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LEBEN<br />
Die Zeit<br />
ist knapp<br />
Die Igel brauchen gerade<br />
jetzt wieder unsere<br />
Unterstützung<br />
Die kleinen und scheuen<br />
Stacheltiere sind<br />
nicht nur niedliche,<br />
sondern auch sehr<br />
nützliche Zeitgenossen,<br />
da sie sich unter anderem<br />
von Insekten ernähren. Bis<br />
zum Winter muss der Igel<br />
dabei gehörig an Gewicht<br />
zunehmen,<br />
um dann von seinen<br />
Fettpolstern<br />
leben zu können.<br />
Das trockene<br />
Klima in diesem<br />
Jahr hat aber offenbar<br />
dazu beigetragen,<br />
dass die Igel diesmal nicht<br />
besonders fit in den Winter<br />
gehen und viele von ihnen<br />
aufgrund der Unterernährung<br />
das nächste Jahr eventuell gar<br />
nicht mehr erleben werden.<br />
Gabriele Reisinger kennt wie<br />
wohl kaum ein anderer die Bedürfnisse<br />
der Igel, zumal sie in<br />
St. Lorenz bei Mondsee auch<br />
eine Igelstation leitet, wo diese<br />
streng geschützten Wildtiere<br />
aufgepäppelt werden:<br />
CITY!: Wie gehe ich um, wenn<br />
ich jetzt vor dem Wintereinbruch<br />
einen Igel finde?<br />
Gabriele Reisinger: Der Igel<br />
ist ein nachtaktives Tier. Trifft<br />
man ihn untertags, braucht<br />
er mit Sicherheit Hilfe. Die<br />
braucht er auch, wenn er das<br />
bis Ende Oktober erforderliche<br />
Gewicht von 800g offensichtlich<br />
nicht mehr erreichen<br />
kann bzw. wird. Typisch für<br />
das heurige Jahr sind viele<br />
zu kleine Igelchen, die<br />
hauptsächlich während<br />
des Tages auf<br />
Futtersuche sind.<br />
Viele der Insekten<br />
können sie<br />
gar nicht fressen,<br />
da diese noch zu<br />
groß sind oder zu tief<br />
in der Erde stecken. Die<br />
kleinen Stacheltiere beginnen<br />
zu schwächeln und werden<br />
rasch ein Brutplatz für Fliegeneier<br />
mit Todesfolge. Alle<br />
diese Igel bedürfen der häuslichen<br />
Versorgung! Der sofortige<br />
Kontakt zu einer Igelstation<br />
ist hilfreich.<br />
Kann man auch helfen, indem<br />
man den Igel bei sich zu<br />
Hause überwintert?<br />
Zuallererst braucht der Igel<br />
einen zimmertemperierten<br />
Raum. Er wird mit Katzenfutter<br />
und tierischen Eiweißen<br />
bis zu einem Gewicht<br />
von 800g aufgefüttert. Wenn<br />
die Außentemperaturen dann<br />
winterlich werden, darf er in<br />
den Winterschlaf. Dafür benötigt<br />
man einen geschützten<br />
Platz außerhalb des Hauses,<br />
wie einen Balkon oder ein<br />
Gartenhaus.<br />
Sie haben ja schon eingangs<br />
erwähnt, dass die Igel auch<br />
durch Parasiten geschwächt<br />
werden. Wie kriegen wir die<br />
wieder los?<br />
Für die Entfernung von Außenparasiten<br />
wie Flöhe und<br />
Milben verwendet man am<br />
besten einen Bioschutzspray<br />
auf Basis von Kokos-, Sonnenblumen-<br />
und Geranienöl. Zecken<br />
und Fliegeneier müssen<br />
unbedingt mit Pinzette entfernt<br />
werden. Gegen Innenparasiten<br />
gibt man Medikamente,<br />
die Sie bei einem Tierarzt<br />
oder einer Igelauffangstation<br />
erfragen können. Spot-on-Päparate<br />
sind für den Igel nicht<br />
empfehlenswert!<br />
Wie können wir die kleinen<br />
Stacheltiere sonst noch unterstützen?<br />
Da wir von öffentlicher<br />
Hand nicht unterstützt werden,<br />
freuen wir uns über jede<br />
Spende!<br />
■<br />
wie können wir helfen?<br />
Futter- und Schlafstationen. Im<br />
Herbst ist der Tisch für den Igel<br />
nicht mehr so reichlich gedeckt.<br />
Außerdem müssen die oft unterernährten<br />
Tiere bei der Nahrungssuche<br />
häufig das Revier wechseln,<br />
weshalb sie mangels eines Fluchtreflexes<br />
auf unseren Straßen ihr Leben lassen. Hier können wir helfen,<br />
indem wir Futterplätze einrichten. Dann ist der Igel nicht mehr<br />
so auf Nahrungssuche und Wanderung angewiesen. Die Futterplätze<br />
sollten nicht im feuchten Gras sein (Schimmelgefahr). Somit<br />
können Tierfreunde viele Igel vor dem „Unfalltod“ retten. Gartenbesitzer<br />
können außerdem auch für eine Rückzugsmöglichkeit im<br />
Winter sorgen, indem man mit Holzhaufen, Strohballen etc. einen<br />
Unterschlupf ermöglicht. Wer mehr über die Rettung von Igeln erfahren<br />
oder auch spenden möchte, wendet sich am besten an die<br />
Tierheime oder an die Igelhilfe: www.igelhilfe.net<br />
Foto: pixabay, privat, igelhilfe.net<br />
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