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DEUTSCHLAND AB 1871 / GERMANY SINCE 1871<br />
Im Jahr 1920 entstand das Saarland als politische Einheit (damals noch als „Saargebiet“ in<br />
kleineren Grenzen, die Nordgrenze lag weiter südlich) infolge des Versailler Vertrages. Es<br />
wurde aus dem Deutschen Reich ausgegliedert und bestand 15 Jahre als Völkerbundsmandat,<br />
bis es 1935 nach der im Vertrag vorgesehenen Saarabstimmung aufgrund von rund 90-prozentiger<br />
Zustimmung wieder ins Deutsche Reich, damals unter nationalsozialistischer Führung,<br />
zurückgegliedert wurde. Nach der Besetzung des „Saargebietes“ und dessen Abtrennung vom<br />
Reich am 26. Februar 1920 übernahm eine staatliche, französische Minenverwaltung die Ausbeutung<br />
der deutschen Saargruben, die für Frankreich eine bedeutende wirtschaftliche Rolle<br />
spielten. Am 21. Januar 1921 wurde offiziell die französische Währung eingeführt. Wahrscheinlich<br />
schon ein Jahr vorher, 1920, gab die neue französische Minenverwaltung Notgeld aus,<br />
das durch Hinterlegung des Ausgabebetrags beim französischen Schatzamt gedeckt war und auch als „Saarfranken“<br />
bezeichnet wird. Im Umlauf waren lediglich Werte zu 50 Centimes und 1 Franc, deren Gestaltung von den Scheinen<br />
der Handelskammer Paris übernommen wurde. Gedruckt wurden die Scheine bei der Druckerei Paul Dupont in Paris.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland Teil der französischen Besatzungszone. Frankreich gliederte es<br />
daraus aus und entzog es der Zuständigkeit des Alliierten Kontrollrates. Eine eigene Saarregierung und die Annahme<br />
einer saarländischen Verfassung am 8. November 1947 sollten ein formell selbständiges (autonomes) Staatsgebilde<br />
schaffen. Nach einer weiteren Volksabstimmung im Jahr 1955 trat das Saarland jedoch 1957 der Bundesrepublik politisch<br />
bei („kleine Wiedervereinigung“). Der wirtschaftliche Anschluss durch Übernahme der D-Mark (im Volksmund<br />
„Tag X“) erfolgte am 6. Juli 1959.<br />
4916<br />
4916 Saarland, Minenverwaltung des Saargebiets, 1920-1930 MUSTERSERIE:<br />
5, 10, 50 und 100 Francs (1920) (Druckproben). Vorders.u.Rücks. getrennt, staatl. französ. Minenverwaltung.<br />
Während die 50 Centimes u. 1 Franc Noten ausgegeben wurden, gelangten die höheren Werte durch die<br />
Rückgabe des Saargebietes an das Deutsche Reich nicht mehr zur Ausgabe. Erst seit 1989 sind von<br />
dieser Ausgabe Abbildungen bekannt (Versteigerung CGB Paris). Von den Werten 5, 10, 50 u.<br />
100 Francs existieren jeweils nur zwei Probedrucke, selbst die Banque de France verfügt über keine<br />
Exemplare in ihrem Archiv. Bei dieser Musterserie handelt es sich um eine deutsche und französische<br />
Rarität allerersten Ranges und einen einzigartigen Beleg zur Währungsgeschichte – jeweils nur zwei<br />
Exemplare bekannt. Ros.866 A bis D, Ros.SAR-3 bis 6<br />
8 einseitige Scheine, von allergrößter Seltenheit, I 45000,-