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02-2018 Seniorenresidenz Selm

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SIS und Dan<br />

- was ist das und wo kommt das her?<br />

SIS und Dan, wie oft hört man diese Worte<br />

in den letzten Monaten durch unsere Flure<br />

schallen? Aber was hat es damit eigentlich<br />

auf sich? Wir haben beschlossen einmal<br />

die „geheimen Codewörter“ aufzuschlüsseln<br />

und allen Interessierten einen<br />

Einblick zu geben.<br />

Wir, dass sind Nora und Ramona, unsere<br />

Mups. Schon wieder so ein Begriff - dazu<br />

später…….<br />

Dann fangen wir einfach mal ganz von<br />

vorne an. Nachdem viele Jahre alle<br />

erwartet haben, dass sich die Pflege für<br />

alles was sie macht schriftlich rechtfertigen<br />

muss, hat ein schlauer Kopf nun beschlossen,<br />

dass man in vielen Dingen auf das,<br />

SIS<br />

und<br />

DAN<br />

was eine gelernte Pflegefachkraft sagt,<br />

auch vertrauen kann. Das Ganze nennt<br />

sich nun Entbürokratisierung. In wenigen<br />

Worte gefasst, man schreibt weniger<br />

Unnötiges und hat dafür mehr Zeit für die<br />

Bewohner. Endlich hat es jemand<br />

verstanden, dass es das ist was zählt,<br />

mehr Zeit für den Bewohner.<br />

Nachdem dieses Konzept veröffentlicht<br />

wurde beschloss die Familie Mohring, es<br />

uns vorzustellen und uns die Möglichkeit<br />

zur Umsetzung zu geben.<br />

Ab Juni 2016 nahmen wir an allen<br />

möglichen Fortbildungen teil, in denen<br />

Dozenten, die selber gerade gelernt hatten<br />

was eine SIS ist, uns erklärten, wie wir es<br />

umsetzen können. Nach einigen Fortbildungen<br />

beschlossen wir auch die Dokumentation<br />

umzustellen.<br />

Der Anfang war im Juni 2017, also ein<br />

Jahr nach den ersten Fortbildungen.<br />

Jeder setzte sich, wenn er Zeit hatte, hin<br />

und schrieb seine erste SIS.<br />

SIS; SIS – was soll das denn jetzt sein????<br />

SIS ist die Abkürzung für Strukturierte<br />

Informationssammlung. Diese sollte die<br />

vorher genutzte Pflegeplanung ersetzen.<br />

In den letzten Jahren schrieb man alles,<br />

was die Bewohner betrifft, in eine Pflegeplanung,<br />

diese war aufgeteilt in Probleme,<br />

Ziele und Maßnahmen. Alles dies wurde<br />

auf Papier erstellt oder ausgefüllt und in<br />

eine grüne Mappe abgeheftet, die dann in<br />

den Dienstzimmern hing.<br />

alt<br />

Also schrieb man darüber was der<br />

Bewohner nicht mehr kann, was wir<br />

erreichen wollten und was wer tun<br />

musste um es zu erreichen.<br />

Ein einfaches Beispiel:<br />

Problem:<br />

Ziel:<br />

Fr. Müller kann sich nicht<br />

selber die Socken anziehen.<br />

Fr. Müller trägt Socken.<br />

Maßnahme: Die Pflegekraft zieht Fr. Müller<br />

die Socken an.<br />

Klingt witzig, wenn man es liest, war aber<br />

lange Realität. So musste alles, was<br />

Fr. Müller betraf, einzeln aufgeschrieben<br />

werden.<br />

Bei der Strukturierten Informationssammlung<br />

ist es natürlich nicht ganz<br />

anders, denn es geht weiterhin darum,<br />

was zu tun ist. Hierbei wird jedoch in<br />

erster Linie darauf geachtet, was der<br />

einzelne noch kann und dann geschrieben,<br />

was er den Tag über für Hilfe braucht,<br />

damit er es auch noch weiter kann und<br />

die notwendige Unterstützung erfährt.<br />

Also man sieht, das Rad wurde natürlich<br />

nicht komplett neu erfunden, aber es<br />

wurden ein paar Verbesserungen<br />

vorgenommen. Die größte Verbesserung<br />

ist für uns natürlich, wie oben schon<br />

beschrieben, dass jetzt die fachliche<br />

Einschätzung einer Pflegefachkraft wieder<br />

den Wert hat, der ihr gerecht wird.<br />

Auch dazu ein kleines Beispiel:<br />

Wenn früher eine Fachkraft eine Pflegeplanung<br />

schrieb, musste sie darin schreiben,<br />

dass der Bewohner selber so gut auf sich<br />

aufpasst, dass er nicht hinfällt.<br />

Zusätzlich musste sie ein „Assessment“<br />

(also eine Einschätzung) ausfüllen.<br />

Also zu jedem Bereich musste, egal ob<br />

es den Bewohner betraf oder nicht, eine<br />

Seite ausgefüllt werden, in denen alle<br />

Einflüsse, die zu einem Risiko (wie z.B.<br />

10 <strong>Seniorenresidenz</strong> <strong>Selm</strong> 2/<strong>2018</strong> 11

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