17.12.2012 Aufrufe

Highlights 2005 - Hanfjournal

Highlights 2005 - Hanfjournal

Highlights 2005 - Hanfjournal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

guerilla growing<br />

Die Ein-Gramm-pro-Watt-Hürde ist ein fester Begriff unter<br />

Indoor-Farmern geworden. Sie gilt vielen als Ziel – anderen<br />

als unsinniger Schwanzvergleich. Einige meinen, es müsste in<br />

Gramm pro Kilowattstunden gerechnet werden – andere wollen<br />

auch den Kenntnisstand des Gärtners mit einbeziehen. Ich<br />

möchte euch nur meine Meinung zu grow-technischen<br />

Schwanzlängenvergleichen geben!<br />

Mehr geht nicht!<br />

Seit ich mich mit dem Indoor-Growing beschäftige, gibt es von<br />

Breedern, Growern und Autoren Ertragsangaben in Gramm<br />

pro Watt (g/W) – aber was sagt uns eine Ertragsangabe in g/W<br />

wirklich und was besagt sie nicht? Bevor ich näher darauf<br />

eingehe, warum ich die Angabe in g/W für sinnvoll halte und<br />

warum ich weitergehende Angaben wie Gramm-pro-für-dengesamten-Grow-aufgewendeten-Kilowatt-pro-Stunde<br />

(kW/h),<br />

je nach Länge der Wuchsphase und der Blühdauer für<br />

nichtssagend halte, möchte ich ein kleines Beispiel anführen:<br />

Beim Hochsprung zählt ebenfalls nur die gesprungene Höhe<br />

– ganz unabhängig davon, wie lang der Anlauf des Springers<br />

war, wie schnell er war, seit wie vielen Jahren er trainiert,<br />

welche Schuhe er trägt und wie das Wetter war, als er<br />

gesprungen ist. Am Ende zählt nur was hinten raus kommt –<br />

das ist im Growing nicht anders als bei den meisten Dingen,<br />

bei denen Menschen ihre Erfolge miteinander vergleichen –<br />

wollen.<br />

Ähnlich sehe ich das Gramm pro Watt betreffend. Egal mit<br />

welcher Sorte, in welcher Zeit, unter Einsatz wie vieler kW/h<br />

was rauskommt – wirklich etwas vergleichend aussagen kann<br />

nur das g/W-Verhältnis. Dabei ist die fast schon magisch<br />

mystifizierte Ein-g/W-Lichtenergie-Grenze gar nicht mal das<br />

entscheidende Kriterium. Denn alle Mengenvergleiche sagen<br />

überhaupt nichts aus über die Qualität der Rauchware, nichts<br />

über das Blüten-Blattverhältnis, über den Geschmack oder über<br />

den Turn. Wenn es darum geht, nur die schiere Ertragsmenge<br />

mit der von anderen Gärtnern zu vergleichen – bietet sich ein<br />

g/W-Vergleich an. Er gibt ja nichts weiter an als den Ertrag in<br />

Gramm pro eingesetztem Lichtwatt. Ein Vorteil des g/W<br />

Vergleiches ist, dass sich die Erträge verschiedener „Sorten“<br />

und Strains mit einander vergleichen lassen. Nicht nur bei<br />

einem Gärtner, sondern bei allen Gärtnern – egal ob sie eine<br />

400- oder eine 600 W-Lampe einsetzen, egal welchen Dünger<br />

sie auf welchem Substrat verwenden und ganz egal seit wann<br />

der Gärtner schon gärtnert.<br />

Berichten viele Grower von guten g/W-Erträgen einer<br />

bestimmten Genetik, so ist dies ein deutliches Zeichen dafür,<br />

dass es sich um eine ertragreiche Genetik handelt. Wobei das<br />

immer noch nichts über die Qualität der Rauchware besagt.<br />

Würde in derartige Vergleiche unter anderem die insgesamt<br />

für den Grow aufgewandte Energie, die Marke und das Alter<br />

des Leuchtkörpers, die Temperatur der Nährlösung die<br />

Erfahrung des Gärtners mit einfließen, wären die Ergebnisse<br />

nicht mehr miteinander vergleichbar. Niemand könnte aus den<br />

vielen grundverschiedenen Ergebnissen eine Erkenntnis ziehen.<br />

Keiner wüsste, ob ein guter Ertrag nun an der Genetik, dem<br />

Alter und der Marke des Leuchtkörpers oder an der Erfahrung<br />

des Gärtners liegt. Für den Einzelnen sollten die Ertragsangaben<br />

in g/W lediglich ein Anhaltspunkt sein, der ihm dabei hilft<br />

eine „Sorte“ auswählen zu können, die in etwa den<br />

Ertragserwartungen des Growers entspricht. Außerdem ist das<br />

Verhältnis aus Trockenertragsgewicht und dem in der Blütezeit<br />

eingesetzten Leuchtkörper (in W) ein guter Anhaltspunkt, um<br />

für sich selbst rein quantitativ abschätzen zu können, wie<br />

erfolgreich der Grow abgelaufen ist.<br />

Dabei sollte ein viel größeres Augenmerk wieder auf die Qualität<br />

der Ware gelegt werden. Mir ist es völlig egal, ob jemand die<br />

„magische“ Ein-Gramm-pro-Watt-Hürde nimmt oder nicht,<br />

stattdessen interessiert mich, wie ein Gramm des Ertrages<br />

schmeckt, wie es sich in mir bemerkbar macht, wie lange der<br />

Turn anhält und was für ein Gefühl mir der Turn vermittelt.<br />

Es spielt keine wirkliche Rolle, ob Grower A mit einer<br />

bestimmten Sorte insgesamt drei Gramm mehr oder weniger<br />

geerntet hat als Grower B, wenn mich ein Gramm Gras des<br />

einen Growers deutlich weiter schickt als ein Gramm des<br />

anderen. Gärtner, die ihre Pflanzen vor der Ernte nicht spülen,<br />

um die „magische“ Marke zu erreichen, ernten von mir nichts<br />

als schieres Unverständnis! Ich wehre mich dagegen die<br />

Ertragsmenge als einzigen „Standard“ anzuerkennen, der eine<br />

Aussage über die Leistungen einer Genetik und eines Growers<br />

erlaubt. Niemand wird sich Zustände wie bei den<br />

Ertragswinzern wünschen, wo zeitweise mit übelsten Tricks<br />

nachgeholfen wird, um ja den höchsten Ertrag einzufahren.<br />

Deshalb fordere ich immer noch ein Reinheitsgebot für Weed<br />

– so wie es dies für deutsche Biere schon seit Jahrhunderten<br />

gibt.<br />

Entscheidend ist die Qualität der Genetik. Mit schlechten<br />

Erbanlagen erzielt niemand beste Resultate – weder qualitativ<br />

noch quantitativ. Und nicht immer ist eine gute Genetik eine<br />

Frage des Seed-Preises. Lasst euch in dieser Hinsicht nicht<br />

verarschen, sondern informiert euch im Internet bei den<br />

bekannten Sortendatenbanken, schaut euch die Grow-Reports,<br />

die Ergebnisse und Rauschberichte anderer Grower an. Dann<br />

wählt Samen mit hochqualitativen Genen aus, welche einen<br />

guten Turn bei einem guten Geschmack versprechen und schaut<br />

nicht zu deutlich auf die g/W-Angaben der Breeder!<br />

Kein kommerzieller Grower kann so auf die<br />

qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein<br />

Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von<br />

Hanf zur Deckung des Eigenbedarfes erlaubt ist!<br />

Max Air – HBBerlin und mehr ...<br />

Mehr zum Thema:<br />

http://forum.hanfburg.de/fhb/forumdisplay.php?f=176

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!