Malaria.