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Schokoladenseiten

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Neuanfang mit<br />

dem eigenen<br />

Schokoladenladen<br />

Fußball und<br />

Schokolade?<br />

Bolivien:<br />

Kakaoanbau<br />

in einem der<br />

ärmsten Länder<br />

der Welt<br />

Seiten<br />

Das Magazin der Schokolade<br />

German<br />

Chocolate<br />

Masters<br />

Der Wettbewerb der besten<br />

Chocolatiers Deutschlands<br />

Ausgabe<br />

1 / 2008


Schokoladenkonsum in<br />

Zahlen<br />

Jeder Einwohner Deutschlands vernaschte<br />

2006 im Durchschnitt 9,31<br />

Kilo Schokolade und damit 5,9 Prozent<br />

mehr als im Jahr davor.<br />

Der größte Anteile davon, rund 2,73<br />

Kilogramm, entfallen auf ungefüllte<br />

und 2,4 Kilogramm auf gefüllte Tafeln<br />

und Riegel. In der Gunst der Schokoladenliebhaber<br />

folgen ungefüllte und<br />

gefüllte Schokoladenprodukte noch<br />

vor kakaohaltigen Zuckerwaren, weißer<br />

Schokolade und Pralinen.<br />

Dafür gibt jedes Bundesbürger durchschnittlich<br />

44,85 Euro aus. Das sind<br />

4 Prozent weniger als im Jahr davor.<br />

Quelle: Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie<br />

e.V., Bonn 07/2007.<br />

Editorial<br />

Jede neue Idee betritt mit ihrer Umsetzung<br />

Neuland. So auch wir.<br />

Doch sehr viele Menschen teilen eine<br />

Vorliebe und das ist nicht irgendeine,<br />

sondern die der Schokolade. Genau<br />

genommen hat auch jedes Genussmittel<br />

sein eigenes Magazin, in welchem<br />

es würdig im Mittelpunkt steht.<br />

Das hat die Schokolade nun auch.<br />

Vierteljährlich wollen wir informieren,<br />

unterhalten und auch hinter die Kulissen<br />

schauen. Zum Beispiel in die<br />

Anbauländer des Kakaos.<br />

Vielleicht haben auch Sie schon nach<br />

einem Schokoladenseminar oder einem<br />

Kurs in der Pralinenherstellung<br />

in Ihrer Nähe gesucht. Und das vergeblich.<br />

Nicht, dass es diese Kurse<br />

nicht gäbe. Es gab bisher nur keine<br />

Publikation, in der die Termine ihre<br />

Zielgruppe erreicht hätten.<br />

Wir wollen uns entwickeln. Auch mit<br />

und durch unsere Leser. Teilen Sie<br />

uns mit, wenn Sie einen tollen Schokoladenladen<br />

kennen oder etwas Außergewöhnliches<br />

gesehen oder gehört<br />

haben. Sie veranstalten selbst<br />

Degustationen, Seminare, Kurse oder<br />

Vorträge? Lassen Sie das auch uns<br />

wissen. Wir veröffentlichen Ihre Termine.<br />

Sie hätten eine private Kleinanzeige<br />

zum Thema Schokolade?<br />

Auch diese drucken wir unentgeltlich<br />

ab. Schreiben Sie uns per Mail an<br />

redaktion@afo-pr.de, oder per Post<br />

an AFO PR & Verlag, Postfach 1307,<br />

90507 Zirndorf.<br />

Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß<br />

beim Schmökern.<br />

Anka Feyh-Oeder


Inhalt<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Ausgezeichnet:<br />

Chocolatier Sebastian Kobelt<br />

Chocolate Masters<br />

Szenetreff: Paris<br />

Vorgestellt: Chocolat Nürnberg<br />

Aufgefallen:<br />

EM-Schokolade<br />

Die „WE LOSE FOR YOU“-Edition<br />

ist als Teamversion im 11er Karton,<br />

im 5er-Set und in der Single-Packung<br />

mit nur einem Spieler erhältlich. Im<br />

Fachhandel oder bei uns.<br />

Wir verlosen Geschenksets - auf<br />

Seite 7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Buchvorstellung<br />

Hingeschaut: Bolivien<br />

Wie funktioniert Trans Fair<br />

Rätsel<br />

Rezept<br />

Stellenangebot<br />

Termine<br />

Impressum<br />

Vorschau<br />

Schokoladen<br />

Seiten<br />

3 <strong>Schokoladenseiten</strong>


Chocolatier<br />

Sebastian Kobelt<br />

Sebastian Kobelt –<br />

der amtierende German<br />

Chocolate Master<br />

Seit rund eineinhalb Jahren ist Sebastian<br />

Kobelt Deutschlands Nummer 1,<br />

wenn es um die Schokoladenkünste<br />

geht. Bereits 2006 holte er sich den<br />

Titel des German Chocolate Masters,<br />

der alle zwei Jahre in Köln vergeben<br />

wird.<br />

Gemeinsam mit der Kölner Konditorenmeisterschule<br />

schreibt der Ausrichter,<br />

der Kakaoverarbeiter und<br />

Schokoladenhersteller Berry Callebaut,<br />

jedes Mal ein herausforderndes<br />

Thema aus. Das Motto 2006 lautete<br />

„Nationale Mythen und Legenden“.<br />

So galt es in fünf Kategorien, zu denen<br />

auch ein Schaustück und die<br />

spontane Erstellung eines „Mystery<br />

Desserts“ zählten, handwerkliches<br />

Können und Kreativität zu beweisen.<br />

Der damals 32-jährige Konditormeister<br />

Sebastian Kobelt wählte als<br />

Themenkonzept für sein Schaustück<br />

und seine Kreationen die spanische<br />

Legende von „Don Quichote“. Als<br />

Gesamtsieger in allen fünf Kategorien<br />

gewann er den nationalen Wettbewerb<br />

und damit den Vorentscheid<br />

für den World Chocolat Masters 2007<br />

in Paris.<br />

Auf den ebenfalls im Zweijahrestakt<br />

stattfindenden World Chocolate Masters<br />

trifft sich die Weltelite der Schokoladenkünstler.<br />

Für den amtierenden Deutschen<br />

Meister war Paris eine große Herausforderung,<br />

doch für den Weltmeistertitel<br />

hat es nicht ganz gereicht.<br />

Der Titel des weltbesten Schokoladenkünstlers<br />

ging an den Japaner<br />

Naomi Mizuno.<br />

Wer in den Genuss von Speisen des<br />

German Chocolate Masters kommen<br />

möchte, sollte nach Edinburgh<br />

(Schottland) reisen. Dort arbeitet der<br />

Deutsche als Chef-Pattisier in der<br />

Royal Bank of Scottland.<br />

Naomi Mizumi, Weltmeister der Schokoladenkünstler. Der German Chocolate Master Sebastian Kobelt.<br />

Chocolate Masters<br />

Berry Callebaut sucht den<br />

German Chocolate Master 2009<br />

Der Schokoladenwettbewerb German<br />

Chocolate Masters 2009 findet<br />

in diesem Jahr am 22. und 23. November<br />

2008. im Rahmen der Ideenmesse<br />

„Haus & Wohnen in Köln statt.<br />

Nur der Beste unter den Teilnehmern<br />

wird das Rennen machen. Er darf<br />

zwei Jahre lang den Titel German<br />

Chocolate Master 2009 tragen und<br />

Deutschland beim internationalen Finale<br />

World Chocolate Masters 2009<br />

im nächsten Jahr in Paris vertreten.<br />

Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs<br />

lautet „Haute Couture“.<br />

In Zusammenarbeit mit der Kölner<br />

Konditorenmeisterschule richtet Barry<br />

Callebaut zum zweiten Mal nach<br />

2006 vom 20.-21. November den<br />

Junior Chocolate Master Wettbewerb<br />

aus. Auch bei den Junioren lautet das<br />

Motto „Haute Couture“.<br />

Ausführliche Informationen zum German<br />

Chocolate Masters 2009 und zur<br />

organisierten Busreise mit detaillierten<br />

Programminformationen finden<br />

Sie unter www.callebaut.com und<br />

www.worldchocolatemasters.com.


Paris<br />

Europain & Intersuc<br />

in Paris<br />

Mit mehr als 86 000 Besuchern aus<br />

140 Ländern war die internationale<br />

Fachmesse für Süß-, Schokoladen-,<br />

Dauer- und Feinbackwaren in diesem<br />

Jahr erfolgreicher als je zuvor.<br />

Von den 80 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

belegten die Schokoladehersteller<br />

und -künstler zwar nur<br />

einen kleinen Teil, doch der war von<br />

den Besuchern immerzu gut besucht<br />

und bestaunt. Einige Kunstwerke haben<br />

wir bei unserem Rundgang für<br />

Sie fotografisch festgehalten.<br />

Essbare Blumengrüße.<br />

Schokoladenfigur<br />

Vincent Lechevallier, Chocolatier bei Michel Cluizel.<br />

Philippe Parc (MOF), einer der besten Chocolatiers Frankreichs.<br />

Schokoladen<br />

Seiten<br />

5 <strong>Schokoladenseiten</strong>


Oh Gott, oh Gott,<br />

wie kannst Du nur!<br />

Der Neuanfang mit dem<br />

eigenen Schokoladenladen<br />

Mehr zum Spaß sagte eine Freundin<br />

zu Sandra Calabrese: „Mach<br />

doch einen Schokoladenladen<br />

auf.“<br />

Früher ist sie hier in der Hutergasse<br />

und an dem Geschäft oft vorbei gelaufen.<br />

Aufgefallen ist ihr der Laden<br />

allerdings nie.<br />

Nach Nürnberg gekommen ist sie<br />

1999 zu Beginn ihrer Ausbildung<br />

zur Krankenschwester. Nach dem<br />

Abschluss absolvierte sie noch eine<br />

zweite Ausbildung zur Werbekauffrau.<br />

„Da bin ich so hereingerutscht.“<br />

Dann kam eine große Lebenskrise,<br />

sie wollte alles hinter sich lassen und<br />

neu beginnen. Die Idee der Freundin<br />

wurde zum neuen Ziel. Doch zuerst<br />

mussten geeigneten Räumlichkeiten<br />

her. Einen Laden in der Innenstadt<br />

konnte Sandra Calabrese sich nicht<br />

leisten. Als sie eines Tages wieder<br />

hier vorbei gelaufen ist, stand der<br />

Laden leer. „Da wusste ich, das wird<br />

mein Schokoladenladen.“ Freunde<br />

versuchten vergeblich, sie von der<br />

Idee abzubringen. „Die erklärten mich<br />

für verrückt.“ Allerdings blockten alle<br />

Argumente an der attraktiven Halbitalienerin<br />

ab.<br />

Ein kleiner Einblick in das vielfältige Angebot.<br />

Mit dem Mietvertrag in der Tasche<br />

und einer Schreinerin bei der Hand,<br />

machte sie sich über die Inneneinrichtung<br />

her. Und am 2. Oktober<br />

2004 um 10 Uhr war es dann soweit:<br />

die Eröffnung des Chocolat.<br />

„Mit einem Viertel des heutigen Sortiments<br />

habe ich angefangen. Und<br />

gekannt habe ich alle meine Produkte<br />

natürlich auch.“ Erinnert sie sich<br />

grinsend an die ersten Tage ihrer<br />

Selbstständigkeit und dem erhöhten<br />

Schokoladenkonsum. „Ich war sehr<br />

aufgeregt. Ich habe zur Verköstigung<br />

allerlei hingestellt und dann kam der<br />

erste Kunde. Und dann der Zweite<br />

und der Dritte und der Laden füllte<br />

sich ganz schnell. Meine Freunde<br />

banden sich eine Schürze um und<br />

halfen mir dabei, Kaffee und Schokolade<br />

auszuschenken.“<br />

Die Lage hat sich bewährt. Die paar<br />

Fußminuten von der Innenstadt schrecken<br />

einen wirklichen Schokoladenfan<br />

auch nicht ab. Kamen anfänglich<br />

vor allem Bekannte und Neugierige<br />

zum Kosten vorbei, kann Sandra Calabrese<br />

heute auf eine große Stammkundschaft<br />

zählen. Auffallend viele<br />

jüngere Menschen kommen zu ihr in<br />

den Laden.<br />

Ansonsten ist die Kundschaft buntgemischt<br />

und reicht von den normalen<br />

Leuten bis zu den sehr Reichen.<br />

Breit gestreut sind auch die Preise<br />

der edlen Schokoladen.<br />

Damit die Kostbarkeiten auch halten,<br />

was sie versprechen, herrscht im<br />

Verkaufsraum eine nahezu konstante<br />

Temperatur von 19 bis 22 Grad Celsius.<br />

„Im Sommer geht das ohne Klimaanlage<br />

nicht. Denn wenn die Temperaturschwankungen<br />

zu groß sind,<br />

bekommt die Schokolade einen weißlichen<br />

Film“, erklärt die Fachfrau.<br />

„Einen ausgesprochenen Renner gibt<br />

es bei ihr im Laden nicht, die Sorten<br />

wechseln sich in der Gunst des Kunden<br />

ab.“<br />

Mittlerweile hat sie zwei Festangestellte<br />

und drei Aushilfen eingestellt<br />

und veranstaltet Seminare in Kooperation<br />

mit Hotels, sozialen Einrichtungen<br />

oder auch mit der AIDS-Hilfe.<br />

Wenn man das riesige Angebot an<br />

Schokoladenprodukten sieht, wird einem<br />

sofort klar: Hier kennt man sich<br />

aus und wird exzellent beraten.<br />

Dass dem so ist, zeigen ihre Auszeichnungen:<br />

Sandra Calabrese ist<br />

Botschafterin für Caffarel in Deutschland.<br />

Und der Feinschmecker wählte<br />

ihr Geschäft im Jahr 2004 mit unter<br />

die „40 besten Schokoladenläden<br />

Europas“.<br />

Sandra Calabrese<br />

Die ausgebildete Krankenschwester und Werbekauffrau<br />

ist in Heilbronn geboren und lebt seit 9 Jahren in<br />

Nürnberg.


„Das Schönste ist für mich, wenn ein<br />

Kunde, der nicht so gut drauf ist, den<br />

Laden betritt und mit offenem Herzen<br />

und einem Lächeln wieder geht. Mit<br />

einer guten Schokolade kann man einem<br />

Menschen so sehr viel geben.“<br />

V.l. Eileen Ettlinger und Melanie Reum.<br />

Josephsplatz 26-28, 90403 Nürnberg,<br />

Tel. 0911 / 242 78 88, Fax<br />

0911 / 992 83 45, www.chocolatnuernberg.de,<br />

info@chocolatnuernberg.<br />

de, Mo-Sa 10-20 Uhr.<br />

Zotter präsentiert<br />

das treffsichere<br />

Souvenir zur EM in<br />

Österreich<br />

Mit Schokolade lassen sich auch<br />

Trostlagen im Fußball meistern und<br />

mit Humor geht dies wohl noch besser.<br />

Das dachte man sich bei Zotter<br />

und setzte treffsicher auf die Verlierer.<br />

Entstanden sind 11 verschiedene<br />

handgeschöpfte Tafeln in unterschiedlichenGeschmacksrichtungen.<br />

Schokoladen<br />

Seiten<br />

Mit WE LOSE FOR YOU wurde wohl<br />

die griffigste Assoziation zum Thema<br />

Österreich und Fußball geschaffen.<br />

Das Team mit den chicen lautsprachlichen<br />

Namen im steirischen Jargon<br />

von Andreas Gratze basiert auf einer<br />

Bronzeskulptur des Bildhauers Paul<br />

Mühlbauer.<br />

Die WE LOSE FOR YOU Edition ist<br />

als Teamversion im 11er-Karton, im<br />

5er-Set und in der Einzelpackung mit<br />

nur einem Spieler erhältlich. Im Fachhandel<br />

oder bei uns. Wir verlosen<br />

Geschenksets. Näheres im unteren<br />

Kasten<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Unser Buchtipp: Bittersüße Schokolade Laura Esquivel<br />

Die Geschichte dreht sich um Liebe,<br />

Kochrezepte und bewährte Hausmittel.<br />

Nach dem Willen ihrer traditionsbewussten<br />

Mutter darf Tita als Letztgeborene<br />

der Familie nicht heiraten,<br />

sondern muss bis zum Tod der<br />

Mutter für sie sorgen.<br />

So kann sie ihre unglückliche Liebe<br />

zu Pedro nur beim Kochen ausdrücken.<br />

Jeder erlebt beim Essen ihrer Speisen,<br />

was sie beim Kochen gefühlt<br />

hat.<br />

Wir verlosen 10 Exemplare des<br />

ersten Romans der mexikanischen<br />

Schriftstellerin Laura Esquivel.<br />

Schreiben Sie bis zum 15. Juli eine<br />

frankierte Postkarte mit dem Stichwort<br />

„Bittersüße Schokolade“ an:<br />

AFO PR & Verlag<br />

Postfach 1307<br />

90507 Zirndorf<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Beantworten Sie unsere Frage und<br />

gewinnen Sie mit ein bisschen Glück<br />

das 11er-Set oder eines unserer vier<br />

5er-Sets der Edition WE LOSE FOR<br />

YOU der Firma Zotter.<br />

Wie viel Schokolade hat jeder Bundesbürger<br />

im Jahr 2006 durchschnittlich<br />

gegessen? Schicken Sie<br />

bis zum 15. Juli 2008 eine frankierte<br />

Postkarte mit dem Lösungswort an:<br />

AFO PR & Verlag, Postfach 1307,<br />

90507 Zirndorf. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Bittersüße<br />

Schokolade<br />

Roman<br />

Suhrkamp<br />

7 <strong>Schokoladenseiten</strong>


Bolivien<br />

Bolivien zählt zu den ärmsten Ländern<br />

Lateinamerikas und hat eine Fläche<br />

von 1.098.581 Quadratkilometern.<br />

Der größte Teil der Bevölkerung ist indianischer<br />

Herkunft, 30 Prozent sind<br />

Mestizen und 14 Prozent Weiße. Fast<br />

die Hälfte der Bevölkerung im ländlichen<br />

Raum sind Analphabeten zwei<br />

Drittel davon sind Frauen. Rund 80<br />

Prozent der ländlichen Bevölkerung<br />

lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die<br />

Lebenserwartung liegt bei 61 Jahren,<br />

bei Minenarbeitern sind es nur 30<br />

Jahre. Kokain ist noch immer ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor.<br />

Herkömmliche Trocknung der Kakaobohen.<br />

Bolivien: Bauern mit Mut<br />

und Entschlossenheit<br />

Abseits der Öffentlichkeit entwickelte<br />

sich in Bolivien über Jahrzehnte<br />

hinweg eine Kooperative<br />

von Kleinbauern. El Ceibo zählt<br />

heute nicht nur zu den ältesten<br />

Fair-Handelspartnern, sondern<br />

hat auch schon frühzeitig einen<br />

Teil der Produktion auf biologischen<br />

Anbau umgestellt.<br />

Anfang der 60er Jahre führte die bolivianische<br />

Regierung ein von einer USamerikanischen<br />

Entwicklungsagentur<br />

finanziertes und koordiniertes Umsiedlungsprogramm<br />

durch. Das bolivianische<br />

Hochland, das Altiplano,<br />

galt als überbevölkert. Es herrschte<br />

Bodenknappheit, die Ernten waren<br />

schlecht und der Bergbau steckte in<br />

einer Krise. Das führte zu einer hohen<br />

Arbeitslosigkeit und Armut. Viele<br />

Familien aus dem Altiplano, vor allem<br />

Quechua- und Aymara-Indianer, ließen<br />

sich von den Regierungsversprechen<br />

ins Tiefland locken. Dort überließ<br />

man jeder Siedlerfamilie rund<br />

12 Hektar Land, etwas Saatgut und<br />

Werkzeug und empfahl ihnen den<br />

Anbau von Kakao. Für Bolivien war<br />

das ein völlig neues Agrarprodukt.<br />

Das ungewohnte Klima machte ihnen<br />

ebenso zu schaffen wie die bis dahin<br />

unbekannte Krankheiten Malaria.


Mitglieder der Kooperative.<br />

Dazu kamen die schlechten Erfahrungen<br />

mit den Zwischenhändlern, die<br />

ihnen einen viel zu niedrigen Preis für<br />

ihren Kakao bezahlten.<br />

Siedlerfamilien, die trotz allem nicht<br />

aufgaben, schlossen sich zu Dorfgemeinschaften<br />

zusammen. In Alto Beni,<br />

in den südlichen Yungas, gründeten<br />

vier dieser Gemeinschaften 1977 einen<br />

Dachverband mit dem Namen El<br />

Ceibo. El Ceibo ist der Name eines<br />

Urwaldbaums, der auch nachdem<br />

er gerodet wurde, noch neue Triebe<br />

produziert; ein passendes Symbol für<br />

den unbesiegbaren Überlebenswillen,<br />

den die Mitglieder der Kooperative<br />

immer wieder demonstriert haben.<br />

Gemeinsam erzielten sie bei der Verarbeitung<br />

und Vermarktung des Kakaos<br />

bessere Preise und konnten so<br />

ihre Existenz sichern.<br />

Die Mitglieder der Kooperative begannen<br />

mit der Errichtung eines Lagers<br />

und einer Trockenanlage in Sapecho,<br />

an der Straße in Richtung La<br />

Paz und eröffneten eine Kakaofabrik<br />

in El Alto, einem Vorort von La Paz.<br />

So wurde El Ceibo 1986 die weltweit<br />

erste Kooperative von Kleinbauern,<br />

die in eigener Regie Kakaoprodukte<br />

(Pulver, Butter und Schokolade) hergestellt<br />

und vom gleichen Jahr an<br />

auch exportiert hat.<br />

Seit 1999 vereint El Ceibo 37 Gruppen<br />

mit insgesamt 810 Mitglieder. Sie<br />

leben in weit verstreuten und oftmals<br />

sehr abgelegenen Dörfern im Regenwaldgebiet<br />

des Rio Beni. Abwechselnd<br />

ziehen sie für eine gewisse Zeit<br />

nach La Paz, um dort in der Kakao-<br />

und Schokoladenfabrik oder in der<br />

Verwaltung zu arbeiten.<br />

Trans Fair<br />

Fairer Handel mit Kakao<br />

Der Kakaomarkt ist einer der instabilsten<br />

Märkte der Welt. In den vergangenen<br />

Jahren war der Markt von<br />

starken Preisschwankungen geprägt.<br />

Liegt der Weltmarktpreis für Kakao<br />

über dem Fairtrade-Mindestpreis,<br />

bekommen die Bauern den höheren<br />

Weltmarktpreis ausgezahlt. In Zeiten<br />

schlechter Kakaopreise bekamen die<br />

Produzenten durch den Fairtrade-<br />

Aufschlag zum Teil einen doppelt so<br />

hohen Preis für ihre Kakaobohnen wie<br />

auf dem Weltmarkt. Zusätzlich zum<br />

Mindestpreis erhalten die Bauern eine<br />

Fairtrade-Prämie für die Finanzierung<br />

sozialer Gemeinschaftsprojekte. Die<br />

Herstellung von Schokolade muss<br />

ohne gentechnisch veränderte Pflanzen<br />

und Zutaten erfolgen. Hauptlieferländer<br />

für fair gehandelten Kakao<br />

sind Ghana, Ecuador, Bolivien, Nicaragua<br />

und die Dominikanische Republik.<br />

Nur wer sich vertraglich verpflichtet,<br />

die Kriterien des Fairen Handels einzuhalten<br />

und dies auch von der FLO-<br />

CERT GmbH (Köln) kontrollieren zu<br />

lassen, darf seinen Kakao und seine<br />

Schokolade mit dem Fairtrade-Siegel<br />

auszeichnen. Kakao wird nur bei Produzentenorganisationen<br />

gekauft, die<br />

im Produzentenregister der Fairtrade<br />

Labelling Organization (FLO) verzeichnet<br />

sind.<br />

Nach den Angaben der Siegel-Initiative<br />

TransFair e.V. ist der Absatz<br />

von Fairtrade zertifizierter Schokolade<br />

im Jahr 2007 um 25 Prozent auf<br />

941 Tonnen gestiegen. Als wichtigste<br />

Gründe für die positive Entwicklung<br />

nannte TransFair den Erfolg der Produktneuheiten,<br />

eine größere Marktdurchdringung<br />

sowie ein geändertes<br />

Konsumverhalten.<br />

Quelle: Sweet global network<br />

Schokoladen<br />

Seiten<br />

9 <strong>Schokoladenseiten</strong>


Rätsel<br />

Die Zahlen von 1 bis 9 sind so einzutragen,<br />

dass sich jede dieser neun<br />

Zahlen nur einmal in einem Neunerblock,<br />

nur einmal auf der Horizontalen<br />

und nur einmal auf der Vertikalen<br />

befindet.<br />

Rezept<br />

Die einfachen Dinge sind oft die<br />

Besten. Haben Sie schon einmal ein<br />

Schokoladenmousse selbst gemacht?<br />

Hier ein Rezept zum Ausprobieren<br />

Schokoladenmousse<br />

Zutaten:<br />

250 g Zartbitterschokolade<br />

3 Eier<br />

60 g Zucker<br />

2 Teel. brauner Rum<br />

250 ml Sahne<br />

Zubereitung:<br />

Die Schokolade im Wasserbad<br />

schmelzen und glatt rühren.<br />

Dann mit dem Handrührgerät Eier<br />

und Zucker 5 Minuten zu einer dicken,<br />

hellen Masse schlagen.<br />

Die Mischung in eine große Schüssel<br />

geben. Danach die Sahne nicht zu<br />

steif schlagen. Mit einem Metalllöffel<br />

zügig zuerst Schokolade und Rum,<br />

dann die Sahne unterziehen.<br />

In eine große Schale füllen und mindestens<br />

zwei Stunden kalt stellen.


Termine<br />

Schokoladentermine<br />

LukullusT, Körnerstr. 56, 04107<br />

Leipzig, Tel. 0341 / 301 92<br />

27, www.lukullust-leipzig.de,<br />

welcome@lukullust-leipzig.de,<br />

15.06., 14 Uhr: Schokoladenkochkurs.<br />

Schokoladerie de Prie, Rostocker<br />

Schokoladenmanufaktur Ullrich Deprie,<br />

Warnowufer 59, 18057 Rostock,<br />

Tel. 0381 / 375 99 54, www.feineschokoladen.de,info@feine-schokoladen.de,<br />

04.06., 6-18 Uhr: Grundlagen<br />

der Schokolade; 07.06., 10-12<br />

Uhr. Trüffel selbst gemacht; 14.06.,<br />

10-12 Uhr: Grundlagen der Schokolade;<br />

21.06., 10-12 Uhr Trüffel selbst<br />

gemacht; 28.06., 10-12 Uhr: Grundlagen<br />

der Schokolade; 29.06., 10-12<br />

Uhr. Schokoladenverkostung.<br />

Andersen Pralinenkurse, Wandsbeker<br />

Markt Str. 153, 22041 Hamburg,<br />

Tel. 040 / 689 46 40, www.cafe-andersen.de,<br />

zentrale@cafe-andersen.<br />

de, 07.06., 21.06., 28.06.: Pralinenseminar<br />

Barbaras Kochschule, Eichenweg<br />

11, 68723 Schwetzingen, Tel. 06202<br />

/ 92 41 36, E-Mail: www.barbaraswine-yards.de,info@barbaras-wineyards.de,<br />

17.07., 19 Uhr, 02.09. ,<br />

19 Uhr, 14.12. , 12 Uhr: Sinnliche<br />

Schokoladen-Küche / Kochkurs.<br />

Stellenangebot:<br />

Wir suchen noch aus einigen Großstädten<br />

„Korrespondenten / -innen“<br />

für die Berichterstattung über die<br />

ansässige Schokoladenszene.<br />

Unsere Anforderungen:<br />

• Eine gute Wissensbasis rund um<br />

die Schokolade, Marktkenntnisse<br />

und genügend eigene Schokola<br />

denerfahrungen.<br />

• Ein Gespür für aktuelle Trends auf<br />

dem Schokoladenmarkt.<br />

• Eine flotte Schreibe.<br />

• Eine Kamera und die Fähigkeit,<br />

Bilder druckfertig aufzubereiten.<br />

Schell Schokoladenmanufaktur,<br />

Schlossstr. 31, 74831 Gundelsheim,<br />

Tel. 06269 / 3 50, www.schell-schokoladen.de,schell@schell-schokoladen.de,<br />

7.06.: Pralinenseminar 2,<br />

12.07.: Pralinenseminar 4.<br />

La Casetta del Caffé, Bahnhofstr. 5,<br />

76356 Weingarten, Tel. 07244 / 72<br />

22 64, www.kaffee-schokolade.de,<br />

info@kaffee-schokolade.de, 03.06.,<br />

10.06., 18.30 Uhr: Chocolate Evening.<br />

Pralinenschule Kerstin Spehr, Schulstr.<br />

38, 80634 München, Tel. 089 /<br />

12 11 16 90, www.pralinenschule.<br />

com, info@pralinenschule.com,<br />

21.06., 10 Uhr: Pralinenkurs.<br />

Robert Oppeneder, St.-Martin-<br />

Straße 38, 81541 München, Tel.<br />

089 / 69 56 36, www.sweetart.de,<br />

office@sweetart.de, 09.06.-13.06.:<br />

Schokoladenkurs, 16.06.-18.06.:<br />

Pralinenseminar.<br />

Vianne Chocolate, Brunnengasse<br />

25, 90402 Nürnberg, Tel. 0911 / 2<br />

48 54 71, www.vianne-chocolate.<br />

com, info@vianne-chocolate.com,<br />

21.06.: Gewürze, Wein und Schokolade,<br />

27.06.: Wein und Schokolade,<br />

30.06.: Welches ist die beste<br />

Schokolade?<br />

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einigen Arbeitsproben unter folgender<br />

Anschrift:<br />

AFO PR & Verlag<br />

Postfach 1307<br />

90507 Zirndorf<br />

oder per Mail:<br />

redaktion@afo-pr.de<br />

Vorschau<br />

Schokoladen<br />

Seiten<br />

Themen der nächsten Ausgabe:<br />

Auf den Spuren der einstigen Schokoladenhauptstadt<br />

Deutschlands,<br />

Kakao aus Liberia,<br />

Schokolade und Wellness.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber, Konzeption und Realisation<br />

AFO PR & Verlag<br />

Wodanstr. 2<br />

90513 Zirndorf<br />

Tel.: (0911) 3 76 86 22<br />

Fax: (0911) 6 10 51 09<br />

www.afo-pr.de<br />

redaktion@afo-pr.de<br />

Redaktion:<br />

(V.i.S.d.P.) Anka Feyh-Oeder<br />

Grafik: Gisela Hilgart<br />

Externe Fotonachweise (Seitenangaben)<br />

chocolat Nürnerg (3, 6),<br />

Infozentrum Schokolade (3), Callebaut<br />

(4), Zotter (7), Suhrkamp (7), El<br />

Ceibo (8), TransFair (9)<br />

Druckauflage Heft 1/08:<br />

15 000 Hefte<br />

Herstellung und Druck:<br />

Fahner GmbH, Nürnberg<br />

Die <strong>Schokoladenseiten</strong> erscheinen<br />

alle drei Monate und werden auch in<br />

Schokoladenläden kostenlos abgegeben.<br />

Abonnement für Leser:<br />

Vier Hefte pro Jahr: 10 € frei Haus in<br />

Deutschland<br />

Heftbestellung für Händler:<br />

Tel.: (0911) 3 76 86 22<br />

Alle Angaben ohne Gewähr! Nachdruck<br />

auch auszugsweise nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung durch den<br />

Verlag.<br />

11 <strong>Schokoladenseiten</strong>

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