Alt-Rödelheim trägt Zusatz <strong>Petrihaus</strong>, aber nicht Alle dafür Rödelheim hat e<strong>in</strong>e neue, alte <strong>Bushaltestelle</strong>: Alt- Rödelheim hat den Zusatz „<strong>Petrihaus</strong>“ bekommen. Fraport- Chef Dr. Wilhelm Bender enthüllte bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong> das neue <strong>Bushaltestelle</strong>nschildzusammen mit den Geschäftsführern der VGF und des RMV, Michael Budig und Volker Sparmann. Gleichzeitig wurde das Schild mit Rödelheimer Stöffche aus dem Hause Possmann get<strong>auf</strong>t, natürlich mit alkoholfreiem Apfelwe<strong>in</strong>. Bender erwähnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kurzen Ansprache, daß damit das Schmückende von Rödelheim herausgestellt wird, daß es natürlich <strong>auch</strong> gibt, neben den Dr. Wilhelm Bender (Bildmitte) enthüllt das neue <strong>Bushaltestelle</strong>nschild Mit dabei von l<strong>in</strong>ks nach rechts: Günter Possmann, Volker Sparmann (RMV) und Michael Budig (VGF) (Foto: UMK) Problemzonen. Der zusätzliche Schriftzug „<strong>Petrihaus</strong>“ macht <strong>jetzt</strong> an den zwei Stelen der Haltestelle für den 34er und 72er Bus <strong>auf</strong> das nur wenige Meter abseits der Hauptstraße gelegene Bau- und Kulturdenkmal <strong>auf</strong>merksam. Das ursprüngliche Fachwerkhaus aus den 1700er Jahren hatte e<strong>in</strong> Rödelheimer Bäcker namens Petri gebaut. 1819 erwarb Georg Brentano das Anwesen und baute es zu se<strong>in</strong>em persönlichen Refugium um. Nach se<strong>in</strong>em Tod verfiel das Haus. In den 1980er Jahren stand es kurz vor dem endgültigen Zerfall. Der Abriß des <strong>Petrihaus</strong>es wurde sogar schon <strong>in</strong> Erwägung gezogen. Der 1999 gegründete Fördervere<strong>in</strong> <strong>Petrihaus</strong>, dessen Vorsitzender Dr. Wilhelm Bender ist, sorgte für die Sanierung des <strong>Petrihaus</strong>es. Seit Fertigstellung ist es Aufgabe des Vere<strong>in</strong>es das Bauwerk zu unterhalten, wobei <strong>auch</strong> die l<strong>auf</strong>ende Verbesserung und Ergänzung der Ausstattung mit Mobiliar und Büchern gehört. Zahlreiche Veranstaltung (siehe <strong>auch</strong> Seite 2) f<strong>in</strong>den dort statt. An jedem letzten Sonntag im Monat He<strong>in</strong>rich-Lübke-Siedlung: Müll, Müll, Müll... Zustände wie <strong>in</strong> Neapel beim Müllstreik oder wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Getto e<strong>in</strong>es Drittweltlandes mitten im Ortsbezirk 7? Das kann nicht se<strong>in</strong>? – Doch! Anwohner der He<strong>in</strong>rich-Lübke-Siedlung s<strong>in</strong>d sauer über den Dauermüll vor ihrer Haustüre. Mehr zufällig radelte der Autor dieses Artikels am Ostermontag an der Siedlung vorbei und stieß <strong>auf</strong> riesige Sperrmüllberge, überl<strong>auf</strong>ende Müllconta<strong>in</strong>er und verärgerte Anwohner. „Wenn morgens der ganze Müll abgeholt wird, dann liegt abends bereits neuer da“, berichtet uns e<strong>in</strong> Anwohner. „Das geht schon lange so! Wir haben zu Ostern Besuch und da müssen wir uns jedes Mal schämen, wenn sie das sehen“. Dann zeigt er uns e<strong>in</strong>en Streugutbehälter <strong>in</strong> dem nicht nur Sand lagert. Durch den zertrümmerten Deckel ist Wasser e<strong>in</strong>gedrungen. Im Wasser schwimmen mehrere Plastikbeutel mit Hausmüll. Es st<strong>in</strong>kt eklig. Die Wohnungsgesellschaft würde nichts unternehmen, s<strong>in</strong>d sich <strong>in</strong>zwischen mehrere Anwohner e<strong>in</strong>ig. E<strong>in</strong>e ältere Dame kommt h<strong>in</strong>zu und berichtet, daß viele von Außerhalb kämen, um ihren Müll abzuladen. Auch könnten die K<strong>in</strong>der wegen des Hundekotes nicht <strong>auf</strong> der Wiese Fußball spielen. Für den Betrachter zwängt sich die Frage <strong>auf</strong>, wer wirft wahllos se<strong>in</strong>en Dreck durch die Gegend und beherrscht nicht e<strong>in</strong>mal die e<strong>in</strong>fachsten mitteleuropäische Sitten des Zusammenlebens? „Die Wohnungsgesellschaft ABG Frankfurt Hold<strong>in</strong>g“, so der Anwohner, „bietet zwar e<strong>in</strong>mal im Monat e<strong>in</strong>e Sperrmüllabfuhr an, doch das <strong>in</strong>teressiert wenig“. Bei der FES ist die Sperrmüllentsorgung kostenlos und kosten bestenfalls nur e<strong>in</strong>en Anruf. Der Sperrmüll ist e<strong>in</strong>e Seite. Am Ostermontag waren alle Müllconta<strong>in</strong>er, wie <strong>auf</strong> dem Foto, massiv übergel<strong>auf</strong>en. In der Siedlung lag, trotz leichtem W<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> ekliger Müllgestank. Ganz offensichtlich s<strong>in</strong>d nicht genügend Müllconta<strong>in</strong>er <strong>auf</strong>gestellt worden. Daher wollte dieses Stadtteilmagaz<strong>in</strong> von der ABG wissen, was sie gegen den Sperrmüll unternimmt und ob weitere Müllconta<strong>in</strong>er <strong>auf</strong>gestellt werden? F. Junker, Geschäftsführer der ABG, war sofort für uns zu sprechen: „E<strong>in</strong>e Tochter der FES, die FFR, hat den Auftrag <strong>in</strong> der He<strong>in</strong>rich-Lübke-Siedung für Sauberkeit zu sorgen“, so Junker. Am Gründonnerstag wäre alles sauber gewesen. Warum am Ostermontag bereits wieder Seite 18 · Telefon und Fax: 069/78 11 74 · www.rödelheimer-echo.de (von Februar bis November) kann das Haus <strong>in</strong> der Zeit von 14 bis 18 Uhr kostenlos besichtigt werden. Als illegal bezeichnete Hans-Peter Jourdan, fraktionsloses Mitglied im Ortsbeirat 7, die Umbenennung der Haltestelle und stellte bei der letzten Ortsbeiratssitzung, Ende April, e<strong>in</strong>en entsprechenden Antrag. Neu- und Umbenennungen von Straßen, Plätzen und <strong>auch</strong> Haltestellen sei e<strong>in</strong>es der wenigen Privilegien des Ortsbeirates. Jourdan sprach sich eher für den Zusatz „Auguste-Oberw<strong>in</strong>ter- Haus“ aus und forderte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Antrag die VGF und den RMV <strong>auf</strong>, die Umbenennung rückgängig zu machen. Der Antrag wurde nach längerer, kontroverser Diskussion mit knapper Mehrheit von CDU, FDP und REP abgelehnt. Ortsvorsteher Christian Wernet verwies zudem <strong>auf</strong> die Umbenennung des Industriehofes. Damals erhielt der Ortsbeirat die Antwort, daß die Haltestelle Eigentum des VGF s<strong>in</strong>d. UMK So sah es (nicht nur) am Ostermontag <strong>in</strong> der ganzen He<strong>in</strong>rich-Lüpke-Siedlung aus: Übergel<strong>auf</strong>ene Müllconta<strong>in</strong>er. Foto: UMK derartige Zustände herrschten, konnte er sich zunächst nicht erklären und wollte Rücksprache mit der FFR halten. Bezüglich des Sperrmülles bestätigt Junker den monatlichen Sperrmüllterm<strong>in</strong>. Auch sei man schon strafrechtlich gegen Verschmutzer vorgegangen. Warum Bewohner ihren Sperrmüll von e<strong>in</strong> <strong>auf</strong> die andere M<strong>in</strong>ute entsorgen müssen und nicht die FES zur kostenlosen Abfuhr anrufen ist <strong>auch</strong> dem ABG-Chef unverständlich. „Da helfen ke<strong>in</strong>e Presse<strong>auf</strong>rufe und nichts. Wir haben das Problem leider nicht nur <strong>in</strong> der He<strong>in</strong>rich- Lübke-Siedlung“. Bei e<strong>in</strong>er erneuten Visite am dar<strong>auf</strong>folgenden Sonntagabend war zu erkennen, daß zwischenzeitlich gründlich sauber gemacht worden war. Sogar der Müll aus der Sandtonne wurde entfernt. Doch hatte sich bereits neuer Sperrmüll angesammelt. Weitere Bilder dazu im unter www.roedelheimer-echo.de. UMK
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