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Pfarrbrief der Pfarrgemeinden

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Und damit sind wir auch schon beim zweiten Punkt angelangt: Im März<br />

verursachte ein Erdbeben in Japan die verheerende Katastrophe im<br />

Atomkraftwerk Fukushima. Dieser Supergau führte schließlich dazu, dass<br />

in Deutschland zukünftig keine AKW’s mehr betrieben werden, dass wir<br />

auf an<strong>der</strong>e Energiequellen umsteigen und wohl auch Energie einsparen<br />

müssen.<br />

Ja, es gibt Techniken, die sind und bleiben für uns Menschen<br />

unberechenbar und unbeherrschbar. Wir können mittlerweile vieles in<br />

Gang setzen, was wir schließlich nicht mehr unter Kontrolle haben. Eine<br />

Einsicht, die unseren ungebrochenen Fortschrittsoptimismus hoffentlich<br />

nachhaltig erschüttert hat.<br />

Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem, was wir können und dem, was wir<br />

dürfen. Größere technische, biogenetische und medizinische<br />

Möglichkeiten bringen auch eine größere Verantwortung mit sich.<br />

Im Bereich des Umweltschutzes, <strong>der</strong> Ökologie hat sich diese Erkenntnis<br />

nun Gott sei Dank durchgesetzt. In seiner viel beachteten Rede im<br />

Bundestag hat Papst Benedikt aber darauf hingewiesen, dass es auch<br />

eine Ökologie des Menschen gibt, Vorgaben und Grenzen, die nicht ohne<br />

Schaden überschritten werden dürfen. Lebensschutz am Anfang und am<br />

Ende sind hier die entscheidenden Stichworte! Im zurückliegenden Jahr<br />

hat <strong>der</strong> Bundestag weit reichende Entscheidungen – und zwar ganz klar<br />

in falscher Richtung – in diesem Bereich getroffen: Die Möglichkeit, an<br />

embryonalen Stammzellen zu forschen wurde erweitert, PID -<br />

Praeimplantationsdiagnostik wurde zugelassen. Hinter diesen<br />

verschleiernden, ja, verharmlosenden Begriffen steht letztlich doch das<br />

künstliche Erzeugen von Menschen, Personen, Kin<strong>der</strong>n im Reagenzglas,<br />

um entwe<strong>der</strong> daran forschen zu können o<strong>der</strong> um sie zu selektieren,<br />

auszusortieren und sich so sein gesundes, hübsches, intelligentes<br />

Wunschkind aussuchen zu können.<br />

Was können wir als Christen tun? Zunächst einmal müssen wir uns<br />

überhaupt dafür interessieren, uns informieren, dürfen nicht unbeteiligt<br />

daran vorbei gehen – als ginge uns das nichts an, als sei das zu hoch für<br />

uns.<br />

Wir sollten unsere Wahlentscheidungen auch davon abhängig machen,<br />

welche Position die Parteien in diesen wesentlichen Fragen einnehmen.<br />

Wir können mit unseren Abgeordneten darüber reden, unsere Stimme<br />

erheben…<br />

Wir dürfen nicht alles machen, was wir können – und selbst, wenn es uns<br />

auf den ersten Blick dienlich und gut erscheint! Uns Menschen sind<br />

Grenzen gesetzt, die wir nicht ohne Schaden überschreiten dürfen. Daran<br />

immer wie<strong>der</strong> zu erinnern, das ist unser aller oft unbequeme, nur wenig<br />

Beifall findende, uns vielleicht sogar Nachteile einbringende<br />

Christenpflicht!<br />

Noch ein letzter Punkt: 2011 durften wir Papst Benedikt noch<br />

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