17.12.2012 Aufrufe

Highlights 2005 - Hanfjournal

Highlights 2005 - Hanfjournal

Highlights 2005 - Hanfjournal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

#54<br />

AUSGABE 01/06<br />

01<br />

Das Hanf Journal hat ein neues Büro. Deswegen müsst<br />

ihr ab sofort eure zahlreichen Leserbriefe in die<br />

Dunckerstraße 70 schicken. Was sonst so alles <strong>2005</strong><br />

Heute wieder mal scheisskalt draussen?<br />

Genau richtig, um im warmen Wohnzimmer zu sitzen<br />

und beim Bushplanet vorbeizuschauen - da gibt´s viele<br />

05<br />

passiert ist, lest ihr in den <strong>Highlights</strong>.<br />

feine Ideen, das Weihnachtsgeld von Oma sinnvoll zu<br />

investieren :-) - check it out: www.bushplanet.tv<br />

unabhängig, überparteilich, legal<br />

news s.02 guerilla growing s.05 wirtschaft s.08 cool-tour s.09 fun+action s.12<br />

www.hanfjournal.de<br />

<strong>Highlights</strong> <strong>2005</strong><br />

Januar: Dr. Schnetker’s Wurstbowlen-Extrakt. Unsere Telefone<br />

stehen nicht mehr still, die Mail-Boxen quellen über und die<br />

Redaktionsmitglieder halten sich die Bäuche vor Lachen. Noch<br />

Wochen später erhalten wir Anfragen, wo diese einzigartige<br />

Droge zu bekommen sei. Werner und Martin reißen sich noch<br />

einmal zusammen und machen ihre letzte Ausgabe des Hanf<br />

Journals.<br />

Februar: Endlich frei – zumindest für Martin und Werner,<br />

während Micha, Roland und ich uns aneinander, an den neuen<br />

Arbeitsplatz und wöchentliche Redaktionssitzungen gewöhnen<br />

müssen. Wir machen unsere erste Ausgabe.<br />

März: Der Aufhänger des Monats ist „Rot/Grün lässt Kranke<br />

leiden“. Nachdem es Südhanf fünf Jahre erlaubt war, Hanf für<br />

medizinische Zwecke anzubauen, besteht plötzlich seitens der<br />

Bundesregierung kein Interesse mehr. Auch die allseits beliebten<br />

Magic Mushrooms verschwinden in der Illegalität, wurden sie<br />

doch ganz offiziell den Betäubungsmitteln angegliedert.<br />

April: Der ach so fortschrittliche rot-rote Senat in Berlin legt<br />

seine Grenze für „geringe Mengen“ fest: Zehn Gramm oder 40<br />

Joints. Und dabei war einmal von 30 Gramm die Rede. Lang,<br />

lang ist’s her, wie auch das inzwischen elf Jahre alte „Cannabis-<br />

Urteil“ immer noch auf seine Umsetzung wartet. Der Renner<br />

des Jahres in Sachen Hanf Journal-Preisrätsel ist der „schwarze<br />

Erich“. Unzählige LeserInnen waren scharf auf diesen<br />

Telefonhörer.<br />

Mai: Im Europäischen Parlament diskutieren PolitikerInnen<br />

mit ganz normalen BürgerInnen, denen eine andere Art von<br />

europäischer Drogenpolitik vorschwebt. Der Vorsitzende der<br />

Anti-Drogen-Vereinigung Carel Edwards bekommt seine Pfeife.<br />

Und schlimmer wird’s nimmer: Ratzinger ist Papst.<br />

Juni: Auch in England sind Psilocybine zukünftig verboten.<br />

In Malaysia wird ein Mann wegen des Besitzes von einem<br />

Kilogramm Marijuana hingerichtet. „Niagara“ wird „Spiel des<br />

Jahres“.<br />

Juli: Der Drogen- und Suchtbericht 2004 spricht von immer<br />

mehr Cannabis-Konsumenten, vor allem unter den<br />

Jugendlichen. Außerdem gingen immer mehr zu<br />

Drogenberatungsstellen – selten jedoch freiwillig. Angeblich<br />

steigt auch der Ecstasy-Konsum. Stimmt aber gar nicht. Nicht<br />

zu vergessen: die Selbstbeweihräucherung. Obwohl die Seite<br />

der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kaum<br />

besucht wird, wird sie als Erfolg dargestellt.<br />

August: Die HanfApotheke eröffnet im Netz ihre Türen. Am<br />

13. August finden erst einmal nur wenige die Hanfparade. Im<br />

Laufe der Demonstration kommen dann doch immer mehr.<br />

Der Tag gipfelt in der Hanf Journal-Party im YAAM. Ansonsten<br />

immer noch Sommerloch.<br />

September: Wahlen stehen ins Haus. Drogenuser haben<br />

eigentlich keine. Das Hanf Journal bangt um seine Legalität.<br />

Wurden doch im schönen Bayern einem Ladeninhaber die<br />

Samenwerbung im Hanf Journal fast zum Verhängnis. Aber<br />

nur fast, denn es fehle „ein Tatbestand der missbräuchlichen<br />

Werbung für Betäubungsmittel“. Natürlich.<br />

Oktober: Angela Merkel hat’s geschafft und wird die neue<br />

Regierungschefin. Innenminister wird mal wieder Schäuble.<br />

Die USA fordern von Kanada die Auslieferung des Hanf-<br />

Aktivisten Marc Emery. Es häufen sich die Meldungen über<br />

mit Talkum gestrecktes Gras. In Berlin-Kreuzberg machen<br />

Mütter gegen Dealer mobil. „Louis XIV.“ bekommt den<br />

Deutschen Spielepreis.<br />

November: In Essen soll ein Head-Shop-Betreiber alles, was<br />

irgendwie jugendgefährdend sein könnte, unsichtbar machen.<br />

Dabei beziehen sich die Behörden auf den § 7 des<br />

Jugendschutzgesetzes. Dr. Green berichtet zum letzten Mal<br />

vom Alltag auf einer Hanf-Farm.<br />

Dezember: Anders als erwartet, muss Marion Caspers-Merk<br />

ihren Sessel für ihre Parteifreundin Sabine Bätzing räumen. Ob<br />

sich an der Drogenpolitik zukünftig was ändert, ist eher<br />

zweifelhaft. Obwohl schon Monate vorher gefällt, wird erst<br />

jetzt ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts öffentlich<br />

bekannt, das den Weg für Cannabis als Medizin frei macht. In<br />

den USA nehmen die Festnahmen und die Anzahl der<br />

Gefängnisinsassen vor allem wegen Cannabis zu. Thomasius<br />

soll eine Studie zu Cannabis machen. Das dürfe nicht sein,<br />

meinen selbst die Grünen.<br />

Und wir räumen so Stück für Stück unser Büro. Denn mit dem<br />

Ende diesen Jahres ist auch unsere Zeit in der Lettestraße zu<br />

Ende. Wir ziehen um und sind ab Anfang Januar im neuen<br />

Büro.<br />

Ab 01.01.2006 lautet unsere Adresse:<br />

Hanf Journal, Dunckerstaße 70, 10437 Berlin<br />

Kerstin Koch<br />

Schon seit längerer Zeit hat sich ein Gerücht in den<br />

Köpfen festgesetzt, welches einfach nicht verschwinden<br />

will. GEN-GRAS ist das böse Wort. Warum es kein<br />

Gen-Gras gibt, erklärt KIMO ausführlich auf Seite 5<br />

Die SchweizerInnen<br />

haben genug<br />

„Mir händs – über 100.000 sind im Sack.“ So freuen sich<br />

die Schweizer AktivistInnen der Initiative „Pro<br />

Jugendschutz - Gegen Drogenkriminalität”. Sie haben<br />

kurz vor Ende der gesetzten Frist mit eben jenen 100.000<br />

notwendigen Unterschriften die Voraussetzung erfüllt,<br />

dass es zu einem Volksentscheid zur Legalisierung von<br />

Hanfanbau und -konsum kommen kann. Insgesamt<br />

wurden 135.000 gesammelt, davon sind 102.000 schon von<br />

den Gemeinden als gültig bescheinigt. Mitte Januar werden<br />

die Listen offiziell dem Nationalrat (für Nicht-Schweizer:<br />

vergleichbar mit dem Bundestag) vorgelegt.<br />

Kann der sich nicht einigen, kommt es zum Volksentscheid.<br />

Und danach sieht es fast aus, denn das Parlament hat bis<br />

heute trotz mehrerer Anläufe keine Mehrheit für eine<br />

Gesetzesänderung gefunden. Eine Neuregelung wurde<br />

letztes Jahr vor allem von konservativen Abgeordneten<br />

der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP)<br />

buchstäblich in letzter Sekunde blockiert, denn die<br />

Mehrheitsverhältnisse sind bei diesem Thema äußerst<br />

knapp. Zwar haben alle Parteien nach Bekanntgabe der<br />

erfolgreichen Sammelaktion verkündet, dass der zu<br />

erwartende Volksentscheid nicht das Wahlkampfthema<br />

2007 werden dürfe. Deshalb müsse der Nationalrat vorher<br />

eine Einigung finden, aber die Realität sieht<br />

höchstwahrscheinlich anders aus.<br />

Sollte das Schweizer Volk für die Gesetzesvorlage der<br />

Initiative stimmen, so ist der Gesetzgeber verpflichtet,<br />

diese ohne Einschränkungen umzusetzen. Bisher sind,<br />

anders als gemeinhin angenommen, der Handel, der<br />

Anbau und sogar der Konsum in der Schweiz verboten.<br />

Eine absolute Lachnummer in einem Land, in dem an<br />

jeder Ecke öffentlich gekifft wird und selbst in ländlichen<br />

Gegenden der Anbau für den Eigenbedarf gut sichtbar<br />

im Vorgarten steht. Aber immerhin gibt es dort schon eine<br />

Menge BürgerInnen und PolitikerInnen, die diese<br />

Widersprüchlichkeit erkannt haben und das ändern wollen.<br />

Ganz im Gegensatz zu Österreich oder gar Deutschland.<br />

Michael Knodt<br />

Schutzpreis 50 Cent / Für gute Kunden kostenlos /


2<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

news<br />

In unserem Eckthema zeigen wir noch ein<br />

letztes Mal unser ehemaliges Büro in der<br />

Lettestrasse<br />

Herausgeber:<br />

Agentur Sowjet GmbH<br />

Dunckerstrasse 70<br />

10437 Berlin<br />

tel.: 030/44 79 32 84<br />

fax.: 030/44 79 32 86<br />

email: zentrale@hanfjournal.de<br />

Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />

Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200<br />

Steuer-Nr. 37 220 20818<br />

Redaktion:<br />

Kerstin Koch, Roland Grieshammer, Michael Knodt<br />

Impressum<br />

Mitarbeiter an dieser Ausgabe:<br />

Hans Cousto, Max Air, Oliver Nuss, Dr. Franjo Grotenhermen, Ir.D. Kroeze,<br />

Jan Schlesinger, KIMO, Martin Schwarzbeck, Werner Graf<br />

Layout:<br />

Schnittstelle Inc.<br />

Illustration:<br />

Lukas Tkotz<br />

Fotos:<br />

Privat, Im Auftrag des Hanf Journals,<br />

Special Thanx to the Hanfburg Forum for fotos<br />

Korrektur:<br />

Korrekturen-Text (Kerstin Thierschmidt)<br />

Anzeigen:<br />

Emanuel Kotzian<br />

030/44 67 59 02<br />

vertrieb@hanfjournal.de<br />

Vertrieb:<br />

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen<br />

einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich kann das<br />

Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden.<br />

(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />

Druck:<br />

Union Druckerei Weimar GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />

Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung<br />

übernommen.<br />

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98<br />

distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der<br />

angegebenen Internetadressen und Links.<br />

Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden<br />

dazu auffordern oder animieren Drogen zu konsumieren.<br />

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />

Beitrag von Hans Cousto<br />

Abschiedsfeuer auf Caspers-Merk<br />

Dauerhysterie und Steuererhöhungen<br />

Die meisten Verlautbarungen der Drogenbeauftragten der<br />

Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, betrafen in den letzten<br />

Jahren die Drogen Alkohol, Tabak und Cannabis.. Bei den<br />

Drogen Alkohol (Alcopops) und Tabak betonte sie immer wieder<br />

die gesundheitspolitisch positiven Effekte der Steuererhöhungen<br />

und bei Cannabis vermeldete sie in hysterischer Weise eine<br />

Horrormeldung nach der anderen. Ansonsten verwaltete sie<br />

mehr oder weniger konsequent das Erbe ihrer Vorgängerin<br />

Christa Nickels: legale Fixerstuben und Heroinabgabe.<br />

Alkopopsteuer<br />

Mit dem Gesetz zur Verbesserung des Schutzes junger Menschen<br />

vor Gefahren des Alkohol- und Tabak-Konsums vom 23. Juli<br />

2004 ist auf spirituosenhaltige Süßgetränke – zusätzlich zur<br />

Branntweinsteuer – eine Sondersteuer (Alkopop-Steuer)<br />

eingeführt worden. Alcopops in kleinen Flaschen mit 0,275<br />

Liter Inhalt wurden zwischen 80 und 90 Cent teurer.<br />

Wohlstandsbürger kümmerte diese Neuregelung wenig – sie<br />

tranken schon vorher am liebsten Champagner. Betroffen von<br />

der neuen Steuer waren vor allem die armen Mittelstandskinder<br />

– die trinken jetzt wieder vornehmlich Bier. Einige haben dank<br />

dieser neuen Lenkungssteuer ihren Alkohol-Konsum auch<br />

reduziert. Somit hatte diese neue Steuer auch einen<br />

gesundheitspolitisch positiven Effekt. Sie war jedoch die einzige<br />

Maßnahme im Drogen-Bereich, die nachweislich während der<br />

Amtszeit von Caspers-Merk zur Verbesserung der Gesundheit<br />

junger Menschen beigetragen hat.<br />

Tabaksteuer<br />

In Deutschland wurde die Tabaksteuer während der Amtszeit<br />

von Caspers-Merk als Drogenbeauftragte gleich fünfmal erhöht:<br />

am 1. Januar 2002 und am 1. Januar 2003 um jeweils einen Cent<br />

pro Zigarette, am 1. März 2004, am 1. Dezember 2004 und am<br />

1. September <strong>2005</strong> um jeweils 1,2 Cent pro Zigarette, insgesamt<br />

also um 5,6 Cent pro Zigarette, die jetzt im Durchschnitt 22,2<br />

Cent kostet. Gut 17 Cent davon kassiert der Staat als Tabakund<br />

als Mehrwertsteuer. Wohlstandsbürger kümmerten diese<br />

Steuererhöhungen wenig, ärmere Raucher stiegen auf andere<br />

Darreichungsformen wie Sticks, Tabak und Papers um oder<br />

kauften die Zigaretten vermehrt im Ausland oder bei<br />

Schmugglerbanden.<br />

Und dieser Anteil der Raucher ist, bedingt durch die<br />

Steuererhöhungen, kräftig am Wachsen. Allein im Zeitraum<br />

vom ersten zum dritten Quartal <strong>2005</strong> stieg der Anteil von nicht<br />

in Deutschland versteuerten, jedoch in Deutschland gerauchten<br />

Zigaretten von 14,9 Prozent auf 16,7 Prozent. Diese Werte<br />

wurden bei einer Längsschnittstudie ermittelt, bei der gezielt<br />

in verschiedenen Mülltrennanlagen über 10.000<br />

Zigarettenschachteln pro Monat auf das Vorhandensein einer<br />

Steuermarke hin überprüft wurden. Die meisten<br />

„Schwarzraucher“ leben übrigens im Norden von Bayern. In<br />

Hof lag nämlich der Anteil von gefundenen<br />

Zigarettenschachteln ohne deutsche Steuermarke mit 64,7<br />

Prozent bundesweit am höchsten.<br />

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts konsumierten<br />

die Raucher in Deutschland 2004 etwa 16 Prozent weniger<br />

versteuerte Zigaretten, aber 30 Prozent mehr versteuerten<br />

Feinschnitt als im Vorjahr. Damit wurde etwa ein Viertel des<br />

Zigarettenrückgangs durch Feinschnitt kompensiert. Wie hoch<br />

jedoch die Kompensation von versteuerten Zigaretten durch<br />

geschmuggelte Ware war, kann nur geschätzt werden. Jeder<br />

fünfte Raucher nannte bei Befragungen jedenfalls als<br />

Bezugsquellen für Zigaretten auch „Bekannte“, „Ausland“ und<br />

„anderer Ort“: Am häufigsten in Bayern mit 26,3 Prozent, in<br />

Berlin waren es mit 13,3 Prozent nur halb so viele und nur<br />

zehn Prozent in Baden-Württemberg.<br />

Cannabis: Stabile Preise<br />

Der Handel mit psychotrop wirkenden Cannabis-Produkten<br />

ist in Deutschland illegal. Der Handel wird ausschließlich vom<br />

Schwarzmarkt kontrolliert. Dies hat die Kiffer vor<br />

Preiserhöhungen bewahrt. Die Preise für Gras und Haschisch<br />

sind weitgehend stabil geblieben, der THC-Gehalt von<br />

Marihuana stieg jedoch von durchschnittlich etwa sechs Prozent<br />

im Jahr 2000 auf 8,5 Prozent im Jahr 2003 und auf 10,8 Prozent<br />

im Jahr 2004. Der THC-Gehalt von Haschisch blieb in den<br />

letzten Jahren hingegen weitgehend konstant und pendelte<br />

zwischen sieben und acht Prozent hin und her. Viele Liebhaber<br />

von Marijuana erhielten somit in den letzten Jahren mehr<br />

Wirkstoff pro bezahlten Euro.<br />

Dauerhysterie bei Cannabis<br />

Das Pendant zu Sucht und exzessivem Konsum ist nicht<br />

Abstinenz, sondern Drogenmündigkeit. Für den Wechsel weg<br />

von der Abstinenz-Orientierung hin zur Drogenmündigkeit<br />

müssen deshalb solche Methoden entwickelt werden, die die<br />

Vermittlung von Drogenkunde, Genussfähigkeit,<br />

Risikomanagement und Kritikfähigkeit in Bezug auf den<br />

Umgang mit psychotropen Substanzen anstoßen und fördern.<br />

Das Predigen von Abstinenz ist hingegen zumeist ideologisch<br />

motivierter Selbstzweck und hilft nicht im Geringsten, den<br />

Drogenkonsum zu mindern oder gar Drogen-Probleme zu<br />

lösen. Dennoch predigte die Drogenbeauftragte Caspers-Merk<br />

immer wieder das Abstinenz-Paradigma – zumindest bezüglich<br />

Cannabis – und erkannte dabei nicht, dass die gesellschaftliche<br />

Zielvorstellung von Abstinenz nichts anderes als ein Ausdruck<br />

einer totalitären Phantasie ist.<br />

Die Drogenbeauftragte Caspers-Merk betonte zwar immer<br />

wieder, dass wir eine offene Risikodebatte bräuchten, in der<br />

der Cannabis-Konsum nicht dramatisiert, aber auch nicht<br />

verharmlost werde. Doch Caspers-Merk machte genau das,<br />

was man nach ihrer Meinung nicht durfte, sie dramatisierte<br />

den Cannabis-Konsum. Sie argumentierte nicht sachlich,<br />

sondern sie verbreitete immer wieder fundamentalistische<br />

Parolen, oft mit diversen abenteuerlichen Behauptungen<br />

garniert. Damit machte sie sich jedoch nur unglaubwürdig und<br />

überzeugte keine jugendlichen Kiffer zur Mäßigung, sondern<br />

provozierte sie regelrecht zu mehr Konsum.<br />

In Deutschland haben 12,5 Millionen Menschen Erfahrungen<br />

mit der psychotropen Wirkung von Cannabis gemacht, etwa<br />

vier Millionen haben im letzten Jahr Cannabis konsumiert, im<br />

letzten Monat vor den jeweiligen Befragungen in den Jahren<br />

2003 und 2004 hatten knapp zwei Millionen – mehr als je zuvor<br />

– Cannabis konsumiert. Entgegen den oft wiederholten<br />

Behauptungen von Caspers-Merk hat die Zahl der Jugendlichen<br />

unter 18 Jahren, die Cannabis konsumieren, in den letzten<br />

Jahren nicht zugenommen, sondern blieb nahezu konstant.<br />

Bekundeten im Jahr 2001 etwa 10 Prozent dieser Altersgruppe<br />

einen aktuellen Konsum, so waren es im letzten Jahr 10,1<br />

Prozent.<br />

Fazit: Mit ihrer Dauerhysterie betreff Cannabis hat<br />

Caspers-Merk nichts erreicht.<br />

Kolumne<br />

Christliche Symbolik – Teil II<br />

Pastor David<br />

Es ist ein wenig wie bei einem Puzzle: Alle Teile sind vorhanden,<br />

aber gut durchgemischt, sodass man auf den ersten Blick nur<br />

Chaos sieht ..., suchen wir die zentralen Themen:<br />

Jesus, entstanden ohne Samen, aus der „jungfräulichen Mutter“<br />

Erde: Eine Umschreibung für den Heiligen Pilz, der aus dem<br />

nicht-gepflügten, naturbelassenen Boden sprießt, ohne dass er<br />

gesät worden wäre.<br />

Das „Reich Gottes ist nicht von dieser Welt“: die Heiligen Pilze<br />

ändern die Realitätswahrnehmung und statt der materiellen<br />

wird die spirituelle Welt wahrgenommen und eine große Nähe<br />

und Liebe zur Umwelt verspürt, die „Nächstenliebe“. „Liebe<br />

deinen Nächsten wie dich selbst“ ist also nichts weiter, als die<br />

Aufforderung, Heilige Pilze zu verspeisen!<br />

Das wichtigste Fest der Katholiken ist Ostern. Es verbindet die<br />

Wintersonnenwende, die seit jeher mit „Tod und<br />

Wiederauferstehung“ (der Sonne) verbunden wurde mit dem<br />

Ego-Tod. Anhänger Teonanacatls überwinden ihren (Ego-)Tod,<br />

lösen damit die Fessel („Angst vor dem Tod“) der Sklaven-<br />

Zivilisation und legen dann lebendiges Zeugnis ab von der<br />

„Frohen Botschaft“: Auf das alle den Heiligen Geist in sich<br />

aufnehmen mögen!<br />

Die Erklärung der Dreifaltigkeit: Gott, sein Geschöpf und der<br />

Heilige Geist in einem: Der Jesus-Pilz.<br />

„Dies ist mein Fleisch. Nehmet und esset alle davon!“<br />

Pastor David Jan Schlesinger


Drogenbeauftragte und kein Ende<br />

Der Drogenbeauftragte der Stadt Jena, Ralph<br />

Wiechmann, hat die Ausübung seines Amtes<br />

offenbar sehr wörtlich genommen und fühlte sich<br />

beauftragt, Drogen auf die eine oder andere Art<br />

zu verwalten und/oder zu konsumieren. Auf<br />

jeden Fall hat die Polizei bei einer<br />

Hausdurchsuchung eine Pille Ecstasy (welche<br />

Sorte ist leider nicht bekannt), Hasch (auch hier<br />

ohne Sortenangabe), eine geringe Menge Chrystal<br />

und 150 Diazepam-Pillen gefunden. Ob die<br />

Leckerchen für den Eigenbedarf bestimmt waren,<br />

muss noch geklärt werden. Die Polizei geht<br />

allerdings eher davon aus, dass er und eine<br />

„drogensüchtige Praktikantin“ der Behörde den<br />

Kram vercheckt haben. Unseren Informationen<br />

zu Folge war der Beschuldigte, der alle Vorwürfe<br />

abstreitet und nach eigener Aussage „detaillierte<br />

und überzeugende Begründungen abgegeben<br />

habe“, ein engagierter Basisarbeiter, der laut seines<br />

Anwalts „nicht nur Sesselfurzerei betrieben hat“.<br />

Ein Gericht wird den Fall aufklären, seinen Job<br />

und sein Dope ist der Mann schon jetzt los.<br />

Auch Elfriede Koller ist seit kurzem die<br />

ehemalige Drogenbeauftragte des Landes Berlin.<br />

Dass Koller aufgrund ihrer Abneigung gegen die<br />

in diesem Jahr eingeführte „Zehn-Gramm-<br />

Regelung“ abgesetzt wurde, hält sich als Gerücht<br />

in Senatskreisen so hartnäckig, dass es von<br />

offizieller Seite dementiert werden musste.<br />

Nachfolger im Amt wird der parteilose<br />

Staatssekretär Hermann Schulte-Sasse.<br />

Dass wir Marion Caspers-Merk (SPD) keine Träne<br />

nachweinen, ist ja schon länger bekannt, ihre<br />

Nachfolgerin und Parteigenossin Sabine Bätzing<br />

hat leider noch nicht auf unseren Interview-<br />

Wunsch reagiert, eigentlich hat sie bis heute noch<br />

nicht einmal geantwortet. Stellung genommen<br />

hat sie allerdings an anderer Stelle. Ihre<br />

Einstellung zur Legalisierungs-Debatte,<br />

insbesondere von Cannabis, kann in der FAZ vom<br />

15.12.<strong>2005</strong> nachgelesen werden: „Eine<br />

Legalisierung von Drogen wird es mit mir nicht<br />

geben.“ Sorgen bereiten ihr vor allem der<br />

steigende Cannabis-Konsum bei jungen Menschen<br />

zwischen zwölf und 25.<br />

Dass das an der Illegalität von Cannabis und an<br />

fehlenden Jugendschutzmaßnahmen und -<br />

gesetzen liegt, die anderswo prima greifen, hier<br />

aber scheinbar nicht angewendet werden können<br />

ist bisher (noch?) nicht diskussionswürdig.<br />

Stattdessen werde sie die von ihrer Vorgängerin<br />

begonnene Arbeit in Sachen Reduzierung des<br />

Alkohol- und Tabak-Konsums weiterführen.<br />

Großbritannien: Weiterdenken erlaubt<br />

Der neue Chef der britischen Konservativen,<br />

David Cameron (39), überrascht durch seine<br />

liberale Einstellung in Bezug auf Hanf: Vor drei<br />

Jahren stimmte er für den Abschlussbericht eines<br />

Parlamentsausschusses, der unter anderem<br />

empfiehlt, dass „die Regierung eine Diskussion<br />

über Alternativen innerhalb des nationalen Amtes<br />

für Drogenfragen (zuständig für<br />

Gesetzesentwürfe, Anm. der Redaktion) anregt,<br />

die eine Legalisierung und Regulierung<br />

einschließt, mit dem Ziel, gegen das internationale<br />

Drogen-Dilemma vorzugehen“.<br />

Inzwischen klingt das schon wesentlich<br />

zurückhaltender. Auf die Gretchenfrage, ob er<br />

denn schon mal das böse Etwas konsumiert habe,<br />

weicht er – wenn auch direkter – in bester Clinton-<br />

Tradition aus: „Kein Kommentar“. Das mit der<br />

Legalisierung klingt auch nicht mehr ganz so<br />

fortschrittlich, aber immerhin spricht er sich für<br />

einen vorurteilsfreien Umgang mit dem Thema<br />

und eine weitergehende Forschung aus. Und noch<br />

ist er gegen eine Rückstufung von Hanf zur harten<br />

Droge, was wiederum viele seiner Parteikollegen<br />

fordern.<br />

Traditionell: Zensur in Bayern<br />

Wer gedacht hat, der Bayrische Rundfunk (BR)<br />

sei bei der Ausstrahlung des Hans Söllner-Films<br />

„Der Rebell“ über seinen eigenen Schatten<br />

gesprungen, liegt falsch. Wer hätte das gedacht?<br />

Die ausgestrahlte Fassung wurde gekürzt und<br />

mit BR-eigenem Material aufgepeppt und zwar<br />

gegen den ausdrücklichen Willen des Regisseurs<br />

Andreas Stiglmayr. Hat die Kollegen vom<br />

Fernsehen aber gar nicht gejuckt, denn die Rechte<br />

am Film hatte sich der BR unter den Nagel<br />

gerissen.<br />

Mehr zum Thema:<br />

www.drugblog.de/index.php?itemid=63#more<br />

Bis zum bitteren Ende<br />

THC-Molekül<br />

Potsdam: Ein Arzt hilft einem als unheilbar eingestuften,<br />

Krebskranken Patienten mit Dronabinol – THC in Tablettenform,<br />

legal produziert. Der Patient nimmt wieder zu und sein<br />

Allgemeinzustand bessert sich so weit, dass er auf andere<br />

Medikamente umgestellt werden kann. Der Arzt hält ihn für<br />

gerettet.<br />

So weit so gut, aber: Künstlich hergestelltes Cannabis ist nicht<br />

gerade billig. Und weil auch in Krankenkassen-Vorständen<br />

Ideologen hocken, zahlen die einen das Mittel, die anderen<br />

weigern sich. Egal ob „Cannabis“, in welcher Form auch immer,<br />

dem Patienten hilft, es gibt ja schließlich andere, billigere<br />

Medikamente. Das diese vielleicht wie in diesem Fall nicht<br />

anwendbar sind, interessiert dabei niemanden.<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

Und so fordert die Kasse nach diversem Gerichts-Hickhack die<br />

Kohle zurück. Und zwar von dem Arzt. Der soll jetzt mal eben<br />

76.000 Euro zahlen, da er das falsche Medikament verschrieben<br />

habe. Der Mediziner hat nun auch keinen Bock auf Ärger und<br />

muss aufhören, Dronabinol zu verschreiben.. Die Arschkarte<br />

aber hat der Patient gezogen, welcher letztes Jahr einen Rückfall<br />

mit Gewichtsverlust und Fieberschüben hatte. Daraufhin<br />

empfahlen die Onkologen im Klinikum ein Medikament:<br />

Dronabinol. Kann aber leider nicht noch einmal verschrieben<br />

werden. Die Kasse des Krebspatienten weigert sich weiterhin<br />

die Kosten zu übernehmen. Andere Kassen würden dies zwar<br />

tun, ein Kassenwechsel steht hier natürlich nicht zur Wahl,<br />

Sterben schon eher. Klingt hart, ist leider wahr. Das tschechische Parlament hat Anfang Dezember ein neues<br />

Strafgesetzbuch verabschiedet, das ab Januar 2007 das 43 Jahre<br />

alte, bisher gültige, ablöst. Drogen werden nun in „milde“ und<br />

„harte“ aufgeteilt. Das Pflanzen einer kleinen Menge von<br />

Marijuana und halluzinogenen Pilzen für den eigenen Bedarf<br />

soll dabei erlaubt sein. Damit ist die Tschechei der erste Staat<br />

auf der Welt, in dem kleine Mengen Cannabis – ausschließlich<br />

für den Genuss – nicht nur toleriert werden, sondern ab<br />

kommendem Jahr sogar legal sind.<br />

news<br />

Kleine Mengen Gras<br />

und Psilos in<br />

Tschechien bald legal<br />

Die Tschechei steht laut neuestem EU-Bericht europaweit an<br />

erster Stelle, wenn es ums Kiffen geht. Endlich haben Politiker<br />

eines EU-Landes eingesehen, wie wenig sinnvoll es ist, ein<br />

Viertel seiner BürgerInnen unter 35 zu Kriminellen<br />

abzustempeln. Abzuwarten bleibt, ob dieser liberale Wind in<br />

Brüssel auf Gegenliebe stoßen wird.<br />

Allerdings muss die Gesetzesnorm noch im Senat erörtert und<br />

vom Staatspräsidenten Vaclav Klaus unterzeichnet werden.<br />

Mehr zum Thema:<br />

http://derstandard.at/?url=/?id=2260653<br />

3


4<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

L<br />

Legalisierung<br />

Unter der Legalisierung versteht man die Aufhebung der<br />

bestehenden Verbote. Es gibt verschiedene Modelle und Ideen,<br />

wie eine „Legalisierung“ umgesetzt werden könnte und nicht<br />

alle sehen wirklich einen völlig legalen Status für Cannabis<br />

vor. Übliche Forderungen sind die „Entpönalisierung“, also<br />

die Herabstufung des Umganges mit Cannabis von einer Straftat<br />

zu einer Ordnungswidrigkeit (• Liberalisierung), oder das so<br />

genannte „Coffee-Shop-Modell“, also der legale Verkauf in<br />

Fachgeschäften.<br />

Liberalisierung<br />

Als Liberalisierung bezeichnet man eine Gesetzesänderung,<br />

die zum Beispiel zu geringeren Strafen bei Besitz von Cannabis<br />

führt. Das wäre zum Beispiel die Herabstufung eines<br />

Besitzdeliktes von einer Straftat zu einer Ordnungswidrigkeit,<br />

wie es in Großbritannien geschehen ist. Einige bevorzugen<br />

diese Variante, weil sie weniger radikal als eine völlige<br />

Legalisierung ist und die Öffentlichkeit schonend auf eine<br />

Legalisierung vorbereite. Kritiker führen dagegen an, dass eine<br />

kontrollierte Abgabe und eine klare Trennung der Märkte nur<br />

bei einer Legalisierung möglich sind. Außerdem könne eine<br />

Liberalisierung zu einer Stagnation des Legalisierungsprozesses<br />

führen.<br />

M<br />

Marihuana (Marijuana)<br />

Begriff für die Hanf-Blüten, der in den 1930er-Jahren geprägt<br />

wurde. Der Name kommt aus dem Mexikanischen und soll<br />

eine Kulturfremdheit der Pflanze suggerieren, analog zu den<br />

damaligen Bestrebungen den Hanf-Konsum rassistisch zu<br />

stigmatisieren.<br />

Medizin<br />

Cannabis wird seit Tausenden Jahren medizinisch verwendet.<br />

Erste Hinweise führen sogar zurück bis in die Steinzeit. Die<br />

Verwendungszwecke sind dabei vielseitig: Hanf wurde gegen<br />

Kopfschmerzen, Übelkeit, Menstruationsbeschwerden,<br />

Impotenz, Hühneraugen, Warzen, Appetitlosigkeit und viele<br />

andere Beschwerden eingesetzt. In der modernen Medizin ist<br />

der Einsatz durch rechtliche Schwierigkeiten stark<br />

eingeschränkt. Cannabis scheint aber bei einer Vielzahl von<br />

Erkrankungen wie Entzündungen, Krämpfe und Schmerzen<br />

Linderung zu verschaffen.<br />

N<br />

news<br />

Longpapers<br />

Longpapers sind lange ungefähr zehn<br />

oder elf Zentimeter lange Zigarettenpapiere,<br />

die zur Herstellung von Joints<br />

verwendet werden. Joints sind länger als<br />

normale Zigaretten, weil sie normalerweise<br />

von mehreren Leuten geteilt<br />

werden.<br />

Nutzhanf<br />

So genannter „Nutz- oder Faserhanf“ ist eine spezielle Züchtung<br />

von Cannabis Sativa, die unter 0,3 Prozent THC enthält und<br />

deren Anbau in Deutschland unter bestimmten Bedingungen<br />

erlaubt ist. Nutzhanf wird zur Fasergewinnung vor allem für<br />

die Papier- oder Textilherstellung verwendet.<br />

Nachtsicht<br />

Um ihre Nachtsichtfähigkeit bei nächtlichem Fischfang zu<br />

verbessern, rauchen jamaikanische Fischer traditionell vorher<br />

Joints oder trinken Rum, in den Hanf-Blüten eingelegt wurden.<br />

Nebenwirkungen<br />

Cannabis-Konsum hat natürlich auch Nebenwirkungen. Häufig<br />

können Augenrötung, Mundtrockenheit, Sprachschwierigkeiten<br />

und Heiterkeit bis hin zur Albernheit, aber auch Müdigkeit<br />

sowie Störungen des Kurzzeitgedächtnisses auftreten. Je nach<br />

Dosierung, Ausgangsstimmung und körperlicher Verfassung<br />

sind diese Nebenwirkungen mehr oder weniger stark. Bei<br />

höheren Dosierungen sind auch niedriger Blutdruck, erhöhter<br />

Puls, Desorientierung, Angstzustände und Übelkeit möglich.<br />

Das ultimative Hanf-Lexikon Teil II (L-S)<br />

O<br />

Öl<br />

Man unterscheidet zwischen dem so genannten Haschisch-Öl,<br />

einem öligen, sehr THC-haltigen Extrakt aus dem Cannabis-<br />

Harz, und dem Hanf-Samen-Öl. Letzteres ist sehr nährstoffhaltig<br />

und besitzt cholesterinsenkende Eigenschaften. Außerdem hilft<br />

es – sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet – gegen<br />

Hautleiden wie Neurodermitis.<br />

Ofen<br />

Bezeichnung für einen Joint (besonders in Süddeutschland und<br />

Österreich).<br />

P<br />

Outdoor<br />

Als Outdoor-Anbau bezeichnet man den<br />

Anbau von Hanf außerhalb geschlossener<br />

Räume ohne Kunstlicht oder künstlichen<br />

Nährboden.<br />

Papers<br />

Zigarettenpapier. Für Joints benutzt man oft längeres und<br />

breiteres Zigarettenpapier. Gibt es in unterschiedlichen Formaten<br />

von slim bis riesig und in unterschiedlichen Papierstärken,<br />

man kann Joints auch mit zwei oder drei oder mehr<br />

zusammengeklebten „kurzen“ Papers drehen.<br />

Papier<br />

Hanf wurde schon im alten China zur Papier-Herstellung<br />

genutzt. Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, die<br />

Gutenberg-Bibel und andere alte Dokumente sind auf Hanf-<br />

Papier gedruckt. Hanf-Papier ist ergiebiger (aus einem Hektar<br />

Hanf kann man viermal so viel Papier herstellen wie aus einem<br />

Hektar Wald), umweltschonender (Hanf wächst schneller nach<br />

und man benötigt weniger Chemikalien) und robuster (da man<br />

bei der Herstellung auf bestimmte aggressive Chemikalien<br />

verzichten kann, zersetzt sich Hanf-Papier wesentlich langsamer<br />

und hält Jahrhunderte) als Papier, das aus Holz hergestellt<br />

wurde.<br />

Pfeifen<br />

Pfeifen zum Konsum von Cannabis gibt<br />

es in allen Größen, Farben und Formen.<br />

Am besten unterscheiden kann man<br />

Chyllums, Bongs (Wasserpfeifen),<br />

Kawumms, normale Pfeifen wie<br />

Tabakpfeifen und kleine Purpfeifen.<br />

Potenz<br />

Seit Menschen Cannabis gebrauchen, scheint man sich<br />

Gedanken um die Auswirkung auf die Potenz zu machen.<br />

Früher wurde Cannabis noch als Potenzmittel gebraucht, vor<br />

allem im Orient. In den 1930er-Jahren wurde sogar behauptet,<br />

dass Cannabis ein „unstillbares sexuelles Verlangen“ hervorrufe.<br />

In den letzten Jahren gibt es immer wieder Versuche zu<br />

beweisen, dass Cannabis impotent mache. Dabei konnten<br />

anscheinend Auswirkungen auf die Schwimmgeschwindigkeit<br />

der Spermien festgestellt werden. Trotzdem bekommen<br />

Cannabis-Konsumenten genauso wie Nicht-Konsumenten<br />

Kinder, Cannabis macht jedenfalls im Normalfall nicht impotent.<br />

Problem-Konsumenten<br />

Als Problem-Konsumenten bezeichnet man Konsumenten, die<br />

Probleme mit ihrem Cannabis-Konsum haben, ihn also nicht<br />

mehr bewusst steuern und einteilen können. Ursachen hierfür<br />

können psychische oder soziale Probleme sein. Besonders<br />

häufig betroffen sind männliche Jugendliche. Täglicher Konsum<br />

größerer Mengen mit „harten“ Konsum-Formen wie Bong-<br />

Rauchen kann ein Symptom für Problem-Konsum sein. Wer<br />

merkt, dass er seinen Konsum nicht mehr im Griff hat, sollte<br />

auf Hilfsangebote zurückgreifen, da solcher Konsum oft<br />

gesundheitsschädlich ist und die zugrundeliegenden Probleme<br />

oft verschlimmert.<br />

R<br />

Rauchen<br />

Rauchen gefährdet die Gesundheit. Das Argument, dass<br />

Cannabis-Rauch deutlich mehr Krebs erregende Stoffe enthalte<br />

als Tabak-Rauch ist allerdings nicht sehr schlagkräftig: Als<br />

Cannabis-Konsument raucht man üblicherweise erheblich<br />

weniger Cannabis, als ein durchschnittlicher Tabak-Raucher<br />

Tabak raucht. Außerdem gibt es auch Möglichkeiten, Cannabis<br />

ohne Rauchen zu konsumieren. Entweder inhaliert man<br />

verdampftes THC durch einen Vaporizer oder man nimmt das<br />

THC über den Verdauungstrakt auf: in Keksen, Kuchen oder<br />

in Kakao gelöst.<br />

Rastafari<br />

Rastafarianismus ist eine besonders auf Jamaika verbreitete<br />

Religion. Sie gründet sich auf der Bibel und alten afrikanischen<br />

Traditionen und ist unter dem Eindruck der Sklaverei<br />

entstanden. Gläubige Rastafari tragen Dreadlocks, die sie meist<br />

mit einer als „Tam“ bezeichneten Strickmütze bedecken.<br />

Außerdem ernähren sie sich vegetarisch, arbeiten aus<br />

Überzeugung nur als Selbstständige, benutzen Cannabis, das<br />

sie als „Ganja“ bezeichnen zur Unterstützung ihres Glaubens,<br />

lesen sehr viel in der Bibel und verehren Haile Selassie, der<br />

Kaiser von Äthiopien war. Der Grad der Religionsausübung<br />

ist sehr unterschiedlich, das Ganja-Rauchen und die Dreadlocks<br />

sind am meisten verbreitet.<br />

Repression<br />

Als Repression wird der Druck bezeichnet, der von Seiten des<br />

Staates auf Cannabis-Konsumenten ausgeübt wird. Das<br />

beinhaltet nicht nur das Betäubungsmittelgesetz und seine<br />

Umsetzung, sondern auch verstecktere Repressionsmittel wie<br />

die Fahrerlaubnisverordnung, die es ermöglicht, regelmäßigen<br />

Cannabis-Konsumenten den Führerschein zu entziehen.<br />

S<br />

Samen<br />

Hanf-Samen werden nicht nur zur Aufzucht neuer Hanf-<br />

Pflanzen benötigt. Sie sind auch ein beliebtes Vogelfutter und<br />

auch für Menschen eine willkommene Nahrungsergänzung.<br />

Hanf-Samen enthalten das sehr gesunde Hanf-Öl, allerdings<br />

kein THC. Sie schmecken leicht nussig und in früheren Zeiten<br />

waren sie wegen ihres Nährstoff- und Fettgehaltes ein wichtiges<br />

Nahrungsmittel. Daher hatte Hanf auch oft den Beinamen<br />

„Arme-Leute-Kraut“.<br />

Schmerzen<br />

Hanf wird seit Jahrtausenden gegen Schmerzen verwendet.<br />

Selbst Queen Victoria nahm eine Hanf-Tinktur gegen<br />

Menstruationsbeschwerden ein. Die notwendige Dosis kann,<br />

je nach Einsatzgebiet, auch unterhalb der psychotropen Schwelle<br />

liegen, das heißt, dass eine Rauschwirkung nicht unbedingt<br />

notwendig ist. THC-ähnliche Substanzen spielen offenbar bei<br />

der Schmerzleitung eine wesentliche Rolle. Heutzutage kann<br />

es auch gegen Schmerzen bei Krebs- oder Aids-Erkrankungen,<br />

Multipler Sklerose und entzündlichen Darmerkrankungen wie<br />

Morbus Crohn verwendet werden. Es verbessert auch die<br />

Wirkung von opiumbasierten Schmerzmitteln wie Morphium,<br />

sodass diese in geringerer Dosierung mit weniger<br />

Nebenwirkungen gegeben werden können. Leider sind in<br />

Deutschland nur die sehr teuren synthetischen Präparate<br />

verschreibungsfähig und viele Krankenkassen verweigern die<br />

Erstattung.<br />

Stein<br />

Anderes Wort für Haschisch.<br />

Räucherstäbchen<br />

Gibt es in jedem Head-Shop. In<br />

einschlägigen Broschüren der Polizei wird<br />

besorgten Eltern erklärt, dass<br />

Räucherstäbchen benutzt werden, um den<br />

Haschisch-Rauch beim heimlichen Kiffen<br />

zu überdecken. Aber auch, wenn man<br />

gerade nicht heimlich kifft, können sie<br />

eine entspannte Atmosphäre schaffen.<br />

Sucht<br />

Der Begriff Sucht stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und<br />

bezeichnet abfällig den Alkoholismus des so genannten<br />

„Lumpenproletariates“. Dabei ist er auf das Wort „siecht“, also<br />

Siechtum, Krankheit, zurückzuführen. Die<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist dazu übergegangen,<br />

den Begriff „Sucht“ durch den Begriff „Abhängigkeit“ zu<br />

ersetzen.


Seit mittlerweile vielen Jahren hält sich, leider nicht nur auf<br />

Seite der Prohibitionisten, hartnäckig das Gerücht vom<br />

genmanipulierten Supergras. Kein Gerücht ohne Hintergrund,<br />

also hab ich mich mal auf Spurensuche begeben.<br />

Unter Genmanipulation versteht man die künstliche<br />

Veränderung des Erbgutes. Dieses besteht aus vier Säuren, den<br />

Bausteinen der DNA. Diese Säuren werden bei der<br />

Genmanipulation – vereinfacht gesagt – untereinander<br />

„ausgetauscht“ und ein Lebewesen mit neuen Eigenschaften<br />

entsteht. Italienische Wissenschaftler haben versucht, Hanf<br />

genetisch zu manipulieren, mit folgendem Ergebnis: „Laut den<br />

italienischen Forschern Tito Schiva und Saverio Alberti ist Hanf<br />

sogar gegen Genmanipulationen resistent“, so die<br />

„Sonntagszeit“ Nr. 7 vom 17. Februar 2002 in „Das Leuchten<br />

der Blumen“ „..Ziel der Studien war ursprünglich die<br />

Herstellung von handelsüblichem Hanf, der von unerlaubten<br />

Rauschmittelsorten zuverlässig unterschieden werden sollte.<br />

Doch erwies sich ausgerechnet Hanf gegen eine<br />

Genmanipulation resistent“.<br />

Soso, unsere Mädels haben also gar keinen Bock, sich in ihren<br />

Erbgutsträngen rumfummeln zu lassen, wie kommt es dann,<br />

dass weiterhin kräftig das Gegenteil behauptet wird? Schuld<br />

ist die Herbstzeitlose! Ja, ihr lest richtig, denn: die Knolle der<br />

wunderschönen Zierpflanze enthält Colchizin. Dieses<br />

hochgiftige und krebserregende Alkaloid, auch bekannt als<br />

Spindelgift, kann niedrig dosiert gegen Gicht helfen, ruft aber<br />

ebenso Mutationen bei Pflanzen hervor, deren Saatgut damit<br />

behandelt wurde. Die Überlebensquote von Samen, die mit<br />

Colchizin behandelt werden, beträgt zehn Prozent. Die<br />

überlebenden Pflanzen werden oft, nicht immer, ertragreicher.<br />

Der Grund: Die Erbanlagen wurden, einfach dargestellt,<br />

verdoppelt, nicht verändert. Es handelt sich um eine Mutation,<br />

also eine spontan auftretende oder herbeigeführte Veränderung<br />

des Erbgutes, die ständig in der Natur vorkommt. Die Pflanze<br />

ist jetzt polyploid, das heißt, sie hat nun mindestens drei<br />

vollständige Chromosomensätze, die jedoch im Gegensatz zur<br />

Genmanipulation unverändert sind.<br />

Gen-Gras – ein modernes Weihnachtsmärchen und sein Hintergrund<br />

Diese Wirkung ist schon seit 1934 bewiesen und noch viel<br />

länger wird auf dem Gebiet geforscht. Unter anderem wurde<br />

durch die Behandlung mit Colchizin eine neue Getreidesorte<br />

(Triticale: Kreuzung aus Weizen und Roggen, siehe Foto)<br />

geschaffen, die schon Jahrzehnte bei uns als Viehfutter und als<br />

Rohstoff für Backwaren, Bier und Breie kultiviert wird. Gleiches<br />

gilt für Rüben, diverse Futterpflanzen, und beispielsweise auch<br />

für Stiefmütterchen. Die Anwendung von Colchizin gilt in<br />

Botanikerkreisen als gängigste Methode, Polyploide herzustellen<br />

und wurde schon bei fast allen bekannten Kulturpflanzen<br />

angewendet.<br />

Herbstzeitlose<br />

Was das mit Gras zu tun hat? Natürlich gab es auch in Grower-<br />

Kreisen bereits in den Siebzigerjahren Menschen, die, nachdem<br />

sie ein paar Bio-Bücher gewälzt hatten, mit Colchizin<br />

experimentierten, der bekannteste unter ihnen war Tim Leary<br />

(von dem böse Zungen behaupten, er hätte durch den<br />

ungeschützten Umgang mit Herbstzeitlosen-Extrakt später<br />

Krebs bekommen). Die Ergebnisse entsprachen wohl nur<br />

teilweise den Erwartungen und es war außerdem sehr<br />

aufwendig, Samen mit Colchizin zu behandeln. Die niedrige<br />

Überlebensquote, die aufgrund von Giftrückständen auftretende<br />

Ungenießbarkeit der mindestens ersten beiden Generationen<br />

und vor allem die nicht zu unterschätzende Gesundheitsgefährdung<br />

beim Hantieren mit der Substanz, verhinderten<br />

eine großflächige Verbreitung dieser Methode. Auch sind die<br />

Folge-Generationen lange nicht so stabil wie bei durch natürliche<br />

Selektion gewonnenem Saatgut, einfach gesagt: Die Produktion<br />

von Samen durch natürliche Selektion ist sowohl in Bezug auf<br />

den Ertrag als auch auf die Stabilität einer Sorte wirtschaftlicher<br />

und unkomplizierter. Deshalb hat sich diese als einzige<br />

durchgesetzt.<br />

Ob polyploide Sorten, die es zweifelsohne gibt, nun durch<br />

natürliche Mutation oder durch früheres Herumexperimentieren<br />

mit Herbstzeitlosen-Extrakt entstanden sind, lässt sich<br />

heutzutage nicht mehr nachvollziehen. Das gilt jedoch auch<br />

für viele der Pflanzen, die wir täglich essen. Fest steht: Alle<br />

Samenbanken und seriösen Züchter arbeiten nur mit Hilfe<br />

natürlicher Selektion, die Frankenstein-Methode der Colchizin-<br />

Behandlung wird höchstens noch von gewissenlosen Hobby-<br />

Biologen angewandt, denen aber Zeit und Mittel, ihr Saatgut<br />

weiter zu verbreiten, glücklicherweise nicht zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Die gleiche Methode, die bei der Hanfsamen-Behandlung<br />

angeblich Gen-Gras hervorruft, wird seit 1960er-Jahren an<br />

nahezu jeder Kulturpflanze angewandt, auch im Freiland. Also<br />

können wir davon ausgehen, dass unser Hanf mit Sicherheit<br />

nicht mehr oder weniger genmanipuliert ist als unser Brot.<br />

Erfolgreiche Versuche, künstliche Mutationen zu erzeugen, hat<br />

es zweifelsfrei gegeben, die Methode konnte sich jedoch, anders<br />

als bei vielen Lebensmitteln, bei Cannabis nicht durchsetzen<br />

guerilla growing<br />

Weizentrtikale (mitte) Roggen seit Jahren auf unseren Tellern<br />

und hat mit Genmanipulation im heutigen Sinne nichts zu tun.<br />

Wer nun auf die Idee kommt, so etwas selbst auszuprobieren,<br />

denen sei gesagt: Finger weg, der Kontakt mit Colchizin ist<br />

schon in geringen Mengen krebserregend und es bedarf eines<br />

professionellen Labors und einer fundierten Ausbildung, um<br />

gefahrlos mit dem Gift umzugehen. Der Umgang damit ist<br />

sinnvoller weise genehmigungspflichtig. Auch wäre es ein<br />

Unding, wenn jemand solches Saatgut in den Umlauf brächte.<br />

Deshalb gibt es hier auch keine Anleitung.<br />

Auch die leicht angestiegenen THC-Gehalte in einigen Sorten<br />

lassen sich ausschließlich auf natürliche Auslese zurückführen,<br />

hier eine Genmanipulation als Grund aufzuführen ist blanker<br />

Unsinn. Auch sind dies oft zitierte „Spitzenwerte“ aus den<br />

offiziellen Statistiken, ein signifikanter Anstieg des THC-<br />

Gehaltes in Bezug auf die Gesamtmenge an beschlagnahmten<br />

Cannabis-Produkten wurde nie festgestellt. Also, Herr Raab,<br />

Frau Schmidt und wie sie alle heißen: erst informieren, dann<br />

plakatieren, außerdem: Bei einer Legalisierung wären die<br />

Mitglieder der Saatgut-Lobby sicher die Ersten, die laut über<br />

eine Notwendigkeit von Hanfpflanzen-Mutanten nachdächten.<br />

5<br />

KIMO


6<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

guerilla growing<br />

Die Ein-Gramm-pro-Watt-Hürde ist ein fester Begriff unter<br />

Indoor-Farmern geworden. Sie gilt vielen als Ziel – anderen<br />

als unsinniger Schwanzvergleich. Einige meinen, es müsste in<br />

Gramm pro Kilowattstunden gerechnet werden – andere wollen<br />

auch den Kenntnisstand des Gärtners mit einbeziehen. Ich<br />

möchte euch nur meine Meinung zu grow-technischen<br />

Schwanzlängenvergleichen geben!<br />

Mehr geht nicht!<br />

Seit ich mich mit dem Indoor-Growing beschäftige, gibt es von<br />

Breedern, Growern und Autoren Ertragsangaben in Gramm<br />

pro Watt (g/W) – aber was sagt uns eine Ertragsangabe in g/W<br />

wirklich und was besagt sie nicht? Bevor ich näher darauf<br />

eingehe, warum ich die Angabe in g/W für sinnvoll halte und<br />

warum ich weitergehende Angaben wie Gramm-pro-für-dengesamten-Grow-aufgewendeten-Kilowatt-pro-Stunde<br />

(kW/h),<br />

je nach Länge der Wuchsphase und der Blühdauer für<br />

nichtssagend halte, möchte ich ein kleines Beispiel anführen:<br />

Beim Hochsprung zählt ebenfalls nur die gesprungene Höhe<br />

– ganz unabhängig davon, wie lang der Anlauf des Springers<br />

war, wie schnell er war, seit wie vielen Jahren er trainiert,<br />

welche Schuhe er trägt und wie das Wetter war, als er<br />

gesprungen ist. Am Ende zählt nur was hinten raus kommt –<br />

das ist im Growing nicht anders als bei den meisten Dingen,<br />

bei denen Menschen ihre Erfolge miteinander vergleichen –<br />

wollen.<br />

Ähnlich sehe ich das Gramm pro Watt betreffend. Egal mit<br />

welcher Sorte, in welcher Zeit, unter Einsatz wie vieler kW/h<br />

was rauskommt – wirklich etwas vergleichend aussagen kann<br />

nur das g/W-Verhältnis. Dabei ist die fast schon magisch<br />

mystifizierte Ein-g/W-Lichtenergie-Grenze gar nicht mal das<br />

entscheidende Kriterium. Denn alle Mengenvergleiche sagen<br />

überhaupt nichts aus über die Qualität der Rauchware, nichts<br />

über das Blüten-Blattverhältnis, über den Geschmack oder über<br />

den Turn. Wenn es darum geht, nur die schiere Ertragsmenge<br />

mit der von anderen Gärtnern zu vergleichen – bietet sich ein<br />

g/W-Vergleich an. Er gibt ja nichts weiter an als den Ertrag in<br />

Gramm pro eingesetztem Lichtwatt. Ein Vorteil des g/W<br />

Vergleiches ist, dass sich die Erträge verschiedener „Sorten“<br />

und Strains mit einander vergleichen lassen. Nicht nur bei<br />

einem Gärtner, sondern bei allen Gärtnern – egal ob sie eine<br />

400- oder eine 600 W-Lampe einsetzen, egal welchen Dünger<br />

sie auf welchem Substrat verwenden und ganz egal seit wann<br />

der Gärtner schon gärtnert.<br />

Berichten viele Grower von guten g/W-Erträgen einer<br />

bestimmten Genetik, so ist dies ein deutliches Zeichen dafür,<br />

dass es sich um eine ertragreiche Genetik handelt. Wobei das<br />

immer noch nichts über die Qualität der Rauchware besagt.<br />

Würde in derartige Vergleiche unter anderem die insgesamt<br />

für den Grow aufgewandte Energie, die Marke und das Alter<br />

des Leuchtkörpers, die Temperatur der Nährlösung die<br />

Erfahrung des Gärtners mit einfließen, wären die Ergebnisse<br />

nicht mehr miteinander vergleichbar. Niemand könnte aus den<br />

vielen grundverschiedenen Ergebnissen eine Erkenntnis ziehen.<br />

Keiner wüsste, ob ein guter Ertrag nun an der Genetik, dem<br />

Alter und der Marke des Leuchtkörpers oder an der Erfahrung<br />

des Gärtners liegt. Für den Einzelnen sollten die Ertragsangaben<br />

in g/W lediglich ein Anhaltspunkt sein, der ihm dabei hilft<br />

eine „Sorte“ auswählen zu können, die in etwa den<br />

Ertragserwartungen des Growers entspricht. Außerdem ist das<br />

Verhältnis aus Trockenertragsgewicht und dem in der Blütezeit<br />

eingesetzten Leuchtkörper (in W) ein guter Anhaltspunkt, um<br />

für sich selbst rein quantitativ abschätzen zu können, wie<br />

erfolgreich der Grow abgelaufen ist.<br />

Dabei sollte ein viel größeres Augenmerk wieder auf die Qualität<br />

der Ware gelegt werden. Mir ist es völlig egal, ob jemand die<br />

„magische“ Ein-Gramm-pro-Watt-Hürde nimmt oder nicht,<br />

stattdessen interessiert mich, wie ein Gramm des Ertrages<br />

schmeckt, wie es sich in mir bemerkbar macht, wie lange der<br />

Turn anhält und was für ein Gefühl mir der Turn vermittelt.<br />

Es spielt keine wirkliche Rolle, ob Grower A mit einer<br />

bestimmten Sorte insgesamt drei Gramm mehr oder weniger<br />

geerntet hat als Grower B, wenn mich ein Gramm Gras des<br />

einen Growers deutlich weiter schickt als ein Gramm des<br />

anderen. Gärtner, die ihre Pflanzen vor der Ernte nicht spülen,<br />

um die „magische“ Marke zu erreichen, ernten von mir nichts<br />

als schieres Unverständnis! Ich wehre mich dagegen die<br />

Ertragsmenge als einzigen „Standard“ anzuerkennen, der eine<br />

Aussage über die Leistungen einer Genetik und eines Growers<br />

erlaubt. Niemand wird sich Zustände wie bei den<br />

Ertragswinzern wünschen, wo zeitweise mit übelsten Tricks<br />

nachgeholfen wird, um ja den höchsten Ertrag einzufahren.<br />

Deshalb fordere ich immer noch ein Reinheitsgebot für Weed<br />

– so wie es dies für deutsche Biere schon seit Jahrhunderten<br />

gibt.<br />

Entscheidend ist die Qualität der Genetik. Mit schlechten<br />

Erbanlagen erzielt niemand beste Resultate – weder qualitativ<br />

noch quantitativ. Und nicht immer ist eine gute Genetik eine<br />

Frage des Seed-Preises. Lasst euch in dieser Hinsicht nicht<br />

verarschen, sondern informiert euch im Internet bei den<br />

bekannten Sortendatenbanken, schaut euch die Grow-Reports,<br />

die Ergebnisse und Rauschberichte anderer Grower an. Dann<br />

wählt Samen mit hochqualitativen Genen aus, welche einen<br />

guten Turn bei einem guten Geschmack versprechen und schaut<br />

nicht zu deutlich auf die g/W-Angaben der Breeder!<br />

Kein kommerzieller Grower kann so auf die<br />

qualitätsbestimmenden Faktoren eingehen wie ein<br />

Eigenbedarfsgärtner in einem Land, in dem der Anbau von<br />

Hanf zur Deckung des Eigenbedarfes erlaubt ist!<br />

Max Air – HBBerlin und mehr ...<br />

Mehr zum Thema:<br />

http://forum.hanfburg.de/fhb/forumdisplay.php?f=176


Wie Pflanzen die Welt um sich herum wahrnehmen und<br />

miteinander kommunizieren Teil II<br />

Gerüche<br />

Nach der Lektüre des ersten Teils könnte man den Eindruck<br />

erhalten, dass Pflanzen in Feindschaft miteinander leben und<br />

einander nur deshalb wahrnehmen, weil sie um Licht und<br />

Nährstoffe konkurrieren. Dies ist jedoch nur zum Teil wahr.<br />

Pflanzen warnen einander auch vor drohenden Gefahren, wie<br />

fressgierigen Tieren und Insekten. Wird eine Pflanze angefressen,<br />

scheidet sie Stoffe aus, die sie weniger appetitlich machen.<br />

Daneben setzt sie auch andere Stoffe frei, um Pflanzen in ihrer<br />

näheren Umgebung vor dem drohenden Unheil zu warnen.<br />

Bei diesen Stoffen, die sowohl über- als unterirdisch<br />

ausgeschieden werden können, handelt es sich für gewöhnlich<br />

um Geruchsstoffe. Dies ist zum Beispiel bei einem Befall mit<br />

Spinnmilben der Fall. Die gewarnten Nachbarpflanzen bilden<br />

daraufhin selbst auch Geruchsstoffe, wodurch sie einerseits<br />

wiederum andere Pflanzen warnen und sie andererseits nicht<br />

mehr so anziehend auf Spinnmilben wirken. Diese Strategie<br />

stößt beim Indoor-Anbau jedoch an ihre Grenzen. Spinnmilben<br />

haben in einem Wachstumsraum verständlicherweise weniger<br />

Auswahl und sind daher gezwungen, mit einer weniger<br />

schmackhaften Mahlzeit vorlieb zu nehmen.<br />

Aber glaubt nun ja nicht, dass Pflanzen jedes Mal, wenn ein<br />

Blatt einreißt, in Panik ausbrechen und einander Warnungen<br />

„zurufen“. Pflanzen wissen genau, wann sie von Schädlingen<br />

angefressen werden, da sie deren Speichel erkennen. Sie wissen<br />

sogar haargenau, um welche Schädlinge es sich handelt und<br />

geben diese Information weiter. Übrigens sind nicht nur<br />

Pflanzen in der Lage, diese Signalstoffe wahrzunehmen.<br />

Raubmilben und andere natürlichen Feinde der Schädlinge<br />

werden von diesen Signalstoffen ebenfalls angelockt. Die<br />

Evolution hat dafür gesorgt, dass sie wissen, dass dort, wo der<br />

Geruch am stärksten ist, eine köstliche Mahlzeit auf sie wartet.<br />

Unterirdisch kommunizieren Pflanzen auch mit anderen<br />

Organismen. So werden bei einem Mangel an Nährstoffen<br />

beispielsweise bestimmte Schimmelpilze und Bakterien zu<br />

Hilfe gerufen. Dazu scheiden die Pflanzen winzige Mengen<br />

bestimmter Stoffe aus. Im Gegenzug dafür, dass die<br />

Mikroorganismen Nährstoffe für die Pflanzen erschließen,<br />

stellen ihnen die Pflanzen energiereiche Stoffe (Zucker) zur<br />

Verfügung. Nebenbei tragen die Mikroorganismen auch dazu<br />

bei, den Widerstand der Pflanze gegen Bodenkrankheiten<br />

sowie deren Trockenresistenz zu erhöhen.<br />

Mit den Händen sprechen?<br />

Es ist allerorts bekannt, dass immer wieder behauptet wird,<br />

dass Pflanzen besser gedeihen, wenn man mit ihnen spricht.<br />

Obwohl sich Wissenschaftler seit langem mit der Frage<br />

beschäftigen, ob Pflanzen positiv auf Sprache reagieren, wurde<br />

bis heute noch kein überzeugender Beweis dafür erbracht. Es<br />

gibt jedoch Menschen, die den positiven Einfluss von Sprache<br />

auf Pflanzen selbst bezeugen können. Dies lässt sich<br />

möglicherweise dadurch erklären, dass sie nicht nur mit den<br />

Pflanzen reden, sondern sie dabei auch berühren. Pflanzen<br />

verfügen nämlich auch über einen Tastsinn. Dies haben<br />

Wissenschafter bei einem Test mit Pflanzenhormonen<br />

herausgefunden. Dabei stellte sich heraus, dass nicht nur<br />

Pflanzen, denen das Hormon, sondern auch Pflanzen, denen<br />

ein wirkungsloser Stoff verabreicht wurde, kleiner blieben. Die<br />

Ursache für den kleineren Wuchs lag in der Berührung der<br />

Pflanzen während der Verabreichung des Hormons. Pflanzen<br />

bleiben demnach kleiner, wenn man sie berührt.<br />

Wie lässt sich damit der positive Einfluss von Berührungen<br />

auf Pflanzen erklären? Pflanzen bleiben nicht nur kleiner, sie<br />

blühen auch länger. Bei den Erzählungen handelt es sich auch<br />

meistens um blütentragende Pflanzen wie z. B. Rosen. Neben<br />

einer verzögerten Blüte und einem kleinen Wuchs haben<br />

Pflanzen, die häufig berührt werden, auch kleinere Blätter, eine<br />

verminderte Photosynthese und sie altern schneller. Woran es<br />

liegt, dass die Entwicklung und das Wachstum von Pflanzen<br />

00000 >> 21300 >> 45000 >> 76000 >><br />

Crazy Headshop<br />

Bahnhofstr. 10<br />

01968 Senftenberg<br />

Nirwana Headshop<br />

Taubenstr.1a<br />

03046 Cottbus<br />

Headshop Metropol<br />

Spitalstraße 32 a<br />

04860 Torgau<br />

Shiva`s Garden<br />

Große Brunnenstr. 1<br />

06114 Halle<br />

www.Honigmond-quedlinburg.com<br />

Gildschaft 1<br />

06484 Quedlinburg<br />

LEGAL<br />

Heinrichtstrasse 52<br />

07545 Gera<br />

PRO-FUMO<br />

Grossbeerenstr. 64<br />

10963 Berlin<br />

Hemp Galaxy<br />

Liebauerstr 2<br />

10245 Berlin<br />

www.flashback.de<br />

Wolliner Strasse 51<br />

10435 Berlin<br />

Gras Grün<br />

Oranienstr. 183<br />

10999 Berlin<br />

Sun Seed Bank<br />

Amsterdamerstr. 23<br />

13347 Berlin<br />

Sensi Soldier<br />

Schanzenstr. 10<br />

20357 Hamburg<br />

www.Hanfnetz.de<br />

Lindenstr.4<br />

21244 Buchholz<br />

www.smoke-temple.de<br />

Salzstrasse 7<br />

21335 Lüneburg<br />

Happiness<br />

Grosse Burgstr. 44<br />

23552 Lübeck<br />

Harlequin Headshop<br />

Kirchstr. 39<br />

23795 Bad Segeberg<br />

Grasshopper<br />

Langemarkstrasse175<br />

28199 Bremen<br />

Join The Party Headshop<br />

Detmolder Straße 51<br />

33604 Bielefeld<br />

www.groovy.de<br />

Groovy Headshop & Growshop<br />

Kurze Geismarstraße 6<br />

37073 Göttingen<br />

CHILL OUT<br />

Stummriegestraße 15<br />

37671 Höxter<br />

Plan B Headshop<br />

Republikstraße 56<br />

39218 Schönebeck<br />

Indian Sun Headshop<br />

Pommernstr. 20<br />

41462 Neuss<br />

Kiosk a´nna Bahn<br />

Am Bahnhof 1<br />

42799 Laichlingen<br />

Freakshop smokey<br />

Hochstr. 5 - 7<br />

42853 Remscheid<br />

Green Planet<br />

Ringofenstr. 37<br />

44287 Dortmund<br />

North-Side Store<br />

Altenessener Str.448<br />

45329 Essen<br />

Freakshop<br />

Friedrich Ebert Str.46<br />

45468 Mühlheim / Ruhr<br />

www.ohrwurm-recordstore.de<br />

Bahnhofstr. 32<br />

48431 Rheine<br />

ULLa Versandhandel<br />

Gustavstr. 6-8<br />

50937 Köln<br />

www.galactic.de<br />

Thomas-Mann-Str. 38<br />

53111 Bonn-Zentrum<br />

Merlins Headshop<br />

Bahnhofstr.15<br />

57462 Olpe<br />

Mr. Smoker (Head&Growshop)<br />

Saalstr. 40<br />

07318 Saalfeld/Saale<br />

NEUTRAL Headshop<br />

Fahrgasse 97<br />

60311 Frankfurt<br />

BONG Head- & Smartshop<br />

Elisabethenstr. 21<br />

60594 Frankfurt<br />

KnasterboX<br />

Schnurstr. 11-13<br />

63450 Hanau<br />

Galerie Ganesha<br />

Große Gasse 15<br />

64720 Michelstadt<br />

www.greensmile.de<br />

Kämmererstr. 69<br />

67547 Worms<br />

Glasshouse<br />

Vordere Karlstr.37<br />

73033 Göppingen<br />

www.Planet-Plant.de<br />

Rollingerstr. 2<br />

76642 Bruchsal<br />

Highlight<br />

Alte Lange Str. 2<br />

77652 Offenburg<br />

www.trend-center.com<br />

Industriepark 306<br />

78244 Gottmadingen<br />

Hanf Center<br />

Moststrasse 4<br />

90762 Fürth<br />

Hanf Center<br />

Helmstr. 9<br />

91054 Erlangen<br />

Blubba Headshop<br />

Turnitzstraße 12<br />

91522 Ansbach<br />

Hanferlebniswelt BOB<br />

Am Römling 3<br />

93047 Regensburg<br />

Rauchhaus<br />

Maximilianstrasse 13<br />

95444 Bayreuth<br />

Hanf Center<br />

Obere Königsstrasse 27<br />

96052 Bamberg<br />

Smoukit Grashüpfer<br />

Head & Growshop<br />

Hauptstraße 69<br />

97493 Bergrheinfeld<br />

www.biocultivator.de<br />

Marktstr. 37<br />

99735 Bielen<br />

B1 Head- & Growshop<br />

Bochumer Str. 30<br />

99734 Nordhausen<br />

Smo-King<br />

Pfortenstr. 10<br />

99867 Gotha/Thü<br />

Austria<br />

House of Reggae<br />

Erzherzog Karl Str. 14<br />

01220 Wien<br />

guerilla growing<br />

durch Berührungen beeinflusst werden, kann zur Zeit nicht<br />

genau erklärt werden; Sicher ist jedoch, dass häufige<br />

Berührungen zu geringeren Ernteerträgen führen.<br />

Hören<br />

Blumen per Lumen<br />

Neustift Ecke /Ziglergasse 88-90<br />

01070 Wien<br />

www.puffandstuff.at<br />

Müllner Hauptstraße 12<br />

05020 Salzburg<br />

www.hanfin.com<br />

St. Julienstr. 8<br />

05020 Salzburg<br />

Hanf im Glück<br />

Münzgrabenstr. 5<br />

08010 Graz<br />

DeSjamaan & Hemcy AUSTRIA<br />

Kirchberg 112<br />

08591 Maria Lankowitz<br />

Luxemburg<br />

Placebo Headshop<br />

41 Avenue de la Gare<br />

16 11 Luxemburg<br />

Schweiz<br />

Bio Top<br />

Rheinstrasse 38<br />

08200 Schaffhausen<br />

www.bulletshop.ch<br />

Glockengasse<br />

09000 St.Gallen<br />

Bullet Shop<br />

Brühlgasse 35/37<br />

09000 St.Gallen<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

Obwohl man bei Pflanzen noch keine spezifischen Organe<br />

gefunden hat, mit denen sie Laute wahrnehmen können,<br />

reagieren sie auf Musik und können diese von „normalen“<br />

Lauten unterscheiden. Die Erforschung des Einflusses von<br />

Tönen und Musik auf das Wachstum und die Entwicklung von<br />

Pflanzen ist noch ein relativ neues Wissenschaftsgebiet. Mehr<br />

zu diesem Thema ist in den Artikeln über den Einfluss von<br />

Musik auf Cannabis nachzulesen (HaJo 10,11/05).<br />

Und was gibt es sonst noch zu sagen?<br />

Ist es möglich, dass Pflanzen noch mehr Sinnesorgane haben,<br />

von denen wir bis jetzt nur noch keine Ahnung haben? Wenn<br />

man dem Buch „Das geheime Leben von Pflanzen” (englischer<br />

Titel: „The Secret Life of Plants") glauben darf, schon! Obwohl<br />

das Buch ein Bestseller war, kamen viele Wissenschaftler<br />

seinerzeit – trotz der hohen durch das Buch geweckten<br />

Erwartungen – zu dem Schluss, dass es für die Wissenschaft<br />

mehr als unbrauchbar war. Allerdings erweisen sich jetzt, 35<br />

Jahre nach Erscheinen dieses Buches, manche Behauptungen<br />

als doch nicht so bizzar. So hat sich inzwischen gezeigt, dass<br />

Pflanzen sehr wohl miteinander kommunizieren und auf Musik<br />

reagieren; allerdings auf ganz andere Weise, als in dem Buch<br />

geschildert wurde.<br />

Pflanzen verfügen genauso wie andere Lebewesen über<br />

Sinnesorgane. Pflanzen riechen, schmecken, sehen, hören und<br />

fühlen, nur auf eine andere Art und Weise wie wir. Und sie<br />

wissen genau, wo oben und unten ist. Pflanzen können sich<br />

ein gutes Bild von ihrer Umgebung machen und diese scheinbar<br />

wohl überlegt beeinflussen. Sollten Pflanzen tatsächlich über<br />

weitere Sinnesorgane verfügen, werden Wissenschaftler diese<br />

mit Sicherheit eines Tages entdecken – ganz gleich, ob inspiriert<br />

durch phantastische oder esoterische Mythen oder nicht.<br />

7<br />

Ir. D. Kroeze, CannaResearch<br />

>>lokal >>direkt >>effektiv<br />

der Branchenführer des Hanf Journals<br />

Damit die Kiffer deiner Region auch deinen<br />

Shop finden trage dich in den Brachenführer<br />

“kauf da!” für nur 240,- Euro im Jahr ein.<br />

Infos: zentrale@hanfjournal.de<br />

Unter www.hanfjournal.de/kaufda.pdf findest<br />

du das Bestellformular


8<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

wirtschaft<br />

Januar-Gewinnspiel<br />

Falls ihr an Weihnachten nicht schon genug<br />

abgestaubt habt und uns eine Frage richtig<br />

beantwortet, könnt ihr bei uns drei Hammerpreise<br />

absahnen.<br />

Die schlaue Frage:<br />

Warum ist der Rauch einer Bong kühl?<br />

. Weil er komprimiert ist.<br />

. Weil er feucht ist.<br />

. Weil er gefiltert ist.<br />

1. Preis:<br />

Pocketbong (rot)<br />

MyLittleDiamonds.com presents:<br />

„Operation:Pipeworks” (DVD / 70 min.)<br />

Graskönig (Kartenspiel für 2–7 Spieler)<br />

Clipper-Feuerzeuge (fire-flow)<br />

2. Preis:<br />

Dokumentation „Home Growing“ (DVD/42 min.)<br />

Grow The Planet: „Das interactive Growspiel“ (Spiel<br />

für 2–6 Spieler)<br />

Hanf Journal Grinder (Holz)<br />

Clipper-Feuerzeuge (fire-flow)<br />

3. Preis:<br />

Grow The Plant: „Das interactive Growspiel“ (Limited<br />

Edition) (Spiel für 2–6 Spieler)<br />

Hanf Journal Grinder (Holz)<br />

Clipper-Feuerzeuge (fire-flow)<br />

E-Mail an gewinnen@hanfjournal.de<br />

Einsendeschluss: 31.01.2006<br />

Buy four, get five<br />

der Leo-Versand sagt „Danke“!<br />

Der Leo-Versand feiert sein zehnjähriges Jubiläum mit vielen<br />

Dankeschön-Preisen. Angefangen in einem Hinterhof in<br />

Emmendingen, entwickelte sich langsam aber stetig ein überaus<br />

großes Angebot, das einen mittlerweile 100-seitigen Katalog<br />

umfasst. Dort gibt es alles, was zu einem etwas anderen Lifestyle<br />

gehört, natürlich auch all jene Dinge, die unsere LeserInnen<br />

interessieren. Schaut einfach bei Rainer im Laden vorbei und<br />

überzeugt euch selbst oder werft einen Blick in den Onlineshop.<br />

Einen gratis Katalog gibt es unter 01 80 522 52 20.<br />

Wir gratulieren – auf die nächsten zehn Jahre!<br />

Mehr zum Thema:<br />

www.leo-versand.de<br />

Drugcount:<br />

Unser Staat ist pleite und wir zählen mit. Was ihr hier seht ist der<br />

Stand zum Redaktionsschluss drei Tage vor Weihnachten.<br />

Wahrscheinlich müssten die Zahlen noch nach oben korrigiert werden,<br />

wenn es verlässliche Zahlen über den tatsächlichen Jahresverbrauch<br />

für Cannabis gäbe. Interessant wären in diesem Zusammenhang<br />

Flusswasseranalysen, die die Konzentration von Drogenabbauprodukten<br />

im Abwasser bestimmten. Solche wurden im Raum<br />

Düsseldorf durchgeführt und wiesen eine sehr viel höheren Anteil an<br />

Koks auf als bisher offiziell geschätzt. Auf Cannabis wurde (leider)<br />

nicht getestet.<br />

Auch nicht einberechnet sind bei drugcount die Arbeitsplätze, die eine<br />

Legalisierung schaffen würde.<br />

Mehr zum Thema:<br />

www.drugblog.de<br />

Metrop<br />

konzentrierte Pflanzenkraft<br />

Der Düngermarkt ist groß und mittlerweile fast schon<br />

unübersichtlich. Metrop hat sich zum Ziel gesetzt, dem Kunden<br />

ein einfaches Baukastenprinzip von konzentrierten, sortenreinen<br />

Düngern und Nährstoffen anzubieten, ohne dabei durch eine<br />

riesige Zahl von Produkten zu verwirren. So gibt es zwei<br />

Grunddünger, MR1, für die Wuchs- und MR2 für die Blütephase,<br />

ein Wurzel-Präparat (Amino Root) und ein Blühstimulator<br />

(Amino Bloom) sowie ein Kalzium-Präperat (CalGreen). Diese<br />

wurden in den Niederlanden in Zusammenarbeit mit zwei<br />

Forschungslaboratorien, eines zuständig für Nährstoffanalysen<br />

und Zusammensetzung der Grunddünger, das andere für die<br />

Entwicklung von Stimulanzien, entwickelt und sind,<br />

unterschiedlich dosiert, auf allen gängigen Medien einsetzbar.<br />

Durch die Verwendung konzentrierter, schwermetallfreier und<br />

hochqualitativer Inhaltsstoffe ist es Metrop gelungen, eine<br />

genau auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmte<br />

Nährstoffkombination anzubieten, die in Kombination mit dem<br />

„Kweekschema“ (Nährstoff-Tabelle) eine optimale Versorgung<br />

der Pflanze während Wuchs, Vorblüte und Blüte gewährleistet.<br />

Alle Metrop Produkte sind hochkonzentriert, daher ist nur eine<br />

sehr geringe Dosierung notwendig, eine 250-Milliliter-Flasche<br />

Grunddünger reicht beispielsweise für 600 Liter (!) Wasser.<br />

Deshalb soll an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen<br />

werden, dass die GrowerInnen beim Düngerkauf nicht nur auf<br />

den Preis sondern auf das Verhältnis Preis zu Nährstofflösung<br />

in Litern schauen sollten.<br />

Erste Lesertests mit MR1 und MR2 verliefen übrigens sehr<br />

vielversprechend ...<br />

Mehr zum Thema:<br />

www.metrop.nl/d/2%20index%20welkom%20duits.htm


Rolys Silberscheiben des Monats Januar<br />

Roland Grieshammer<br />

>> Hip Hop<br />

>> Lounge<br />

Q-Point – Nothing Else<br />

(mole listening pearls)<br />

Die Alchemie beschäftigte sich im<br />

17. Jahrhundert vergeblich damit,<br />

aus verschiedenen edlen Metallen<br />

und Gasen künstlich Gold<br />

herzustellen. Für den Schweizer<br />

Produzenten und Gitarristen Eric<br />

Hunziker ist dies für sein Projekt<br />

Q-Point ein leichtes Vergnügen.<br />

Unter der teilweise glatten<br />

Oberfläche schlummern dezent eingesetzte<br />

Rückwärtsschlaufen, suggestives Gitarrenblubbern, zwischen<br />

den goldenen und souligen Nuancen glänzt die Stimme der<br />

New Yorker Sängerin Yasmine Meguid, die teilweise ganz<br />

schön unter die Haut geht. Gleich der Titeltrack „Nothing<br />

Else“ und „Tomorrow” überzeugen mit ihrer Feinfühligkeit.<br />

Die Songs erzählen von der Liebe, der Kraft der Träume und<br />

von inneren Reisen. Den Groove bei der Produktion besorgen<br />

die Musiker Marius Peyer (drums, percussion, additional<br />

programming) und Wolfgang Zwiauer (bass). Eric Hunziker<br />

selbst begeistert vor allem mit seiner E-Gitarre, unterstützt<br />

von einem umfangreichen Effektboard, was mich gerade bei<br />

seinem „Oracle“ und dem wundervollen „Natural“ extrem<br />

hin- und herschiebt. Im nachfolgenden „Back To You“ gibt’s<br />

wieder einen sehr souligen Vibe über Down- und Breakbeats.<br />

Nach dem erwartungsvollen Interlude „Almost There“ mag<br />

ich bei „Resemblance“ vor allem den warmen Basslauf, der<br />

durch die melancholischen Melodie ganz gut ins Szene gesetzt<br />

wird. Auch „Flow” kommt sehr gemütlich angeflossen. „This<br />

Is How I Wanna Feel” animiert geradezu, sich mitten auf eine<br />

Straßenkreuzung zu stellen und die Hände mit voller<br />

Glückseligkeit in den Himmel zu strecken. „Double-Cross”<br />

klingt anfangs ziemlich rückwärts, um sich schließlich doch<br />

nach vorne zu spulen. „Into My Mind” besticht durch<br />

hymnischen Flavour, „R.A.W.” ist sehr trippy, wogegen<br />

„Smiling“ wohl wieder für sich spricht. Und mit „Chase” endet<br />

die Reise ins Innere recht groovy. Q-Point’s alchemistischer<br />

Mix aus Songs und instrumentalen Tracks zwischen edlem<br />

Pop, groovigem Elektro, warmen TripHop- und Drum&Bass-<br />

Sounds lassen sein Album „Nothing Else“ wie einen Goldbarren<br />

in der Sonne glänzen.<br />

www.mole.de<br />

Jonesmann – SJ<br />

(bozz / subword)<br />

Samson Jones aka Jonesmann<br />

stammt aus dem Frankfurter<br />

Viertel Bonames im Norden der<br />

Stadt, einen Katzensprung entfernt<br />

von der berüchtigten Nordweststadt,<br />

und kann schon auf eine<br />

recht respektable Karriere<br />

zurückblicken. Über Bassröhre D-<br />

Flame lernte er 1992 Jeyz und Azad<br />

kennen, in deren Umfeld er auch die ersten musikalischen<br />

Gehversuche startete. Viel arbeitete er mit Roey Marquis II.<br />

zusammen, auf dessen Alben er stets vertreten war. Und so<br />

gehörte er auch zu den ersten Künstlern, die von Azad Mitte<br />

2004 auf dessen eigenem Label „Bozz-Music“ gesignt wurden.<br />

Am 13. Januar 2006 veröffentlicht Jonesmann sein Solo-<br />

Debütalbum „SJ“, was von Bozz Producer Sti, Monroe, Brisk<br />

Fingaz, P und dem Hamburger PhreQuincy produziert wurde.<br />

Jonesmann verfügt nicht nur über einen sehr guten Flow, er<br />

gibt mit seiner wohltuenden Stimme auch hochwertige R’n’B-<br />

Hooklines zum Besten, eine Fähigkeit, die vielen Rappern<br />

völlig abgeht, obwohl sich die meisten daran versuchen. Doch<br />

findet man auf seinem Longplayer auch jonestypische<br />

Battlesongs wie „Der Bär“ oder „Kein Platz“, in denen er sein<br />

Talent untermauert, selbst bei schnellen Punchlines nie seine<br />

Lockerheit zu verlieren. Im Gegensatz dazu beschreibt Jones<br />

auf Tracks wie „Brücken“ oder „Bruderliebe Part 3“ persönliche<br />

Erfahrungen, die unter die Haut gehen und das Wort Deepness<br />

wieder zu dem machen, was es eigentlich bedeutet. Neben<br />

seiner stylistischen Vielseitigkeit zeichnen ihn sowohl<br />

Leidenschaft für tiefgründige Texte und melancholische Beats<br />

aus, als auch sein Hang zu kontroversen Texten. Die etwas<br />

andere Liebeshymne „Fick Dich“, also eigentlich ein traurig<br />

brodelnder Hasstrack, avancierte ohne Single-Auskopplung<br />

zum absoluten Underground-Hit. Trotzdem sei klargestellt,<br />

dass „S J“ ein reines Rap-Album ist und mit „Long Island Ice<br />

Tea“ nur ein reiner R’n’B-Track zu finden ist. In insgesamt 15<br />

Songs zeigt Jonesmann seine komplette künstlerische<br />

Bandbreite und beweist, dass er Battleraps ebenso beherrscht<br />

wie gefühlvoll eingesungene Melodien oder persönliche<br />

Erfahrungsberichte. Anfängliche Skepsis habe ich schnell über<br />

Bord geworfen, immerhin hat mir auch mein Seelenverwandter<br />

Curse dieses Album ans Herz gelegt, und das will was heißen!<br />

www.jonesmann.de, www.subword.de<br />

100% REINER BIO-REGENWURMDÜNGER<br />

ist BIO ist LOGISCH ist ORGANISCH und DYNAMISCH<br />

Vor allem bei Cannabis für Medizinische Zwecke! Keine<br />

Kopfschmerzen mehr, viel weniger Halskratzen! Bessere Qualität!<br />

Verbrennt nicht die Wurzeln! Völlig Geruchslos!<br />

Preis:<br />

auf Anfrage<br />

Bestellmenge:<br />

Gebinde zu 5, 10, 15 und 20 Liter + Info<br />

Bestellung:<br />

Postkarte an GARTEN EDEN, Sonnenalle 148 12059 Berlin<br />

GARTEN EDEN Tel.: 0172 40 54 903 Fax: 03061 65 12 02<br />

>> Hip Hop<br />

>> Dub<br />

Duptribe – The 3rd Creation<br />

(hilltribe)<br />

Endlich liegt die Remix-CD aus<br />

dem Hause Hilltribe, „The 3rd<br />

Creation“, vor. Die Gemeinschaftsproduktion<br />

von Flo und Rino (DJs<br />

und Produzenten) und Felix und<br />

Sasa alias Hilltribe spielt gekonnt<br />

mit Elementen aus dem Raggae-,<br />

Downbeat-, TripHop-, Nu Jazzund<br />

Breakbeat-Bereich und lässt<br />

all diese Stile miteinander verschmelzen. Heraus kommt ein<br />

frischer, abgefahrener Club-Sound. Wer den Sound von Kid<br />

Loco versteht, wird den Intro-Track „Creation“ (Sunshine Of<br />

<strong>2005</strong> Mix) lieben. Dubbige Beats, dezent eingesetzte Gitarrenriffs<br />

und durch die eingefügten Gesangspassagen erhält das Stück<br />

den Kick und brennt sich tief ins Unterbewusstsein der<br />

verwöhnten Musikseele. Hochgelobt und innovativ hat Paul<br />

Jey gemeinsam mit Rob Medina und Carl Carlson dem DJ-<br />

Tool „The Haunted“ die Prise Jazz, Funk und Groove verpasst.<br />

Man beachte das trashige Sample aus dem gleichnamigen<br />

Film. „SOS“ ist eine Hommage an den 70er-Friedens-Song<br />

„Sound Of Silence“. Mit bouncigen Beats und fetten Hits gelang<br />

den Jungs ein Floorfiller, der vor allem durch den Einsatz eines<br />

mellow Vocoders auf dem Leadgesang besticht. Paul Simon<br />

war von diesem Remake spontan so begeistert, dass er<br />

höchstselbst die Freigabe zu dieser Version gegeben hat! „04:20<br />

International Potsmoka’s Time” wird performed von MC<br />

Anthony Locks. Mit den treibenden Ragga-Fills und der<br />

groovigen Bassline schmeckt die selbst gerollte Zigarette gleich<br />

viel besser, und spätestens mit Einsatz der Trompete hat man<br />

sich in diesen Track verliebt. Der Live-Bass und die sphärischen<br />

Gitarren mit dem jamaikanischen Gesang bei „Don’t Slow<br />

Down“ brechen mit dem traditionellen Discobeat. Malente<br />

schuf mit seinem Remix zu „Casino Royal“ einen völlig neuen<br />

Drive, der sich zwischen Electro-Punk-House und Minimal-<br />

Beat plaziert. „Tasmanian Tiger“ ist mein Lieblingstrack (bin<br />

ja auch Tiger!) – vielschichtiger Breakbeat mit coolen<br />

Effektverläufen. Die Strike Boys nahmen sich das „Girl From<br />

Mogadishou“ zur Brust, während Friction mit seiner Arbeit<br />

zu dem poetischen „Would U (When I Speak)“ ein<br />

superhypnotisches DJ-Tool für die PeakTime im Club bietet.<br />

„SOS rettet die Welt!“ rief ein renommierter DJ begeistert aus,<br />

und so bildet der Radio Remix dieser kultigen Nummer ein<br />

mehr als gelungendes Outro. Geiles, grooviges Teil!<br />

www.duptribe.com, www.hilltribe.de<br />

MB 1000 – King<br />

(gimme mo’records)<br />

Es gab damals ein Fitnessgerät von<br />

Kettler namens MB1.000. Dieses<br />

Logo zierte ein Bodybuilder, der in<br />

einer für diese Spezies typischen<br />

Pose seinen Bizeps präsentierte.<br />

Besagtes Gerät stand in der<br />

Aufnahmekabine der Step Back-<br />

Studios. Und es passte alles<br />

zusammen: MB für Maze & Bene,<br />

als Ursprung dieser Gruppierung, dann die 1.000 symbolisch<br />

für die tausend DJ-Styles von Lord Wax, dem Muskelmenschen<br />

für ihre Live-Power. Da sich in ganz Deutschland<br />

rumgesprochen hatte, dass MB 1000 die Undergroundkings<br />

vor dem Herren sind, nahmen Ferris MC und DJ Stylewarz<br />

sie auf ihre große Deutschland-/Schweiz-Tour mit, auf der sie<br />

wieder einmal ihre mördermäßigen Livequalitäten unter Beweis<br />

stellen konnten. Dass die Jungs wahre Arbeitstiere sind,<br />

bewiesen sie im Winter 2001, als sie zu dem Song „Kalter<br />

Schweiß“ vor der Kulisse der österreichischen Alpen mit dem<br />

Team der bekannten Fernsehserie „Cobra 11“ das legendäre<br />

Video drehten. Ihr hoch gelobtes Debut-Album „Auf Platte“,<br />

das in den legendären New Yorker D&D-Studios von Tony<br />

Dawsey gemastert wurde, wurde im Juni 2002 released – bis<br />

heute ein Meilenstein im deutschen Rap-Geschäft. Ihre Single<br />

„Abriss“ avancierte zum inoffiziellen Club-Bouncer des<br />

Sommers. Nach zahlreichen Kollabos mit verschiedenen<br />

Künstlern (Roey Marquis, Massive Töne, Spax, Main Concept,<br />

David Pe, Toni L, Ferris MC & DJ Mirko Machine) und diversen<br />

Touren sind sie endlich zurück aus den heiligen Hallen des<br />

MBeatz-Bunker und fegen mit „King“ alles weg, was sich<br />

ihnen in den Weg stellt. Jetzt stehen die Jungs mit 15 Tracks in<br />

den Startlöchern, wovon die „Hymne“ und das durchgefreakte<br />

„BlÄouW“ sowie die klassische Battle-Rap-Ballade „Gut und<br />

Schlecht“, der Titeltrack „K.I.N.G.“ (feat. Nina Caren) und das<br />

relaxte „On Stage“ meine Favoriten sind. War „Auf Platte“<br />

inhaltlich noch hauptsächlich von Konzept-Songs dominiert,<br />

lassen die Jungs bei den neuen Sachen mehr von ihrem kaputten<br />

Freestyle-Flavour in die Songs einfließen. In alter Tradition<br />

mit zwei Turntables und zwei Mics bringen Isaac Maze,<br />

Beneluxus und DJ Lord Wax immer noch jede Hütte zum<br />

Brennen. Und mit diesem energiegeladenen Longplayer werden<br />

sie Hannover in die Champions League des deutschen Raps<br />

schießen. Entertainment auf höchstem Niveau ist jedenfalls<br />

garantiert!<br />

www.mb1000.com<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

>> Techno / House<br />

cool-tour<br />

9<br />

Various – Sven Väth in the Mix –<br />

Sound of the Sixth Season<br />

(cocoon recordings)<br />

Die Luft brennt, das Publikum steht<br />

unruhig und erwartungsfroh in der<br />

Schlange, man betritt den Club,<br />

atmet den Geruch des Nachtlebens,<br />

hört die ersten Bässe und die<br />

Augen halten sich an den<br />

eindrucksvollen Design-<br />

Gegenständen und den<br />

ausgefallenen Kostümen der<br />

Tänzer fest. Erotik trifft auf Tanz und laute Ekstase – das sind<br />

die Zutaten für das Lebensgefühl des CocoonClubs und seit<br />

2000 gibt es jedes Jahr den passenden Soundtrack zu diesem<br />

Erlebnis. Der Globetrotter Sven Väth ist nach all den Jahren<br />

des Erfolges bis zum heutigen Tage seiner Heimatregion<br />

verbunden geblieben. Wie kein Zweiter hat das Cocoon-<br />

Mastermind das Nachtleben und die Clubkultur von Frankfurt<br />

und vielen weiteren Weltmetropolen beeinflusst. Ein Schlüssel<br />

hierfür liegt in der einzigartigen Kombination aus Weltoffenheit<br />

und Identifikation mit der Region. Beides steht für ein<br />

Lebensgefühl und der unbedingte Wille, dies erleben zu wollen<br />

und Teil einer Familie zu sein, deren Arbeit auf der balearischen<br />

Insel nun schon ins siebte Jahr geht! Dieses Lebensgefühl<br />

wurde mit dem modernsten Club der Welt mittlerweile auch<br />

nach Deutschland, konkret nach Frankfurt, zurückgebracht.<br />

Das Set wurde auf zwei Audio-CDs verewigt, die zum einen<br />

die Stimmung in der Nacht der Party und zum anderen die<br />

Glückseligkeit der After Hour am nächsten Morgen wieder<br />

geben. Hervorstechende <strong>Highlights</strong> sind in meinen Ohren auf<br />

jeden Fall „Isbjörn“ (Akzidenz Grotesk), „Snabeln“ (Hugg &<br />

Pepp), „Ihre persönliche Glücksmelodie“ (Gabriel Ananda),<br />

„Komm“ (Väth vs. Rother / Gregor Tresher Rmx), „Marionette”<br />

(Mathew Jonson) sowie auf der zweiten Disc „Pillowtalk”<br />

(Isolée), „New Settlers” (Tommie Nevada), „Medusa Smile”<br />

(Konrad Black & Ghostman), „Wave“ (Ruede Hagelstein),<br />

„Swap“ (Lawrence / Carsten Jost Dub) und „Hasenmatt“<br />

(Serafin). So ist es für mich kein Wunder, dass die sechste<br />

Saison des CocoonClub Ibiza die bislang erfolgreichste Summer<br />

Residence des Frankfurter Hexenkessels auf der Weißen Insel<br />

war. Habe mir berichten lassen, dass dort Freundschaften<br />

geschlossen und nicht selten sogar in der Folge Kinder gezeugt<br />

werden. Was Papa Sven so alles möglich macht ...<br />

www.cocoon.net, www.cocoonclub.net<br />

Bodyevolution ...and everything for your mind<br />

Piercing/Tattoo/Head-&Growshop since 1996<br />

Clothes/Accessoires & what you want<br />

Merziger Str.1, 66679 Losheim am See<br />

goodiegoodie@gmx.de


10<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

cool-tour<br />

Justizskandal! Elektronische Fußfessel verstümmelt BTM-Straftäter<br />

Erneut hat Sadhu van Hemp einen erschütternden Brief erhalten,<br />

der eine bislang kaum beachtete Justizpraxis mit seinen<br />

schrecklichen Folgen aufdeckt.<br />

Das Hanf Journal steht in der Pflicht und veröffentlicht exklusiv<br />

das brisante Dokument, das für einige Unruhe sorgen und ein<br />

politisches Erdbeben auslösen wird.<br />

Mijnheer van Hemp,<br />

bitte entschuldigen Sie, aber ich brauche dringend einen Rat,<br />

denn ich bin kurz davor, mich unters Hackebeil zu legen. Zum<br />

besseren Verständnis möchte Ich Ihnen die ganze Tragödie von<br />

Anfang an erzählen. Nur so können Sie das ganze Ausmaß<br />

meines schrecklichen Unglücks nachempfinden – ein Unglück,<br />

das bald über viele, sehr viele Bürger unseres vaterlosen<br />

Mutterlands kommen wird.<br />

Alles begann damit, dass man mich vor Gericht gestellt hat,<br />

weil ich in meinem Schrebergarten zum wiederholten Male<br />

Cannabis-Pflanzen stehen hatte. Ich weiß, Sie werden sagen,<br />

dass ich schön blöd bin, gegen das Recht eines Unrechtstaats<br />

zu verstoßen. Doch Sie müssen auch verstehen, dass nicht jeder<br />

wie Sie einfach nach Holland emigrieren kann. Was soll denn<br />

aus der Heimat werden, wenn die halbe Bevölkerung in die<br />

Freiheit türmt? Das hatten wir ja nun schon mal, und wir sehen<br />

ja, was wir davon haben.<br />

Ich stand also vor Gericht. Erst dachte ich mir nichts Böses<br />

dabei und rechnete damit, auf ein Jährchen in den Knast<br />

einzuziehen. Auf Anraten meines Anwalts hatte ich bereits<br />

Wohnung und Job gekündigt, war somit also frei für neue<br />

floristische Aufgaben im Gefängnisgarten. Die Richterin, ein<br />

hübsches junges Ding mit Designerbrille auf der Nase und<br />

Haaren auf den Zähnen, fackelte nicht lange. Sie hob mehrmals<br />

hervor, dass ich mit meinen fünfundfünfzig Jahren ein ganz<br />

besonders abschreckendes Beispiel eines asozialen Subjekts<br />

sei, das längst mal eine Strafe verdient habe, die auch fühlbar<br />

sei. Ich sei ein Unhold, ein Kinderschreck und Sittenstrolch,<br />

der wider besseren Wissens absichtlich die Gemeinschaft störe<br />

und die Jugend mit illegalem Gedankengut infiziere. So ein<br />

Haschbruder wie ich sei die Ursache für den Untergang unserer<br />

Leitkultur. Ich gehöre ausgesondert, sagte sie und sah mich<br />

dabei an, als würde sie am liebsten die Todesstrafe verhängen<br />

– und das standrechtlich. Ich grinste vor mich hin, denn ich<br />

wusste ja, dass maximal zwei bis drei Jährchen fällig waren,<br />

wovon ich sowieso nur die Hälfte in aller Gemütlichkeit absitzen<br />

würde. Ich grinste also – doch dieses Grinsen sollte mir recht<br />

schnell vergehen, und zwar bis zum heutigen Tag.<br />

Die Urteilsverkündigung war wie ein Schlag ins Gesicht.<br />

"Hiermit verurteile ich Sie", sprach die Richterin, "zu drei Jahren<br />

Freiheitsstrafe, die Sie mit einer elektronischen Fußfessel zu<br />

Hause absitzen dürfen. Sollten Sie vor Ablauf der Frist erneut<br />

straffällig werden, verlängert sich die Tragezeit der Fessel<br />

jeweils um ein weiteres Jahr." Ich glaubte zunächst, mich verhört<br />

zu haben. Als aber der Justizvollzugbeamte mit einem<br />

Werkzeugkasten vor mich trat, musste ich Schlafmütze zur<br />

Kenntnis nehmen, dass sich unter der neuen, reformhungrigen<br />

Regierung das Strafvollzugsgesetz ein wenig geändert hatte.<br />

Ich schrie, dass ich wohnungslos sei und ein Anrecht auf eine<br />

Gefängniszelle habe – doch vergeblich. Alles, was man mir<br />

anbot, war ein Nachtlager im Männerasyl draußen in der<br />

Trabantenstadt. Schließlich gestattete man mir, in meine alte<br />

Laube einzuziehen. Da ich keine Arbeit mehr habe, bin ich<br />

dazu verdonnert worden, vierundzwanzig Stunden am Tag an<br />

Ort und Stelle zu bleiben. Die Versorgung mit Lebensmitteln<br />

hat das Sozialamt organisiert, das mir eine Biotonne vor die<br />

Tür gestellt hat, in die mildtätige Mitmenschen ihre Essensreste<br />

werfen können. Bis dato hatte ich keine Ahnung, dass diese<br />

Art des Strafvollzugs zulässig ist, nun stecke ich mittendrin<br />

im Schlamassel und drohe darin zu ersticken.<br />

Sie wissen ja gar nicht, wie das ist, wenn man in seine eigenen<br />

vier Wände gesperrt ist und seinen Hintern nicht wegbewegen<br />

darf. Ich habe seit einem halben Jahr kein Frischbier getrunken,<br />

stellen Sie sich das mal vor! Die Weibsbilder lassen sich auch<br />

nicht mehr blicken, und mein Dealer traut sich nicht her, weil<br />

er denkt, dass die Fußfessel mehr kann, als sie vorgibt. Und<br />

da hat er recht, das kann sie. Ich habe das Ding natürlich<br />

ausgetestet, wollte wissen, wie weit man mit dem Teil am Fuß<br />

kommt. Ich kann Ihnen versichern, Mijnheer van Hemp, die<br />

Fußfessel ist ein Teufelswerk. Als ich nämlich aus dem Gartentor<br />

trat und ein paar Meter den Weg hinunterging, begann die<br />

Fessel zu ziepen. Mit jedem Schritt von der Laube weg verstärkte<br />

sich dieses Ziepen und wuchs sich schließlich zu unerträglichen<br />

Stromschlägen aus. Als ich zurück in die Laube taumelte, kam<br />

ich mir vor, als hätte ich gerade auf dem elektrischen Stuhl<br />

gesessen. Meine letzten Haare standen wie Borsten ab und die<br />

verschwitzte Haut, die einen verbrannten Geruch ausdünstete,<br />

zuckte und knisterte. Notgedrungen musste ich mich mit der<br />

Fußfessel arrangieren, was mir anfangs auch recht gut gelang.<br />

Meine Nachbarn haben ein gutes Herz und mich täglich mit<br />

Obstwein und selbstgezogenem Tabak versorgt. Hanf habe ich<br />

auch angepflanzt, ganz versteckt hinterm Plumpsklo. Wer seine<br />

Ansprüche ein wenig reduziert, der kann sich fast ein bisschen<br />

daran gewöhnen, ein Fußfessler zu sein.<br />

Doch wie es im Leben so ist, nichts auf Erden dauert ewiglich.<br />

Eines schönen Tages im September tauchte ein Pärchen vom<br />

Ordnungsamt auf, setzte sich auf meine Gartenbank und sagte,<br />

dass die Fußfessel gemeldet hätte, dass ich illegale Substanzen<br />

zu mir nehme. Der anschließende Rundgang führte dann zur<br />

Entdeckung meiner kleinen Hecke, die ich postwendend<br />

eigenhändig im Ofen verbrennen durfte. Als das Paar vom<br />

Ordnungsamt wieder ging, hatte ich das neueste Modell der<br />

Fußfessel am Gelenk und ein Jährchen mehr auf dem Strafkonto.<br />

Eine Woche später waren meine Nachbarsleute dran, ein älteres,<br />

bodenständiges Ehepaar, dass ein ganzes Leben lang Tabak<br />

und Alkohol aus eigener Herstellung genossen hatte. Über<br />

Nacht sind sie verschwunden – abgeholt und eingewiesen in<br />

das staatliche Altenpflegeheim Sankt Euthanasia. Vorbei waren<br />

die goldenen Zeiten, und erst nachdem ich mich beim<br />

Ordnungsamt darüber beschwert hatte, dass niemand mehr<br />

meine Tonne beachtet, kommt einmal in der Woche ein<br />

Recyclingwagen mit Abfällen vom Schlachthof vorbei.<br />

Und nun klopft bereits Väterchen Frost an die Tür. Die Tage<br />

werden kürzer und die Nächte trostloser. Neulich kam nun ein<br />

alter Freund vorbei, und ich habe mich riesig gefreut, den alten<br />

Kumpan aus längst vergangener Zeit wiederzusehen. Doch als<br />

ich sah, dass er an Krücken geht, war ich tief erschüttert und<br />

wollte die Geschichte, wie es dazu kam, nicht glauben. Ich will<br />

Ihre Geduld nicht unnötig strapazieren, lieber Herr van Hemp.<br />

Nur so viel: Mein Freund war wie ich Fußfessler. Nun sitzt er<br />

von dem Ding befreit neben mir und freut sich seines Lebens.<br />

Denn er hat eine Lösung gefunden, wie man die Fußfessel<br />

überlistet, ohne dass es die Justizbehörden erfahren. Sie können<br />

sich denken, dass ich im letzten Jahr täglich neue Ideen gebar,<br />

wie man das Ding loswerden kann, doch alle Versuche<br />

scheiterten kläglich. Denn egal, was man versucht, die Fußfessel<br />

beantwortet jede Gewaltanwendung mit einem gehörigen<br />

Stromschlag, der einen für Tage flachlegt. Ob mit Säge, Feile<br />

oder Bolzenschneider, die Fußfessel hält, solange der<br />

Organismus durchblutet wird, denn das ist die Energiequelle,<br />

aus der sich das Hexenwerk speist.<br />

Nun will mich mein Freund ein für allemal von dem Höllending<br />

befreien. Er hat schon alles vorbereitet und wartet nur noch<br />

auf mein „Okay“. Doch ich bin unsicher, traue mich nicht so<br />

recht, den letzten Schritt zu wagen.<br />

Bitte, Mijnheer van Hemp, sagen Sie mir, ob ich meinen Freund<br />

ranlassen soll mit dem Hackebeilchen. Er meint, dass er das<br />

mit ein, zwei ... maximal drei gezielten Schlägen erledigt und<br />

die Schmerzen gar nicht so schlimm seien. Er hat mir zudem<br />

versprochen, den Fuß wieder anzunähen. Ich habe jedoch den<br />

leisen Verdacht, dass er das bei sich tun will, weil ihm seiner<br />

wieder abgefault ist.<br />

Bitte, Herr van Hemp, was soll ich tun? Soll ich ihn ranlassen?<br />

Ergebenst<br />

Ihr Otto Schittke<br />

Lieber Otto,<br />

jetzt weiß ich, weshalb Dein Mutterland so schlecht im Fußball<br />

ist. Ihr seid keine Männer! Entschuldige, mein Bester, dass ich<br />

Dir das so unverblümt sage. Aber Dein Jammern ist erbärmlich<br />

und nicht zu ertragen. Was gibt es da zu zögern, Bruder? Nimm<br />

das Beil und erledige die Amputation gefälligst selbst. Das<br />

wird doch wohl nicht so schwer sein. Ein kurzer Hieb und Du<br />

bist auf freiem Fuß. Und dann die Beine in die Hand genommen<br />

und nichts wie weg – so weit die Füße tragen.<br />

Herzlichst<br />

Sadhu van Hemp


Alles über 2006<br />

Jetzt! Endlich!! Hier!!!<br />

Berlin-Neukölln. Zwei durchgeknallte Typen strandeten nach<br />

einem ausführlichen Mahl auf der Couch – und hatten eine<br />

Vision. Das Jahr 2006 zeichnete sich ganz klar in ihrem Kristall-<br />

Dingsbums ab.<br />

Januar<br />

Die neue Drogenbeauftragte versetzt die Fachwelt in Staunen.<br />

Auf Anhieb konnte sie Eckstesie richtig schreiben. Die neue<br />

Bundeskanzlerin hingegen tut immer noch nichts, macht dabei<br />

aber eine gute Figur – Dank an Udo Walz.<br />

Damit weniger Jugendliche kiffen, verbietet die große Koalition<br />

Cannabis für unter 16-Jährige doppelt.<br />

Februar<br />

Die Narren stürmen den Reichstag und verbrüdern sich im<br />

Vollrausch mit SPD und CDU zur ganz großen Spaßkoalition.<br />

Guido Westerwelle weint auf seinem Sitz, da dies sein Plan<br />

war.<br />

März<br />

Weil immer mehr Fleischskandale aufgedeckt werden, wird<br />

Wurst so billig, dass sie als Dämmmaterial für Häuser eingesetzt<br />

wird.<br />

April<br />

Im Zuge der Sparmaßnahmen fällt Ostern aus, dafür werden<br />

die Diäten der Spaßkoalition verdoppelt. Bayern spaltet sich<br />

daraufhin von Deutschland ab und schließt sich dem<br />

Vatikanstaat an.<br />

Mai<br />

Nach der andauernden Pleite im Irak greift Bush junior zur<br />

Waffe und ballert sich in Rambo-Manier selbst durch das Land.<br />

Daraufhin entgleisen die Maikrawalle in Kreuzberg und führen<br />

zur innerdeutschen Revolution. Merkel dankt ab, die<br />

grossstadtsurvivor übernehmen den Staat. Sämtliche führenden<br />

Politiker werden guillotiniert.<br />

Juni<br />

In einem Sofortprogramm beschließen die grossstadtsurvivor<br />

mehrere Gesetze:<br />

1. Damit weniger Jugendliche kiffen, wird Cannabis für unter<br />

16-Jährige dreifach verboten.<br />

2. Spätestens im Dezember muss die Bong geputzt werden.<br />

3. Häuser, die komplett aus Wurst gebaut wurden, müssen<br />

wegen Geruchsbelästigung wieder abgebaut werden.<br />

Schon wenige Wochen nach der Revolution blüht<br />

Deutschland auf. Jeder hat Arbeit, keiner hungert und das<br />

Drogen-Problem ist gelöst – seit neuestem vernichtet die<br />

Regierung alles selbst.<br />

Juli<br />

Die kopflose Merkel schlägt zurück und erobert das Kanzleramt.<br />

Ohne Kopf sieht sie nun auch besser aus, nur Udo Walz ist<br />

unglücklich. Die gestürzte Regierung wird mit Drogen ruhig<br />

gestellt und ist damit mehr als zufrieden.<br />

August<br />

Die Kopflosen-Regierung führt die Arbeitslosigkeit wieder ein<br />

und verbietet Cannabis für unter 16-Jährige vierfach. Um<br />

adäquate Strafen bereit zu halten, beginnt die Bundesregierung<br />

mit der Entwicklung von Atomwaffen.<br />

September<br />

Bush zeigt sich beeindruckt von Merkels Demokratieverständnis<br />

und bietet ihr an, übergangsweise Amerika mit zu regieren.<br />

Zukünftig wird sie nur noch „the big headless“ genannt.<br />

Oktober<br />

Merkel und der mittlerweile wieder heimgekehrte Bush<br />

beginnen eine wilde Affäre (nur das Blasen ist ein bissi<br />

problematisch, Anm. d. gss.). Als ihre Ehepartner<br />

dahinterkommen, werden sie von der CIA in<br />

Geheimgefängnissen so lange verhört, bis sie es nicht mehr<br />

wissen. Beide Regierungen streiten Folter ab.<br />

November<br />

England, Polen und Italien schließen sich dem „Bund<br />

internationaler zivilisierter autoritärer Republiken (BizaR)“<br />

unter der Doppelspitze Bush-Merkel an. Zum geistigen<br />

Oberhaupt wird Papst Benedikt XVI. ernannt.<br />

Dezember<br />

China findet das doof und beginnt den dritten Weltkrieg.<br />

Pünktlich zu Weihnachten ist alles kaputt. Papst Benedikt XVI.<br />

übergibt als letzter Überlebender die Erde an mutierte Ameisen.<br />

Berlin-Neukölln. Zwei völlig durchgeknallte Typen, die ihre Bong<br />

als Wahrsagekugel betrachten, werden abgeführt und einem<br />

Drogenlabor für Versuchszwecke zur Verfügung gestellt. Damit<br />

erfüllte sich schon eine ihrer Prophezeiungen.<br />

Eure grossstadtsurvivor<br />

Dr. med. Franjo<br />

Grotenhermen ist<br />

Mitarbeiter des nova-<br />

Instituts in Hürth bei<br />

Köln und Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

Cannabis als<br />

Medizin (ACM).<br />

cool-tour<br />

Klüger werden mit dem Hanf Journal - Dr. med. Franjo Grotenhermen klärt auf<br />

Der Einsatz von Cannabis zur Krankheitsbekämpfung<br />

und das öffentliche Interesse<br />

Wie bereits im letzten Hanf Journal berichtet, hat das<br />

Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) im Mai <strong>2005</strong> ein<br />

möglicherweise wegweisendes Urteil zur medizinischen<br />

Verwendung von Cannabis-Produkten gefällt. Dieses Urteil<br />

wurde der Öffentlichkeit, wie es beim<br />

Bundesverwaltungsgericht üblich ist, erst einige Monate<br />

später – im November <strong>2005</strong> – bekannt gemacht. Das Gericht<br />

hat „das öffentliche Interesse am Einsatz von Cannabis zur<br />

Krankheitsbekämpfung“ betont und dies mit dem Artikel<br />

2 des Grundgesetzes begründet. „Bei schweren Erkrankungen<br />

ohne Aussicht auf Heilung gebietet es in diesem Rahmen<br />

die von Artikel 2 Absatz 2 Satz 1<br />

des Grundgesetzes geforderte<br />

Achtung vor der körperlichen<br />

Unversehrtheit, die Möglichkeit<br />

einer Erlaubnis nach § 3 Absatz 2<br />

Betäubungsmittelgesetz nur dann<br />

auszuschließen, wenn ein<br />

therapeutischer Nutzen keinesfalls<br />

eintreten kann.“<br />

Dieses Urteil ist deshalb von so<br />

großer Bedeutung, weil die Politik<br />

sich seit etwa zwei Jahren auf das<br />

Nichtstun beschränkt hat, sodass<br />

von dieser Seite auf absehbare Zeit<br />

keine Bewegung zu erwarten war.<br />

Nun muss sich die Politik verhalten,<br />

denn das Bundesinstitut für<br />

Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

(BfArM) ist dem Bundesministerium<br />

für Gesundheit (BMG)<br />

unterstellt. Es ist daher nicht ohne<br />

Ironie, dass der größte Blockierer,<br />

das BMG, nun gezwungen ist, sich<br />

zu bewegen. Es kann dabei<br />

durchaus von Vorteil sein, dass mit<br />

der neuen Bundesregierung auch<br />

eine neue Drogenbeauftragte ins<br />

Amt gekommen ist. Sie kann sich<br />

vermutlich unbefangener als ihre<br />

Vorgängerin, Marion Caspers-Merk<br />

(SPD), mit der Thematik befassen.<br />

Unter der Drogenbeauftragten<br />

Christa Nickels (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) waren wir schon einmal<br />

weiter als heute. Auf ihren<br />

Vorschlag hin hatte das<br />

Bundesgesundheitsministerium den Bundesverband der<br />

Deutschen Apothekerverbände im März 1999 gebeten, eine<br />

Rezepturvorschrift für einen standardisierten Cannabis-<br />

Extrakt zu entwickeln, der dann vom Arzt verschrieben<br />

werden könnte. Die Verschreibungsfähigkeit eines solchen<br />

Extraktes auf der Grundlage einer entsprechenden<br />

Gesetzesänderung war Vertretern der Arbeitsgemeinschaft<br />

Cannabis als Medizin (ACM) damals für den Herbst 2001<br />

in Aussicht gestellt worden. Die Entwicklung der<br />

Rezepturvorschrift verzögerte sich, und als die entsprechende<br />

Institution der Deutschen Apothekerverbände diese<br />

schließlich im Sommer 2003 an das BMG schickte, wollte<br />

das Ministerium am liebsten nichts mehr davon wissen.<br />

Tatsächlich fragte mich im Herbst 2003 ein Vertreter des<br />

Ministeriums, ob denn die Bereitstellung wirklich<br />

versprochen worden sei. Ich musste ihn daran erinnern, dass<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

ein Vertreter des Ministeriums diese Bereitstellung im Jahr<br />

2001 sogar im „Deutschen Ärzteblatt“ und in der „Deutschen<br />

Apothekerzeitung“ angekündigt hatte. Glücklicherweise,<br />

oder vielleicht besser klugerweise, hatte sich die ACM damals<br />

nicht allein auf die Politik verlassen, sondern auch versucht,<br />

auf dem juristischen Weg etwas zu erreichen.<br />

So legten im Dezember 1999 acht Mitglieder der ACM eine<br />

Verfassungsbeschwerde vor dem BVerwG ein, in der sie<br />

einen legalen Zugang zu sonst illegalen Cannabis-Produkten<br />

verlangten, um sich damit medizinisch selbst zu behandeln.<br />

Bereits im Januar 2000 beschloss der<br />

Zweite Senat des BVerwG diese<br />

Beschwerde nicht zur Entscheidung<br />

anzunehmen, da der Rechtsweg noch<br />

nicht erschöpft sei. So kämen<br />

beispielsweise Anträge an das BfArM<br />

in Frage. Ein solcher Antrag sei nicht<br />

von vornherein aussichtslos, da das<br />

Betäubungsmittelgesetz die<br />

Anwendung von sonst illegalen<br />

Drogen zu „im öffentlichen Interesse<br />

liegenden Zwecken“ erlaube und die<br />

medizinische Versorgung der<br />

Bevölkerung auch ein öffentlicher<br />

Zweck sei, der im Einzelfall die<br />

Erteilung einer Erlaubnis rechtfertigen<br />

könne.<br />

Damals war nicht unbedingt zu<br />

erwarten, dass das BfArM diese<br />

Entscheidung des BVerfG auf eine so<br />

ignorante Art und Weise missachten<br />

und alle Anträge ablehnen würde.<br />

Schließlich befasste sich auch im Juni<br />

2000 der Petitionsausschuss des<br />

Bundestages mit dem Thema und<br />

unterstützte eine Petition der<br />

Selbsthilfegruppe „Cannabis als<br />

Medizin“ in Berlin und der ACM, nach<br />

der Möglichkeiten der medizinischen<br />

Verwendung von Cannabis geschaffen<br />

werden sollten. Der Text des<br />

Petitionsausschusses führt aus, dass<br />

Cannabis vielen Erkrankten helfe, „ihre<br />

Erkrankungen zu heilen<br />

beziehungsweise zu lindern und ihr<br />

Leben wieder lebenswert zu gestalten“.<br />

Die Petition wurde der<br />

Bundesregierung zur Berücksichtigung übergeben, weil das<br />

vorgebrachte Anliegen begründet und Abhilfe notwendig<br />

sei.<br />

Im Schreiben des BMG an den Petitionsausschuss vom<br />

September 2001 wurde betont, dass die Bundesregierung<br />

die Bereitstellung eines Cannabis-Extraktes vorbereite. Auch<br />

daran wollte sich das BMG im Herbst 2003 nicht mehr<br />

erinnern. Stattdessen hat das Ministerium Anfang 2004<br />

erklärt, das Projekt zunächst nicht weiter verfolgen zu wollen,<br />

da der medizinische Wert von Cannabis bisher nicht<br />

nachgewiesen sei. Man werde jedoch die wissenschaftliche<br />

Entwicklung weiterhin aufmerksam verfolgen. Die<br />

Begründung für den fehlenden Nachweis eines<br />

medizinischen Wertes von Cannabis zeugte dabei nicht von<br />

großem Sachverstand im Ministerium.<br />

11


12<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

fun+action<br />

Die einfachste Variante hat<br />

winning moves herausgebracht.<br />

Bis zu vier Spieler bekommen<br />

einen Zettel mit einem Sudoku<br />

und einen Bleistift in die Hand<br />

gedrückt und lösen jeder für sich<br />

das Rätsel nach dem Motto: „Als<br />

erster fertig“ oder „Gegen die Uhr“.<br />

Wer jeweils die meisten Punkte<br />

nach einem oder mehreren<br />

Spielen hat, gewinnt. Für mich ist<br />

dieses Sudoku ein idealer<br />

Reisebegleiter, denn das Spielmaterial braucht so gut wie<br />

keinen Platz.<br />

Das schönste Sudoku gibt es aus<br />

dem Hause Parker. Eine schwarze<br />

Schatulle enthält einen Spielplan,<br />

einen Faltplan mit 100 The Times<br />

Sudokus und 108 doppelseitigen<br />

Zahlenplättchen, damit man das<br />

Rätsel auch zu zweit lösen kann.<br />

Ist also nur für Menschen geeignet,<br />

die es nicht stört, wenn ein<br />

weiterer Mitspieler gleichzeitig<br />

versucht ein Rätsel zu lösen und<br />

einem mit seinen Plättchen vor<br />

der Nase herumfuchtelt. Und aus der Ruhe darf man sich dabei<br />

auch nicht bringen lassen. Am Schluss werden die Plättchen<br />

der jeweiligen Farbe gezählt, wer die meisten hat, gewinnt.<br />

Auch für unterwegs geeignet.<br />

Sudoku von Ravensburger<br />

enthält einen abwaschbaren<br />

Spielplan, verschiedenfarbige<br />

Stifte und eine Sanduhr. Nachdem<br />

mit einem neutralen Stift die<br />

mitgelieferten Zahlenvorgaben auf<br />

den Spielplan übertragen wurden,<br />

können sich bis vier Mitspieler an<br />

der Lösung versuchen. Sobald die<br />

Sanduhr abgelaufen ist, ist der<br />

nächste dran. Die anderen<br />

müssen mit Argusaugen darauf<br />

achten, dass keine Fehler passieren. Sobald keine Zahlen<br />

mehr eingetragen werden können oder das Rätsel komplett<br />

gelöst wird, ist das Spiel zu Ende. Dann zählen alle ihre<br />

Zahlenwerte zusammen und wer am meisten hat, gewinnt.<br />

Kosmos hat Reiner Knizia<br />

gewinnen können, ein Brettspiel<br />

aus dem Zahlenrätsel zu machen.<br />

Herausgekommen ist ein gutes<br />

Sudoku-Einsteiger-Spiel. Auf dem<br />

Spielplan werden schon einmal<br />

neun Zahlen vorgegeben. Bis zu<br />

vier Spieler stellen ihren<br />

Wertungsstein auf die Zählleiste,<br />

nehmen sich ein Zahlenkärtchen<br />

und los geht es. Entsprechend der<br />

Sudoku-Regeln legen die Spieler<br />

reihum ihr Zahlenkärtchen auf ein freies Feld. Einen Punkt<br />

gibt es dann für jedes Zahlenkärtchen im gleichen Quadrat,<br />

Reihe und Spalte. Das Spiel endet, wenn kein weiteres Plättchen<br />

mehr gelegt werden kann.<br />

Ganz hübsch ist die Kindervariante auf der Rückseite, statt<br />

Zahlen müssen Tierkärtchen gelegt werden und insgesamt sind<br />

es nur 36 statt 81 Felder, die gefüllt werden müssen. Vorgegebene<br />

Rätsel sind leider nicht dabei, aber wozu gibt es das Internet<br />

oder Sudoku-Bücher?<br />

Kerstin Koch<br />

Seit einiger Zeit verlängern Zeitungsleser ihre Frühstücks- oder Mittagspause; Bleistift, Radiergummi und Spitzer gehören wieder<br />

zu ihren Arbeitsgeräten. Denn sie sind einem Ding verfallen: Sudoku. Dabei geht es nur um die Zahlen 1 bis 9 und die haben –<br />

ich spreche aus eigener Erfahrung – Suchtpotenzial. Genau das Richtige fürs Hanf Journal, also. Sudoku hat <strong>2005</strong> seinen<br />

Siegeszug von Japan aus kommend über England auch in Deutschland fortgesetzt. Seinen Ursprung hat das Zahlenrätsel, was<br />

so viel bedeutet wie „die Nummer, die einzeln steht,“ in den magischen Quadraten, deren Gemeinsamkeit wiederum ist, dass<br />

die Summe jeder Spalte, Zeile oder Diagonale gleich ist.<br />

Wer sich im Oktober auf der „Spiel“ in Essen herumgetrieben hat, dem dürften neben unzähligen Spielen rund um König Fußball<br />

eben auch etliche Spielestände aufgefallen sein, wo Sudokus gelöst werden konnten: Das Zahlenrätsel Sudoku hat die Brettspielwelt<br />

erobert. Worum es dabei geht und wie man aus einem Zahlenrätsel verschiedene Spiele machen kann, soll in dieser Ausgabe<br />

beleuchtet werden.<br />

Während die Lösung eines magischen Quadrats nur<br />

lösen kann, wer addieren kann, müssen bei Sudoku<br />

nur Zahlen eingesetzt werden. Das allerdings benötigt<br />

etwas logisches Denken. Nur Raten funktioniert nicht.<br />

Dabei gibt es nur eine einzige Regel: Jede Zahl zwischen<br />

1 und 9 darf jeweils nur einmal in jeder Zeile, jeder<br />

Spalte und jedem der neun Quadrate vorkommen. Der<br />

Schwierigkeitsgrad eines Rätsel wird durch die Anzahl<br />

der vorgegebenen Zahlen bestimmt. Je weniger, umso<br />

schwieriger. Das Sudoku auf dieser Seite gehört zu den<br />

leichten Rätseln. Und um es zu lösen braucht man<br />

ungefähr 20 Minuten Zeit.<br />

Stellt sich die Frage, wie kann man aus immer dem<br />

gleichen Prinzip verschiedene Spiele kreieren? Also<br />

habe ich mir sieben Sudokus schicken lassen und sie<br />

gemeinsam mit einem ebenfalls dem Sudoku-Wahn<br />

verfallenen Freund getestet. Und wir waren beide<br />

überrascht, was dabei rausgekommen ist, denn<br />

eigentlich ist Sudoku ein Spiel für eine Person.<br />

Bei der Version aus dem Hause<br />

Noris sind es zwei Teams, die<br />

jeweils auf ihrem Spielplan<br />

versuchen ein Sudoku so schnell<br />

wie möglich zu lösen. Wer als<br />

erstes fertig ist, ruft laut „Sudoku“,<br />

anschließend vergleichen die<br />

Teams ihre Lösungen mit der im<br />

Lösungsheft. Das zuerst fertige<br />

Team gewinnt nur, wenn seine<br />

Lösung richtig war. Noris ist der<br />

Spitzenreiter in Sachen Anzahl<br />

der Rätsel, liefert es doch 150 davon.<br />

Am neugierigsten waren wir auf<br />

die Sudoku-Variante vom Verlag<br />

Clementoni. Auch hier war einer<br />

der renommierten Spielautoren<br />

am Werk: Leo Colovini. Bei<br />

diesem Sudoku werden in der<br />

„Challenge“-Version zu<br />

Spielbeginn alle Zahlenplättchen<br />

verdeckt auf den Spielplanfeldern<br />

verteilt. Dann geht es für zwei bis<br />

vier Spieler reihum. Karte<br />

umdrehen, schauen, ob sie den<br />

Sudoku-Regeln entsprechend an Ort uns Stelle liegen bleiben<br />

darf und wenn ja, Punkte kassieren. Sollte die Karte nicht<br />

passen, nimmt der Spieler die Karte an sich und kann sie später<br />

anstelle eine Karte umzudrehen auf den Spielplan bringen.<br />

Das Spiel endet, wenn das Rätsel gelöst ist oder aber wenn<br />

Sudoku-regeltechnisch nichts mehr geht. Es gewinnt, wer die<br />

meisten Punkte macht. Für uns ist „Wir-bauen-unser-eigenes-<br />

Sudoku“-Spiel neben den klassischen Solitaire-Varianten der<br />

Renner.<br />

Natürlich kann man auf dem Spielplan ein Sudoku auch auf<br />

normalen Weg lösen: Allein, gemeinsam oder gegeneinander,<br />

gerade so, wie es beliebt.<br />

Challenge Sudoku<br />

Verlag: Clementoni<br />

Autor: L. Colovini, D.De Toffoli,<br />

D. Zaccariotto<br />

Spieler: 1–4<br />

Alter: ab 7<br />

Preis: ? Euro<br />

Sudoku<br />

Autor: Bernhard Seckinger<br />

Verlag: noris<br />

Spieler: 1–6<br />

Alter: ab 8<br />

Preis: 18 Euro<br />

Kommen wir zur letzten<br />

Vorstellung: Piatnik setzt auf<br />

Brettspiel in Kombination mit DVD.<br />

Das heißt, bevor ich auf dem<br />

Spielplan ein Sudoku lösen kann,<br />

muss ich erst einmal eine DVD in<br />

den DVD-Spieler legen. Zwei<br />

Varianten stehen zur Auswahl:<br />

Logik- oder Zeitspiel. Beim<br />

Logikspiel darf nur mit einer Hand<br />

gespielt werden, die Stoppuhr wird<br />

per Fernbedienung bedient, alles<br />

andere findet auf einem Spielplan statt. Beim Zeitspiel werden<br />

die Steine verdeckt genommen und so schnell wie möglich auf<br />

dem Spielplan platziert. Sobald kein Stein mehr platziert werden<br />

kann, ist das Spiel vorbei. Wer gewonnen hat, weiß die DVD.<br />

Das Schöne und Besondere an diesem Spiel ist, dass auf den<br />

Vorderseiten der Zahlenkärtchen japanische Schriftzeichen<br />

sind.<br />

The Times su doku<br />

Verlag: PARKER<br />

Spieler: 1–2<br />

Alter: ab 10<br />

Preis: 30 Euro<br />

Sudoku – Das Brettspiel<br />

Verlag: Ravensburger<br />

Spieler: 1–4<br />

Alter: ab 14<br />

Preis: 14 Euro<br />

DVD Boardgame Sudoku<br />

Verlag: Piatnik<br />

Spieler: 1–8<br />

Alter: ab 8<br />

Preis: 25 Euro<br />

Sudoku<br />

Verlag: Winning Moves<br />

Spieler: 1–4<br />

Alter: ab 9<br />

Preis: 12 Euro<br />

Sudoku Das Brettspiel<br />

Autor: Reiner Knizia<br />

Verlag: Kosmos<br />

Spieler: 1–4<br />

Alter: ab 10 (Kinderspiel ab 6)<br />

Dauer: 45 Minuten<br />

Preis: 15 Euro


Die Hanfberatung im Hanf Journal<br />

>>Erste Hilfe für Kiffer<br />

Jeanette, 17 aus Göttingen fragt:<br />

„Hallo Kascha,<br />

ich mache gerade meinen Führerschein. Eins habe ich<br />

aber dabei noch nicht verstanden: Wie ist das jetzt<br />

eigentlich mit der Fahreignung? Was passiert mir denn,<br />

wenn ich so beim Autofahren (natürlich nüchtern)<br />

angehalten werde und bei mir Gras gefunden wird, oder<br />

wenn ich irgendwo anders beim Kiffen erwischt werde,<br />

ist der Führerschein dann wieder weg?“<br />

Kascha antwortet:<br />

„Hi Jeanette,<br />

das ist eine wichtige Frage, die sich leider nur etwas<br />

kompliziert beantworten lässt. Fahreignung ist schon<br />

mal ein gutes Stichwort. Für den Erwerb des<br />

Führerscheins ist es notwendig, dass man „zum Führen<br />

von Kraftfahrzeugen geeignet ist“. Dazu gehören unter<br />

anderem das Sehvermögen, das Hörvermögen oder<br />

auch psychische Störungen.<br />

Im Gegensatz zu anderen Betäubungsmitteln wie Kokain<br />

oder Heroin gilt nicht schon der einmalige Konsum als<br />

eignungsausschließend. Nur bei regelmäßigem Konsum<br />

wird angenommen, dass man nicht fahrgeeignet ist. Bei<br />

nur gelegentlichem Konsum hängt es davon ab, ob<br />

zusätzlich Alkohol oder andere Drogen konsumiert<br />

werden oder man irgendwie sonst charakterlich dazu<br />

ungeeignet scheint, Cannabis-Konsum und<br />

Straßenverkehr zu trennen. Wird man also abseits des<br />

Straßenverkehrs mit geringen Mengen erwischt und es<br />

besteht kein Anlass zu der Annahme, dass man<br />

regelmäßiger Konsument ist, weil ’ne Roor-Glasbong<br />

auf dem Sofatisch steht und Mische überall verstreut<br />

ist, gilt man noch nicht automatisch als fahrungeeignet.<br />

Außerdem dürfen natürlich keine Joint-Reste im<br />

Autoaschenbecher liegen oder ähnliches.<br />

Wenn die Fahreignung angezweifelt wird, ordnet die<br />

Fahrerlaubnisbehörde eine medizinisch-psychologische<br />

Untersuchung (MPU), also den Idiotentest, an. Dort soll die<br />

Fahreignung überprüft werden. Das passiert leider<br />

unrechtmäßigerweise häufig auch dann noch, wenn nur geringe<br />

Mengen ohne Verbindung zum Straßenverkehr gefunden<br />

werden.<br />

Weiterhin wichtig ist natürlich die Fahrtauglichkeit. Fahrtauglich<br />

ist man nicht mehr, wenn man unter dem Einfluss von Cannabis<br />

steht. Nur wird THC ja leider sehr viel länger abgebaut, als es<br />

wirkt. Daher hat das Bundesverfassungsgericht (BVerfG)<br />

kürzlich beschlossen, dass bei einer Wirkstoffkonzentration<br />

von weniger als einem Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) THC<br />

im Blut nicht von einer Rauschfahrt auszugehen ist. Leider<br />

kann man schwer abschätzen, wann diese Konzentration<br />

erreicht ist. Im vom Verfassungsgericht verhandelten Fall hatte<br />

der Angeklagte 16 Stunden vor der Blutuntersuchung einen<br />

Joint geraucht und es wurde eine Konzentration von 0,5 ng/ml<br />

THC im Blut festgestellt.“<br />

das Eckthema<br />

Wir räumen unser Büro ...<br />

fun+action<br />

Nico (15) aus Würzburg möchte wissen:<br />

„Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

im Bioladen habe ich letztens Hanfbrot gesehen. Ist denn<br />

das überhaupt erlaubt, und wirkt das auch? Auf einer Party<br />

habe ich mal Hanfkuchen gegessen und konnte stundenlang<br />

nicht mehr geradeaus laufen.. Kann man Hanfbrot und<br />

Hanfkuchen auch selbst machen?“<br />

Kascha erklärt:<br />

„Hey Nico,<br />

erst mal muss ich dich enttäuschen, Hanfbrot macht nicht<br />

high. Sonst wäre es vermutlich auch nicht legal. Es wird<br />

aus Hanfmehl, also gemahlenen Hanfsamen hergestellt.<br />

Und die enthalten kein THC, also keinen Wirkstoff. Dafür<br />

ein sehr gesundes Öl mit einer fast einzigartigen Mischung<br />

aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Und das Brot<br />

kann man natürlich auch selbst herstellen, im selben<br />

Bioladen wirst du vermutlich auch Hanfmehl oder<br />

Backmischungen finden. Schmeckt übrigens auch gar nicht<br />

so schlecht ...<br />

Jetzt zum Kuchen: Das war wohl ein Haschisch-Kuchen.<br />

Den gibt es nur selbst gemacht, weil es „natürlich“ verboten<br />

ist. Hergestellt wird dieser, indem man einen normalen<br />

Kuchen, der Butter oder Margarine enthält, backt. Die<br />

Butter wird vorher erwärmt und Haschisch darin aufgelöst.<br />

Das Interessante an dieser Art des Cannabis-Konsums ist,<br />

dass man erstens nicht rauchen muss und zweitens die<br />

Wirkung zwar ziemlich spät einsetzt, dafür aber etwa<br />

doppelt bis dreimal so lange anhält wie beim Rauchen.“<br />

Markus (21) aus Trier möchte wissen:<br />

„Hallo Kascha,<br />

ich habe hier irgendwie so ganz merkwürdiges Gras. Es<br />

riecht schon nach Gras, aber auch seltsam minzig und beim<br />

Rauchen erinnert es auch an Mentholzigaretten, hämmert<br />

auch nicht so sonderlich. Kann es sein, dass es mit Tee<br />

gestreckt wurde?“<br />

Kascha antwortet:<br />

„Hey Markus,<br />

sieht ganz danach aus. Anscheinend gibt es wirklich Dealer,<br />

die denken, dass das keiner merkt. Pfefferminztee ist ja<br />

auch wirklich etwas dreist. Also wenn es auch so von der<br />

Konsistenz eher kleinkrümelig ist und nach Minze riecht,<br />

würde ich mich mal bei meinem Fachverkäufer beschweren.<br />

Üblichere Beimischungen sind z. B. Damiana oder<br />

Nutzhanf. Letzterer fällt sehr wenig auf, außer eben durch<br />

die Wirkung. Damiana benutzen manche als Tabakersatz,<br />

das riecht (finde ich) beim Verbrennen leicht muffelig. Jedes<br />

Gras sollte auch so riechen und so schmecken, sonst ist es<br />

wohl keins. Da gibt es zwar auch Unterschiede, die aber<br />

nicht so auffällig sind.<br />

Andere Methoden, Gras zu strecken, sind noch subtiler. So<br />

wird es z. B. manchmal mit Haarspray angesprüht, um<br />

harziger zu wirken. Das ist dann alles andere als gesund.<br />

Ein neuer Trick scheint zu sein, das Gras mit irgendwelchem<br />

Talkum oder ähnlichem einzupudern. Auch da hilft im<br />

Zweifelsfall der Geruchs- bzw. Geschmackstest.“<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!