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THEMA<br />
Erste Frau im Land<br />
Christine Haberlander wird bald stellvertretende Regierungschefin in OÖ.<br />
Aufstieg.<br />
Christine Haberlander<br />
aus Enns schafft in<br />
weniger als zwei Jahren<br />
den Sprung von der<br />
Gemeinderätin zur<br />
Landeshauptmann-<br />
Stellvertreterin.<br />
Christine Haberlander<br />
(37) ist klug, freundlich<br />
und auch noch telegen.<br />
Hätten wir das früher<br />
nicht umgekehrt auch schon<br />
bei attraktiven männlichen<br />
Politikerkollegen angemerkt,<br />
würden wir letzteres korrekter<br />
Weise natürlich hier an<br />
dieser Stelle nun auch nicht<br />
erwähnen. Freundlichkeit,<br />
Kompetenz und Ausstrahlung<br />
ergeben insgesamt aber eben<br />
ein Gesamtpaket, das man<br />
in der Politik leider gar nicht<br />
mehr so häufig antrifft. Kein<br />
Wunder also, dass auch Landeshauptmann<br />
Thomas Stelzer<br />
seine baldige stellvertretende<br />
Regierungschefin im Land ob<br />
der Enns bis heute stets als<br />
„Goldgriff“ bezeichnet. Und<br />
auch eine weitere tonangebende<br />
Frau in der OÖVP, nämlich<br />
Klubobfrau Helena Kirchmayr,<br />
ist angetan von ihrer Parteikollegin:<br />
„Christine überzeugt<br />
mit ihrem fachlichen Knowhow<br />
und ihrer sympathischen<br />
Art. Sie wird ihre Arbeit weiterhin<br />
toll machen und bringt<br />
als künftige LH-Stellvertreterin<br />
eine junge und weibliche<br />
Sicht auf die Dinge in die Regierung<br />
ein.“<br />
HINTERGRUND<br />
Mit LH gestartet. Ihre<br />
steile Polit-Karriere in der ersten<br />
Reihe begann mit Thomas<br />
Stelzers Amtsantritt als Landeshauptmann<br />
im April 2017.<br />
Damals wurde sie von ihm zur<br />
Landesrätin für die Agenden<br />
Gesundheit, Bildung, Kinderbetreuung<br />
und Frauen auserkoren.<br />
Seitdem führe sie ihr Ressort<br />
„engagiert und erfolgreich“, so<br />
Stelzer voll des Lobes. Darum<br />
habe er dem Landesparteivorstand<br />
auch vorgeschlagen, sie<br />
nach Michael Strugls Abgang<br />
in die Privatwirtschaft zu seiner<br />
Stellvertreterin zu ernennen.<br />
Das Gremium segnete den Vorschlag<br />
ohne jede Gegenstimme<br />
ab – somit läuft für Christine<br />
Haberlander nur noch der<br />
Countdown bis zur offiziellen<br />
Amtsübernahme am 1. Jänner<br />
2019 – und gleich am ersten<br />
Tag des neuen Jahres darf sie<br />
den Landeshauptmann bei einer<br />
Veranstaltung vertreten. „Ich<br />
habe Respekt vor der Aufgabe“,<br />
sagt die nun bald erste Frau<br />
im Land beim CITY!-Interview.<br />
Und wie soll man sie dann ansprechen?<br />
Landeshauptfrau?<br />
„Das soll jeder für sich selbst<br />
entscheiden”, so Haberlander<br />
augenzwinkernd.<br />
■<br />
Steile Karriere. Nach dem Wirtschaftsstudium in Linz wurde<br />
Christine Haberlander Referentin im Büro des Klubs der<br />
ÖVP-Landtagsabgeordneten. Dann leitete sie das Vorstandsbüro<br />
der OÖ Gesundheits- und Spitals AG und wurde später Referentin<br />
im Büro des damaligen Landeshauptmanns Josef Pühringer.<br />
Haberlander war auch Gemeinderätin in ihrer Heimatgemeinde<br />
Enns. Weil sie aus früheren Junge-ÖVP-Zeiten auch Sebastian<br />
Kurz persönlich gut kennt, wurde sie nach den Nationalratswahlen<br />
im Herbst 2017 auch öfter als mögliche Kandidatin für ein<br />
Ministeramt genannt. Für sie war das aber offensichtlich kein<br />
Thema – und auch der Landeshauptmann hätte seinen „Goldgriff“<br />
wohl kaum so einfach nach Wien ziehen lassen.<br />
Fotos: Markus Wenzel / Kronenzeitung, Stinglmayr/Land OÖ<br />
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