Förderung der Wettbewerbs- fähigkeit von Unternehmen und Ausbil
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Christian Casutt,<br />
Bereichsleiter PASS<br />
Projektmanagement,<br />
antwortet auf die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
des neuen<br />
Projektmanagements<br />
Wie schnell müssen Projekte<br />
heute sein?<br />
Wir stehen in puncto Time-to-Market<br />
vor völlig neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen in<br />
<strong>der</strong> Projektlaufzeit: Galten früher zwei<br />
Jahre bis zur Markt- o<strong>der</strong> Installationsreife<br />
einer ersten Produktversion noch<br />
als schnell, werden heute Entwicklungszyklen<br />
<strong>von</strong> neun o<strong>der</strong> sechs Monaten,<br />
manchmal auch noch kürzer, gefor<strong>der</strong>t.<br />
Und im Zeitalter <strong>der</strong> New<br />
Economy ist die Notwendigkeit, die<br />
Projekttermine einzuhalten, eher<br />
größer geworden, denken Sie z.B. nur<br />
an den "elektronischen" Marktauftritt<br />
einer Start-Up-Company o<strong>der</strong> den Geschäftsbeginn<br />
eines neuen Web-Marktplatzes.<br />
Verzögerungen um Tage o<strong>der</strong><br />
Wochen bedeuten schmerzhafte Einnahmeausfälle,<br />
nicht selten sogar das<br />
Scheitern eines <strong>Unternehmen</strong>s vor dem<br />
eigentlichen Start.<br />
Welche Folgen hat diese<br />
Beschleunigung für das<br />
Projektmanagement?<br />
Diese verän<strong>der</strong>ten Bedingungen haben<br />
einen enormen Einfluss auf die Art <strong>und</strong><br />
Weise, wie Projekte gemanaged werden<br />
müssen. Das betrifft alle PM-<br />
Aspekte, <strong>von</strong> <strong>der</strong> Zielfindung bis zum<br />
Projektabschluss.<br />
Nehmen wir etwa das Anfor<strong>der</strong>ungsmanagement:<br />
Wenn ein Entwicklungszyklus<br />
<strong>von</strong> sechs Monaten gefor<strong>der</strong>t<br />
ist, muss die Phase <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong><br />
Anfor<strong>der</strong>ungen "kurz <strong>und</strong> heftig" sein,<br />
sagen wir, Ergebnis eines 4-tägigen<br />
Workshops. Danach wird das "Anfor<strong>der</strong>ungsbuch"<br />
geschlossen, es gibt praktisch<br />
kein Än<strong>der</strong>ungsmanagement.<br />
Jede neue o<strong>der</strong> zu än<strong>der</strong>nde Anfor<strong>der</strong>ung<br />
muss <strong>von</strong> <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />
genehmigt werden.<br />
Diese restriktive Form des Requirement-Managements<br />
kann aber nur<br />
dann greifen, wenn Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>und</strong> zum Einsatz kommende Technolo-<br />
gie beherrscht werden. Sind die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
noch relativ unklar <strong>und</strong> kommen<br />
überwiegend neue Technologiekomponenten<br />
zur Anwendung, muss<br />
ein inkrementeller, prototypartiger Ansatz<br />
gewählt werden, bei dem Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> technologische<br />
Möglichkeiten schrittweise zum<br />
finalen System konvergieren. Aber<br />
auch für diesen Ansatz gilt: Jede Iteration<br />
muss ein "vorzeigbares", gegebenenfalls<br />
sogar einsetzbares Produkt<br />
hervorbringen.<br />
Entscheidend für den Projekterfolg<br />
werden aber das Projektteam <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Projektleiter werden. Nur wenn es gelingt,<br />
mit effizientem "Teamdesign" innerhalb<br />
weniger Tage ein hochmotiviertes<br />
Team zusammenzuschweißen,<br />
das <strong>von</strong> einem halbwegs charismatischen<br />
Projektmanager geleitet wird,<br />
wird sich <strong>der</strong> Projekterfolg einstellen.<br />
Haben klassische PM-Methoden<br />
noch ihre Berechtigung?<br />
Nur bedingt. Wir haben in vielen e-Business-Projekten<br />
feststellen müssen,<br />
dass insbeson<strong>der</strong>e bei steigen<strong>der</strong> technischer<br />
Komplexität <strong>und</strong> beim Einsatz<br />
noch nicht vollständig ausgereifter<br />
Komponenten die Planbarkeit <strong>der</strong> Arbeitspakete<br />
eingeschränkt ist. Es<br />
kommt im Projektverlauf zu unerwarteten<br />
Verzögerungen einerseits <strong>und</strong><br />
unvorhergesehenen Zeitersparnissen<br />
an<strong>der</strong>erseits. So ergibt sich beispielsweise<br />
<strong>der</strong> kritische Pfad in einem Projekt<br />
erst während <strong>der</strong> Durchführung<br />
<strong>und</strong> weicht oft <strong>von</strong> demjenigen des Basisplans<br />
ab. Um Stillstand zu vermeiden,<br />
hat es sich als zweckmäßig erwiesen,<br />
weitere Arbeitspakete<br />
zuzuordnen, die im Falle <strong>von</strong> Problemen<br />
mit <strong>der</strong> Hauptaufgabe bearbeitet<br />
werden können. Die technischen Hin<strong>der</strong>nisse<br />
werden <strong>der</strong>weil vom Cheftechniker<br />
beseitigt. Erfor<strong>der</strong>lich sind<br />
bei diesem Vorgehen eine strikte Prioritätensetzung<br />
<strong>und</strong> regelmäßige Abstimmungen<br />
im Team.<br />
Welche Bedeutung gewinnt in<br />
Anbetracht <strong>der</strong> Internationalisierung<br />
vieler Projekte das<br />
Partner-Management?<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
an mo<strong>der</strong>nes<br />
Projektmanagement<br />
Intelligentes Partner-Management<br />
wird zum "Schlüssel-Know-how" <strong>der</strong><br />
Zukunft. Angesichts <strong>der</strong> zunehmenden<br />
Komplexität <strong>der</strong> Technologien <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen werden<br />
gute Lösungen, gerade im e-Business-<br />
Umfeld, kaum <strong>von</strong> einem Partner allein<br />
generiert werden können. Hierzu ist<br />
das effiziente, arbeitsteilige Zusam-<br />
„Kulturelle Unterschiede sind national <strong>und</strong><br />
international kritische Erfolgsfaktoren.<br />
<strong>Unternehmen</strong>sphilosophien müssen öffentlich<br />
gemacht werden“<br />
menwirken mehrerer Partner erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Nur wer in <strong>der</strong> Lage ist, für eine<br />
konkrete Aufgabenstellung schnell<br />
<strong>und</strong> wirksam eine qualitativ hochwertige<br />
Partnerschaft einzugehen <strong>und</strong> diese<br />
nach Projektabschluss ebenso schnell<br />
auch wie<strong>der</strong> zu lösen, wird langfristig<br />
im Markt Erfolg haben. Dies gilt natürlich<br />
in beson<strong>der</strong>em Maße für internationale<br />
Projekte, bei denen erschwerend<br />
die Aufgabe <strong>der</strong> Integration<br />
verschiedener kultureller Prägungen<br />
hinzukommt. Aber auch bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
<strong>von</strong> Partnern auf nationaler<br />
Ebene kommen "kulturelle" Unterschiede<br />
immer wie<strong>der</strong> zum Vorschein,<br />
oft verhin<strong>der</strong>n sie den Projekterfolg.<br />
Hilfreich ist es, wenn <strong>Unternehmen</strong><br />
über eine "Philosophie" verfügen <strong>und</strong>