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15_2018_news

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informationen für aktive<br />

17. Jahrgang · Nummer <strong>15</strong><br />

27. Oktober <strong>2018</strong><br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de<br />

ver.di vereinte<br />

dienstleistungsgewerkschaft<br />

A58247<br />

100 Jahre Tarifautonomie<br />

festakt – Frank Bsirske: Der Tarifflucht von Unternehmen entgegenwirken<br />

Vor 100 Jahren, am <strong>15</strong>. November<br />

1918, wurde das sogenannte Stinnes-Legien-Abkommen<br />

zwischen<br />

Arbeitgebern und Gewerkschaften<br />

unterzeichnet. Damit haben die betriebliche<br />

Mitbestimmung und der<br />

Abschluss kollektiver Vereinbarungen<br />

in Deutschland ihren Anfang<br />

genommen. Arbeitsbedingungen<br />

wie Arbeitszeiten oder Entlohnung<br />

werden zwischen Gewerkschaften<br />

und Arbeitgebern ausgehandelt, in<br />

Tarifverträgenfestgelegt.AusAnlass<br />

des Jubiläums gab es Mitte Oktober<br />

einen gemeinsamen Festakt von<br />

DGB und Arbeitgeberverbänden:<br />

„100 Jahren Tarifautonomie“.<br />

Derver.di-VorsitzendeFrankBsirskehobbeidieserGelegenheitderen<br />

überragende Bedeutung für die Gestaltung<br />

der Wirtschafts- und Sozialordnung<br />

in der Bundesrepublik<br />

hervor. Doch weder der Festakt<br />

noch die dort geäußerte Anerkennung<br />

der Tarifautonomie könnten<br />

darüber hinwegtäuschen, dass die<br />

Tarifbindung in Deutschland seit<br />

Jahren rückläufig ist.<br />

Daher müsse überlegt werden,<br />

wie der Tarifflucht vieler Unternehmenentgegengewirktwerdenkönne.<br />

Bsirskesprachsichdafüraus,„einen<br />

Teil des tarifgebundenen Arbeitsentgelts<br />

steuerfrei zu stellen“. Gewerkschaftsmitglieder,<br />

die in tarifgebundenenUnternehmenarbeiten,<br />

sollen demnach einen zusätzlichen<br />

Steuerfreibetrag in Höhe von 1300<br />

bis 1700 Euro – dem Drei- bis VierfacheneinesGewerkschaftsbeitrags<br />

bei einem Durchschnittsentgelt –<br />

öpp<br />

Kein Schadenersatz<br />

Klage von A1<br />

mobil vor dem<br />

Langgericht<br />

hannover gescheitert<br />

seite 2<br />

wahl<br />

In Bayern<br />

alles beim<br />

Alten?<br />

Verschiebungen<br />

innerhalb<br />

der Lager<br />

seite 3<br />

bekommen. Vorteile sieht Bsirske<br />

auch für Unternehmen, die durch<br />

ihre Tarifbindung so einen zusätzlichenAnreizfürbegehrteFachkräfte<br />

schaffen können. Außerdem will<br />

der ver.di-Vorsitzende die Vergabe<br />

öffentlicher Aufträge künftig an<br />

„tariflicheEntgeltsätzedereinschlägigen<br />

Tarifverträge“ binden.<br />

arbeitgeber für flexibilität<br />

celenus<br />

Voller Erfolg<br />

vor Gericht<br />

Kündigungen<br />

waren unwirksam<br />

seite 4<br />

lvz<br />

Gegenwehr<br />

formiert sich<br />

Schließung<br />

der Druckerei<br />

angekündigt<br />

seite 5<br />

Auch die Arbeitgeber erklärten im<br />

ZusammenhangmitdiesemJubiläum,<br />

wie sie die Tarifbindung aus ihrer<br />

Perspektive wieder attraktiver machen<br />

wollen. Arbeitgeberpräsident<br />

Ingo Kramer sprach sich in einem<br />

Beitrag für die Tageszeitung „Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung“ (FAZ) für<br />

mehrFlexibilitätundmehrÖffnungsklauseln<br />

aus. Tarifverträge möchte<br />

er künftig in Modulen gestalten. Arbeitgeber<br />

und Betriebsräte sollen<br />

dann gemeinsam entscheiden, welche<br />

sie für ihren Betrieb anwenden<br />

möchten oder auch nicht.<br />

„Rosinenpickerei“ sei das, sagt<br />

derLeiterdertarifpolitischenGrundsatzabteilung<br />

von ver.di, Norbert<br />

Reuter. Der gesamte Tarifvertrag<br />

stelle immer das Ergebnis eines Gesamtkompromisses<br />

dar. „Der Sinn<br />

von Branchentarifverträgen ist, für<br />

alle Unternehmen einer Branche<br />

gleiche Bedingungen zu schaffen“,<br />

sagt er. Sie verhinderten, „dass<br />

sich Unternehmen Wettbewerbsvorteile<br />

durch simples Lohn- und<br />

Arbeitszeitdumping verschaffen“.<br />

Übrigens hat das Weltwirtschaftsforum<br />

Deutschland jüngst als innovativstes<br />

Land der Welt bezeichnet.<br />

EinerderPunkte,diedazubeitragen:<br />

die betriebliche Mitbestimmung.<br />

Heike Langenberg<br />

gesetz<br />

Maulkorb für<br />

Beschäftigte<br />

Manager<br />

sollen künftig<br />

Geschäftsgeheimnisse<br />

definieren<br />

seite 6<br />

katalog<br />

Eine Woche<br />

aktiv sein<br />

Angebote<br />

für eine Aktivwoche<br />

in ganz<br />

Deutschland<br />

seite 7<br />

k n a p p e i n e h a l b e . . .<br />

... Million Menschen<br />

machten sich am vergangenen<br />

Wochenende in<br />

London gegen den Brexit,<br />

den Austritt Großbritanniens<br />

aus der EU, stark.<br />

Sie forderten ein zweites<br />

Referendum, wollen über<br />

das finale Abkommen zu<br />

den Bedingungen des<br />

Austritts abstimmen.<br />

Es wird gerade zwischen<br />

der britischen Regierung<br />

und der EU ausgehandelt.<br />

Wegen des Brexits<br />

hatten zwei Wochen zuvor<br />

bereits Zehntausende<br />

in Edinburgh für die Unabhängigkeit<br />

Schottlands<br />

demonstriert.<br />

Mitte Oktober waren<br />

242 000 Menschen durch<br />

Berlin gezogen – für eine<br />

offene und freie Gesellschaft,<br />

für Solidarität<br />

statt Ausgrenzung. Allen<br />

drei Ereignissen ist gemeinsam,<br />

dass es jeweils<br />

die größten Demonstrationen<br />

seit vielen Jahren<br />

für diese Länder gewesen<br />

sind. Demos, bei denen<br />

die Beteiligten ihren<br />

Positionen eindrucksvoll<br />

Gehör verschafft haben.<br />

Und das macht Mut!<br />

hla<br />

Große Debatte<br />

„Wir brauchen<br />

größere Antworten<br />

auf größere Sorgen<br />

und müssen die Digitalisierung<br />

einbetten<br />

in eine Sozialstaatsdebatte.“<br />

Der Regierende Bürgermeister<br />

von Berlin,<br />

Michael Müller, SPD,<br />

zum Abschluss seiner<br />

Bundesratspräsidentschaft


p o l i t i s c h e s p a r k e t t<br />

2 ver.di <strong>news</strong> <strong>15</strong> · 27. Oktober <strong>2018</strong> ·····················································································································································<br />

l e s e t i p p<br />

Nachdenken über<br />

Deutschland<br />

(hla) <strong>15</strong> Jahre ist das<br />

Projekt www.nachdenk<br />

seiten.de jetzt alt. Seither<br />

hat es sich zu einem<br />

kritischen Begleiter des<br />

politischen Alltagsgeschehens<br />

entwickelt, ein<br />

wichtiges Gegengewicht<br />

zum politischen Medien-<br />

Mainstream. Die immer<br />

noch wachsenden täglichen<br />

Besucherzahlen der<br />

Website zeigen, wie notwendig<br />

es ist. Nach eigenen<br />

Angaben klicken<br />

im Schnitt 125 000 Besucher<br />

das Internetangebot<br />

an. Das Aufdecken<br />

von Meinungsmanipulationen<br />

gehört ebenso<br />

dazu wie die kritische<br />

Einordung aktueller Themen.<br />

Einmal im Jahr erscheint<br />

das kritische<br />

Jahrbuch der Nachdenkseiten<br />

in gedruckter<br />

Form. In diesem Jahr legen<br />

Albrecht Müller und<br />

Jens Berger den 12.<br />

Band dieser Reihe vor.<br />

Hier sind die wichtigsten<br />

Artikel des zurückliegenden<br />

Jahres zu finden. In<br />

diesem Jahr zählt die Bewertung<br />

der Bundestagswahl<br />

und ihrer Folgen<br />

ebenso dazu wie die<br />

Frage, warum wir eine<br />

Gegenöffentlichkeit<br />

brauchen und wie sich<br />

die Medien zum Steigbügelhalter<br />

für die AfD entwickelt<br />

haben. Aber die<br />

ausgewählten Beiträge<br />

zeigen auch, wie die neoliberale<br />

Wirtschaft die<br />

Politik fest im Griff hat<br />

und welche Folgen die<br />

globalisierte Verantwortungslosigkeit<br />

nach sich<br />

zieht.<br />

albrecht müller, jens<br />

berger: nachdenken<br />

über deutschland. das<br />

kritische jahrbuch<br />

<strong>2018</strong>/2019, westend-verlag,<br />

frankfurt/main,<br />

256 seiten, 16 euro,<br />

isbn 978-3864892325<br />

Kein Schadenersatz<br />

öffentlich-private partnerschaft – Klage von A1 mobil vor dem Landgericht Hannover gescheitert<br />

(hla) Das Landgericht Hannover hat<br />

Anfang September eine Klage der<br />

privaten Betreibergesellschaft A1<br />

mobil abgewiesen. Die Gesellschaft<br />

hatte 2008 die Konzession für Ausbau<br />

und Erhalt eines 73 Kilometer<br />

langen Teilstücks der Autobahn 1<br />

bekommen. Ein Jahr später übernahm<br />

sie auch noch die Aufgaben<br />

des Straßenbetriebsdienstes. Im<br />

Gegenzug sollte sie bis 2038 einen<br />

Teil der Einnahmen aus der Lkw-<br />

Maut bekommen (siehe „ver.di <strong>news</strong>”<br />

13/2017).<br />

DochdieEinnahmenreichtendem<br />

Konsortium nicht. Es verklagte den<br />

Bund auf die Zahlung von 778 Millionen<br />

Euro. Die Begründung: WegenderFinanz-undWirtschaftskrise<br />

Flashmob auf 47 Bahnhöfen! Die<br />

„Thüringer Allgemeine“ berichtet,<br />

dass der Verein Weimarer Republik<br />

vom 3. bis 9. November bundesweit<br />

andieNovemberrevolutionerinnern<br />

wird: „1918 begehrte das Volk auf<br />

gegen das Kaiserreich, [...] Die Revolutionäre<br />

reisten von Bahnhof zu<br />

Bahnhof, um den Sturz der alten<br />

Machthaber voranzutreiben. Diese<br />

Ereignisse werden in der Aktion ,Die<br />

Revolution rollt’ öffentlich nachgestellt.<br />

Bei <strong>15</strong>-minütigen Flashmobs<br />

geben Schauspieler und Komparsen<br />

einen Eindruck davon, wie<br />

vor 100 Jahren die Demokratie erkämpft<br />

wurde“, so die „Thüringer<br />

Allgemeine”.<br />

das scheitern der deutschen<br />

Aber die Revolutionäre rollen schon<br />

längst. In der ARD lief im September<br />

der Dreiteiler „Krieg der Träume“,<br />

der mit dem Ende des 1. Weltkrieges<br />

unddemBeginnderRevolution1918<br />

beginnt. Der „Spiegel“ Nr. 42 macht<br />

gar gleich mit den Revolutionen von<br />

sei der Verkehr um 20 Prozent eingebrochen,<br />

die Einnahmen hätten<br />

sich nahezu halbiert. Diese Klage<br />

hat das Landgericht Hannover jetzt<br />

abgewiesen.<br />

„ZwarseidasRisikodesRückgangs<br />

desmautpflichtigenVerkehrsexplizit<br />

nicht in den Vertrag aufgenommen<br />

worden, allerdings habe sich aus<br />

den Vertragsverhandlungen eindeutig<br />

ergeben, dass der Bund das<br />

Verkehrsmengenrisiko nicht habe<br />

übernehmen wollen, weshalb etwa<br />

auch das Modell einer MindestvergütungnichtinBetrachtgekommen<br />

sei“, begründete die zuständige<br />

KammerlauteinerPressemitteilung<br />

ihre Entscheidung. Mittlerweile hat<br />

A1 mobil beim Oberlandesgericht<br />

ErfolggegenBefristungen<br />

bamf –BundesfinanzministeriumhatneueStellenundEntfristungenzugesagt<br />

Seitlangemkämpftver.digegendas<br />

„Befristungsunwesen“ beim Bund<br />

und hatte jetzt Erfolg für die Beschäftigten<br />

des Bundesamtes für<br />

Migration und Flüchtlinge (BAMF).<br />

Das Bundesfinanzministerium hat<br />

1650zusätzlicheStellensowie4500<br />

weitereEntfristungenzugesagt.Die<br />

1848, 1918, 1968 und 1989 auf, um<br />

innendarüberaufzuklären,„warum<br />

dieDeutschensooftscheitern“.Eine<br />

stille Revolution dieser Tage ist auf<br />

Seite20zubetrachten:„Gruppenbild<br />

mitMerkel“.DaraufistBundeskanzlerin<br />

Angela Merkel, CDU, allein mit<br />

rund drei Dutzend weiblichen SPD-<br />

Bundestagsabgeordneten zu sehen.<br />

Angeblich ging es allein um „frauenpolitische<br />

Themen“, aber innerhalb<br />

der SPD war sogleich vom Aufstand<br />

der Frauen die Rede.<br />

Den gab es vor 100 Jahren auch<br />

schon mal. So berichtet das „Neue<br />

Deutschland“voneinemSymposium<br />

in Berlin über 100 Jahre Frauenwahlrecht,<br />

auf dem Joachim Käppner<br />

von der „Süddeutschen Zeitung“<br />

vortrug: „Es gab nicht nur Rosa Luxemburg.“<br />

Um dann zu schildern, wie sich in<br />

einer Berliner Pension in jenen Novembertagen<br />

Frauen und Mädchen<br />

herausputzten und von der Wirtin<br />

gefragt, wohin es denn ginge, antworteten:<br />

„Wir gehen in die Revolution.“<br />

CelleBerufungeingereicht.DieVergabe<br />

an ein privates Konsortium ist<br />

ein Beispiel für eine öffentlich-private<br />

Partnerschaft (ÖPP).<br />

Hierbei übernehmen Firmen der<br />

Privatwirtschaft öffentliche Aufgaben,<br />

beispielsweise den Bau oder<br />

die Sanierung von öffentlicher Infrastruktur.<br />

Im Gegenzug erhalten<br />

sie über Jahrzehnte Einnahmen aus<br />

demBetriebderGebäudeoderStraßen.<br />

Häufig kommt das auf lange<br />

Sichtteureralswenndieöffentliche<br />

HanddieseAufgabenselbstrealisiert,<br />

hatderBundesrechnungshofbereits<br />

2014 festgestellt. ver.di wehrt sich<br />

bereits seit Jahren gegen diese Privatisierung<br />

öffentlicher Aufgaben<br />

und ihre Folgen.<br />

neuenStellenunddieEntfristungen<br />

sindnochindenaktuellenBundeshaushaltaufgenommenwordenund<br />

werden seit September umgesetzt.<br />

d i e p r e s s e - s h o w ···························································································<br />

Christina Holtz-Bacha, Professorin<br />

an der Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

zeigte daraufhin auf, was sich<br />

nach 100 Jahren dann doch nicht<br />

geändert hat. „Als Politikerin würde<br />

man von den Medien nur ernsthaft<br />

wahrgenommen, wenn man Kanzlerin<br />

ist oder sich einen Fehler geleistet<br />

habe. Ansonsten dominiere<br />

das Beiwerk: Der Rock zu kurz, die<br />

Mundwinkel hängen etc..“ Also entweder<br />

herausgeputzt oder nicht.<br />

Enden wir mitdem Jubiläum 60<br />

JahreSchlümpfe,dielautdemStreiflicht<br />

der „Süddeutschen Zeitung“<br />

vom 19. Oktober ja immer schon<br />

„die Mützen der blutigen Jakobiner“<br />

aus der Französischen Revolution<br />

tragen. Weiter heißt es dort: „Der<br />

SchlumpfisteinGarantfürStabilität<br />

und Biedersinn – es leben in seiner<br />

Heimat exakt hundert Schlümpfe,<br />

Zuwanderungistunerwünscht,Frauen<br />

auch, die Parteifarbe ist Blau –<br />

also mal ehrlich, Freunde, wer von<br />

unsmöchtedorternsthaftwohnen?“<br />

UndwiederentlässteineRevolution<br />

ihre Kinder. Petra Welzel


p o l i t i s c h e s p a r k e t t<br />

··········································································································· ver.di <strong>news</strong> <strong>15</strong> · 27. Oktober <strong>2018</strong> 3<br />

In Bayern alles beim Alten?<br />

landtagswahl – Verschiebungen innerhalb der Lager – Schwarz-Grün wohl chancenlos<br />

(hem) Das Ergebnis der bayerischen<br />

Landtagswahl ist bei näherer Betrachtung<br />

weniger spektakulär als<br />

von den meisten Beobachter/innen<br />

zunächsteingeschätzt.Zwarhatdie<br />

CSU ihre absolute Mehrheit eingebüßt.<br />

Das hatte sie im „Freistaat“<br />

aberbereitsbeiderBundestagswahl<br />

2017.DafürhabendieWunschpartner<br />

der Christsozialen für eine Regierungskoalition,<br />

die Freien Wähler,<br />

jedoch ihr Soll erreicht, so dass in<br />

der Landespolitik das meiste weitergehen<br />

kann wie gehabt. In der<br />

Opposition haben die Grünen der<br />

SPD souverän die Führungsrolle abnehmen<br />

können.<br />

wenig veränderung<br />

Die These, eine höhere Wahlbeteiligung<br />

sei stets für den linken Flügel<br />

des Parteienspektrums vorteilhaft,<br />

hat sich damit auch beim jüngsten<br />

Urnengang nicht bestätigt. Im Gegenteil:<br />

Im „Freistaat“ sind Sozialdemokraten<br />

und Linke nach zwei<br />

Landtagswahlen mit jeweils kräftigen<br />

Steigerungen der Wahlbeteiligung<br />

zusammengenommen bei einemStimmenanteilvon12,9Prozent<br />

gelandet, gemessen an der Zahl der<br />

Wahlberechtigten gar nur bei 9,2<br />

Prozent.<br />

(pm)InderFilm-undFernsehbranche,<br />

aberauchimTheater-undIT-Bereich<br />

sind Beschäftigte häufig in Kurzzeit-Projekten<br />

tätig. ver.di fordert,<br />

ihrenAnspruchaufArbeitslosengeld<br />

deutlich zu verbessern. Anlass war<br />

die Debatte eines entsprechenden<br />

Gesetzesvorhabens Mitte Oktober<br />

erst in erster Lesung im Bundestag<br />

und anschließend im Bundesrat. Es<br />

bringe,soderstellvertretendever.di-<br />

Vorsitzende Frank Werneke, nicht<br />

die von ver.di geforderten Verbesserungen.<br />

Es sei höchste Zeit, die<br />

Bei einer Berechnung der Werte für<br />

ein fiktives rot-rot-grünes Bündnis<br />

hat sich dessen gemeinsamer Stimmenanteil<br />

zwischen 2013 und <strong>2018</strong><br />

in Bayern fast überhaupt nicht verändert:<br />

Bei der Landtagswahl 2013<br />

warensiezusammenauf31,3Prozent<br />

gekommen,beiderBundestagswahl<br />

2017 (in Bayern) auf 31,2 Prozent und<br />

jetzt <strong>2018</strong> auf 30,4 Prozent. Bei kräftigenVerschiebungeninnerhalbder<br />

jeweiligen politischen Lager ist also<br />

eine stabile Entwicklung auf traditionellem<br />

bayerischen Niveau festzustellen.<br />

Nach zurückliegenden<br />

Urnengängen wurden in der Vergangenheit<br />

schlechte Ergebnisse<br />

oftschöngeredetmitderBemerkung,<br />

man habe die eigene Klientel nicht<br />

ausreichend mobilisieren können.<br />

Das gehörte und gehört genauso<br />

zu den Ritualen an Wahlabenden<br />

wie etwa die Erklärung, man habe<br />

sich der Wähler/innenschaft nicht<br />

hinreichend verständlich machen<br />

können, oder eben Schuldzuweisungen<br />

an die politischen Konkurrenten.<br />

Was jedoch bei solcher Gelegenheit<br />

nie zu hören ist: ein<br />

Eingeständnis irgendeines oder irgendeiner<br />

der gewichtigen Interviewpartner/innen,<br />

dass die eigene<br />

Politik in dieser oder jener Hinsicht<br />

wohl falsch gewesen sei.<br />

schmerzhafte realität<br />

ver.di fordert Verbesserungen<br />

gesetzentwurf – Arbeitslosengeldansprüche bei Beschäigung auf Projektdauer<br />

(pm) Als „bedeutende Entlastung<br />

fürhunderttausendeSelbstständige<br />

mit geringen Einkommen“ hat der<br />

stellvertretende ver.di-Vorsitzende<br />

Frank Werneke das Mitte Oktober<br />

im Bundestag beschlossene GKV-<br />

Entlastungsgesetz bezeichnet. „Die<br />

Neuregelung der Mindestbeiträge<br />

Die realen Stimmenanteile<br />

Wahlen zum Landtag von Bayern<br />

(in Prozent der Wahlberechtigten)<br />

zehn andere<br />

Parteien 2,6<br />

Bayern 1,2<br />

Linke 2,3<br />

FDP<br />

Sinkende Krankenkassenbeiträge<br />

solo-selbstständige – Neuregelung macht Altersvorsorge möglich<br />

SPD<br />

AfD<br />

Freie<br />

Wahlbeteiligung<br />

<strong>2018</strong><br />

2013<br />

2008<br />

3,6<br />

7,0<br />

7,3<br />

8,3<br />

71,5%<br />

62,8%<br />

56,9%<br />

QUELLEN: BUNDESWAHLLEITER /<br />

EIGENE BERECHNUNGEN<br />

Nichtwählende<br />

28,5<br />

Grüne<br />

12,6<br />

CSU<br />

26,6<br />

Für aktive Gewerkschafter/innen<br />

schmerzhaft, aber Realität: Bei den<br />

Gewerkschaftsmitgliedernunterden<br />

bayerischen Wähler/innen hat nach<br />

einer repräsentativen Umfrage der<br />

Forschungsgruppe Wahlen (im AuftragdesDGB-Newsletters„einblick“)<br />

die politisch weit rechts stehende<br />

„AlternativefürDeutschland“einen<br />

überdurchschnittlichen Stimmenanteil<br />

von 14,5 Prozent erzielt, 42<br />

Prozent mehr als die 10,2 Prozent<br />

bei allen Wähler/innen.<br />

soziale Sicherung an die Realitäten<br />

inderArbeitsweltanzupassen.„Dazu<br />

gehört eine realistische Chance,<br />

bei häufiger Arbeitslosigkeit auch<br />

Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung<br />

zu erhalten“, sagte<br />

Werneke.<br />

Selbstständiger bei gesetzlichen<br />

Krankenkassen sorgt dafür, dass<br />

sich viele von ihnen die im Koalitionsvertrag<br />

angekündigte Altersvorsorgepflicht<br />

überhaupt leisten<br />

können. Das schafft mehr Gerechtigkeit<br />

im System”, so Werneke.<br />

ver.diistmitüber30 000selbstständigen<br />

Mitgliedern die größte deutsche<br />

Berufsorganisation für Solo-<br />

Selbstständige. Konkret senkt das<br />

Gesetz den Mindestbeitrag SelbstständigerfürdieKranken-undPflegeversicherung<br />

von derzeit rund<br />

400 Euro pro Monat auf zukünftig<br />

knapp unter 200 Euro.<br />

henrik müller war<br />

viele jahre redakteur<br />

bei gewerkschaftszeitungen<br />

k o m m e n t a r<br />

Ein Vorschuss<br />

an Vertrauen<br />

Die Gewerkschaften des<br />

DGB legen – aus guten<br />

Gründen – großen Wert<br />

auf ihre Unabhängigkeit,<br />

insbesondere in parteipolitischer<br />

Hinsicht. Aber<br />

deshalb sind sie nicht<br />

etwa strikt neutral, sondern<br />

versuchen im Interesse<br />

ihrer Mitglieder,<br />

Einfluss zu nehmen auf<br />

Programmatik und praktische<br />

Politik der politischen<br />

Parteien. Die sind<br />

es nämlich, die in unserem<br />

parlamentarischen<br />

System als Gesetzgeber<br />

die Rahmenbedingungen<br />

gestalten, unter denen<br />

eine wirksame Interessenvertretung<br />

der abhängig<br />

Beschäftigten<br />

möglich wird und bleibt<br />

– oder auch nicht. Eine<br />

Partei wie die SPD, die<br />

es bei Parlamentswahlen<br />

– wenn auch im bürgerlich-konservativ<br />

geprägten<br />

Bayern – in etlichen<br />

Stimmkreisen soeben<br />

über die Fünf-Prozent-<br />

Hürde geschafft hat, gestaltet<br />

gar nichts mehr.<br />

Ihre Rolle und ihre Verantwortung<br />

hat ein<br />

beachtlicher Teil der<br />

Wahlbevölkerung im<br />

süddeutschen „Freistaat“<br />

jetzt zunächst einmal der<br />

Partei der Grünen übertragen.<br />

Die tun gut daran,<br />

sich dieses Vertrauensvorschusses<br />

bewusst<br />

und ihm gerecht zu werden.


4<br />

t a r i f & b e t r i e b<br />

ver.di <strong>news</strong> <strong>15</strong> · 27. Oktober <strong>2018</strong> ·····················································································································································<br />

l e s e t i p p<br />

Schattenbericht<br />

Voller Erfolg vor Gericht<br />

celenus – Kündigungen waren unwirksam<br />

(red.) Die Nationale Armutskonferenz<br />

(nak) hat<br />

jüngst ihren Schattenbericht<br />

vorgelegt. Darin<br />

zeigt sie unter anderem,<br />

welche Folgen es hat,<br />

dass sich die Erwerbsarmut<br />

in den vergangenen<br />

zehn Jahren verdoppelt<br />

hat. 1,2 Millionen Erwerbstätige<br />

verdienen so<br />

wenig, dass sie auf zusätzliche<br />

Hartz-IV-Leistungen<br />

angewiesen sind.<br />

In dem Bericht gibt die<br />

nak der Armut ein Gesicht,<br />

Betroffene können<br />

ihre prekäre Situation<br />

schildern. „Armut stört“,<br />

heißt es im Vorwort. „Armut<br />

stört Eltern, wenn<br />

sie ihre Kinder nicht mit<br />

genug Schulsachen ausstatten<br />

können. Obdachlose,<br />

die auf der Straße<br />

verelenden; langzeitarbeitslose<br />

Menschen, die<br />

sich seit Jahren vergeblich<br />

um einen guten Arbeitsplatz<br />

bewerben.<br />

Armut stört viele Menschen<br />

empfindlich in ihrem<br />

Leben.“ Da die nak<br />

überzeugt ist, dass die<br />

Betroffenen am besten<br />

wissen, was Armut bedeutet,<br />

wie sie bekämpft<br />

und Ausgrenzungen<br />

überwunden werden<br />

können, unterstützt sie<br />

die Selbstorganisation<br />

Betroffener. Als Mitglied<br />

der nak fordert der DGB<br />

die Bundesregierung auf,<br />

sich für gute Arbeit und<br />

mehr sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung<br />

einzusetzen.<br />

der schattenbericht<br />

<strong>2018</strong> kann kostenlos<br />

heruntergeladen werden<br />

unter https://www.<br />

nationale-armutskonfe<br />

renz.de/veroeffentli<br />

chungen/schattenbe<br />

richt/final_nak_schat<br />

tenbericht-<strong>2018</strong>_armutstoert_18-09-<strong>2018</strong>/<br />

(ml)CarmenLaueundHeikeSchmidt<br />

haben ihre Arbeit zurück. Das Arbeitsgericht<br />

Nordhausen hat die<br />

KündigungderbeidenBeschäftigten<br />

der Celenus-Klinik in Bad Langensalza<br />

Mitte Oktober für unrechtmäßig<br />

erklärt. Die aktiven GewerkschafterinnenwarenimAprilfristlos<br />

gekündigt worden, weil sie ver.di-<br />

Flugblätter verteilt hatten.<br />

„Das Urteil stellt wieder Gerechtigkeit<br />

her und ist ein voller Erfolg“,<br />

sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Sylvia Bühler. Die betroffenen<br />

Beschäftigten bleiben Arbeitnehmerinnen<br />

von Celenus, ihr Gehalt<br />

muss nachgezahlt werden. Das Gericht<br />

begründete, dass der den Mitarbeiterinnengegenübererhobene<br />

Vorwurf nicht von solchem Gewicht<br />

sei, dass er – wenn überhaupt –<br />

ohne eine vorherige Abmahnung<br />

zu einer Kündigung führen könne.<br />

Ziel der Celenus-Spitze war es offensichtlich,<br />

die Belegschaft davon<br />

papierverarbeitung – (pm) Die<br />

erste Verhandlungsrunde für die<br />

rund 100 000 Beschäftigten der Papier,<br />

Pappe und Kunststoffe verarbeitenden<br />

Industrie (PPKV) ist Mitte<br />

OktoberergebnisloszuEndegegangen.<br />

Der Hauptverband Papier- und<br />

Kunststoffverarbeitung (HPV) hatte<br />

kein Verhandlungsangebot vorgelegt.<br />

ver.di fordert eine Erhöhung<br />

der Löhne und Gehälter um 6,0 Prozent.<br />

Die Ausbildungsvergütungen<br />

sollen in allen Ausbildungsjahren<br />

um einen Betrag von 90 Euro monatlich<br />

steigen. Die Auftragsbücher<br />

seien voll, die Produktionskapazitäten<br />

der Betriebe bis zum Anschlag<br />

ausgelastet, Überstunden und Sonderschichten<br />

seien die Regel, die<br />

Umsätze steigen, sagte der stellvertretendever.di-VorsitzendeundVerhandlungsführer<br />

Frank Werneke.<br />

Auch die Papierpreissteigerungen<br />

seien kein Argument gegen Lohnerhöhungen.DieArbeitgeberseitehätte<br />

in den Verhandlungen diese Tatsachen<br />

nicht ernsthaft bestritten,<br />

aber dennoch die ver.di-Forderung,<br />

die Beschäftigten der Branche an<br />

der derzeitigen positiven Lohnentwicklung<br />

in Deutschland teilhaben<br />

zu lassen, in ungewöhnlich aggres-<br />

abzuhalten, ihr Recht auf Streik für<br />

einefaireBezahlungwahrzunehmen.<br />

Bemerkenswert sei, wie die Beschäftigten<br />

in der Klinik in Bad Langensalzazusammengehaltenhaben,<br />

sagte Sylvia Bühler. Trotz der ungerechtfertigten<br />

Kündigungen und<br />

der Aussperrung von fünf weiteren<br />

Beschäftigten, sei der Kampf um<br />

den Entgelttarifvertrag weitergegangen.<br />

Konzerne, die auf der Jagd<br />

nach Maximalprofiten mit dem<br />

Schicksal von Menschen spielen,<br />

hättenimGesundheitswesennichts<br />

zu suchen.<br />

solidaritätsbekundungen<br />

kamen auch aus dem ausland<br />

Celenus gehört zur französischen<br />

Orpea-Gruppe. Für Carmen Laue<br />

und Heike Schmidt hatte es zuletzt<br />

etliche Solidaritätsbotschaften aus<br />

demIn-undAuslandgegeben,unter<br />

anderemvonGewerkschafter/innen<br />

siverFormzurückgewiesen.DieFrie-<br />

denspflicht in der Tarifrunde endet<br />

am 1. November <strong>2018</strong>. Die Verhandlungen<br />

sollen am 20. November<br />

fortgesetzt werden.<br />

deutsche funkturm – (red.) Das<br />

Verhandlungsergebnis zum Entgelt<br />

bei der Deutschen Funkturm GmbH<br />

(DFMG) vom 1. Oktober <strong>2018</strong> ist geprägtvonderTarifeinigungdesOperativen<br />

Segments Deutschlands,<br />

Deutsche Telekom AG, das im Frühjahr<br />

erkämpft wurde. Nun sollen die<br />

Beschäftigten der DFMG ähnliche<br />

Entgeltsteigerungen bekommen:<br />

zum1.November<strong>2018</strong>um2,7Prozent<br />

und zum 1. November 2019 um 2,1<br />

Prozent. Der Tarifvertrag läuft bis<br />

zum 30. September 2020. Der Rationalisierungsschutzwurdebiszum<br />

31. Dezember 2020 verlängert und<br />

regelt Ausgleich bei Mobilität, EntgeltsicherungbeiHerabgruppierung,<br />

Abfindungen und Regelungen zu<br />

Qualifizierung und Vermittlung.<br />

aus Frankreich, Österreich, Belgien,<br />

ItalienundSpanien.Auchausdiesen<br />

Ländern liegen Berichte über Verstöße<br />

des Konzerns gegen grundlegende<br />

Beschäftigtenrechte vor.<br />

So gab es Frankreich 2014 einen<br />

Skandal, als Orpea bezahlte Beobachter<br />

einsetzte, um die Beschäftigtenzubespitzeln.InPariswurden<br />

zwei Mitarbeiterinnen entlassen,<br />

weil sie einen unzulässigen Dienstplan<br />

zurückgewiesen haben. In der<br />

Schweiz ist eine Orpea-Tochter wegenschlechterPflegequalitätdurch<br />

zu wenig Personal in den Schlagzeilen.<br />

In Polen haben 59 Prozent<br />

der Beschäftigten einen befristeten<br />

Arbeitsvertrag. In Spanien hält das<br />

Unternehmen gesetzliche Arbeitszeiten<br />

und Tarifverträge nicht ein.<br />

Und in Belgien weigerte sich das<br />

Management,mitdenBeschäftigten<br />

zusprechen.Dortkonntendennoch<br />

bessereArbeitsbedingungendurchgesetzt<br />

werden.<br />

t a r i f l i c h e s ······························································································<br />

druckindustrie – (red.) Die dritte<br />

Verhandlungsrunde für die rund<br />

134 000 Beschäftigten der DruckindustrieistMitteOktoberergebnislos<br />

zu Ende gegangen. Die Vertreter/innen<br />

des Bundes- verbands Druck<br />

und Medien (bvdm) hatten einen<br />

Lohnabschluss davon abhängig gemacht,<br />

dass es „eine Regelung zur<br />

Verfahrensweise“ beim Manteltarifvertrag<br />

gibt. Allerdings waren sie<br />

nicht dazu in der Lage, ihre Vorstellungen<br />

zum Manteltarif konkret zu<br />

machen. Stattdessen hatten sie auf<br />

den nächsten Verhandlungstermin<br />

am 30. Oktober verwiesen.<br />

vitanasriesaundbautzen–(pm)<br />

Die sächsischen Pflegebetriebe in<br />

RiesaundBautzengehöreninnerhalb<br />

der 47 Vitanas-Pflegebetriebe bundesweit<br />

zu den rentablen Einrichtungen.<br />

Die Beschäftigten fordern<br />

deshalb von der Arbeitgeberseite<br />

die Anwendung des Tarifvertrages,<br />

der in Schleswig-Holstein die Lohnund<br />

Gehaltsentwicklung regelt. Damit<br />

sollen auch junge Menschen<br />

motiviert werden, sich für eine Ausbildung<br />

bei Vitanas zu entscheiden.<br />

Derzeit beträgt die Gehaltsdifferenz<br />

durchschnittlich500EuroproMonat<br />

bei vergleichbaren Tätigkeiten. Damit<br />

wollten sich die Beschäftigten<br />

nicht mehr abfinden, sagt die zuständige<br />

Gewerkschaftssekretärin<br />

Monika Conrad.


t a r i f & b e t r i e b<br />

··········································································································· ver.di <strong>news</strong> <strong>15</strong> · 27. Oktober <strong>2018</strong><br />

Gegenwehr formiert sich<br />

leipziger volkszeitung – Schließung der Druckerei angekündigt<br />

(pm) Für die Beschäftigten in Krankenhäusern<br />

ist im Oktober das Jahr<br />

schon beendet gewesen. Denn in<br />

diesem Jahr wäre das vorhandene<br />

Personal bereits am 22. Oktober aufgebraucht,<br />

wenn die Schichten so<br />

besetzt würden, wie es für eine sichere<br />

Versorgung der Patient/innen<br />

notwendig wäre. Auf diese Personalnot<br />

haben sie am 22. und 23. Oktober<br />

bundesweit mit Aktionen zum<br />

„Jahreswechsel“ hingewiesen. Auf<br />

Grundlage einer Befragung, an der<br />

Ein Kind der SPD<br />

Die Leipziger Volkszeitung (LVZ) gehörte<br />

– als Kind der SPD – von 1894 bis zu ihrem<br />

Verbot durch die Nazis 1933 laut Wikipedia<br />

zu den „bedeutendsten sozialdemokratischen<br />

Zeitungen“. Zu DDR-Zeiten<br />

war sie das Organ der SED-Bezirksleitung<br />

Leipzig. 1991 ergatterten die westdeutschen<br />

Verlage Madsack und Axel Springer<br />

die LVZ von der Treuhand. Seit 2009<br />

gehört sie zu 100 Prozent dem Madsack-<br />

Konzern, an dem zu 23 Prozent die SPD<br />

beteiligt ist. Wenn die Druckerei geschlossen<br />

wird, bleiben am Standort<br />

Leipzig nur noch die Verlagsabteilung<br />

und eine extrem ausgedünnte Redaktion.<br />

(bela) Nach vielen anderen soll nun<br />

die Druckerei der Leipziger Volkszeitung<br />

(LVZ) Ende 2019 dicht gemacht<br />

werden. Das teilte die Geschäftsführung<br />

den Beschäftigten<br />

am 1. Oktober mit, obwohl sie es<br />

wenige Wochen zuvor noch geleugnet<br />

hatte. Von der Schließung des<br />

Betriebs in Leipzig-Stahmeln sind<br />

rund60BeschäftigteinderDruckerei<br />

undrund200inderausgegliederten<br />

Zeitungsweiterverarbeitung betroffen.<br />

Pikant: Die LVZ-Druckerei gehört<br />

zurMadsack-Mediengruppe,ander<br />

die SPD-eigene Medienholding<br />

DDVG mit 23 Prozent beteiligt ist.<br />

Deshalb hatte Jörg Tischler, stellvertretender<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

der LVZ-Druckerei, Kontakt zum<br />

Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert<br />

und der Leipziger SPD-Bundestagsabgeordneten<br />

Daniela Kolbe aufgenommen.<br />

Ersterer hatte Tischler seine Unterstützungzugesagt;Kolbebetonte<br />

aufNachfrage,dassihreParteinicht<br />

Gegner, sondern Verbündete der<br />

Druckereibelegschaft sei. „Wir werden<br />

alle Möglichkeiten zum Fortbestand<br />

oder eines fairen Sozialplans<br />

für die Beschäftigten prüfen“,<br />

versicherte sie.<br />

Die Geschäftsleitung plant, die<br />

LVZ ab 2020 in der nicht tarifgebundenenDruckereiderMitteldeutschen<br />

Zeitung in Halle herzustellen.<br />

Dieser Akt der Tarifflucht ist für den<br />

Betriebsrat und seine Unterstützer<br />

Kündigungen zurückgenommen<br />

resmed – Solidaritätskampagne hat Wirkung gezeigt<br />

(red.) Bei dem Medizintechnikunternehmen<br />

ResMed kündigte die<br />

Geschäftsführung im Frühjahr kurz<br />

nach den Betriebsratswahlen drei<br />

ver.di-Betriebsrät/innen („ver.di<br />

<strong>news</strong>“berichtete).Derneugewählte<br />

Betriebsrat stellte sich hinter die<br />

Kolleg/innen, ver.di unterstützte sie<br />

nicht nur mit GemaßregeltenunterstützungundRechtsschutz,sondern<br />

der zuständige Fachbereich „Besondere<br />

Dienstleistungen” organisierteaucheineSoli-Kampagne.Die<br />

hat Wirkung gezeigt. Nach vielen<br />

sich bundesweit rund 600 Stationsteams<br />

beteiligt haben, hat ver.di<br />

dieses Datum ausgerechnet.<br />

Das Ergebnis zeigt keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen Regionen<br />

und Trägerformen und trifft<br />

auch auf psychiatrische Einrichtungen<br />

zu. „Zwischen dem 23. Oktober<br />

und dem 31. Dezember bricht die<br />

Versorgung in den Krankenhäusern<br />

nur deshalb nicht zusammen, weil<br />

Pflegekräfte regelmäßig über ihre<br />

Grenzen gehen, um Patient/innen<br />

5<br />

aber noch nicht ausgemacht: „Wir<br />

werden jetzt nicht mehr verzichten<br />

und bis zur Schließung den vollen<br />

Lohn für die Drucker einfordern“,<br />

kündigt Tischler an.<br />

Gemeinsam mit ver.di will der Betriebsrat<br />

einen Sozialtarifvertrag<br />

aushandeln und strebt die Bildung<br />

einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

an. Es gelte,<br />

zwölf Monate Kurzarbeitergeld zu<br />

sichern und Zeit zu gewinnen: „Die<br />

Mehrzahl unserer Kolleginnen und<br />

Kollegen sind über 50, seit Jahrzehnten<br />

im Betrieb und haben noch<br />

nie eine Bewerbung geschrieben.“<br />

Unterstützunggibtesu.a.vonder<br />

Fraktion „Die Linke“ im Leipziger<br />

Stadtrat: Sie fordert von Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung (SPD)<br />

eineöffentlicheStellungnahmeund<br />

fragt u.a., wo Druckaufträge der<br />

Stadt Leipzig (insbesondere das<br />

„Amtsblatt“) erledigt werden und<br />

welche städtischen Mittel seit 1993<br />

in Gebäude und Technik der Druckerei<br />

geflossen seien.<br />

Die Geschichte der LVZ-Druckerei<br />

ist noch nicht zu Ende geschrieben.<br />

Gesprächen hat die Geschäftsführungangekündigt,dieKündigungen<br />

nach den ersten Gerichtsterminen<br />

zurückzuziehen, falls die Tendenz<br />

desGerichtseindeutigsei.JetztwurdendieKündigungenendgültigvom<br />

Arbeitgeber zurückgenommen.<br />

Jahreswechsel schon im Oktober<br />

krankenhäuser – Aktionen der Beschäigten setzen Zeichen gegen hohe Arbeitsbelastung<br />

und ihr Team nicht im Stich zu<br />

lassen und dabei ihre Gesundheit<br />

ruinieren“,sagtever.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Sylvia Bühler.<br />

Sie sieht auch die Politik in der<br />

Pflicht.„DiebisherigenReformpläne<br />

derBundesregierungsindStückwerk<br />

undlegitimierendenPflegenotstand<br />

teilweise noch“, so die Gewerkschafterin.<br />

Stattdessen müsse es<br />

schnellstens verbindliche, am tatsächlichenPflegebedarfausgerichtete<br />

Personalvorgaben geben.<br />

jörg tischler ist<br />

stellvertretender<br />

betriebsratsvorsitzender<br />

und arbeitet seit<br />

mai 1990 als drucker<br />

bei der lvz<br />

i n t e r v i e w<br />

Sozial nur<br />

im Namen?<br />

Wie beurteilst Du<br />

den Personalabbau in<br />

eurem Betrieb seit<br />

rund 20 Jahren aus<br />

heutiger Sicht?<br />

Das ist eine Frage, die in<br />

den vergangenen Jahren<br />

immer wieder neu ausdiskutiert<br />

werden musste.<br />

Ich glaube aber, dass unsere<br />

Bereitschaft zum<br />

Lohnverzicht richtig war,<br />

solange die Aufträge<br />

längerfristig vergeben<br />

wurden und wir damit<br />

Jobs sichern konnten.<br />

Hat sich euer Lohnverzicht<br />

für den Erhalt<br />

von Arbeitsplätzen<br />

ausgezahlt?<br />

Mit der Reduzierung der<br />

Druckerlöhne um zehn<br />

Prozent im letzten Jahr<br />

war die Schmerzgrenze<br />

erreicht. Aus jetziger<br />

Sicht könnte das die<br />

Schließung der Druckerei<br />

verzögert haben und jeder<br />

Monat Beschäftigung<br />

zählt. Jetzt gilt es,<br />

die Drucker wieder in<br />

der Lohngruppe 7 zu beschäftigen,<br />

um die Berechnungsgrundlage<br />

für<br />

das ALG I zu erhöhen.<br />

Dafür werden wir uns<br />

u.a. stark machen. Spannend<br />

wird die Rolle der<br />

SPD, denn unser Verzicht<br />

füllte auch über Jahre<br />

die Parteikasse. Wir werden<br />

sehen, wofür das<br />

„Sozial“ im Parteinamen<br />

steht.


6<br />

r<br />

e c h t & r a t<br />

ver.di <strong>news</strong> <strong>15</strong> · 27. Oktober <strong>2018</strong> ·····················································································································································<br />

auch das noch<br />

„Reichsbürger“<br />

aus dem Polizeidienst<br />

geworfen<br />

(dgb-rs) Das Verwaltungsgericht<br />

Trier hat die<br />

Entfernung eines Polizeibeamten<br />

aus dem Dienst<br />

bestätigt, der mehrfach<br />

schriftlich zum Ausdruck<br />

gebracht hatte, dass er<br />

die verfassungsrechtliche<br />

Ordnung der Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

nicht anerkenne. Auch<br />

Schriftstücke, die er im<br />

behördlichen Disziplinarverfahren<br />

und im Gerichtsverfahren<br />

eingereicht<br />

hatte, seien<br />

Belege seiner Hinwendung<br />

zum ideologischen<br />

Gedankengut der<br />

„Reichsbürger“, so das<br />

Gericht in einer Pressemitteilung.<br />

U.a. habe er<br />

die Klagfähigkeit seines<br />

Dienstvorgesetzten infrage<br />

gestellt und ihn als<br />

„Polizeivorstand und<br />

Bandenführer“ bezeichnet.<br />

Auch durch sein unentschuldigtes<br />

Ausbleiben<br />

im Termin zur<br />

mündlichen Verhandlung<br />

habe der Beklagte nachdrücklich<br />

zu erkennen<br />

gegeben, dass er weder<br />

Exekutive, Legislative<br />

noch Judikative akzeptiere,<br />

sondern sein Leben<br />

ausschließlich nach<br />

seiner eigenen Weltanschauung<br />

führen wolle.<br />

– Bei „Reichsbürgern“<br />

handelt es sich eine<br />

wachsende Zahl von in<br />

der Regel rechtsextrem<br />

verirrten Menschen, die<br />

behaupten, das 1945<br />

untergegangene Deutsche<br />

Reich bestehe fort,<br />

und die sich deshalb<br />

nicht an die Rechtsordnung<br />

der Bundesrepublik<br />

gebunden fühlen.<br />

Aktenzeichen:<br />

3 K 2486/18.TR<br />

Maulkorb für Beschäftigte<br />

gesetzentwurf – Manager sollen künig Geschäsgeheimnisse definieren können<br />

(hla) Von einem „Maulkorb für die<br />

Beschäftigten“sprichtAnnelieBuntenbach<br />

vom DGB-Bundesvorstand,<br />

wenn es um das geplante Gesetz<br />

zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen<br />

geht. Die Gewerkschafterin<br />

befürchtet, dass es die Arbeit von<br />

Betriebsrätenzusätzlicherschweren<br />

und Beschäftigte kriminalisieren<br />

werde.DasBundesjustizministerium<br />

hatte den Entwurf vorgelegt, mit<br />

dem eine EU-Richtlinie von 2016 in<br />

Bundesrecht umgesetzt werden<br />

soll.<br />

als strafe drohen bis zu<br />

drei jahre freiheitsentzug<br />

aktuelle<br />

anwesenheitsprämiezähltmit<br />

beimmindestlohn–(bs)Zahlen<br />

ArbeitgeberihrenBeschäftigteneine<br />

„Anwesenheitsprämie”alsAnreiz,<br />

beikleinerenUnpässlichkeitennicht<br />

gleichdenArztaufzusuchen,so<br />

zähltdieserLohnanteilmitbeider<br />

Feststellung,obdergesetzlicheMindestlohn(aktuell:8,84Euro/Stunde,<br />

ab1.Januar2019dann9,<strong>15</strong>Euro/Stunde)erreichtist.DasBundesarbeitsgericht:<br />

Mit der Prämie werde<br />

„NormalleistungderArbeitnehmer<br />

abgegolten”.<br />

Aktenzeichen:5AZR621/17<br />

Bereits den im Frühjahr vorgelegten<br />

Referentenentwurf hatte der DGB<br />

heftig kritisiert. In einer Stellungnahme<br />

heißt es, der Entwurf greife<br />

„massiv und weit“ über das von der<br />

EU-Richtlinie vorgegebene Maß in<br />

bestehende Rechte der Mitbestimmungsorgane<br />

auf Betriebs- und Unternehmensebene<br />

ein. Auch Journalistenorganisationen<br />

wie die<br />

DeutscheJournalistinnen-undJournalisten-Union<br />

(dju) in ver.di hatten<br />

damals schon den Entwurf kritisiert.<br />

Sie befürchteten Einschränkungen<br />

der journalistischen Arbeit und der<br />

Pressefreiheit. Der daraufhin vorgelegte<br />

Regierungsentwurf hat diese<br />

Kritik kaum aufgenommen.<br />

Annelie Buntenbach bemängelt<br />

vor allen Dingen, dass Unternehmer/innenundManager/innenpraktisch<br />

allein entscheiden könnten,<br />

was in ihrem Betrieb als Geschäftsgeheimnis<br />

gelte und was nicht. In<br />

einem Beitrag für die „Frankfurter<br />

Rundschau“ die Gewerkschafterin<br />

dieSchließungvonStandortenebenso<br />

als Beispiel wie den Einsatz einer<br />

Software, die Abgaswerte manipuliere.DeklarieredieUnternehmensleitung<br />

solche Informationen zum<br />

Geschäftsgeheimnis, könnten BeschäftigteundInteressenvertretungen<br />

dafür rechtlich belangt werden,<br />

wennsieDetailsöffentlichmachten.<br />

Die Information von Belegschaften<br />

undÖffentlichkeitkannsokomplett<br />

unterbunden werden. Schon der<br />

Verdacht reiche, um gegen Arbeitnehmer/innen<br />

vorzugehen, denen<br />

Freiheitsentzug bis zu drei Jahren<br />

drohe.<br />

Damit werden auch Whistleblower/innen<br />

noch stärker gefährdet,<br />

Menschen also, die aus einem geschützten<br />

Raum heraus für die AllgemeinheitwichtigeInformationen<br />

öffentlich machen. Dazu zählt u.a.<br />

das Aufdecken von Missständen,<br />

vondenender/dieWhistleblower/in<br />

im Rahmen der Berufstätigkeit erfährt<br />

– wie beispielsweise von der<br />

Manipulation von Abgaswerten<br />

durch eine spezielle Software. In<br />

der EU-Richtlinie steht zwar ausdrücklich,dasssienichtdazudienen<br />

solle,Whistleblowingzuerschweren.<br />

Und Annelie Buntenbach hält europaweiteStandardsfürdenSchutz<br />

von Unternehmen etwa vor Wirtschaftsspionage<br />

für sinnvoll: „Es<br />

wäreabereinschwererFehler,diese<br />

Regelungen auf die individuellen<br />

undkollektivenArbeitsbeziehungen<br />

anzuwenden“, schreibt sie in der<br />

„Frankfurter Rundschau“.<br />

arbeitnehmer-kenntnisse<br />

als geschäftsgeheimnis?<br />

Im Arbeitsleben erhielten Interessenvertreter/innenvieleInformationen,<br />

einige wollten und müssten sie<br />

verwenden, um ihre gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Aufgaben erfüllen<br />

zu können. Auch für Beschäftigte<br />

sei es wichtig, dass ihre Kenntnisse<br />

und Fertigkeiten nicht plötzlich zum<br />

Geschäftsgeheimnis deklariert werdenkönnen.DaskönntezumBeispiel<br />

einenJobwechselerschweren.–Der<br />

Gesetzentwurf soll jetzt in den zuständigen<br />

Gremien des Bundestags<br />

beraten werden.<br />

urteile·······················································································<br />

arbeitslosengeldinachträglich<br />

erhöht–(bs)HatteeinArbeitsloser<br />

inseinemletztenBeschäftigungsverhältnisaufeinenTeilseines<br />

Verdienstesverzichtet,„umeinen<br />

BeitragzurStabilisierungdesArbeitsverhältnisseszuleisten”,das<br />

allerdingsmitderZusatzvereinbarung,dassderArbeitgebernachzuzahlenhabe,wenndergeplante<br />

Zwecknichterreichtwordenist,so<br />

wirktsichdasnacheinerEntscheidungdesBundessozialgerichtsauch<br />

aufdasArbeitslosengeldIaus.Das<br />

heißt:DieAgenturfürArbeitmuss<br />

dieLohnersatzleistungnachträglich<br />

erhöhen,indemsiedennunendgültigenArbeitsverdienstihrerBerechnungzugrundelegtunddieDifferenznachzahlt.<br />

Aktenzeichen:B11AL16/16R<br />

beisittenwidrigkeitinsolvenzgeldnachtariflohn–(hem)Die<br />

BundesagenturfürArbeit(BA)muss<br />

InsolvenzgeldaufderGrundlage<br />

desüblichenTariflohnsbemessen<br />

undnichtinHöheeinessittenwidrig<br />

niedrigenEntgelts,wieeseinMaurer<br />

zuletztgemäßeinerindividuellen<br />

Vergütungsabredeerhaltenhatte.<br />

SohateslauteigenerPressemitteilungdasSozialgerichtMainzentschieden.DiezuständigeKammer<br />

verurteiltedieBAzurZahlungvon<br />

InsolvenzgeldinHöhevon1421,99<br />

Euroanstellederbisdahinbewilligten396,80Euro,diedemsittenwidrigenStundenlohnvon2,27Euro<br />

entsprochenhatten.DasGericht<br />

konnteauchkeinrechtsmissbräuchlichesVerhaltendesKlägersdarin<br />

sehen,dassermonatelangdieZahlungeinesuntertariflichenLohnes<br />

hingenommenhabe,nunabervon<br />

derBAInsolvenzgeldaufderGrundlagetariflichenLohnesverlange.GeradeinFällenvonLohnwuchersei<br />

esregelmäßigso,dassArbeitnehmer<br />

sichunterdemZwangderArbeitsmarktverhältnisseaufeinenungünstigenVertrageinlassenmüssten.<br />

Aktenzeichen:S<strong>15</strong>AL101/14


i n t e r n e s<br />

··········································································································· ver.di <strong>news</strong> <strong>15</strong> · 27. Oktober <strong>2018</strong><br />

Eine Woche aktiv sein<br />

katalog 2019 – Angebote für eine Aktivwoche in ganz Deutschland<br />

7<br />

Gesundheit ist ein wertvolles Gut.<br />

Vorbeugen ist wichtig. Der ver.di-<br />

Mitgliederservicekooperiertdeshalb<br />

mit dem Dienstleister GSM, einem<br />

bundesweitenAnbieterfürGesundheitsmaßnahmen.<br />

Gemeinsam bieten<br />

sie ver.di-Mitgliedern die Möglichkeit,<br />

an Aktivwochen in ganz<br />

Deutschlandteilzunehmen.Dasumfangreiche<br />

Angebot in 2019 umfasst<br />

insgesamt 119 Programme für Bewegung,<br />

Entspannung und Ernährung.EinenschnellenÜberblickverschaffen<br />

sich ver.di-Mitglieder im<br />

aktuell erschienenen Katalog oder<br />

aufderWebseitedesAnbieters.Dort<br />

könnensiedievielenAngebotenach<br />

ihren Interessen und Ortswünschen<br />

filtern.<br />

finanzielle vorteile<br />

Die Aktivwoche umfasst ein Sieben-<br />

Tages-Programm,dasver.di-Mitglieder<br />

schon ab <strong>15</strong>3 Euro Eigenanteil<br />

bekommen, sofern ihre Krankenkasse<br />

sie mit dem vollen Kassenzuschuss<br />

von 160 Euro unterstützt.<br />

Dazu arbeitet GSM mit vielen Krankenkassen<br />

eng zusammen. Doch<br />

auch ohne den (vollen) Zuschuss ist<br />

die Aktivwoche eine gute Entscheidung<br />

für die Gesundheit. Zudem bekommen<br />

ver.di-Mitglieder exklusiv<br />

nach erfolgreicher Teilnahme zusätzlichnocheinenBüchergutschein<br />

im Wert von 20 Euro.<br />

alte und neue angebote<br />

Die Aktivwochen finden in landschaftlichreizvollerUmgebungstatt;<br />

fast alle Orte haben ein Bad im Namen.ZumAktiv-Programmgehören<br />

Bewegung, Entspannung und auch<br />

gesunde Ernährung oder spezielle<br />

Kost. Für jedes Alter ist etwas bei<br />

denSportangebotendabei:Geboten<br />

Vorteile für Mitglieder<br />

Der Katalog kann bestellt werden unter<br />

www.verdi-mitgliederservice.de/aktivwo<br />

che. Hier ist es auch möglich, die Aktivwochen<br />

online zu buchen. Unter<br />

www.verdi-mitgliederservice.de finden<br />

sich zudem viele weitere Angebote, die<br />

nur ver.di-Mitglieder in Anspruch nehmen<br />

können. Aber sie bieten auch gute<br />

Argumente, um neue Mitglieder von<br />

ver.di zu überzeugen.<br />

werden als Schwerpunkte Muskelaufbau,<br />

Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems,<br />

Stressabbau und<br />

Stärkung des Rückens. Für junge<br />

MenschenistdasneueSpezialWork-<br />

Life-Balance in Berlin interessant.<br />

Außerdemgibteswiederdasbereits<br />

sehr erfolgreiche Bootcamp in Bad<br />

Tölz.<br />

seit 25 jahren<br />

Integration gelungen<br />

arbeitsmarkt – Kadir Bobbasa-Gofar darf weiter in Deutschland arbeiten<br />

(hla)Zweieinhalb Jahrelanghatder<br />

Äthiopier Kadir Bobbasa-Gofar im<br />

Paketzentrum der Deutschen Post<br />

AG in Regensburg gearbeitet. 25 bis<br />

30 Stunden war er pro Woche im<br />

Einsatz. Die Pakete aus den Lkw auf<br />

Förderbänder zu packen ist körperlich<br />

schwere Arbeit. Ein Job, für den<br />

dieDeutschePostAGineinerGegend<br />

mit nahezu Vollbeschäftigung händeringend<br />

gute Leute sucht.<br />

Im Sommer sollte von heute auf<br />

morgendamitSchlusssein.DieZentrale<br />

Ausländerbehörde der Oberpfalz<br />

hatte Anfang Juli in einem<br />

Briefangekündigt,die„Zustimmung<br />

zur Aufnahme einer Beschäftigung<br />

beimPaketzentrum“nichtzuerteilen.<br />

BeiseinerEinreisenachDeutschland<br />

warBobbasa-Gofarmitgefälschten<br />

Papieren aufgefallen. Seinen Reisepass<br />

hatte er auf dem Weg von<br />

ÄthiopiennachLampedusaverloren.<br />

In Rom hatte er sein letztes Geld in<br />

einenErsatzausweisinvestiert,doch<br />

wegenfehlenderSprachkenntnisse<br />

war ihm nicht aufgefallen, dass es<br />

sich nicht um ein amtliches Dokument<br />

handelt, sagt er.<br />

gericht erkannte politische<br />

verfolgung nicht an<br />

InDeutschlandangekommen,stellte<br />

er einen Asylantrag, der ist mittlerweile<br />

abgelehnt worden, weil das<br />

AmtkeinepolitischeVerfolgungausmachenkonnte.InderZwischenzeit<br />

istauchseineFraunachDeutschland<br />

gekommen, die beiden Kinder des<br />

Ehepaares sind hier geboren. Der<br />

Asylantrag seiner Frau läuft derzeit<br />

noch.<br />

Bobbasa-Gofar hat die Zeit in<br />

Deutschlandgenutzt,umsichArbeit<br />

zusuchenunddiedeutscheSprache<br />

zu lernen. Durch seinen Verdienst<br />

brauchtedieFamiliekeinestaatliche<br />

Die Aktivwoche hat sich als Gesundheitsangebot<br />

bewährt. Es gibt sie<br />

bereitsseit25Jahren.DasProgramm<br />

orientiertsichandenneuestenStandards.<br />

Sämtliche Angebote werden<br />

durch eine zentrale Prüfstelle nach<br />

den Vorgaben des Sozialgesetzbuches<br />

V, Paragraf 20, zu Prävention<br />

und Gesundheitsförderung geprüft<br />

und zertifiziert und haben das Prüfsiegel<br />

„Deutscher Standard Prävention“.<br />

Die gute Lage der Angebote<br />

und das geprüfte Gesundheitsprogramm<br />

tragen sicher mit zur Zufriedenheitbei.EineinterneAuswertung<br />

hat ergeben, dass 96,6 Prozent der<br />

Teilnehmer/innen gerne wieder an<br />

einer Aktivwoche teilnehmen würden.<br />

Unterstützung, sogar Steuern hat<br />

er gezahlt. Als „Idealbild einer gelungenen<br />

Integration“ bezeichnet<br />

Petra Paul, ver.di-Betriebsrätin des<br />

Paketzentrums, diese Familie. Der<br />

Brief der Zentralen Ausländerbehörde<br />

hat dort für viel Aufsehen gesorgt.<br />

Als der Arbeitskreis „Aktiv<br />

gegen rechts“ von ver.di München<br />

MitteOktoberdazuaufgerufenhatte,<br />

E-Mails an den RegierungspräsidentenunddieZentraleAusländerbehörde<br />

zu schreiben, um sich für<br />

Bobbasa-Gofar einzusetzen, kam<br />

Bewegung in die Sache. Bereits<br />

zehnMinutennachStartderAktion<br />

ging der erste Anruf bei ver.di-Sekretärin<br />

Hedwig Krimmer ein. Die<br />

Bezirksregierung hat mittlerweile<br />

die Verweigerung der Arbeitserlaubniswiderrufen.JetztkannBobbasa-Gofar<br />

erst einmal für weitere<br />

sechsMonateindemPaketzentrum<br />

arbeiten.<br />

wolfgang kremer ist<br />

geschäftsführer der<br />

ver.di service gmbh<br />

i n t e r v i e w<br />

Vergünstigungen<br />

weltweit<br />

Was macht der ver.di-<br />

Mitgliederservice?<br />

Wir unterstützen die Organisation<br />

bei der Bindung<br />

und Gewinnung<br />

von Mitgliedern. Dazu<br />

gibt es bei uns eine Reihe<br />

an geprüften Angeboten,<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

auf Vorsorge und<br />

Absicherung beruflicher<br />

und privater Risiken und<br />

Themen wie Wohnen/<br />

Bausparen, Gesundheit,<br />

Reise und Freizeit. Außerdem<br />

ist der Mitgliederservice<br />

eine Plattform<br />

für Unterstützungs- und<br />

Beratungsangebote wie<br />

den ver.di-Lohnsteuerservice<br />

oder die GUV/<br />

FAKULTA.<br />

Was ist gerade aktuell<br />

im Programm?<br />

Unser Schwerpunktthema<br />

ist derzeit das Thema<br />

Berufsstart. Wir wollen<br />

junge Leute ansprechen.<br />

Die meisten haben das<br />

Thema Gewerkschaft<br />

noch gar nicht auf dem<br />

Zettel. Doch wir haben<br />

einiges für sie zu bieten,<br />

etwa das Portal ÖffentlicherDienst.de,<br />

unsere<br />

Bewerbungsberatung,<br />

die Beratung zu Vermögenswirksamen<br />

Leistungen<br />

und Sparen mit<br />

staatlichen Zuschüssen,<br />

einen kostenlosen Versicherungscheck<br />

oder die<br />

ISIC-Card mit vielen Freizeit-Vergünstigungen<br />

weltweit.


u n t e w i e s e<br />

8 ver.di <strong>news</strong> <strong>15</strong> · 27. Oktober <strong>2018</strong><br />

tv-tipp:<br />

aufstand der matrosen,<br />

arte, 30. oktober,<br />

20.<strong>15</strong> uhr. das dokudrama<br />

ist auftakt des<br />

arte-schwerpunkts<br />

„1918 – das ende des<br />

schlachtens“; kaisersturz,<br />

zdf, mittwoch,<br />

31. oktober, 20.<strong>15</strong> uhr<br />

ver.di <strong>news</strong><br />

erscheint 14-täglich<br />

herausgeber:<br />

vereinte dienstleistungsgewerkschaft<br />

ver.di,<br />

frank bsirske, vorsitzender<br />

chefredaktion:<br />

dr. maria kniesburges<br />

redaktion: heike langenberg<br />

(verantwortlich), marion<br />

lühring, jenny mansch<br />

layout: helmut mahler<br />

infografik: klaus niesen<br />

cartoon: thomas plassmann<br />

druck: alpha print medien ag,<br />

darmstadt<br />

adresse: redaktion ver.di <strong>news</strong>,<br />

paula-thiede-ufer 10,<br />

10179 berlin,<br />

tel.: 030 / 69 56 1069,<br />

fax: 030 / 69 56 3012<br />

verdi-<strong>news</strong>@verdi.de<br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de<br />

hinweis: die ausgabe 16<br />

erscheint am 17. november <strong>2018</strong><br />

www.verdi.de<br />

Erzählung<br />

„Die Erzählung von<br />

der Industrie 4.0 ist<br />

schon eine überaus<br />

erfolgreiche<br />

Werbekampgane.“<br />

Die Soziologin<br />

Nicole Mayer-Ahuja im<br />

Interview mit der „taz“<br />

zu der Nutzung des<br />

Begriffs durch die<br />

Industrie<br />

Eine Zeitenwende<br />

t v - t i p p – Zwei Dokudramen beleuchten die Novemberrevolution von 1918<br />

Am 9. November 1918 häutete sich<br />

das Deutsche Reich, streifte die Monarchie<br />

ab, die Republik entfaltete<br />

sich.WährenddasDokudrama„Aufstand<br />

der Matrosen“ auf Arte die<br />

dramatischen Tage in Kiel mit der<br />

Perspektive von „unten“ präsentiert,<br />

beleuchtetdasZDF-Dokudrama„Kaisersturz“<br />

die Auseinandersetzung<br />

um die Macht im künftigen Staat in<br />

den Wochen vor der Revolution,<br />

nimmtalsodiePerspektivevon„oben”<br />

ein: Kaiser Wilhelm II fühlt sich angesichts<br />

der drohenden Kriegsniederlage<br />

von seinen Militärs hintergangen,<br />

er fürchtet den Niedergang<br />

des Reiches.<br />

Dabei ignoriert er aber die aufbegehrende<br />

Arbeiterschaft wie auch<br />

dieKriegsmüdigkeitimVolke.Hinter<br />

seinem Rücken schmieden der SPD-<br />

VorsitzendeFriedrichEbertundPrinz<br />

Max von Baden eine Allianz, die<br />

zuvor als undenkbar galt. Ist die<br />

Rettungdurcheineparlamentarische<br />

Die 4. Konferenz gewerkschaftliche<br />

Erneuerungfindetvom<strong>15</strong>bis<br />

17. Februar 2019 in Braunschweig<br />

statt. Getragen wird sie von den regionalen<br />

DGB-Gewerkschaften und<br />

derRosa-Luxemburg-Stiftung.Dabei<br />

geht es darum, Streiks auszuwerten,<br />

Strategien zu entwickeln und politischer<br />

zu werden. Das genaue Programm<br />

wird im November veröffentlicht.MehrInfos:www.rosalux.<br />

de/streikkonferenz<br />

ver.di lädt am 11. und 12. Februar<br />

2019 ein zur Energie- und Tarifpolitischen<br />

Arbeitstagung nach<br />

Berlin. Dabei geht es auch um die<br />

EnergiepolitikderBundesregierung<br />

unddieenergiepolitischenVorschlägevonver.dizurweiterenGestaltung<br />

der Energiewende. Anmeldung ist<br />

bis zum 18. November möglich.<br />

https://ver-und-entsorgung.ver<br />

di.de/service/termine/<br />

Monarchie möglich? Diese Frage<br />

zieht sich als roter Faden durch die<br />

SpielhandlungdesZDF-Dokudramas,<br />

die mit zeitgeschichtlichen Dokumenten<br />

unterlegt wird. Diese Zeitenwende<br />

habe in der Erinnerung<br />

noch nicht den Stellenwert, den der<br />

9. November 1918 verdiene, argumentiert<br />

der Redaktionsleiter Zeitgeschichte,StefanBrauburger.Aber<br />

zu kurz kommt hier, wie die aufbegehrendeArbeiterschaftdiesenProzess<br />

beeinflusst hat.<br />

kessel gelöscht<br />

DerMatrosenaufstandbeginntEnde<br />

Oktober 1918: Auf Kriegsschiffen<br />

werden die Kessel gelöscht. Fünfzig<br />

MatrosenwerdeninKielwegenMeuterei<br />

inhaftiert. Matrose Karl Artelt,<br />

eine reale Figur, betreibt im arte-<br />

Dokudrama die Befreiung der Inhaftierten<br />

und trägt zum Aufstand in<br />

Kiel maßgeblich bei. Sein Gegenspieler,derGouverneurundAdmiral<br />

Wilhelm Souchon, unterschätzt den<br />

Aufstand. Zur Vermittlung kommt<br />

dersozialdemokratischeReichstagsabgeordnete<br />

Gustav Noske nach<br />

Kiel, stellt sich an die Spitze der Arbeiter-<br />

und Soldatenräte und entmachtet<br />

Souchon, aber mit dem Ziel,<br />

dieRevolutionin„geordneteBahnen“<br />

zu lenken. Das Dokudrama ist reich<br />

anzeitgeschichtlichenDokumenten,<br />

zudem ordnen Sahra Wagenknecht<br />

(Die Linke), Björn Engholm (SPD)<br />

und Admiral Kai-Achim Schönbach<br />

das Geschehene mit Kommentaren<br />

zeitgeschichtlich ein.<br />

Dokudramensindnichtunumstritten.<br />

Arte-Redakteurin Ulrike Dotzer<br />

sieht die Notwendigkeit, derartige<br />

Ereignisse für das Publikum medial<br />

in den Fokus zu rücken, als Aufgabe<br />

desöffentlich-rechtlichenRundfunks.<br />

BeideProduktionentragenzumVerständnis<br />

der Novemberrevolution<br />

bei.<br />

Gunter Lange<br />

t e r m i n e ························· g e l b e h a n d ···················· f r a u e n ··························<br />

Bis zum <strong>15</strong>. Januar 2019 läuft noch<br />

die Bewerbungsfrist für den Wettbewerb<br />

„Die gelbe Hand“ <strong>2018</strong>/19.<br />

TeilnehmenkönnenGewerkschaftsjugend,Schüler/innen<br />

an Berufsschulen/-kollegs<br />

und alle Jugendlichen,<br />

die sich derzeit in einer beruflichen<br />

Ausbildung befinden. Sie<br />

sind aufgerufen, sich mit einem<br />

Wettbewerbsbeitrag zu beteiligen,<br />

dereinkreativesZeichensetztgegen<br />

Fremdenfeindlichkeit, Rassismus,<br />

Rechtsextremismus,Diskriminierung<br />

undfüreinsolidarischesMiteinander.<br />

Die Form des Beitrags ist dabei frei.<br />

Zu gewinnen sind drei Hauptpreise<br />

und drei Sonderpreise, sie alle sind<br />

mit Geldbeträgen von je 300 bis<br />

1000 Euro dotiert. Der Wettbewerb<br />

wird in diesem Jahr zum 13. Mal ausgeschrieben.<br />

Mehr Infos:<br />

www.gelbehand.de/wettbewerb<br />

Der ver.di-Bereich Frauen und<br />

Gleichstellungspolitik lädt im<br />

kommenden Jahr wieder zu drei<br />

zentralen Seminaren in das ver.di-<br />

Bildungszentrum Clara Sahlberg in<br />

Berlin-Wannsee ein. Vom <strong>15</strong>. bis<br />

17. März 2019 geht es bei „Macht<br />

macht Spaß!“ um die Frage, warum<br />

FrauenoftwichtigeEntscheidungen<br />

immer noch Männern überlassen.<br />

Vom 17. bis 19. Mai 2019 sind Frauen<br />

in der rechtsextremen Szene das<br />

Thema. Vom 25. bis 27. Oktober 2019<br />

ist es die Frage, was Feminismus<br />

mit mir zu tun hat. Für ver.di-Mitglieder<br />

ist der Besuch der Wochenendseminarekostenlos.DerBereich<br />

Frauen und Gleichstellungspolitik<br />

ermuntertbesondersjüngereFrauen,<br />

sich für die Seminare anzumelden.<br />

Mehr Infos:<br />

https://frauen.verdi.de/service/<br />

seminare-und-veranstaltungen

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