bips xpress 1 2010.qxp - Hannoversche Werkstätten
bips xpress 1 2010.qxp - Hannoversche Werkstätten
bips xpress 1 2010.qxp - Hannoversche Werkstätten
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mitbestimmung:<br />
Neuer Werkstattrat<br />
und neue Frauenbeauftragte<br />
in HW<br />
S. 12-15<br />
<strong>bips</strong><br />
Ausgabe 1/2010<br />
Mitarbeiterzeitung der <strong>Hannoversche</strong> <strong>Werkstätten</strong> gem. GmbH<br />
Mit Behinderung ein Kind groß ziehen<br />
S. 3-4<br />
Gastro-Service Team<br />
12 Mann für alle Fälle<br />
S. 8-9<br />
Budget für Arbeit - So geht´s<br />
S. 10-11
2<br />
aktuell<br />
Die gute Idee<br />
Mode für Rollifahrer? Braucht<br />
man das? Geht das überhaupt?<br />
Aber klar, dachten sich<br />
eine handvoll Studierende der<br />
Fachhochschule Hannover<br />
und machten das Thema zu<br />
einer Projektarbeit. <strong>bips</strong> findet<br />
- eine super Idee!<br />
Anfang Februar fand dann in<br />
den Räumen der RSG Hannover<br />
die Präsentation des Fachbereichs<br />
Modedesign statt.<br />
Die Studierenden des Hauptstudiums<br />
hatten sich ausgiebig<br />
mit der Thematik auseinandergesetzt.<br />
Am Anfang<br />
standen Eigenversuche im<br />
Rollstuhl. Dabei konnten die<br />
Jungdesignerinnen erfahren,<br />
wie schwierig es für Rollstuhlfahrer<br />
ist, "einfach einmal<br />
Schoppen zu gehen". Stufen<br />
vor Geschäften, enge Durchgänge,<br />
zu hohe Kleiderstangen,<br />
zu kleine Umkleidekabinen<br />
machen das Einkaufserlebnis<br />
oft zum Stress.<br />
Mit den Erfahrungen wurden<br />
dann zielgerichtete und kundenorientierte<br />
modische Kleidungstücke<br />
entwickelt. Darun-<br />
ter befanden sich z.B. ein<br />
Abendanzug, ein Abend- und<br />
Partykleid, Jacken, Handschuhe,<br />
Schlupfsack mit neuem<br />
Namen PROLEG, Wechselbezüge<br />
für Rollikissen, freche<br />
Sprüche für T-Shirts und Rollstuhllehne<br />
und vieles mehr.<br />
Die gesamte Entwurfsreihe<br />
wurde in Form von Zeichnungen<br />
und Mustern erörtert.<br />
Erste Umsetzungen wurden in<br />
einer kleinen Modenschau<br />
vorgestellt.<br />
Bei den Entwürfen hatten die<br />
Studierenden darauf geachtet,<br />
dass die Schnitte die speziellen<br />
Bewegungsbedürfnisse der<br />
Rollstuhlfahrer berücksichtigen.<br />
Daneben war natürlich<br />
auch die Auswahl der Materialien<br />
entscheidend. Pflegeleicht,<br />
abwaschbar, elastisch,<br />
formbeständig und natürlich<br />
modisch sollte sie sein. Die<br />
Präsentation fand großen Beifall.<br />
Jetzt muss diese Marktlükke<br />
nur noch von den Herstellern<br />
erkannt werden, damit solche<br />
Kleidungsstücke auch im<br />
Handel zu kaufen sind.<br />
Anzeige<br />
<strong>bips</strong><br />
INSEKTENHOTEL<br />
Artgerechte Unterkunft für<br />
Florfliegen, Wildbienen,<br />
Hummelarten und ein<br />
Schmuckstück für Ihren Garten!<br />
17,50.- € zzgl. Versand<br />
Jetzt bestellen: 0511/5305-392,<br />
info@hw-hannover.de oder<br />
gleich abholen: Lathusenstr. 20.<br />
Öffnungszeiten Lager:<br />
Mo-Do 8-15.45 Uhr, Fr 8-12.00 Uhr<br />
Impressum<br />
Herausgegeben im Auftrag der<br />
Geschäftsführung der <strong>Hannoversche</strong><br />
<strong>Werkstätten</strong> gem. GmbH<br />
V.i.S.d.P.: Vera Neugebauer<br />
Redaktionsleitung:<br />
her: Christine Herbrig<br />
Vertretung: wag: Stefan Wagner<br />
Lathusenstraße 20<br />
30625 Hannover<br />
0511/5305-215<br />
<strong>bips</strong>@hw-hannover.de<br />
Verantwortliche Redakteure<br />
eng: Elisabeth Engelhardt, hil:Inka<br />
Hildebrandt, hlm:Rena Hillmann,<br />
hof:Andreas Hoffmann, lor:Martin<br />
Lorber, mus:Susanne Muckelberg,<br />
prü:Marc Prüsse, poe:Sebastian Poerschke,<br />
schu:Andrea Schubert, slz:<br />
Katrin Schulze, see:Daniel Seefeld,<br />
sta:Gisela Staben, stü:Sebastian<br />
Stürmer, tön: Reinhard Töneböhn.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der <strong>bips</strong>-Redaktion wieder. Die<br />
Redaktion behält sich die Bearbeitung<br />
und Kürzung von eingesandten<br />
Manuskripten vor.
ips<br />
aktuell<br />
Mit Behinderung ein Kind groß ziehen<br />
eng, lor, schz Menschen mit<br />
Behinderung können auch<br />
Eltern sein. Gute und liebevolle,<br />
so wie nichtbehinderte<br />
Eltern es auch sind. Wir<br />
stellen euch ein Beispiel aus<br />
den <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />
vor. Markus Kampe<br />
arbeitet in der Lathusenstraße,<br />
ist verheiratet und hat<br />
zwei Kinder mit seiner Ehefrau.<br />
Wir von der <strong>bips</strong>-Redaktion<br />
haben uns mal an ein Tabuthema<br />
getraut. Behindert und<br />
trotzdem Eltern sein. Das<br />
geht, ist selten und schwierig,<br />
aber sicherlich möchten weder<br />
Eltern noch Kinder auf diese<br />
Erfahrung verzichten. Markus<br />
Kampe ist selbst behindert<br />
und hat mit seiner Frau (ebenfalls<br />
behindert) zwei Kinder<br />
gezeugt. „Die waren geplant“<br />
strahlt uns ein sichtlich stolzer<br />
Vater an.<br />
Markus arbeitet in der Verwaltungsgruppe<br />
im Haupthaus<br />
der <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>.<br />
Sein Sohn Felix ist 7<br />
Jahre alt und lebt mit seiner<br />
zweijährige Schwester Mia im<br />
elterlichen Haushalt.<br />
Markus berichtet uns: „Ich<br />
gehe arbeiten, meine Frau hat<br />
die Arbeit für die Kinder niedergelegt<br />
und ist jetzt Hausfrau<br />
und Mutter“ - Wie viel Arbeit<br />
aber auch Freude auf<br />
einen zukommen, können wir<br />
glaube ich alle abschätzen.<br />
Auch schon für nichtbehinderte<br />
Eltern ist die Erziehung von<br />
Ein stolzer Vater mit seinen zwei Kindern<br />
Kindern eine Lebensaufgabe<br />
voller Verantwortung und<br />
Schwierigkeiten. Da haben es<br />
behinderte Eltern ungleich<br />
schwerer. „Ohne Hilfen seitens<br />
der Behörden hätten wir da<br />
keine Chance gehabt“, blickt<br />
Markus zurück.<br />
Gleich zu Beginn brauchten er<br />
und seine Ehefrau ein Kinderzimmer<br />
das ihnen von Pro Familia<br />
gestiftet wurde. Weitere<br />
3<br />
finanziellen Hilfen konnten sie<br />
beim Sozialamt beantragen.<br />
Aber selbst die ganzen Anträge<br />
bei den Behörden, da bedurfte<br />
es schon Hilfe von jemanden<br />
der sich auskennt. So<br />
von allein kommt man in dem<br />
Behördendschungel ja auch<br />
schnell durcheinander und<br />
weiß gar nicht, was man so<br />
alles beantragen soll und darf.<br />
Die HTF (Gesellschaft für begleitende<br />
Hilfen, Therapie und<br />
Förderung m.b.H) schickt einmal<br />
pro Woche jemanden zur<br />
Familie Kampe und hilft bei<br />
dem ganzen Briefverkehr mit<br />
Ämtern. Felix und Mia erhalten<br />
beide eine Frühförderung. Das<br />
soll einen möglichen Rückstand<br />
oder Nachteil gegenüber<br />
anderen Kindern, deren<br />
Eltern ohne Hilfen auskommen,<br />
wieder wettmachen.<br />
„Ganz zu Beginn hatten wir<br />
eine Hebamme für einige Zeit
4 aktuell <strong>bips</strong><br />
an unserer Seite“ erzählt uns<br />
Markus. Von Vorbereitungskursen,<br />
bei denen man mit<br />
Puppen das Windeln übt hält<br />
Markus nicht so viel. Das Baby<br />
wickeln, halten und Essen reichen<br />
zeigte ihnen die Hebamme.<br />
Auch wie man sein Baby<br />
das erste mal badet.<br />
Im Bekannten- und Freundeskreis<br />
haben die Kampes unterschiedliche<br />
Erfahrungen gemacht.<br />
Teilweise waren die<br />
Leute erstmal schockiert, andere<br />
dafür um so freudiger<br />
überrascht und sogar stolz auf<br />
das junge Ehepaar. „Meine<br />
Frau und ich, wir hatten bevor<br />
Felix kam, schon ein Jahr zusammen<br />
gewohnt,“ sagt Markus.<br />
“Wir hatten uns die Sache<br />
ganz genau überlegt“. „Und<br />
als wir dann gesehen haben,<br />
das klappt mit all der Hilfe sehr<br />
gut, haben wir uns entschlos-<br />
Kein Einzelfall !!!<br />
schz Maria Polanski, Werkstattmitarbeiterin<br />
in der Montage,<br />
sitzt im E-Rollstuhl und<br />
hat die Herausforderung Kinder<br />
trotz Behinderung angenommen.<br />
Sie ist stolze Mutter<br />
von drei Mädchen im Alter zwischen<br />
sechs und neun Jahren.<br />
Viel Unterstützung bei der Erziehung<br />
und Versorgung der<br />
Kinder erhält sie von Ihrem<br />
Mann, einer Familienhelferin<br />
und ihrer Verwandtschaft.<br />
Die drei Mädchen sind sehr<br />
selbständig, da sie mit der körperlichen<br />
Einschränkung ihrer<br />
Mutter aufgewachsen sind.<br />
sen Felix eine Schwester zu<br />
schenken, die Mia“, grinst<br />
Markus schelmisch.<br />
Felix, der das ADHS-Syndrom<br />
hat (er kann nicht lange still<br />
sitzen und sich nur schwer<br />
konzentrieren), geht deshalb<br />
auf eine Förderschule, um gut<br />
lernen zu können. Mia, die<br />
keine Behinderung hat, wird<br />
später auf eine ganz normale<br />
Schule gehen. Außer der<br />
Frühförderung für die Kinder<br />
brauchen die Kampes nur die<br />
Behördenhilfe von der HTF.<br />
Den Haushalt machen sie<br />
ganz alleine. Markus unterstützt<br />
seine Frau sobald er<br />
Feierabend hat. Und den<br />
macht Markus schon etwas<br />
früher als seine Gruppenkollegen,<br />
damit er seinem Sohn bei<br />
den Hausaufgaben helfen<br />
kann.<br />
Bundesverband behinderter-Eltern e.V.<br />
Die Selbsthilfegruppe behinderter und chronisch kranker<br />
Eltern Region Hannover besteht z.Z. aus ca. 15 Familien<br />
mit unterschiedlichen Behinderungen. Bei uns sind auch<br />
Eltern mit Lernschwierigkeiten und psychischen Beeinträchtigungen<br />
Mitglied. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen.<br />
Wann?<br />
Alle 2 Monate Samstags von 15 bis 17 Uhr mit Kinderbetreuung<br />
und bei Bedarf Gebärdensprachdolmetscher. Termine<br />
bitte nachfragen.<br />
Kontakt:<br />
bbe e.V., Kerstin Blochberger,<br />
Projektleiterin indokus bbe e.V<br />
Am Mittelfelde 80<br />
30519 Hannover<br />
Tel.: 0511 69 63 256,<br />
e-Mail: bbe.indokus@gmx.de<br />
INFO-Kasten<br />
“Die Hebamme<br />
hat uns<br />
Tipps<br />
gegeben -<br />
was man<br />
macht, wenn<br />
zum Beispiel<br />
das Kind nur<br />
schreit.”<br />
Marcus<br />
Kampe
ips<br />
extern<br />
Eine Lobby für Menschen mit Handicap<br />
lor SoVD - Ein Verband mit Tradition. Bereits 1917<br />
als Kriegsopferverband gegründet, hat sich der Sozialverband<br />
Deutschland heute zu einem modernen<br />
Interessenvertreter für Rentner, Krankenversicherte,<br />
pflegebedürftige und behinderte Menschen entwickelt.<br />
Allein der Landesverband in Niedersachsen<br />
hat über 250.000 Mitglieder.<br />
Und was leistet so ein Sozialverband<br />
heute für die Menschen?<br />
Ist das denn nicht was<br />
für alte Omas? - Nein, überhaupt<br />
nicht! Der SoVD gibt<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
eine Lobby.<br />
Der Verband kümmert sich um<br />
sozialen Wohnungsbau (meravis)<br />
und hilft seinen Mitgliedern<br />
durch fachliche Rechtsberatung.<br />
Das kann sogar so<br />
weit gehen, dass der SoVD<br />
Rechte für seine Mitglieder bei<br />
den Sozialgerichten einklagt.<br />
Wer also zum Beispiel Probleme<br />
mit seiner Grundsicherung,<br />
Renten- und Unfallversicherungsträgern<br />
oder Hartz IV<br />
hat, kann sich an den Verband<br />
wenden. Auch den eigenen<br />
Bescheid kann man prüfen<br />
lassen. So erfährt man, ob<br />
man auch tatsächlich das bekommt<br />
was einem zusteht.<br />
Der Sozialverband ist in vielen<br />
Gremien vertreten. Er arbeitet<br />
im Hintergrund mit der Volkshochschule<br />
und den <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> beim<br />
Bildungsprogramm zusammen.<br />
Zudem sitzt er mit anderen<br />
Wohlfahrtsverbänden im<br />
2008 gegründeten Landesbehindertenbeirat.Landesge-<br />
schäftsführer Dirk Swinke unterstützt<br />
im Gremium Karl<br />
Finke, unseren NiedersächsischenBehindertenbeauftragten,<br />
bei der Umsetzung des<br />
Gleichstellungsgesetztes für<br />
Behinderte (NBGG). Damit<br />
Menschen mit Behinderung<br />
endlich tatsächlich selbstbestimmt<br />
und mit gleichen Rechten<br />
ausgestattet Leben können.<br />
Eine Mitgliedschaft im SoVD<br />
kostet im Monat 5 Euro. Dafür<br />
bekommt jedes Mitglied diese<br />
Hilfen und noch mehr, z.B. unabhängige<br />
Patientenberatung,<br />
Reisen, Nachmittags- und<br />
Freizeitveranstaltungen. Für<br />
die <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />
ist auch der Jugendverband<br />
integ des SoVD interessant.<br />
Damit eben nicht alles so<br />
altbacken daherkommt. Zwei<br />
Berufsbildungswerke in Stendal<br />
und Bremen sorgen dafür,<br />
dass junge Menschen mit Behinderung<br />
eine berufliche Erstausbildung<br />
erhalten.<br />
Wie aktuell der SoVD an den<br />
Bedürfnissen der Menschen<br />
ist, zeigt sich auch an folgenden<br />
Beispielen:<br />
- Mit Hilfe der Bevölkerung,<br />
Fortsetzung auf S. 6<br />
5
6 <strong>bips</strong><br />
arbeiten<br />
12 Mann für alle Fälle<br />
her Ohne sie würde es in der HW-Gastronomie nicht rund<br />
laufen: Die Männer vom Gastro-Service Team Rethen,<br />
unter der Leitung von Manfred Gellert, packen überall dort<br />
an, wo Not am Mann ist.<br />
"Wir arbeiten in erster Linie für<br />
die Gastronomie und springen<br />
überall dort ein, wo wir gebraucht<br />
werden." Vor 10 Jahren<br />
wurde die Gruppe gegründet,<br />
erinnert sich Manfred Gellert,<br />
heute arbeiten 11 Werkstattmitarbeiter<br />
im Team. "Wir<br />
können nie richtig planen, was<br />
auf uns zukommt, das hängt<br />
immer davon ab, was in der<br />
Gastronomie anfällt. Darum<br />
müssen wir enorm flexibel<br />
sein." Häufig unterstützen die<br />
vielseitigen Kerle den Partyservice:<br />
Da müssen Geschirr,<br />
Gläser, Getränke u.a. Material<br />
zusammen gestellt und aufgeladen<br />
werden. Dann werden<br />
Tische und Stühle aufgebaut<br />
Fortsetzung “Eine Lobby für Menschen mit Handicap”<br />
also auch mit deiner Hilfe,<br />
erstellt der SoVD Landesverband<br />
Niedersachsen ein<br />
Verzeichnis barrierefreier<br />
Arztpraxen.<br />
- Im Deutschen Behindertenrat<br />
hat der SoVD den Vorsitz<br />
übernommen und vertritt<br />
somit auf Bundesebene<br />
die Interessen von über 2,5<br />
Mio Menschen mit Handicap.<br />
- 143 Länder der ganzen<br />
Welt haben die UN-Konventionen<br />
unterzeichnet,<br />
der SoVD ist auch hier<br />
einer der führenden Unterstützer<br />
damit diese von der<br />
und manchmal unterstützen<br />
sie auch ihre Gastro-Kollegen<br />
beim Ausschenken und Servieren.<br />
Doch das ist nicht<br />
alles. Das Service-Team<br />
springt auch bei der Auslieferung<br />
der Fernverpflegung ein<br />
oder hilft mal in der Spülküche<br />
mit, wenn sich dort das<br />
schmutzige Geschirr zu stapeln<br />
droht.<br />
Wenn die Arbeiten für die Gastronomie<br />
nicht ausreichen,<br />
dann werden auch handwerkliche<br />
Tätigkeiten übernommen:<br />
Z.B. Maler- oder Reparaturarbeiten<br />
in der Werkstatt Rethen,<br />
aber auch mal außerhalb.<br />
"Jetzt im Moment sind<br />
wir schwer mit dem Winterdienst<br />
beschäftigt." Im Hof<br />
wird sowohl von Hand geschippt,<br />
als auch mit einem<br />
kleinen Trecker der Schnee<br />
zur Seite geräumt.<br />
"Im Partyservice muss man<br />
auch mal am Wochenende antreten,<br />
aber das kommt bei unseren<br />
Leuten eigentlich ganz<br />
Politik umgesetzt wird.<br />
Man sieht, es kann sich lohnen,<br />
sich einmal mit diesem<br />
Verband zu beschäftigen.<br />
Weitere Informationen findet<br />
Ihr im Internet unter<br />
www.sovd.de und<br />
www.integ-jugend.de .
ips<br />
gut an. Schließlich bekommt<br />
man die Stunden auch ausgeglichen."<br />
Herr Gellert kann<br />
sich auf seinen Trupp verlassen.<br />
Er weiß genau, welchem<br />
Mitarbeiter er zumuten kann,<br />
auch mal am Sonntag morgen<br />
um 6 Uhr zur Arbeit zu erscheinen.<br />
"Ich habe Mitarbeiter,<br />
für die würde ich meine<br />
Hand ins Feuer legen."<br />
Wer im Gastro-Service-Team<br />
arbeiten will, wird natürlich angelernt.<br />
Mit der Zeit hat das<br />
noch jeder geschafft, denn<br />
Übung macht den Meister.<br />
Aber körperlich fit sollte man<br />
schon sein. Offensichtlich<br />
macht die Arbeit Spaß, denn<br />
die meisten Werkstattmitarbeiter<br />
sind schon seit vielen Jahren<br />
in der Gruppe. "Ich bin ein<br />
Allrounder" verkündet Steven<br />
Martin stolz, "mache Hausmeistertätigkeiten,<br />
Malerarbeiten,<br />
alles was eben erledigt werden<br />
muss." Er mag an seinem<br />
Job die Abwechslung. Gerne<br />
nimmt er sich auch seiner Kollegen<br />
an, gibt Tipps und erklärt<br />
den Umgang mit Maschinen.<br />
Auch Sebastian Poerschke<br />
gehört seit einiger Zeit zum<br />
Gastro-Service-Team. Er<br />
nimmt am Empfang der Werkstatt<br />
Rethen die Telefonate<br />
entgegen und meldet Besucher<br />
an. "Das ist ja auch eine<br />
Wie barrierefrei ist Ihre Arztpraxis?<br />
Eine Umfrage des SoVD Landesverbandes Niedersachen<br />
Mit einem umfassenden Fragenkatalog<br />
will der SoVD<br />
einen Überblick über barrierefreie<br />
Arztpraxen schaffen.<br />
Jeder kann (und sollte) daran<br />
teilnehmen. Die Ergebnisse<br />
werden Ende des Jahres ausgewertet.<br />
Dann kann sich<br />
Jeder über die barrierefreien<br />
Arztpraxen in seiner Region<br />
informieren.<br />
Oftmals erschweren Barrieren<br />
die Bewegungs- und<br />
Kommunikationsfreiheit innerhalb<br />
der jeweiligen Arztpraxis.<br />
Barrierefreie Arztpraxen<br />
sind nicht nur im Interesse<br />
der Mernschen mit Behin-<br />
arbeiten<br />
7<br />
serviceorientierte Tätigkeit".<br />
Auch wenn sein Arbeitsplatz<br />
ganz unabhängig von den<br />
Kollegen ist, fühlt er sich<br />
schon recht gut integriert in<br />
das Team. "In den gemeinsamen<br />
Pausen kann man sich<br />
kennen lernen. Das ist mir<br />
wichtig. Damit man mit den<br />
Kollegen auch mal was zusammen<br />
unternehmen kann."<br />
Der Zusammenhalt in der<br />
Gruppe ist gut. Da wird auch<br />
mal Karten gespielt oder eine<br />
Trainingsrunde von Hannover<br />
96 besucht. Vielleicht sind<br />
diese typisch männlichen Interessen<br />
der Grund, das bislang<br />
keine Frau zur Gruppe<br />
gehört? Nur Mut Mädels, die<br />
Kerle vom Gastro-Service-<br />
Team hätten gegen eine Kollegin<br />
nichts einzuwenden.<br />
derung. Sie kommen auch älteren<br />
Menschen und Eltern<br />
mit Kleinkindern zugute.<br />
Erhältlich ist der Fragenkatalog<br />
beim SoVD in Hannover,<br />
in der Herschelstraße 31 oder<br />
über das Internet über<br />
www.sovd-nds.de .
8 arbeiten<br />
Vereinbarung über Alkohol und<br />
Drogen im Betrieb<br />
Darum geht es:·<br />
was kann ich tun, damit ich gesund<br />
bleibe<br />
wie schütze ich mich, damit ich nicht<br />
krank werde, weil ich zuviel Alkohol<br />
trinke<br />
oder Drogen nehme<br />
Wer hat die Vereinbarung gemacht?<br />
Die Geschäfts-Leitung der <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> und der Werkstatt-Rat der <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> haben sich getroffen,<br />
darüber geredet und abgemacht was zu<br />
tun ist. Für die Geschäfts-Leitung war Frau<br />
Vera Neugebauer dabei. Für den Werkstatt-<br />
Rat waren Herr Hajo Klinge und Herr Lars<br />
Torn dabei.<br />
Der Name <strong>Hannoversche</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />
gem. GmbH ist ein<br />
schweres Wort. Deshalb<br />
verwenden wir dafür<br />
die Buchstaben HW.<br />
Das ist leichter.<br />
Die HW und der<br />
Werkstatt-Rat<br />
finden es sehr<br />
wichtig, dass<br />
sie sich gut um<br />
die Werkstatt-<br />
Mitarbeiter kümmern.<br />
Wenn ein<br />
Werkstatt-Mitarbeiter<br />
Probleme mit<br />
Alkohol oder Drogen<br />
hat, geht das HW und<br />
Werkstatt-Rat etwas an.<br />
Auch wenn ein Werkstatt-Mitarbeiter<br />
schon krank ist weil er zu-<br />
IN LEICHTER<br />
SPRACHE<br />
<strong>bips</strong><br />
viel Alkohol trinkt oder Drogen nimmt. HW<br />
und Werkstatt-Rat müssen sich darum kümmern,<br />
das ist ihre Aufgabe.<br />
Darum wurde die Vereinbarung gemacht:<br />
Manche Mitarbeiter müssen immer wieder<br />
Alkohol trinken oder Drogen nehmen.<br />
Sie können damit nicht mehr aufhören.<br />
Diese Mitarbeiter sind süchtig. Ein süchtiger<br />
Mitarbeiter ist krank. Er braucht Hilfe.<br />
HW und Werkstatt-Rat sorgen dafür, dass<br />
er Hilfe bekommt. Und sie helfen mit,<br />
dass Mitarbeiter gar nicht erst süchtig<br />
werden.<br />
Mitarbeiter, die noch nicht süchtig sind<br />
sollen Hilfe bekommen. Sie sollen lernen<br />
sich vor Alkohol und Drogen zu schützen.<br />
Einem Mitarbeiter der süchtig ist, soll<br />
schnell geholfen werden. Die Hilfe soll so<br />
sein, dass er wieder gesund wird.<br />
Mitarbeiter mit Alkohol<br />
oder Drogen Problemen,<br />
können Maschinen<br />
und Werkzeuge<br />
nicht sicher benutzen.<br />
Das ist für<br />
den Mitarbeiter<br />
und andere Personen<br />
gefährlich.<br />
Das darf nicht<br />
sein.<br />
Alle Mitarbeiter sollen<br />
gleich behandelt<br />
werden. Deshalb ist<br />
es wichtig, dass es Regeln<br />
gibt. An diese müssen<br />
sich alle halten. Es kann<br />
passieren, dass es zwischen<br />
HW und Mitarbeiter zu einem Streit
ips<br />
wegen Alkohol oder Drogen kommt. Manchmal<br />
muss so ein Streit vom Arbeits-Gericht<br />
geregelt werden. Dann soll diese Vereinbarung<br />
vom Gericht beachtet werden.<br />
Die Vereinbarung hat 11 Paragraphen. Pragraphen<br />
ist das schwere Wort für einen Abschnitt<br />
in einem Gesetz oder einer Vereinbarung.<br />
In den Abschnitten steht, dass die Vereinbarung<br />
für alle HW Werkstatt-Mitarbeiter gilt. Da<br />
steht, dass Alkohol und Drogen in den <strong>Werkstätten</strong><br />
verboten sind. Da steht, dass alle über<br />
die Gefahr von Alkohol und Drogen informiert<br />
werden müssen. Und dass man sich beraten<br />
lassen kann. Da steht wo es Hilfe gibt. Und wie<br />
Kontakktt-<br />
SSuucchhe<br />
Ich heiße Gökhan Coban, bin 23<br />
Jahre alt und arbeite in der<br />
PVG Gruppe in Rethen. Ich<br />
wohne in Hannover/Kleefeld in<br />
einer Wohngruppe. Meine Hobbys<br />
sind Mathematik, Musik und<br />
Play Station. Ich wünsche mir<br />
eine Freundin, ungefähr in meinem<br />
Alter, mit der ich gemeinsam<br />
etwas unternehmen kann.<br />
Ich würde mich sehr über Post<br />
freuen, gern auch mit einem<br />
Foto.<br />
Bis hoffentlich bald,<br />
Gökhan Coban<br />
arbeiten<br />
9<br />
die Hilfe von HW sein soll. Die HW Hilfe ist in<br />
einem 5-Stufen-Plan aufgeschrieben. Dieser<br />
Plan gibt dem süchtigen Werkstatt-Mitarbeiter<br />
viele Möglichkeiten, Hilfe anzunehmen. Dann<br />
kann er von seiner Sucht loskommen.<br />
In der Vereinbarung steht auch, ob ein süchtiger<br />
Werkstatt-Mitarbeiter weiter bei HW arbeiten<br />
darf.<br />
Den vollständigen Text der Vereinbarung bekommt<br />
jeder Werkstatt-Mitarbeiter bei dem<br />
Werkstattrat in seiner Einrichtung.<br />
Marion Forstmeier<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
Ihr wollt neue Leute kennenlernen und gemeinsam die<br />
Freizeit verbringen? Nutzt die <strong>bips</strong>-Kontaktsuche!<br />
Werft Eure Kontaktwünsche in die <strong>bips</strong>-Briefkästen oder<br />
schickt sie uns per E-Mail (<strong>bips</strong>@hw-hannover.de).<br />
Wir leiten Eure Zuschriften gerne weiter!<br />
Eure <strong>bips</strong>-Redaktion<br />
Ich heiße Stefan Fastenau und wurde 1969 geboren. Seit<br />
Dezember 2008 arbeite ich in Laatzen-Rethen in der Gastronomie-Verwaltung,<br />
in der ich seit 1998 beschäftigt<br />
bin. Meine Hobbies sind Musik, Filme,Wissenssendungen<br />
im TV, Fotografieren und Theater.<br />
Ich suche eine tolerante, ehrliche und natürliche Freundin<br />
(Nagellack und Lidschattenfärben mag ich nicht, knallroten<br />
Lippenstift und schwarze lange Winpern finde ich<br />
aber toll), mit der ich offen über meine und ihre Wünsche<br />
reden kann. Gegenseitiges Vertrauen und keine Lügen<br />
sind für mich Voraussetzung für eine funktionierende<br />
gleichberechtigte harmonische Partnerschaft, in der wir<br />
bei schöner Musik uns in die Arme nehmen und gegenseitig<br />
kennenlernen.<br />
Schreibe mir bitte eine SMS an 01788246850 oder schreibe<br />
an die <strong>bips</strong>, wenn du mich treffen möchtest. Ich freue<br />
mich schon auf deine SMS oder Deinen Brief an die <strong>bips</strong>!
10 <strong>bips</strong><br />
politik<br />
Budget für Arbeit - So geht´s<br />
tön Mit dem Budget für Arbeit soll Menschen mit Behinderung<br />
der Weg auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt erleichtert<br />
werden. Damit will das Land Niedersachsen die Rechte von<br />
Menschen mit Behinderungen auf ein selbstbestimmtes<br />
Leben stärken.<br />
"Menschen mit Behinderungen<br />
müssen eine echte Chance<br />
haben, sich in den ersten<br />
Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />
Deshalb bin ich richtig stolz<br />
auf das Budget für Arbeit",<br />
sagt Niedersachsens Sozialministerin<br />
Mechthild Ross-<br />
Luttmann. Das Budget für Arbeit<br />
gibt es jetzt seit gut eineinhalb<br />
Jahren. Es richtet sich<br />
vorwiegend an Beschäftigte in<br />
<strong>Werkstätten</strong> für Menschen mit<br />
Behinderungen. Und dies sind<br />
in Niedersachsen rund 24.000<br />
Menschen.<br />
Es gilt als Erfolg, dass davon<br />
knapp 1000 Menschen auf Außenarbeitsplätzen<br />
tätig sind.<br />
Dies bedeutet, dass sie zwar<br />
noch Werkstattbeschäftigte<br />
sind, aber nicht mehr in den<br />
<strong>Werkstätten</strong>, sondern direkt in<br />
den Betrieben der Auftraggeber<br />
arbeiten.<br />
Motor für das Budget für Arbeit<br />
in Niedersachsen ist der Landesbehindertenbeauftragte<br />
Karl Finke. Gegenüber der<br />
<strong>bips</strong> erklärt er: "Vielleicht ist es<br />
ja ein Mitarbeiter in einer Außengruppe,<br />
der dann sagt, er<br />
möchte auf den Allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt. Mit dem Budget<br />
für Arbeit klappt das, wenn er<br />
einen Arbeitgeber gefunden<br />
hat." Dann geht das Geld, das<br />
bisher an die <strong>Werkstätten</strong> ge-<br />
zahlt wurde, an den neuen Arbeitgeber.<br />
Vollständig allerdings<br />
nur, wenn am neuen Arbeitsplatz<br />
keine Assistenz für<br />
den Menschen mit Behinderung<br />
benötigt wird.<br />
"Ich möchte erreichen, dass<br />
der behinderte Mensch für<br />
seine Arbeit kein Taschengeld<br />
mehr bekommt, sondern am<br />
Monatsende sein Gehalt<br />
kriegt, wie jeder Andere auch,"<br />
sagt Karl Finke. Geschafft<br />
haben dies in Niedersachsen<br />
bisher allerdings nur 20 bis 25<br />
Vielleicht der erste Schritt auf den<br />
den Allgemeinen Arbeitsmarkt? Ein<br />
Außenarbeitsplatz bei IKEA<br />
Personen. Sozialministerin<br />
Ross-Luttmann wertete dies<br />
jüngst vor dem Parlament angesichts<br />
der Wirtschaftskrise<br />
dennoch als Erfolg. Sie<br />
wünscht sich aber, dass sich<br />
dies noch steigern ließe. Die<br />
Werkstattmitarbeiter der <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> wün-<br />
Zwei Beispiele für Budgets für Arbeit<br />
Die Höhe des "Budgets für Arbeit" wird zwischen Antragsteller<br />
und dem Sozialhilfeträger ausgehandelt. Dabei sollen beide<br />
gleichberechtigt den notwendigen Bedarf ermitteln und diesen in<br />
einer Zielvereinbarung gemeinsam festlegen. Das "Budget für<br />
Arbeit", wie das "Persönliche Budget", ist also eine Abkehr vom<br />
alten Denken in Maßnahmen. Daher können die folgenden Beispiele<br />
nur Anregung, aber nicht Ersatz für die Verhandlungen<br />
mit dem Kostenträger sein.<br />
Beispiel 1:<br />
Arbeitslohn (brutto) 1.300 €<br />
Budget für Arbeit (vom Budgetnehmer) 900 €<br />
verbleiben für den Arbeitgeber 400 €<br />
Beispiel 2:<br />
Arbeitslohn (brutto) 1.300 €<br />
Budget für Arbeit, 900 €<br />
aufgeteilt in:<br />
1.) Unterstützung am Arbeitsplatz (Assistenz) 400 €<br />
2.) Lohnsubvention an den Arbeitgeber 500 €<br />
verbleiben für den Arbeitgeber 800 €<br />
Quelle: Niedersächsischer Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen
ips<br />
schen das auch: bei einer Befragung<br />
im Jahr 2007 äußerten<br />
über ein Drittel ihr Interesse<br />
an einer Stelle auf dem ersten<br />
Arbeitsmarkt. Die größte<br />
Hürde für die Beschäftigten<br />
der <strong>Werkstätten</strong> aber wird sein<br />
Arbeitgeber zu finden, die sie<br />
auch einstellen wollen.<br />
Die Beispiele (S.10) zeigen,<br />
dass die Leistungen über das<br />
Budget für Arbeit entweder<br />
eine Lohnsubvention sein können,<br />
oder für die Betreuung<br />
genutzt werden können, oder<br />
beides. Grundsätzlich gilt:<br />
ohne Antrag auch kein Budget<br />
für Arbeit. Bewilligt wird das<br />
Geld zunächst für zwei Jahre.<br />
Scheitert die Integration in den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt,<br />
können die Beschäftigten in<br />
die <strong>Werkstätten</strong> für Menschen<br />
mit Behinderungen zurückkehren.<br />
Auch die Möglichkeit,<br />
nach 20 Beschäftigungsjahren<br />
in der Werkstatt eine Rente in<br />
Anspruch zu nehmen, wird<br />
durch das Budget für Arbeit<br />
nicht unterbrochen. Dies bestätigt<br />
die Deutsche Rentenversicherung.<br />
"Integration und Teilhabe<br />
muss es auch auf der Arbeit<br />
geben, denn da läuft das<br />
Leben ab. Ansatz ist neben<br />
den <strong>Werkstätten</strong> auch Übergänge<br />
auf den Ersten Arbeitsmarkt<br />
zu organisieren, mit voller<br />
Teilhabe und Tarifrechten,"<br />
erklärt Karl Finke gegenüber<br />
der <strong>bips</strong>.<br />
Abschließend ist festzustellen:<br />
Über das Perönliche Budget<br />
für Arbeit kann der Einstieg auf<br />
den ersten Arbeitsmarkt für<br />
wenige Werkstattbeschäftigte<br />
möglich werden. Die Barrieren<br />
bleiben dafür aber ziemlich<br />
hoch. Der bürokratische Aufwand<br />
lässt sich ohne Assistenz<br />
kaum bewältigen. Arbeitgeber<br />
müssen von den Vorteilen<br />
überzeugt werden. Dies<br />
geht nur durch Leistung und<br />
den finanziellen Vorteil. Und<br />
Arbeitsplätze sind auch für<br />
Menschen ohne Handicap<br />
Noch mehr Informationen zum Budget<br />
für Arbeitgibts in einem Faltblatt<br />
beim Sozialministerium<br />
knapp. Arbeitgeber auf der<br />
Suche nach Mitarbeitern gibt<br />
es also kaum. Nur über Außenarbeitsplätze<br />
können Firmen<br />
von der Qualität der<br />
Werkstattmitarbeiter überzeugt<br />
werden. Dennoch ist<br />
das Budget für Arbeit ein Weg,<br />
auch in schweren wirtschaftlichen<br />
Zeiten, eine Chance für<br />
den ersten Arbeitsmarkt zu bekommen.<br />
Das Verfahren (in Auszügen):<br />
- Der Werkstattbeschäftigte<br />
politik<br />
11<br />
meldet den Wunsch beim<br />
örtlichen Sozialhilfeträger<br />
oder bei der zuständigen Gemeinsamen<br />
Servicestelle an.<br />
- Der Sozialhilfeträger beauftragt<br />
den örtlich zuständigen<br />
Integrationsfachdienst (IFD)<br />
mit der Vermittlung in ein reguläres<br />
Arbeitsverhältnis und<br />
der daran anschließenden<br />
Begleitung. Die Vermittlung<br />
kann auch durch die <strong>Werkstätten</strong><br />
für Menschen mit Behinderung<br />
erfolgen.<br />
- Die bisherige Vergütung an<br />
den Werkstattträger wird als<br />
persönliches Budget an den<br />
Antragsteller ausgezahlt, um<br />
sich Leistungen bei seinem<br />
künftigen Arbeitgeber einzukaufen.<br />
Diese Leistungen<br />
können in Form von Betreuung<br />
oder auch Lohnsubventionierung<br />
erbracht werden.<br />
- Grundlage ist die Vorlage<br />
eines gültigen Arbeitsvertrages.<br />
Der kann auch befristet<br />
sein, denn auch das Budget<br />
für Arbeit wird jeweils für<br />
zwei Jahre bewilligt und<br />
kann dann verlängert werden.<br />
- Das Integrationsamt leistet<br />
neben anderen möglichen<br />
Leistungen ggf. auch Minderleistungsausgleich.<br />
- Der IFD begleitet die Phase<br />
intensiv.<br />
- Arbeitgeber und Budgetnehmer<br />
sind für die Beitragszahlungen<br />
in die Sozialversicherung<br />
verantwortlich.<br />
- Im Falle eines Scheiterns ist<br />
eine Rückkehr in die Werkstatt<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
mit Empfehlung<br />
des Fachausschusses möglich.
ips<br />
12 mitbestimmung<br />
Der neue<br />
Werkstattrat<br />
legt los<br />
lor/prü Der Frühling ist da<br />
und unser neuer, reformierter<br />
Werkstattrat auch.<br />
Jede Einrichtung der <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> hat nun<br />
seinen eigenständigen Werkstattrat.<br />
Und es gibt einen Gesamtwerkstattrat.<br />
Auch die<br />
Leute aus dem Berufsbildungsbereich<br />
haben jetzt eigene<br />
Sprecher.<br />
Der neue Gesamtwerkstattrat<br />
vertritt die Interessen aller<br />
Werkstattmitarbeiter. Dort arbeiten<br />
die zwei bewährten<br />
WR-Kräfte Lars Torn und Daniel<br />
Seefeld mit. Neu hinzugekommen<br />
ist Uwe Zajdowicz,<br />
den wir alle aus der Zentrale<br />
kennen. Lars und Uwe sind<br />
zugleich die beiden Vorsitzenden<br />
des Gesamtwerkstattrates.<br />
Die Einrichtung Hainholz<br />
wird von Moritz Thorndike und<br />
die Kühnstraße von Angelika<br />
Zander vertreten. Aus unserer<br />
neuen Filiale Rethen kommen<br />
Aytac Akgül sowie für die Gastro<br />
Klaus Fiebig in den Gesamtwerkstattrat.<br />
Daniel Seefeld<br />
ist der Schriftführer. Die<br />
beiden Sprecher des Berufsbildungsbereichs<br />
sind Meikel<br />
Mauke (Holztechnik) und Marc<br />
Prüsse (Papierverarbeitung).<br />
Auch sie dürfen an den Werkstattratssitzungen<br />
ihres jeweiligen<br />
Hauses teilnehmen,<br />
haben aber kein Mitwirkungsrecht.<br />
Jetzt wisst ihr, wen ihr ansprechen<br />
könnt. Aktuell hat der<br />
Werkstattrat auch darum ge-<br />
beten, Gruppensprecher einzurichten,<br />
damit die Bedürfnisse<br />
der einzelnen Gruppen<br />
dem Werkstattrat besser vorgetragen<br />
werden können.<br />
Aber selbstverständlich kann<br />
jeder einzelne immer noch<br />
das Werkstattratsmitglied seines<br />
Vertrauens bei persönlichen<br />
Anliegen ansprechen.<br />
“Das alles ist noch neu und<br />
gerade am Anfang mit viel Arbeit<br />
verbunden,“ erklärte Lars<br />
Torn uns in einer <strong>bips</strong>-Redaktionssitzung,<br />
„aber wir glauben,<br />
dass wir so besser die Interessen<br />
der einzelnen Werkstattmitarbeiter<br />
wahrnehmen können.“<br />
Und Daniel Seefeld<br />
fügte hinzu: „Jetzt kann sich<br />
Lars wieder besser auf seine<br />
Aufgaben als freigestellter<br />
Werkstattrat konzentrieren<br />
und ist nicht immer außer<br />
Haus.“ Dann lachten die beiden<br />
und versprachen, uns regelmäßig<br />
mit Neuigkeiten des<br />
Werkstattrates zu füttern.<br />
Auch Uwe Zajdowicz ist sofort<br />
in seiner neuen Funktion tätig<br />
Wahllokal in der Einrichtung Kleefeld: Wahlausschuss und Wahlhelfer standen<br />
helfend zur Verfügung.
ips REFORMIERT mitbestimmung 13<br />
Lars Torn - Kleefeld<br />
geworden. “Es ist sehr ärgerlich,<br />
dass blinde Mitarbeiter<br />
nie genau wissen, was es zu<br />
essen gibt, weil es keinen<br />
Speiseplan in Punktschrift<br />
gibt“, berichtete Uwe uns.<br />
Dank seines Arbeitsplatzes in<br />
der Zentrale kann er zwar auf<br />
die Speisepläne im Computer<br />
zugreifen. Allerdings konnten<br />
seine veralteten Programme<br />
die pdf-Dokumente nicht öffnen<br />
und in Brailleschrift auslesen.<br />
Aber inzwischen hat<br />
seine Arbeit im Werkstattrat<br />
auch Früchte getragen. Uwe<br />
bekommt nun eine neue Version<br />
des Adobe Readers installiert.<br />
„Und wir Blinden können<br />
dann ohne jedes Mal auf einen<br />
netten Gruppenleiter angewiesen<br />
zu sein uns in Ruhe<br />
selbstständig die Speisekarte<br />
und<br />
GESTÄRKT<br />
Daniel Seefeld - Kleefeld<br />
Der Gesamtwerkstattrat<br />
Gesamtwerkstattrat<br />
Klaus Fiebig - Gastro<br />
Uwe Zajdowicz - Kleefeld Aytac Akgül - Rethen Angelika Zander - KHS<br />
vorlesen“, freut sich Uwe sichtlich.<br />
Insgeheim hofft er noch<br />
auf einen Speiseplan in Punktschrift.<br />
Ein solcher Punktschriftdrucker<br />
ist vorhanden.<br />
Auch wenn es in den anderen<br />
Betriebsstätten Beschwerden<br />
oder Fragen gibt, brauchen<br />
die Mitarbeiter jetzt nicht mehr<br />
extra in die Lathusenstraße<br />
fahren. In der Einrichtung<br />
Hainholz z.B. stellten sich acht<br />
Bewerber zur Wahl. Moritz<br />
Thorndike, Katharina Giesa<br />
und Jan Christoph Christen<br />
bekamen die meisten Stimmen.<br />
Moritz Thorndike ist 1.<br />
Vorsitzender. Im Gespräch mit<br />
<strong>bips</strong>-Redakteur Marc stellte er<br />
sich vor. Moritz Thorndike ist<br />
43 Jahre alt und E-Rolli-Fahrer.<br />
Er arbeitet in der Druck-<br />
Moritz Thorndike - EMS<br />
Meikel Mauke - BBB<br />
weiterverarbeitung und ist<br />
sprachbehindert. Seine behinderung<br />
hält ihn aber nicht<br />
davon ab für den Werkstattrat<br />
aktiv zu sein. Moritz will sich<br />
für Rollifahrer und Menschen<br />
mit Sprachbehinderung einsetzen.<br />
Auch die Werkstatträte in Rethen<br />
sind schon aktiv. Im<br />
Brennpunkt steht hier das<br />
Thema Hochbahnsteig. Klaus<br />
Fiebig und seine Mitstreiter<br />
wollen die Aufmerksamkeit der<br />
Öffentlichkeit darauf lenken,<br />
dass sich hier noch nichts<br />
getan hat.<br />
Die <strong>bips</strong> wünscht allen alten<br />
und neuen Werkstatträten<br />
viel Freude und Erfolg bei<br />
ihrer Arbeit!
14 mitbestimmung<br />
Schon vor 5 Jahren sammelte<br />
Petra Groß von Mensch Zuerst<br />
– Netzwerk People First<br />
Deutschland Unterschriften<br />
für die Einrichtung von Frauenbeauftragten.<br />
Die Forderung<br />
wurde dem damaligen<br />
Behindertenbeauftragten der<br />
Bundesregierung übergeben.<br />
Auch die Frauen der Gesprächsgruppen<br />
in den <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> hatten<br />
festgestellt: Behinderte<br />
Frauen haben oft besondere<br />
Probleme und brauchen dabei<br />
Unterstützung von anderen<br />
Frauen. Sie haben beim Sammeln<br />
der Unterschriften mitgemacht<br />
und sie haben einen<br />
Brief an Frau Neugebauer geschrieben:<br />
Sie wollen Frauenbeauftragte<br />
für die <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> haben.<br />
Frau Neugebauer, der Werkstattrat<br />
und Werkstattmitarbeiterinnen<br />
unterstützten den<br />
Wunsch.<br />
Es gibt Frauen die diese Aufgabe<br />
gern übernehmen wollen.<br />
Dazu müssen sie aber viel<br />
wissen. Sie brauchen eine<br />
Schulung, um gute Frauenbe-<br />
Seit letztem Jahr haben die <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> eine Frauenbeauftragte. Claudia<br />
Jahns will die Frauen in den <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> unterstützen, wenn sie Probleme<br />
haben.<br />
auftragte zu werden. Seit Mai<br />
letzten Jahres nimmt Claudia<br />
Jahns für die <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> daran teil.<br />
Cllauuddiaa JJahnss<br />
Claudia Jahns ist nun Frauenbeauftragte.<br />
Sie hat einen eigenen<br />
Beratungsraum bei<br />
der HWA, Emil-Meyer-Straße<br />
12. Claudia Jahns ist dort<br />
immer Mittwochs von 14:00<br />
bis 15:30 Uhr zu erreichen.<br />
Weiterhin kann sie auch per E-<br />
Mail unter der Adresse<br />
claudia.jahns@hw-hannover.de<br />
oder per Telefon unter der<br />
<strong>bips</strong><br />
Nummer (0511) 358 14 19 angesprochen<br />
werden.<br />
“Ich höre zu. Gemeinsam<br />
mit den Frauen will ich nach<br />
Lösungen suchen. Ich<br />
schaue nach, wer weiterhelfen<br />
kann. Das Wichtigste ist:<br />
Alles, worüber wir sprechen,<br />
darf nicht weitererzählt werden!”<br />
Claudia Jahns<br />
Frauen können zu den Frauenbeauftragen<br />
gehen, zum<br />
Beispiel<br />
wenn sie belästigt werden,<br />
wenn sie sich von Männern<br />
gestört fühlen,<br />
wenn sie geschlagen werden,<br />
wenn sie ein Kind haben,<br />
wenn sie Hilfe brauchen.<br />
Barbara della Monica begleitet<br />
die Frauen-Gesprächsgruppen.<br />
Sie wird auch die Schulung<br />
für weitere Frauenbeauftragte<br />
machen und die Frauenbeauftragten<br />
bei ihrer Arbeit<br />
unterstützen.
ips<br />
Aus dem Werkstattrat:<br />
Eltern- und Betreuerrrat:<br />
räte<br />
15<br />
Gruppensprecher:<br />
Was haltet Ihr von der Idee, in jeder Gruppe einen Gruppensprecher zu haben?<br />
Jede Gruppe kann einen Sprecher wählen, der die Mitarbeiter dieser Gruppe vertritt,<br />
ihnen hilft bei Problemen mit der Gruppenleitung oder der Technischen Leitung. Vielleicht<br />
kann hierdurch mancher Streit vermieden werden, so dass euch die Arbeit mehr<br />
Spaß macht als vorher. Schließlich wollen wir alle gern zur Arbeit gehen und keine<br />
Angst vor ihr haben müssen.<br />
Streitschlichtung<br />
Der Werkstattrat hat ein neues Projekt in Aussicht: Wir möchten Streitschlichtung in diesem<br />
Haus einführen. Das heißt, wenn sich 2 Leute streiten, hilft ein dritter unparteiischer<br />
Kollege den Streit zu einem guten Ende für beide Kollegen zu bringen.<br />
Wir brauchen euch hierfür! Bitte sagt uns, was ihr von der Idee haltet. Ihr könnt auch<br />
Streitschlichter werden. Es gibt dieses Jahr auch einen VHS-Kurs zu diesem Thema.<br />
Wenn das Klima hier auf der Arbeit ruhiger und schöner ist, macht allen die Arbeit mehr<br />
Spaß oder die Mitarbeiter denen die Arbeit nicht so viel Spaß macht, können sie dann<br />
leichter ertragen.<br />
Macht euch also hierzu auch Gedanken. Sprecht uns an, m@ilt uns, ruft uns an oder<br />
benutzt unseren Briefkasten. Ihr könnt uns vertrauen, wir erzählen niemanden was ihr<br />
gesagt habt. Wenn ihr den Briefkasten benutzt, braucht ihr auch nicht euren Namen auf<br />
den Brief zu schreiben. werkstattrat@hw-hannover.de<br />
Der Adventsbasar war wieder toll, alles war schön dekoriert<br />
und geschmückt und viele waren dort. Egal ob man<br />
sich den schönsten Weihnachtsbaum aussuchen, die<br />
letzten Geschenke besorgen oder in der Kaffeestube bei<br />
leckeren Kuchen ins Gespräch kommen wollte, allen hat<br />
es gut gefallen.<br />
Der Elternbeirat und viele Helfer hatten einen Stand mit<br />
Second-hand-Bekleidung aufgebaut und den Flohmarkt<br />
unterstützt. Die Einnahmen von der Kaffeestube und<br />
dem Bekleidungsverkauf ergaben stolze 1.606,--Euro.<br />
Ein großes herzliches Dankeschön an alle, die Geld und<br />
Kuchen gespendet haben, dem Berufsbildungsbereich Gastronomie Frau Sartison, die<br />
Kuchen zum Verkauf gebacken haben und natürlich an die Eltern und<br />
Gruppenleitern/innen die so tatkräftig geholfen haben.<br />
Von dem Erlös wurde schon ein Krökeltisch für alle Mitarbeiter/ innen angeschafft. Er<br />
steht im Holzbereich. Herr Wagner möchte demnächst das Bildungsangebot mit Klangmassage<br />
erweitern, dazu werden noch Klangschalen gekauft. Es wird immer schöner.<br />
Der Eltern- und Betreuerbeirat ist ein Bindeglied zwischen Eltern, Angehörigen, gesetzlichen<br />
Betreuern, Beschäftigten, sowie dem Träger der Werkstatt für behinderte Menschen.<br />
Es ist Aufgabe, den einzelnen betreuten Menschen in der Wahrnehmung seiner<br />
Rechte zu unterstützen. Der Elterbeirat lädt zum nächsten Eltern- und Betreuer Gesprächskreis<br />
am 21. April 2010 von 16-17.30 Uhr in Kleefeld ein. Wichtige Themen werden<br />
dort besprochen, die nächsten Termine sind auf dem Jahresplan 2010 verzeichnet.<br />
Bis zum nächsten Wiedersehen<br />
Eltern- und Betreuerbeirat der <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>
16 freizeit<br />
Freizeit-Treff für Aktive<br />
her Zuhause vor der Glotze sitzen oder stundenlang<br />
Computerspiele spielen? Wer mit<br />
seiner Freizeit etwas besseres anfangen<br />
möchte und Gleichgesinnte sucht, ist richtig<br />
in Döhren. Im Mütterzentrum gibt es seit<br />
2006 einen Freizeit-Treff für erwachsene<br />
Menschen mit Behinderung.<br />
Einmal im Vierteljahr planen<br />
die rund 15 Männer und Frauen<br />
im Alter von 25 bis 68 Jahren<br />
ihre Aktivitäten. Montags<br />
und Dienstags trifft man sich<br />
im Mütterzentrum: da wird geredet,<br />
gekocht und kreativ gestaltet,<br />
es gibt Spiele-Abende<br />
und Partys. Donnerstags ist<br />
dann Aktionstag: Gemeinsam<br />
geht es ins Schwimmbad,<br />
Kino, zum Kegeln oder ins<br />
Museum. Der Höhepunkt war<br />
im letzten Jahr ein eintägiger<br />
Ausflug zum Reichstag nach<br />
Berlin. Eingeladen hatte die<br />
Bundestagsabgeordnete Rita<br />
Pawelski.<br />
Ulrike Preuser leitet die Freizeit-Gruppe.<br />
Sie unterstützt<br />
wo es nötig ist, denn nebenbei<br />
sollen die Unternehmungen<br />
auch lebenspraktische Anleitung<br />
für mehr Selbständigkeit<br />
in der Freizeit sein. So kann<br />
man gemeinsam trainieren,<br />
wie man sich in Hannover zurecht<br />
findet, wie man Bahn<br />
fährt u.s.w.<br />
Der Freizeit-Treff findet montags,<br />
dienstags und donnerstags<br />
ab 16:30 Uhr statt, wobei<br />
vor allem in der Dienstagsgruppe<br />
noch Plätze frei sind.<br />
Auch an den Aktionen am<br />
Donnerstag kann man teilnehmen.<br />
Das Mütterzentrum wurde<br />
1985 als Verein von 15 Döhrener<br />
Frauen gegründet, heute<br />
ist es ein Mehrgenerationenhaus<br />
und Treffpunkt für viele<br />
Gruppen. Es befindet sich in<br />
der Querstraße 22 und ist mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
gut zu erreichen (U 1,2 und8,<br />
Haltestelle Fiedelerstraße).<br />
Darum kommen die Teilnehmer<br />
aus den unterschiedlichsten<br />
Stadtteilen Hannovers.<br />
Auch Rollifahrer können kommen,<br />
die Haltestelle verfügt<br />
<strong>bips</strong><br />
über einen Hochbahnsteig und<br />
das Mütterzentrum ist ebenfalls<br />
rollstuhlgerecht.<br />
Mitmachen<br />
kann jeder<br />
Der Freizeit-Treff freut sich<br />
über neue Teilnehmer. Wer<br />
Lust hat, kann einfach<br />
dazu kommen. Wer sich<br />
erst einmal informieren<br />
möchte, kann aber auch<br />
Lars Torn ansprechen. Er<br />
ist von Anfang an dabei im<br />
Freizeit-Treff. Tel. 0511-<br />
5305-233
ips<br />
Sterne der Nacht mit neuer CD<br />
Ich glaub mich knutscht ein Stern!<br />
Wir haben es geschafft. Unsere zweite CD ist endlich fertig!<br />
Seit Februar hat uns die Arbeit daran einige Nerven gekostet<br />
und viel Spaß gebracht.<br />
Wir möchten uns bei allen, die das ermöglicht haben, ganz<br />
herzlich bedanken. Beim Elternbeirat, der Geschäftsleitung,<br />
bei den Mitarbeitern der Kühnsstraße und der Lathusenstraße<br />
und nicht zuletzt bei den Mitarbeitern des Blindenwohnheims.<br />
Die Aufnahme unserer ersten CD im Jahr 2004 war schon ein<br />
besonderes Erlebnis. Die Arbeit an unserer zweiten Scheibe<br />
hat uns jedoch noch andere Erfahrung machen lassen. Wir<br />
hatten die Möglichkeit, wie professionelle Musiker, mit Mehrspuraufnahmen<br />
zu arbeiten. Das brachte den Vorteil einer intensiven<br />
Bearbeitung und Optimierung des Tonmaterials. Auf<br />
der anderen Seite waren die Aufnahmen sehr viel umfangreicher<br />
und anspruchsvoller und dauerten bis Ende September.<br />
Deren Bearbeitung fand parallel statt und zog sich bis in den<br />
November hinein. Die gesamte Produktion war nicht zuletzt<br />
durch den langen Zeitraum für uns eine große Herausforderung,<br />
hat uns jedoch im musikalischer und persönlicher Hinsicht<br />
weiter gebracht.<br />
Vielen Dank - Eure Sterne<br />
Mein Tag mit<br />
Robert Enke<br />
von Sebastian Poerschke<br />
Am 3. November bin ich zusammen<br />
mit meiner Ergotherapeutin<br />
zu einem persönlichen<br />
Treffen mit Robert<br />
Enke gefahren.<br />
Es war ein lang ersehnter<br />
Wunsch von mir, den Torwart<br />
mit der Nummer eins zu treffen,<br />
mit ihm zu reden und ihm<br />
dabei die Hand zu schütteln.<br />
Für mich war es ein sehr aufregendes<br />
Erlebnis. Ich durfte<br />
beim Training dabei sein und<br />
danach sollte das Gespräch<br />
stattfinden.<br />
Es war sehr spannend mitzubekommen,<br />
wie sich die Spie-<br />
ler, die man nur<br />
aus den Medien<br />
kennt, ganz normal<br />
unterhielten.<br />
Als Robert Enke<br />
dann zu mir<br />
kam, mir die<br />
Hand gab und<br />
mich begrüßte,<br />
kam es mir vor<br />
wie ein Traum.<br />
Erst als ich ein T-Shirt mit seiner<br />
Unterschrift in der Hand<br />
hielt, kehrte die realität für<br />
mich zurück. Bei diesem gespräch<br />
wirkte Robert wie ein<br />
Kumpel für mich, der eine lokkere<br />
Klönrunde abhielt. Nie<br />
hätte ich gedacht, dass Robert<br />
Enke eine Woche später tot<br />
sein würde.<br />
kultur<br />
NEU!<br />
jetzt kaufen<br />
Kontakt & Booking:<br />
H rgenuss pur!<br />
17<br />
<strong>Hannoversche</strong> <strong>Werkstätten</strong><br />
gem.GmbH<br />
Betriebsstätte Kirchrode<br />
Frau Koller<br />
Kühnsstraße 18<br />
30559 Hannover<br />
0511/5104232<br />
Anzeige<br />
Ich möchte mich bei meiner<br />
Ergotherapeutin Claudia<br />
Zigldrum, bei Hannover 96<br />
und besonders bei Robert<br />
Enke bedanken, der es vielleicht<br />
nicht mehr lesen kann.<br />
Ohne ihn hätte dieser<br />
Wunsch nicht erfüllt werden<br />
können.
18 arbeiten<br />
Neue Gesichter, neue Angebote –<br />
Bewegung in der Montage<br />
von Werner Anders<br />
In den letzten Monaten hat<br />
es viele Veränderungen in<br />
der Montage-Kleefeld gegeben.<br />
Drei neue Gruppenleiterinnen<br />
haben ihren Dienst<br />
angetreten.<br />
Mit diesen Neubesetzungen<br />
hat sich das Spektrum der<br />
Fachkompetenzen im Team<br />
erweitert. Davon profitieren<br />
vor allem die Werkstattmitarbeiter.<br />
Neben den montagetypischen<br />
Beschäftigungen stellt der Bereich<br />
jetzt auch künstlerisch<br />
kreative Eigenprodukte her,<br />
die unter ergotherapeutischer<br />
Anleitung gefertigt werden.<br />
In diesem Projekt geht es<br />
darum, Alternativen zu den<br />
Routinetätigkeiten zu schaffen,<br />
die oft wiederholenden<br />
Charakter haben. Der tägliche<br />
Trott kann schon mal die Motivation<br />
rauben. Mit den ergänzenden<br />
Angeboten wollen wir<br />
die Freude an der Aktivierung<br />
vorhandener Fähigkeiten aufrecht<br />
erhalten. Zugleich aber,<br />
mit dem Reiz des Neuen, die<br />
Werkstattmitarbeiter zur Annäherung<br />
an Arbeitsformen ermuntern,<br />
die sie zur Erweiterung<br />
ihrer berufspraktischen<br />
Einsetzbarkeit herausfordern<br />
und mit denen sie sich auch<br />
persönlich identifizieren können.<br />
<strong>bips</strong><br />
vlnr: Die neuen Gruppenleiterinnen Doris Zillich, Zahra Sawischa, Angeliki<br />
Lazidou<br />
Durch die Möglichkeit jetzt Ergopraktikanten fachgerecht anleiten<br />
zu können, erhält die Montage zudem ständig neue Impulse<br />
von draußen, ihr Konzept weiterzuentwickeln. Denn wichtig<br />
ist für alle Beteiligten, aktiv und in Bewegung zu bleiben.<br />
Die beiden Ergotherapeutinnen<br />
präsentieren mit dem<br />
Werkstattmitarbeiter Herrn<br />
Stolle die ersten Erzeugnisse<br />
aus geflochtenem Peddigrohr<br />
und Serviettentechnik
ips<br />
Was für ein toller Start in das Jahr 2010<br />
Mitte Januar erreichte uns eine tolle Spende.<br />
Die Firma ASP - Automotive GmbH, dort der Bereich: Abteilung<br />
Marketing Service, ließ uns durch Herrn Günther<br />
eine riesige Kleiderspende zukommen.<br />
Die Abteilung läßt fahrzeugbezogene Werbeartikel für die Autobranche<br />
herstellen, aus der wir durch einen netten Zufall mit<br />
sehr guten Jacken und Polo-Shirts versorgt wurden. Herrn<br />
Günther war es eine Freude, uns eine Freude zu machen.<br />
Herzlichen Dank!<br />
Musik!<br />
gruselig!<br />
dies & das<br />
Spaß!<br />
19<br />
bunter Rosenmontag<br />
Laut!<br />
lustig!<br />
Tanzen!
20 <strong>bips</strong><br />
unterhaltung<br />
Der Schwarzfahrer<br />
Eine Geschichte von Susanne Muckelberg<br />
Ein gerissener und frecher Schwarzfahrer schaffte es,<br />
unentdeckt mit dem Zug bis in die schneebedeckten<br />
Berge der Alpen zu fahren! Als er in Eiseskälte sein<br />
Ziel zu einer kleinen Berghütte erreicht hatte, rieb er<br />
sich erleichtert die Hände und war froh und dankbar,<br />
sich das teure Bahnticket gespart zu haben. Das Geld<br />
konnte er nun für den Winterurlaub ausgeben. Die<br />
Miete für die kleine gemütliche Holzhütte war auch<br />
nicht gerade niedrig. Doch das machte dem Schwarzfahrer<br />
nichts aus, man gönnt sich ja sonst nichts.<br />
Abends machte er sich den Kamin an und lauschte<br />
dem Knacken und Knistern des Feuers. Ihm wurde<br />
ganz heimelig und warm ums Herz. Er trank eine<br />
ganze Kanne grünen heißen Tee und kuschelte sich<br />
in seine flauschige Felldecke ein. Draußen stürmte es<br />
und die Schneeflocken wurden immer dicker. Er holte<br />
sich noch eine Tüte wohlschmeckender Kekse aus<br />
der Tasche und genoss das besondere Ambiente dieser<br />
Berghütte. Langsam schlief er vor dem bollernden<br />
Kamin ein. Mitten in der Nacht wachte der Schwarzfahrer<br />
wieder auf. Das Kaminfeuer zeigte nur noch<br />
eine knallrote Glut. Jetzt war es wirklich Zeit ins Bett<br />
zu gehen! Er zog sich rasch aus, wusch sich und<br />
nahm auch seine kuschelige Felldecke mit ins Bett.<br />
Es war bitterkalt im Schlafzimmer und er fror immer<br />
noch. Dazu war das Holzbett auch noch ziemlich<br />
schmal und hart.<br />
Am anderen Morgen schien die Sonne in das kleine<br />
Schlafzimmer hinein. Der Lichtstrahl fiel direkt auf<br />
sein Bett. Er öffnete kurz das Fenster und holte tief<br />
Luft. Er hatte eine wundervolle freie Sicht, auf hohe<br />
schneebedeckte Berge. Kurz vor einem Berg<br />
schmiegte sich ein kleines dunkles Wäldchen an.<br />
Der Schwarzfahrer machte sich schnell<br />
zurecht, nahm ein ausgiebiges Frühstück<br />
ein und machte sich auf den<br />
Weg. Sein Fotoapparat war immer<br />
dabei. Hinter dem kleinen lauschigen<br />
Wäldchen entdeckte er einen zugefrorenen<br />
Fischteich. Dort schlidderte er<br />
hin und her und immer im Kreis herum.<br />
Das machte ihm heute noch genauso<br />
viel Spaß wie schon zu Kinderzeiten!<br />
Viele Erinnerungen aus der Kindheit<br />
kamen ihm zurück.<br />
Zum Schluss angelte er sich durch das<br />
dicke Eis einen großen leckeren Karpfen.<br />
So, oder so ähnlich, mussten es<br />
auch die Inuit-Indianer in Alaska gemacht<br />
haben. Jedenfalls kam sich der<br />
Schwarzfahrer auch so vor. Er freute<br />
sich auf seinen dicken und schmackhaften<br />
Fang. „Das wird ein leckeres<br />
Mittagessen!“, dachte er sich süffisant.<br />
Doch vor ihm lag erst mal noch ein<br />
Haufen Arbeit, denn so ein Fisch verwandelte<br />
sich nicht allein in ein leckeres<br />
Essen! Booooah, vorher musste<br />
der Karpfen noch getötet und ausgenommen<br />
werden!<br />
Der Schwarzfahrer hatte so etwas<br />
noch nie gemacht! Der Fisch zappelte<br />
in seinem Fangnetz um sein Leben.<br />
Doch schließlich ließ der Schwarzfahrer<br />
ihn durch das Loch zurück, was er<br />
vorher in das Eis geschlagen hatte. Der<br />
große prächtige Karpfen sauste raketenschnell<br />
in das eisige Wasser unter<br />
die dicke Eisschicht zurück, bis nur<br />
noch ein kurzer Schatten von ihm zu<br />
sehen war. Erleichtert über diese vernünftige<br />
Entscheidung ging der<br />
Schwarzfahrer in das nächste Lokal<br />
und ließ sich dort eine vegetarische<br />
Mahlzeit schmecken. Dazu trank er<br />
einen Wein, der den seltsamen Namen<br />
„Monokel“ trug. Er fragte den Gastwirt<br />
woher dieser Name kommt, aber der<br />
Wirt wusste das selbst nicht.
ips<br />
Ein bißchen fotoscheu: die Künstlerin<br />
Nicht immer weiß man, was in anderen Menschen<br />
vorgeht. Besonders, wenn sie sich sprachlich nicht<br />
so gut ausdrücken können, wie z.B. Andrea Graf.<br />
Doch es gibt auch andere Wege sich mitzuteilen.<br />
Andrea Graf drückt ihre Liebe zur Natur in ihren<br />
Fotos aus - und lässt uns alle teilhaben.<br />
Andrea Graf wurde 1963 in<br />
Herzberg geboren und ist seit<br />
ihrem 15. Lebensjahr auf<br />
einen Rollstuhl angewiesen.<br />
Sie hat durch eine frühkindliche<br />
Hirnschädigung eine ausgeprägte<br />
Tetraspastik und<br />
eine schwere Sprachschädigung.<br />
Bis zum Jahr 2000 hat Andrea<br />
Graf in Osterrode gelebt. Danach<br />
zog es sie in eine größere<br />
Stadt. Sie entschied sich für<br />
Hannover und zog in eine<br />
Wohngruppe des Annastifts.<br />
Seit dieser Zeit arbeitet sie in<br />
den <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>.<br />
Inzwischen ist auch ihr<br />
größter Wunsch - eine eigene<br />
Wohnung - Wirklichkeit geworden.<br />
Seit einem Jahr hat Andrea<br />
Graf die Fotografie für sich<br />
freizeit<br />
Fotografin mit Blick<br />
für das Wesentliche<br />
entdeckt. Sie liebt es in der<br />
Natur nach geeigneten Motiven<br />
Ausschau zu halten. Eines<br />
ihrer Lieblingsthemen ist der<br />
Maschsee. Er liegt in der Nähe<br />
ihrer Wohnung und bietet das<br />
ganze Jahr über etwas zu entdecken.<br />
Reduziert wirken ihre Bilder.<br />
Das Wesentliche ist darauf zu<br />
sehen, oft aus einer ganz persönlichen<br />
Perspektive. Was<br />
uns die Bilder sagen wollen?<br />
Das kann letzten Endes jeder<br />
selbst entscheiden. Freude,<br />
Stille, Vollkommenheit, Geborgenheit<br />
sind einige Begriffe,<br />
die einem dazu einfallen<br />
mögen.<br />
Zu sehen sind einige der Bilder<br />
auf der Homepage der<br />
<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />
Jeder Tag - ein Gedicht von Kyra Maraike Oppel<br />
21<br />
unter www.hw-hannover.de/<br />
andrea_graf, im Mai werden<br />
sie in der Einrichtung Rethen<br />
ausgestellt.<br />
Die Fotografien können für<br />
25,00 Euro erworben werden.<br />
Bei Interesse melden Sie sich<br />
bitte bei Anke Höhle, PVG-Bereich<br />
Einrichtung Kleefeld, Tel:<br />
0511 / 5305- 218.<br />
Jeder Tag ist wie ein Regenbogen, wie eine Büroklammer, die alles zusammenhält.<br />
Das ist das Leben, das wie eine Wäscheklammer alles zusammen hält.<br />
Oder ein Ladegerät, das ohne Steckdose nicht funktioniert.<br />
Ein Auto, das ohne Fahrer nicht fahren kann.<br />
Ohne einen Eishockeyspieler das Spiel nicht gewinnen .<br />
So ist das Leben.<br />
Und wenn keiner da ist, der uns retten kann, fallen wir in ein tiefes Loch.
22 dies & das <strong>bips</strong><br />
Frische Farben gegen den Bürofrust<br />
her "Unser Büro soll schöner<br />
werden" dachten sich<br />
die Mitarbeiter der Oberfinanzdirektion<br />
Hannover. Im<br />
Rahmen des Gesundheitsschutzes<br />
überlegten sie,<br />
wie das Arbeitsklima in dem<br />
düsteren 80er Jahre Bau am<br />
Waterlooplatz verbessert<br />
werden könnte. "Bilder<br />
müssen her" war das Ergebnis<br />
der Arbeitsgruppe<br />
und da kommen die <strong>Hannoversche</strong>n<br />
<strong>Werkstätten</strong> ins<br />
Spiel.<br />
Denn in der Werkstatt Rethen<br />
gibt eine Arbeitsgruppe mit<br />
dem schönen Namen "Möglichmacher".<br />
Die Mitarbeiter<br />
sind die kreativen Köpfe der<br />
<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />
und stellen "Auftragskunst"<br />
her. Kunden, die ein Bild in<br />
einer bestimmten Stilrichtung<br />
oder Farbe suchen, können es<br />
hier bekommen.<br />
So auch die Mitarbeiter der<br />
Oberfinanzdirektion. Sie<br />
gaben drei Gemälde für ihre<br />
Flure in Auftrag. 1,60 x 2,20 m<br />
sollten die Werke werden, in<br />
warmen Rot-, Gelb und Orangetönen.<br />
"Das war für uns eine<br />
ganz schöne Herausforderung"<br />
erinnert sich Gruppenleiterin<br />
Gabi Martin. Denn Bilder<br />
in dieser Größe hatten die<br />
Künstler bislang noch nie produziert.<br />
Doch keine Herausforderung<br />
ist den Möglichmachern<br />
zu groß. Erst wurde eine<br />
XXL-Staffelei gebaut, dann mit<br />
Farben und Techniken probiert.<br />
Die Auftraggeber wurden<br />
immer wieder hinzu gezogen ,<br />
damit das Ergebnis auch den<br />
Vorstellungen entsprach. Für<br />
Treuer Drahtesel gesucht?<br />
den letzten Feinschliff unterstützte<br />
Künstlerin Gina Gass<br />
die Kreativ-Gruppe.<br />
Am 10. Dezember wurden die<br />
Werke in der Oberfinanzdirektion<br />
offiziell enthüllt, eine Feier<br />
zu der auch die Künstler eingeladen<br />
waren. Mit stolz präsentierten<br />
sie sich vor ihren<br />
Gemeinschaftswerken. Und<br />
tatsächlich, zitronengelb und<br />
sonniges orange zaubern in<br />
die tristen Flure gleich eine<br />
ganz neue Atmosphäre. Das<br />
Lob der Mitarbeiter war groß.<br />
Die Möglichmacher haben`s<br />
möglich gemacht!<br />
Die Rad-Werkstatt in Rethen bietet seit Neustem auch gebrauchte<br />
Fahrräder unterschiedlichen Typs: Crossräder, Tourenräder, Sporträder<br />
oder Nostalgieräder/Oldies ab 70.- €, Kinderräder bereits ab 20.- €.<br />
Die Räder sind komplett generalüberholt und damit technisch in<br />
einem einwandfreien Zustand. Selbstverständlich ist jedes Rad verkehrssicher<br />
und gereinigt. Auch Sonderwünsche wie gefederte Sattelstütze,<br />
pannensichere Reifen, spez. Beleuchtung können umgesetzt<br />
werden.<br />
Einzelne Exemplare präsentieren wir auf unserer Internetseite<br />
www.hw-hannover.de oder man schaut direkt vorbei in der Rad-<br />
Werkstatt, Zur Sehlwiese 3, Laatzen-Rethen.
ips<br />
Recht auf beste Hilfe<br />
Krankenkassen müssen auch die Kosten für teuere Hilfsmittel<br />
übernehmen. Das hat jetzt das Bundessozialgericht<br />
entschieden. Es genügt nicht, wenn die Krankenkassen den<br />
festgelegten Zuschuss (Festbetrag) für ein Hilfsmittel wie<br />
z.B. ein Hörgerät bezahlt. Wenn ein teureres Hilfsmittel dem<br />
behinderten Menschen besser hilft, muss es von der Kasse<br />
gezahlt werden.<br />
Die eigene Stimme im Radio<br />
hören? Kein Problem bei<br />
Handicap on Air. Recherche,<br />
Interviews, Moderation, all<br />
das gehört zu den Aufgaben<br />
der Teilnehmer unserer Radiosendung.<br />
Die Redaktion trifft sich ab<br />
sofort an einem neuen Ort:<br />
In den neuen Büros der<br />
<strong>Hannoversche</strong>n WohnAssistenz<br />
in der Hildesheimer<br />
Str. 29, direkt über Radio<br />
LeineHertz. Der Zugang ist<br />
rollstuhlgerecht, auch die<br />
naheliegende U-Bahn Haltestelle<br />
Schlägerstraße hat<br />
einen Aufzug.<br />
Wer Interesse hat mitzumachen,<br />
kann sich informieren<br />
bei: Norbert Pomorski<br />
(0511) 5305-496<br />
Foto: Benjamin Gimmel<br />
dies & das<br />
Und noch ein Urteil<br />
23<br />
Eine Krankenkasse darf<br />
einem Menschen mit Behinderung<br />
die Anschaffung<br />
eines Elektrorollstuhls nicht<br />
mit der Begründung verwehren,<br />
er könne sich von Angehörigen<br />
schieben lassen.<br />
Das geht aus einem Urteil<br />
des Bundessozialgerichtes<br />
hervor.<br />
Vielmehr hätten behinderte<br />
Menschen Anspruch auf<br />
Hilfsmittel, die ihnen eine<br />
selbstständige und unabhängige<br />
Lebensweise ermöglichten.<br />
Geklagt hatte ein beinamputierter<br />
und übergewichtiger<br />
Mann, der aufgrund von<br />
Herz- und Kreislaufproblemen<br />
sowie einer chronischen<br />
Entzündung beider<br />
Arme seinen bisherigen<br />
Rollstuhl nicht mehr benutzen<br />
konnte.<br />
Bekanntgabe der Gewinner<br />
Gewinnerin des Anne-Frank-Spiels<br />
auf dem Weihnachtsbasar:<br />
Ute Beuche aus Isernhagen hat einen Gutschein im Wert<br />
von 20,- Euro für den Einkauf in unserer Einrichtung in<br />
Rethen gewonnen!<br />
Gewinner des Preisrätsels<br />
“Finale in Linden - Otto Pohle”<br />
je ein Exemplar des Hannover - Krimis haben gewonnen:<br />
- Mustafa Cicek, Lathusenstraße AB Holz, Gruppe Neck<br />
- Werner Jewski, EMS - Gruppe Bohlmann<br />
die richtige Lösung war: Linden<br />
Wir gratulieren allen Gewinnern!!!<br />
Die Gewinner werden von uns schriftllich benachrichtigt!
Termine Termine Termine Termine Termine Termine Termine<br />
26.3.2010 HW-Fun-Olympics<br />
21.4.2010 Eltern- und Betreuer-Gesprächskreis<br />
12.5.2010 Elternabend BBB<br />
29.5.2010 Bethel-Athletics<br />
9.6.2010 Feier Übergang Arbeitsbereich<br />
4.-19.6.2010 Special Olympics Bremen<br />
<strong>bips</strong>-wir sind doch nicht blöd!<br />
26. März von 7:45 bis 12:30 Uhr<br />
in den Sporthallen der<br />
IGS Roderbruch