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MedReport - Schroeders-agentur

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10 I 40. Bad Reichenhaller Kolloquium <strong>MedReport</strong> Nr. 20 I 32. Jahrgang 2008<br />

AKUTE LUNGENEMBOLIE:<br />

Mobile Mini-Herz-Lungen-Maschine<br />

erstmals erfolgreich eingesetzt<br />

Am Universitätsklinikum Mainz ist im April 2008 der weltweit erste erfolgreiche Einsatz eines neu entwickelten,<br />

mobilen Herz-Lungen-Unterstützungssystems bei einem Patienten gelungen, der an einer akut lebensbedrohlichen<br />

Lungenembolie litt. Das als „Lifebridge“ bezeichnete, hoch automatisierte System konnte noch während der Wieder -<br />

belebung – also unmittelbar nach der Embolie – über die Leistengefäße angeschlossen werden. Es übernahm sofort<br />

die Funktion von Lunge und Herz und sorgte so unmittelbar für die lebenswichtige Versorgung der Organe mit Sauer -<br />

stoff. Dies kann bisher nur eine Herz-Lungen-Maschine leisten, die aufgrund ihrer Größe bekanntermaßen nur in<br />

einem Operationssaal zur Verfügung steht.<br />

„Stellen Sie sich vor“, erläutert Prof.<br />

Christian Friedrich Vahl, Direktor der<br />

Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax-<br />

und Gefäßchirurgie an der Mainzer<br />

Uniklinik, „vor Ihren Augen bricht<br />

ein junger Mann nach Luft schnappend<br />

zusammen, verliert das Bewusstsein<br />

und ist sofort wiederbelebungspflichtig.<br />

Liegt eine Lungen gefäß ver -<br />

stopfung vor, erstickt der Patient trotz<br />

aller Wiederbelebungsmaßnahmen,<br />

da die Lunge den notwendigen Sauerstoff<br />

nicht mehr aufnimmt.“ In dieser<br />

Situation gab es früher nur eine<br />

Chance: eine sofortige Operation mit<br />

schnellstmöglichem Anschluss an eine<br />

Herz-Lungen-Maschine.<br />

Die Implantation des Lifebridge-<br />

Systems – einer mobilen Mini-Herz-<br />

Lungen-Maschine – kann hingegen<br />

bereits unter Wiederbelebungsmaßnahmen<br />

erfolgen und stellt sofort eine<br />

adäquate Funktion von Lunge und<br />

Kreislauf her. „Da es im aktuellen Fall<br />

keine Alternative gab, haben wir uns<br />

zu diesem Eingriff entschlossen“, so<br />

F 08525<br />

Kongressort<br />

Messe Erfurt AG<br />

Kongresspräsidium und Wissenschaftliche Leitung<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Kirsten Jung, Erfurt<br />

Prof. Dr. med. Thomas Fuchs, Göttingen<br />

Kongress-Sekretariat<br />

Gudrun Freiberg<br />

c/o Praxis Priv.-Doz. Dr. med. Kirsten Jung<br />

Krämpferstraße 6<br />

Telefon 0361/550-4913<br />

Telefax 0361/550-48270<br />

E-Mail erfurt2008@allergie-kongress.de<br />

Kongressorganisation<br />

und Auskunft<br />

Service Systems GbR<br />

Carin Fresle und Ursula Raab<br />

Blumenstraße 14<br />

63303 Dreieich<br />

Telefon 06103/63657<br />

Telefax 06103/67674<br />

E-Mail mail@sersys.de<br />

Prof. Vahl. „Die Implantation war<br />

erfolgreich und mit laufendem Unterstützungssystem<br />

konnte der Patient<br />

soweit stabilisiert werden, dass die<br />

notwendige Diagnostik, welche das<br />

Vorliegen einer Lungenembolie bestätigte,<br />

durchgeführt werden konnte.“<br />

Anschließend wurde der Patient unter<br />

Leitung von Prof. Uwe Mehlhorn<br />

erfolgreich operiert. „Durch den Einsatz<br />

der ‘Lifebridge’ gewinnen wir<br />

wertvolle Minuten – Zeit, in der die<br />

Organe bereits wieder mit Sauerstoff<br />

versorgt werden und in der wir Patienten<br />

eingehend untersuchen, eine<br />

exakte Diagnose stellen und anschließend<br />

adäquat behandeln können“,<br />

beschreibt der Operateur Prof. Mehlhorn<br />

die Vorzüge der neuen Behandlungsoption.<br />

Der Patient, der ohne die Verfügbarkeit<br />

dieser Behandlungsoption in<br />

Mainz, unter den gegebenen Bedingungen<br />

wahrscheinlich keine Über -<br />

lebenschance gehabt hätte, hat sich<br />

von dem Eingriff gut erholt. Laut<br />

3. Gemeinsamer Deutscher<br />

Allergiekongress<br />

www.allergie-kongress.de<br />

Themen<br />

• Schwere allergische Erkrankungen an Haut und Atemwegen – Pathophysiologie und Klinik<br />

• Was ist neu in der Pathogenese des Asthma bronchiale?<br />

• Angioödem und Urticaria<br />

• Differentialdiagnose von Nahrungsmittel-induzierten Symptomen im Kindesalter<br />

• Insektengiftallergie<br />

• Neues aus Umwelt und Arbeitsmedizin<br />

• Allergie- und Asthmaprävention im Kindesalter<br />

• Differentialdiagnose von Atemgeräuschen im Kindesalter<br />

• Nicht-IgE-vermittelte allergische Erkrankungen<br />

• Neue experimentelle Strategie in der Allergie- und Asthmatherapie<br />

• Differentialdiagnose und Therapie von Hauterkrankungen im Säuglingsalter<br />

• Kontaktallergie<br />

• Möglichkeiten und Grenzen der in-vitro-Diagnostik…<br />

• Patientenschulung im Kindes- und Erwachsenenalter<br />

• Neues aus dem Arbeitskreis Diätetik<br />

• Berufspolitisches Symposium<br />

• Neue Ansätze in der Allergieprävention – From Bench to Bedside<br />

• Neurodermitis / Atopische Dermatitis<br />

• Anaphylaxie – schwere allergische Arzneimittelreaktionen<br />

• Notfalltherapie im Kindesalter<br />

• Chronische Rhinosinusitis – Asthma und COPD der Nase?<br />

• Spezifische Immuntherapie<br />

aktueller Nachfrage von <strong>MedReport</strong><br />

bei der Pressestelle der Uniklinik<br />

Mainz Anfang Juni 2008 geht es ihm<br />

gut.<br />

Lifebridge-System übernimmt<br />

außer halb des Operationssaals<br />

sofort Kreislauf- und Lungenfunktion<br />

„Das Tückische“, so Prof. Vahl, „ist,<br />

dass jede Wiederbelebungsmaßnahme<br />

sinnlos ist, wenn die Lunge wie bei<br />

einer fulminanten Lungenembolie keinen<br />

Sauerstoff mehr aufnimmt. Der<br />

Kreislauf kommt durch die Reanimation<br />

zwar wieder in Gang, da das Blut<br />

aber zu wenig Sauerstoff enthält, werden<br />

die Organe und das Gehirn weiterhin<br />

nicht ausreichend versorgt. Bei<br />

Patienten mit akut lebensbedrohlichen<br />

Lungen- und Herzerkrankungen<br />

haben wir in Mainz ab jetzt die Möglichkeit,<br />

durch die Implantation des<br />

‘Lifebridge’-Systems die kritische Zeit<br />

zwischen lebensbedrohlicher Funktionsstörung<br />

und rettender Operation<br />

Erfurt, 10. bis 13. September 2008<br />

Fortbildungskurse für<br />

Ärztinnen und Ärzte<br />

• Notfallmanagement<br />

• Akupunktur<br />

• Allergiediagnostik<br />

• Allergie im Internet<br />

• Molekulare Genetik<br />

• Nahrungsmittelallergie<br />

• Nasale Endoskopie<br />

• Spezifische Immuntherapie<br />

• Rhinomanometrie<br />

• Epikutan-Testung mit<br />

Eigensubstanzen<br />

Kurse für Assistenzpersonal<br />

• Good Clinical Practice<br />

• Notfallmedizin<br />

• Allergologie für Arzthelferinnen<br />

Prof. Uwe Mehlhorn, Dr. Till Humbert und Dr. Jens Kamrodt (vrnl.) mit der „Lifebridge“<br />

Herz-Lungen Maschine die mobil einsetzbar ist. Foto: Peter Pulkowski<br />

zu überbrücken. Zudem stellt der<br />

weltweit erste erfolgreiche Einsatz der<br />

‘Lifebridge‘ bei einer Lungenembolie<br />

einen wichtigen Erfolg für die Erforschung<br />

und Therapie akuter Lungenerkrankungen<br />

in Mainz dar.“<br />

So ist einer der Forschungsschwerpunkte<br />

der Klinik für Herz-, Thoraxund<br />

Gefäßchirurgie im Schwerpunkt<br />

„minimal invasive Chirurgie“ seit<br />

vielen Jahren die Weiterentwicklung<br />

der Herz-Lungen-Maschine zum auto-<br />

Es passierte am 22. April 2008: Auf<br />

dem Weg zum Mittagessen stolperte<br />

der kleine Tim, fiel mit dem Hals<br />

unglücklich auf die Lehne eines Baumstamm-Stuhls<br />

und zog sich ein paar<br />

Schrammen zu. Nicht schlimm, dachte<br />

zunächst die Erzieherin. Doch der 4-<br />

Jährige konnte nur noch wenige Meter<br />

gehen, brach zusammen und musste<br />

getragen werden. Die Erzieherin rief<br />

sofort den Notarzt, mit dem Rettungswagen<br />

kam der Kleine in das<br />

Evangelisch-Freikirchliche Krankenhaus<br />

Rüdersdorf.<br />

Tim hatte sich schwer verletzt.<br />

Durch eine Überdehnung beim Sturz<br />

war die Luftröhre zwischen Hals und<br />

Brustkorb eingerissen. Der Anästhesist<br />

Dr. Jörg Butzeck und der Chirurg Dr.<br />

Rolf Möslein vom Evangelisch-Freikirchliches<br />

Krankenhaus Rüdersdorf<br />

leisteten hervorragende Erstversorgung.<br />

Im HELIOS Klinikum Berlin-<br />

Buch stellte der HNO-Arzt Dr. Sebastian<br />

Schütze bei der endokopischen<br />

Untersuchung einen Riss in der Luftröhre<br />

fest, die Prof. Klaus Schaarschmidt<br />

gemeinsam mit Dr. Frank<br />

Schlesinger in einer 3,5-stündigen<br />

Operation und in einem weltweit bisher<br />

einmaligen Verfahren vernähte.<br />

Als Zugang wählten die Bucher Kinderchirurgen<br />

einen minimalinvasiven<br />

Eingriff. Über drei kleine Schnitte verschafften<br />

sich die Bucher Spezialisten<br />

einen Zugang und schoben die feinen<br />

OP-Instrumente sowie eine Mini-<br />

nomen Roboter. Dieses wurde im<br />

Sonderforschungsbereich 414 systematisch<br />

erforscht. Prof. Mehlhorn,<br />

der das Lifebridge-System nun erstmals<br />

erfolgreich bei der Behandlung<br />

einer Lungenembolie einsetzte, leitete<br />

auch die experimentelle Evaluation<br />

der mobilen Mini-Herz-Lungen -<br />

maschine im Großtierversuch und war<br />

an deren Entwicklung von Beginn an<br />

beteiligt.<br />

Quelle: idw<br />

Riss der Luftröhre zum ersten<br />

Mal minimalinvasiv geschlossen<br />

Kinderchirurgen des HELIOS Klinikums Berlin-Buch haben weltweit zum<br />

ersten Mal einen Riss in der Luftröhre mini malinvasiv geschlossen. Die<br />

lebensbedrohliche Verletzung hatte sich der vierjährige Tim bei einem<br />

unglücklichen Sturz auf dem Spielplatz seines Kindergartens zugezogen. Das<br />

schwer verletzte Kind wurde mit dem Notarztwagen in das Evangelisch-Freikirchliche<br />

Krankenhaus Rüdersdorf gefahren. Dort stabilisierten die Ärzte<br />

den lebensbedrohlich verletzten Jungen, der anschließend mit dem<br />

Rettungshubschrauber in das HELIOS Klinikum Berlin-Buch geflogen und<br />

minimalinvasiv operiert wurde. Der technisch sehr komplizierte Eingriff<br />

gelang, und zur besseren Verheilung der Wunde legten die Bucher Ärzte das<br />

Kind sieben Tage in einen künstlichen Heilschlaf. Nach einem mehr als<br />

dreiwöchi gen Aufenthalt im HELIOS Klinikum Berlin-Buch konnte Tim nach<br />

Hause entlassen werden.<br />

Videokamera bis zur Speiseröhre. Die<br />

Chirurgen orteten die Verletzung und<br />

verschlossen das Loch an der Hinterwand<br />

der mittleren Luftröhre.<br />

Damit wurde weltweit zum ersten<br />

Mal ein Riss in der Luftröhre mit Hilfe<br />

der Schlüsselchirurgie geschlossen.<br />

„In der Fachliteratur ist bisher kein solcher<br />

Fall bekannt“, berichtet Schaarschmidt.<br />

Risse in der Luftröhre werden<br />

offen operiert, weil der Ort der<br />

Verletzung schwer zu finden ist und<br />

das Vernähen technisch aufwändig ist.<br />

„Es befinden sich sensible Gefäße<br />

(Hauptschlagader), Stimmbandnerven<br />

und das Herz in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft“, so Prof. Schaarschmidt.<br />

Zur Schonung der empfindlichen<br />

Naht wurde Tim sieben Tage in einen<br />

künstlichen Heilschlaf gelegt, blieb<br />

zwölf Tage auf der Intensivstation. Das<br />

lebhafte Kind hat sich sehr gut erholt.<br />

Auch dank der hervorragenden Erstversorgung<br />

durch die Notärztin und<br />

der Ärzte in Rüdersdorf. „Die Kooperation<br />

zwischen allen Beteiligten hat<br />

mustergültig geklappt“, freut sich<br />

Prof. Schaarschmidt.<br />

Tim ist wieder daheim und kann er<br />

mit seinem „Kumpel“ Konstantin endlich<br />

wieder „Indianer spielen“. Durch<br />

seine Lieblingsbeschäftigung hat Tim<br />

die Zeit im Krankenhaus tapfer ertragen.<br />

„Ein Indianer kennt keinen<br />

Schmerz“, meint das freundliche Kerlchen<br />

verschmitzt. Quelle: idw

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