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2 Inhalt QUERBLICK EINBLICK GOTT UND DIE WELT RÜCKBLICK FERNBLICK AUSBLICK Wider die Verteufelskreisung. Auflehnung gegen Armut und Ausgrenzung von Eva M. Welskop-Deffaa 4 Was ist Armut? Interview mit Meike Günther, Hans-Joachim Schubert und Jens Wurtzbacher 12 Tanz- und Bewegungspädagogik – Interview mit Marlies Dietz-Bester 17 Weiterbildung in Tanz und Bewegungspädagogik 18 Suche Frieden – Die KHSB beim Katholikentag in Münster 19 Urbanität und Religion 20 Friedenspolitische Relevanz des Evangeliums für Europa 21 Behindert und Gesund! Gesundheit in der Behindertenhilfe 22 Fest der Kirchen – Ökumenisches Stadtkirchenfest 23 rosaROT – Das Frauenhaus Ludwigsfelde sagt danke 23 100 Jahre Frauenwahlrecht – Frauen machen Politik 24 „Mach was draus” – Graduiertenfeier mit Neuigkeiten 24 Fachgespräch und Podiumsdiskussion über die Zukunft der Pflege 24 Die Pädagogische Hochschule Salzburg trifft die KHSB 25 Fachtagung Soziale Gerontologie – Innovative kommunale Altenpflege 25 Praxissemester Jamaika 26 Prof. Verba aus Paris im Interview 27 International Office – First door on the floor 28 Einladung zum Alumni-Treffen 29 Fachtagung gegen Kinderarmut 29 Bit 6 Auftaktveranstaltung 30 Tag der offenen Tür 30
3 VORAUSBLICK Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenn dieses Heft erscheint, wird die von der Deutschen Bischofskonferenz 2014 in Auftrag gegebene Studie zur „Untersuchung des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige“ auch offiziell durch die Bischofskonferenz selbst veröffentlicht und kommentiert sein. Inzwischen wurden schon vorab Ergebnisse der Studie bekannt, die in der langen Reihe der Missbrauchsskandale mit unfassbarem Ausmaß in der katholischen Kirche an vielen Stellen der Welt stehen. Dieser Skandal, dass ausgerechnet in einer Kirche und ausgerechnet die Geweihten massenhaft derartige Straftaten und unerhörten Übergriffe ausgerechnet an Kindern und Jugendlichen begangen haben, erschüttert die gesamte Kirche. Unerträglich verschlimmert wird dieser Befund noch dadurch, dass diese Straftaten offenbar in allen Regionen zentral und dezentral – mindestens zu einem Teil – vertuscht wurden und die Täter immer wieder ungeschoren oder mit milden Strafen davonkamen. Außerdem war der Umgang mit den bekannt gewordenen Opfern offenbar oft nicht von einer bedingungslosen Hinwendung und Unterstützung durch die Verantwortlichen geprägt. Dass die Diözesen inzwischen elaborierte Präventionsmaßnahmen entwickelt haben, ist gut und folgerichtig, schwächt aber die Empörung über das Geschehene nicht ab. Zu fordern sind bedingungslose Aufklärung, Opferschutz und -würdigung sowie straf- und kirchenrechtliche Verfolgung der Täter ohne Ansehen der Person und der Funktion. Als Hochschule in katholischer Trägerschaft, die akademisch für Berufsfelder qualifiziert, in denen die Not der Menschen oft groß ist, in denen die Klientinnen und Klienten Schutz, anwaltliche Vertretung, Hilfe zur Selbsthilfe und zur Partizipation suchen, kommen wir vor diesem Hintergrund zunächst in ein Rechtfertigungsproblem: Warum soll denn ausgerechnet eine katholische Hochschule prädestiniert dafür sein, Sozialarbeiterinnen, Heil- und Kindheitspädagogen, Religionspädagoginnen und Kunsttherapeutinnen gut auszubilden, die sexuellen Missbrauch überhaupt und an Kindern besonders verhindern oder die traumatischen Folgen der Betroffenen lindern helfen sollen? Skeptische Nachfragen von außen dürfen uns nach diesen Meldungen nicht wundern. Ich bin davon überzeugt, dass die KHSB in diesen Bereichen eine gute und verantwortungsvolle Arbeit macht und dass wir neben der Lehre auch in Weiterbildung, Forschung und Transfer auch an diesen Themen erkennbar wissenschaftlich profiliert sind: Prävention sexuellen Missbrauchs sowie Opferberatung und -behandlung gehören zu den Kernkompetenzen der genannten Professionen. Zur Prävention gehört dabei auch, Strukturen zu erkennen und zu benennen, in denen sexueller Missbrauch besonders häufig stattfindet, in denen (potentielle) Opfer keinen oder wenig Schutz finden und in denen Täter unauffällig oder unbehelligt handeln können. Offenbar sind es bestimmte Strukturen der Macht auf der einen und der Ohnmacht auf der anderen Seite, die sexuellen Missbrauch in bestimmten Organisationen und Institutionen eher wahrscheinlich machen. So auch in der katholischen Kirche. Papst Franziskus hat diesen Tatbestand erkannt und mit seinem Hinweis auf die toxischen Wirkungen des Klerikalismus deutlich benannt. Die katholischen Hochschulen haben zweifellos ihren Teil durch Lehre, Weiterbildung und Forschung beizutragen und dabei müssen alle Mitglieder eine klare Haltung zeigen, nun noch deutlicher und pointierter. In diesem Heft finden Sie als Schwerpunkt die Auseinandersetzung mit dem Thema Armut: Ich bin dankbar, dass Eva Welskop-Deffaa mit ihrem Hauptbeitrag in diesem Heft die Perspektive des Deutschen Caritasverbandes auf die Armut in Deutschland und die Ungleichverteilung von Mitteln und Möglichkeiten der Partizipation darstellt. Deutlich wird, dass zur Abwendung von Armut und Armutsrisiken neue Ideen sowie eine Modernisierung und Verbreiterung der sozialen Sicherungssysteme und der Angebote für die Betroffenen benötigt werden. Daran wirkt die KHSB auch weiterhin aktiv mit, dies wird im Interview mit Professorin Günther und den Professoren Schubert und Wurtzbacher deutlich. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und grüße herzlich Prof. Dr. Ralf-Bruno Zimmermann Präsident der KHSB
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