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«For Sale?» Vorsicht beim<br />

Handel mit Kulturgütern<br />

Die Schweiz stand lange im Ruf, eine Drehscheibe<br />

für den illegalen Handel von Kulturgütern zu<br />

sein. Seit Inkrafttreten des Kulturgütertransfergesetzes<br />

am 1. Juni 2005 hat sich das geändert.<br />

Die zweiteilige Wechselausstellung «For Sale?<br />

Kulturgüterschmuggel und der Zoll» zeigt mit<br />

eindrücklichen Bildern und ausgewählten Exponaten<br />

auf, wie die UNESCO und die Schweizer<br />

Behörden – insbesondere das Bundes amt für<br />

Kultur und der Zoll – gegen den krimi nellen<br />

Handel mit Kulturgütern vorgehen und ein fairer<br />

Kulturaustausch durch die Schweiz gewährleistet<br />

werden kann. Die Wechselausstellung<br />

wurde am 1. Juni 2010 im neu renovierten<br />

Zollmuseum in Cantine di Gandria bei Lugano<br />

eröffnet.<br />

Kulturgüter sind weltweit akut gefährdet. Das<br />

Ausmass des Diebstahls von Kulturgütern in<br />

vielen Ländern ist erschreckend: Die Aussicht auf<br />

schnellen Profi t und moderne Suchmethoden<br />

per Satellit haben dem organisierten Verbrechen<br />

für Plünderungen ungeheuren Ausmasses Tür<br />

und Tor geöffnet. Angesichts fehlender funktionierender<br />

Strukturen und fi nanzieller Mittel<br />

herrscht vielerorts Hilfl osigkeit – vor allem in<br />

Entwicklungs- und Schwellenländern und in<br />

Gegenden, in denen Krieg geführt wird oder Umweltkatastrophen<br />

die Tagesagenda bestimmen.<br />

Die Situation hat sich in den 70er und 80er Jahren<br />

zugespitzt und nach dem Fall der Berliner Mauer<br />

wegen reduzierter Grenzkontrollen drastisch ver -<br />

schärft. Dem kulturellen Erbe der Menschheit<br />

droht der Ausverkauf – rasches und entschlossenes<br />

Handeln ist gefordert.<br />

5 Jahre Kulturgütertransfergesetz<br />

Seit dem 1. Juni 2005 verfügt die Schweiz über<br />

griffi ge gesetzliche Regelungen, um dem<br />

krimi nellen Handel von Kulturgütern einen Riegel<br />

zu schieben. Anlässlich des 5-Jahre-Jubiläums<br />

des Bundesgesetzes über den internationalen<br />

Kulturgütertransfer KGTG thematisiert die<br />

Wechselausstellung «For Sale?», wie die Fachstelle<br />

Internationaler Kulturgütertransfer des<br />

Bundesamtes für Kultur (BAK) als Vollzugsbehörde<br />

und der Zoll gegen die illegale Ein-, Aus- und<br />

Durchfuhr geraubter Kulturgüter vorgehen.<br />

Kunstschätze aus aller Welt bringen Jung und<br />

Alt zum Staunen<br />

In zwei Räumen des schmucken Zollmuseums in<br />

Cantine di Gandria am Ufer des Luganersees<br />

erfahren die Besucher beispielsweise, welche<br />

Länder ganz besonders vom Kulturgüterraub<br />

und illegalen Handel bedroht sind. Jung und Alt<br />

lernen auf spielerische und multimediale Weise<br />

die Arbeit des Zolls kennen und erleben, welche<br />

Bedeutung kulturell und wissenschaftlich<br />

be deutende Güter für die Identität, das Selbstverständnis<br />

und den sozialen Zusammenhalt<br />

einer Gesellschaft haben. Ausgewählte <strong>Ausstellung</strong>sobjekte<br />

aus Nigeria oder Benin lassen<br />

staunen – und manch einer wird sich im Stillen<br />

ertappt fühlen, wenn er vor dem Wandbild steht,<br />

in dem die <strong>Ausstellung</strong>smacher über die Schäden<br />

informieren, die gedankenlose Touristinnen<br />

und Touristen bei ihren Besichtigungstouren von<br />

Kulturgütern anrichten.<br />

<strong>Ausstellung</strong> | Museo doganale Cantine di Gandria.<br />

01<br />

Die Wechselausstellung «For Sale? Kulturgüterschmuggel<br />

und der Zoll» ist eine Gemeinschaftsausstellung<br />

des Bundesamtes für Kultur und der<br />

Eidgenössischen Zollverwaltung und wurde am<br />

1. Juni 2010 eröffnet. Das Zollmuseum in Cantine<br />

di Gandria ist bis am 15. Oktober 2010 täglich<br />

von 13.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt<br />

ist frei. Es kann per Schiff von Lugano oder<br />

Gandria aus bequem erreicht werden. Mehr zum<br />

Museum und zur Sonder ausstellung erfahren<br />

Sie unter www.ezv.admin.ch oder<br />

www.nationalmuseum.ch/gandria.<br />

01<br />

02<br />

Schweizerisches Zollmuseum Cantine di Gandria<br />

<strong>Ausstellung</strong>sobjekt: Bronzeplatte aus dem Königreich<br />

Benin – Westafrika.<br />

Nachbildung einer Vorlage aus dem 16. Jahrhundert.<br />

02<br />

12

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