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Heimspiel Nr.4 Saison 2018/2019

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U21-Nationalmannschaft in der Voith-Arena<br />

19<br />

»Wir spielen mit<br />

sehr viel Einsatz und Leidenschaft«<br />

DFB U21-Trainer Stefan Kuntz spricht im Interview über die Herausforderungen im DFB-Nachwuchsbereich<br />

Herr Kuntz, die U21 befindet sich gerade<br />

inmitten der EM-Qualifikation,<br />

die mit dem Spiel in Heidenheim ihr<br />

Ende findet. Wie sieht Ihr Fazit zu<br />

den bisherigen Qualifikationsspielen<br />

aus?<br />

Das abschließende Fazit kann ich<br />

erst nach dem Spiel in Heidenheim<br />

äußern. Dort würde ich natürlich auf<br />

der Pressekonferenz gerne mit freudiger<br />

Miene die geschaffte Qualifikation<br />

zur EM bekannt geben. Interessant<br />

ist, die Entwicklung einzelner<br />

Spieler über ein Jahr in der Qualifikation<br />

zu begleiten. Ebenfalls sehr<br />

spannend ist es, wenn einige Spieler<br />

von der U 21 den Sprung in die A-Nationalmannschaft<br />

schaffen – das ist<br />

unser primäres Ziel. Wir müssen immer<br />

wieder neue Jungs entdecken,<br />

die in ihren Vereinen Top-Leistungen<br />

bringen und das dann in der Nationalelf<br />

bestätigen.<br />

Was für ein Spiel ist in der Heidenheimer<br />

Voith-Arena gegen Irland zu<br />

erwarten?<br />

Unsere DFB-Spielphilosophie beruht<br />

auf einem aktiven und offensiven<br />

Stil. Wir spielen mit sehr viel Einsatz<br />

und Leidenschaft. Im Grunde<br />

genommen wollen wir, dass die Zuschauer<br />

nach dem Spiel nach Hause<br />

gehen und sagen: „Das hat richtig<br />

Spaß gemacht!“<br />

Was sind die Herausforderungen,<br />

denen Sie sich als U21-Cheftrainer<br />

jährlich stellen müssen?<br />

Zunächst einmal der häufig wechselnde<br />

Kader sowie die unterschiedliche<br />

Spielpraxis einzelner<br />

Spieler aus den verschiedenen Vereinen.<br />

Wenn sie in ihrem Club Leistungsträger<br />

geworden sind, stehen<br />

sie oftmals direkt vor dem Sprung<br />

in die A-Nationalmannschaft. Diese<br />

Spieler brechen uns dann weg,<br />

und wir stehen vor der Herausforderung,<br />

den Kader neu zu strukturieren.<br />

Das ist natürlich auch das<br />

Im August 2016 wurde Stefan Kuntz als Nachfolger von Horst Hrubesch Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft<br />

und führte sie 2017 zur Europameisterschaft.<br />

Interessante an der Aufgabe.<br />

Bei der diesjährigen WM in Russland<br />

überzeugten die Teams aus Ländern<br />

wie England oder Frankreich mit<br />

zahlreichen sehr jungen Spielern in<br />

ihren Reihen. Sie hatten sich kürzlich<br />

dazu geäußert, dass Deutschland<br />

ein „Nachwuchs-Problem“<br />

habe. Wie ist diese Aussage zu verstehen<br />

und woran liegt das?<br />

Wir haben mit sehr vielen jungen<br />

Spielern den Confed-Cup 2017 in<br />

Russland gewonnen und sind gleichzeitig<br />

U21-Europameister geworden.<br />

Im obersten Bereich ist die Leistungsdichte<br />

also noch vorhanden.<br />

Wenn wir von Problemen sprechen,<br />

meinen wir aktuell die jüngeren<br />

Jahrgänge, bei denen man merkt,<br />

dass wir pro Jahrgang nicht mehr so<br />

viele herausragende Talente haben.<br />

Die Problematik ist unwahrscheinlich<br />

vielschichtig, wurde aber bei der<br />

DFL, dem DFB und den Vereinen erkannt<br />

und steht ganz oben auf der<br />

gemeinsamen Agenda.<br />

Welche Nationen sehen Sie im U21<br />

Bereich aktuell an der Weltspitze?<br />

Die Weltspitze kann ich nicht beurteilen,<br />

weil wir uns vor allem auf<br />

Europa konzentrieren. Aber es sind<br />

die üblichen Verdächtigen: Die Engländer<br />

haben in den letzten Jahren<br />

viel abgeräumt, was Titel anbelangt.<br />

Ich rechne aber auch mit Frankreich<br />

und Spanien.<br />

Zu Ihren Zeiten als Vorstandvorsitzender<br />

beim 1. FC Kaiserslautern waren<br />

Sie bereits im Stadion des 1. FC<br />

Heidenheim 1846 zu Gast. Was für<br />

Eindrücke haben Sie zum FCH und<br />

zur Voith-Arena selbst gesammelt?<br />

Ich habe ein freundschaftliches Verhältnis<br />

zu Frank Schmidt, der mein<br />

Spieler bei Waldhof Mannheim war.<br />

Ich war bisher nicht nur mit dem<br />

FCK in der Voith-Arena, sondern<br />

auch, um Tim Skarke zu beobachten.<br />

Es freut mich, dass er nach seiner<br />

langwierigen Verletzung wieder<br />

den Anschluss an den Kader gefunden<br />

hat und zu ein paar Einsätzen<br />

gekommen ist. Mit Kaiserslautern<br />

haben wir nicht oft gute Ergebnisse<br />

in Heidenheim erzielt, aber ich habe<br />

mich dort immer sehr wohl gefühlt.

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