EnEV - Porit
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<strong>EnEV</strong><br />
Denkt man an Bauen, denkt man PORIT. Energieeinsparverordnung<br />
Mit Hinweisen zur<br />
KfW Effi zienzhaus<br />
Förderung<br />
| |
2<br />
Inhalt<br />
Jetzt handeln 3<br />
Energieeffizienz steigern 4<br />
CO2-Emissionen senken 5–8<br />
Gesund und umweltfreundlich 9<br />
Energieeffizienz 10/11<br />
Energieoptimiertes Bauen 12–16<br />
Baubegleitung 17<br />
Putzschicht hält dicht 18<br />
Nichts rauslassen 19/20<br />
Sonneneintragswerte reduzieren 21<br />
Kein Ende in Sicht<br />
In die Zukunft mit PORIT<br />
22<br />
23
Energie-CO 2-Umwelt<br />
Das letzte Jahrzehnt ist das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.<br />
Bei einer höheren Temperatur ist die Erdatmosphäre<br />
in der Lage, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen. Die Folge sind extreme<br />
Wetterereignisse wie Sturm, Hagel und schwere Gewitter.<br />
Was haben diese Tatsachen mit dem Bau eines Hauses zu tun, außer<br />
dass man das Gebäude vor Sturm und Hagel schützt? Der vom<br />
Mensch produzierte Ausstoß von Kohlendioxid, der unter anderem<br />
beim Verbrennen von fossilen Energieträgern entsteht, gilt als Haupt-<br />
faktor für die bedrohlich zunehmende Erderwärmung. Jeder einzelne<br />
ist dazu aufgerufen, den „globalen Klimazug“, wie Wolfgang Kusch,<br />
Präsident des Deutschen Wetterdienstes, die Auswirkungen des<br />
Klimawandels betitelte, aufzuhalten. „Wir sind in der Lage, die Fahrt<br />
genau zu beobachten und daraus unsere Schlüsse zu ziehen.“<br />
Darüber hinaus reduzieren sich die weltweiten Vorräte und somit<br />
die Verfügbarkeit von Öl und Gas unaufhaltsam. Es ist zu befürchten,<br />
dass es durch das rasche Wachstum der Weltbevölkerung, das Aufholen<br />
der Schwellenländer und die absehbare Ressourcenverknappung<br />
zu Verteilungskonfl ikten um Wasser und Öl kommen wird.<br />
Quelle: Energiedaten, BMWI<br />
Endenergieverbrauch in Haushalten<br />
1.<br />
Energiebearf<br />
senken<br />
Verkehr<br />
29 %<br />
Gewerbe<br />
16 %<br />
Industrie<br />
26 %<br />
Haushalte<br />
29 %<br />
Gebäudeheizungen verbrauchen 40 % Energie<br />
Der Gebäudebereich hat eine große energie- und klimapolitische<br />
Bedeutung. Rechnet man den Stromverbrauch hinzu, werden fast<br />
40 % der in Deutschland bereitgestellten Energie in Gebäuden eingesetzt.<br />
Rund ein Viertel der verbrauchten Energie wird in den Privathaushalten<br />
für Heizung und Trinkwassererwärmung verwendet.<br />
Der erste Schritt für eine nachhaltige Energieversorgung ist, den<br />
Energieverbrauch jedes Haushaltes entscheidend zu senken. Dabei<br />
sollte vor der Nutzung alternativer Energien, wie Solarenergie, und<br />
innovativer Anlagetechnik, die Reduzierung des Energieverbrauchs<br />
durch baulichen Wärmeschutz im Vordergrund stehen. Die weiter<br />
steigenden Energiepreise sprechen eine deutliche Sprache. Die<br />
weltweiten Energiereserven werden immer knapper, die Nachfrage<br />
steigt jedoch weiterhin. Planer und Bauherren sollten auf eine sorgfältige<br />
Bauausführung achten. Neubauten sollten kompakt sein,<br />
ein gutes Verhältnis zwischen Außenhaut und Volumen aufweisen.<br />
Wärmebrücken sind zu vermeiden und das Gebäude muss luftdicht<br />
ausgeführt werden. Es lohnt sich auch aus fi nanzieller Sicht, ein<br />
KfW-Effi zienzhaus zu planen. Durch die geringeren Energiekosten<br />
und die Unterstützung durch KfW-Darlehen ist die Finanzierungsbelastung<br />
ab dem ersten Tag niedriger als bei einem Haus, das nur<br />
die Mindestanforderungen der <strong>EnEV</strong> erfüllt.<br />
Raumwärme<br />
2.<br />
Einsatz<br />
effi zienter<br />
Haustechnik<br />
3.<br />
Einbindung<br />
erneuerbarer<br />
Energien<br />
Warmwaser<br />
Raumwärme (76 %)<br />
Warmwasser (11 %)<br />
sonstige Prozesswärme (4 %)<br />
mechanische Energie (7 %)<br />
Beleuchtung (2 %)<br />
Jetzt handeln<br />
Energieeffi zienz als Grundstein<br />
zur Energieeinsparung<br />
Das Grundprinzip der Gebäudeenergieeffi<br />
zienz ist in drei Schritten aufgebaut. Über<br />
eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle und<br />
beste Wärmeschutzverglasung wird der<br />
Ener giebedarf eines Gebäudes auf ein Minimum<br />
gesenkt. Bei der Wahl der Heizung ist<br />
auf hohe Wirkungsgrade durch optimale<br />
Technik bei der Wärmeerzeugung, -speicherung,<br />
-verteilung und -übergabe zu achten.<br />
Zusätz lich sollten erneuerbare Energien<br />
im Gebäudekonzept eingebunden werden,<br />
damit sich die Gesamteffi zienz des Hauses<br />
verbessert und der Primärenergieverbrauch<br />
reduziert wird.<br />
3
4<br />
Energieeffizienz steigern<br />
Die Entwicklung des Energie sparenden Bauens<br />
Zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden verfolgt die<br />
Bundesregierung bestimmte Strategien. Neben gesetzlichen Vorgaben,<br />
die seit 2002 unter anderem durch die Energieeinsparverordnung<br />
(<strong>EnEV</strong>) geregelt sind, wird das energiesparende Bauen<br />
Entwicklung der mittleren Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von neu errichteten Wohngebäuden im Verhältnis zur<br />
Umsetzung in der Baupraxis und zum Forschungsvorlauf<br />
Quelle: Fraunhofer Institut für Bauphysik<br />
kWh/m 2 a<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
0<br />
-50<br />
Solar-<br />
häuser<br />
Niedrigenergiehäuser<br />
3-Liter-Häuser<br />
Inzwischen können neue Gebäude bereits mit heute verfügbarer<br />
Technologie als Null- oder Plusenergiehäuser gebaut und betrieben<br />
werden. Bei diesen Gebäuden würde man dann von kleinen dezentralen<br />
Kraftwerken sprechen und nicht mehr von Energieverbrauchern.<br />
Derzeit sind diese Wohnhäuser aber leider wirtschaftlich kaum<br />
darstellbar. Wesentlich für die Einführung derartiger Standards ist<br />
es, die vorliegenden Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Breite<br />
des Baugeschehens in Deutschland zu bringen und den Markt für<br />
Energieeinsparung im Gebäudebereich – Instrumente des BMVBS<br />
auch flankierend mit verschiedenen Förderinstrumenten belohnt.<br />
Seit der ersten Ölkrise in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts<br />
haben sich die energetischen Anforderungen stets erhöht.<br />
Null-Heizenergiehäuser<br />
Mindestanforderungen<br />
(WSVO/<strong>EnEV</strong>)<br />
Baupraxis<br />
Forschung<br />
(Demovorhaben)<br />
Plusenergiehäuser<br />
1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2019<br />
Die Bundesregierung hat zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
verschiedene Möglichkeiten. Im Wesentlichen werden hierbei in<br />
vier Bereichen Instrumente bereitgestellt und Strategien verfolgt,<br />
die den Energiebedarf im Gebäudebereich kontinuierlich senken.<br />
Ordnungsrecht (Energiespargesetz,<br />
Energiesparverordnung) – „Fordern“<br />
Finanzielle Unterstützung – „Fördern“<br />
Aufklärung, Information, Markttransparenz<br />
(Energieausweise) – „Marktkräfte stärken“<br />
Forschung und Verbreitung von wissenschaftlichem<br />
„Know-how stärken“<br />
energetisch optimierte Baustoffe, Bau- und Anlagenkomponenten<br />
zu stärken. Mit diesen Ansätzen wird auch die EU-Vorgabe aus der<br />
Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden, dass bis 2021<br />
das so genannte „Fast-Null-Energiegebäude“ zum gesetzlichen<br />
Neubaustandard eingeführt ist, erreicht. Allerdings werden für<br />
dieses Ziel auch innovative Architekten und fachkompetente Planer,<br />
die den leistungsbereiten und klugen Bauherren kompetent<br />
unterstützen, benötigt.<br />
MARKTKRÄFTE STÄRKEN<br />
FORDERN<br />
FÖRDERN<br />
KNOW-HOW STÄRKEN
Die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>)<br />
Aus der Wärmeschutzverordnung und der Heizungsanlagenverordnung<br />
ging 2002 die Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>) hervor. Sie ist<br />
Teil des Klimaschutzprogramms, das die Bundesregierung zur<br />
Minderung der CO2-Emissionen ins Leben gerufen hat. Ziel ist, bis<br />
2012 die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 21% zu senken.<br />
Seit dem ersten Inkrafttreten der <strong>EnEV</strong> folgten mehrere Novellierungen,<br />
um die Verordnung dem Stand der Technik anzupassen.<br />
Die <strong>EnEV</strong>-Novelle 2009<br />
Am 1. Oktober 2009 ist die aktuell gültige Energieeinsparverord-<br />
nung in Kraft getreten. Beschlussgrundlage dieser Vordnung war<br />
das am 5 . Dezember 2007 von der Bundesregierung abgestimmte<br />
„Integrierte Energie- und Klimaprogramm“ (IEKP). In diesen so<br />
genannten „Meseberger Beschlüssen“ hat das Kabinett 29 Maßnahmen<br />
beschrieben, mit denen der Energieverbrauch in Deutschland<br />
nachhaltig verringert werden soll. Eine wesentliche Komponente<br />
war dabei die Novellierung der Energieeinsparverordnung, welche<br />
die primärenergetischen Anforderungen im Gebäudebereich um<br />
30 Prozent verschärft hat. Darüber hinaus wurde auch festgelegt,<br />
dass für 2012 eine weitere Stufe der Energieeinsparverordnung geplant<br />
ist, mit der der Energieverbrauch, je nach den wirtschaftlichen<br />
Rahmendaten, noch einmal bis zur gleichen Größenordnung reduziert<br />
werden soll. „Neubauten werden in Zukunft ihren Energiebedarf<br />
Der Weg zur <strong>EnEV</strong><br />
Jahr Novellierungen<br />
2002<br />
2004<br />
2005<br />
2007<br />
2009<br />
Bundesregierung beschließt Klimaschutzprogramm.<br />
Teil davon ist die Energieeinsparverordnung.<br />
CO 2-Emissionen senken<br />
stärker aus erneuerbaren Quellen decken. Es wird eine stufenweise<br />
und wirtschaftlich vertretbare Erhöhung der Energieeffizienz bei<br />
Gebäuden geben“, schreibt die Bundesregierung.<br />
Die <strong>EnEV</strong> 2009 im Detail<br />
Neben der Verschärfung der energetischen Anforderungen, wurden<br />
mit der <strong>EnEV</strong> 2009 auch neue Berechnungsmethoden und -ansätze<br />
sowie mit der DIN 18599 eine neue Norm für die Bewertung von<br />
Wohngebäuden eingeführt. Die wesentlichste Änderung ist hierbei<br />
die Grenzwertbestimmung über das so genannte Referenzgebäudeverfahren.<br />
Der maximal zulässige Primärenergiebedarf (Qp) wurde<br />
früher immer über die Kompaktheit, das A/V-Verhältnis eines<br />
Gebäudes bestimmt. Mit der <strong>EnEV</strong> 2009 muss der Qp-Grenzwert<br />
nun individuell über ein Referenzgebäude errechnet werden. Das<br />
Referenzhaus entspricht in Geometrie und Ausrichtung dem<br />
geplanten Gebäude, wird aber mit einem fest vorgegebenen<br />
Wärmeschutz und einer einheitlichen Anlagentechnik ausgestattet.<br />
Der unter diesen Vorraussetzungen errechnete Primärenergiekennwert<br />
stellt den Maßstab für das zu errichtende Gebäude dar. Es<br />
müssen nun individuelle und mit dem Bauherren abgestimmte<br />
Wärme schutz- und Haustechnikkonzepte vom Planer ausgewählt<br />
werden, mit denen die Qp-Vorgabe des Referenzgebäudes erfüllt<br />
wird.<br />
Im Gegensatz zur Einzelbetrachtung des Gebäudes und der Heizung durch die Wärmeschutz- und Heizungsanlagenverordnung<br />
ist durch die Zusammenführung nun die Primärenergie ausschlaggebend, die von außen dem<br />
Gebäude zugeführt wird. Eine schlechte Heizung kann daher durch eine gute Dämmung aufgewogen werden.<br />
Einführung Energieausweis. Einteilung in Verbrauchs- und Bedarfspass. Der Pass gibt Auskunft, wie viel das<br />
Haus an Primärenergie „verbraucht“.<br />
Anpassung der Beurteilung des sommerlichen Wärmeschutzes<br />
Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls.<br />
Die verabschiedeten Klimaschutzmaßnahmen sind verbindlich für alle Teilnehmerländer.<br />
Änderungen oder Neu:<br />
Energieausweis nur noch als Bedarfspass zulässig, Übergangsregelung<br />
Anforderungen an Nichtwohngebäude<br />
Verfahren zur energetischen Bewertung von Nichtwohngebäuden<br />
Berücksichtigung alternativer Energieversorgungssysteme<br />
Berücksichtigung des sommerlichen Wärmeschutzes<br />
Energetische Inspektion von Klimaanlagen<br />
Energieausweise für bestehende Gebäude<br />
Verschärfung der primärenergetischen Anforderungen an Gebäude um durchschnittlich 30 %.<br />
Einzelheiten siehe Abschnitt oben „Die <strong>EnEV</strong>-Novelle 2009“<br />
Einführung des Referenzgebäudeverfahrens und der DIN 18599 bei der energetischen<br />
Bilanzierung von Wohngebäuden<br />
Ausweitung von Nachrüstpflichten und Vorgaben zur Außerbetriebnahme von Nachtstromheizungen<br />
Stärkung des Vollzugs durch Intensivierung privater Nachweispflichten<br />
Berücksichtigung von Photovoltaikstrom bei vorrangiger Selbstnutzung<br />
2012<br />
Geänderte Rechenregeln zur Nutzflächenbestimmung und neuer Ansatz bei der Wärmebrückenbewertung<br />
Weitere Verschärfung der primärenergetischen Anforderungen um bis zu 30 % geplant<br />
2020 Ziel: Fast-Null-Energiegebäude<br />
5
6<br />
CO 2-Emissionen senken<br />
Referenzgebäude Geplanter Neubau<br />
Gebäudehülle<br />
U-Werte [W/(m²K)] U-Werte [W/(m²K)]<br />
0,35 Bodenplatte 0,21<br />
0,28 Außenwand 0,2<br />
1,8 Eingangstür 1,3<br />
1,3 Fenster 0,9<br />
1,4 Dachflächenfenster 1,1<br />
0,2 Dach 0,115<br />
0,05 Wärmebrückenzuschlag 0,038<br />
0,389<br />
Gas-Brennwerttechnik,<br />
Systemtemperatur 55/28°C<br />
Gas-Brennwerttechnik,<br />
und Solaranlage mit Zirkulation<br />
spezifischer<br />
Transmissionswärmeverlust Ht'<br />
Anlagentechnik<br />
Heizung<br />
0,261<br />
Sole-/Wasser-Wärmepumpe,<br />
Systemtemperatur 35/28°C<br />
Trinkwasserbereitung Wärmepumpe mit elektrischem Heizstab<br />
Abluftanlage Lüftung<br />
Zu- und Abluftanlage<br />
mit 80 % Wärmerückgewinnung<br />
1,23 Anlagenaufwandszahl ep 0,75<br />
<strong>EnEV</strong>-Nachweis<br />
<strong>EnEV</strong>-Grenzwerte ≥ Vorhandene Kennwerte<br />
78,8 kWh(m2 x Jahr) Primärenergiebedarf 36,2 kWh(m2 x Jahr)<br />
0,400 W(m 2 K)<br />
Der große Vorteil dieses Verfahrens ist die Tatsache, dass erstmalig<br />
vom Gesetzgeber definiert wurde, wie er sich einen energieeffizienten<br />
Neubau vorstellt. Wenn die Vorgaben des Referenzhauses<br />
eins zu eins umgesetzt werden, wird in der Regel die <strong>EnEV</strong> erfüllt.<br />
Neben der Einhaltung des Primärenergiebedarfs als Hauptforderung<br />
der <strong>EnEV</strong> darf als Nebenbedingung aber auch weiterhin ein<br />
baulicher Mindestwärmeschutz nicht überschritten werden. Dieser<br />
zu erbringende spezifische Transmissionswärmeverlust (Ht‘-Wert)<br />
ist für bestimmte Gebäudetypen als Fixwert festgelegt. Mit diesen<br />
Vorgaben hat sich die Anforderung an den baulichen Wärmeschutz<br />
von der <strong>EnEV</strong> 2007 auf die <strong>EnEV</strong> 2009 im Mittel um 15 % verschärft.<br />
Durch die Festlegung, die Ht´-Anforderung vom Gebäudetyp und<br />
nicht mehr vom A/V-Verhältnis abhängig zu machen, kann es allerdings<br />
dazu kommen, dass bei bestimmten Gebäudetypen durchaus<br />
spezifischer Transmissionswärmeverlust Ht'<br />
feistehendes Gebäude mit weniger als 350 m 2 An<br />
0,261 W(m 2 K)<br />
ein geringerer Wärmeschutz im Vergleich zur <strong>EnEV</strong> 2007 erforderlich<br />
wird. Dagegen bedeutet die neue Ht´-Regelung aber auch, dass sich<br />
für Häuser mit einer kompakten Gebäudehülle – ein Grundprinzip<br />
des energiesparenden Gebäudeentwurfs – die <strong>EnEV</strong>-Anforderung<br />
zum baulichen Wärmeschutz teilweise um über 30 % verschärft.<br />
Ebenso hat auch der Fensterflächenanteil einen sehr starken Einfluss<br />
auf den Ht´-Grenzwert. Häuser mit einem Fensterflächenanteil von<br />
über 25 % erreichen mit den U-Wert-Vorgaben des Referenzgebäudes<br />
oftmals nicht die Ht´-Anforderung der <strong>EnEV</strong> obwohl sich die<br />
größere Fensterfläche wegen der Nutzung passiver Sonnenenergie<br />
nicht grundsätzlich nachteilig auf den Gesamtprimärenergiebedarf<br />
des Gebäudes auswirkt. Man sieht, dass die Ht´-Nebenbedingung<br />
der <strong>EnEV</strong> 2009 nicht unbedingt die Ansätze einer energieeffizienten<br />
Gebäudeplanung unterstützt.
Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz gemäß <strong>EnEV</strong> Anlage 1, Tabelle 2<br />
Zu errichtende<br />
Wohngebäude<br />
Abschnitt 2 Abschnitt 3 Abschnitt 4 Abschnitt 5<br />
Zu errichtende<br />
Nicht-Wohngebäude<br />
Zu errichtende<br />
kleine Gebäude<br />
und Gebäude aus<br />
Raumzellen<br />
Bestehende<br />
Gebäude und<br />
Anlagen<br />
Anlagen für Heizung,<br />
Kühlung RLT, Warmwasser<br />
CO 2-Emissionen senken<br />
Freistehendes Wohngebäude mit A N ≤ 350 m² H' � = 0,40 W/(m²K)<br />
Freistehendes Wohngebäude mit A N > 350 m² H‘ � = 0,50 W/(m²K)<br />
Einseitig angebautes Wohngebäude H‘ � = 0,45 W/(m²K)<br />
Alle anderen Wohngebäude H‘ � = 0,65 W/(m²K)<br />
Erweiterungen und Ausbauten von<br />
Wohngebäuden gemäß §9 Abs. 5<br />
Die <strong>EnEV</strong> regelt mit ihren insgesamt 7 Abschnitten mit 31 Paragraphen<br />
und 11 Anlagen nicht nur die Anforderungen an neu zu<br />
errichtende Wohngebäude. Sie unterscheidet noch zwischen neu<br />
zu errichtenden Nichtwohngebäuden und kleinen Gebäuden oder<br />
Raumzellen, die beheizt oder gekühlt werden sowie bestehenden<br />
Gebäuden und Anlagen. Als Wohngebäude gelten diejenigen Gebäude,<br />
die überwiegend dem Wohnen dienen. Hierzu zählen auch<br />
Wohn-, Alten- und Pflegeheime. Alle sonstigen Gebäude sind als<br />
Nichtwohngebäude einzustufen.<br />
Zu den wesentlichen Nachweisen für Wohngebäude zählen die schon<br />
beschriebene Hauptanforderung an den Jahres-Primärenergiebedarf<br />
Qp sowie der spezifische Transmissionswärmeverlust Ht´. Zusätzlich<br />
muss auch der Sonneneintragskennwert S nachgewiesen werden,<br />
damit der sommerliche Wärmeschutz gewährleistet bleibt. Bei zu<br />
errichtenden Nichtwohngebäuden gelten neben dem Jahres-Primärenergiebedarf<br />
Qp und dem Sonneneintragskennwert S Anfor-<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 – Struktur, Anlagen und Regeln<br />
Gliederung der Energiesparverordnung 2009<br />
Abschnitt 1 Abschnitt 6 Abschnitt 7<br />
Allgemeine Vorschriften<br />
Gemeinsame Vorschriften,<br />
Ordnungswidrigkeiten<br />
H‘ � = 0,65 W/(m²K)<br />
Schlussvorschriften<br />
Energieausweise und<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
Anlage 1 Anlage 4 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4a und 5 Anlage 6 bis 11<br />
Anforderungen<br />
Dichtheit,<br />
Mindestluftwechsel<br />
Anforderungen Anforderungen,<br />
Randbedingungen, Maßangaben<br />
derungen an den mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten U bestimmter<br />
Bauteile. Darüber hinaus werden in der <strong>EnEV</strong> auch technische<br />
Anforderungen an die Gebäudekonstruktion und -hülle<br />
festgelegt. Hierbei wird u. a. die Luftdichtheit, der Mindestluftwechsel,<br />
die Ausbildung von Wärmebrücken und der Mindestwärmeschutz<br />
betrachtet. Die Regelungen zur Anlagentechnik beziehen<br />
sich auf Detailregelungen zur Inbetriebnahme von Heizkesseln und<br />
sonstigen Wärmeerzeugern sowie zu Klimaanlagen und sonstigen<br />
Anlagen der Raumlufttechnik. Ebenso werden von der <strong>EnEV</strong> 2009<br />
Mindestdicken für Wärmedämmschichten von Verteilungsleitungen<br />
und Armaturen gefordert. Des Weiteren enthält die <strong>EnEV</strong> 2009 Vorgaben<br />
und Bestimmungen für bestehende Gebäude und Anlagen<br />
u. a. bei Änderung, Erweiterung und Ausbau von Gebäuden sowie<br />
zu Nachrüstverpflichtungen von Anlagen und Gebäuden.<br />
Neben allgemeinen Vorschriften beinhaltet die <strong>EnEV</strong> auch Regelungen<br />
zu Energieausweisen und Anforderungen an die Inhalte der<br />
Fortbildung für Energieausweis-Aussteller für bestehende Gebäude.<br />
Anforderungen<br />
Energieausweise,<br />
Fortbildungsinhalte<br />
7
8<br />
CO 2-Emissionen senken<br />
Der Energieausweis<br />
Der energetische Standard eines Gebäudes wird mit Hilfe eines<br />
Energieausweises dargestellt und mit ihm können auch Häuser mit<br />
unterschiedlichen Gebäudekonzepten hinsichtlich ihrer Effi zienz<br />
verglichen werden. Im Abschnitt 5 und den Anlagen 6 bis 10 der<br />
<strong>EnEV</strong> wird geregelt wann, wie, von wem und in welcher Form ein<br />
Energieausweis zu erstellen ist. Im Energieausweis sind die wesentlichen<br />
Ergebnisse der Primärenergiebedarfsberechnung nach <strong>EnEV</strong><br />
festgehalten. Für zu errichtende Gebäude wird der Energieausweis<br />
auf Grundlage eines berechneten Energiebedarfs mit festgelegten<br />
und normierten Randbedingungen ausgestellt. Das Nutzerverhalten<br />
hat keinen Einfl uss auf den energetischen Standard, wenn auch der<br />
tatsächliche Energieverbrauch dadurch erheblich bestimmt wird. Für<br />
Neubauten besteht die Ausweispfl icht bereits seit dem 1. Januar<br />
2002. Alle von einem Sachverständigen im Sinne der <strong>EnEV</strong> erstellten<br />
Energieausweise haben eine Gültigkeit von 10 Jahren.<br />
Gütesiegel für Qualität<br />
Die Deutsche Energieagentur (dena) bietet eine Qualitätsauszeichnung<br />
für fachgerecht erstellte Energieausweise an. Die Energieeinsparverordnung<br />
lässt beim Energieausweis großen Spielraum<br />
– sowohl bei der Qualifi kation der Experten als auch beim Ausstellungsverfahren.<br />
Mit den hohen Qualitätsstandards der dena wird<br />
ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude<br />
gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>)<br />
Gültig bis:<br />
Gebäude<br />
Gebäudetyp<br />
Adresse<br />
Gebäudeteil<br />
Baujahr Gebäude<br />
Baujahr Anlagentechnik1) Anzahl Wohnungen<br />
Gebäudenutzfläche (AN )<br />
Erneuerbare Energien<br />
Lüftung<br />
Anlass der Ausstellung<br />
des Energieausweises<br />
Neubau<br />
Vermietung/ Verkauf<br />
Modernisierung<br />
(Änderung/ Erweiterung)<br />
Hinweise zu den Angaben über die energetische Qualität des Gebäudes<br />
Die energetische Qualität eines Gebäudes kann durch die Berechnung des Energiebedarfs unter standardisierten Randbedingungen oder<br />
durch die Auswertung des Energieverbrauchs ermittelt werden. Als Bezugsfläche dient die energetische Gebäudenutzfläche nach der <strong>EnEV</strong>,<br />
die sich in der Regel von den allgemeinen Wohnflächenangaben unterscheidet. Die angegebenen Vergleichswerte sollen überschlägige<br />
Vergleiche ermöglichen (Erläuterungen – siehe Seite 4).<br />
Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Berechnungen des Energiebedarfs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 2 dargestellt.<br />
Zusätzliche Informationen zum Verbrauch sind freiwillig.<br />
Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Auswertungen des Energieverbrauchs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 3 dargestellt.<br />
Datenerhebung Bedarf/ Verbrauch durch: Eigentümer Aussteller<br />
Dem Energieausweis sind zusätzliche Informationen zur energetischen Qualität beigefügt (freiwillige Angabe).<br />
Hinweise zur Verwendung des Energieausweises<br />
Gebäudefoto (freiwillig)<br />
Sonstiges (freiwillig)<br />
Der Energieausweis dient lediglich der Information. Die Angaben im Energieausweis beziehen sich auf das gesamte Wohngebäude oder<br />
den oben bezeichneten Gebäudeteil. Der Energieausweis ist lediglich dafür gedacht, einen überschlägigen Vergleich von Gebäuden zu<br />
ermöglichen.<br />
Aussteller<br />
1) Mehrfachangaben möglich<br />
����������<br />
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����������������������<br />
�����������<br />
���������<br />
����<br />
����<br />
�<br />
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�������������������������������<br />
���������������<br />
��������������<br />
�����������<br />
��������������� ����������<br />
Datum Unterschrift des Ausstellers<br />
1<br />
sichergestellt, dass der Energieausweis mit dena-Gütesiegel ein ver-<br />
lässliches Instrument für die Bewertung der energetischen Gebäude-<br />
qualität ist. Der Energieausweis mit dena-Gütesiegel dient auch als<br />
Nachweisinstrument für das dena-Gütesiegel Effi zienzhaus.<br />
Der Energieausweis für zu errichtende Wohngebäude enthält<br />
insgesamt folgende Angaben:<br />
• Gültigkeitsdatum<br />
• Beschreibung des Gebäudes<br />
• Hinweise zu den Angaben über die energetische Qualität<br />
des Gebäudes<br />
• Hinweise zur Verwendung des Energieausweises<br />
• Berechneter Energiebedarf des Gebäudes und Anforderungen<br />
gemäß <strong>EnEV</strong> 2009 (Endenergiebedarf und Primärenergiebedarf<br />
sowie spezifi scher Transmissionswärmeverlust)<br />
• Für Energiebedarfsberechnungen verwendetes Verfahren<br />
(DIN V 4108-6/DIN V 4701-10 oder DIN V 18599)<br />
• Angaben zum Endenergiebedarf, unterteilt nach Energieträgern<br />
• In Zusammenhang mit dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />
ggf. Angaben zu gewählten Ersatzmaßnahmen<br />
• Vergleichswerte zum Endenergiebedarf<br />
• Erläuterungen zum Berechnungsverfahren und zu Kenngrößen<br />
ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude<br />
gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (<strong>EnEV</strong>)<br />
Berechneter Energiebedarf des Gebäudes<br />
Energiebedarf<br />
Anforderungen gemäß <strong>EnEV</strong>2) Primärenergiebedarf<br />
Ist-Wert kWh/(m2 ·a) Anforderungswert kWh/(m2 ·a)<br />
Energetische Qualität der Gebäudehülle H’ T<br />
Ist-Wert W/(m2 ·K) Anforderungswert W/(m2 �� �����������<br />
��������������������������������������������<br />
Für Energiebedarfsberechnungen<br />
verwendetes Verfahren<br />
�� ��<br />
Verfahren nach DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10<br />
Verfahren nach DIN V 18599<br />
���� ���� ·K)<br />
Vereinfachungen nach § 9 Abs. 2 <strong>EnEV</strong><br />
Sommerlicher Wärmeschutz (bei Neubau) eingehalten<br />
Endenergiebedarf<br />
Jährlicher Endenergiebedarf in kWh/(m2 ·a) für<br />
Energieträger Heizung Warmwasser Hilfsgeräte 4) Gesamt in kWh/(m2 ·a)<br />
�������� ��� ��� ��� ����<br />
Ersatzmaßnahmen 3)<br />
����������������<br />
�� �����������<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 ≥ 400<br />
Anforderungen nach § 7 Nr. 2 EEWärmeG<br />
Die um 15 % verschärften Anforderungswerte sind<br />
eingehalten.<br />
Anforderungen nach § 7 Nr. 2 i. V. m. § 8 EEWärmeG<br />
Die Anforderungswerte der <strong>EnEV</strong> sind um % verschärft.<br />
Primärenergiebedarf<br />
Verschärfter Anforderungswert: kWh/(m2 ·a)<br />
Transmissionswärmeverlust H’ T<br />
Verschärfter Anforderungswert: W/(m2 ·K)<br />
Erläuterungen zum Berechnungsverfahren<br />
Vergleichswerte Endenergiebedarf<br />
Passivhaus<br />
MFH Neubau<br />
EFH Neubau<br />
EFH energetisch<br />
gut modernisiert<br />
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�� � ����������� �� ��� �����������<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 ≥ 400<br />
Durchschnitt<br />
Wohngebäude<br />
MFH energetisch nicht<br />
wesentlich modernisiert<br />
EFH energetisch nicht<br />
wesentlich modernisiert<br />
Die Energieeinsparverordnung lässt für die Berechnung des Energiebedarfs zwei alternative Berechnungsverfahren zu, die im Einzelfall zu<br />
unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Insbesondere wegen standardisierter Randbedingungen erlauben die angegebenen Werte<br />
keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Energieverbrauch. Die ausgewiesenen Bedarfswerte sind spezifische Werte nach der <strong>EnEV</strong> pro<br />
Quadratmeter Gebäudenutzfläche (A N ).<br />
1) Freiwillige Angabe 2) bei Neubau sowie bei Modernisierung im Fall des § 16 Abs. 1 Satz 2 <strong>EnEV</strong> 3) nur bei Neubau im Falle der Anwendung von § 7 Nr. 2 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />
4) Ggf. einschließlich Kühlung 5) EFH: Einfamilienhäuser, MFH: Mehrfamilienhäuser<br />
5)<br />
2
Nachhaltigkeit und Ökologie<br />
Für die ökologische Betrachtung eines Baustoffs zählen die Beurteilung<br />
der Inhaltsstoffe, der Energieaufwand zur Herstellung und<br />
Verarbeitung und seine Recyclingfähigkeit.<br />
PORIT Porenbeton besteht aus natürlichen Substanzen, die schonend<br />
abgebaut werden, und ist frei von gesundheits- und umweltschädli<br />
chen Stoffen. Aus einem Kubikmeter reinem Roh stoff werden fünf<br />
Kubikmeter Porenbeton gefertigt. Die Herstellung und Verarbeitung<br />
des massiven Baustoffs ist energieoptimiert.<br />
Der Recyclingkreislauf von Porenbeton<br />
Entsorgung<br />
Abbruch/Demontage<br />
Nutzungsphase<br />
der Porensteinwand<br />
ca. 80 Jahre<br />
Verwertung/<br />
Recycling<br />
Bauphase/Erstellung<br />
der Porensteinwand<br />
Gesund und umweltfreundlich<br />
Beispielsweise erfolgt die Wasserdampfhärtung bei energiesparenden<br />
190 °C und einem Druck von 12 bar.<br />
Porenbeton ist ein langlebiges Produkt, doch was passiert mit dem<br />
Baustoff, wenn ein Gebäude abgerissen wird? Nach dem Zerkleinern<br />
und Sortieren wird Porenbeton als Deckenschüttung, Bodenlüftung,<br />
Ölbinder oder Hygienestreu wieder verwendet. Bei Gründächern<br />
kann es mit Erde vermischt als Grundlage für die Begrünung dienen.<br />
Roh-, Hilfs, und<br />
Betriebsstoffe,<br />
Primärenergie<br />
Transport zum<br />
Verbraucher<br />
Transport zum<br />
Porensteinwerk<br />
Produktion von<br />
Porensteinen<br />
Der Recyclingkreislauf von Porenbeton. Sortenreiner Poren beton<br />
kann wieder verwendet werden, z.B. als Ausgleichsschüttung,<br />
Ölbinder oder Hygienestreu.<br />
Eine weitere Möglichkeit der Wiederverwendung ist die<br />
Zerkleinerung und erneute Zuführung zur Produktion von Porenbetonplansteinen.<br />
Dafür wird das sortenreine Material bis auf<br />
eine Korngröße von 1–2 mm zerkleinert und mehrfach gesiebt.<br />
Porenbeton ist frei von umweltschädlichen Stoffen<br />
Energieoptimierte Herstellung und Verarbeitung<br />
Langlebiger, recyclebarer Baustoff<br />
9
10<br />
Energieeffizienz<br />
PORIT Porenbeton<br />
Porenbeton besteht zu 80 % seines Volumens aus Luft und zu 20 %<br />
aus Feststoffen. Der hohe Luftvolumenanteil ermöglicht die hervorragende<br />
Dämmwirkung des massiven Baustoffs. Der Wärmedurchgangs<br />
ko effizient (U-Wert) einer 36,5 cm dicken Porenbeton-Außen-<br />
wand liegt bei einer Wärme leitfähigkeit von �R = 0,09 bei 0,23 W/m²K.<br />
Bei einer Wärmeleitfähigkeit �R = 0,09 W/mK und einer Wandstärke<br />
Festigkeit und Maßhaltigkeit<br />
Porenbeton-Plansteine verfügen je nach Festigkeit über eine Rohdichte<br />
von 0,35 kg/dm³ bis 0,70 kg/dm³. Aufgrund der Porenstruktur<br />
ist das Verhältnis von Rohdichte zu Druckfestigkeit gegenüber anderen<br />
Baustoffen höher. Hohe Druckfestigkeit ist schon bei geringem<br />
Gewicht möglich.<br />
Porenbeton ist ein natürlicher Baustoff, der aus Kalk, Zement, Wasser<br />
und speziell aufbereiteten Sanden hergestellt wird. Als porenbildender<br />
Zusatz kommt Aluminiumpulver hinzu. Das Gemisch wird in<br />
Formen gegossen, in denen das Aluminium mit dem Kalk reagiert.<br />
Dabei entstehen 2–3 mm große Poren. Die vorgehärtete Masse<br />
PORIT Porenbeton<br />
Massiver Baustoff<br />
Geringes Gewicht – hohe Druckfestigkeit<br />
Hervorragende Dämmwirkung – keine zusätzliche Wärmedämmung erforderlich<br />
Recyclebarer natürlicher Baustoff<br />
Hohe Maßhaltigkeit<br />
Leichte Bearbeitbarkeit<br />
Herstellung von Porenbeton:<br />
Das Aluminium reagiert mit dem Kalk und bildet<br />
2–3 mm große Poren.<br />
von 42,5 cm werden 0,20 W/m²K erreicht, bei einer Stärke von 48 cm<br />
sogar 0,178 W/m²K. Zur Einhaltung der Energieeinsparverordnung<br />
(<strong>EnEV</strong>) sind keine weiteren Dämmmaßnahmen an der Außenwand<br />
erforderlich. Die Luftdichtigkeit wird durch die Putzschicht auf dem<br />
Mauerwerk gewährleistet.<br />
wird zu Plansteinen, Platten o. ä. geschnitten und unter Dampfdruck<br />
in Kesseln gehärtet. Da Poren beton im Gegensatz zu anderen<br />
massiven Baustoffen nicht gebrannt wird, verfügen die Plansteine<br />
über eine hohe Maßhaltigkeit und Kantenschärfe. PORIT-Plansteine<br />
sind leicht zu bearbeiten und werden aufgrund ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit<br />
überwiegend zur Erstellung von hochwärmedämmenden<br />
Außenwänden eingesetzt. Das geringe Eigengewicht macht sie jedoch<br />
auch für Um-, Ausbau und Renovierungssmaßnahmen zum<br />
idealen Baustoff.<br />
Die geschlossenzellige Struktur von Porenbeton bewirkt<br />
eine hohe Druckfestigkeit bei geringem Gewicht.<br />
Porenbeton-Plansteine für Dünnbettmörtel-Mauerwerk (PP)
Wärmedurchgangskoeffizienten U von PORIT Außenwänden<br />
Monolithische Außenwände Bezeichnung U-Wert<br />
Rechenwerte der Wärmeleitfähigkeit � R von PORIT Plansteinen und PORIT XL<br />
Merkmale der Konstruktion<br />
Rohdichteklasse<br />
10 mm Innenputz (� R = 0,35 W/mK)<br />
365 mm PORIT Plansteine/PORIT XL (�R = 0,09 W/mK)<br />
15 mm Faserleichtputz (�R = 0,26 W/mK)<br />
10 mm Innenputz (� R = 0,35 W/mK)<br />
425 mm PORIT Plansteine/PORIT XL (�R = 0,09 W/mK)<br />
15 mm Faserleichtputz (�R = 0,26 W/mK)<br />
10 mm Innenputz (� R = 0,35 W/mK)<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
� R (W/mK)<br />
beidseitiger<br />
Gipsputz 10 mm<br />
Energieeffizienz<br />
0,23 W/(m²K)<br />
0,20 W/(m²K)<br />
480 mm PORIT Plansteine/PORIT XL (� R = 0,09 W/mK) 0,18 W/(m²K)<br />
15 mm Faserleichtputz (� R = 0,26 W/mK)<br />
innen Gipsputz 10 mm,<br />
außen Faserleichtputz 15 mm<br />
Wandstärke Porenbeton (cm)<br />
5 7,5 10 11,5 15 17,5 20 24 30 36,5 40,0 42,5 48<br />
0,35 0,08 – – – – – – 0,36 0,31 0,25 0,21 0,19 0,18 0,16<br />
0,35 0,09 – – – – – – 0,40 0,34 0,28 0,23 0,21 0,20 0,18<br />
0,35/0,40 0,10 1,22 0,94 0,76 0,68 0,55 0,48 0,44 0,38 0,31 0,26 0,24 0,22 0,20<br />
0,40 0,11 1,30 1,00 0,82 0,73 0,59 0,52 0,48 0,41 0,34 0,28 0,26 0,24 0,22<br />
0,45 0,12 1,36 1,06 0,87 0,78 0,64 0,56 0,52 0,44 0,36 0,30 0,28 0,26 0,23<br />
0,50/0,55 0,13 1,42 1,12 0,92 0,83 0,68 0,60 0,56 0,48 0,39 0,33 0,30 0,28 0,25<br />
0,50/0,55 0,14 1,48 1,17 0,97 0,88 0,72 0,64 0,59 0,51 0,42 0,35 0,32 0,30 0,27<br />
0,55 0,15 1,54 1,22 1,02 0,92 0,76 0,67 0,63 0,54 0,44 0,37 0,34 0,32 0,29<br />
0,60 0,16 1,59 1,27 1,06 0,97 0,80 0,71 0,66 0,57 0,47 0,39 0,36 0,34 0,31<br />
0,65 0,18 1,68 1,36 1,15 1,05 0,87 0,78 0,73 0,63 0,52 0,44 0,40 0,38 0,34<br />
0,70 0,21 1,80 1,48 1,26 1,16 0,97 0,87 0,83 0,71 0,59 0,50 0,46 0,44 0,39<br />
U-Werte in W/(m²K)<br />
Mit zweischaligen Außenwänden eröffnen sich für die Fassade, durch<br />
den Einsatz von KS-Verblendern, weitere Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Gerade in Gegenden mit extremen Witterungsbedingungen haben<br />
sich solche multifunktionalen Gebäudehüllen hervorragend bewährt<br />
und erfüllen heute insbesonders die hohen Ansprüche an den Wärmeund<br />
Schallschutz. Nach DIN 1053-1 sind vier Ausführungsvarianten<br />
für zweischalige Außenwandkonstruktionen zugelassen. Sie bestehen<br />
aus zwei massiven Mauerschalen, die aus statischen Gründen<br />
mit sogenannten Drahtankern verbunden werden, sowie einer dazwischen<br />
liegenden Luft- und/oder Wärmedämmschicht. Aus energetischen,<br />
konstruktiven und baupraktischen Gründen ist die zweischalige<br />
Außenwand mit Kerndämmung – der gesamte Hohlraum<br />
Zweischalige Außenwände<br />
10 mm Innenputz (� R = 0,35 W/mK)<br />
175 mm PORIT Plansteine/PORIT XL (�R = 0,09 W/mK)<br />
100 mm Kerndämmung (�R = 0,035 W/mK)<br />
115 mm Verblendmauerwerk KS (�R = 0,99 W/mK)<br />
10 mm Innenputz (� R = 0,35 W/mK)<br />
240 mm PORIT Plansteine/PORIT XL (�R = 0,09 W/mK)<br />
100 mm Kerndämmung (�R = 0,035 W/mK)<br />
115 mm Verblendmauerwerk KS (�R = 0,99 W/mK)<br />
zwischen den beiden massiven Schalen kann vollständig mit geeignetem<br />
Wärmedämmstoff verfüllt werden – bewährter Stand der<br />
Technik. Die Innenschale aus PORIT-Porenbeton hat bei dieser Konstruktion<br />
in erster Linie statische Funktion, unterstützt aber zusätzlich<br />
die zwischen den beiden massiven Schalen liegende Wärmedämmung<br />
in ihren wärme- und feuchteschutztechnischen Be langen. Die<br />
nichttragende Außenschale aus KS-Verblendern erfüllt die Auf gabe<br />
des Witterungsschutzes. Solche massiven zweischali gen Außenwände<br />
erfüllen somit alle Anforderungen an eine energieeffiziente<br />
Gebäudehülle bis hin zum Passivhausniveau und bieten zudem einen<br />
hervorragenden Schutz gegen Außenlärm.<br />
0,20 W/(m²K)<br />
0,17 W/(m²K)<br />
11
12<br />
Energieoptimiertes Bauen<br />
Mehr als <strong>EnEV</strong><br />
Beim Bau eines Hauses lohnt es sich über die Mindestanforderungen<br />
der <strong>EnEV</strong> hinauszugehen. Die Herstellungskosten sind höher,<br />
die Folgekosten jedoch erheblich geringer. Dies liegt zum einen an<br />
den Finanzierungsmöglichkeiten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) mit dem Förderprogramm „Energieeffizient Bauen“.<br />
Zum anderen sind aufgrund des besseren energetischen Konzepts<br />
die Heizkosten von Anfang an erheblich geringer. Die monatliche<br />
Belastung ist daher in vielen Fällen trotz höherer Baukosten kleiner<br />
als bei einem Hausbau nach <strong>EnEV</strong>-Standard.<br />
KfW-Effizienzhäuser<br />
Mit der <strong>EnEV</strong> 2009 wurden von der KfW neue Förderstandards ins<br />
Leben gerufen. Die sogenannten KfW-Effizienzhäuser haben sich<br />
inzwischen als wichtigster Maßstab für Energieeffizienz am Markt<br />
etabliert. Das Grundprinzip der Förderung lautet „Je besser die<br />
Energieeffizienz, desto attraktiver die Förderung“. Als Förderung<br />
wird zur Zeit ein zinsverbilligtes Darlehen von bis zu 50.000 € pro<br />
Förderstufen nach <strong>EnEV</strong> 2009<br />
Jahresprimärenergiebedarf<br />
(QP)<br />
Die folgende Graphik zeigt die durchschnittlichen Primärenergieanforderungen<br />
der <strong>EnEV</strong> 2007 und 2009 sowie die mittleren Qp-Grenzwerte<br />
der verschiedenen KfW-Effizienzhausstufen. Als die <strong>EnEV</strong><br />
2007 noch maßgebend war, gab es in der KfW-Förderung nur zwei<br />
Grenzwerte von 40 und 60 kWh/(m² x Jahr) für alle Gebäudetypen.<br />
Wohn einheit und, je nach Effizienzhausstandard ein Tilgungszuschuss<br />
von 5 oder 10 % bereitgestellt. Die KfW bietet drei Förderstandards<br />
an, das Effizienzhaus 70, 55 und 40.<br />
Die angegebene Zahl beschreibt das relative Verhältnis der Primärenergieanforderung<br />
gegenüber einem gewöhnlichen <strong>EnEV</strong>-Neubau.<br />
Ein KfW-Effizienzhaus 40 be nö tigt demnach noch 40 % von der<br />
Primärenergie, die ein Gebäude verbraucht, das nur nach <strong>EnEV</strong>-<br />
Vorgaben gebaut wurde.<br />
Gleichzeitig muss, wie beim normalen <strong>EnEV</strong>-Nachweis auch, auf den<br />
baulichen Wärmeschutz geachtet werden. Die Ht´-Nebenbedingung<br />
der KfW-Effizienzhäuser wird ebenso wie der Primärenergiekennwert<br />
über das Referenzgebäude mit seinen fest vorgegebenen U-Werten<br />
bestimmt. Hier weicht die KfW-Förderung vom „normalen“ <strong>EnEV</strong>-<br />
Nachweisverfahren ab. Die einzelnen Effizienzhausstufen dürfen<br />
einen bestimmten Prozentsatz des spezifischen Transmissionswärmeverlustes<br />
der Referenzhausausführung nicht übersteigen.<br />
Transmissions-/<br />
wärmeverlust (Ht')<br />
70 % 85 %<br />
55 % 70 %<br />
40 % 55 %<br />
Primärenergieanforderungen KfW-Neubauförderung (seit 01.07.2010)<br />
Primärenergiekennwert [kWh/(m 2 xJahr)]<br />
280<br />
260<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
99,3<br />
60,0<br />
40,0<br />
69,6<br />
48,7<br />
38,3<br />
27,8<br />
280<br />
Bestandsgebäude<br />
110,4<br />
Alle Haustypen Einfamilienhäuser/<br />
Doppelhaushälften<br />
Die Höchstwerte ergeben sich als Prozentwerte<br />
aus der Refernzausführung eines<br />
vergleichbaren Neubaus nach §3 Absatz 1<br />
<strong>EnEV</strong> 2009 (Referenzgebäude). Zusätzlich<br />
darf der für das geförderte Gebäude<br />
berechnete absolute Ht'-Wert den nach<br />
<strong>EnEV</strong> 2009, Anlage 1, Tabelle 2 festgelegten<br />
Höchstwert für den jeweiligen Gebäutetyp<br />
nicht überschreiten.<br />
Mit der neuen KfW-Effizienzhausdefinition rücken die Qp-Abstufungen<br />
enger zusammen. Das KfW-Effizienzhaus 40 benötigt im<br />
Mittel nur noch 10 % des durchschnittlichen Primärenergiebedarfs<br />
eines Bestandsgebäudes.<br />
79,5<br />
88,3<br />
60,0 60,0<br />
55,6<br />
40,0<br />
43,7<br />
31,8<br />
40,0<br />
59,7<br />
41,8<br />
32,8<br />
23,9<br />
Mehrfamilienhäuser/<br />
Reihenmittelhäuser<br />
<strong>EnEV</strong> 2007<br />
EH 70 2007<br />
EH 55 2007<br />
<strong>EnEV</strong> 2009<br />
EH 70 2009<br />
EH 55 2009<br />
EH 40 2009
KfW-Effizienzhaus aus Porenbeton<br />
Ein KfW-Effizienzhaus kann bereits aus 36,5 cm dicken Porenbeton-<br />
Plan steinen mit Dünnbettmörtel erstellt werden. Für die Einhaltung<br />
der KfW-Kriterien ist auf eine annähernd wärmebrückenfreie Ausführung<br />
zu achten. Wärmebrücken sollten vorab de tailliert berechnet<br />
werden. Besonders Fensteranschlüsse an Mauer werk und Rollladenkästen<br />
sind wärmebrückenanfällig. Das PORIT Bausystem bietet z.B.<br />
vorgefertigte, ge dämmte Rollladenkästen, um Wärmebrücken zu<br />
Bauteil<br />
Die in der Tabelle dargestellten U-Werte der einzelnen Effizienzhausstufen<br />
sind nur exemplarische Beispiele und wurden ausschließlich<br />
über das relative Verhältnis zum Referenzgebäude ermittelt. Die<br />
beschriebenen Konstruktionen der einzelnen Bauteile können durch<br />
andere, mit geänderten Dämmstandards ersetzt werden, aber insgesamt<br />
muss die Gebäudehülle den Wärmeschutzanforderungen der<br />
jeweiligen KfW-Förderstufe genügen.<br />
Auf der folgenden Doppelseite werden für drei verschiedene Gebäudetypen<br />
jeweils drei verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten<br />
der einzelnen KfW-Effizienzhausstufen dargestellt. Die insgesamt<br />
Energieoptimiertes Bauen<br />
vermeiden. Fenster laibungen mit Anschlag lassen sich bauseits mit<br />
einer Bandsäge einfach herstellen. Gut dämmende nach Süden ausgerichtete<br />
Fens ter und die entsprechende Heizungsanlagentechnik<br />
sind weitere Voraussetzungen zur Einhaltung der vorgegebenen<br />
Grenzwerte. Eine kompakte Bauweise ist sinnvoll und eine mechanisch<br />
kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung verhilft<br />
dazu, die KfW-Effizienzhausstandards einfacher umzusetzen.<br />
Referenzgebäude KfW-Effizienzhaus 70 KfW-Effizienzhaus 55 KfW-Effizienzhaus 40<br />
Vorgabe: <strong>EnEV</strong><br />
Tabelle 1,<br />
Anlage 1<br />
Vorgabe:<br />
85 % des Referenzhauswertes<br />
Vorgabe:<br />
70 % des Referenzhauswertes<br />
Vorgabe:<br />
55 % des Referenzhauswertes<br />
Mögliche U-Werte und Konstruktionsbeispiele für die Umsetzung der jeweiligen Effizienzhausstufe<br />
Bodenplatte W/(m2K) 0,35 0,30 0,25 0,19<br />
Konstruktion 9 cm PS-Dämmung<br />
WLG 035<br />
11 cm PS-Dämmung<br />
WLG 035<br />
20 cm Glasschaumschotter<br />
+ 5 cm<br />
PS-Dämmung WLG 035<br />
30 cm Glasschaumschotter<br />
+ 4 cm<br />
PUR-Dämmung WLG 028<br />
Kellerdecke W/(m 2 K) 0,35 0,30 0,25 0,19<br />
Außenwand<br />
(monolithisch)<br />
Außenwand<br />
(zweischalig)<br />
Konstruktion 4+5 cm PS-Dämmung<br />
WLG 035<br />
4+7 cm PS-Dämmung<br />
WLG 035<br />
7 cm PUR-Dämmung<br />
WLG 028 + 4 cm<br />
PS-Dämmung WLG 035<br />
10 cm PUR-Dämmung<br />
WLG 028 + 5 cm<br />
PS-Dämmung WLG 035<br />
W/(m 2 K) 0,28 0,23 0,20 0,15<br />
Konstruktion 30 cm PORIT-Planstein<br />
� = 0,09 W/(mK)<br />
36,5 cm PORIT-Planstein<br />
� = 0,09 W/(mK)<br />
42,5 cm PORIT-Planstein<br />
� = 0,09 W/(mK)<br />
48 cm PORIT-Planstein<br />
� = 0,08 W/(mK)<br />
+ 3 cm Wärmedämmputz<br />
W/(m 2 K) 0,28 0,24 0,20 0,15<br />
Konstruktion 17,5 cm PORIT-Planstein<br />
� = 0,09 W/(mK)<br />
+ 5 cm Kerndämmung<br />
+ Verblendmauerwerk<br />
17,5 cm PORIT-Planstein<br />
� = 0,09 W/(mK)<br />
+ 7 cm Kerndämmung<br />
+ Verblendmauerwerk<br />
17,5 cm PORIT-Planstein<br />
� = 0,09 W/(mK)<br />
+ 10 cm Kerndämmung<br />
+ Verblendmauerwerk<br />
17,5 cm PORIT-Planstein<br />
� = 0,09 W/(mK)<br />
+ 15 cm Kerndämmung<br />
+ Verblendmauerwerk<br />
Dach W/(m 2 K) 0,20 0,17 0,14 0,11<br />
Konstruktion 20 cm Zwischensparrendämmung<br />
WLG 035<br />
24 cm Zwischensparrendämmung<br />
WLG 035<br />
24 cm Zwischensparren-<br />
+ 6 cm Aufdachdämmung<br />
WLG 035/045<br />
28 cm Zwischensparren-<br />
+ 10 cm Aufdachdämmung<br />
WLG 035/045<br />
Eingangstür W/(m2K) 1,8 1,5 1,3 0,99<br />
Fenster W/(m2K) 1,3 1,1 0,91 0,72<br />
Dachflächenfenster<br />
W/(m2K) 1,4 1,2 0,98 0,77<br />
Wärmebrückenzuschlag<br />
W/(m 2 K) 0,050 0,043 0,035 0,028<br />
27 Effizienzhauskonzepte beinhalten dabei die oben beschriebenen<br />
Wärmeschutzkonstruktion mit ggf. ergänzenden Dämmmaßnahmen<br />
und ausschließlich marktübliche Haustechnik für Heizung (HZ), Trinkwasserbereitung<br />
(TW) und Lüftung (L) des Gebäudes. Die jeweiligen<br />
Primärenergiekennwerte wurden über die DIN 4108-6 und<br />
DIN 4701-10 ermittelt.<br />
Die vorgestellten Effizienzhauskonzepte dienen nur als Orientierungshilfe<br />
für ein erstes Beratungsgespräch und für die Entwurfs planung.<br />
Bei einer genaueren Betrachtung mit detaillierter Berechnung können<br />
auch bessere bzw. andere Ergebnisse erreicht werden.<br />
13
14<br />
Energieoptimiertes Bauen<br />
Typ<br />
Gebäudedaten<br />
Kennwerte<br />
Referenzhaus<br />
Typ<br />
Gebäudedaten<br />
Kennwerte<br />
Referenzhaus<br />
Typ<br />
Gebäudedaten<br />
Kennwerte<br />
Referenzhaus<br />
KfW-EFFIZIENZHAUS 70<br />
Haustyp Baulicher Wärmeschutz Haustechnik Ergebnis Baulicher Wärmeschutz<br />
EFH<br />
An:<br />
225 m 2<br />
A/V:<br />
0,71<br />
Fensterfläche:<br />
47 m2 Qp:<br />
78,8 W/(m2 x Jahr)<br />
Ht'-Referenz:<br />
0,389 W/(m2K) Ht'-<strong>EnEV</strong>:<br />
0,400 W/(m2K) Variante 1<br />
Variante 2<br />
Variante 3<br />
EH 70 Konzept H Pelletheizung<br />
Primärenergiebedarf:<br />
35,6 kWh/(m2 EH 55 Konzept<br />
x Jahr)<br />
keine weiteren TW Pelletheizung keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich L Abluftanlage 55 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
erforderlich<br />
EH 70 Konzept H Luft-/Wasser-WP<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
TW<br />
L<br />
L/W-WP<br />
+ el. Heizstab<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 80 % WRG<br />
EH 70 Konzept H GAS-BWT-Heizung<br />
Dach zusätzlich 10 cm<br />
Wärme dämmung,<br />
Fenster 0,9 W/(m 2 K)<br />
TW BWT + Solaranlage<br />
Primärenergiebedarf:<br />
52,2 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
34 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Primärenergiebedarf:<br />
55,2 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
L Abluftanlage 30 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Variante 1<br />
Variante 2<br />
Variante 3<br />
EH 55 Konzept<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
EH 55 Konzept<br />
zusätzlich<br />
PH-Fenster 0,8 W/(m 2 K)<br />
Haustyp Baulicher Wärmeschutz Haustechnik Ergebnis Baulicher Wärmeschutz<br />
DHH<br />
An:<br />
306 m 2<br />
A/V:<br />
0,52<br />
Fensterfläche:<br />
63 m2 Qp:<br />
65,8 W/(m2 x Jahr)<br />
Ht‘-Referenz:<br />
0,419 W/(m2K) Ht‘-<strong>EnEV</strong>:<br />
0,450 W/(m2K) Variante 1<br />
Variante 2<br />
Variante 3<br />
EH 70 Konzept H Sole/Wasser-WP<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
TW<br />
S/W-WP<br />
+ el. Heizstab<br />
Primärenergiebedarf:<br />
42,5 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
L Abluftanlage 36 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Variante 1<br />
Variante 2<br />
EH 55 Konzept<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
EH 70 Konzept H GAS-BWT-Heizung<br />
Primärenergiebedarf:<br />
44,1 kWh/(m2 EH 55 Konzept<br />
x Jahr)<br />
keine weiteren TW BWT + Solaranlage keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich L<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 80 % WRG<br />
33 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
EH 70 Konzept H<br />
Zusätzlich Fenster<br />
0,9 W/(m 2 K) und<br />
WBZ = 0,03 W/(m 2 K)<br />
Luft-/Wasser-WP<br />
+ Pellet-Kaminofen Primärenergiebedarf:<br />
45,6 kWh/(m2 EH 55 Konzept<br />
TW<br />
L/W-WP<br />
+ el. Heizstab<br />
x Jahr)<br />
zusätzlich<br />
PH-Fenster 0,8 W/(m2K) L Abluftanlage 31 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Haustyp Baulicher Wärmeschutz Haustechnik Ergebnis Baulicher Wärmeschutz<br />
MFH<br />
An:<br />
1413 m 2<br />
A/V:<br />
0,43<br />
Fensterfläche:<br />
258 m2 Qp:<br />
59,9 W/(m 2 x Jahr)<br />
Ht‘-Referenz:<br />
0,433 W/(m2K) Ht‘-<strong>EnEV</strong>:<br />
0,500 W/(m2K) Variante 1<br />
Variante 2<br />
Variante 3<br />
EH 70 Konzept H GAS-BWT-Heizung<br />
Primärenergiebedarf:<br />
40,9 kWh/(m2 EH 55 Konzept<br />
x Jahr)<br />
keine weiteren TW BWT + Solaranlage keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich L<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 60 % WRG<br />
32 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
EH 70 Konzept H Sole/Wasser-WP<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
TW<br />
EH 70 Konzept H<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
S/W-WP<br />
+ el. Heizstab<br />
Primärenergiebedarf:<br />
41,7 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
L Abluftanlage 30 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
GAS-BWT-Heizung +<br />
BHKW Primärenergiebedarf:<br />
41,8 kWh/(m2 x Jahr)<br />
TW BHKW<br />
L<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 60 % WRG<br />
30 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Variante 3<br />
Variante 1<br />
Variante 2<br />
Variante 3<br />
EH 55 Konzept<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
EH 55 Konzept<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
Abkürzungen: An = Nutzfläche WP = Wärmepumpe; BHKW = Blockheizkraftwerk; BWT = Brennwerttechnik; EE = Erneuerbare Energie; fp = Primärenergiefaktor;
Energieoptimiertes Bauen<br />
KfW-EFFIZIENZHAUS 55 KfW-EFFIZIENZHAUS 40<br />
Haustechnik Ergebnis Baulicher Wärmeschutz Haustechnik Ergebnis<br />
H Sole/Wasser-WP<br />
TW<br />
S/W-WP<br />
+ el. Heizstab + Solar<br />
Primärenergiebedarf:<br />
36,2 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
Variante 1<br />
EH 40 Konzept H Sole/Wasser-WP<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
L Abluftanlage 54 % besser als <strong>EnEV</strong> L<br />
H<br />
TW<br />
L<br />
GAS-BWT-Heizung<br />
+ Pellet-Kaminofen Primärenergiebedarf:<br />
BWT<br />
+ Solaranlage<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 80 % WRG<br />
H Luft-/Wasser-WP<br />
TW<br />
L<br />
L/W-WP<br />
+ el. Heizstab<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 80 % WRG<br />
Variante 2<br />
TW<br />
EH 40 Konzept H<br />
51,1 kWh/(m2 x Jahr)<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
TW<br />
48 % besser als <strong>EnEV</strong> erforderlich L<br />
Primärenergiebedarf:<br />
43,4 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
Variante 3<br />
EH 40 Konzept H<br />
keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
erforderlich<br />
TW<br />
S/W-WP<br />
+ el. Heizstab + Solar<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 80 % WRG<br />
Primärenergiebedarf:<br />
24,3 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
69 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
GAS-BWT-Heizung<br />
+ große Solaranlage Primärenergiebedarf:<br />
BWT<br />
+ große Solaranlage<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 80 % WRG<br />
29,4 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
62 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Luft-/Wasser-WP<br />
+ 3kW PV-Anlage Primärenergiebedarf:<br />
L/W-WP + el. Heizstab<br />
+ PV-Anlage<br />
30,3 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
45 % besser als <strong>EnEV</strong> L Abluftanlage 61% besser als <strong>EnEV</strong><br />
Haustechnik Ergebnis Baulicher Wärmeschutz Haustechnik Ergebnis<br />
H Wasser/Wasser-WP<br />
Primärenergiebedarf:<br />
33,4 kWh/(m2 EH 40 Konzept H Pelletheizung<br />
Primärenergiebedarf:<br />
x Jahr)<br />
21,7 kWh/(m2 TW W/W-Wärmepumpe keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
TW<br />
Pelletheizung + Solaranlage<br />
x Jahr)<br />
L Abluftanlage 49 % besser als <strong>EnEV</strong> erforderlich L Abluftanlage 67 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
H<br />
GAS-BWT-Heizung<br />
+ Solaranlage Primärenergiebedarf:<br />
34,1 kWh/(m2 EH 40 Konzept H<br />
x Jahr)<br />
TW BWT + Solaranlage keine weiteren<br />
L<br />
H<br />
TW<br />
L<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 80 % WRG<br />
Variante 1<br />
Variante 2<br />
TW S/W-Wärmepumpe<br />
Maßnahmen<br />
48 % besser als <strong>EnEV</strong> erforderlich L<br />
Lüftungsanlage<br />
mit WRG<br />
Abluftwärmepumpe +<br />
Heizstab Primärenergiebedarf:<br />
Abluftwärmepumpe +<br />
Solaranlage<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 60 % WRG<br />
36,1 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
Variante 3<br />
EH 40 Konzept H<br />
WBZ = 0,01<br />
45 % besser als <strong>EnEV</strong> L<br />
TW<br />
Sole/Wasser-WP<br />
+ Pellet-Kaminofen Primärenergiebedarf:<br />
26,1 kWh/(m2 x Jahr)<br />
60 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
KWK-Nahwärmeversorgung<br />
mit fp = 0,6 Primärenergiebedarf:<br />
KWK-Nahwärmeversorgung<br />
mit fp = 0,6<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 80 % WRG<br />
26,3 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
60 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Haustechnik Ergebnis Baulicher Wärmeschutz Haustechnik Ergebnis<br />
H Pelletheizung<br />
Primärenergiebedarf:<br />
30,4 kWh/(m2 EH 40 Konzept H<br />
x Jahr)<br />
Nahwärmeversorgung<br />
über EE Primärenergiebedarf:<br />
11,2 kWh/(m2 TW Pelletheizung + BWT keine weiteren<br />
Maßnahmen<br />
TW<br />
x Jahr)<br />
erforderlich<br />
Nahwärmeversorgung<br />
über EE<br />
L Abluftanlage 49 % besser als <strong>EnEV</strong> L Abluftanlage 82 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
H<br />
GAS-BWT-Heizung<br />
+ Solaranlage Primärenergiebedarf:<br />
31,0 kWh/(m2 EH 40 Konzept H<br />
x Jahr)<br />
TW BWT + Solaranlage keine weiteren TW<br />
L<br />
H<br />
TW<br />
L<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 60 % WRG<br />
Variante 1<br />
Variante 2<br />
Sole/Wasser-WP<br />
+ 20 kW PV-Anlage Primärenergiebedarf:<br />
17,1 kWh/(m 2 x Jahr)<br />
S/W-WP + el. Heizstab<br />
+ PV-Anlage<br />
48 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Maßnahmen<br />
erforderlich L Abluftanlage 72 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
KWK-Nahwärmeversorgung<br />
mit fp = 0,7 Primärenergiebedarf:<br />
32,1 kWh/(m2 EH 40 Konzept H<br />
KWK-Nahwärme-<br />
x Jahr)<br />
versorgung mit fp = 0,7 keine weiteren<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 60 % WRG<br />
Variante 3<br />
47 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
Maßnahmen<br />
erforderlich L<br />
GAS-BWT-Heizung +<br />
BHKW mit EE Primärenergiebedarf:<br />
24,0 kWh/(m2 x Jahr)<br />
TW BWT + BHKW mit EE<br />
Lüftungsanlage<br />
mit 60 % WRG<br />
PV = Photovoltaikanlage; WBZ = Wärmebrückenzuschlag; WRG = Wärmerückgewinnung; KWK = Kraft-Wärme-Kopplung;<br />
60 % besser als <strong>EnEV</strong><br />
15
16<br />
Energieoptimiertes Bauen<br />
Passivhäuser<br />
Passivhäuser sind konsequent weiterentwickelte Niederigenergiehäuser.<br />
Hier handelt es sich um Hauskonzepte die einen so guten<br />
baulichen Wärmeschutz erreichen, dass die Beheizung mit einem<br />
minimalsten Aufwand und ohne konventionelles Heizsystem erfolgen<br />
kann. Das erste Passivhaus wurde schon 1991 als Forschungsobjekt<br />
in Darmstadt von Dr. Wolfgang Feist gebaut. Die ideale Form für ein<br />
Passivhaus ist ein würfelähnlicher Baukörper, da dieser in der Regel<br />
das beste Verhältnis von Außenhülle zu Volumen aufweist und somit<br />
der Wärmeverlust über die Gebäudehülle minimiert werden kann.<br />
Auch Passivhäuser werden von der KfW gefördert und sind dabei<br />
an keine besondere Bauweise gebunden, sondern müssen ebenso<br />
wie die KfW-Effizienzhäuser bestimmte energetische Kennwerte<br />
Planungsrichtlinien für KfW-Effizienzhäuser und Passivhäuser:<br />
kompakte Bauweise<br />
zur Sonne ausgerichtete Fenster<br />
sehr hoher Wärmedämmstandard<br />
sehr gute wärmedämmende Fenster<br />
(Dreifachwärmeschutzverglasung)<br />
maximale Wärmebrückenreduzierung<br />
erreichen. Der Jahres-Primärenergiebedarf Qp darf nicht mehr als<br />
40 kWh pro m² Gebäudenutzfläche AN und der Jahres-Heizwärmebedarf<br />
Qh nicht mehr als 15 kWh pro m² Wohnfläche betragen.<br />
Die Außenwand eines Passivhauses aus Porenbeton besteht z. B.<br />
aus 48 cm PORIT Porenbetonmauerwerk und 3 cm Dämmputz.<br />
Der als passivhaustauglich erwiesene U-Wert von 0,15 W/m²K<br />
für eine Außenwand wird mit dieser Konstruktion erreicht. Fenster<br />
werden als Dreischeibenverglasung mit einem maximalen U-Wert<br />
von 0,8 W/m²K ausgeführt, die Dachdämmung ist ca. 40 cm dick.<br />
Diese Dämmvarianten entsprechen im Wesentlichen auch den erforderlichen<br />
Konstruktionen eines KfW-Effizienzhauses 40.<br />
hocheffiziente Lüftungstechnik mit über<br />
80 % Wärmerückgewinnung<br />
sehr gute Luftdichtheit (Kontrolle über einen<br />
Blower-Door-Test -> Passivhaus: n50 = mind. 0,6 h-1 )<br />
Nutzung erneuerbarer Energien<br />
Große Fenster auf der Süd-, kleine auf der Nordseite<br />
Der kompakte Baukörper weist alle Vorzüge eines Passivhauses auf. Die Fassade ist hier mit 48 cm PORIT-Plansteinen und einer Dämmputzschicht<br />
hoch wärmegedämmt. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für Frischluft. Von unten nicht sichtbar sind auf dem<br />
leichten Pultdach Solarzellen zur Stromerzeugung montiert. Der Heizwärmebedarf dieses Hauses liegt bei 15 kWh/m²a. Mit diesem Konzept kann<br />
heute schon ein „Fast-Null-Energiehaus“ erreicht werden.
Die Ermittlung der Anforderungswerte für den angestrebten KfW-<br />
Förderstandard muss von einem Energieberater oder Sachverständigen<br />
gemäß §21 <strong>EnEV</strong> erfolgen. Mittelfristig kann man vermutlich<br />
davon ausgehen, dass an Energieberater, welche die Betreuung und<br />
Baubegleitung von KfW-Effizienzhäusern wahrnehmen, auch zusätzliche<br />
Anforderungen hinsichtlich ihrer Qualifikation gestellt werden.<br />
Die erhöhten Vorgaben an die Energieeffizienz erfordern gleichzeitig<br />
wesentlich höhere Ansprüche an die Planung und Ausführung der<br />
Baumaßnahme. Damit die zugesicherten Eigenschaften und somit<br />
die Fördervorraussetzung eines KfW-Effizienzhauses auch eingehalten<br />
werden, ist ein bestimmtes Qualitätsniveau des gesamten Bauprozesses<br />
erforderlich. Häufig zeigt die Praxis allerdings, dass der<br />
geforderte Anspruch beim Bau von hocheffizienten Häusern nicht<br />
Detailplanung Ausschreibung Ausführung Abnahme<br />
• Werkplanung<br />
• Luftdichtigkeit<br />
• Wärmebrückenkonzept<br />
• Sanierungsablaufplan<br />
• Parameter<br />
Lüftungsanlage<br />
• Parameter<br />
Heizsystem<br />
. . .<br />
• Mussleistungen<br />
Für eine Baubegleitung im Sinne der KfW ist es vorteilhaft, eine für<br />
den Bauherren nachvollziehbare und gut dokumentierte Hausakte<br />
anzufertigen. Mit diesem Dokument kann die fachgerechte Umsetzung<br />
und die Einhaltung der Fördervorraussetzungen lückenlos<br />
dargestellt und bestätigt werden, so dass nach Abschluss der<br />
Arbeiten alle am Bau beteiligten Akteure zufrieden sind. Die Hausakte<br />
sollte mindestens folgende Unterlagen enthalten:<br />
Liste aller Ansprechpartner<br />
Beschreibung des energetischen Konzeptes<br />
Alle erforderlichen <strong>EnEV</strong>-Nachweise<br />
Fachunternehmerbescheinigungen<br />
Sämtliche Protokolle von qualitätssichernden Maßnahmen<br />
Produktdeklarationen<br />
Gebäude- und Fach- sowie Detailpläne<br />
Abnahmeprotokolle und Bautagebuch<br />
• Beteiligung an<br />
Ausschreibung<br />
• Unterstützung bei<br />
Angebotsbewertung<br />
• Preisspiegel<br />
• Bauzeitenplan<br />
. . .<br />
• Koordination<br />
• Luftdichtigkeitsmessung<br />
• Baustellenbegehung<br />
• Bautagebuch<br />
• Kostenkontrolle<br />
. . .<br />
erreicht wird, da eine dafür erforderliche projektbezogene Qualitätssicherung<br />
nur lückenhaft oder gar nicht durchgeführt wird.<br />
Einen ersten Schritt für mehr Qualität bei der Umsetzung und Realisierung<br />
von KfW-Effizienzhäusern im Standard 55 und 40 ist die<br />
KfW schon gegangen, da für diese Förderstufe eine obligatorische<br />
Baubegleitung von einem Sachverständigen durchzuführen ist.<br />
Die von der KfW geforderte Baubegleitung bezieht sich im Wesentlichen<br />
auf fünf Projektphasen während der Erstellung eines Effizienzhauses,<br />
in denen verschiedene, frei wählbare Maßnahmen zur<br />
Steigerung der Bauqualität beitragen können. Von der KfW festgelegte<br />
„Mussleistungen“ sind allerdings grundsätzlich im Rahmen der<br />
Baubegleitung zu erbringen, die aber auch bei einer gewissenhaften<br />
und qualitätsbewussten Bauleitung selbstverständlich sind.<br />
• Abnahme<br />
• Einregulierung<br />
• Blower-Door-Test<br />
• Thermographie<br />
• Hydraulischer<br />
Abgleich<br />
. . .<br />
Baubegleitung<br />
Bewertung/<br />
Dokumentation<br />
• Baudokumentation<br />
(Hausakte)<br />
• Verwendungsnachweis<br />
• Nutzerhandbuch<br />
• Übergabe Haustechnik<br />
und Einweisung<br />
. . .<br />
17
18<br />
Putzschicht hält dicht<br />
Luft- und Winddichtheit<br />
Bis zu 50 % des Heizenergiebedarfs kann durch undichte Bauteile<br />
und Anschlussfugen aus dem Gebäude entweichen. Zudem kann<br />
mit Wasserdampf angereicherte feuchtwarme Raumluft in die Konstruktion<br />
der Außenbauteile transportiert werden. Dort kühlt sich<br />
Im Traufbereich wird die luftdichte Folie<br />
(Dampfbremse) innen bis aufs Mauerwerk<br />
ge führt und entweder im Innenputz<br />
eingebettet, angeklebt oder mit einer<br />
Anpress latte gesichert.<br />
Fugenklassen<br />
Die Fugen von Fenstern, Fenstertüren und Dachfl ächenfenstern<br />
werden in der <strong>EnEV</strong> unabhängig von der Dichtheit des gesamten<br />
Gebäudes betrachtet. Für Fenster gilt, dass die Anforderungen an<br />
die im Verordnungstext genannten Klassen der Fugendurchlässigkeit<br />
einzuhalten sind. Soll auf eine Dichtheitsprüfung verzichtet<br />
werden, müssen Bauteile und Anschlüsse den Anforderungen gemäß<br />
Blower-Door-Test<br />
Mit einem Blower-Door-Test lässt sich nach<br />
Fertigstellung testen, ob alle Bauteilschichten<br />
ordnungsgemäß ausgeführt wurden und<br />
das Gebäude den Dichtheitswerten der<br />
<strong>EnEV</strong> entspricht. Durch einen in der Tür<br />
oder im Fenster montierten Ventilator wird<br />
im Haus ein konstanter Über- bzw. Unterdruck<br />
erzeugt. An undichten Stellen strömt<br />
Luft hinaus, die der Ventilator neu einblasen<br />
muss. Die dadurch gemessene Luftmenge<br />
(n50-Wert) gibt an, wie oft das Innenraumvolumen<br />
pro Stunde umgesetzt wird. Für ein<br />
Passiv haus ist die Vo lu menmenge 0,6 h-1 einzuhalten, bei einem KfW 40-Haus darf n50 maximal 1,0 h-1 betragen. Bei einem luftdicht<br />
geplanten Gebäude ist richtiges Lüften<br />
wichtig, sonst geht viel Wärme verloren. Bei<br />
abgeschalteter Heizung das Fenster ein bis<br />
zweimal täglich für 10 bis 15 Minuten weit<br />
öffnen, sorgt für den richtigen, energie-<br />
An den Giebelwänden wird die luftdichte<br />
Folie mindestens 10 cm aufs Mauerwerk<br />
geführt, mit Streckmetall gesichert und<br />
darüber verputzt.<br />
sparenden Luftwechsel. Die Alternative ist<br />
eine Lüftungsanlage, energieeffi zienter ist<br />
eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.<br />
Die aus dem Raum entweichende<br />
warme Luft wird für die erneute Erwärmung<br />
der Frischluft genutzt.<br />
Dichtheitsprüfung durchführen oder<br />
Bauteile nach Planungs beispielen der<br />
DIN 4108-7 ausführen<br />
Fenster und Fenstertüren müssen Klassen<br />
der Fugendurchlässig keit einhalten<br />
Putzschicht auf Porenbetonmauerwerk<br />
ist ausreichend für Luft dichtheit<br />
Richtiges Lüften: 1 bis 2 mal täglich<br />
10 bis 15 Minuten Fenster weit öffnen<br />
die Luft ab und der Dampf kondensiert zu Tauwasser. Die Dämmwirkung<br />
des Bauteils verringert sich und es kann zu Bauschäden<br />
und Pilz befall kommen. Durch eine Fuge von 1 m Länge und 1 mm<br />
Breite wird täglich ca. 1/3 Liter Wasser transportiert!<br />
Ist die Wand hinter der Vorwandinstallation<br />
nicht verputz worden, kann ein Luftstrom durch<br />
den Spalt zwischen Abfl ussrohr und Fliesenbelag<br />
in die Vorwand eindringen und durch die<br />
Ritzen im Mauerwerk entweichen. Vor dem<br />
Innenausbau sind daher alle Wände zu<br />
verputzen.<br />
DIN 4108-7 entsprechen. Die DIN 4108-7 enthält Planungsbeispiele<br />
und Ausführungsempfehlungen.<br />
In der Planungsphase sollte ein Dichtheitskonzept erstellt werden.<br />
Bei Außenwänden aus Porenbeton entfallen aufwändig zu planende<br />
Dichtheitsschichten. Die vorhandenen Putzschichten auf Mauerwerk<br />
sind gemäß DIN 4108-7 ausreichend.
Wärmebrücken<br />
Außer an denkmalgeschützten Gebäuden oder Gebäuden, bei denen<br />
es unwirtschaftlich wäre, sind laut <strong>EnEV</strong> Wärmebrücken zu vermeiden.<br />
Sie entstehen dort, wo Bauteile mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit,<br />
z.B. Stahlbeton, durch gedämmte Bauteile hindurch stoßen. Wärme<br />
wird schneller nach draußen transportiert und es besteht die Gefahr,<br />
dass Tauwasser anfällt. Im schlimmsten Fall kommt es zu Schimmelbildungen.<br />
Neben konstruktiven Wärmebrücken gibt es geometri sche<br />
Wärmebrücken. Sie ergeben sich dort, wo der beheizten Innenfl äche<br />
eine größere Außenfl äche gegenübersteht. Dies ist bei Außen ecken<br />
der Fall oder bei Erkern.<br />
Eine gute Planung, Baukonstruktion und Baustoffwahl minimiert<br />
die möglichen Wärmebrücken und den damit verbundenen erhöhten<br />
Transmissionswärmeverlust. Mit Außenwänden aus Porenbeton lassen<br />
sich Wärmebrücken vermeiden, da der Baustoff selbst über eine<br />
gute Dämmwirkung verfügt. PORIT bietet zudem mit seinem Bausystem<br />
bereits gedämmte Rollladenkästen, Deckenrandsteine und<br />
U-Schalen-Elemente, um Wärmebrücken an diesen Stellen zu vermeiden.<br />
Der PORIT Deckenrandstein mit Wärmedämmung<br />
stellt sicher, dass im Bereich des Deckenaufl agers<br />
keine Wärmebrücke entsteht.<br />
Wenn kein Rollladen gewünscht ist, werden<br />
Fenster und Haustür an wärmegedämmte<br />
Stürze mit Anschlag montiert.<br />
Nichts rauslassen<br />
Je besser die Dämmqualitäten der Außenbauteile sind, desto größer<br />
ist die faktische und rechnerische Bedeutung von Wärme brücken.<br />
Es ist daher empfehlenswert, bei der Ermittlung des Jahres-Primärenergiebedarfs<br />
eine detaillierte Wärmebrückenberechnung durch zuführen.<br />
Bei konsequenter Wärmebrückenminimierung mit Hilfe von<br />
guter Planung und Systemlösungen kann hier abweichen d von<br />
Standardwerten mit viel geringeren Energieverlusten gerechnet werden.<br />
Hier belohnt die <strong>EnEV</strong> planerischen Sachverstand und eine<br />
qualitätsgerechte Bauausführung.<br />
Hier können Wärmebrücken auftreten:<br />
Balkone<br />
Rollladenkästen<br />
Fensteranschlüsse<br />
Mauersohlen/Mauerkronen (z. B. Giebel)<br />
Heizkörpernischen und -befestigungen<br />
Deckenanschlüsse<br />
Außenecken<br />
Die Tiefe des Fensteranschlages kann beim<br />
PORIT Mauerwerk genau wie beim PORIT Sturz<br />
frei gewählt und einfach hergestellt werden.<br />
Ungedämmte Stahlbetonbauteile<br />
Der PORIT Rollladenkasten ist<br />
durch und durch wärmegedämmt.<br />
Der tragende Sturz kann in den<br />
Deckenringanker geführt werden.<br />
Kritisches Detail, perfekt gelöst: Dichtband<br />
am Fensterrahmen, Dämmung unter der<br />
Außenfensterbank, PORIT Mauerwerk.<br />
19
20<br />
Nichts rauslassen<br />
Zu errichtende Gebäude sind gemäß §7 der <strong>EnEV</strong> so auszuführen,<br />
dass der Einfl uss konstruktiver Wärmebrücken auf den Jahres-Heizwärmebedarf<br />
nach den anerkannten Regeln der Technik und den im<br />
jeweiligen Einzelfall wirtschaftlich vertretbaren Maßnahmen so gering<br />
wie möglich gehalten wird. Der verbleibende Einfl uss der Wärmebrücken<br />
bei der Ermittlung des Jahres-Primärenergiebedarfs ist<br />
nach Maßgabe des jeweils angewendeten Berechnungsverfahrens<br />
zu berücksichtigen.<br />
Die <strong>EnEV</strong> bietet für die Primärenergiebedarfsberechnung von Ge-<br />
bäuden verschieden Ansätze für die Wärmebrückenberücksichtigung<br />
an. Bei Neubauvorhaben wird in den meisten Fällen bei der Energiebilanz<br />
der sogenannte pauschale Wärmebrückenzuschlag von<br />
0,05 W/(m²K) auf die gesamte thermische Gebäudehülle verwendet.<br />
In diesem Fall müssen sämtliche Wärmebrücken nach den Konstruktionsbeispielen<br />
der DIN 4108 Beiblatt 2 geplant und ausgeführt<br />
werden. Entscheidend ist, dass die dort vorgegebenen wärmetechnischen<br />
Mindestanforderungen, die sich aus der Baustoffwahl und<br />
der Art der Konstruktion ergeben, eingehalten werden. Die ausgeführten<br />
Wärmebrückendetails müssen „gleichwertig“ sein. Hier<br />
handelt es sich aber in der Regel um Mindeststandards, die oftmals<br />
von Porenbetonkonstruktionen weit übertroffen werden. Daher ist es<br />
ratsam, über eine detaillierte Berechnung die zusätzlichen Wärmebrückenverluste<br />
genau zu ermitteln. Bei dieser Berechnungsmethode<br />
müssen sämtliche Längen der Wärmebrücken aufgemessen und mit<br />
dem konkreten längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffi zienten<br />
(�-Wert) des betreffenden Wärmebrückendetails multipliziert werden.<br />
Diese Vorgehensweise ist für KfW-Effi zienz häuser grundsätzlich<br />
empfehlenswert, da sonst teilweise unwirtschaft liche Dämmkonzepte<br />
für den jeweiligen Förderstandard erforderlich sind bzw. das KfW-<br />
Effi zienzhaus 40 vermutlich gar nicht umgesetzt werden kann.<br />
In der folgenden Tabelle sind als Beispiel drei verschiedene Details<br />
bei unterschiedlichen Außenwandkonstruktionen mit gleichem<br />
U-Wert und ihren jeweiligen Wärmebrückenverlusten dargestellt.<br />
Außenwandecke Sockel zum unbeheizten Keller Seitliche Fensterlaibung<br />
Holz-Leichtbaukonstruktion: � = 0,01 W/(mK) KS-Mauerwerk mit WDV-System: � = 0,04 W/(mK) Mauerwerk ohne Fensteranschlag: � = 0,02 W/(mK)<br />
Ziegelmauerwerk mit Zusatzbauteil: � = 0,00 W/(mK)<br />
PORIT-Porenbeton mit Fensteranschlag:<br />
PORIT-Porenbeton: � = - 0,13 W/(mK) � = - 0,02 W/(mK)<br />
PORIT-Porenbeton: � = - 0,06 W/(mK)<br />
Hinweis: Je niedriger der �-Wert, desto besser ist das Wärmebrückendetail ausgeführt.<br />
Der große Vorteil von Porenbeton im<br />
Zusammenhang mit der Ausbildung<br />
von Wärmebrücken liegt in der Homogenität<br />
der wärmedämmenden Außenwand.<br />
Bei guter Planung sind kaum<br />
zusätzliche Maßnahmen zur Wärmebrückenreduzierung<br />
erforderlich, so<br />
dass der zusätzliche Wärmebrückenverlust<br />
bei Häusern die mit PORIT-<br />
Plan steinen gebaut sind gegen Null<br />
geht.
Sommerlicher Wärmeschutz<br />
Die <strong>EnEV</strong> verlangt für Wohngebäude in § 3 Absatz 4 ausdrücklich die<br />
Einhaltung des sommerlichen Wärmeschutzes gemäß DIN 4108-2<br />
mit den dort vorgegebenen höchstzulässigen Sonneneintragswer ten.<br />
Die frühere Sonderregelung für Gebäude mit einem Fensterflächenanteil<br />
von bis zu 30 % fällt weg. Alternativ kann eine ingenieur mäßige<br />
Simulationsrechnung angewendet werden, welche die aktuellen klimatischen<br />
Verhältnisse am Standort des Gebäudes gut wiedergibt.<br />
Die DIN 4108-2 findet in diesem Fall keine Anwendung. Das sommerliche<br />
Temperaturverhalten ist von großer Bedeutung für die Behaglichkeit<br />
eines Effizienzhauses.<br />
Zur Beurteilung des sommerlichen Wärmeschutzes und Berechnung<br />
der sich maximal einstellenden Raumlufttemperaturen sind die Fakto-<br />
ren Klimaregion, Bauart, Nachtlüftung, Verglasung, Fenster nei gung<br />
sowie die Himmelsrichtung der Fenster und das Nutzungsprofil der<br />
Bewohner zu berücksichtigen.<br />
Sonneneintragswerte reduzieren<br />
Massive Baustoffe mit homogener Struktur speichern die Wärme<br />
und geben sie langsam wieder an die Umgebung ab. So entsteht<br />
eine so genannte Phasenverschiebung, welche die Auswirkungen<br />
von Aufheizen und Abkühlen verringert.<br />
• Grenze Fensterflächenanteil 30 % entfällt<br />
• Werte DIN 4108-2 sind einzuhalten<br />
• Alternative: Simulationsrechnung<br />
Beim Bau eines Hauses ist es sinnvoll, eine Verschattung der nach<br />
Süden gelegenen Fenster einzuplanen. Durch den hohen Sonnenstand<br />
im Sommer ist dies in vielen Fällen bereits mit einem großen<br />
Dachüberstand zu erreichen oder mit einem außen installierten Verschattungssystem<br />
zum Beispiel aus Metall. Durch den Sonnenschutz<br />
und über eine Belüftung des Gebäudes über Fenster oder<br />
Lüftungsanlagen kann die Raumlufttemperatur beeinflusst werden.<br />
Effizienzhäuser sind optisch attraktive Gebäude, wenn sie gut geplant und fachgerecht umgesetzt werden. Für ihre Bewohner verbinden sich<br />
angenehme Raumwärme, gesundes Raumklima und komfortable Technik zu einem behaglichen Umfeld. Auch der Wohnkomfort erhöht sich,<br />
wenn man die Wärme gleichmäßig im Haus verteilt, sich viel Licht ins Haus holt und für gesunde, frische Luft sorgt.<br />
Das Architektenhaus im unterfränkischen Volkach vereint viele Voraussetzungen für ein Energiesparhaus.<br />
30 cm dicke PORIT-Poren betonwände mit 8 cm Fassaden dämmplatten aus Mineralschaum bilden die Außenwände. Große Fensterflächen<br />
nach Süden sorgen für solare Wärme gewinne, Verschattungs elemente für sommerlichen Wärmeschutz. Geheizt wird mit Holzpellets,<br />
thermische Solartechnik erwärmt das Brauchwasser. Das Energiekonzept sieht einen jährlichen Wärmebedarf von 53 Kilo wattstunden pro<br />
Quadratmeter Ge bäudenutzfläche vor (kWh/m²a).<br />
21
22<br />
Kein Ende in Sicht<br />
Kostenentwicklung<br />
Permanent steigende Energiepreise verunsichern die Bevölkerung.<br />
Hohe Benzinkosten belasten die Geldbeutel der Pendler, gestiegene<br />
Heizkosten die der Hausbesitzer und Mieter. In den letzten 15 Jahren<br />
ist der Preis für ein Barrel Rohöl (159 Liter) inflationsbereinigt um<br />
den Faktor 2,5 gestiegen. Eng an den Rohölpreis gekoppelt, sind<br />
auch die Preise für Gas, Öl und Benzin entsprechend in die Höhe<br />
geklettert.<br />
Das Ziel jedes Einzelnen muss sein, die Energiekosten langfristig<br />
zu senken und unabhängig vom Öl zu werden. Ein gut gedämmtes<br />
Haus ist ein guter Schritt auf dem Weg dahin. Je höher der Energiepreis<br />
steigt, desto schneller rechnen sich Investitionen in die Gebäudehülle.<br />
Bei einem Neubau oder Umbau ist es daher sinnvoll, ein<br />
höheres Kreditvolumen für energetische Maßnahmen aufzunehmen.<br />
Heizölpreis [Cent/kWh]<br />
Durchschnittliche Heizölkosten und Hypothekenzinsen seit 1990<br />
10,00<br />
9,00<br />
8,00<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
ø Heizölpreis ø Hypothekenzins<br />
Mit diesen Rahmenbedingungen kann eine Familie, die mit einer<br />
zusätzlichen Investition von 30.000 € in Effizienzmaßnahmen eine<br />
60 %ige Energieeinsparung erreicht, heute vom ersten Tag an die<br />
Haushaltskasse entlasten. Das Diagramm auf der folgenden Seite<br />
zeigt exemplarisch den wirtschaftlichen Effekt von Energiesparinvestitionen<br />
im Verlauf der letzten 20 Jahre. Für Zusatzinvestitionen<br />
in den baulichen Wärmeschutz hat der Bauherr weitere Finanzierungskosten<br />
(Zinsen und Tilgung) zu tragen, die 1990 doppelt so<br />
hoch waren wie 2010. Aber gleichzeitig reduzieren sich auch die<br />
Energiekosten für die Beheizung des Gebäudes.<br />
Bei der Prüfung der Finanzierung spielen die Unterhaltskosten für<br />
das zu finanzierende Objekt eine wichtige Rolle. Der mögliche Kredit-<br />
rahmen, den die Bank einräumt, ist daher bei einem Gebäude, das<br />
z.B. den KfW Effizienzhaus-Richtlinien entspricht, größer.<br />
Noch nie waren die Vorraussetzungen für Energiesparinvestitionen<br />
so günstig wie heute. Hypothekenzinsen sind auf einem historischen<br />
Tief angelangt, hohe Heizkosten steigern die Attraktivität von Wärmeschutzmaßnahmen<br />
und die KfW-Neubauförderung mit dem aktuellen<br />
10 %igen Darlehenszuschuss in der Spitzenförderung ist so üppig<br />
wie schon lange nicht mehr.<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
10,0 %<br />
9,0 %<br />
8,0 %<br />
7,0 %<br />
6,0 %<br />
5,0 %<br />
4,0 %<br />
3,0 %<br />
2,0 %<br />
1,0 %<br />
0,0 %<br />
Dieser Einspareffekt war 2010, auf Grund der stark gestiegenen<br />
Öl- und Gaspreise in den letzten Jahren, fast drei Mal höher als<br />
1990. Musste im Jahr 2000 eine Familie noch ca. 100 € pro Monat<br />
für ein Effizienzhaus zusätzlich in die Finanzierung stecken, war<br />
2010 die Heizkostenersparnis erstmalig höher als der Betrag, der für<br />
die Zusatzfinzierung der Energiesparmaßnahmen aufzubringen ist.<br />
Somit rechnet sich die Mehrinvestition für ein KfW-Effizienzhaus 40<br />
von Anfang an. Und da man davon ausgehen kann, dass die<br />
Energiepreise weiter steigen werden, wird der Einspareffekt durch<br />
die bessere Energieeffizienz von Jahr zu Jahr größer.<br />
Durchschnittlicher Hypohekenzins
Haushaltskosten<br />
Fazit<br />
€<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
-500<br />
Heizkostenersparnis Zins + Tilgung für zusätzliche<br />
Effi zienzmaßnahmen<br />
Wer heute ein Haus für die Zukunft bauen möchte, ist gut beraten,<br />
wenn er auf Energieeffi zienz setzt. Eine lösungsorientierte Partner-<br />
schaft und Know-How sorgen dabei für einen Mehrwert sowie für einen<br />
aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Für die Bauentscheidung und<br />
Gebäudeplanung sollen folgende Punkte eine zentrale Rolle spielen:<br />
1. Effi zienz senkt den Energieverbrauch eines Gebäudes und macht<br />
somit unabhängiger von den künftigen Preisentwicklungen für Gas,<br />
Öl oder Strom.<br />
2. Die zusätzlichen Kosten für Wärmedämmung und energieeffi -<br />
ziente Haustechnik fi nanzieren sich durch eingesparte Heiz- und<br />
Betriebskosten.<br />
3. Sollte ein Gebäude eines Tages verkauft oder vermietet werden,<br />
gilt ein geringer Energiebedarf als wertsteigernd.<br />
4. Ein Effi zienzhaus bietet nicht zuletzt einen hohen Wohnkomfort<br />
und ein angenehmes Wohnklima.<br />
5. Energieeffi ziente Häuser sind in der Praxis bereits bestens<br />
erprobt und lassen sich mit gängigen Techniken wirtschaftlich<br />
umsetzen.<br />
In die Zukunft mit PORIT<br />
Haushaltskassen bilanz<br />
1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010<br />
Annahmen für Beispielrechnung<br />
Wohngebäude mit 250 m² Nutzfl äche. 100 kWh/(m² x Jahr) Endenergiebedarf ohne zusätzliche Effi zienzmaßnahmen.<br />
Investitionsmehrkosten für 60 % Energieeinsparung -> 1990: ca. 20.000 €; 2010: ca. 30.000 € (Kostensteigerung 2 %/Jahr);<br />
1 % Tilgung und 2010 incl. 5.000 € Tilgungszuschuss für KfW Effi zienzhaus 40<br />
Handeln ist erforderlich<br />
Die immer stärker erwärmte Erdatmosphäre ist in der Lage, mehr<br />
Feuchtigkeit aufzunehmen. Trockene Sommer, verregnete Winter,<br />
Sturm, Hagel und schwere Gewitter sind die Folgen der veränderten<br />
Klimabedingungen.<br />
Eine lebenswerte Umgebung für unsere Kinder können wir nur<br />
schaffen, indem wir jetzt handeln und die CO2-Emissionen jedes<br />
einzelnen Haushaltes minimieren.<br />
23
PORIT GmbH<br />
Am Opel-Prüffeld 3<br />
63110 Rodgau-Dudenhofen<br />
Telefon: +49 6106 2809-99<br />
Fax: +49 6106 2809-99<br />
e-mail: kontakt@porit.de<br />
www.porit.de<br />
Denkt man an Bauen, denkt man PORIT.<br />
Rodgauer Baustoffwerke<br />
GmbH & Co. KG<br />
Am Opel-Prüffeld 3<br />
63110 Rodgau-Dudenhofen<br />
Telefon: +49 6106 2809-0<br />
Fax: +49 6106 2809-40<br />
e-mail: kontakt@rodgauer-baustoffwerke.de<br />
www.rodgauer-baustoffwerke.de<br />
Baustoffwerke Havelland<br />
GmbH & Co. KG<br />
Veltener Straße 12/13<br />
16515 Oranienburg-Germendorf<br />
Telefon: +49 3301 5968-0<br />
Fax: +49 3301 5307-02<br />
e-mail: info@porit-havelland.de<br />
www.porit-havelland.de<br />
Cirkel<br />
GmbH & Co. KG<br />
Flaesheimer Straße 605<br />
45721 Haltern am See<br />
Telefon: +49 2364 9381-0<br />
Fax: +49 2364 9381-99<br />
e-mail: info@cirkel.de<br />
www.cirkel.de<br />
Porenbetonwerk Laussnitz<br />
GmbH & Co. KG<br />
Werkstraße 9<br />
01936 Laussnitz<br />
Telefon: +49 35205 514-0<br />
Fax: +49 35205 514-33<br />
e-mail: info@porit-laussnitz.de<br />
www.porit-laussnitz.de<br />
www.porit.de<br />
Emsländer Baustoffwerke<br />
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Rakener Straße 18<br />
49733 Haren/Ems<br />
Telefon: +49 5932 7271-0<br />
Fax: +49 5932 7271-590<br />
e-mail: kontakt@emslaender.de<br />
www.emslaender.de