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Beispielexemplar Okt 2018

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Wellness<br />

Bereits seit etwa 200 Iahten erfor­schen<br />

Wirtschaftswissenschaftler unsere Gesellschaft auf<br />

der Suche nach klar erkennbaren Zeichen und<br />

Entwicklun­gen, um konjunkturelle Stabilität<br />

voraus­sagen zu können. Eine interessante<br />

Beo­bachtung gelang Nikolai Kondratieff im jahre<br />

1926. Er entdeckte, dass circa 45 bis 60 jahre<br />

dauernde Zyklen unsere wirtschaftliche<br />

Entwicklung bestimmen. So konnte durch sein<br />

Gedankenmodell nach­gewiesen werden, dass<br />

nach Dampfma­schine, Eisenbahn, Elektrotechnik<br />

und Petrochemie heute die Informationstech­nik<br />

die Weltkonjunktur bestimmt. Jeder dieser<br />

sogenannten .Kondratieft-Zyklen wurde im Voraus<br />

durch erkennbare Basis ­Innovationen beeinflusst.<br />

So ist mit Hilfe dieses Modells erkennbar, welches<br />

weltweit wirkende Konjunkturmerkmal die<br />

Wirtschaft in der nächsten Zukunft bestimmen<br />

wird. Der nun anstehende sechste .Kondratieff"<br />

wird durch die psychosoziale Gesundheit bestimmt<br />

werden. Psychosozial kann dabei mit "seelisch"<br />

übersetzt werden.<br />

Soweit die wissenschaftliche Theorie. Dass sie<br />

durchaus Praxis darstellt, beweist die Basis-<br />

Innovation "Wellness". Zu keiner Zeit stand das<br />

Streben nach ganzheitlicher Gesundheit so im<br />

Mittelpunkt menschli­chen Strebens. 5,5 Millionen<br />

Deutsche trainieren täglich im Fitnessstudio. Der<br />

geschätzte Umsatz der Branche rund um das<br />

Thema Wellness beträgt 73 Mrd. EURO. Der Begriff<br />

Wellness tauchte bereits 1654 auf, wurde<br />

allerdings erst wieder 1959 in den USA für das<br />

Verhalten seelischen Gleichgewichtes in einer<br />

stressigen Um­welt für die eigene Persönlichkeit zu<br />

er­zeugen, wiederentdeckt. Bezeichnend für ein<br />

ausgeglichenes und erholtes Verhalten ist vielleicht<br />

in folgender Geschichte humorvoll abgebildet.<br />

Während eines Saunaganges klingelt bei einem<br />

Teilnehmer das neben ihm liegende Handy. Eine<br />

Frauenstimme fragt nach der Zustimmung<br />

vermeintlicher "Schnäpp­chen" beim Einkauf. Nach<br />

Handtasche, Schuhe und Schmuck stimmt der<br />

saunie­rende Telefonierer auch dem Kauf eines<br />

Pelzmantels und eines Luxusautos zu. Nachdem<br />

das Telefonat beendet ist, schaut er seine<br />

Saunapartner an und fragt "Wem gehört eigentlich<br />

dieses Handy?" Diese Gelassenheit, Entspanntheit<br />

und Ausgeglichenheit wünschen sich viele<br />

Menschen in dieser Zeit. Wellness soll dazu<br />

beitragen. Dieser Megatrend gibt unserem Körper<br />

und letztlich unserer ge­stressten Seele Ruhe und<br />

vermeintliche Zufriedenheit, die wir in einer Welt<br />

des Perfektionismus und des stets Funktio­nieren-<br />

Müssens benötigen. Erfolg, Ge­sundheit und<br />

individuelle Freiheit sind die bestimmenden<br />

Faktoren unserer Gesell­schaft. Furcht vor<br />

mangelnder Fähigkeit in unserer Umgebung, Beruf,<br />

Freundeskreis oder Gemeinde gegenüber anderen<br />

beste­hen zu können, führt zu dem Bestreben<br />

diesen Ausgleich durch Nutzung von Well­ness zu<br />

erreichen.<br />

Sauna, Massage, Farblichttherapie, römi­sche<br />

und/oder türkische Badelandschaften sind<br />

Möglichkeiten, Stress und Burnout­Syndrome<br />

kurzfristig zu bekämpfen. Sie sind jedoch kein<br />

Instrumentarium dauer­haft ausgeglichen zu sein<br />

und entspannt unseren Alltag zu meistern.<br />

Wellness kann selbst zum Auslöser von Stress und<br />

Zwangsverhalten werden. Das Bestreben sich<br />

Wellness-Aufenthalte in Luxushotels mit Spa-<br />

Anlagen in Fußballplatzgröße leisten zu können,<br />

führt selbst zu ver­mehrtem Streben, noch mehr<br />

Geld zu verdienen. Der Tag in einer Wellness-Oase<br />

wird genauso terminiert wie der Tag in der Firma.<br />

Was macht der Wellness-gestresste<br />

Hotelgast nicht alles um gut, oder sollten wir<br />

sagen, erfolgreich zu wirken? Da kos­tet eine<br />

Übernachtung im Doppelzimmer eines Wellness-<br />

Paradieses schon mal 580 Euro - pro Person<br />

wohlgemerkt. Wie be­scheiden klingt da der<br />

Wunsch des Apos­tel johannes, wenn er seinem<br />

Freund schreibt: Es ist mein Wunsch, dass du<br />

gesund bleibst und dass es dir in jeder Hinsicht gut<br />

geht - so gut, wie das im Hinblick auf deinen<br />

Glauben der Fall ist. (3. joh. 2) Wellness als Begriff<br />

zu verwen­den für wohltuend und entspannt sein<br />

im ganzheitlichen Sinn, beschränkt auf meine<br />

körperliche Fitness, ist einseitig und un­vollständig.<br />

Entscheidend ist der Zustand meiner Seele, das<br />

"Wohlsein" im Hinblick auf meinen Glauben.<br />

Auch dazu bietet der Wellness-Markt Re­zepte an.<br />

Darauf steht z. B. Joga und Me­ditation nach<br />

fernöstlicher Weisheit. Das erstrebenswerte<br />

"Endziel" des Buddhisten ist das Nirwana, ein völlig<br />

leidfreier Zu­stand. Buddha erreichte diesen<br />

Zustand nach einer Meditation von 49 Tagen.<br />

Christen brauchen den Zugang zum Nirwa­na nicht.<br />

Sie haben durch jesus Christus Zugang zum<br />

Paradies. Eine interessante Behauptung stellt Leo<br />

A. Nefiodow in sei­nem Buch "Der sechste<br />

Kondratieff" auf. Um Zugang zur psychosozialen<br />

Gesund­heit zu bekommen empfiehlt er sechs<br />

Verhaltensregeln:<br />

•Einhaltung der zehn Gebote<br />

•Gebrauch der christlichen Sakramente<br />

•Regelmäßiges Beten<br />

•Regelmäßiges Studium der Bibel und anderer<br />

anerkannten Schriften<br />

•Regelmäßige Teilnahme am Gottes­dienst<br />

• Lebenspraxis nach dem christlichen<br />

Liebesgeboten<br />

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