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thema ehrenamt - Hannoversche Werkstätten

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ips<br />

Ausgabe 1/2011<br />

Mitarbeiterzeitung der <strong>Hannoversche</strong> <strong>Werkstätten</strong> gem. GmbH<br />

“Blond mit roten Strähnen....”<br />

Stilberatung für Menschen mit Behinderungen<br />

Barrierefrei mit der Üstra<br />

Behindertenbeauftrage Elke Schmidt<br />

im Gespräch S. 6-8<br />

Neue Außenarbeitsplätze bei Conti S. 9<br />

THEMA<br />

EHRENAMT<br />

Vom Zivildienst zum<br />

Freiwilligendienst S. 10-12


2 aktuell<br />

Klar & Deutlich ...<br />

... so heißt eine Zeitung in<br />

leichter Sprache. Sie ist so<br />

geschrieben, dass es<br />

Spaß macht, sie zu lesen.<br />

Auch dann, wenn man<br />

nicht so gut lesen kann.<br />

Weil sie über aktuelle Themen<br />

berichtet oder spannende<br />

Geschichten erzählt.<br />

Und weil sie leicht<br />

verständlich ist.<br />

Ihr findet diese Zeitung in<br />

der Einrichtung Lathusenstraße<br />

in der Cafeteria, in<br />

der Einrichtung Rethen im<br />

Pausenbereich und in der<br />

Betriebsstätte Hainholz im<br />

Besprechungsraum. Der<br />

Werkstattrat hängt dort alle<br />

Barrierefrei im Internet<br />

zwei Monate ein neues Exemplar<br />

auf. In der Einrichtung<br />

Kirchrode wird die Zeitung<br />

durch die Gruppen gegeben.<br />

Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es viele Barrieren<br />

- in der realen, wie auch in der digitalen Welt. Doch<br />

es gibt auch Lösungen! Zwei Internetseiten helfen weiter:<br />

Auf www.linux-fuer-blinde.de gibt ein Anwender Tipps<br />

und Erfahrungen rund um das Thema Linux und freie Software<br />

weiter. Damit will er gerade blinden Menschen den<br />

Einstieg in das freie und offene Betriebssystem erleichtern.<br />

Seit Vista liefert Microsoft seine Betriebssysteme mit integrierter<br />

Spracherkennung. Mit Hilfe eines cleveren Gratis-<br />

Tools kann man Windows ohne Maus und Tastatur steuern.<br />

So ist es in der Computerzeitschrift chip-online zu lesen<br />

www.chip.de/news/Windows-Spracherkennung-Arbeitenwie-in-Star-Trek_41318363.html<br />

Mit der Spracherkennung kann man angeblich sogar Briefe<br />

und E-Mails diktieren. Ohne professionelle Hilfe wird es<br />

aber nicht so einfach sein, den Computer entsprechend<br />

einzurichten. Gefunden von Martin Lorber<br />

Anzeige<br />

FEUERKORB<br />

bips<br />

aus massivem Stahl, incl. Unterlage<br />

Preis: 75,- €<br />

Jetzt bestellen: 0511/5305-0,<br />

info@hw-hannover.de oder gleich<br />

abholen: Lathusenstr. 20<br />

Öffnungszeiten Lager:<br />

Mo-Do 8-15:30 Uhr, Fr 8-12 Uhr<br />

Impressum<br />

Herausgegeben im Auftrag der<br />

Geschäftsführung der <strong>Hannoversche</strong><br />

<strong>Werkstätten</strong> gem. GmbH<br />

V.i.S.d.P.: Vera Neugebauer<br />

Redaktionsleitung:<br />

her: Christine Herbrig<br />

Vertretung: wag: Stefan Wagner<br />

Lathusenstraße 20<br />

30625 Hannover<br />

0511/5305-215<br />

bips@hw-hannover.de<br />

Verantwortliche Redakteure<br />

dör: Dörte Klubberg, dre: Sven Drewitz,<br />

hil:Inka Hildebrandt, hlm:Rena<br />

Hillmann, hof:Andreas Hoffmann,<br />

kar: Philip Karduck, lor:Martin Lorber,<br />

mus:Susanne Muckelberg, prü:Marc<br />

Prüsse, poe:Sebastian Poerschke,<br />

schu:Andrea Schubert, sta:Gisela<br />

Staben, stü:Sebastian Stürmer, tön:<br />

Reinhard Töneböhn, tor: Lars Torn,<br />

hwa: Hendrik Wagner<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der bips-Redaktion wieder. Die<br />

Redaktion behält sich die Bearbeitung<br />

und Kürzung von eingesandten<br />

Manuskripten vor.


ips<br />

“Blond mit roten Strähnen...”<br />

Stilberatung für Menschen mit Behinderungen<br />

Möglich wurde das vor allem durch Gisela<br />

Steinhauer, Geschäftsführerin des Döhrener<br />

balance-Kosmetikinstitut. Sie hatte sich bereit<br />

erklärt, die Schulung <strong>ehrenamt</strong>lich durchzuführen.<br />

Mit ihrer langjährigen Erfahrung in Farbund<br />

Stilberatung war sie nicht nur eine überaus<br />

fachkundige Kursleiterin, sondern es gelang ihr<br />

auch weitere Döhrener Geschäfte als Unterstützer<br />

zu gewinnen.<br />

Welcher Typ bin ich?<br />

An den ersten beiden Tagen ging es um das<br />

Thema Farben. Die Teilnehmerinnen erfuhren,<br />

dass es zwei grundsätzlich unterschiedliche<br />

Hauttontypen gibt: Einen kühlen und einen<br />

warmen Hautton. Es ist wichtig zu wissen, ob<br />

man ein kühler Sommer- oder Wintertyp ist<br />

oder ein warmer Frühlings- oder Herbsttyp.<br />

Sieht z.B. eine Winterfrau in schwarz, rot oder<br />

schneeweiß einfach umwerfend aus, wirkt die<br />

Frühlingsfrau in schwarz alt und kränklich. Das<br />

liegt daran, dass die Farbe der Kleidung einen<br />

Farbschatten auf unsere Haut wirft. Je nach<br />

Hauttyp, entstehen dann entweder dunkle<br />

Schatten, die jede kleine Falte betonen, oder<br />

aber die Haut beginnt zu strahlen.<br />

aktuell<br />

3<br />

...das war der Herzenswunsch<br />

von Cornelia Pilkahn, als sie<br />

nach ihren Erwartungen an<br />

den Kurs "Kleider machen<br />

Leute" gefragt wurde. Im Januar<br />

konnte sie mit 4 Kolleginnen<br />

endlich, nach fast 3 Jahren<br />

Vorlaufzeit, an der ersten<br />

"Farb- und Stilberatung für<br />

Menschen mit Behinderung"<br />

teilnehmen.<br />

"Ich will gerne erfahren, was mich schlanker<br />

macht", wünscht sich Teilnehmerin Silke Heidzig,<br />

als die Kursleiterin auf das Thema Körperproportionen<br />

zu sprechen kommt. Extra lange<br />

Beine, etwas kurze Arme? Kein Problem mit<br />

der richtigen Kleidung. Die Teilnehmerinnen<br />

probierten aus, mit welchen Kleidungsstücken<br />

ein harmonisches Gesamtbild entsteht<br />

Cornelia Pilkahn ist ein Sommertyp. Kühle Farben<br />

und ein dezentes Make-up unterstreichen ihren Typ<br />

positiv. Sorgfältig gezupfte und gefärbte Augenbrauen<br />

geben dem Gesicht Struktur


4 bips<br />

aktuell<br />

und wie man manches Pölsterchen<br />

optisch "wegmogelt".<br />

Bei einem Stadtbummel wurden<br />

die neuen Kenntnisse<br />

gleich angewendet, damit<br />

beim nächsten Einkauf nichts<br />

schief geht.<br />

Jetzt wird's individuell<br />

Die beiden darauffolgenden<br />

Tage waren für die Teilnehmerinnen<br />

besonders spannend.<br />

Im Kosmetikinstitut von Gisela<br />

Steinhauer wurden die Frauen<br />

individuell auf ihren Farbtyp<br />

getestet. Vor einem Tageslichtspiegel<br />

wurden jeder Teilnehmerin<br />

unzählige nach Farben<br />

sortierte Seidentücher<br />

umgelegt. Es war für die<br />

ganze Gruppe spannend und<br />

lehrreich zu beobachten, was<br />

durch die unterschiedlichen<br />

Farben in den Gesichtern passierte.<br />

Ganz aufregend wurde es<br />

dann bei den Frisörterminen.<br />

Durch das Engagement von<br />

Frau Steinhauer hatte sich Gitta's<br />

Friörsalon dazu bereit erklärt,<br />

die Teilnehmerinnen typgerecht<br />

zu frisieren. Auch individuelle<br />

Wünsche wurden<br />

Svenja Kruiskamp<br />

ist eine<br />

“Sommer/Frühlingsmischung”.<br />

Mit der richtigen<br />

Kleiderfarbe<br />

kommen ihre<br />

tollen blauen<br />

Augen voll zur<br />

Geltung.<br />

Gisela Staben ist<br />

die klassische<br />

“Lady” unter den<br />

Teilnehmerinnen.<br />

Als Sommertyp<br />

mit einer Prise<br />

“Winter” stehen<br />

ihr kühle Farben<br />

besonders gut<br />

dabei berücksichtigt und so<br />

bekam denn auch Cornelia<br />

Pilkahn ihre heißersehnten<br />

roten Strähnchen. Allerdings<br />

wurde darauf geachtet, dass<br />

es ein kühler Rotton wurde,<br />

denn Frau Pilkahn ist ein Sommertyp<br />

und ihr stehen daher<br />

kühle Farben besonders gut.<br />

Selbermachen angesagt<br />

Während die einen beim Frisör<br />

saßen, lernten die anderen<br />

Grundzüge der Kosmetik kennen.<br />

Augenbrauen zupfen und<br />

auch färben, beruhigende Gesichtsmaske<br />

und entspannende<br />

Handmassage - für so<br />

manche Teilnehmerin waren<br />

das ganz neue Erfahrungen.<br />

"Waschen, Zähne putzen und<br />

dann raus," so begann bislang<br />

der Morgen für Svenja Kruiskamp.<br />

Jetzt lernt sie, wie man<br />

sich unkompliziert mit wenigen<br />

Handgriffen typgerecht verschönert.<br />

Dazu schminkten<br />

die balance-Kosmetikerinnen<br />

Schritt für Schritt eine Gesichtshälfte<br />

jeder Frau, die andere<br />

Hälfte musste die Teilnehmerin<br />

dann selbst schminken.


ips<br />

Die Verwandlung<br />

Freude und Erstaunen über<br />

die einsetzende Veränderung<br />

erfasste bald die gesamte<br />

Gruppe. Am letzten Tag wurde<br />

in der Werkstatt noch einmal<br />

mit vereinten Kräften das Erlernte<br />

angewendet. Es wurde<br />

frisiert und geschminkt, typgerechte<br />

Kleidung ausgewählt<br />

und die chicen Brillengestelle<br />

vom Optiker becker + flöge getestet.<br />

Der Kleefelder Fotograf<br />

Carsten Bracke hatte bereits<br />

zu Beginn der Woche die<br />

Frauen portraitiert. Jetzt konnte<br />

er kaum glauben, was er<br />

dort sah. "Das sind doch nicht<br />

die gleichen Frauen", war sein<br />

Der klassische<br />

Herbsttyp mit<br />

warmen leuchtenden<br />

Farben<br />

wird von Nicole<br />

Reinecke vertreten.<br />

Hat sie die<br />

schwarz-weiße<br />

Bluse vorher fast<br />

erschlagen und<br />

unvorteilhafte<br />

Schatten ins Ge-<br />

Ein sportlicher<br />

Sommertyp ist<br />

Silke Heidzig.<br />

Der unvorteilhafte<br />

Mittelscheitel<br />

ist einer sportlichenWindstoßfrisur<br />

gewichen.<br />

Strähnchen machen<br />

das Haar<br />

lebendiger. Das<br />

Blau der Bluse<br />

unterstreicht den<br />

natürlich kühlen Hauttyp und gibt Silke mehr Frische.<br />

aktuell<br />

sicht geworfen, so läßt der warme Lachston der neuen Hemdbluse Nicole<br />

richtiggehend erstrahlen.<br />

völlig perplexer Kommentar.<br />

Denn nicht nur äußerlich hatten<br />

sich die Teilnehmerinnen<br />

verändert, sie strahlten auch<br />

Herzlichen Dank<br />

- Gisela Steinhauer<br />

und ihrem Team vom<br />

balance-Institut<br />

- Carsten Bracke,<br />

bitschmuecke.net<br />

- Gittas Frisörsalon<br />

- Becker + Flöge<br />

5<br />

vor Selbstbewusstsein und<br />

Begeisterung in die Kamera.<br />

Marion Forstmeier<br />

TIPP:<br />

Ab dem 18. April ist in der<br />

Einrichtung Kleefeld eine<br />

Ausstellung zur Projekt zu<br />

sehen.<br />

für die Unterstützung dieses<br />

Pilotprojektes.<br />

Die <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />

suchen dringend<br />

Förderer, damit "Kleider<br />

machen Leute" zu einem<br />

regelmäßigen Kursangebot<br />

werden kann.<br />

Kontakt:<br />

Marion Forstmeier<br />

Tel. 0511-5305-140


6 bips<br />

extern<br />

Barrierefrei mit der üstra<br />

Behindertenbeauftragte gibt Tipps<br />

für Menschen mit Handicaps<br />

"üstra ist immer aufgeschlossen gegenüber Anregungen,<br />

Verbesserungsvorschlägen und auch Beschwerden", sagt<br />

Elke Schmidt. Sie ist die Beauftragte für die Belange von<br />

Menschen mit Behinderungen bei üstra <strong>Hannoversche</strong> Verkehrsbetriebe<br />

AG. Sabine Luczak von der Redaktion Handicap<br />

on Air besuchte Frau Schmidt in ihrem Büro und hatte<br />

jede Menge kritischer Fragen.<br />

Selbst fast blind irritierte Sabine<br />

Luczak, dass die taktilen<br />

Leitlinien auf den Hochbahnsteigen<br />

unterschiedlich ausgerichtet<br />

sind. Besonders die sogenanntenAufmerksamkeitsquadrate,<br />

mit denen blinde<br />

Menschen leicht den Eingang<br />

in die Stadtbahnen finden sollen,<br />

sind oft an unterschiedlichen<br />

Stellen. "Wir haben uns<br />

bereits vor vielen Jahren mit<br />

dem Blindenverband geeinigt<br />

die Quadrate dorthin zu legen<br />

wo die erste Tür ist. Je nachdem<br />

von welcher Seite man<br />

den Bahnsteig betritt also entweder<br />

am Ende oder am Anfang<br />

des Bahnsteigs. Wenn es<br />

außerdem in der Mitte ein<br />

Quadrat gibt, so liegt dies<br />

daran, dass hier sowohl Zweiwagenzüge<br />

als auch Einwagenzüge<br />

halten. Auf diesen<br />

langen Bahnsteigen liegt das<br />

Aufmerksamkeitsquadrat etwa<br />

in der Mitte in Höhe der ersten<br />

Tür des Einwagenzuges", erklärt<br />

Frau Schmidt.<br />

Taktile Leitlinien gibt es natürlich<br />

nicht nur auf den Hochbahnsteigen,<br />

sondern auch in<br />

den Tunnelstationen. Allerdings<br />

mit einer Ausnahme, der<br />

Station an der Markthalle. Und<br />

hier ist es im Oktober letzten<br />

Jahres auch zu einem Unfall<br />

gekommen, als eine blinde<br />

Frau die Tür der Bahn verfehlte<br />

und einen Meter tief in das<br />

Gleisbett gestürzt ist. Zum<br />

Glück wurde sie nur leicht verletzt.<br />

Frau Schmidt: "Das ist<br />

für uns seit langem der erste<br />

Unfall in dieser Art. An der<br />

Markthalle ist das so, dass wir<br />

von unseren 19 Tunnelstationen<br />

diese als einzige noch<br />

nicht auf dem Stand haben,<br />

dass sie barrierefrei ist. Die<br />

gesamte Station an der Markthalle<br />

ist nicht zugängig für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

Wer selber eine Lösung findet<br />

ist trotzdem als Fahrgast herzlich<br />

willkommen."<br />

Rund um die Markthalle soll<br />

der Straßenraum verändert<br />

werden. Erst wenn dies geschehen<br />

ist, kann die Tunnel


ips<br />

station Markthalle barrierefrei<br />

umgebaut werden. "Wenn wir<br />

vorher beispielsweise einen<br />

Fahrstuhl einbauen würden,<br />

käme der möglicherweise mitten<br />

auf der Straße heraus. Das<br />

würde keinen Sinn machen."<br />

Der barrierefreie Umbau soll<br />

2012 erfolgen. Die Kosten belaufen<br />

sich auf rund 1,3 Millionen<br />

Euro.<br />

Stufen und Rampen bei<br />

Bussen und Bahnen<br />

Die Busse der üstra bieten<br />

den Fahrgästen mit Rollstuhl,<br />

Kinderwagen oder Rollator auf<br />

der Stellfläche gegenüber der<br />

zweiten Tür ausreichend<br />

Platz. Dieser Bereich ist über<br />

das Niedrigflursystem mit<br />

Rampe auch für Rollstuhlfahrer<br />

gut zugänglich. Wer auf<br />

einen Rampenbus wartet sollte<br />

sich am besten in der Nähe<br />

des Haltestellenmastes etwa<br />

30 Zentimeter vom Bordstein<br />

entfernt hinstellen und dem<br />

Fahrer ein Handzeichen<br />

geben. Nachdem die Taste mit<br />

Rollipiktogramm neben der<br />

zweiten Bustür gedrückt<br />

wurde, kann der Fahrer die<br />

Rampe ausfahren. Dies geht<br />

allerdings nur bei geschlossener<br />

Tür. Auch muss man ausreichend<br />

Abstand halten, denn<br />

die Rampe benötigt einen<br />

Meter zum Ausfahren.<br />

Zugang in die Stadtbahnen<br />

haben Rollstuhlfahrer in den<br />

Tunnelstationen und an den<br />

Hochbahnsteigen. Doch sind<br />

die grünen Stadtbahnen leider<br />

nicht durchgängig für Rollstuhlfahrende<br />

geeignet. Um<br />

den Einstieg zu erleichtern,<br />

hat die üstra bei vielen grünen<br />

Fahrzeugen jeweils an der<br />

dritten Wagentür die Mittelstangen<br />

entfernt. So reicht die<br />

Türbreite zum Zusteigen mit<br />

einem breiten Rolstuhl aus. Es<br />

gibt aber einen Absatz zwischen<br />

Bahnsteigkante und<br />

Fahrzeug, der mit einigen Rollstuhlmodellen<br />

nicht bewältigt<br />

werden kann.<br />

Die moderneren silbernen<br />

Stadtbahnen sind deutlich rollstuhlfreundlicher.<br />

Ein automatischer<br />

Niveauausgleich sorgt<br />

dafür, dass der Höhenunterschied<br />

zwischen Hochbahnsteig<br />

und Wagenboden möglichst<br />

gering ist. Elektrisch<br />

oder manuell betriebene Rollstühle<br />

können so problemlos<br />

in die Bahn einfahren. Auch<br />

sind sämtliche Türen breit<br />

genug. Jeweils zwischen der<br />

ersten und zweiten Tür befin-<br />

extern<br />

7<br />

den sich Mehrzweckabteile mit<br />

vier hoch klappbaren Doppelsitzen,<br />

die genügend Platz<br />

bieten.<br />

Neue Bahnen 2015<br />

üstra möchte gern in den<br />

nächsten Jahren neue Stadtbahnen<br />

beschaffen, denn die<br />

grünen Bahnen sollen ausgewechselt<br />

werden. Die neuen<br />

Bahnen werden sich nach<br />

Aussage von Frau Schmidt<br />

besonders von den grünen<br />

Bahnen dramatisch unterscheiden,<br />

während der Unterschied<br />

zu den Silberpfeilen<br />

nicht so groß sein wird, da<br />

diese schon auf einem ziemlich<br />

neuen Stand sind. “Die<br />

neuen Stadtbahnen sollen so<br />

sein, dass wirklich alle Fahrgäste<br />

mitfahren können: Der<br />

Rollstuhlfahrer, der ältere<br />

Mensch, der einen Rollator<br />

oder einen Stock braucht, die<br />

blinde Person, eben jeder<br />

Mensch in dieser Stadt."<br />

Informationen für mobilitätseingeschränkteFahrgäste<br />

Jeweils zum Fahrplanwechsel<br />

im Dezember erscheinen die<br />

"Informationen für mobilitätseingeschränkte<br />

Fahrgäste"<br />

neu. Auf über 300 Seiten sind<br />

darin die Fahrzeiten derjenigen<br />

Fahrzeuge abgebildet, mit<br />

denen sich rollstuhlfahrende<br />

Personen ohne fremde Hilfe<br />

im Bus- und Bahnnetz bewegen<br />

können. Aufgeführt sind<br />

die Fahrpläne der Niederflurbusse<br />

mit Rampe, der grünen


8 bips<br />

extern<br />

Stadtbahnen ohne Mittelstange<br />

sowie der silbernen üstra<br />

Stadtbahnen. Die Fahrzeiten<br />

anderer Fahrzeuge sind nicht<br />

angegeben. Der Fahrplan ist<br />

daher für Fahrgäste ohne Mobilitätseinschränkungunvollständig.<br />

Diese Informationen lassen<br />

sich auf den Seiten der üstra<br />

auch online lesen und können<br />

über einen Link herunter geladen<br />

werden. Zum Preis von<br />

einem Euro kann man sie<br />

auch im üstra Kundenzentrum<br />

in der Karmarschstraße 30/32<br />

und in den Verkaufsstellen des<br />

GVH erwerben.<br />

Besondere Hilfsangebote<br />

Treffpunkt Messe Nord: Übung<br />

macht den Meister. Viermal im<br />

Jahr bietet die üstra mobilitätseingeschränkten<br />

Menschen<br />

die Gelegenheit sich mit dem<br />

Rampenbus, der grünen und<br />

silbernen Stadtbahn und<br />

einem Rampentaxi vertraut zu<br />

machen. An diesen kostenfreien<br />

Übungstagen stehen üstra-<br />

Mitarbeiter für alle Fragen zur<br />

Verfügung und auch ein rollstuhlfahrender<br />

Trainer ist<br />

dabei.<br />

Frau Schmidt: "Es ist zum Beispiel<br />

so, dass immer wieder<br />

Mobilitätstrainer mit Klienten<br />

dabei sind, die dann in aller<br />

Ruhe ertasten können wo ist<br />

denn die Notbremse, wo ist<br />

der Sprechknopf zum Fahrer,<br />

wie sehen denn die Türen<br />

aus? Das kann man ja im laufenden<br />

Verkehr nicht, da<br />

würde man sich ja in Gefahr<br />

bringen. Man kann auch eine<br />

Notbremse ziehen, das geht<br />

natürlich auch nicht im laufen-<br />

den Betrieb." Rollstuhlfahrer<br />

können ausprobieren, ob sie<br />

besser vorwärts oder rückwärts<br />

raus und rein fahren,<br />

und blinde und sehbehinderte<br />

Menschen können die Räume<br />

ertasten und feststellen, wo<br />

der Sprechknopf zum Fahrer<br />

ist. "Es sind zunehmend auch<br />

ältere Menschen dabei, die mit<br />

ihrem Rollator einfach in aller<br />

Ruhe üben möchten. Dazu<br />

braucht man einen geschützten<br />

Rahmen, und das bieten<br />

wir bei diesen Gelegenheiten.<br />

Treffpunkt Messe Nord<br />

Übung macht den Meister<br />

Termine 2011:<br />

13.04.2011 15:00 - 17:00 Uhr<br />

22.06.2011 10:00 - 12:00 Uhr<br />

24.08.2011 17:00 - 19:00 Uhr<br />

28.09.2011 15:00 - 17:00 Uhr<br />

Treffpunkt: Stadtbahnlinie 8<br />

Endpunkt Messe/Nord<br />

Keine Anmeldung notwendig<br />

sta. Seit August 2010 bieten<br />

die <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong> neue Außenarbeitsplätze<br />

an – die<br />

Keilriemenverpackung<br />

bei Conti.<br />

Die Firma Continental befindet<br />

sich an der Vahrenwalder<br />

Straße, ganz in der<br />

Nähe der HW-Betriebsstätte<br />

Emil-Meyer-Straße. Um<br />

zur Arbeitsstelle zu gelangen,<br />

müssen die Werkstattmitarbeiter<br />

um die Ecke in<br />

die Philipsbornstraße abbiegen<br />

und zu Tor 1 gehen. Die<br />

Räume liegen im 5. Stock.<br />

Zwar gibt es einen Lastenaufzug,<br />

dennoch sind die<br />

Arbeitsplätze für Rollifahrer<br />

nur bedingt geeignet, denn<br />

im Moment gibt es noch<br />

keine rollstuhlgerechten Sanitärräume.<br />

Die Kantine für<br />

das tägliche Mittagessen ist<br />

sogar noch zwei Treppen<br />

höher im 7. Stockwerk.


ips<br />

arbeit<br />

Gummi bei Conti - neue Arbeitsplätze bei HW<br />

Jeder Handgriff sitzt<br />

Die neue Arbeitsgruppe hat 28<br />

Werkstattmitarbeiter. Ihre Aufgabe<br />

ist es Gummikeilriemen<br />

in Pappmanschetten zu ziehen,<br />

so dass die Keilriemen im<br />

Geschäft an Haken gehängt<br />

werden können. Es gibt 30<br />

verschiedene Keilriemen für<br />

Autos – unterschiedliche Längen,<br />

Breiten und verschieden<br />

dicke Schichten von Gummi.<br />

Eine bestimmte Anzahl von<br />

Riemen kommt in eine Gitterbox<br />

und erhält einen Schein<br />

mit Art und Anzahl angehängt.<br />

Dann werden die fertigen<br />

Boxen mit der „Ameise“,<br />

einem elektrischen Hubwagen,<br />

zum nächsten Raum gezogen.<br />

Auch diese Arbeit übernimmt<br />

ein Werkstattmitarbeiter.<br />

Durchschnittlich 6000 solcher<br />

Keilriemen werden von<br />

der Gruppe am Tag verpackt!<br />

Prima Arbeitsbedingungen<br />

Der große Arbeitsraum mit toller<br />

Aussicht auf die Dächer<br />

und Kirchtürme Hannovers hat<br />

auch eine Ecke für Spinde und<br />

es gibt zwei Sozialräume –<br />

das sind je ein Frühstücksraum<br />

mit Kaffeemaschine,<br />

Kühlschrank und Mikrowelle<br />

für Raucher und Nichtraucher.<br />

Es werden Arbeitsschuhe getragen<br />

und es gibt Conti Arbeitskleidung,<br />

aber die meisten<br />

erscheinen in „Privatklamotten“.<br />

Die Werkstattmitarbeiter<br />

scheinen ihre Arbeit zu<br />

mögen. Ein Gespräch mit zwei<br />

von ihnen ergab, dass das Ar-<br />

beitsklima gut ist und die Kollegen<br />

und Gruppenleiter sich<br />

gut verstehen. Vielleicht habt<br />

ihr Lust bekommen, in diesem<br />

Betrieb mal durch ein Praktikum<br />

hineinzuschnuppern!<br />

Unterstützung aus der<br />

Werkstatt<br />

Es gibt auch eine Montagegruppe<br />

im Haupthaus der<br />

<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>,<br />

die für Conti arbeitet. Die<br />

Gruppenleiterin dort ist Zahra<br />

Sawischa. Es arbeiten 28 Mitarbeiter<br />

in dieser Gruppe. Sie<br />

falten kleine Pappkartons, in<br />

die die Keilriemen verpackt<br />

werden. Jeder Karton wird<br />

noch einmal kontrolliert bevor<br />

er einen Aufkleber bekommt<br />

und dann in einer Gitterbox zu<br />

landet. Die HW-Lagermitarbeiter<br />

bringen das Material wie<br />

Pappschachteln und Keilriemen<br />

in die Montagegruppe<br />

9<br />

und sorgen für die Abholung<br />

und Weiterleitung der fertigen<br />

Ware zurück an Conti. Man<br />

kann also sehen, dass dieses<br />

Projekt viel Zusammenarbeit<br />

erfordert und viele Arbeitsplätze<br />

und Arbeitsorte mit einbezieht.


10 politik<br />

THEMA<br />

EHRENAMT<br />

Vom Zivildienst<br />

zum Freiwilligendienst<br />

Wie geht es weiter ohne Zivis? Diese Frage stellen<br />

sich im Moment viele soziale Einrichtungen in den<br />

Medien. Doch sind wir einmal ehrlich: Die Zivis<br />

sind uns schon in den letzten Jahren abhanden gekommen.<br />

Verwaltungsleiter Alois Schlote, der die<br />

jungen Männer in den letzten 13 Jahren betreute,<br />

erläutert das Ende einer langen Entwicklung.<br />

Lassen Sie mich in Erinnerungen schwelgen:<br />

Im Jahre 1997, der Gründung der <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong>, hatten wir für die Betriebsstätten<br />

Kleefeld, Hainholz und Lüdersen 48 genehmigte<br />

Zivildienststellen, die stark nachgefragt<br />

und deshalb zu 90 % besetzt waren. Die<br />

Zivis unterstützten uns damals bei der Anleitung<br />

von rund 650 Menschen mit Behinderungen.<br />

Doch schon bald konnten nicht mehr alle<br />

Zivildienststellen besetzt werden. Auf Grund<br />

sinkender Nachfrage wurden unsere genehmigten<br />

Plätze durch das Bundesamt für Zivildienst<br />

auf 19 gekürzt. Von diesen 19 Stellen<br />

waren zuletzt nur 5 Plätze besetzt. Die rückläufigen<br />

Geburtenzahlen spielen dabei ebenso<br />

eine Rolle, wie das wachsende Angebot attraktiver<br />

Zivildienststellen, z.B. im Umweltschutz<br />

oder auch im Ausland.<br />

Welche Konsequenzen hat das?<br />

Auf Grund der sinkenden Nachfrage nach freien<br />

Zivildienststellen, haben wir unsere organisatorische<br />

Ausrichtung bereits seit Längerem<br />

angepasst. Dies war auch möglich durch eine<br />

große Anzahl von PraktikantInnen und auch<br />

BSJlerInnen, die im Rahmen ihrer Ausbildung<br />

für die <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong> eine wichtige<br />

Hilfe sind. Dadurch wird es bei uns zu keinerlei<br />

Kürzungen, auch nicht von Bildungs- und<br />

Sportangeboten kommen.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Die Kosten, die durch die Zivildienstleistenden<br />

verursacht wurden, waren durch die teilweise<br />

Erstattung durch das Bundesamt für Zivildienst<br />

bips<br />

Packte 2010 in der Wäscherei mit an:<br />

Zivi Farooq<br />

überschaubar. Damit wir unseren vorgegebenen<br />

Kostenrahmen einhalten, ist es nicht möglich<br />

Zivis durch zusätzliche Neueinstellungen<br />

zu ersetzen. Wir hoffen aber auch in Zukunft<br />

auf das Engagement unserer Praktikanten und<br />

freiwilligen Helfer. Auch über den Bundesfreiwilligendienst<br />

wollen wir Bürger zum Ehrenamt<br />

zu animieren. Wer Interesse an einer Freiwilligentätigkeit<br />

hat, findet viele Möglichkeiten uns<br />

zu unterstützen.<br />

Alois Schlote, Verwaltungsleiter<br />

BSJ - Was ist das?<br />

Das Berufsvorbereitende Soziale Jahr (BSJ) ist<br />

ein Orientierungsjahr zwischen Schule, Ausbildung<br />

und Beruf. Es bietet die Möglichkeit, Erfahrungen<br />

im Berufsalltag zu sammeln und sich<br />

praxisbezogen auf Beruf, Ausbildung oder Studium<br />

vorzubereiten<br />

Zielgruppe: Junge Menschen zwischen<br />

16 und 25<br />

Einsatzplätze: Unterstützung im Lebensalltag<br />

behinderter Menschen, in der Arbeitswelt, bei<br />

pädagogischen, betreuenden oder hauswirtschaftlichen<br />

Arbeiten uvm<br />

Zeit: Das BSJ dauert 12 Monate, andere Zeiträume<br />

ggf. nach Absprache.<br />

Leistungen: Monatlich z.Zt. 430 Euro, inkl. Sozialversicherung.<br />

Einarbeitung und Qualifizierung<br />

durch fachliche Anleitung und Fortbildung.<br />

Information: Martin Brinkmann, Tel. (0511)<br />

5305-400


ips<br />

STECKBRIEF<br />

Name: Kai Reß<br />

Alter: 21<br />

wohnt in Wülferode<br />

gelernter Mediengestalter<br />

Zivildienst seit 1. September<br />

Einsatzort: in den Berufsbildungsbereichen<br />

Floristik und<br />

Bürokommunikation<br />

politik<br />

Bye, bye Kai - Unser letzter Zivi<br />

Kai, wie gefällt es dir bei uns?<br />

Die Atmosphäre hier finde ich<br />

sehr gut! Es gefällt mir einfach,<br />

dass alle locker sind und<br />

Spaß an der Arbeit haben. Ich<br />

habe auf diese Stelle gehofft<br />

und war sehr glücklich, als ich<br />

die Zusage bekam. Mit Menschen<br />

mit Behinderung hatte<br />

ich vorher eigentlich nichts zu<br />

tun. Ich kannte nur die Sendung<br />

Handicap on Air beim<br />

Radiosender LeineHertz.<br />

Was machst du genau bei<br />

<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>?<br />

Ich arbeite im Allerlei. Das ist<br />

ein Geschäft, sozusagen eine<br />

Außenstelle von HW. Dort<br />

werden Artikel der Werkstatt<br />

verkauft. Ich bin dort jeden Tag<br />

mit zwei Teilnehmern des Berufsbildungsbereich.Zusammen<br />

machen wir den Laden.<br />

Wir kümmern uns z.B. um<br />

Kunden, bauen die Waren<br />

schön auf, ändern die Auslage<br />

auch immer wieder. Außerdem<br />

kümmere ich mich um die Hörbips.<br />

Dazu kommen die bips-<br />

Redakteure zu mir, lesen ihre<br />

Artikel vor, ich nehme das auf<br />

und schneide und gestalte die<br />

THEMA<br />

EHRENAMT<br />

Beiträge. Es macht mich<br />

glücklich, dass ich ein bisschen<br />

von meinem Beruf mit<br />

einbringen kann.<br />

Hat dich die Entscheidung<br />

der Bundesregierung, den<br />

Zivildienst abzuschaffen,<br />

geärgert?<br />

Geärgert hat mich das nicht.<br />

Ich bin froh, dass ich zu denen<br />

gehöre, die die Wehrpflicht<br />

noch leisten müssen. Ich fühle<br />

mich hier sehr wohl. Das ist<br />

ganz was anderes als mein<br />

Beruf zuvor. Vor allem finde<br />

ich gut, dass man hier die<br />

Chance hat, seine soziale<br />

Seite zu entdecken. Ob ich<br />

das ohne Zwang der Wehrpflicht<br />

getan hätte, weiß ich<br />

nicht.<br />

Würdest du einen Freiwilligendienst<br />

empfehlen?<br />

Auf jeden Fall! Vor allem für<br />

Leute, die aus der Ausbildung<br />

kommen und nicht genau wissen,<br />

wie es weitergehen soll.<br />

Macht ruhig einen sozialen<br />

Dienst, da kann man auch andere<br />

Seiten an sich entdecken.<br />

Und Spaß ist auch<br />

jede Menge dabei.<br />

11<br />

Freiwilligendienste-<br />

Wie geht´s weiter?<br />

Mit der Abschaffung des<br />

Wehr- und Zivildienstes ab<br />

1. Juli 2011 geht gleichzeitig<br />

die Einrichtung eines<br />

neuen Bundesfreiwilligendienstes<br />

einher. Damit<br />

soll das freiwillige Engagement<br />

in unserer Gesellschaft<br />

gefördert werden.<br />

Etablierte Dienste wie das<br />

freiwillige soziale/ökologische<br />

Jahr (FSJ/FÖJ) oder<br />

das berufsvorbereitende<br />

soziale Jahr (BSJ) bleiben<br />

bestehen.<br />

Die <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />

können voraussichtlich<br />

19 Plätze für Freiwillige<br />

anbieten. U.a. sind<br />

die folgenden Rahmenbedingungen<br />

geplant:<br />

- Der Bundesfreiwilligendienst<br />

steht Männern und<br />

Frauen jeden Alters nach<br />

Fortsetzung S. 12


ips<br />

12 politik<br />

Erfüllung der Vollzeitschulpflicht offen.<br />

- Der Einsatz soll in der Regel zwölf, mindestens<br />

sechs und höchstens 24 Monate<br />

dauern.<br />

- Die Freiwilligen werden gesetzlich sozialversichert<br />

- Die Einsatzstellen sorgen für Unterkunft,<br />

Verpflegung und Arbeitskleidung der Freiwilligen.<br />

Sie zahlen ein Taschengeld von<br />

max. 330.- Euro und die Sozialversicherungsbeiträge.<br />

- Die pädagogische Begleitung der Freiwilligen<br />

soll soziale, ökologische, kulturelle und<br />

interkulturelle Kompetenzen vermitteln und<br />

das Verantwortungsbewusstsein für das<br />

Gemeinwohl stärken<br />

- Der Bundesfreiwilligendienst wird durch Seminare<br />

begleitet.<br />

THEMA<br />

EHRENAMT<br />

Fortsetzung von S. 11 “Freiwilligdienste - Wie geht´s weiter?”<br />

Engagierte<br />

Abiturienten<br />

her: Seit September gehört<br />

Sophie Wiedekind zu den<br />

<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>,<br />

denn sie hat sich die Einrichtung<br />

Rethen für ihr Berufsvorbereitendes<br />

Soziales Jahr<br />

ausgesucht. In der Hausreinigungsgruppe<br />

unterstützt sie<br />

die Werkstattmitarbeiter bei<br />

ihrer täglichen Arbeit, eine Aufgabe,<br />

die sie mit ihrer gelassenen<br />

und herzlichen Art hervorragend<br />

meistert.<br />

Doch nicht nur dort ist Sophie<br />

beliebt, auch in der benachbarten<br />

Kreativgruppe ist sie<br />

ein häufiger Gast. Die Künstler<br />

dort haben sie besonders beeindruckt.<br />

Darum hat sie sich<br />

Noch ist nicht alles klar rund um das Thema<br />

Freiwilligendienst. Aktuelle Informationen<br />

gibt es auf den Seiten des Bundesamtes für<br />

Zivildienst www.zivildienst.de.<br />

Wer sich nicht gleich ein ganzes Jahr bei den<br />

<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong> engagieren will,<br />

sonder eher stundenweise, für den gibt es<br />

ebenfalls viele Möglichkeiten. Spannende<br />

Projekte aus den Bereichen Sport, Medien<br />

und Kultur sind auf den Internetseiten<br />

www.hw-hannover.de zu finden. Wer sich für<br />

einen Freiwilligendienst bei den <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong> interessiert kann sich<br />

auch persönlich informieren.<br />

Kontakt: Christine Herbrig, Tel. (0511) 5305-<br />

392<br />

für eine Spende<br />

aus der<br />

Abikasse ihrer<br />

ehemaligen<br />

Klasse stark<br />

gemacht. Für die Abifeier des vergangenen Sommers hatten<br />

die Schülerinnen und Schüler des Matthias-Claudius-Gymnasiums<br />

in Gehrden einen beachtlichen Betrag eingeworben, der<br />

nicht komplett verbraucht wurde. Was übrig blieb, geht jetzt in<br />

Form von Sachspenden an soziale Projekte wie den Kontaktladen<br />

Mecki, das Kreisjugendwerk oder eben die Kunstgruppe<br />

der <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>.<br />

Ein Teil der Spende im Wert von rund 500 € ist schon angekommen:<br />

Die Gruppe hat einige besondere Fachbücher erhalten,<br />

die sie bei der Weiterentwicklung ihrer künstlerischen Fähigkeiten<br />

unterstützen. Darüber hinaus wurde im Oktober das Material<br />

für einen “Schönheitstag” vor dem Ball der <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong> gespendet - tolle Idee!


ips mitbestimmung 13<br />

her: Jeden Monat so um<br />

den 15. kommt das Geld.<br />

Pünktlich ist es meistens,<br />

zu wenig ist es immer.<br />

Doch wie kommt der Werkstattlohn<br />

eigentlich zustande?<br />

Die <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong> haben ein einfaches<br />

Lohnsystem entwikkelt,<br />

das wir heute noch<br />

einmal vorstellen wollen.<br />

Die Löhne aller Werkstattmitarbeiter<br />

werden aus dem Arbeitsergebnis<br />

bezahlt. Das ist<br />

das Geld, das wir durch unsere<br />

Aufträge erwirtschaften.<br />

Z.B. wenn wir Wäsche für<br />

Pflegeheime waschen. Wenn<br />

wir Klammern oder Kekse<br />

verpacken. Wenn wir Möbel<br />

aufbauen oder wenn wir<br />

Autos polieren. Alle Aufträge,<br />

die wir für Unternehmen erledigen,<br />

müssen einen Überschuss<br />

einbringen. Dieser<br />

Gewinn wird an die Werkstattmitarbeiter<br />

als Lohn verteilt.<br />

Darum ist es so wichtig,<br />

dass wir möglichst viele Auf-<br />

Lars Torn,<br />

freigestellter Werkstattrat<br />

Aus dem Werkstattrat: Der Werkstattlohn<br />

träge haben und wenig Zeit,<br />

in der es keine Arbeit gibt.<br />

Das Geld wird nach einer genauen<br />

Regel verteilt. Wie viel<br />

Lohn man bekommt, hängt<br />

von zwei Merkmalen ab: Dem<br />

Arbeitsbereich, in dem man<br />

arbeitet und der persönlichen<br />

Arbeitsleistung. Es gibt leistungsstarke<br />

Arbeitsbereiche,<br />

die sehr viel Gewinn erwirtschaften.<br />

Es gibt aber auch<br />

Bereiche, die nur einen ganz<br />

geringfügigen Anteil am Arbeitsergebnis<br />

haben. Alle<br />

Werkstattmitarbeiter haben<br />

aber Anspruch auf einen Mindestlohn.<br />

Darum wird ein Teil<br />

des Gewinns der wirtschaftlich<br />

erfolgreichen Bereiche an<br />

die anderen verteilt. Wenn<br />

eine Gemeinschaft die<br />

Schwächeren unterstützt,<br />

dann spricht man auch von<br />

Solidarität.<br />

Der zweite Punkt für die Bestimmung<br />

des Lohns ist die<br />

persönliche Arbeitsleistung.<br />

Als Vertreter der Geschäftsleitung<br />

war Herr Augurzky am<br />

6.1. beim Werkstattrat der Einrichtung<br />

Kleefeld zu Gast. Dort<br />

wurde eine Vereinbarung zur<br />

Schließzeit wegen Renovierungsarbeiten<br />

zum Abschluss<br />

gebracht:<br />

Die Einrichtung Kleefeld ist<br />

vom 18. bis 29.7. 2011 geschlossen.<br />

Wer zu dieser Zeit<br />

keinen Urlaub nehmen will,<br />

kann in den anderen Einrich-<br />

Jeder Werkstattmitarbeiter<br />

wird darin von seiner Gruppenleitung<br />

beurteilt. Die<br />

Fachkraft bewertet wie sorgfältig<br />

und fehlerfrei gearbeitet<br />

wird und wie zügig und<br />

gleichmäßig der Auftrag erledigt<br />

wird.<br />

Die Arbeitsleistung wird 6<br />

Wochen nach der Aufnahme<br />

in den Arbeitsbereich ermittelt.<br />

Bei einem Wechsel des<br />

Bereichs gibt es eine Neubewertung.<br />

Der Werkstattrat verhandelt<br />

für euch mit der Geschäftsleitung<br />

diese und ähnliche Themen,<br />

z.B. auch Sonderzahlungen<br />

wie Urlaubs- und<br />

Weihnachtsgeld. Wer Fragen<br />

zum Thema Lohn hat, sollte<br />

sich daher an den Werkstattrat<br />

wenden.<br />

tungen weiter arbeiten. Die<br />

Einrichtung Hainholz ist vom<br />

1.8. bis zum 12.8. aus den selben<br />

Gründen geschlossen.<br />

Auch hier kann weiter in den<br />

anderen Einrichtungen gearbeitet<br />

werden, falls Mitarbeiter<br />

erst im September Urlaub machen<br />

wollen. Für die übrigen<br />

Einrichtungen wurden keine<br />

Vereinbarungen über eine<br />

Schließzeit getroffen. Hier wird<br />

also durchgearbeitet.


14<br />

alter<br />

Mit Unterstützung<br />

selbstbestimmt<br />

ins Rentnerdasein<br />

dre/hlm: Unsere Werkstattmitarbeiter werden älter. Das<br />

hat Konsequenzen für das Arbeitsleben wie auch den<br />

Alltag. Darum gibt es seit Kurzem ein Seniorenangebot<br />

in den <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>. Dort haben<br />

die Werkstattmitarbeiter die Möglichkeit, sich mit den<br />

Veränderungen auseinander zu setzen, die das nahende<br />

Rentenalter bringt. Die Gruppe erarbeitet eigene<br />

Wünsche und Vorstellungen. Die Rena Hillmann und<br />

Sven Drewitz informierten sich bei dem Pädagogischen<br />

Leiter Herrn Brinkmann.<br />

Was dürfen wir uns unter<br />

dem Seniorenangebot vorstellen?<br />

Das ist ein Angebot für Werkstattmitarbeiter<br />

über 50, bis zu<br />

der Altersgrenze von 65. Für<br />

diesen Personenkreis soll es<br />

die Möglichkeit geben, in der<br />

Arbeitszeit mit Unterstützung<br />

auch andere Dinge zu tun.<br />

Für wen ist das Angebot?<br />

Die Voraussetzungen ist, wie<br />

ich schon erwähnt habe, man<br />

muss über 50 Jahre alt sein.<br />

Andere Einschränkungen gibt<br />

es eigentlich nicht. Die Gruppe<br />

ist erst einmal nur für 10 Personen<br />

gedacht. Wenn sich<br />

also mehr Personen anmelden,<br />

muss man eine Auswahl<br />

treffen. Aber zur Zeit haben wir<br />

erst 8 Anmeldungen.<br />

Was passiert beim Seniorenangebot?<br />

Die Gruppe trifft sich an zwei<br />

Nachmittagen in der Woche.<br />

Erst einmal soll sich die Gruppe<br />

finden, sich selbst überle-<br />

gen was sie möchte. Eine Ergotherapeutin<br />

wird mit der<br />

Gruppe verschiedene Themen<br />

erarbeiten: Was bedeutet<br />

Rente für mich? Wie kann ich<br />

mein Leben dann organisieren,<br />

wie meine Freizeit gestalten?<br />

Habe ich im Alter andere<br />

Bedürfnisse? Möchte ich mit<br />

anderen Leuten über die Veränderungen<br />

reden, die auf<br />

mich zukommen? Das ist sehr<br />

sehr vielfältig und hängt davon<br />

ab, wie es den betreffenden<br />

Leuten mit dem Alter geht.<br />

Gibt es ein Model an dem<br />

sich die HW orientiert?<br />

Ja und nein, es gibt mittlerweile<br />

in vielen <strong>Werkstätten</strong> ähnliche<br />

Angebote. Frau Höhle und<br />

Frau Preußmann sind schon<br />

seit längerer Zeit bei Tagungen,<br />

wo entsprechende Module<br />

vorgestellt werden. Gemeinsam<br />

mit der externen Therapeutin<br />

haben sie dann ein<br />

Konzept erarbeitet.<br />

Wie kam es zu der Idee?<br />

bips<br />

Ergotherapeutin Anja Tschachner<br />

leitet die Seniorengruppe<br />

Ganz einfach, es gibt immer<br />

mehr Werkstattmitarbeiter, die<br />

über 50 oder 60 sind und in<br />

Rente gehen. Daher hat sich<br />

die Werkstattleitung überlegt,<br />

wie geht es den betreffenden<br />

Personen? Viele wohnen im<br />

Heim, das ist kein Problem.<br />

Aber einige wohnen auch alleine.<br />

Deswegen müssen die<br />

betreffenden Personen selbst<br />

überlegen: Was mache ich eigentlich,<br />

wenn ich nicht mehr<br />

arbeite? Wie verläuft mein<br />

Tag? Dafür möchten wir sie<br />

unterstützen und vorbereiten.<br />

Wo findet das statt?<br />

Es findet in der Einrichtung<br />

Kleefeld während der Arbeitszeit<br />

statt. In der Regel dienstags<br />

und donnerstags von 13<br />

bis 15 Uhr.<br />

Und Teilnehmer der anderen<br />

Einrichtungen?<br />

Sie werden hierher in die Lathusenstraße<br />

gefahren.<br />

Wie kann man sich dafür anmelden?<br />

Die Anmeldung soll über den<br />

Sozialdienst erfolgen.


ips freizeit 15<br />

klu. Im Rahmen des FAB<br />

Projektes „Klangmassage<br />

in der WfbM“ qualifizierte<br />

BBB-Gruppenleiter Stefan<br />

Wagner zwei Projektteilnehmer<br />

aus der Werkstatt<br />

zum Klangbegleiter.<br />

Die Qualifizierung dauerte<br />

ein halbes Jahr. Nun wird die<br />

Klangmassage in der Werkstatt<br />

als arbeitsbegleitendes<br />

Angebot durchgeführt.<br />

Das besondere an diesem<br />

Angebot ist, dass Werkstattmitarbeiter<br />

etwas für Werkstattmitarbeiter<br />

anbieten. Die<br />

zwei Klangbegleiter heißen<br />

Heiko Engelke und Wolfgang-Hans<br />

Jordan. Beide<br />

haben sehr viel Spaß daran,<br />

etwas für andere Werkstattmitarbeiter<br />

zu tun. Die Klangmassage<br />

ist leider nur bedingt<br />

für Menschen mit einer<br />

psychischen Erkrankung<br />

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

Konnttaakktt-<br />

Suuchhee<br />

Ihr wollt neue Leute kennenlernen<br />

und gemeinsam die<br />

Freizeit verbringen? Nutzt<br />

die bips-Kontaktsuche!<br />

Werft Eure Kontaktwünsche<br />

in die bips-Briefkästen oder<br />

schickt sie uns per E-Mail<br />

(bips@hw-hannover.de).<br />

Wir leiten Eure Zuschriften<br />

gerne weiter!<br />

KLANGMASSAGE<br />

Erlebnisbericht von<br />

Dörte Klubberg<br />

möglich, auch einige andere<br />

Ausschlusskriterien muss man<br />

vor der Durchführung beachten.<br />

Genaueres wird in einem<br />

Vorgespräch zwischen Klangbegleitern<br />

und Teilnehmern<br />

besprochen. Wer Interesse<br />

hat, bei der Klangmassage<br />

mitzumachen, und sich nicht<br />

sicher ist, ob es für ihn geeignet<br />

ist, kann seinen Gruppenleiter<br />

fragen oder die Kursleiter.<br />

Die Anmeldung erfolgt<br />

über den Bildungskatalog: Bildung-Arbeit-Leben.<br />

Ich sitze im Rollstuhl und<br />

konnte auch in den Genuss<br />

Noch einmal hat uns unser<br />

treuer Leser Jens-Peter Gruß<br />

geschrieben, da er bislang<br />

keine Partnerin gefunden hat.<br />

Darum veröffentlichen wir<br />

seine Suchanzeige noch einmal,<br />

diesmal mit Foto!<br />

Ich heiße Jens-Peter Gruß und<br />

werde am 27.3.2011 50 Jahre<br />

alt. Ich wohne im neuen<br />

Wohnheim der Pestalozzistiftung<br />

in Großburgwedel. Ich<br />

arbeite dort auch in der<br />

WfbM in der Montage. Wir<br />

stellen Lattenroste her für<br />

Betten. Ich suche eine Partnerin<br />

zwischen 47 und 49 Jahre<br />

einer Klangmassage kommen.<br />

Ich hatte anfangs sehr<br />

große Angst mich darauf einzulassen.<br />

Aber da ich im Vorgespräch<br />

die Möglichkeit<br />

hatte, viele Fragen zu stellen<br />

und ich auch Antworten auf<br />

meine Fragen bekommen<br />

habe, habe ich nach und<br />

nach die Angst verloren.<br />

An dem Tag, als ich die<br />

Klangmassage hatte, war ich<br />

sehr müde und verkrampft.<br />

Nach der Klangmassage war<br />

beides wie im Fluge verschwunden:<br />

Ich kann euch<br />

nur empfehlen mitzumachen.<br />

alt, Hobbies: Fahrrad fahren,<br />

Musik hören, tanzen, Unternehmungen,<br />

Ausflüge und<br />

Reisen, Ich würde mich über<br />

einen Brief oder Anruf sehr<br />

freuen: Jens-Peter Gruß, Pestalozzistr.<br />

24E, 30938 Burgwedel,<br />

Tel. 05139-990281<br />

Handy 0173-8448100


ips<br />

Damit nichts anbrennt<br />

Rund 5 Millionen Passagiere starten und landen jedes<br />

Jahr auf dem Flughafen Lagenhagen. Damit dabei nichts<br />

schief geht, müssen hohe Sicherheitsstandards eingehalten<br />

werden. Im November schauten sich die HW-Sicherheitshelfer<br />

die Arbeit der Flughafenfeuerwehr an.<br />

Unser Flughafen-Rundgang führte<br />

uns über die Ankunfts- zur Abflugebene.<br />

Dort mussten wir wie bei<br />

einem "echten" Flug durch die Sicherheitskontrolle.<br />

Alle Jacken und<br />

Taschen müssen auf ein Band gelegt<br />

werden. Das Band läuft durch<br />

ein Gerät, das diese Dinge durchleuchtet. So erkennt der Sicherheitsbeamte,<br />

ob sich darin gefährliche Gegenstände befinden.<br />

Nachdem wir kontrolliert wurden, durften wir in die Fluggastbrücke,<br />

die sogenannte Gangway, über die alle Flugzeuge betreten<br />

und verlassen werden. Mit dem Bus ging es schließlich<br />

über das Flugfeld zur Flughafenfeuerwehr. Wusstet ihr, das so<br />

ein großes Löschfahrzeug 24.600 Liter Wasserschaumgemisch<br />

an Bord hat und innerhalb von 2 ½ Minuten an jedem Punkt des<br />

Rollfeldes sein muss?<br />

Nach einem Rundgang durch die Wache fuhren wir dann zur<br />

Gepäckverladung. Hier läuft alles automatisch, die Koffer werden<br />

durch einen Strichcode erkannt und zum richtigen Flugzeug<br />

gelotst. Nur das Ein- und Ausladen geschieht noch von Hand.<br />

Im Anschluss konnten wir noch einen Ausblick von der Dachterrasse<br />

genießen. Hier sieht man erst, wie groß der Flughafen<br />

Hannover ist.<br />

Noch ein paar technische Zahlen:<br />

Der Flughafen wurde 1952 eröffnet. Bis 1973 folgte dann der<br />

Ausbau der Terminals A & B. Im Jahr 1998 ging der Terminal C<br />

in Betrieb. Heute arbeiten 8800 Menschen am Flughafen. Für<br />

den Brandschutz sind 4000 Feuerlöscher vorhanden.<br />

bildung<br />

Wie werde ich<br />

Sicherheitshelfer?<br />

17<br />

Die HW nimmt Arbeitssicherheit<br />

sehr ernst. Darum gibt<br />

es insgesamt 14 Werkstattmitarbeiter,<br />

die als Sicherheitshelfer<br />

tätig sind. Einige<br />

Stellen werden jetzt frei.<br />

Wer Sicherheitshelfer werden<br />

möchte, sollte Interesse<br />

an Arbeitssicherheit und<br />

Brandschutz haben. Ein Sicherheitshelfer<br />

muss seine<br />

Kollegen auf Gefahren hinweisen<br />

und ihnen diese erklären<br />

können. Darum ist es<br />

gut, wenn die Person in ihrer<br />

Gruppe anerkannt ist. Aber<br />

Vorsicht: ein Sicherheitshelfer<br />

ist kein "Betriebspolizist"<br />

und sollte sich auch nicht so<br />

verhalten!<br />

In einem Lehrgang der Berufsgenossenschaft<br />

lernen<br />

die neuen Sicherheitshelfer<br />

Gefahren kennen und vermeiden.<br />

Der nächste Kurs<br />

findet im Frühjahr statt. Alle 3<br />

Monate treffen sich die Sicherheitshelfer<br />

und tauschen<br />

sich aus. Wenigstens zwei<br />

Jahre sollte man schon<br />

dabei bleiben. Wer bereit ist,<br />

diese verantwortungsvolle<br />

Aufgabe zu übernehmen,<br />

wird dabei eine Menge lernen.<br />

Wir freuen uns über Interessenten<br />

aus allen Betriebsstätten.<br />

Schickt eine kurze<br />

Nachricht per Hauspost oder<br />

Mail an unseren Sicherheitsfachmann<br />

Herrn Hinze<br />

(sifa@hw-hannover.de) oder<br />

sprecht mit eurem Gruppenleiter.


18 sport<br />

Unser Sportler für Athen<br />

her: Christoph Teppich heißt<br />

unsere Hoffnung für die Special<br />

Olympics Weltspiele in<br />

Athen 2011. Christoph ist<br />

Tischtennisspieler und arbeitet<br />

in der Betriebsstätte Hainholz.<br />

Kürzlich wurde er als einer von<br />

fünf Tischtennisspielern aus<br />

ganz Deutschland ausgewählt<br />

in Athen anzutreten.<br />

Für die <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />

spielt Christoph Teppich<br />

seit seinem Eintritt in die<br />

Werkstatt im Jahr 2008. Im<br />

Jahr 2009 hat er bei den Special<br />

Olympics Landesmeisterschaften<br />

in Friedrichroda gewonnen.<br />

Ein Jahr später erkämpfte<br />

er sich bei den Nationalen<br />

Spielen in Bremen wieder<br />

den 1. Platz der unter 21jährigen<br />

(U21). Er spielte in<br />

der stärksten Leistungsklasse.<br />

Damit hat sich Christoph Teppich<br />

für die Internationalen<br />

Sommerspiele vom 25. Juni<br />

bis 4. Juli 2011 in Athen qualifiziert.<br />

Er gehört dort zu den<br />

7500 Athleten aus 185 Ländern,<br />

die sich in 22 Sportarten<br />

messen.<br />

Christoph freut sich auf den<br />

Wettkampf. Er trainiert mehrmals<br />

pro Woche bei den <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong> und<br />

im Verein SG Misburg. Dort ist<br />

er als ruhiger und disziplinierter<br />

Spieler bekannt. Bevor es<br />

im Juni in den Flieger geht,<br />

werden die Sportler noch zu<br />

einem Lehrgang eingeladen<br />

und auf das große Sportevent<br />

vorbereitet. Wir drücken Christoph<br />

Teppich alle fest die<br />

Daumen.<br />

Ihr wisst nicht was Special<br />

Olympics bedeutet? Special<br />

Olympics ist die weltweite<br />

größte, vom IOC offiziell anerkannte<br />

Sportbewegung für<br />

Menschen mit geistiger und<br />

mehrfacher Behinderung mit<br />

mehr als 3,1 Millionen Athleten/innen<br />

in 175 Ländern.<br />

Viele Werkstattmitarbeiter der<br />

<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong><br />

nehmen regelmäßig an regionalen<br />

Spielen und Landesspielen<br />

teil.<br />

bips<br />

Ergebnis der<br />

Umfrage<br />

In der letzten bips fragten<br />

wir: Welche Sportangebote<br />

wünscht Ihr<br />

Euch in den HW?<br />

Vielen Dank für die zahlreichen<br />

Einsendungen!<br />

Wir konnten eine Vielzahl<br />

von Sportangeboten zusammenstellen<br />

und<br />

möchten Euch nun hier<br />

das Ergebnis präsentieren:<br />

häufig geäußerte<br />

Wünsche:<br />

Trampolin springen<br />

Reiten<br />

Kanu fahren<br />

Kraftsport<br />

Bogen schießen<br />

Schießen<br />

Rollifahren für Läufer<br />

Handball<br />

andere Wünsche:<br />

Tanzen<br />

Karate<br />

Rudern<br />

Hockey<br />

Das Ergebnis dieser Umfrage<br />

werden wir den<br />

Sportpädagogen mitteilen<br />

und hoffen, dass der eine<br />

oder andere Wunsch bei<br />

der Programmgestaltung<br />

berücksichtigt werden<br />

kann!


ips<br />

Nix für Bewegungsmuffel...<br />

Sport ist gesund, Sport macht glücklich,<br />

beim Sport trifft man Freunde... In den<br />

<strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong> gibt es zahlreiche<br />

Möglichkeiten, sportlich aktiv zu<br />

sein. Dazu stellen wir jedes Halbjahr das<br />

HW-Sportprogramm zusammen. Die <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong> veranstalten eigene<br />

Wettkämpfe und Qualifikationen wie<br />

das Schwimmabzeichen. Darüber hinaus<br />

messen sich unsere Sportler aber auch im<br />

regionalen und überregionalen Wettkämpfen.<br />

Philipp Karduck hat eine kleine Liste<br />

von Sportveranstaltungen mit HW-Beteiligung<br />

zusammen gestellt.<br />

Fußball:<br />

Europäische Fußballwoche 2011<br />

Niedersachsenliga<br />

HW-Fußballturnier<br />

Tischtennis:<br />

Special Olympics, Friedrichroda<br />

HW-Tischtennisturnier<br />

Schwimmen:<br />

Special Olympics, Paderborn<br />

Schwimmabzeichen<br />

Auch beim Basketball, Rollisport, Leichtathletik<br />

und Kegeln gibt es Wettkämpfe.<br />

Reine Fitnessangebote sind Wirbelsäulengymnastik,<br />

Walking, Darts und die<br />

Sportspiele. Hier kann man sich ohne Leistungsdruck<br />

bewegen und fit halten. Übrigens<br />

gibt es auch in Rethen Sportangebote<br />

und zwar jeden Mittwoch.<br />

Zum Ende des Semesters bereiten unsere<br />

Sportpädagogen wieder Sonderveranstaltungen<br />

vor. Dazu gehört die legendäre<br />

Beach-Party ebenso wie der Besuch im<br />

Fitnessstudio oder die beliebten Fahrrad-,<br />

Rolli-, und Fußgänger-Sicherheitstrainings.<br />

Meldet Euch rechtzeitig an, die Plätze<br />

sind begrenzt.<br />

Natürlich gibt es auch Vereine, in denen<br />

Menschen mit Behinderung Sport treiben<br />

können. Wir können sie nicht alle aufzäh-<br />

sport<br />

19<br />

len, aber stellen in der bips aber immer wieder einmal<br />

einen Verein vor, z.B. die Rollstuhl-Sportgemeinschaft<br />

Hannover ´94 e.V. Sie bietet ihren 500<br />

Mitgliedern kostenfreie Schnupperkurse in den<br />

RSG Trendsportarten Kartsport, Badminton, Segeln,<br />

Drachenboot, Rudern, Kanuwandern, Fitness,<br />

Rollhockey, Rückenschule und Rehasport.<br />

Außerdem Kontakte, Ausflüge und vieles<br />

mehr. Informationen: www.rsghannover.de.


20<br />

freizeit bips<br />

Ein wenig kalt pfiff uns der Wind um die<br />

Ohren im Hafen von Norddeich. Aber unser<br />

erstes Picknick in der Nähe von Großheide,<br />

unserem Feriendomizil, ließen wir uns gleich<br />

am ersten Tag nicht nehmen.<br />

Großheide liegt in der Nähe<br />

der Stadt Norden an der<br />

Nordsee, nur etwa eine Viertelstunde<br />

Autofahrt vom<br />

Wasser entfernt.<br />

Sehr sehenswert war das kleine Fischerdorf<br />

Greetsiel, wohin wir auf der Heimfahrt<br />

einen Abstecher gemacht haben. Ein Fischerhafen<br />

wie aus dem Bilderbuch und romantische<br />

Häuser rundeten die Freizeitfahrt angenehm ab.<br />

Wohngruppe Lüdersen<br />

an der Nordsee<br />

Wir, das sind Thomas<br />

(Tommy), Wolfgang, Thomas<br />

und Peter aus der<br />

Wohngemeinschaft Lüdersen<br />

mit den Betreuern<br />

Hagen, Sebastian und<br />

Björn.<br />

Wie war das Wetter schön ... jeden Tag schien die<br />

Sonne und es war angenehm warm, obwohl es<br />

schon Ende September war. In den Cafes auf Norderney<br />

konnten die Leute noch draußen die frische<br />

Meeresluft genießen.<br />

Hier sind wir alle mal zusammen<br />

zu sehen: Peter, Björn, Thomas,<br />

Wolfgang, Hagen und Tommy<br />

(von li. nach re.). Unten rechts bin<br />

ich, Sebastian.


ips<br />

Tatort HW<br />

Quelle: pixelio Paul-Gregor Meister<br />

prü. In der Lathusenstraße fängt unser Film<br />

an. Unser Arbeitsplatz wird zum Drehort.<br />

Gemeinsam werden wir eine Reportage<br />

über Zivilcourage erarbeiten.<br />

Der Filmkurs ist ein Gemeinschaftsprojekt von<br />

Volkshochschule (VHS) und <strong>Hannoversche</strong>n<br />

<strong>Werkstätten</strong>. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

VHS und HW gibt es bereits seit 1999.<br />

Die Kursleiterinnen Frau Mecklenborg und<br />

Frau Ernst gehen mit uns an die Arbeit. Ausgangspunkt<br />

ist die Sichtweise in unserer Arbeitsgruppe.<br />

So lernen die Teilnehmer die Arbeit<br />

bei Filmen im Kino und Fernsehen zu<br />

schätzen. Wir lernen, wie vor und hinter der<br />

Kamera gearbeitet wird, wie ein Mikrofon benutzt<br />

wird, bis hin zum Schneiden des Films.<br />

Diesen Kurs gibt es bereits seit fünf Jahren.<br />

Es haben sich Teilnehmer gemeldet, die wenig<br />

oder keine Erfahrung im Filmemachen haben.<br />

Bis zum fertigen Film ist es ein langer Weg.<br />

Wir haben dazu nur drei Tage Zeit. Es ist mit<br />

Stress verbunden. Noch am ersten Tag wer-<br />

bildung<br />

Ein Filmprojekt der <strong>Hannoversche</strong>n Werkst tten<br />

Ideen werden gesammelt.....<br />

21<br />

den wir in die Kameratechnik eingewiesen und<br />

schreiben das Drehbuch. Jeder von uns bekommt<br />

seine Aufgabe. Wir arbeiten als Schauspieler<br />

und auch als Techniker.<br />

Der Standort und die Perspektive der Kamera<br />

werden festgelegt. Fern- und Nahaufnahmen<br />

und die Szenen werden geplant. Jeder hat<br />

seine Rolle und seine Aufgaben. Ich habe mich<br />

hauptsächlich um die Kameraführung gekümmert.<br />

Eine kleine Nebenrolle habe ich aber auch<br />

bekommen. Vor der Kamera ist das eine Welt<br />

für sich. Für einen Tag ein Schauspieler sein,<br />

das ist fast wie in Hollywood. Einige von uns<br />

sind sehr aufgeregt. Die Aufnahmen klappen<br />

nicht immer. Viele Szenen müssen mehrfach<br />

gedreht werden. Immer die gleichen Momente<br />

werden wiederholt. Es ist zum Lachen. Trotzdem<br />

macht es richtig Spaß. Der Kurs „Wir drehen<br />

einen Videofilm“ ist klasse. Wir bedanken<br />

uns beim Medienzentrum, der VHS und nicht zu<br />

vergessen bei den <strong>Hannoversche</strong>n <strong>Werkstätten</strong>,<br />

wo wir diesen Film drehen durften.<br />

...und für die Szenen vorbereitet.


22 dies & das<br />

Dennis Ruge berichtet von einem Erlebnis der Extraklasse<br />

“Es war wie Zirkus nur ohne Tiere!”<br />

Am 2. Januar war ich mit Begleitung beim Feuerwerk der<br />

Turnkunst in der TUI-Arena. Wir haben im Parkhaus geparkt<br />

und konnten mit dem Fahrstuhl bis in die oberste Etage fahren,<br />

wo wir unsere Sitzplätze hatten.<br />

Habe ich große Augen gemacht, als ich die Halle sah!!!!<br />

Dann ging es los, es wurde dunkel und die Musik setzte ein.<br />

Es war so laut, dass ich mir die Ohren zuhalten musste.<br />

Das Programm war bunt gemischt und ein witziger Herr<br />

Mommsen führte durchs Programm.<br />

Ein Gedicht von Sebastian Stürmer<br />

Der Himmel ist klar<br />

und blau wie der Engel blau<br />

Der Engel heisst Armor<br />

und bringt Liebe denn Liebe<br />

ist wie Hiebe.<br />

Der Engel hat viel Mut und<br />

hat berhaupt keine Wut.<br />

Der Engel fliegt tief ins Meer<br />

und sehr umher.<br />

Die Wolken werden dunkel<br />

unter der ganzen bersicht<br />

mit meinem Gewicht ist die Sicht<br />

mein Gesicht auf den Armor gesichtet.<br />

Die Sonne geht unter<br />

so werde ich jeden Tag bunter<br />

wie das Wunder.<br />

Ich flieg nach Hause<br />

und nehme eine Brause.<br />

Quelle: pixeilio Joujou<br />

bips<br />

Gewinner des letzten Preisrätsels<br />

In unserem letzten Bilderrätsel aus der Ausgabe 04/2010 wurde nach fehlenden Gegenständen<br />

in der Abbilndung gefragt. Wir konnten unter den zahlreichen Einsendungen<br />

vier Gewinner ermitteln. Wir gratulieren dazu rechtherzlich!<br />

Quelle: pixelio - s.hofschläger<br />

1. Preis: Ein Jahreswandkalender<br />

Gewinner: Arne Bielert-Hagemann<br />

2. Preis: Ein Monatsplaner<br />

Gewinner: S.-C. Andersson<br />

3. Preis: Ein Tageskalender<br />

Gewinner: Stefan Kehrer<br />

4. Preis: Ein Frühstücksbrettchen<br />

Gewinner: Michel Linne


ips<br />

Bilderrätsel<br />

Rosenmontag in<br />

der Werkstatt<br />

dies & das<br />

23<br />

Fehlersuche! Liebe bips-Leser, wir haben in dem rechten Bild wieder ein paar Fehler versteckt!<br />

Markiert sie mit einem Stift und sendet uns die Lösung über unseren bips-Briefkasten<br />

zu. Unter der richtigen Einsendungen verlosen wir wieder tolle Preise!<br />

Einsendeschluss 20.05.2011! Name: __________________ Gruppe: __________________


ips - unschlagbar gut!<br />

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Phil Hubbe

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