Massive Klagen aus dem Betreuten Wohnen in der Neuen Straße in Güstrow: Hundekot, Lärm und zu viel Autoverkehr Güstrow, 17.9.18 Eckhard Rosentreter Güstrow Ein dauernd kläffender Hund, Hundehaufen, schnelle Autos mit Staubwolken, ein Mitbürger, der belästigt und beschimpft wird: Über große Probleme rund um ihre Einrichtung klagen Bewohner des Betreuten Wohnens in der Neuen Straße 1 in Güstrow. „Wir sind mit den Nerven am Ende und haben die Nase voll“, schreiben sie verzweifelt an unsere Zeitung. Und: Verschiedenste Institutionen seien nicht willens oder nicht in der Lage, die Zustände zu ändern. „Unsere Lebensfreude und Gesundheit sind stark gestört. Wen kümmern schon schlaflose Nächte, Dauerstress und daraus folgende Herz- und andere Gesundheitsprobleme alter Menschen?“, fragen sie. Ja, diese Klagen der Bewohner sind durchaus nachvollziehbar, möchte Manuela Hamann nicht drum herum reden. Die Sprecherin des DRK- Kreisverbandes Güstrow, Betreiber der Wohnanlage nahe dem Bahnhof und somit Vermieter, habe sich selbst davon überzeugt. Eine Lösung im Detail zu finden, sei allerdings schwierig. Immerhin: Das Hundegebell aus der Nachbarschaft soll geringer geworden sein, nachdem Kontakt mit dem Besitzer aufgenommen wurde. Das Tier sei jung und noch nicht erzogen. Da der Hund jedoch ordnungsgemäß gehalten wird, was mit dem Tierschutz überprüft worden sei, könne eine generelle Ruhe schlecht durchsetzbar sein. Anders sieht das mit den Hundehaufen aus, die undisziplinierte Hundehalter ihren Vierbeiner gestatten beziehungsweise ihrem Tier nicht nachräumen, wie es in der städtischen Satzung gefordert wird. Hamann: „Das ist das gleiche Problem wie überall in der Stadt. Man müsste solche Hundehalter erwischen, aber wie? Wenn die jemand in der Nähe sehen, dann passen die schon auf.“ Thema: mutmaßlich geistig verwirrter Mann. Ein solcher wohne tatsächlich in der Gegend. Die Polizei habe ihn auch schon gelegentlich mal aufgegriffen, jedoch Ermittlungen gegen ihn wieder eingestellt. Dessen Krankheitsverlauf zeige, dass von ihm angeblich keine Gefahr ausgehe. Deshalb auch dürfe er sich frei bewegen wie jedermann. Dass bei manchem Anwohner dennoch ein mulmiges Gefühl bleibt, möchte Manuela Hamann gerne teilen. Die Polizei habe aber versichert, bei Problemen zu kommen. Aber: Auch die Beamten könnten ihn nur dann und auch nur kurzzeitig festsetzen, wenn er wirklich handgreiflich wird. Was aber hat es mit den Autos auf sich? Die Güstrower DRK-Sprecherin wollte es zuerst auch nicht glauben, was sie dann doch erleben musste. „Es gibt dort gar keine Durchfahrt. Und doch: Da fahren tatsächlich welche durch die Anlage, wenn nämlich die Schranke am Bahnhof geschlossen ist.“ Warum das überhaupt möglich ist, erscheint als rein technisches Problem: Auf den Hof der Anlage führt ein Fußweg, dieser wird mit Gitterelementen etwas verbreitert, damit die Feuerwehr im Fall der Fälle eine Zufahrt hat. „Das missbrauchen manche Kraftfahrer. Das ist aber definitiv keine Durchfahrt!“, stellt Hamann klar. 50 Autos habe man da einmal in vier Stunden gezählt, hatte auch die Hausdame berichtet. „Eine nervige Geschichte“, findet Manuela Hamann, „da müssen wir ernsthaft überlegen, wie dem Einhalt geboten werden kann.“ 16
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