güteschutz beton nordrhein-westfalen beton- und fertigteilwerke ev

GÜTESCHUTZ BETON NORDRHEIN-WESTFALEN
BETON- UND FERTIGTEILWERKE E.V.
Kurzanleitung Umstellung auf europäische Fertigteilnormen
1. Allgemeines
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Friedrich-Ebert-Str. 37/39
40210 Düsseldorf
Tel.: 0211/13 53 65/66
Fax: 0211/16 49 444
Internet: www.gueteschutz-beton.de
e-mail: info@gueteschutz-beton.de
Juni 2009
Die Europäischen Produktnormen müssen beachtet werden. Das gilt auch dann, wenn
in den Ausschreibungen/Auftragsunterlagen keine ausdrücklichen Verweise auf diese
neuen Normen enthalten sind.
Für folgende Produktgruppen sind momentan europäische Produktnormen zu
beachten und über deutsche Anwendungsregeln (Normen, allg.bauaufsichtliche
Zulassungen (ABZ) oder Vorgaben in der Liste der technischen Baubestimmungen
(LTB)) im nationalen Baurecht verankert:
• Maste nach DIN EN 12843 und LTB
• Hohlplatten nach DIN EN 1168 und ABZ
• Deckenplatten mit Stegen (z.B. Pi-Platten) nach DIN EN 13224 und
DIN V 20000-123
• Stabförmige Bauteile (Stützen, Balken, Binder) nach DIN EN 13225 und
DIN V 20000-124
• Besondere Fertigteile für Dächer nach DIN EN 13693 und LTB
• Fertigteilplatten mit Ortbetonergänzung nach DIN EN 13747, LTB und ABZ für die
Gitterträger
• Hohlkastenelemente nach DIN EN 14844 und LTB
• Betonfertiggaragen nach DIN EN 13978-1 und DIN V 20000-125
• Weitere Produktgruppen, von denen die europäischen Normen bereits vorliegen,
werden wahrscheinlich in der nächsten Bauregelliste bzw. Liste der techn.
Baubestimmungen berücksichtigt, z.B. Treppen, Gründungselemente,
Wandelemente, Brückenteile, Stützwandelemente
Im Hintergrund gelten immer DIN EN 13369 „Allgemeine Regeln für Betonfertigteile“
und DIN V 20000-120, die als Bezugsnormen für die Produktnormen dienen.

GÜTESCHUTZ BETON NORDRHEIN-WESTFALEN BETON- UND FERTIGTEILWERKE E. V.
FRIEDRICH-EBERT-STRASSE 37/39 • 40210 DÜSSELDORF TEL (0211) 13 53 65 / 66 • FAX (0211) 1649 444
Das Wesen der Änderungen beinhaltet keine technische Umstellung, sondern die
Erfüllung formaler Nachweise und Forderungen durch die Hersteller und durch den
Güteschutz. Die folgenden Hinweise dienen den Mitgliedern des Güteschutz Beton
NRW als Information und Hilfestellung bei der Umstellung auf die neuen Normen und
dem CE-Zeichen.
2. CE-Kennzeichnung
Das CE-Zeichen wird nicht durch eine Behörde oder den Güteschutz verliehen. Alle
europäischen Normen für Fertigteile legen fest, dass die Hersteller für ihre
hergestellten Produkte selbst das CE-Zeichen vergeben und damit die Konformität der
Produkte mit der jeweiligen Norm erklären (sog. „System 2+“).
Damit der Hersteller seinen Produkten das CE-Zeichen erteilen darf, muss er die
Festlegungen des Anhangs ZA der europäischen Norm erfüllen. Das heißt
insbesondere, dass er
• ein durch eine notifizierte Stelle (Güteschutz Beton NRW e.V.) zertifiziertes System
der werkseigenen Produktionskontrolle nachweisen muss, dass auf die
europäischen Normen abgestimmt ist (i.a. Ergänzungen zum bestehenden
Handbuch der werkseigene Produktionskontrolle),
• auf Basis dieses Zertifikates eine Konformitätserklärung erstellen muss,
• die Produkte gemäß der Produktnorm kennzeichnen/etikettieren muss,
• Begleitdokumente (z.B. Lieferscheine) mit den notwendigen Informationen (z.B.
Norm- und Zertifikatsangabe, Verweis auf Statik nach DIN 1045) erarbeiten muss.
CE-Kennzeichnung beschränkt sich nicht auf das Anbringen des bekannten CE-
Symbols, sondern umfasst weitergehende Informationen, die dem Empfänger des
Produktes zur Verfügung gestellt werden müssen. Im wesentlichen muss der
Hersteller erklären, auf welchen Grundlagen die Berechtigung zur CE-Kennzeichnung
basiert (z.B. das Vorliegen einer statischen Berechnung, in Deutschland zwingend
nach DIN 1045-1).
3. Checkliste zur Vorbereitung auf die CE-Kennzeichnung
• Beschaffen und lesen der Normen, entsprechend dem Produktionsprogramm (z.B.
bei Produktion stabförmiger Teile wie Stützen, Balken und (Spannbeton-)Binder:
DIN EN 13369, DIN EN 13225, DIN V 20000-120, DIN V 20000-124).
• Überprüfung, ob die technischen Anforderungen der Norm erfüllt sind (das ist bei
Erfüllung der DIN 1045 und DIN EN 206-1 zum größten Teil der Fall, evtl. müssen
zusätzliche Elemente in das System der werkseigenen Produktionskontrolle
aufgenommen werden). Sollte ein komplett neues System erarbeitet werden, kann
unter www.gueteschutz-beton.de/wpk.htm eine excel-Datei als Anregung für die
Strukturierung heruntergeladen werden.
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• Der einzige echte Mehraufwand, der sich aus der Anwendung der europäischen
Normen in der tägllichen Arbeit ergibt, ist das dokumentierte Vermessen
fertiggestellter Produkte. Prüffrequenzen gibt die jeweilige Produktnorm an.
Hierfür sind geeignete Verfahren im Handbuch der Produktionskontrolle zu
ergänzen (Vorgehen, Formulare, Verantwortlichkeiten, Kalibrierung benutzter
Messmittel).
• Vorbereiten der Herstellererklärung mit den im Anhang ZA (meist im Abschnitt
ZA.2.2) der europäischen Produktnorm angegebenen Angaben. Ein Vorschlag
(Verfahren 3) ist unter www.gueteschutz-beton.de/EUROPA.htm hinterlegt, das
Layout und die blau unterlegten Punkte sind an die Belange der jeweiligen Firma
anzupassen.
• Vorbereiten der CE-Kennzeichnung nach Anhang ZA (meist Abs. ZA.3). Die CE-
Kennzeichnung geht dabei deutlich über das bekannte CE-Symbol hinaus und
umfasst zusätzliche Informationen zu Produkteigenschaften. In Deutschland sind
zur Bestimmung der Eigenschaften nur die Verfahren 1 (serienmäßig hergestellt
Produkte nach „Produktkatalog“) und 3 (Regelfall, Bemessung nach festgelegten
Unterlagen, nämlich Statik nach DIN 1045-1, Vorschlag unter
www.gueteschutz-beton.de/EUROPA.htm) zugelassen. Beispiele für die
Kennzeichnung sind auch in den Normen enthalten (Verfahren beachten!).
• Antrag zur Zertifizierung (www.gueteschutz-beton.deŁ Service/Aktuelles) an
Güteschutz Beton NRW e.V. übermitteln und Termin vereinbaren.
• Überwachungsbesuch;
• ggf. Abweichungen beheben, die beim Überwachungsbesuch festgestellt werden;
• bei Erfüllen der Anforderung stellt der Güteschutz NRW zwei Zertifikate aus
o Zertifikat über die werkseigene Produktionskontrolle nach europäischer
Norm („2+“-Zertifikat)
o Produktzertifikat als Nachweis der Erfüllung der Deutschen
Anwendungsregel z.B. DIN V 20000-XXX;
• Nr. des „2+“-Zertifikates in die Konformitätserklärung übernehmen;
• Zertifikate und Konformitätserklärung müssen nicht bei jeder Lieferung beigefügt
werden, sollten aber dem interessierten Kunden zugänglich sein, z.B. im Internet.
• Zertifikate und Konformitätserklärung müssen bei Lieferung ins Ausland in der
dortigen Amtssprache verfasst sein.
• Herstellung und Auslieferung CE-gekennzeichneter Fertigteile mit Gütezeichen.
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