Die Lebensgeschichten der 14 Nothelfer bringen uns in Verbindung mit den Anfängen der Kirche, mit den Christenverfolgungen im 4. Jahrhundert, wo sie fast alle den Märtyrertod erlitten. Sie sahen ihr Leiden in einem engen Zusammenhang mit dem Leiden und Sterben von Jesus Christus. Die Tradition der Verehrung der Nothelfer kann uns helfen, unsere Sicht auf das Leben zu verändern, auch Verwundungen, Verletzungen, Gefährdungen gehören dazu. Doch die Begrenzungen des Lebens führen nicht zu Ohnmacht und Resignation. Vielmehr gibt es Rituale, etwa das Anzünden einer Kerze, tröstende Orte, Symbole, Worte und Lieder, jähr- Die Legenden ihres Lebens und Martyrium ergeben Hinweise für ihre Zuständigkeit für bestimmte Notsituationen, die auch uns heute betreffen können: Achatius und seine 10‘000 Gefährten (ums Jahr 130) konnten die Feinde erst besiegen, nachdem sie sich zum Christentum bekehrt hatten, wurden dann aber um ihres Glaubens willen hingerichtet. Katharina, hochgebildete Königstochter erleidet lieber den Tod, statt sich als Gattin eines heidnischen römischen Kaisers als Göttin verehren zu lassen. Später Patronin der Universität Paris. Blasius, Arzt und Bischof von Sebaste in Armenien. Bereits im 12. Jahrhundert opferte man ihm zu Ehren Kerzen; immer noch wird in unserer Pfarrei der Blasiussegen (am 3. Februar) gespendet. Georg, der Drachentöter (vor 350 enthauptet). Sehr populär, daher Patron des Ritterordens, der Bauern, Pferde, Bergleute, Harnischmacher, Artisten, Sattler und Schmiede, sowie der Pfadfinder. Pantaleon, Leibarzt Kaiser Maximians um das Jahr 300, Heiler und Wundertäter in der Ostkirche. Er übt die Heiltätigkeit gratis aus. Die heilenden Hände sollen ihm auf den Kopf genagelt worden sein. Cyriakus, römischer Diakon. Er hatte die Macht, Teufel aus jungen Frauen (Kaiser- und Königstochter) auszutreiben. Diese Legende ist eine der beliebtesten Dämonengeschichten im kirchlichen Raum. Margareta, kämpfte im Kerker mit dem Teufel in Gestalt eines Drachen. Gilt als Fürsprecherin und Helferin der Ammen, der Gebärenden, der Fruchtbarkeit. Die Perle, so die Bedeutung ihres Namens, ist ein weibliches Symbol der Unsterblichkeit. 1 Thema liche Festtage der Heiligen, die helfen zu klagen und zu bitten. Wer die Heiligen anruft, steht zur eigenen Not und versteckt seine Wunden nicht. Letztlich drückt das Anrufen der Heiligen das Vertrauen aus, dass Gott uns auch auf dunklen Wegen nicht allein lässt und die Hoffnung, seine heilende Nähe auch in der Zuwendung von Menschen zu spüren. In den bildlichen Darstellungen, sowie in ihren Lebensbeschreibungen der 14 Nothelfer werden urmenschliche Not-Situationen aufgezeigt, in denen wir uns und viele Menschen leicht wiederfinden können. Pfr. Thomas Sackmann Ägidius, aus der Provence, der einzige Nichtmärtyrer. Eigentlich möchte er in der Stille Gott anbeten, wird aber immer wieder in die laute Welt geholt, um zu helfen, wo’s nötig ist. Er ist Patron der stillenden Mütter und des Viehs. Erasmus <strong>–</strong> nicht der Gelehrte von Rotterdam, sondern der Bischof von Antiochia. Soll 7 Jahre als Einsiedler unter Tieren gelebt haben. Patron der Seeleute, Drechsler und Schuster. Eustachius, heidnischer Heerführer. Bekehrt haben soll ihn ein Hirsch mit einem Kreuz zwischen dem Geweih. Dann erleidet er um seines Glaubens willen ähnliche Schicksalsschläge wieder alttestamentliche Hiob. Christopherus, „jener, der Christus (im Herzen) trägt“, wie Reprobus nach seiner Bekehrung genannt wurde. Er ist Symbol der Wiedergeburt in der Taufe. Vitus, ein Knabe aus Sizilien. Er heilt den besessenen Sohn des heidnischen Kaisers, wird dann aber seines Glaubens wegen grausam gemartert. Patron von mehr als 1300 Kirchen, <strong>Kapelle</strong>n und Klöstern, so auch des Veitsdomes in Prag. Barbara, eine der beliebtesten Heiligen. Glaubenszeugin aus reichem Haus. Patronin der Bau- und Bergleute, der Soldaten, Feuerwehrleute und der Totengräber. Brauchtum: Barbarazweige (4. Dezember). Dionysius soll der erste Bischof von Paris gewesen sein; französischer Nationalheiliger. In der Kirche St. Denis sind fast alle französischen Könige beigesetzt. Nach seiner Enthauptung soll er mit dem Kopf in der Hand noch bis zu jener Stelle gegangen sein, wo er sein Grab wünschte.
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