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Neue Naturstoffe aus schwamm-assoziierten Pilzen des Mittelmeeres

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5. Zusammenfassung<br />

Zusammenfassung<br />

Auf der Suche nach neuen Leitstrukturen bietet die Natur unvergleichliche<br />

Ressourcen an chemisch-struktureller Vielfalt, kombiniert mit biologischer Aktivität.<br />

Seit der Entdeckung <strong>des</strong> Penicillins 1928 gewannen Pilze als Produzenten von<br />

Anitibiotika und anderen pharmakologisch aktiven <strong>Naturstoffe</strong>n mehr und mehr an<br />

Bedeutung. Obwohl terrestrische Pilze nach wie vor intensiv untersucht werden,<br />

nahm aufgrund der Replikation von bekannten Verbindungen die Zahl der <strong>aus</strong> ihnen<br />

isolierten, neuen <strong>Naturstoffe</strong> in den letzten Jahren ab, und Naturstoffchemiker haben<br />

daher ihre Suche nach neuen Naturstoff-Ressourcen unter anderem auf die<br />

Mikroflora der Meere <strong>aus</strong>geweitet.<br />

Marine Makroorganismen werden bereits seit ca. 25 Jahren sehr intensiv untersucht.<br />

Das Interesse an marinen <strong>Pilzen</strong> nahm erst in den letzten zehn Jahren mehr und<br />

mehr zu. Der Vorteil <strong>des</strong> mikrobiellen Ansatzes der marinen Naturstoffforschung liegt<br />

in der guten Umweltverträglichkeit der Methode und der Möglichkeit der<br />

Fermentation in großem Maßstab zur Gewinnung von genügend Substanz für die<br />

klinische Prüfung und spätere Anwendung von potentiellen Arzneistoffen.<br />

Aus marinen Schwämmen können Bakterien und Pilze in großer Zahl isoliert werden,<br />

um anschließend in Kultur genommen zu werden. Auf diese Weise wurden <strong>aus</strong><br />

marinen Pilz-Isolaten bereits viele neue <strong>Naturstoffe</strong> mit vielversprechender<br />

biologischer Aktivität isoliert. Strukturell sind diese Verbindungen zum Teil ähnlich,<br />

einige sogar identisch mit den Inhaltsstoffen terrestrischer Pilze, andere wiederum<br />

weisen ungewöhnliche Strukturmerkmale auf.<br />

Das chemische Potential der <strong>assoziierten</strong> Mikroflora mediterraner Schwämme wurde<br />

im Rahmen dieser Arbeit, die Teil <strong>des</strong> BMBF-Verbundprojektes „Bioaktive<br />

<strong>Naturstoffe</strong>: Biologisch aktive <strong>Naturstoffe</strong> <strong>aus</strong> marinen Schwämmen und <strong>assoziierten</strong><br />

Mikroorganismen“ war, erstmals eingehend untersucht. Auf zwei Sammelexkursionen<br />

auf der Insel Elba in Italien wurden 15 Schwammspezies gesammelt und vor Ort<br />

zwecks Isolierung der <strong>assoziierten</strong> Mikroflora bearbeitet. Die gesammelten<br />

Schwämme sowie die Kulturen von über 100 Mikroorganismen wurden extrahiert und<br />

die Extrakte in vier Testsystemen auf ihre biologische Aktivität hin untersucht.<br />

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