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Die vollständige Fassung findet Ihr hier (PDF, 75 - JDAV Bayern

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Mein ökorrekter Jugendleitertag<br />

Von Katharina Luthe<br />

Puuuh, irgendwie schwieriger als ich dachte ... was mich so ins Schwitzen bringt ist keine 8+ in einer schlecht belüfteten Kletterhalle,<br />

sondern die simple Frage "Wenn ich einen Landesjugendleitertag organisieren müsste, wie würde er aussehen?". Wer<br />

mich kennt, weiß, dass in meiner Brust ein grünes Herz sitzt, das bei solchen Fragen sofort beginnt, schneller zu schlagen. <strong>Die</strong><br />

ersten paar Punkte habe ich daher ohne lange überlegen zu müssen gleich auf einem Papier zusammengeschrieben. Allerdings<br />

... viele auch sofort wieder durchgestrichen – ne, also das kann ich wirklich nicht machen, dann kommt ja keiner –, doch wieder<br />

hingeschrieben – irgendwer muss schließlich mal anfangen die Welt zu verändern, außerdem haben wir doch lässige JL in<br />

<strong>Bayern</strong>, die sind nicht spießig und probieren auch mal neue Wege –, wieder durchgestrichen – viel zu teuer, absolut utopisch<br />

–, habe Alternativen überlegt, verworfen, bis ich fast schon alles hinschmeißen wollte. Bringt doch eh nix. Genau da fi el mein<br />

Blick auf eine Postkarte neben mir: "Ob eine Sache gelingt, erfährst du nicht, wenn du darüber nachdenkst, sondern wenn du<br />

es ausprobierst.". Ok. Hab schon verstanden. Nehmen wir also der Einfachheit halber einmal an, du bist wirklich so ein lässiger,<br />

unerschrockener JL, zu jeder Tat bereit, sei sie auch noch so verrückt. Und Geld würde keine Rolle spielen. Viel Spaß in meiner<br />

ökorrekten (Traum-)Welt:<br />

Einladung<br />

Alles beginnt schon bei der Einladung. Im <strong>Bayern</strong><br />

News, das vor dem Jugendleitertag verschickt wird,<br />

fi ndest du eine Postkarte aus Recyclingpapier; ganz<br />

schlicht, aber trotzdem stilvoll, keine aufwendigen<br />

Grafi ken. Mit dieser kannst Du Dich zum Landesjugendleitertag<br />

anmelden. Hier fi ndest Du auch den<br />

Link zur <strong>JDAV</strong>-<strong>Bayern</strong>-Homepage mit vielen weiteren<br />

Infos und die Telefonnummer der Landesgeschäftsstelle.<br />

Alle wichtigen Infos zum LJL-Tag fi ndest Du<br />

auch in der Mitte dieses Heftes.. Alles selbstverständlich<br />

gedruckt mit Soja- oder Gemüsetinte, in der speziellen,<br />

Tinte sparenden Schriftart "Ecofont Vera Sans"<br />

(in der übrigens auch dieser Artikel gedruckt ist).<br />

Anmelden würdest du dich vorzugsweise online über<br />

das Formular auf unserer Webseite. <strong>Die</strong> ist bis dahin<br />

auf einen Server umgestiegen, der mit Ökostrom<br />

betrieben wird. Solltest du kein Internet haben, rufst<br />

du unter der angegebenen Nummer in der Landesge-<br />

Vorhandenes besser nutzen: Das Postauto fährt sowieso wegen der <strong>Bayern</strong><br />

News-Ausgabe.<br />

Weniger ist mehr: Warum gleich eine ganze Einladungsbroschüre, wenn<br />

die nötigen Infos auch auf einer Seite Platz haben? Das spart Papier,<br />

Tinte, Gewicht, ...<br />

Recycling: Recyclingpapier schont Ressourcen, da für die Produktion<br />

unter anderem weniger Holz verwendet, ca. nur ein Drittel an Energie<br />

aufgewendet, nur 15% Wasser verbraucht und die Gewässer zu etwa<br />

95% (!) weniger belastet werden als bei Frischfaserpapier.<br />

Alternative: Wertvolles und nicht erneuerbares Erdöl sparen und lieber<br />

Tinte auf nachwachsender Pfl anzenbasis verwenden. Wird in den USA<br />

schon seit langem eingesetzt und kann in jedem normalen Tintenstrahldrucker<br />

verwendet werden. Z. B. zu fi nden bei www.lasermonksgreen.<br />

com.<br />

Alternative: Ecofont Vera Sans sieht ausgedruckt wie eine ganz normale<br />

Schriftart aus, da sie jedoch Löcher enthält, spart sie bis zu 25% Tinte<br />

bzw. Toner. Kostenloser Download unter www.ecofont.com.


schäftsstelle an oder schickst einfach die Postkarte ausgefüllt<br />

zurück.<br />

Anreise<br />

Der Tag der Anreise ist gekommen ...<br />

Szenario 1<br />

Du reist gechillt mit einigen anderen JL aus deiner Sektion<br />

mit der (U-/S-)Bahn an. Während ihr so im Zug sitzt, verfasst<br />

ihr einen Brief an das Bahn-Management, dass ihr euch<br />

wünscht, dass alle Züge mit Öko- anstatt mit konventionellem<br />

Strom betrieben werden.<br />

Szenario 2<br />

Du packst dein Auto oder euren Sektionsbus mit so vielen JL<br />

voll, wie geht oder/und lädst noch ein paar andere Mitfahrer<br />

ein und fährst mit entspannten 110 km/h zum JLT; schon vor<br />

der Fahrt habt ihr selbstverständlich einen entsprechenden<br />

Brief an das Bahn-Management abgeschickt, dass ihr aus<br />

Protest nicht mit dem Zug fahrt, da ihr nicht damit einverstanden<br />

seid, dass die Züge mit Kohle- und Atomstrom betrieben<br />

werden.<br />

Szenario 3<br />

Du gehörst zu den richtig Harten, die sich auch von winterlichen<br />

Wetterbedingungen nicht abschrecken lassen, und<br />

planst mit anderen JL aus deiner oder umliegenden Sektionen<br />

eine Rad-/Wandertour zum LJLT.<br />

Jede Auto- und Bahnanfahrt kann mit Deiner Hilfe ausgeglichen<br />

werden: Am LJL-Tag hast Du die Möglichkeit, Deine<br />

Fahrtkostenerstattung an eine Organisation zu spenden, die<br />

damit dann z. B. Bäume pfl anzt, die die entsprechende CO2-<br />

Menge binden.<br />

Alternative: Echter Ökostrom hat einen ca. 93% geringeren CO2-<br />

Ausstoß, ist quasi unendlich, sicherer und macht uns unabhängig<br />

im Gegensatz zu z. B. Kohle- oder Atomstrom.<br />

Mehr Zeit füreinander: Keiner muss sich auf's Fahren konzentrieren,<br />

oder wird abgelenkt.<br />

Vorhandenes besser nutzen: <strong>Die</strong> Bahn fährt sowieso, indem du<br />

also dein Auto stehenlässt sparst du schonmal die Energie <strong>hier</strong>für.<br />

Alternative: Mit der Bahn anstatt mit dem Auto zu fahren vermeidet<br />

ca. 73% CO2. (Quelle: http://www.umweltbewusst-heizen.de/verkehr/CO2-Vergleich-PKW-Flug.html<br />

)<br />

Strategischer Konsum: Nur wenn die Bahn weiß was ihre Kunden<br />

wünschen, kann sie dies berücksichtigen.<br />

Vorhandenes besser nutzen: Wenn du sowieso mit dem Auto<br />

fährst, kannst du deine JL-Kollegen doch auch mitnehmen.<br />

Vorhandenes besser nutzen: Über eine Internetplattform kannst<br />

du ganz einfach weitere Mitfahrer fi nden. Z. B. über www.mitfahrzentrale.de<br />

oder www.mitfahrgelegenheit.de.<br />

Weniger ist mehr: Langsameres und gleichmäßigeres Fahren<br />

schont den Geldbeutel und die Umwelt, da weniger Sprit verbraucht<br />

wird.<br />

Strategischer Konsum: Siehe Szenario 1.<br />

Mehr Zeit füreinander, soziale Kontakte: Schon die gemeinsame<br />

Planung kann jede Menge Laune machen und mal über den<br />

eigenen Tellerrand zu blicken und zu erfahren, was in anderen<br />

Sektionen so los ist, bringt meist ungeahnte Synergieeffekte mit<br />

sich.<br />

Alternative: <strong>Ihr</strong> spart Unmengen CO2 gegenüber einer Anreise<br />

mit Bahn oder Auto.<br />

Zum Beispiel bei www.prima-klima-weltweit.de.


Tagungsort<br />

Wir tagen in einer Stadt, die<br />

• so passend liegt, dass der Großteil von euch JL<br />

nicht weit anreisen muss,<br />

• eine super Zuganbindung hat und<br />

• ein motiviertes JL-Team vor Ort besitzt, das uns unterstützt<br />

... und natürlich folgende Tagungsstätte und Übernachtungsmöglichkeit<br />

bietet:<br />

Tagungsstätte<br />

Hier alle Punkte aufzulisten, würde eindeutig den Rahmen<br />

sprengen, daher picke ich mal nur die wichtigsten heraus:<br />

• Plusenergiehaus<br />

• Sehr gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel<br />

• Integrierte Küche und Speisesaal, so dass wir uns<br />

ggf. selbst verköstigen können (siehe auch Punkt<br />

„Verpfl egung“)<br />

• Bei der Einrichtung/Ausstattung wurde so weit wie<br />

möglich auf Plastik verzichtet und überwiegend natürliche<br />

Materialien wie Holz verwendet<br />

Übernachtung<br />

Altbewährt und immer wieder ein spaßiges Erlebnis: <strong>Die</strong><br />

Übernachtung mit Isomatte und Schlafsack in einer Turnhalle<br />

oder Ähnlichem. Sie befi ndet sich gleich in der Nähe<br />

der Tagungsstätte, so dass wir die Entfernung bequem<br />

und gleichzeitig energiesparend zu Fuß überbrücken können.<br />

Siehe "Anreise"<br />

Alternative: Einfach genial: Durch Wärmedämmung, Photovoltaikanlagen,<br />

geschickte Nutzung von Sonne, Regenwasser etc., erzeugen<br />

Plusenergiehäser mehr Energie als sie verbrauchen.<br />

Alternative: Plastik ist überall. Unbestritten ist, dass mittlerweile<br />

jeder Mensch Plastik im Blut hat. Je nach Höhe der Konzentration<br />

führt das zu Unfruchtbarkeit. Unfruchtbarkeit ist nicht nachhaltig.<br />

Außerdem wird Plastik unter Aufbringung von sehr viel Energie aus<br />

Erdöl hergestellt, einem endlichen Rohstoff. Holz wächst immer<br />

wieder nach. Na ja, zumindest solange die Erde noch nicht so stark<br />

von Plastik verseucht ist, dass nichts mehr darauf wächst ;-)<br />

Weniger ist mehr: Das spart unter anderem Energie, Wasser,<br />

Wasch- und Putzmittel die sonst von einer Jugendherberge für<br />

Heizung oder Reinigung der Bettwäsche und Zimmer aufgewendet<br />

werden müssten.<br />

Soziale Kontakte: <strong>Die</strong> Schnarchnase, die die ganze Nacht den Regenwald<br />

zersägt hat, stellt sich am nächsten Morgen als ein echt<br />

interessanter Typ heraus. <strong>Ihr</strong> plant für nächsten Sommer schon<br />

eine Alpenüberquerung ... (Dann allerdings mit Ohrstöpseln.)


Tombola/Gewinnspiel<br />

Selbstverständlich habe ich nur bei Firmen nach Tombola-<br />

Preisen gefragt, denen CSR (Corporate Social Responsibility,<br />

unternehmerische Gesellschaftsverantwortung) ein ernsthaftes<br />

Anliegen ist. Auch <strong>hier</strong> wieder nur ein paar Stichworte:<br />

• Gute Behandlung der Mitarbeiter (auch der im Ausland!):<br />

faire Löhne, Aus- und Weiterbildung, Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie, Chancengleichheit, Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheit, Jugendschutz, ...<br />

• Umwelt- und Klimaschutz: Energieeffi zienz und -einsparung,<br />

Verzicht auf unnötige Verpackung, Mülltrennung<br />

und -recycling, Rücknahme gebrauchter Produkte,<br />

Vermeidung von Chemikalien, Verwendung natürlicher,<br />

nachwachsender Rohstoffe, ...<br />

• Engagement für Gesellschaft und Wissenschaft: Stiftungen,<br />

Bildung, gesellschaftlicher Zusammenhalt<br />

• Produktion qualitativ hochwertiger und langlebiger Produkte<br />

Und sie müssen Produkte herstellen, die du brauchen kannst.<br />

Also kein Krimskram, der gleich wieder weggeschmissen wird<br />

wie Luftballons oder so.<br />

Ja ... ähm ... die Tombola, wie du sie bisher gewohnt bist, fällt<br />

daher aus. Ich konnte keine Firma fi nden, die meinen Ansprüchen<br />

standhält. Davon mal abgesehen, also ich fi nde diese<br />

Tombolas eh immer total ätzend ... irgendwie gewinne ich<br />

einfach nie etwas! :-) Wär‘s nicht viel schöner, wenn am Ende<br />

jeder mit etwas Brauchbarem in den Händen nach Hause<br />

gehen kann?<br />

Das Gewinnspiel meines ökorrekten LJLT ist deswegen ein gigantischer<br />

Tauschkreis. Das funktioniert so: Du bringst etwas<br />

mit, das du selbst nicht mehr braucht, aber der Meinung bist,<br />

dass sich jemand anderes sicher noch darüber freut. Damit<br />

dieser Jemand es auch mitbekommt, dass du seinen lang ersehnten<br />

Traum dabei hast, bekommst du bei der Ankunft ein<br />

Stück Karton und eine Schnur. Darauf kannst du dann deinen<br />

Strategischer Konsum: Wir wünschen uns mehr direkte Demokratie.<br />

Doch dort, wo wir sie schon haben, nützen wir sie erst<br />

wenig: beim Einkaufen! Jeder Einkauf ist eine Wahl. Jeder Euro<br />

ist ein Stimmzettel. Nirgendwo funktioniert Demokratie besser<br />

als beim Einkaufen. Wir bestimmen, was in den Regalen liegt!<br />

Weniger ist mehr: Der Kauf zeitlos gestalteter, qualitativ hochwertiger<br />

Produkte ist in der Regel die beste Wahl. Da sie länger<br />

halten und seltener ein Nachfolger gekauft werden muss, ist es<br />

für dich fi nanziell günstiger, die Umwelt wird vor zusätzlichem<br />

Müll verschont und darf einen kleinen Teil ihrer Rohstoffe behalten.<br />

Vorhandenes besser nutzen: Tauschkreise schonen nicht nur<br />

die Ressourcen sondern auch den Geldbeutel. Anstatt dass<br />

sich Christian eine neue, teure und unter hohem Aufwand an<br />

Material, Energie, Wasser etc. produzierte Mütze kaufen muss,<br />

tauscht er seine Klimmzugstange gegen meine coole Windstopper-Mütze,<br />

die mir Tante Anita vor anderthalb Jahren geschenkt<br />

hat. <strong>Die</strong> hab ich erst zweimal getragen, kurz drauf hat mir nämlich<br />

Oma Liesel selbst eine gehäkelt – klar, dass andere Mützen<br />

seitdem keines Blickes mehr gewürdigt werden (gut, dass Tante<br />

Anita kein <strong>Bayern</strong> News liest). Christians Klimmzugstange<br />

tausche ich kurzerhand mit jemand anderem gegen einen gut<br />

erhaltenen Seilsack, den ich besser brauchen kann.<br />

Soziale Kontakte: Sofern du nicht auf deinem Gegenstand sitzen<br />

bleiben möchtest, lernst du jede Menge neue JL kennen, die<br />

du sonst vielleicht nie im Leben angesprochen hättest.


mitgebrachten Gegenstand anpreisen. Und schon kann‘s losgehen!<br />

Ach ... hast du ganz rein zufällig ein Paar Schneeschuhe rumliegen,<br />

die du gegen Erbses Klettercomic Band V tauschen<br />

möchtest?<br />

Samstagabendprogramm<br />

Für das Abendprogramm vor der Disko wurden die Produktmanager<br />

von diversen Outdoor- und Bergausrüstern eingeladen,<br />

die dir z. B. bezüglich der Arbeitsbedingungen ihrer<br />

Mitarbeiter, dem Produktherstellungsprozess, Schadstoffe in<br />

den Materialien oder Umweltbelastungen Rede und Antwort<br />

stehen.<br />

Und für den Fall, dass sich von den Herren keiner traut vorbeizukommen,<br />

gibt‘s nen nachhaltigen Film wie z. B. „Home“<br />

oder „The Story Of Stuff“.<br />

Disko<br />

<strong>Die</strong> Diskobeleuchtung besteht aus LEDs, die Boxen sind zusammenfaltbar<br />

und aus Recyclingkarton. Bezüglich Getränke<br />

siehe Punkt „Verpfl egung“.<br />

Spielst du vielleicht zufällig in einer, oder kennst du eine<br />

Band, die ausschließlich aus bayerischen <strong>JDAV</strong>-JL besteht? Bitte<br />

melden! Ich suche euch noch für das Warmup.<br />

Mit oder ohne Band, Andi legt an diesem Abend natürlich<br />

nur Titel von Musikern auf, die ohne elektrische Instrumente,<br />

Verstärker etc. spielen. Schließlich müssen stromfressende,<br />

umweltschädigende Bands nicht unnötig unterstützt werden!<br />

Was schon alleine die Bandproben an Energie kosten! Und die<br />

Herstellung der Instrumente! Also ... eigentlich ... wenn ich<br />

so drüber nachdenke ... die Disko ist gestrichen! Wir machen<br />

einen Meditationskreis und singen selbst.<br />

Hahahaha ;-D Scherz.<br />

Strategischer Konsum: Siehe Tombola/Gewinnspiel.<br />

Umweltbildung: Der Anfang von "Home" ist für manchen vielleicht<br />

etwas fad, dafür der Rest umso beeindruckender. Gibt's<br />

auch online zu sehen unter www.changetube.de/video/46/.<br />

Den witzigen Comic "The Story Of Stuff" übrigens auch: das<br />

englischen Original unter www.storyofstuff.com oder die deutsche<br />

Übersetzung unter www.utopia.de/magazin/the-story-ofstuff.<br />

Alternative: LEDs sind mittlerweile eine echte Konkurrenz zu<br />

Glühbirnen und stromsparender als Energiesparlampen.<br />

Weniger ist mehr, Recycling: Kleinere Boxen sparen Strom,<br />

leiseres Musikhören auch, und das Recyclingmaterial schont<br />

Ressourcen. Ob die Boxen für die Disko allerdings wirklich die<br />

richtigen sind, wäre zu testen ;-) Reizen würden sie mich ja<br />

schon. Gibt's übrigens für schlappe 21,00 € unter www.urbanoutfi<br />

tters.co.uk ("DIY Speaker") zu haben.<br />

Soziales Engagement: Jugend fördern, dort wo es sinnvoll ist!<br />

Muss ja nicht immer nur im Bergsport sein.<br />

Vorhandenes besser nutzen: Eine "externe" Band müsste extra<br />

anreisen.


Verpfl egung<br />

Für die besten Jugendleiter der Welt darf es selbstverständlich<br />

auch nur das Beste geben: Nahrungsmittel aus regionalem<br />

und saisonalem – wenn das nicht möglich ist, fair gehandeltem<br />

– und ökologischem Anbau. Da die Massentierhaltung<br />

bzw. der heute übliche übermäßige Fleischkonsum aus nachhaltiger<br />

Sicht in keiner Weise zu verantworten ist und die<br />

Alternativen mittlerweile derart vielfältig und schmackhaft<br />

sind, stehen ausschließlich pfl anzliche Köstlichkeiten auf dem<br />

Speiseplan:<br />

Samstag Sonntag<br />

Frühstück Essen:<br />

Wie Samstag<br />

• Brot und Brötchen<br />

• Margarine<br />

• Marmelade<br />

• Nussaufstrich<br />

• Diverse herzhafte Aufstriche<br />

(z. B. Obazda, Paprika,<br />

Bärlauch-Tomate, 4-Pfeffer,<br />

Mango-Chilli)<br />

• Schoko- und Früchtemüsli<br />

• Hafermilch<br />

• Yofu (Soja-Joghurt)<br />

• Obst: z. B. Äpfel, Birnen,<br />

Bananen<br />

Getränke:<br />

• Kaffee<br />

• Tee<br />

• Kakao<br />

• Apfel-, Traubensaft<br />

• Leitungswasser<br />

• Stevia (zum Süßen)<br />

Strategischer Konsum: Siehe Tombola/Gewinnspiel.<br />

Alternative: Nahrungsmittel aus biologischem Anbau erhalten<br />

die Artenvielfalt, verbessern die Boden- und Grundwasserqualität,<br />

dürfen zudem nicht gentechnisch verändert sein und sind<br />

gar nicht so teuer wie man immer glaubt.<br />

Soziales Engagement, Vorhandenes besser nutzen: Warum in<br />

die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Bananen<br />

kennt jedes Kind, aber wie sieht's aus mit Topinambur oder<br />

Schwarzwurzeln? Wenn du beim Einkauf auf regionale und saisonale<br />

Lebensmittel achtest, reduzierst du erheblich die Transportwege<br />

und unterstützt die Bauern in deiner Region.<br />

Soziale Gerechtigkeit, Alternative: Wer auf Bananen, Kaffee,<br />

Kakao oder Orangen nicht verzichten möchte, kauft diese<br />

am besten aus fairem Handel. Damit ist sichergestellt, dass<br />

die Bauern nicht ausgebeutet werden oder Kinder unter unmenschlichen<br />

Bedingungen für deinen kurzen Genuss schuften<br />

müssen. Mehreinnahmen werden in die Gesundheitsvorsorge,<br />

Bildung oder den Umweltschutz investiert.<br />

Alternative: Gentechnik – Im medizinischen Bereich vielleicht<br />

sinnvoll, bei der Nahrung sucht man positive Auswirkungen auf<br />

uns oder die Umwelt vergeblich. Wer sichergehen will, dass<br />

auch die Kuh, die die Milch gegeben hat oder von der das Steak<br />

ist, nicht mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert wurde,<br />

achtet auf Herstellerangaben oder kauft einfach bio.<br />

Vorhandenes besser nutzen: Leitungswasser rockt! Im Gegensatz<br />

zu Flaschenwasser sparst du dir die ganze Kistenschlepperei<br />

und viel Geld, die Welt sich unnötige Transportwege, Energie,<br />

Müll, Erdöl uvm.. Für den nachhaltigen Englischunterricht:<br />

www.storyofbottledwater.org. (Warum nicht einfach mal deinem<br />

Englischlehrer vorschlagen?)


Mittagessen/<br />

Lunchpaket<br />

Essen:<br />

• Tomaten- oder<br />

Brokkolicremesuppe<br />

• Spaghetti „Bolognese“<br />

• Salatbuffet<br />

• Vanille- oder<br />

Schokopudding<br />

mit Früchten<br />

Getränke: Siehe Frühstück<br />

Abendessen Essen:<br />

• Wok-Pfanne mit<br />

Reis<br />

• Salatbuffet<br />

Getränke: Siehe Frühstück<br />

Disko Mitternachtssnack:<br />

Pommes<br />

Getränke:<br />

• Bier<br />

• Wein<br />

• Antialkoholisches<br />

siehe<br />

Frühstück<br />

• Orangensaft<br />

Essen:<br />

• Siehe Frühstück<br />

(Brot, herzhafte<br />

Aufstriche,<br />

Obst, ...)<br />

• Handliches Gemüse<br />

wie z. B.<br />

Karotten oder<br />

Gurken<br />

• Schokolade<br />

Getränke: Siehe Frühstück<br />

Über jedes Nahrungsmittel wirst du umfassend informiert:<br />

• Herkunftsort<br />

• Anbau bzw. Herstellungsprozess<br />

• Inhaltsstoffe<br />

Soziale Gerechtigkeit: <strong>Die</strong> aktuell vorhandene Landwirtschaft<br />

könnte locker 12 Milliarden Menschen versorgen. Derzeit<br />

leben ungefähr nur die Hälfte, ca. 6,7 Milliarden Menschen,<br />

auf dieser Erde. Trotzdem hungern 840 Millionen davon. Hm,<br />

ungerecht irgendwie. Wie kann das sein? Weil du erst einmal<br />

acht Kilo Getreide in ein Rind reinstecken musst um ein Kilo<br />

Fleisch davon zu erhalten. Würden wir die vorhandenen Anbaufl<br />

ächen für unsere eigene Ernährung anstatt die der Tiere<br />

verwenden, hätte jeder genug zu Essen.<br />

Weniger ist mehr: Während das Getreide für einen Laib Brot<br />

etwa 500 Liter Wasser zum Wachsen braucht, verschluckt ein<br />

Brathühnchen in seinem kurzen Leben mindestens die zwölffache<br />

Menge, hauptsächlich für den Anbau von Futtermitteln.<br />

Für ein Kilo Rindfl eisch sind wir bereits bei 20.000 Liter Wasser.<br />

Mit dem Verzicht auf einmal Huhn kannst du also mehr<br />

des kostbaren Nasses sparen, als du beim täglichem Duschen<br />

in einem Monat verbrauchst. In einem Kilo Steak steckt<br />

Duschwasser für ungefähr ein Jahr!<br />

Alternative: Es muss nicht immer Soja oder Tofu sein. Schon<br />

mal Seitan probiert? Ein gruselig echtes Fleischimitat auf Weizenglutenbasis<br />

(traut man sich als Vegetarier kaum reinzubeißen).<br />

Oder Reismilch? Schmeckt wie normale Milch, nur nicht<br />

nach Kuh aber dafür süßer. Jeder gut sortierte Supermarkt<br />

bietet mittlerweile pfl anzliche Alternativen an, mit denen man<br />

genußvoll die Welt ein kleines Stückchen bessser machen<br />

kann. Biologischen Weizen-Döner gibt's am Münchner Hauptbahnhof<br />

(Makam Naturkost, Arnulfstr. 5).<br />

Umweltbildung: Mal ehrlich, was wissen wir heute noch über<br />

das, was wir täglich in uns hineinfuttern? Was ist da alles<br />

drin? Wie wurde es genau hergestellt? Wusstest du, dass es<br />

Inhaltsstoffe gibt, die nicht auf der Zutatenliste aufgeführt<br />

werden müssen? Oder dass alleine die Schweine in Deutschland<br />

doppelt so viele Abwässer erzeugen wie die gesamte<br />

deutsche Bevölkerung?


• Verpackungsmaterial<br />

• für die Herstellung benötigter Energie-, CO2- und Wasserbedarf<br />

• Vergleich zu konventionellem Äquivalent<br />

• Wissenswertes<br />

Das Lunchpaket am Sonntag streichst du dir selbst schon<br />

nach dem Frühstück und tust es in deine mitgebrachte Brotzeitdose;<br />

ebenso das Getränk, das du dir in deine Trinkfl asche<br />

abfüllst.<br />

Solltest du – so wie ich – zu den Turnbeutelvergessern gehören,<br />

halten wir ein paar Papiertüten (aus Recyclingpapier :-))<br />

und Glasfl aschen bereit, damit du nicht mit leerem Magen<br />

und durstig nach Hause gehen musst.<br />

Vorhandenes besser nutzen: Anstatt dir eine Tüte mitzugeben,<br />

in der sich dein Lunchpaket befi ndet, packst du es dir einfach<br />

in deine Brotdose (selbiges gilt für die Trinkfl asche). Wieder ne<br />

Menge Müll und Ressourcen gespart!<br />

Recycling: Siehe "Einladung"<br />

Sollte der kleine Einblick in diese, meine intimsten, grünen Wunschträume dich nun mit solchem Schrecken erfüllt haben, dass<br />

du beschließt, auf keinen Fall zum nächsten LJLT in Ingolstadt zu fahren, dann kann ich dich beruhigen: Es ist ohnehin nur möglich<br />

einen kleinen Teil der Punkte bis dahin umzusetzen. Im Gegenteil sogar, du solltest dir ernsthaft überlegen hinzufahren<br />

– um mich abzuwählen ;-) Mein Blick fällt nämlich gerade auf eine andere auf meinem Schreibtisch herumliegende Postkarte:<br />

"Breite die Flügel der Zuversicht aus und steig auf in den weiten Himmel deiner Möglichkeiten. Wann, wenn nicht jetzt, wo,<br />

wenn nicht <strong>hier</strong>, wer, wenn nicht du? Mach deine Träume wahr!". Ok. Hab schon verstanden. Nehmen wir also der Einfachheit<br />

halber einmal an, du bist wirklich so ein lässiger, unerschrockener JL ...<br />

Hast du noch andere Ideen um einen LJLT nachhaltiger zu gestalten? Welche Punkte sind deiner Meinung nach übertrieben, zu<br />

lasch oder einfach nur sinnfrei? Ich freue mich riesig, wenn du mir deine Meinung, Ideen oder Morddrohungen an katharina.<br />

luthe@gmx.de schickst. Postkarten bitte an Katharina Luthe, Klosterlehen 8, 76534 Baden-Baden.

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