30 Jahre Neuwirtbuehne Jubiläums-Broschuere

Die Anfänge ... <strong>30</strong> JAHRE ... An einem Sonntagnachmittag im Oktober 1984 komme ich, 19 <strong>Jahre</strong> jung, frisch geduscht nach einem Fußballspiel der Reservemannschaft des SV Schlehdorf/Großweil in Oberau aus der Kabine und Rudi Schmid steht vor mir. Mit der Frage „Sepp host Lust zum Theater spuin?“ war er sich bestimmt nicht im Entferntesten bewusst, was er los getreten hatte. Der damals visionäre Fußballvorstand war den banalen Weihnachtsfeiern überdrüssig geworden und wollte sie mit Theatereinlagen wieder aufleben lassen. „Rache ist Blutwurst“ hieß dieses erste Stück, an das ich mich nur noch sehr vage erinnern kann. Aber es war der Beginn einer Entstehungsgeschichte jener besagten Neuwirtbühne, die sich bis heute einen renommierten Namen erspielt hat. Ein Besuch bei der Iberl-Bühne in München/Solln war wegweisend für uns. Aus dem Repertoire von Georg Maier konnten wir aus dem Vollen schöpfen. Theater mit „Spaß an der Freud“, unbekümmert und unverfälscht, nichts Aufgesetztes sondern durch Charaktere gezeichnetes Spiel. Da fiel auch mal die ein oder andere Probe dem schönen Biergartenwetter zum Opfer. Die Zuschauerresonanz nahm stetig zu und das eigene Anspruchsdenken prägte sich im Verlauf des zweiten Theaterjahrzehnts. Was auch zufolge hatte, dass Georg Maier einige Spieler sporadisch oder auch für längere Zeiträume fürs „Iberl“ engagierte. Auch Georg Büttel greift für den Kultursommer in Garmisch-Partenkirchen seither immer wieder auf Spieler der Neuwirtbühne zurück. In den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n beschritt man neue Wege in Form von Inszenierungen meiner eigenen Stücke und anderer Autoren wie Gerhard Loew und Jörg Maurer. Mit sozialkritischen Themen aus der Neuzeit, Musikstücken und Altbewährtem wollten wir unserem Publikum vielseitigere Unterhaltung bieten. Auch die aufwendige Bühnenerweiterung gibt uns für die Zukunft wesentlich mehr Inszenierungsspielraum. Nach einigen Pächterwechseln in den vergangenen Jahrzehnten können wir schon seit längerer Zeit auf eine gute Zusammenarbeit mit Familie Fröhlich als Gastwirt und Partner an unserer Seite zurück - blicken. Ich bedanke mich beim Ensemble der Neuwirtbühne für das jahrelange Vertrauen in jeglicher Hinsicht, aber vor allem in mein künstlerisches Wirken, sei es als Autor oder durch Regiearbeit. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir uns weiterhin neuen Herausforderungen stellen und in homogener, freundschaftlicher Zusammenarbeit viele Stücke inszenieren, um unser treues Publikum noch mit vielen unterhaltsamen Stunden erfreuen zu können. Josef Daser Spielleiter