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2019<br />
NEUBAU & MODERNISIERUNG<br />
<strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Fassade</strong> ▪ <strong>Dach</strong><br />
SPEZIAL
"Hier sind wir zuhause!"<br />
Ein Haus nach eigenen Wünschen zu bauen bzw. umzubauen, gilt bei vielen als zentrales Ereignis im Leben. Ein<br />
schönes Grundstück finden. Das Fundament legen. Zusehen, wie der Bau nach und nach in die Höhe wächst – all<br />
das macht Freude, trotz mancher Herausforderung, die so ein Vorhaben mit sich bringen kann. Kaum weniger spannend<br />
ist eine Renovierung. Hier liegt der Reiz darin, dass man schon vorher ahnen kann, wie schön es später mal<br />
wird. Dürfen wir Sie dabei ein Stück begleiten? Diese BAUZEIT SPEZIAL zeigt Ihnen erste Wege zum Erfolg. Alles<br />
weitere beim EUROBAUSTOFF Fachhändler – wir beraten Sie ausführlich zu Produkten und Techniken, empfehlen<br />
bewährte Handwerker aus Ihrer Region. Fühlen Sie sich bestens betreut in allen Fragen – von der Fundamentplatte<br />
bis zum <strong>Dach</strong>giebel!<br />
Nina<br />
Felix<br />
Emil<br />
Anna<br />
Foto: Velux<br />
Seite 2<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Inhalt<br />
Energiesparen 4<br />
Foto: SG ISOVER<br />
Keller, Mauerwerk, Kamine 6<br />
▪ Kellerabdichtung, Kellerdämmung<br />
▪ Überflutungsschutz<br />
▪ Mauersteine<br />
▪ Kamine, Lüftung<br />
▪ Holzmassivbau / Rahmenbau<br />
▪ Holzfaser, OSB & Co.<br />
<strong>Fassade</strong> 24<br />
▪ Vorgehängte <strong>Fassade</strong><br />
▪ Wärmedämmverbundsysteme<br />
▪ Putze, Farben<br />
Foto: Schiedel<br />
<strong>Dach</strong> 36<br />
▪ <strong>Dach</strong>eindeckung & Zubehör<br />
▪ <strong>Dach</strong>dämmung von außen<br />
▪ <strong>Dach</strong>ausbau<br />
Beratung, Produkte,<br />
Dienstleistungen 54<br />
Fachbegriffe kurz erklärt 56<br />
Foto: Elka<br />
Inspirationen für Ihr Zuhause!<br />
Beachten Sie unsere<br />
besonders gekennzeichneten<br />
HIGHLIGHTS 2019<br />
Foto: Dörken<br />
Trends & Träume<br />
Wohnparadise im "Untergrund" 8<br />
Ökologie & Gesundheit<br />
Trend-Baustoff Holz 18<br />
Trends & Träume<br />
Holzfassaden 28<br />
Foto: Velux<br />
Trends & Träume<br />
Schöner baden unterm <strong>Dach</strong> 50<br />
<strong>Dach</strong>balkone und <strong>Dach</strong>terrassen<br />
Seite 3
Energiesparen<br />
Ihr Haus auf der Höhe der Zeit<br />
Keller und Fundament, <strong>Fassade</strong> und <strong>Dach</strong> – diese "Baustellen" an Ihrem Heim entscheiden maßgeblich über die<br />
Energiesparleistung Ihres Eigenheims. Allein über ein ungedämmtes <strong>Dach</strong> können 30 % der Heizenergie für das<br />
Einfamilienhaus verloren gehen. Auch die Vorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind zu beachten.<br />
In der Regel übernimmt Ihr Handwerker diesen Part der Planung, doch das Wissen um einige Kenngrößen lohnt<br />
sich, um sich auf Augenhöhe mit dem Fachmann zu besprechen.<br />
Gut zu kennen: U-Wert<br />
Nicht verwechseln: Der U-Wert gibt den<br />
Wärmedurchgangskoeffizienten (Watt/<br />
m 2 K) für ein komplettes Bauteil (z. B. eine<br />
<strong>Dach</strong>außenhaut) an, nicht aber den Wert für<br />
den Baustoff! Dessen sogenannter λ-Wert<br />
(Lamdba-Wert) liegt um ein Vielfaches niedriger.<br />
Der U-Wert zeigt Ihnen, mit welchen Verlusten<br />
die Wärme durch eine Materialschicht<br />
wandert (z. B. Ziegel, Fenster, aber auch<br />
mehrschichtige Wärmedämmsysteme), wenn<br />
an beiden Seiten ein Temperaturunterschied<br />
von 1 Grad Kelvin (1 K, Kelvin ist das Maß für<br />
Temperaturunterschiede) anliegen. Beispiel<br />
<strong>Fassade</strong>: Eine gemäß EnEV gedämmte<br />
100 m 2 große Hauswand mit U = 0,15 W / m 2 K<br />
verbraucht im Winter bei einer Temperaturdifferenz<br />
von 20 K (also innen 20 ° C, außen<br />
0 ° C) eine Energiemenge von 0,15 W / m 2 K<br />
• 100 m 2 • 20 K = 300 W. Eine ungedämmte<br />
Wand würde ein Vielfaches verbrauchen!<br />
<strong>Dach</strong>dämmung<br />
Dächer sind so zu dämmen, dass ein<br />
Wärmedurchgangskoeffizient von<br />
0,24 W/ m 2 K nicht überschritten wird. Bei<br />
einem ungedämmten <strong>Dach</strong> misst man<br />
k-Werte von 1,0 und höher. Wird das <strong>Dach</strong><br />
professionell gedämmt, kommen U-Werte<br />
von lediglich 0,15 oder weniger heraus!<br />
Strom vom <strong>Dach</strong><br />
Eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen<br />
<strong>Dach</strong> lohnt sich trotz sinkender Zuschüsse<br />
bzw. Vergütungen. Denn: Sie können<br />
den Solarstrom, den Sie auf Ihrem <strong>Dach</strong><br />
erzeugen, auch selbst verbrauchen, statt<br />
ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen. Auch<br />
die Produkt- und Anschaffungspreise sind<br />
gesunken, was die Investition weiterhin<br />
attraktiv macht.<br />
Foto: SG ISOVER<br />
Foto: Braas<br />
Seite 4<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Schon gewusst?<br />
Wer weniger als 10 % seiner Außenwand,<br />
der Fenster, des <strong>Dach</strong>es oder der<br />
Decken erneuert (also z. B. nur Risse im<br />
<strong>Fassade</strong>nputz ausbessert oder kaputte<br />
<strong>Dach</strong>ziegel austauscht), ist von den<br />
Auflagen der EnEV befreit.<br />
Foto: Saint-Gobain Weber<br />
Geforderte Maximal-U-Werte für Neubauten<br />
nach EnEV 2014<br />
■ Kellerboden Innendämmung U-Wert: 0,50<br />
■ Kellerwände (Perimeter- / Innendämmung) U-Wert: 0,30<br />
■ Außenwände<br />
mit Außendämmung, WDVS etc. U-Wert: 0,24<br />
mit Innendämmung U-Wert: 0,35<br />
■ Flachdach U-Wert: 0,20<br />
■ <strong>Dach</strong> und oberste Geschossdecke U-Wert: 0,24<br />
Technik-Tipp!<br />
Eine <strong>Dach</strong>dämmung nützt gar nichts, wenn der Wind<br />
durchs <strong>Dach</strong> pfeift oder feuchte Wohnraumluft von unten<br />
in eine undichte Dämmebene einsickert. Auch an sogenannten<br />
Wärmebrücken – also an Stellen, wo Kalt direkt<br />
auf Warm trifft – kann sich Kondenswasser bilden, das die<br />
Dämmung durchfeuchtet. Lösung: konsequentes Abdichten<br />
durch Schutz- und Dampfbremsfolien gehört wesentlich<br />
zum energiebewussten <strong>Dach</strong>umbau. Ihr EUROBAUSTOFF<br />
Fachberater berät Sie eingehend und ohne Fachchinesisch!<br />
Foto: URSA<br />
Foto: Knauf Insulation<br />
Energiesparen<br />
Seite 5
Keller, Mauerwerk, Kamine<br />
Fundamentplatte oder Keller? Das fragen sich viele preisbewusste Bauherren. Doch die Rechnung ist eigentlich<br />
ganz einfach, und sie geht zugunsten des Kellers aus. Der bietet einfach die meisten Optionen fürs Geld: Gästezimmer<br />
oder Mietwohnung, ein Home-Office abseits des Familientrubels, Räume zum Entspannen, Spielen und<br />
Feiern. Dazu jede Menge Platz zum Lagern. Mehr zum Thema <strong>Rohbau</strong>? Auf den folgenden Seiten kommen die<br />
Tipps zum guten Start Ihres Neubauvorhabens.<br />
Seite 6<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Trends 2019<br />
Grundlagenentscheidung<br />
Foto: Gefinex<br />
Baugrund ist teuer, und es gilt die Fläche optimal auszunutzen. Bewohnbare Untergeschosse bieten<br />
tolle Ressourcen. Voraussetzung: eine Dämmung und Abdichtung nach Regeln neuester Technik.<br />
Wer jetzt alles richtig macht, hat jahrzehntelange Freude am Wohnen.<br />
Kaminträume<br />
Foto: Schiedel<br />
Kompakte Kamine mit optimierter Wärme- und Lichtabgabe liegen im Trend einer neuen Funktionalität<br />
im Umgang mit kostbarem Wohnraum. Auch die Lüftungstechnik passt sich an – leistungsstark, platzsparend<br />
und einfach montierbar.<br />
Bausteine<br />
Nachhaltigkeit<br />
Foto: Wienerberger<br />
Bausteine von heute sind echte Hightech-Erzeugnisse. Ihre wärmedämmenden Füllungen machen sie<br />
zu wahren Energiesparwundern, deren Leistung nah an die kompletter Wärmedämm-Verbundsysteme<br />
heranreichen.<br />
Foto: Elka<br />
Holz bleibt klar die Nummer 1 wenn es ums umweltverträgliche, ressourcen- und CO 2<br />
-sparende Bauen<br />
geht. Einheimisches Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist in Fülle vorhanden und kann effizient<br />
zu Baustoffen verarbeitet werden. Nichts muss aufwändig abgebaut, weit transportiert, teuer gemischt,<br />
gebrannt oder gepresst werden.<br />
Keller, Mauerwerk, Einleitung Kamine Keller<br />
Seite 7
HIGHLIGHTS 2019 Trends & Träume<br />
Wohnparadiese im<br />
"Untergrund"<br />
Die Grundstückspreise steigen weiter. Besonders in Städten wird es teuer<br />
und eng. Baulücken werden geschlossen, aber auch die Erweiterung des<br />
Bestandes boomt. Nach den <strong>Dach</strong>geschossen entdeckt man jetzt auch die<br />
Untergeschosse. Manch alter Kohlenkeller der Jahrhundertwende wird zu<br />
einer modernen, repräsentativen Traumwohnung, manchmal sogar mit Hofoder<br />
Gartenanschluss. Ob Hauptwohnung, Einliegerwohnung, Wellness-<br />
Keller, Home office, Hobby- oder Musikbereich, ob Neubau oder renoviertes<br />
Jugendstilhaus – Wohnen im Souterrain liegt im Trend.<br />
Wohnen im richtigen Licht<br />
Große Kellerfenster in mindestens<br />
100 x 80 cm machen das Wohnen im<br />
"Basement" zum lichten und luftigen Vergnügen.<br />
Apropos: Sollte es im Zuge einer<br />
Kellermodernisierung nicht möglich sein,<br />
größere Lichtschächte einzusetzen,<br />
verbessern Kellerlüfter die Luftversorgung.<br />
Wellness im Souterrain<br />
Eines der größten Vergnügen: Saunieren im<br />
eigenen Heim. Im Keller spart es nicht nur<br />
Platz. Hier ist sogar Raum für eine Kombination<br />
aus Sauna, Wellness-Bad, Fitness- und<br />
Yogazone. Wie gut das ankommt, werden<br />
Sie merken, wenn immer mehr Ihrer Freunde<br />
fragen, ob sie mitmachen dürfen. Was für<br />
eine zusätzliche kleine Lounge-Ecke im Keller<br />
spricht.<br />
Schon gewusst?<br />
Sofern keine baulichen Änderungen<br />
an den Außenbauteilen vorgenommen<br />
werden, ist eine Umnutzung Ihres Vorratskellers<br />
nicht von der Energieeinsparungsverordnung<br />
(EnEV) betroffen. Bei<br />
größeren Änderungen an Außenbauteilen,<br />
wie Außenwänden, Fenstern oder Außentüren,<br />
können Höchstwerte des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
gefordert sein.<br />
Foto: MEA<br />
Seite 8<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Gestaltungs-Tipp!<br />
Ein direkter Zugang macht Neubau-Kellerwohnungen attraktiver.<br />
Wollen Sie einen Spielbereich einrichten? Dann<br />
können Ihre Kinder direkt in den Garten "ausbüchsen",<br />
während die Vorratsbereiche einfacher zugänglich sind.<br />
Auch eine Einliegerwohnung ist einfacher zu vermieten,<br />
wenn die Mieter einen separaten Zugang haben. Tipp:<br />
Eine massive einbruchssichere Nebentür lässt Sie<br />
ruhiger schlafen!<br />
Kinder, ich hab eine Idee<br />
für den neuen Keller!<br />
Papa<br />
Foto: MEA<br />
HIGHLIGHTS 2019 Trends & Träume – Wohnparadiese im "Untergrund"<br />
Seite 9
Kellerabdichtung, Kellerdämmung<br />
Auf trockenem und warmem Fundament<br />
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt vor, Neubauten mit und ohne Keller nachhaltig zu dämmen. Ökologisches<br />
Beispiel einer Fundamentdämmung: Schaumglas-Dämmsysteme (Schaumglasschotter, Schaumglasplatten),<br />
die aus 100 % Recyclingmaterial bestehen. Die Elemente werden passgenau verzahnt und umschließen die Fläche<br />
der zukünftigen Bodenplatte perfekt. Zusätzliche Schalungen oder aufwendige Abspreizungen sind nicht erforderlich.<br />
Trockenes "Grundlagenthema": Abdichtung<br />
Zunächst jedoch gilt es, das "Basis"-Thema Abdichtung zu bearbeiten.<br />
Bodenplatte, Kellerwand und Sockelbereiche sind permanenter und<br />
druckvoller Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt. Lösung: z. B. klassische<br />
Bitumenabdichtungen. Sie unterbrechen den kapillaren Wassertransport.<br />
Alternative: neuartige Komplett-Abdichtungssysteme gegen<br />
Bodenfeuchte und nicht stauendes Sickerwasser. Deren Bahnen bzw.<br />
Module werden spielend leicht und dauerhaft zu einer Blauen Wanne<br />
verklebt und überzeugen durch Robustheit gegen chemische und<br />
mechanische Belastungen sowie enorme Dichtigkeit.<br />
XPS-Hartschaum: fundamentale Vorteile<br />
Ist der Keller gut gedämmt, bleibt der Wohnbereich warm. Robuste<br />
XPS-Hartschaumplatten bewähren sich dort, wo extremer Druck und<br />
Feuchtigkeit zusammenwirken – rund um Fundamentplatte und Keller.<br />
Durch eine Perimeterdämmung („Perimeter“ steht für die erdberührenden<br />
Bauteile eines Hauses) wird der Wärmeabfluss aus beheizten und<br />
unbeheizten Kellern verringert. Eine XPS-Dämmung unter der Fundamentplatte<br />
leistet dasselbe direkt unter den Wohnbereichen – für ein<br />
deutliches Plus an Wohlgefühl.<br />
Foto: Gefinex<br />
Foto: Austrotherm<br />
Seite 10<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Glapor<br />
Kellerdeckendämmung<br />
leicht gemacht<br />
Geht einfach, schnell und bringt eine<br />
sofortige Heizkostenersparnis von bis zu<br />
15 %: eine Dämmung der Decke Ihres<br />
ungeheizten Kellers. Die Optionen: Holzund<br />
Mineralwolle-Dämmplatten, XPS / EPS-<br />
Hartschaumplatten oder Spezialdämmplatten<br />
mit Mineralwollekern.<br />
Foto: EDILTEC<br />
In aller Ruhe wohnen<br />
Manche Bewohner von Erdgeschosswohnungen<br />
in älteren Mehrfamilienhäusern stören<br />
sich an Geräuschen, die aus Tiefgaragen<br />
dringen. Abhilfe bringen akustisch wirksame<br />
Holzwolle-Dämmstoffe mit einem Kern<br />
aus Mineralwolle. Sie überzeugen durch<br />
zeitgemäß-puristisches Design, verbessern<br />
zusätzlich die Wärmedämmung an der<br />
Tiefgaragendecke und erhöhen auch noch<br />
den Brandschutz. Die Platten lassen sich<br />
bequem nachträglich an der Betondecke<br />
befestigen – Bohrmaschine und Zubehörschrauben<br />
genügen.<br />
Foto: Fibrolith<br />
Kellerdeckendämmung auf Holzwollebasis:<br />
natürlich und wirksam<br />
Schon gewusst?<br />
Eine Kellerdeckendämmung spart nicht<br />
nur Heizkosten, sondern steigert auch<br />
die Attraktivität der Räume. Kellerräume<br />
sind nun viel besser schallgedämmt und<br />
können z. B. zum Musikmachen genutzt<br />
werden. Und im Erdgeschoss – da bleiben<br />
die Fußböden ab sofort schön warm,<br />
ein völlig neues Wohlgefühl.<br />
Foto: HIRSCH Porozell<br />
Kellerabdichtung, Kellerdämmung<br />
Seite 11
Überflutungsschutz<br />
Ein cleveres Haus hält dicht<br />
Starkregen, Überschwemmungen, überflutete Keller – diese drei Themen sind in den Medien immer präsenter.<br />
Der Klimawandel beginnt zu wirken, und die Wetteraussichten bleiben düster, auch für unsere Breiten. Vorsorge<br />
ist angesagt im Neubau bzw. Nachrüstung beim Renovieren im Bestand. Rohrdurchbrüche, Ablaufprofile,<br />
Lichtschächte, Kellerfenster und Spezialzubehör – das Angebot der Hersteller ist vielfältig, eine Beratung beim<br />
EUROBAUSTOFF Fachhändler setzt Sie ins Bild.<br />
Foto: MEA<br />
Seite 12<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Kleine Teile, großer Schutz<br />
Ein Keller steht immer unter Druck, nicht nur<br />
durch Grund-, Niederschlags-, Spritzwasser<br />
und Feuchtigkeit, sondern auch durch das<br />
Erdreich sowie durch Temperaturschwankungen.<br />
Dagegen helfen ausgeklügelte<br />
Abdichtungs- und Befestigungssysteme, die<br />
Lichtschächte, Kellerfenster und Wanddurchbrüche<br />
absichern.<br />
Bollwerk Lichtschacht<br />
Um die Kellerfenster herum braucht man massive,<br />
sorgsam abgedichtete Lichtschächte. Sie<br />
halten Erdreich und Wasser ab und sorgen<br />
für reichlich Licht und Luft. Lichtschächte mit<br />
Boden haben eine Entwässerungsöffnung,<br />
und ein Entwässerungsanschluss verhindert,<br />
dass aus dem Kanal zurückdrückendes<br />
Wasser die Öffnung in einen Springbrunnen<br />
verwandelt. Eine Abdeckung sichert den<br />
Schacht gegen Regen- und Spritzwasser von<br />
oben, Abdeckungen und Gitterroste schützen<br />
vor Kleintieren, Schmutz und Regen.<br />
Fenster gegen die Flut<br />
Hochwasserbeständige Kellerfenster-Spezialausführungen<br />
halten auch dem Wasserdruck<br />
einer Überflutung stand. Spezielle Dichtsysteme<br />
an Zarge, Blendrahmen und Flügel<br />
machen diese Fenster hochwasserdicht bis<br />
zu einem Pegel von 130 cm.<br />
Höchst angesagt:<br />
Schutz vor Rückstau<br />
Bei schweren Niederschlägen kann sich das<br />
Abwasser aus dem Kanal in den angeschlossenen<br />
Leitungen der Häuser bis zurück zur<br />
sogenannten Rückstauebene (meist die<br />
Höhe der Straßenoberkante) stauen. Schwere<br />
Schäden an den Kellereinrichtungen, aber<br />
auch an der Substanz des Hauses sind vorprogrammiert.<br />
Als Lösung im Neubau bietet<br />
sich der Einbau eines Rückstauverschlusses<br />
in die Bodenplatte an. Liegt der öffentliche<br />
Kanal höher als die Ablaufstelle, kann das<br />
Abwasser auch über eine vollautomatische<br />
Hebeanlage nach oben gepumpt werden.<br />
Foto: MEA<br />
Foto: MEA<br />
Grafik: MEA<br />
Entwässerungssystem ohne Rückstausicherung<br />
Entwässerungssystem mit Rückstausicherung<br />
Grafik: Kessel<br />
Überflutungsschutz<br />
Seite 13
Mauersteine<br />
Stein(e) der Weisen<br />
Gutes Gefühl, in stabilem Mauerwerk zu wohnen! Es schenkt Geborgenheit, aber auch seine Energiespar- und<br />
Schallschutzfunktionen überzeugen. Grund: Mauersteine 2019 sind echte Hightech-Produkte aus modernster Serienfertigung<br />
– leicht, dabei hoch fest und widerstandsfähig, mit oder ohne dämmenden Kern. Es lohnt sich, die Optionen<br />
kennenzulernen und den "Stein der Weisen" für das eigene Neubau- bzw. Modernisierungsprojekt zu finden. Moderne<br />
Mauersteine passen ebenso für tragende, nichttragende, raumabschließende sowie nicht-raumabschließende<br />
Wände. Ist Ihr Vorhaben dabei?<br />
Foto: Wienerberger<br />
Mauersteine und ihre Vorteile<br />
Bims<br />
■ Leicht, natürlich und nachhaltig<br />
■ Sehr gute Wärmedämmung<br />
■ Geringster Primärenergieverbrauch<br />
■ Ein idealer Putzgrund<br />
■ Exzellenter Schallschutz<br />
Ziegel<br />
■ Naturprodukt<br />
■ schadstofffrei, antiallergisch<br />
■ exzellente Wärmedämmung<br />
■ verfüllte Varianten mit Dämm-Plus<br />
■ tolle Raumklima-Eigenschaften<br />
Porenbeton / Leichtbeton<br />
■ leichtes Gewicht<br />
■ feste, homogene Struktur<br />
■ dämmaktiv durch Luftporen<br />
■ zuschneidbar<br />
■ vielfältige Gestaltungs optionen<br />
■ Brandschutz bis Feuerwiderstandsklasse<br />
F180-A<br />
Foto: Bisotherm Foto: Wienerberger Foto: Ytong<br />
Seite 14<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Bisotherm<br />
Dämmkünstler Ziegelstein<br />
Schon ein einschaliges Ziegelmauerwerk<br />
kommt ohne zusätzliche Wärmedämmung<br />
aus und erfüllt trotzdem die aktuellen<br />
Energiestandards. Sowohl Ziegel als auch<br />
ihre Füllungen aus Perlit bzw. Mineralwolle<br />
sind reine Naturprodukte. Innenwände aus<br />
diesen Bausteinen sind schadstofffrei, antiallergisch<br />
und wohngesund. Zusätzlich wirken<br />
die Mauern als Klimaanlage: Die feinen<br />
Poren der Ziegel gleichen Temperatur- und<br />
Luftfeuchtigkeits-Schwankungen aus.<br />
Massive Vorteile:<br />
Bimsmauersteine<br />
Naturbims ist der ideale Zuschlagstoff für<br />
Mauersteine. Seine Vorzüge: hervorragende<br />
Isoliereigenschaften, geringes Gewicht, hohe<br />
Druckfestigkeit. Mit Bimsmauersteinen kann<br />
Ihr <strong>Rohbau</strong> aus einem Guss gefertigt werden.<br />
Bims wirkt außerdem feuchtigkeitsregulierend<br />
und wärmespeichernd – gutes Raumklima<br />
vorprogrammiert!<br />
Rundum Perfektion:<br />
Porenbeton<br />
Massive monolithische Außenwände aus Porenbeton<br />
verbinden hervorragende statische<br />
Eigenschaften mit besten Wärmedämmwerten.<br />
Mit Millionen kleinster Luftporen erzielt<br />
Porenbeton eine nahezu perfekte Wärmespeicherung.<br />
Auf zusätzliche Dämmstoffe<br />
kann oft verzichtet werden. Auch beim Thema<br />
Wohngesundheit punktet der Baustoff: Schimmelbildung<br />
und feuchte Wände sind nahezu<br />
ausgeschlossen.<br />
Technik-Tipp!<br />
"Schnittstelle" Innenmauer: Wo Mauern<br />
stumpf aufeinanderstoßen, sind Zusatzsicherungen<br />
angesagt, um die Stabilität des<br />
Mauerwerks nachhaltig zu steigern. Praktische<br />
ultraflache Mauerverbinder lassen<br />
sich schnell und problemlos in die Lagerfugen<br />
der kritischen Stellen einarbeiten.<br />
Foto: Bever<br />
Foto: Ytong<br />
Mauersteine<br />
Seite 15
Kamin, Lüftung<br />
Romantik, Wärme, gute Luft<br />
Kaum ein Neubau heute, der ohne gemütlichen Kamin bzw. Kaminofen geplant wird. Eine moderne Schornsteinanlage<br />
mit eigener Zuluftführung gehört oft dazu, und es empfiehlt sich natürlich, diese in das <strong>Rohbau</strong>konzept<br />
einzubeziehen. Doch auch bei Häusern im Bestand ist der nachträgliche Einbau einer Kamin- und Lüftungsanlage<br />
kein wirkliches Problem mehr. Moderne, kompakte und schmale Komplettsysteme machen es möglich.<br />
Erinnerst Du Dich, Nina?<br />
Love Felix<br />
Fotos: Tona<br />
Seite 16<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Mehr Schein:<br />
Kamingenuß für kleine Räume<br />
Dreiseitige Kamine mit einer schlanken Ofentür<br />
aus vollflächigem Spezialglas lassen das<br />
Sichtfeuer optisch wesentlich größer erscheinen.<br />
Das macht sie zur idealen Lösung für kleine<br />
Räume bzw. dann, wenn der Kamin nicht<br />
den ganzen Raum optisch dominieren soll.<br />
Technik-Tipp!<br />
Passivhäuser sind luftdicht gebaut. Deshalb<br />
brauchen Kamine und Kaminöfen<br />
hier zwingend eine eigene Zuluftversorgung.<br />
Schornsteinsysteme mit<br />
Passivhaus-Zertifikat sind mit eigenem<br />
Zuluftkanal ausgestattet, der die Feuerstätte<br />
mit Frischluft versorgt.<br />
Energiespar-Tipp!<br />
Grafik: Tona<br />
Eine Schornstein-Konstruktion besteht aus einem<br />
Leichtbeton-Mantelstein mit einem gedämmten,<br />
keramischen Innenrohr. Der zwischen Innenseite<br />
Mantelstein und gedämmten Keramikrohr bestehende<br />
Luftspalt dient zur Führung der Verbrennungsluft<br />
durch das Gebäude.<br />
Durch einen separat zuschaltbaren<br />
Wasserwärmetauscher kann die Energie<br />
des Kaminfeuers auch in den angeschlossenen<br />
Heizkreislauf übertragen<br />
werden – ein feines Zusatz-Feature für<br />
die CO 2<br />
-neutrale Wärmeversorgung des<br />
ganzen Hauses.<br />
Foto: Schiedel<br />
Kamin, Lüftung<br />
Seite 17
HIGHLIGHTS 2019 Ökologie & Gesundheit<br />
Trend-Baustoff Holz:<br />
ökologisch, gesund, effizient<br />
Millionen Hauseigentümer in Skandinavien und den USA können sich nicht irren: Massiv aus Holz oder im Holzrahmenbau<br />
erstellte Häuser haben hier eine lange Tradition. Wer´s nicht glaubt, schaut ins eigene Land. 700 Jahre alte<br />
Fachwerkhäuser beweisen die Langlebigkeit des Baustoffs Holz. Moderne industrielle Verfahren setzen noch eins<br />
drauf: Hier kommt eine ganz neue Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Hausbaus.<br />
Mit bestem Gewissen<br />
Holz bleibt klar die Nummer 1, wenn es um<br />
umweltverträgliches, ressourcen- und CO 2<br />
-<br />
sparendes Bauen geht. Einheimisches Holz<br />
aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist in Fülle<br />
vorhanden und kann effizient zu Baustoffen<br />
verarbeitet werden. Vorteil zum massiven<br />
Bauen mit Beton und Stein: Nichts muss<br />
aufwändig abgebaut, weit transportiert, teuer<br />
gemischt, gebrannt oder gepresst werden.<br />
Holz ist gesunde Wohnkultur<br />
Massivholz hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit<br />
aus der Raumluft zu absorbieren, die es<br />
später, wenn die Raumluft trockener ist,<br />
wieder an diese abgibt. Je mehr Massivholz<br />
im Gebäude verwendet wird, desto eher hält<br />
sich die Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich.<br />
Ähnlich günstige Eigenschaften haben auch<br />
Bau- sowie Dämmplatten auf Holzbasis. Ihre<br />
Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften<br />
können mit jeder Variante des trockenen<br />
Innenausbaus mithalten.<br />
Holz oder nicht Holz?<br />
Reine Designsache.<br />
Sieht aus wie aus Stein gebaut, doch: Dieses<br />
Haus ist durch und durch ein Holzhaus. Von<br />
der Tragkonstruktion bis zur Wärmedämmung<br />
in <strong>Dach</strong>, Wand und Boden wurde konsequent<br />
auf den natürlichen und nachwachsenden<br />
Rohstoff Holz gesetzt. Und das Beste: Das<br />
Haus erfüllt mit Leichtigkeit die Anforderungen<br />
an ein KfW-Effizienzhaus 55 – Spitzenwert<br />
und förderwürdig.<br />
Foto: Mocopimus<br />
Foto: PAVATEX<br />
Seite 18<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Elka<br />
Schon gewusst?<br />
Konstruktionsvollholz ® ist eine geschützte<br />
Produktbezeichnung für veredelte Bauschnitthölzer<br />
mit definierten, über die Anforderungen<br />
der DIN 4074 hinausgehenden<br />
Qualitätseigenschaften, entsprechend<br />
einer Vereinbarung zwischen dem Bund<br />
Deutscher Zimmermeister (BDZ) und der<br />
Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz<br />
e.V.. KVH wird überwiegend<br />
in automatisierten Prozessen auf Festigkeit,<br />
Trockenheit, Form- und Dimensionsstabilität<br />
kontrolliert. Nur was die strengen<br />
Qualitätsvorgaben erfüllt, wird für Balken-,<br />
Wand- und <strong>Dach</strong>konstruktionen weiterverarbeitet<br />
– in Handwerksqualität und<br />
natürlich chemiefrei.<br />
Foto: Agepan ® System<br />
Foto: Mocopimus<br />
HIGHLIGHTS 2019 Ökologie & Gesundheit – Trend-Baustoff Holz<br />
Seite 19
Holzmassivbau / Rahmenbau<br />
Die neuen Klassiker<br />
Gäbe es den Baustoff Holz nicht schon von Natur aus, müsste man ihn erfinden.<br />
Wussten Sie, dass Holz als konstruktiver Baustoff ebenso robust, stabil<br />
und langlebig ist wie Stein, Ziegel oder Beton? Jahrhunderte alte Konstruktionen<br />
überall in Europa zeugen davon. Doch der Clou im modernen Holzbau<br />
sind die innovativen Bearbeitungs- und Oberflächentechniken. Sie schützen<br />
Holzbaumodule zuverlässig vor Brand und Feuchte und ermöglichen leichte,<br />
dabei hoch stabile Bauteile, sogar ganze Baugruppen in tragenden Funktionen.<br />
Auch mehrstöckige, brandschutzgeprüfte Holzhäuser werden heute<br />
gebaut!<br />
Natürliche Klimaanlage<br />
Auch im Inneren spielt Holz seine Stärken<br />
aus. Das hohe Flächengewicht und die<br />
porenhaltige Struktur der Massivholzwände<br />
schützen die Bewohner vor Kälte, Hitze und<br />
Lärm. Die Holzfaserplatten speichern die<br />
Wärme und geben sie erst mit einer großen<br />
Verzögerung wieder nach außen ab. So<br />
bleiben die Innen räume im Sommer auch bei<br />
großer Hitze angenehm kühl.<br />
Brandschutz inklusive<br />
Sie lesen richtig: Moderne Holzhäuser sind<br />
so brandsicher wie Häuser aus Stein. Sogar<br />
Feuerwiderstandsklassen bis F 90 (feuerbeständig)<br />
sind möglich. Das heißt: Ein Holzbauteil<br />
kann bis zu 90 Minuten dem Feuer<br />
standhalten. Wer auf überdurchschnittliche<br />
Sicherheit seiner Holzbekleidungen Wert legt,<br />
kann etwa auf OSB-Platten mit speziellen,<br />
feuerbeständigen Beschichtungen zurückgreifen.<br />
Clevere Baukästen in Holz<br />
Bewährte Systembauteile für <strong>Dach</strong>, Wand,<br />
Decke und Boden erleichtern den konstruktiven<br />
Holzbau. Die Holzfaserdämmstoffe<br />
darin überzeugen durch hohe Druckfestigkeit,<br />
Belastbarkeit und Strapazierfähigkeit. Die<br />
trockene Bauweise reduziert Lärm und<br />
Schmutz, und die schnelle Bauweise hilft<br />
Finanzierungszeit und damit Kosten einzusparen.<br />
Einsparpotenziale ergeben sich<br />
zudem bei den Energiekosten.<br />
Foto: Agepan ® System<br />
Holzbau 2019<br />
Trocken statt nass, Vorplanung<br />
und Werkhalle statt Baustelle,<br />
präzise und schnell statt Stein auf<br />
Stein – das sind nur einige Vorteile<br />
des modernen Holzrahmenbaus.<br />
Bei Aufstockungen von Gebäuden<br />
ist der Holzrahmenbau längst<br />
Marktführer.<br />
Schon gewusst?<br />
Die DIN 68800 sichert das Bauen mit Holz.<br />
Sie bestimmt z. B., dass Holz nur mit<br />
einer Restfeuchte von 20 % verarbeitet<br />
werden darf. Wird das Holz entsprechend<br />
seiner vorgeschriebenen Gebrauchsklasse<br />
verarbeitet und verbaut, erübrigt sich<br />
der vorbeugende chemische Holzschutz.<br />
Die Konstruktion von Wohngebäuden<br />
muss ohnehin frei bleiben von chemischen<br />
Holzschutzmaßnahmen.<br />
Foto: Agepan ® System<br />
Foto: Agepan ® System<br />
Seite 20<br />
Gedämmte Außenbauteile aus einem Holzbausystem verhindern Wärmebrücken. Im Hochsommer sind die<br />
Räume ausgezeichnet vor Überhitzung geschützt, im Winter bleiben sie wohlig warm.<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Agepan ® System<br />
Technik-Tipp!<br />
Holzbauten brauchen eine handwerklich<br />
perfekt verarbeitete Abdichtung an allen<br />
schwierigen Stellen. Spezielle Abdichtungsharze<br />
liefern dazu die passende<br />
Materialbasis. Die lösungsmittelfreien<br />
Flüssigkunststoffe auf Polyurethanbasis<br />
sind diffusionsfähig und eignen sich sehr<br />
gut für die hinterlaufsichere Abdichtung<br />
von Details und Anschlüssen im Holzbau.<br />
Grafik: Soprema<br />
Grafik: Soprema<br />
Komplettholzbau Holzmassivbau / Rahmenbau<br />
Seite 21
Holzfaser, OSB und Co.<br />
Perfektes Wohnklima gefällig?<br />
Es muss nicht alles Holz im Haus sein, um natürlich gutes Wohngefühl zu erzeugen. Auch ein Mix aus Materialien<br />
kann es machen. Holz mit Beton, Glas und Stahl – die Möglichkeiten des kreativen Umgangs mit dem Naturstoff sind<br />
faszinierend. Und immer steht am Ende: angenehmes, gesundes Wohnklima.<br />
Alleskönner Holzfaser<br />
Konstruktions- und Ausbausysteme auf Holzfaserbasis überzeugen<br />
durch sehr gute Dämmwerte schon bei geringer Wandstärke –<br />
dadurch gewinnen Sie Platz in den Innenräumen. Die gedämmten<br />
Außenbauteile des Systems verhindern Wärmebrücken und die<br />
Entstehung von Kondensat an den Innenwänden. Die Module nehmen<br />
tagsüber die Wärme auf, speichern sie und<br />
geben sie erst in der Nacht,<br />
wenn es am kühlsten ist,<br />
wieder ab. Besonders die<br />
Räume unter dem <strong>Dach</strong> werden<br />
so perfekt klimatisiert.<br />
OSB in tragender Funktion<br />
OSB-Platten ergeben sehr leichte, aber extrem tragfähige Konstruktionen<br />
und Aussteifungen. Das Kürzel OSB (Oriented Strand Boards)<br />
leitet sich vom Herstellungsverfahren der Platten ab, bei dem lange<br />
Späne (Strands) in exakt definierten Lagen (oriented) zu besonders<br />
leistungsfähigen Holzwerkstoffplatten (Boards) verleimt werden,<br />
natürlich ohne Einsatz von Chemie. Die Platten sind<br />
dreilagig aufgebaut: Die Furnierstreifen in der<br />
oberen und der unteren Deckschicht sind in<br />
Produktionsrichtung längs ausgerichtet,<br />
die „Strands“ in der Mittelschicht<br />
dagegen quer. Resultat:<br />
beste Formstabilität und<br />
hohe Festigkeitswerte.<br />
Foto: PAVATEX<br />
Foto: Kronospan<br />
Foto: Agepan ® System<br />
Seite 22<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Kronospan<br />
Technik-Tipp!<br />
Holz plus Gipsfaser, eine innovative<br />
Kombination! Besonders bewährt haben<br />
sich Holzbaumodule in tragender Funktion,<br />
die mit Gipsfaserbeplankungen an<br />
Stabilität gewinnen und auch die – im<br />
reinen Holzbau ohnehin erstaunlich<br />
hohen – Brand- und Feuchteschutzeigenschaften<br />
verbessern helfen. Ob in<br />
tragender oder mittragender Funktion:<br />
Gipsfaser ist ein toller und naturnaher<br />
Begleiter des Baustoffs Holz!<br />
Foto: Fermacell<br />
Foto: Fermacell<br />
Holzfaser, OSB und Co.<br />
Seite 23
<strong>Fassade</strong><br />
Eine gut gestaltete <strong>Fassade</strong> ist die Visitenkarte des Hauses, sagt man. Doch eine <strong>Fassade</strong> ist viel mehr als schöner<br />
Schein. Sie schützt vor Witterungseinflüssen, und als Dämmfassade umgibt sie das Haus wie eine Thermojacke. Das<br />
schmälert nicht den ästhetischen Wert der Fläche, sondern fordert im Gegenteil zu kreativen Gestaltungen heraus.<br />
Wer sich in neueren Wohngebieten umsieht, stellt überrascht fest, wie vielfältig sich die Architekturen entwickelt haben.<br />
Neue Putzstrukturen, ungewöhnliche Farben, Naturbaustoffe und – ganz im Trend – Materialmischungen bereichern<br />
das Bild. Welche Technik trifft den eigenen Geschmack? Gute Frage – kreative Antworten auf den folgenden Seiten!<br />
Foto: Mocopinus<br />
Seite 24<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Trends 2019<br />
Holzwege<br />
Foto: Mocopinus<br />
Holz an der <strong>Fassade</strong> ist Megatrend. Ob als Bekleidung einer gedämmten, vorgehängten Variante<br />
oder als "Endbeschichtung" aus dem Systembaukasten – diese "Holzwege" gehen Bauherren und<br />
Modernisierer gerne.<br />
Putzstrukturen<br />
Foto: Knauf<br />
Klassische Putze sind schön, und man sieht sie häufig. Im Verbund mit modernen Architekturen und<br />
markanten <strong>Fassade</strong>nfarben kommen kreative Varianten in Mode – z. B. der "Besenstrich" mit breiten<br />
und länglichen Mustern.<br />
Farbspiele<br />
Materialmischungen<br />
Foto: Protektor<br />
Homogene Farbgestaltungen an der <strong>Fassade</strong> wirken dezent, aber nicht besonders aufregend. Wer es<br />
bunter und kostrastreicher mag, stimmt mehrere Farben bauteilspezifisch aufeinander ab. Das erzeugt<br />
Spannung, macht Hingucker und steigert nicht selten auch die Wertanmutung eines Gebäudes.<br />
Foto: Wienerberger Foto: Protektor<br />
Holz oder Klinker? Glas oder Beton? Warum eigentlich "oder"? Wir leben im Zeitalter des Hybriden<br />
und dulden nicht nur die Vielfalt, sondern fordern sie sogar. Effekte an der <strong>Fassade</strong>: individuelle<br />
Flächenbilder, faszinierende Gesamtausstrahlung mit einem Hauch Avantgarde.<br />
Einleitung <strong>Fassade</strong><br />
Seite 25
Vorgehängte <strong>Fassade</strong><br />
Wenn sich ein Haus<br />
in Schale wirft<br />
Wer sagt, dass es keine Mode für Häuser gibt? Eine vorgehängte und hinterlüftete<br />
<strong>Fassade</strong> umgibt das Haus wie ein perfektes Bollwerk gegen Kälte und<br />
Witterung und kann dabei erstaunlich vielfältig gestaltet werden. Holz, Klinker,<br />
Faserzement? Welches Material darf es sein? Auch viele Deckungsbilder,<br />
Oberflächen und Farben stehen zur Wahl.<br />
Starke Dämmeffekte<br />
Der technische Clou dieser <strong>Fassade</strong>nart:<br />
ein hinterlüfteter Zwischenraum, der eine<br />
kontinuierliche Luftzirkulation ermöglicht.<br />
Der Effekt: Bau- und Nutzungsfeuchte wird<br />
nach außen abgeführt, Außenwand und<br />
Dämmschicht bleiben dauerhaft trocken und<br />
geschützt. Apropos Dämmschicht, diese<br />
kann aus Mineralwolle, Holzfasern oder<br />
anderen Materialien bestehen und macht das<br />
Schalenwerk energetisch wirksam.<br />
Holzfassaden liegen im Trend<br />
Neue, besonders robuste und langlebige Holzwerkstoffe<br />
revolutionieren die Arbeit an der<br />
vorgehängten, hinterlüfteten Klimafassade.<br />
Profile aus diesen Materialien lassen sich vertikal,<br />
horizontal, diagonal oder – durch Einsatz<br />
einer speziellen Klammerbefestigung – auch<br />
mit dem klassischen Stülpschalungseffekt<br />
verlegen.<br />
Unverwüstlich: Faserzement<br />
Faserzement ist ein extrem robuster Baustoff,<br />
dem man seine hohe Funktionalität nicht<br />
auf Anhieb ansieht. <strong>Fassade</strong>nplatten aus<br />
Faserzement gibt es in verschiedenen Oberflächen,<br />
Farben und Formen sowie in großen<br />
Formaten von 40 x 80 cm. Die Platten sind<br />
witterungs- und korrosionsbeständig, bruchfest<br />
und nicht brennbar. Die leichten Elemente<br />
lassen sich schnell, wirtschaftlich und in<br />
verschiedenen attraktiven Deckungsbildern<br />
verlegen. Passende Zubehörteile garantieren<br />
eine sichere und dauerhafte Befestigung.<br />
Foto: Werzalith<br />
Foto: Werzalith<br />
Vormauerziegel beleben<br />
das <strong>Fassade</strong>nbild<br />
Mit einer Schale aus Vormauerziegeln dämmen<br />
und schützen Sie Ihre <strong>Fassade</strong> ebenso<br />
wirksam, öffnen sich aber neue Formen<br />
der Gestaltung. Trendige Retroformen mit<br />
rustikalen, unregelmäßigen Oberflächen- und<br />
Kantenausführungen zaubern „Patina“ aufs<br />
Mauerbild. Handformziegel wirken besonders<br />
lebhaft, während die scharfkantigen Strangpressverblender<br />
durch kühle Eleganz wirken.<br />
Ganz anders die traditionell gefertigten Ringofenziegel,<br />
bei denen kein Stein dem anderen<br />
gleicht – für abwechslungsreiche, individuelle<br />
Mauerbilder.<br />
Foto: Wienerberger<br />
Seite 26<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Holz trifft Farbe<br />
Immer nur grau, immer nur weiß?<br />
Warum nicht mehr Farbe ins Straßenbild<br />
bringen? Holzprofile in unterschiedlichen<br />
Dekoren und attraktiven Farben<br />
öffnen Ihnen kreative Spielräume.<br />
Robuste Acrylatoberflächen mit<br />
feinporiger Holzstruktur garantieren<br />
Langlebigkeit, Witterungs -<br />
beständigkeit und geringen<br />
Wartungsaufwand.<br />
Foto: Werzalith<br />
Foto: Creaton<br />
Edel und geradlinig:<br />
Faserzementplatten im Großformat 40 x 80 cm.<br />
Technik-Tipp!<br />
Spezielle, sogenannte Luftschichtanker,<br />
sorgen für einen gleichmäßigen Schalenabstand<br />
in der Konstruktion. Dieser<br />
Abstand wächst mit den steigenden<br />
Anforderungen an die Wärmedämmung.<br />
Foto: Creaton<br />
Fotos: Bever<br />
Vorgehängte <strong>Fassade</strong><br />
Seite 27
HIGHLIGHTS 2019 Trends & Träume<br />
Zauber in Design: Holzfassaden<br />
Natürliche Optiken werten Oberflächen auf, das gilt natürlich auch für die <strong>Fassade</strong>. Gemauerte bzw. Betonhäuser<br />
gewinnen einzigartigen Charme, wenn sie mit einer <strong>Fassade</strong> aus Holzprofilen umkleidet werden, sei´s in Form einer<br />
vorgehängten, hinterlüfteten Konstruktion oder als Systemkonstruktion aus abgestimmten Einzelelementen. Absolut<br />
erstaunlich: die Vielfalt der Optionen. Holz im Naturlook, Holz in Farbe, Holz mit feiner vorvergrauter Oberfläche oder<br />
sogar komplett in Schwarz mit karbonisierter Optik – die Inspirationsquelle Holz am Bau sprudelt.<br />
Fotos: Mocopinus<br />
Schau mal, gerade gesehen! Ein Traum,<br />
oder? Wär das was für uns?<br />
Kuss Nina<br />
Gestaltungs-Tipp!<br />
Spezielle Vergrauungs-Lasuren schützen<br />
Holzfassaden auf natürliche Weise vor<br />
ungleichmäßiger Vergrauung. Farbpigmente<br />
mit hoher UV-Beständigkeit<br />
garantieren den fließenden Übergang zur<br />
natürlichen Holzvergrauung. Die Naturöle<br />
der Lasuren dringen tief in das Holz ein,<br />
schützen es von innen, halten es elastisch<br />
und widerstandsfähig. Ein Anstrich<br />
genügt, den Rest übernimmt die Natur.<br />
Foto: Häussermann<br />
Foto: SAICOS<br />
Seite 28<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Mocopinus<br />
Das hat Patina<br />
Holz ist ein lebendiger Baustoff, der sich<br />
stetig verändert. Seine Farbe wandelt sich<br />
mit den Jahren hin zu einem natürlichen Grau<br />
und gewinnt dadurch einen unverwechselbaren<br />
Look. Dieser Prozess verläuft jedoch<br />
meist uneinheitlich – je nach Licht, Witterung<br />
und Position an der <strong>Fassade</strong>. Trick: Lasuren<br />
auf wässriger Basis, die den natürlichen<br />
Prozess der Vergrauung überspringen und<br />
dem Holz von Beginn an einen silbrigen<br />
homogenen Farbton schenken.<br />
<strong>Fassade</strong>n, die zu leben scheinen<br />
<strong>Fassade</strong>nprofile, die eine 3D-Optik erzeugen?<br />
Auch das ist eine Option für Trendbewusste.<br />
Abgestimmte Systembaukästen sind auf<br />
diesen Effekt programmiert. Was wunderbar<br />
komplex in der Anwendung aussieht, bleibt<br />
in der Montage erstaunlich unkompliziert.<br />
Nur drei Vollholzprofile mit Nut-und-Feder-<br />
Verbindung und passendem Zubehör reichen<br />
aus. Alternative: das Spiel mit verschiedenen<br />
Profilstärken. Für <strong>Fassade</strong>n, die den Blick<br />
fesseln, weil sie zu leben scheinen.<br />
Robuste Natur aus dem Norden<br />
Nordische Hölzer wachsen langsam, werden<br />
so besonders widerstandsfähig und formstabil.<br />
Beispiel: Sibirische Lärche. Vollholzprofile<br />
aus diesem Baustoff eignen sich auch ohne<br />
zusätzliche Oberflächenbeschichtung zur<br />
Gestaltung einer charaktervollen <strong>Fassade</strong>.<br />
Tipp: Lärchenprofile mit Vergrauungslasur –<br />
für unverwechselbar natürlich-elegante<br />
<strong>Fassade</strong>n vom ersten Tag an.<br />
Trendsetter Japan:<br />
karbonisiertes Holz<br />
In Japan wird das kontrollierte Verkohlen<br />
von Holz seit Jahrhunderten zur Veredelung<br />
von <strong>Fassade</strong>nverkleidungen eingesetzt. Die<br />
Methode heißt Yakisugi, und die Ergebnisse<br />
sind viel zu schön, um sie nicht nach Europa<br />
zu holen. Profile im geschwärzten, trendigen<br />
Look gibt es heute in vielen Ausführungen und<br />
vielen unterschiedlichen Holzarten.<br />
Foto: Mocopinus<br />
Lasuren lassen Holzprofile elegant „ergrauen“,<br />
bewahren dabei aber die einzigartige Maserung<br />
des Materials.<br />
Veredelte<br />
Holzprofile<br />
Spezielle matte, halbtransparente<br />
Holzlasuren betonen die natürliche<br />
Maserung von Holzoberflächen<br />
zusätzlich. Strukturierte bzw. mikrogeriffelte<br />
Oberflächen erleichtern<br />
die Aufnahme der Lasur. Holzarten:<br />
Sibirische Lärche sowie Europäische<br />
Douglasie, verfügbar in attraktiven<br />
Braun- und Grautönen.<br />
Foto: Mocopinus<br />
Foto: Mocopinus<br />
HIGHLIGHTS 2019 HIGHLIGHTS Trends & Träume 2019 – Trends Zauber & in Träume Design: – Holzfassaden<br />
Seite 29
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)<br />
Wohnlichkeit beginnt<br />
an der <strong>Fassade</strong><br />
Wer eine wirksame Wärmedämmung zum attraktiven Preis-Leistungsverhältnis will, kommt an einem zeitgemäßen<br />
Wärmedämmverbundsystem (WDVS) nicht vorbei. Denn seine Dämmleistung ist und bleibt unschlagbar. Die am<br />
Markt erhältlichen Systeme bestehen aus bewährten abgestimmten Komponenten, die schichtweise auf das Mauerwerk<br />
aufgebracht werden. Kernkomponente: der Dämmstoff, der aus unterschiedlichen Materialien bestehen kann.<br />
Weitere Beschichtungen und Putze bilden das Finish, das die Konstruktion vor mechanischen Belastungen und<br />
Witterungseinflüssen schützt.<br />
WDVS und Fenster –<br />
eine dämmstarke Einheit<br />
Die Fenster Ihres Hauses sind älter als 15<br />
Jahre? Dann empfiehlt es sich, den Einbau<br />
eines WDVS mit einem Fenstertausch zu<br />
kombinieren. Denn die alten Modelle können<br />
mit der Leistung eines WDVS von 2019 keinesfalls<br />
mithalten. Die Raumwärme entweicht<br />
dann einfach über Fenster, Fensterrahmen<br />
und Rollladenkästen.<br />
Förderung<br />
macht es noch lohnender<br />
Übertreffen Ihre Dämmmaßnahmen die<br />
Vorgabewerte der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV), winken Fördergelder der KfW. Als<br />
Richtwert gilt ein U-Wert für das Bauteil Außenwand<br />
von maximal 0,18 W/m 2 K bzw. 0,33<br />
W/m 2 K bei Baudenkmälern. Der Antrag auf<br />
Förderung muss vor Beginn der Maßnahme<br />
eingereicht werden.<br />
Grafi: Baumit<br />
Kenngröße<br />
U-Wert<br />
Der U-Wert ist die wichtigste Kenngröße bei<br />
der <strong>Fassade</strong>ndämmung. Er stellt den Wärmeverlust<br />
des Bauteils pro Quadratmeter Fläche<br />
und je Grad Temperaturdifferenz zwischen<br />
innen und außen dar. Der U-Wert wird in Kilowattstunden<br />
pro m 2 angegeben. und ist –<br />
bitte beachten – eine Verlustgröße.<br />
Je niedriger also dieser Wert,<br />
desto größer ist die<br />
Energiesparleistung.<br />
Foto: Baumit<br />
Seite 30<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Dämmmaterialien: Unterschiede und Vorteile<br />
Foto: Baumit<br />
Foto: Baumit<br />
Foto: Saint-Gobain Weber<br />
Foto: Pavatex<br />
EPS (Polystyrol)<br />
■ keine Wärmebrücken<br />
Mineralwolle<br />
■ nicht brennbar<br />
■ exzellente Schalldämmung<br />
■ leicht zu verarbeiten<br />
XPS /<br />
Resol-Hartschaum<br />
■ robust, druckfest<br />
■ extrem dämmstark<br />
■ auf Passivhaus-Niveau<br />
Holzfaser<br />
■ ökologisch<br />
■ stabil<br />
■ schwer entflammbar<br />
■ dünnere Platten bei gleicher<br />
Dämmleistung<br />
Schon gewusst?<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
Wärmedämmverbundsysteme funktionieren<br />
auch „umgekehrt“, d.h. sie verhindern<br />
das Aufheizen der Gebäudehülle im<br />
Sommer. Ohne WDVS können durchaus<br />
über 30 °C im Innenraum entstehen. Mit<br />
WDVS werden es an sehr heißen Tagen<br />
oft nur ca. 25 °C – fürs Wohlempfinden<br />
entscheidende 5 °C. Das spart u.U. sogar<br />
eine Klimaanlage!<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
1<br />
Mauerwerk (z. B. Leichtbeton,<br />
Porenbeton, Mischmauerwerk)<br />
Technik-Tipp!<br />
Grafik: Saint-Gobain Weber<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Klebe- und Armierungsmörtel<br />
Resolhartschaum Dämmplatte<br />
Klebe- und Armierungsmörtel<br />
Armierungsgewebe grob<br />
Verdübelung durch das Gewebe<br />
Klebemörtel<br />
Klinker-Riemchen<br />
Fugenmörtel<br />
Wer in einer verkehrsbelasteten Umgebung<br />
lebt, kann über eine Kombination<br />
aus WDVS und Schallschutzfenstern<br />
einen Schalldämmungseffekt von nahezu<br />
100 % erreichen. Faserdämmstoffe<br />
aus Mineralwolle beispielsweise wirken<br />
aufgrund ihrer offenen und weichen<br />
Struktur besonders schalldämmend.<br />
Alternativ käme eine vorgehängte<br />
<strong>Fassade</strong> mit Innendämmung in Frage.<br />
Ihr EUROBAUSTOFF Fachberater<br />
empfiehlt Ihnen die optimale Lösung,<br />
zugeschnitten auf den Standort Ihres<br />
Heims.<br />
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)<br />
Seite 31
Putze, Farben<br />
Ansichtssache!<br />
Schön verputzte <strong>Fassade</strong>n sind ein Fest fürs Auge. Doch Putze können mehr. Die Hersteller haben ganze Arbeit<br />
geleistet und Putze bzw. Farben entwickelt, die viele Aufgaben zugleich erfüllen: von der Wärmedämmung über die<br />
Abweisung von Algen und Schimmel bis hin zu raffinierten Selbstreinigungseffekten. Lust auf einen Streifzug durch<br />
die Welt der schönen <strong>Fassade</strong>n?<br />
Fotos: Baumit<br />
Neueste Silikonputze arbeiten wasserabweisend und nutzen dieses Prinzip auch zur Reduktion von Oberflächenverschmutzung.<br />
Die Putze haben einen hohen Weißgrad, sind aber auch mit allen Farbpigmenten, ob organisch oder anorganisch, kompatibel.<br />
Dämmputze<br />
Mineralische Dämmputze vereinen die positiven<br />
Eigenschaften von Kalk mit den Vorteilen<br />
eines extrem leistungsstarken Dämmstoffes<br />
auf Granulatbasis. Die Putze sind höchst<br />
wärmedämmend und diffusionsoffen. Sie regulieren<br />
die Feuchtigkeit, binden Schadstoffe<br />
und bauen diese ab.<br />
Silikonharzputze<br />
Die Struktur dieser Putzgattung ähnelt der<br />
einer Koralle – mit vielen winzigen Hohlräumen,<br />
die zusammen eine extrem große<br />
Oberfläche mit vielen Vertiefungen und Poren<br />
bilden. So kann sich aufliegende Feuchtigkeit<br />
besonders schnell und großzügig verteilen,<br />
und die feine Mikrostruktur beschleunigt die<br />
Abtrocknung.<br />
Fotos: Hasit<br />
Technik-Tipp!<br />
Wenn der mineralische Untergrund einer<br />
<strong>Fassade</strong> sehr stark oder ungleichmäßig<br />
saugt oder leicht kreidet, muss er grundiert<br />
werden. Die Grundbeschichtung<br />
wird großzügig mit einer Malerbürste auf<br />
den trockenen Untergrund aufgebracht.<br />
Der <strong>Fassade</strong>ngrund<br />
dringt tief ein, verfestigt<br />
und egalisiert die<br />
unterschiedliche<br />
Saugfähigkeit.<br />
Foto: OPUS1<br />
Seite 32<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Hasit<br />
Foto: Knauf<br />
Kleine Putzkunde: Die Strukturen<br />
Die Verarbeitung<br />
gewalzt<br />
Erbsloch gewalzt<br />
gerieben<br />
Putz aufziehen<br />
quer gerieben<br />
gefilzt<br />
gescheibt<br />
Putz glattziehen<br />
gescheibt<br />
gekratzt<br />
Kellenschlag<br />
Kellenschlag<br />
verwaschen<br />
Kellenschlag<br />
verwaschen, geglättet<br />
Fotos: Baumit<br />
Deckputz auftragen<br />
Fotos: Baumit<br />
Putze, Farben<br />
Seite 33
Dezent<br />
herausgeputzt<br />
Funktionalität ist immer im<br />
Trend. Schlichte helle Putze im<br />
Zusammenspiel mit farblich dezent<br />
abgestimmten Bauelementen, z. B.<br />
Türen, Fenstern oder Wegeplatten,<br />
geben ein ebenso ästhetisches<br />
wie zeitloses Statement in<br />
Sachen Stil und<br />
Design ab.<br />
Foto: Knauf<br />
Ökologisch wertvoll: <strong>Fassade</strong>nfarbe ohne biozide Zusätze funktionieren über dauerhafte Alkalität. Regentropfen werden schnell abgeleitet, kleine Tropfen nimmt der<br />
Putz kontrolliert auf und lässt sie kurz darauf verdunsten. Das entzieht Algen und Pilzen das zum Wachstum benötigte Wasser.<br />
Saubermänner an der <strong>Fassade</strong><br />
Silikonharz- und Silikat-<strong>Fassade</strong>nfarben<br />
sind echte Saubermänner an der <strong>Fassade</strong>.<br />
Erstere wirken nach äußerlichem Auftrag,<br />
letztere verkieseln zu einer harten <strong>Fassade</strong>noberfläche<br />
mit mineralischem Charakter,<br />
in die keine Feuchtigkeit eindringt und an der<br />
keine organischen Schmutzpartikel anhaften<br />
können. Sonstige Schmutzpartikel, die sich<br />
kurzfristig an der <strong>Fassade</strong> festsetzen können,<br />
wäscht spätestens der nächste Regen ab,<br />
die <strong>Fassade</strong> bleibt langfristig geschützt und<br />
schön.<br />
Hybride-Technik<br />
für trockene <strong>Fassade</strong>n<br />
Mineral-Silikon-<strong>Fassade</strong>nfarben und/oder<br />
Mineral-Silikon-<strong>Fassade</strong>nputze kombinieren<br />
die Silikonharz- und Silikat-Technik mit<br />
neuester Keramik-Technologie. Vorteil: Die<br />
Beschichtungen erzeugen ein „Mineralnetz“<br />
an der Oberfläche, das Regenwasser homogener<br />
verteilt und schneller ablaufen lasst. Die<br />
<strong>Fassade</strong> trocknet im Nu – gut gegen Algenund<br />
Pilzbefall.<br />
Technik-Tipp!<br />
Selbstreinigende silikonverstärkte<br />
<strong>Fassade</strong>nfarben wirken extrem wasserabweisend.<br />
Regentropfen perlen ab und<br />
nehmen lose anhaftende Schmutzpartikel<br />
gleich mit. Das Ergebnis: bis zu<br />
15 Jahre Wetterschutz!<br />
Foto: KRAUTOL<br />
Foto: Tex-Color<br />
Im Zuge des Klimawandels wachsen auch mehr<br />
Algen, Pilze und andere Mikroorganismen. Diagnostiziert<br />
der Fachmann eine höhere Befallsgefahr,<br />
rät er zu einer bioziden <strong>Fassade</strong>nbeschichtung.<br />
Foto: OPUS1<br />
Seite 34<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: OPUS1<br />
Foto: OPUS1<br />
Foto: OPUS1<br />
Farbe und Ambiente<br />
Wer seine <strong>Fassade</strong> farbig gestaltet, darf<br />
kreativ sein. Dennoch sollte man auf die<br />
Architektur und das architektonische bzw. natürliche<br />
Umfeld achten. Auch die Farbgebung<br />
von <strong>Dach</strong>ziegeln, Fenstern oder Geländern<br />
spielen eine Rolle. Besonders wichtig ist der<br />
Sockel. Spezielle Sockelfarben mit Allwetterschutz<br />
bieten die passenden Optionen.<br />
Schon gewusst?<br />
Zu einfarbigen Anstrichen passen hellere<br />
Pastell-Töne wie ein Hellgelb, Hellgrau,<br />
Hellblau oder ein sanftes Apricot. Wer es<br />
dunkler mag, wählt mitteltonige Nuancen<br />
wie Terracotta, Ziegelrot, Mittelbau oder<br />
Grau. Der Sockel sollte dunkler als die<br />
<strong>Fassade</strong> gestrichen werden, das „erdet“<br />
ihn optisch.<br />
Foto: OPUS1<br />
Gestaltungs-Tipp!<br />
Dunkelgraue Häuser sind im Trend. Neue<br />
Farbsysteme lösen das dabei entstehende<br />
Erhitzungsproblem, indem sie die Wärme<br />
von der <strong>Fassade</strong> reflektieren. Über weiße<br />
Anputzdichtleisten können entsprechend<br />
hitzebeständige Anschlüsse hergestellt<br />
werden. Doch diese Leisten passen nicht<br />
zur Hausfarbe. Lösung: neue, stabile Putzschenkel<br />
in trendigem Anthrazit, die ein<br />
hitzebedingtes Ausdehnen und die damit<br />
verbundene Rissbildung unterbinden.<br />
Foto: Protektor<br />
Foto: Protektor<br />
Putze, Farben<br />
Seite 35
<strong>Dach</strong><br />
In einer modernen <strong>Dach</strong>wohnung zu residieren, hoch über dem Trubel der City und doch mittendrin, das ist schon<br />
ein tolles Gefühl. Dabei gibt es auch ganz handfeste Gründe für den Aus- oder Umbau eines <strong>Dach</strong>geschosses: keine<br />
Grundstückskosten und jede Menge Luft "nach oben" – d.h. die Möglichkeit, ganz einzigartige, eventuell (bei passender<br />
Raumhöhe) doppelstöckige Innenausbauten zu verwirklichen. Mit Galerie und / oder sichtbarem Balkenwerk. Mit<br />
Austritten ins Freie oder sogar einem <strong>Dach</strong>balkon. Fazit: Keine <strong>Dach</strong>wohnung gleicht der anderen, schon das macht<br />
sie so exklusiv.<br />
Foto: Velux<br />
Seite 36<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Trends 2019<br />
Schutzräume<br />
Foto: Wienerberger<br />
Angesichts zunehmender Sturmereignisse ändern sich die Anforderungen an das moderne <strong>Dach</strong>.<br />
Zusatzmaßnahmen zur Sturmsicherheit sind angesagt. Lösung: komplette Herstellersysteme, die<br />
<strong>Dach</strong>eindeckung und Zubehör aus einer Hand anbieten.<br />
Spielwiese<br />
Foto: SG ISOVER<br />
Der moderne Trockenbau lässt Ihnen alle Optionen für einen Grundriss nach eigenem Gusto. Und<br />
wenn sich die Lebenspläne ändern, gestaltet Ihnen der Trockenbauer einfach den Wohnraum, der zu<br />
Ihrem neuen Konzept vom Leben passt.<br />
Lichtblicke<br />
Wellnessgefühle<br />
Foto: Velux<br />
Licht gestaltet Räume, große Fensterflächen sind entsprechend im Trend. Doch das einfallende Licht<br />
will vernünftig geregelt sein – je nach Tageszeit und Raumfunktion. Ganz im Stil der Zeit: digitales<br />
Zubehör zur punktgenauen Steuerung von <strong>Dach</strong>fenstern und Lüftungen.<br />
Foto: Roto<br />
Die spezielle Situation unterm <strong>Dach</strong> erfordert kreative Lösungen zum Thema Bad. Auch hier bewähren<br />
sich die Lösungen aus dem Trockenbau – im Großen wie im Kleinen. Erst die Details entscheiden über die<br />
Wohlfühlatmosphäre, die ein Bad unterm <strong>Dach</strong> schenkt, denn hier sollte kein Platz verschenkt werden.<br />
Einleitung <strong>Dach</strong><br />
Seite 37
<strong>Dach</strong>eindeckung & Zubehör<br />
<strong>Dach</strong> 2019<br />
mit neuen Stärken<br />
An eine neue <strong>Dach</strong>eindeckung denken viele erst, wenn sichtbare Schäden<br />
auftreten oder wenn es bereits reinregnet. Ein Fehler. Denn die klimatischen<br />
Veränderungen halten Stürme, Starkregen und Hagelschläge für uns bereit –<br />
Langzeitereignisse, von denen wir gerade erst die Anfänge zu spüren bekommen.<br />
Doch nicht nur Vorsorge spricht für eine <strong>Dach</strong>renovierung. Auch im<br />
Zuge einer energetischen Optimierung oder Kombination mit einem <strong>Dach</strong>geschossausbau<br />
lohnt sich die Erneuerung der Eindeckung. Hinzu kommen<br />
ästhetische Gründe – es sieht einfach toll aus, wenn die neuen durchgefärbten<br />
Ziegel in der Sonne glänzen.<br />
Starke Stücke: <strong>Dach</strong>steine<br />
Qualität, Funktionalität und Design: <strong>Dach</strong>steine<br />
der neuesten Generation überzeugen<br />
durch eine enorme Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Wind und Wetter. Außerdem sind sie<br />
besonders einfach und sicher zu verlegen.<br />
Aufeinander abgestimmte Systemkomponenten<br />
sorgen für funktionale und langlebige<br />
<strong>Dach</strong>eindeckungen. Ihre vielen Form- und<br />
Farboptionen sind eine tolle Basis für<br />
individuelle und designstarke Lösungen.<br />
Klassiker aus der Natur:<br />
<strong>Dach</strong>ziegel<br />
<strong>Dach</strong>ziegel sind Jahrtausende alte Baustoffe,<br />
deren Rohmaterial man überall in der Natur<br />
vorfindet. z. B. Ton: Er wird zwischen 900<br />
und 1.200° C gebrannt und dadurch hart und<br />
widerstandsfähig. <strong>Dach</strong>ziegel gibt es in naturbelassenem<br />
Ziegelrot, aber auch glasiert<br />
in vielen Farben sowie in zusätzlichen matten<br />
Oberflächenbeschichtungen (sog. Engoben).<br />
Das hat Format: Faserzement<br />
Faserzementplatten zeichnen sich durch<br />
leichtes Gewicht und entsprechend einfache<br />
Verarbeitbarkeit aus – ideale Baustoffe für<br />
preiswerte <strong>Dach</strong>eindeckungen. Die Platten<br />
bestehen aus natürlichen Rohstoffen, sind<br />
bruchfest, korrosionsbeständig und nicht<br />
brennbar – ein Vorteilsbündel, das jetzt auch<br />
im Großformat von 40 x 80 cm daherkommt.<br />
Verschiedene Deckungsbilder betonen die<br />
klare und moderne Linienführung der Platten.<br />
Unterschiedliche Farben, Formen und<br />
Oberflächen ermöglichen <strong>Dach</strong>-Designs mit<br />
individueller Note.<br />
Technik-Tipp!<br />
Ihre <strong>Dach</strong>deckung als Klimaanlage? Sie<br />
lesen richtig. <strong>Dach</strong>steine mit Protegon<br />
Technologie haben spezielle in die Oberfläche<br />
integrierte Pigmente. Sie sorgen<br />
dafür, dass 300 % mehr Infrarotstrahlen<br />
reflektiert werden als bei herkömmlichen<br />
<strong>Dach</strong>steinen und <strong>Dach</strong>ziegeln. Auf der<br />
Unterseite der <strong>Dach</strong>pfannen kann ein<br />
Temperaturunterschied von bis zu 10° C<br />
erreicht werden, somit heizt sich das <strong>Dach</strong><br />
weniger auf.<br />
Foto: Braas<br />
Foto: Braas<br />
Foto: Creaton<br />
<strong>Dach</strong>steine bestehen aus Hightech-Werkstoffen auf Betonbasis. Sie härten im Laufe der Jahre weiter aus.<br />
Selbst starke Hagelschauer und extreme Winde können einem <strong>Dach</strong> aus <strong>Dach</strong>steinen nichts anhaben.<br />
Seite 38<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Gestaltungs-Tipp!<br />
<strong>Dach</strong>ziegel von heute präsentieren sich<br />
in einer grandiosen Vielfalt an Farben –<br />
von klassischen Rottönen bis hin zu<br />
Trendfarben, wie z. B. Grau. Oder wie<br />
wäre es mit einem <strong>Dach</strong> in stylischem<br />
„Edelschwarz“ oder charmanter „Edelkastanie“?<br />
Oberflächen-Optionen laden<br />
zu weiteren Individualisierungen und<br />
charakterstarken Flächenbildern ein.<br />
Foto: Wienerberger<br />
<strong>Dach</strong>eindeckung, die Materialien<br />
Foto: Braas<br />
Foto: Wienerberger<br />
Foto: Creaton<br />
<strong>Dach</strong>steine<br />
■ extreme Härte und Wetterfestigkeit<br />
■ frostbeständig, unbrennbar<br />
■ exzellenter Schallschutz<br />
■ einfach und kostengünstig zu verlegen<br />
■ moderne, schlichte Deckungsbilder<br />
<strong>Dach</strong>ziegel<br />
■ der Klassiker aus gebranntem Ton<br />
für Sanierung und Neubau<br />
■ frostbeständig, farbbeständig,<br />
unbrennbar, langlebig<br />
■ atmungsaktiv<br />
■ vielfältige Farben, Formate und Modelle<br />
■ schöne, harmonische Deckungsbilder<br />
Faserzementplatten<br />
■ sehr flexibel für unterschiedlichste<br />
Deckungsbilder<br />
■ auf Dächern und an <strong>Fassade</strong>n<br />
einsetzbar<br />
■ UV-, frostbeständig, unbrennbar<br />
■ leicht<br />
■ moderne, schlichte Ausstrahlung<br />
Foto: Creaton<br />
Foto: Creaton<br />
Trendfarben auf dem <strong>Dach</strong>: durchgefärbte Glattziegel gibt es u.a. in den Farbvarianten<br />
Schieferton engobiert, Schwarz glasiert, Schiefer glasiert und Schwarz matt engobiert.<br />
Faserzementplatten erlauben ungeahnte Kreationen und neuartige<br />
architektonische Verbindungen von <strong>Fassade</strong> und <strong>Dach</strong>.<br />
<strong>Dach</strong>eindeckung & Zubehör Seite 39
<strong>Dach</strong>ziegel –<br />
bitte liegenbleiben!<br />
Wertige, ideal auf Ihre Ziegel abgestimmte<br />
und leicht demontierbare<br />
Sturmsicherungen sind bis zu dreimal<br />
widerstandsfähiger als gängige<br />
Einhängeklammern. Auch spätere<br />
Einbauten (z. B. <strong>Dach</strong>fenster, Solaranlage)<br />
sind problemlos<br />
möglich.<br />
Foto: Wienerberger<br />
Stürme gehören ausgeklammert<br />
Wie Sie der Wettervorhersage gelassener<br />
entgegensehen: mit einem durch Sturmklammern<br />
professionell gesicherten <strong>Dach</strong>! Jede<br />
Menge praktisches Zubehör, mit dem Sie Ihr<br />
neues <strong>Dach</strong> perfekt machen, finden Sie bei<br />
Ihrem EUROBAUSTOFF Fachhändler.<br />
Keine Chance für <strong>Dach</strong>lawinen<br />
Denken Sie auch an ein Schneefangsystem!<br />
Das verlangt schon der Gesetzgeber. Durch<br />
Schneefanggitter werden Personen vor<br />
Verletzungen sowie Objekte und parkende<br />
Autos vor Sachschäden durch Schneelawinen<br />
geschützt. Professionelle Schneesicherungen<br />
fügen sich in die <strong>Dach</strong>landschaft ein, wenn<br />
Sie deren Pulverbeschichtung passend zum<br />
jeweiligen <strong>Dach</strong>ziegelmodell wählen. Dasselbe<br />
gilt für Solarträger- und <strong>Dach</strong>begehungszubehör<br />
– Ihr <strong>Dach</strong>decker stimmt alles sorgsam<br />
aufeinander ab.<br />
Foto: Wienerberger<br />
Foto: Wienerberger<br />
Foto: Wienerberger<br />
Seite 40<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Klöber<br />
Neue Schneeschutz-Produktreihen – Schneefangrohre, Schneefanggitter oder Schneebalkenhalter – sind auf regional unterschiedliche Wintersituationen<br />
zugeschnitten.<br />
Foto: Klöber<br />
Foto: Klöber<br />
Mit geräumigen rutschsicheren Laufrosten und Einzeltritten erleichtern und sichern Sie<br />
den Auftritt von Schornsteinfegern und <strong>Dach</strong>deckern über Ihren Köpfen, was bestimmt<br />
auch der Qualität der Arbeiten zugutekommt.<br />
Foto: Klöber<br />
Professionelle, einfach zu montierende Lüftersets garantieren die<br />
regensichere Durchführung von Be- und Entlüftungen mit großen<br />
Durchmessern. Der Clou: farblich auf die Originalziegel abgestimmte<br />
Lackierungen.<br />
<strong>Dach</strong>eindeckung & Zubehör<br />
Seite 41
<strong>Dach</strong>dämmung von außen<br />
Immer gut drauf<br />
in Sachen Energiesparen<br />
Wie dämme ich mein <strong>Dach</strong> so effektiv wie möglich? Eine Frage, die sich Bauherren und Renovierer nicht früh genug<br />
stellen können. Denn die Art der Wärmedämmung entscheidet über den Verlauf der gesamten Arbeiten am <strong>Dach</strong>.<br />
Bei der sogenannten Aufdachdämmung wird ein Dämmsystem außen auf den Sparren verlegt. Das erlaubt – bei<br />
entsprechenden baulichen Voraussetzungen – die Verlegung "in einem Rutsch", was optimale Ergebnisse bei<br />
geringstem Kosten- und Zeitaufwand verspricht. Eine Aufdachdämmung vermeidet auch unnötigen Raumverlust<br />
innen. Eventuell kann sogar das Balkenwerk frei bleiben und als Gestaltungselement ein <strong>Dach</strong>studio aufwerten.<br />
Foto: Bauder<br />
Dämmen<br />
am besten mit System(en)<br />
Integrierte Aufsparrendämmsysteme bieten<br />
viele Vorteile zugleich. Dicht- und Schutzbahnen<br />
schirmen das <strong>Dach</strong> gegen Wettereinflüsse<br />
und aufsteigende Feuchtigkeit von unten<br />
ab. Dämmplatten z. B. aus Polyurethan-Hartschaum<br />
(PUR/PIR) leisten die Energiespararbeit<br />
und bieten beste Wärmedämmwerte bei<br />
geringen Dämmstoffdicken.<br />
Leicht, dämmstark, brandsicher:<br />
Mineralwolle<br />
Eine Dämmplatte für Wärme-, Schall- und<br />
Feuchteschutz zugleich? Mineralwolle macht<br />
es möglich. Sie reduziert Wärmeverluste<br />
deutlich und bietet zugleich ausgezeichneten<br />
Schutz gegen Lärmeinwirkungen von außen<br />
– etwa in der Nähe von Flughäfen oder<br />
belebten Straßen. Die Diffusionsoffenheit<br />
solcher Platten sichert auch den Feuchtetransport<br />
von innen nach außen.<br />
Schutz vor Regen<br />
Sogenannte Unterdeckbahnen schützen Ihr<br />
<strong>Dach</strong> und die darunterliegende wertvolle<br />
Dämmschicht gegen die Einwirkung von<br />
Regen und Schnee besonders dann, wenn<br />
Schäden an der Eindeckung auftreten. Die<br />
Bahnen dienen dann als zweite wasserabführende<br />
Schicht und sowie als Behelfsdeckung<br />
während der Bauphase.<br />
Foto: ALUJET<br />
Foto: URSA<br />
Foto: Dörken<br />
Seite 42<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: SG ISOVER<br />
Schon gewusst?<br />
Aufsparrendämmungen heißen so, weil<br />
sie vollflächig oberhalb der hölzernen<br />
Tragkonstruktion (<strong>Dach</strong>sparren) und<br />
unterhalb der <strong>Dach</strong>eindeckung eingebaut<br />
werden. Sie umschließen das <strong>Dach</strong><br />
wie eine Dämmhaube – lückenlos und<br />
vollständig.<br />
Foto: Bauder<br />
Foto: URSA<br />
Querschnitt von Aufdach- und Zwischensparrendämmung<br />
Holzfaser-Dämmung<br />
Sie legen Wert auf möglichst natürliche<br />
Baustoffe, auch auf dem <strong>Dach</strong>? Holzfaser-<br />
Dämmmatten werden aus frischem Nadelholz<br />
gefertigt. Sie bieten hervorragende Wärmedämmeigenschaften<br />
und entsprechenden<br />
Hitzeschutz in Sommer. Die Matten lassen<br />
sich flexibel bei der Gefachdämmung außen<br />
verarbeiten und bewähren sich vor allem im<br />
Bereich Renovierung.<br />
Foto: STEICO<br />
Foto: STEICO<br />
<strong>Dach</strong>dämmung Dichtung, Dämmung von außen<br />
Seite 43
<strong>Dach</strong>ausbau<br />
Da ist noch<br />
viel Luft nach oben<br />
Wohnraum in der Stadt ist knapp und teuer. Die Grundstückspreise steigen, was die Kosten für Neubauten in der<br />
City weiter in die Höhe treibt. Doch eine Ressource gibt es, und ihre Erschließung ist landesweit in vollem Gange:<br />
die schlecht, unvollständig oder gänzlich unausgebauten <strong>Dach</strong>geschosse vieler Bestandsgebäude. Es lohnt sich<br />
nicht nur wirtschaftlich, diesen Wohnraum voll zu erschließen. Wohnen unterm <strong>Dach</strong> hat auch seinen ganz eigenen<br />
Charme – abseits vom Trubel residieren, doch mittendrin bleiben, mit viel Licht, Luft und Gestaltungsfreiheit, was den<br />
Zuschnitt des Wohnraums angeht. Der moderne Trockenbau öffnet die Wege zu ganz neuen Grundrissen.<br />
Nachträglich dämmen mit System<br />
Über ein un- oder schlecht gedämmtes <strong>Dach</strong> gehen bis zu 30 % der<br />
Heizenergie verloren, und im Sommer drohen fast unerträgliche Hitzephasen.<br />
Deshalb gilt: Jedes neue <strong>Dach</strong>geschoss sollte nach allen Regeln<br />
der Technik gedämmt werden. Wenn eine Dämmung von außen<br />
nicht in Frage kommt, dann ist die Dämmung von innen, die sogenannte<br />
Zwischensparrendämmung das Mittel der Wahl – eventuell ergänzt<br />
durch eine letzte Dämmschicht unter den Sparren. Komplette Dicht- und<br />
Dämmsysteme mit abgestimmtem Zubehör – von der Dampfbremse<br />
bis zum Klebematerial – garantieren nachhaltige Ergebnisse für viele<br />
Jahrzehnte.<br />
Dampfbremse muss sein<br />
Ein nasser Pullover wärmt nicht! Das ist der Grund, weshalb Ihre<br />
<strong>Dach</strong>dämmung eine sogenannte Dampfbremse braucht – eine Folie,<br />
die verhindert, dass von den Wohnräumen feuchte Luft in die Dämmkonstruktion<br />
aufsteigt, sie funktionsuntüchtig macht und Schimmel<br />
verursacht. Wichtig für den Einbau: Der Wasserdampf aus den Innenräumen<br />
muss so früh (= soweit innen) wie möglich daran gehindert<br />
werden, in der Konstruktion auf kalte Schichten zu treffen und dort zu<br />
Tauwasser zu kondensieren.<br />
Dämmmeister Mineralwolle<br />
Dämmfilze aus Mineralwolle bieten exzellente Dämmwerte und<br />
schließen fugendicht an den Balken ab. Noch ein Plus: Die Matten<br />
lassen sich leicht zuschneiden und durch simples Einklemmen zwischen<br />
die Sparren kinderleicht verarbeiten – auch in Eigenleistung.<br />
Die Filze schließen fugendicht an den Balken ab und belasten die<br />
<strong>Dach</strong>konstruktion nicht.<br />
Foto: SG ISOVER<br />
Brandschutz<br />
Bei der Wahl des Dämmmaterials sollten<br />
Sie auch auf die Brandklassen achten.<br />
Mineralwolle, die nicht brennbar ist, tropft<br />
im Ernstfall weder brennend ab, noch entwickelt<br />
sie Rauch. Selbst Temperaturen<br />
von 1.000 °C können einem Dämmstoff<br />
der Klasse A1 nichts anhaben.<br />
Foto: Climowool<br />
Grafik: URSA<br />
Mehrschichtiger Aufbau einer Zwischensparrendämmung mit Membran,<br />
Dampfsperre und zusätzlicher Untersparrendämmung.<br />
Seite 44<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: SG ISOVER<br />
Sonderfall<br />
<strong>Dach</strong>bodendämmung<br />
Die Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />
schreibt vor, dass die oberste Geschossdecke<br />
von Bestandsgebäuden so zu<br />
dämmen ist, dass der Wärmedurchgangskoeffizient<br />
dieses Bauteils einen Wert von<br />
0,24 W/m²K nicht überschreitet. Mit vorgefertigten<br />
(optional begehbaren) Elementen<br />
dämmen Sie Ihren <strong>Dach</strong>boden schnell<br />
und kostengünstig. Gleichzeitig können<br />
Sie sich die Entscheidung offenhalten, die<br />
Fläche später komplett auszubauen.<br />
Dämmstoff Glaswolle<br />
Eine <strong>Dach</strong>dämmung mit Glaswolle-<br />
Dämmstoffen verbindet ausgezeichnete<br />
Wohngesundheit mit hervorragenden<br />
Dämmwerten und besten Brandschutzeigenschaften.<br />
Auch hier kommt die<br />
Qualität der Ergebnisse aus dem Systembaukasten.<br />
Foto: HIRSCH Porozell<br />
Foto: Knauf Insulation<br />
<strong>Dach</strong>ausbau<br />
Seite 45
Balken-<br />
Meisterwerke<br />
Warum nicht die alten, oft wunderschönen<br />
Balkenwerke in die Gestaltung der<br />
<strong>Dach</strong>wohnung einbeziehen? Voraussetzung:<br />
eine <strong>Dach</strong>dämmung von außen,<br />
stabile Trockenbaukonstruktionen an den<br />
Schrägen und am sogenannten Kniestock<br />
– dahinter können alle Rohre und Kabel<br />
unsichtbar mitgeführt werden, auch<br />
Stauraum dahinter ist möglich.<br />
Foto: SG ISOVER<br />
In aller Ruhe wohnen,<br />
dank Trockenbau!<br />
Fühlen Sie sich komplett frei, was den Grundriss<br />
Ihrer künftigen <strong>Dach</strong>wohnung angeht!<br />
Die Methode des trockenen Innenausbaus<br />
mit beplankten Ständerwerken belastet die<br />
Statik nicht, die in den obersten Geschossdecken<br />
mancher Altbauten oft schwächer<br />
ausgelegt ist als in den Geschossen darunter.<br />
Auch der Schallschutz ist beeindruckend:<br />
Trennwand-Platten oder Trennwandfilze aus<br />
Glaswolle bewähren sich im Trockenbau<br />
ebenso wie bei Vorsatzschalen mit Unterkonstruktionen<br />
– sie bringen Ruhe ins Wohnen,<br />
verbessern aber auch Wärmedämmung und<br />
Brandschutz.<br />
<strong>Dach</strong>ausbau mit Holz<br />
Sie setzen konsequent auf nachwachsende<br />
und recycelbare Rohstoffe? Dann entscheiden<br />
Sie sich für Unterdeck- und Ausbauplatten<br />
aus Holz bzw. auf Holzbasis. Die<br />
Produkte müssen strengste Emissionswerte<br />
einhalten, um baurechtlich zugelassen zu<br />
werden. Beispiel: Holzwerkstoffplatten aus<br />
Fichtenholz, die für weitgehend diffusionsoffene<br />
Wand- und <strong>Dach</strong>aufbauten eingesetzt<br />
werden können.<br />
Foto: Elka<br />
Foto: SG Rigips<br />
Seite 46<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: SG ISOVER<br />
Foto: Knauf<br />
Foto: SG ISOVER<br />
Dichtung, <strong>Dach</strong>ausbau Dämmung<br />
Seite 47
<strong>Dach</strong>fenster<br />
Bodentief, mit oder ohne Austritt<br />
ins Freie, als große, mehrgliedrige<br />
Komposition oder in Form von Einzelmodulen,<br />
die in Reihen oder untereinander<br />
angeordnet werden – <strong>Dach</strong>fenster<br />
sind die wichtigsten Komponenten für<br />
das Wohngefühl unter dem <strong>Dach</strong>.<br />
Es lohnt sich, die Optionen<br />
kennenzulernen!<br />
Foto: Velux<br />
Helle Freude, smarter Komfort:<br />
<strong>Dach</strong>fenster 2019<br />
<strong>Dach</strong>fenster und Zubehör per Sprachbefehl<br />
steuern? Neueste Sensor- und Steuerungstechniken<br />
im Zusammenwirken mit modernsten<br />
<strong>Dach</strong>fenstern bringen eine völlig<br />
neue Freiheit ins Wohnen unterm <strong>Dach</strong>. Die<br />
Komponenten steuern Sie per Funksender,<br />
Tablet, Smartphone und sogar über eine<br />
Smartwatch. Sogar Sprachbefehle sind möglich,<br />
um <strong>Dach</strong>fenster und Rollläden wie von<br />
Zauberhand zu öffnen und zu schließen.<br />
Immer bestes Raumklima<br />
unterm <strong>Dach</strong><br />
Auch das Klima unterm <strong>Dach</strong> wird smart.<br />
Auf Basis von Raumluftdaten (Temperatur,<br />
Luftfeuchtigkeit und CO 2<br />
-Gehalt) sowie<br />
externen Wetterdaten errechnet ein cleverer<br />
Algorithmus die Befehle, um <strong>Dach</strong>fensterbelüftungen,<br />
Rollos und Rollläden zu steuern.<br />
Und zwar vorausschauend, d.h.: Zeigt die<br />
Wettervorhersage an, dass der Tag viel Hitze<br />
bringt – so lässt das System automatisch den<br />
Hitzeschutz (Rollladen) runter, bevor sich der<br />
Raum durch die Sonne aufheizen kann. Das<br />
System wird per App bedient, das Wohnklima<br />
lässt sich individuell festlegen.<br />
Foto: Roto<br />
Foto: Velux<br />
Raumklima-Sensor, Internet Gateway und Außer-Haus-Schalter – mehr braucht man nicht zur smarten<br />
"Klimaanlage" unterm <strong>Dach</strong>.<br />
Seite 48<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: Roto<br />
<strong>Dach</strong>fenster frühzeitig planen<br />
Moderne <strong>Dach</strong>fenster haben komplexe<br />
Aufgaben. Über sie wird die Belüftung des<br />
Raumes geregelt (auch in geschlossenem<br />
Zustand). Bei leicht zugänglichen Dächern<br />
müssen die Fenster gut gegen Aufbrüche<br />
geschützt sein. Und schließlich sollen sie<br />
auch gegen ein Zuviel an Tageslicht schützen<br />
sowie gegen alles, was summt und brummt.<br />
Wichtig deshalb: die frühzeitige Planung und<br />
Ausrüstung der Fenster, abgestimmt auf<br />
Raumfunktion, Himmelsrichtung und Sonnenlauf<br />
quer durchs Jahr.<br />
Welcher Fenstertyp darf es sein?<br />
Schwingfenster lassen sich bequem von<br />
oben öffnen und schließen. Dieser Fenstertyp<br />
empfiehlt sich auch für Kinderzimmer, da<br />
sie für die Kleinen nicht zu erreichen sind.<br />
Die Alternative: Klapp-Schwing-Fenster. Sie<br />
lassen sich im großen Winkel nach außen<br />
aufklappen und eröffnen einen weiten Blick<br />
ins Freie. Eine zusätzliche Schwingfunktion<br />
bleibt meist integriert, um das Putzen der<br />
Außenscheibe zu erleichtern.<br />
Foto: Roto<br />
Foto: Roto<br />
<strong>Dach</strong>ausbau<br />
<strong>Dach</strong>fenster<br />
Seite 49
HIGHLIGHTS 2019 Trends & Träume<br />
Himmlische Möglichkeiten<br />
Über unseren Köpfen tut sich was. Mit Intelligenz, Kreativität und passenden Baustoffen werden auch kleinere <strong>Dach</strong>geschosse<br />
zu echten Wohlfühllandschaften um- und ausgebaut. Alle Möglichkeiten, die eine vorhandene Fläche<br />
bietet, werden genutzt. So entstehen Wohnoasen, von denen man früher nicht einmal träumen konnte – ruhig, unter<br />
offenen Himmeln und doch mitten im Leben der City!<br />
Foto: Roto<br />
Seite 50<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Trend:<br />
schöner Baden unterm <strong>Dach</strong><br />
Vor allem Bäder im <strong>Dach</strong>geschoss fordern<br />
die Planer und Gestalter. Schrägen, Balken,<br />
Ecken und Winkel schränken ein, können<br />
aber auch zu außergewöhnlichen Lösungen<br />
animieren. Dabei helfen modulare Systemlösungen<br />
aus dem Trockenbau. Im Zentrum:<br />
zu 100 % wasserdichte, stabile und in vielen<br />
Varianten erhältliche Bauplatten. Damit<br />
gestalten Sie Decken, Wände, Trennwändeund<br />
bodengleiche Duschen ebenso wie<br />
komplette Badmöbel, Nischen, Emporen,<br />
Sitz- und Eckbänke.<br />
Stauraum<br />
in den kleinsten Nischen<br />
Je verwinkelter das Bad, desto individueller<br />
die Lösung. Flexible Waschtische mit<br />
Stauraum im Unterbau, Nischenvarianten für<br />
die vielen Kleinigkeiten rund um die Körperpflege,<br />
kleine Regale, die auch optisch ein<br />
Highlight setzen: Mit Trockenbaumodulen ist<br />
das schnell gemacht.<br />
Foto: Wedi<br />
Foto: Wedi<br />
Foto: Wedi<br />
Foto: Wedi<br />
Foto: Wedi<br />
Foto: Wedi<br />
Foto: Wedi<br />
HIGHLIGHTS 2019 HIGHLIGHTS Trends & 2019 Träume Trends – Schöner & Träume baden – unterm <strong>Dach</strong>balkone<br />
Seite 51
HIGHLIGHTS 2019 Trends & Träume<br />
Glückauf!<br />
Was gibt ein <strong>Dach</strong>geschoss wirklich<br />
her? Es lohnt sich, diese Frage mit dem<br />
EUROBAUSTOFF Fachhändler eingehend<br />
zu erörtern. Denn die Möglichkeiten<br />
sind phantastisch, zum Beispiel<br />
Fenster konstruktionen mit integrierten<br />
Austritten. So kommen sie doch noch<br />
zum ersehnten <strong>Dach</strong>balkon – und<br />
das zu überraschend günstigen<br />
Konditionen.<br />
Foto: Velux<br />
Das Höchste der Wohngefühle<br />
Traum und Trend: <strong>Dach</strong>balkone und <strong>Dach</strong>terrassen.<br />
Sie kombinieren Frisch- und<br />
Freiluftgefühle mit Weitsicht-Luxus mitten in<br />
der Stadt, deren Geräusche nur noch wie<br />
von ferne ans Ohr dringen. Verbinden Sie<br />
das Beste aus Stadt und Land auf Ihrem renovierten<br />
<strong>Dach</strong> – und wundern Sie sich nicht<br />
über sprunghaft steigende Besucherzahlen!<br />
<strong>Dach</strong>flächen leicht erschließen<br />
Apropos Luxus: Die Freude einer erschlossenen<br />
<strong>Dach</strong>terrasse muss nicht die Welt<br />
kosten. Altbaudächer dauerhaft abzudichten,<br />
ist kein Problem. Es muss nur noch ein Belag<br />
gefunden werden, der die Konstruktion nicht<br />
zu stark belastet (Statiker fragen!). Eine ökologische<br />
Alternative zu Tropenholz:<br />
Thermoholz aus heimischen Vorkommen.<br />
Fotos: Velux<br />
Fotos: Velux<br />
Seite 52<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Thermoholz<br />
Die Technik: Hartholz wird 50 bis<br />
90 Stunden lang erwärmt und<br />
kurzzeitig über 200 °C erhitzt. Das<br />
verändert den Zellaufbau, die Wasseraufnahme<br />
verringert sich stark.<br />
Ergebnis: Bakterien und Pilze<br />
finden keine Lebensgrundlage, das<br />
Produkt wird extrem haltbar und<br />
dimensionsstabil.<br />
Fotos: Velux<br />
Fotos: Häussermann<br />
HIGHLIGHTS 2019 Trends & Träume – <strong>Dach</strong>balkone und Bad <strong>Dach</strong>terrassen<br />
unterm Seite 53
Beratung, Produkte, Dienstleistungen<br />
Ihr Erfolg auf unseren Fahnen<br />
Das sympathische blaue Logo steht für Kompetenz am Bau und sagt Ihnen: Wir sind Partner der EUROBAUSTOFF,<br />
der umsatzstärksten Handelskooperation der europäischen Bauwirtschaft. 500 mittelständische EUROBAUSTOFF<br />
Fachhändler an mehr als 1.400 europäischen Standorten erwirtschafteten 2017 einen Außenumsatz von über<br />
14 Mrd. €. Damit gehört EUROBAUSTOFF zu den umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland.<br />
Anschauen, anfassen, staunen<br />
Größe hat auch etwas mit Quadratmetern zu<br />
tun. Bringen Sie etwas Zeit mit, um unsere<br />
Fachausstellung in Augenschein zu nehmen,<br />
die Auswahl an Baustoffen, Bauelementen,<br />
Techniken und Ausstattungsdetails ist riesig.<br />
Ansehen, anfassen, ausprobieren – bei uns<br />
ist alles erlaubt.<br />
In Systemen denken.<br />
Und handeln.<br />
Moderne Produktsysteme aus abgestimmten<br />
Komponenten ermöglichen eine Qualität,<br />
technische Ausgereiftheit und Wirtschaftlichkeit,<br />
die früher völlig undenkbar war. Aber:<br />
Die Systeme muss man kennen, und genau<br />
darin liegt unsere Kompetenz. Wir wissen,<br />
was zusammenpasst, damit Ihr Keller- und<br />
<strong>Rohbau</strong>, Ihr <strong>Fassade</strong>nprojekt, Ihre <strong>Dach</strong>sanierung,<br />
Ihr <strong>Dach</strong>geschossausbau ein Erfolg<br />
wird – konstruktiv, gestalterisch, energetisch,<br />
sicherheitstechnisch. Unsere Spezialisten<br />
beraten Sie ausführlich und zeigen Ihnen und<br />
Ihrem Handwerker, was heute möglich ist.<br />
Im Sortiment<br />
liegt unsere Kompetenz<br />
Ob Einzelprodukt oder Systembaukasten:<br />
Orientieren Sie sich an Markenprodukten! Einige<br />
Baustoffmarken, die wir führen, werden<br />
Sie kennen, andere nicht. Dafür kennt sie Ihr<br />
Handwerker. Die Zusammenstellung unserer<br />
Sortimente bis hin zum unscheinbarsten<br />
Werkzeug spiegelt unser führendes Wissen<br />
und unsere jahrzehntelange Erfahrung als<br />
Praktiker am Bau – hier trennt sich die Spreu<br />
vom Weizen.<br />
Auf den Punkt gebracht<br />
Mauersteine, Konstruktionsholz, <strong>Fassade</strong>nbekleidungen,<br />
<strong>Dach</strong>platten, <strong>Dach</strong>fenster und<br />
mehr – wir berechnen die Mengen und Maße<br />
und liefern punktgenau, schnell und zuverlässig.<br />
Mit präziser Logistik und Spezialfahrzeugen<br />
bringen wir alle benötigten Materialien<br />
dorthin, wo sie gebraucht werden: auf die<br />
Baustelle, ins Haus, in die Wohnung. Nichts<br />
fehlt, nichts muss unnötig lange herumliegen<br />
oder der Witterung ausgesetzt sein – auch<br />
das verstehen wir unter Fortschritt am Bau.<br />
Seite 54<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Foto: SELTRA<br />
Beratung, Produkte, Dienstleistungen Seite 55
Von A bis Z<br />
Fachbegriffe kurz erklärt<br />
Armierungsgewebe<br />
Auch Glasfasergewebe, Gittergewebe, Putzgewebe,<br />
Putzbewehrung: dient als Grundlage<br />
und Haltgeber für die Putz-Endbeschichtung<br />
einer <strong>Fassade</strong> bzw. eines Wärmedämmverbundsystems<br />
(WDVS).<br />
Aufsparrendämmung<br />
Effiziente Methode der <strong>Dach</strong>dämmung von<br />
außen, bei der die Dämmschicht oberhalb<br />
der <strong>Dach</strong>sparren angebracht wird, oft zusammen<br />
mit zusätzlichen Schutzbahnen. Vorteil:<br />
eine plane Dämmebene direkt unterhalb der<br />
Deckung, dadurch schnelle, kostengünstige<br />
Verarbeitung, wenig Raumverbrauch im<br />
Vergleich zur Innendämmung "zwischen<br />
beziehungsweise unter den Sparren".<br />
Außendämmung<br />
Siehe Wärmedämmverbundsystem (WDVS).<br />
Bauelement<br />
Fachbegriff des Baustoffhandels für Fenster,<br />
Haustüren, Innentüren, Garagentore, Nebeneingangstüren<br />
und so weiter.<br />
Bimsmauerstein<br />
Mauerstein, der mit dem Zuschlagstoff Naturbims<br />
(ein leichtes, poröses Gestein vulkanischen<br />
Ursprungs) gefertigt wird – für exzellente<br />
Isoliereigenschaften, geringes Gewicht<br />
und hohe Druckfestigkeit. Bimsmauersteine<br />
wirken aufgrund Ihrer Porosität auch feuchtigkeitsregulierend<br />
und wärmespeichernd.<br />
Brandschutzklasse<br />
Siehe Feuerwiderstandsklasse.<br />
<strong>Dach</strong>bodendämmung<br />
Dämmung der obersten Geschossdecke, d.h.<br />
des <strong>Dach</strong>bodens – von der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) geforderte Alternativmaßnahme<br />
zur <strong>Dach</strong>dämmung von außen oder<br />
innen.<br />
<strong>Dach</strong>steine<br />
<strong>Dach</strong>eindeckungen auf Materialbasis Beton.<br />
<strong>Dach</strong>ziegel<br />
<strong>Dach</strong>eindeckungen aus gebranntem Ton.<br />
Dampfbremse<br />
Eine Folie unter der Dämmschicht, die<br />
verhindert, dass feuchte Luft von den Wohnbereichen<br />
in die Dämmkonstruktion aufsteigt,<br />
sie funktionsuntüchtig macht und Schimmel<br />
verursacht. Die Dampfbremse kann auch<br />
die Funktion einer Luftdichtheitsschicht<br />
übernehmen.<br />
Dämmputz<br />
Kalk- oder Kalk-Zement-Putze mit erhöhtem<br />
Anteil an Zuschlägen. Dämm putze eignen<br />
sich zur nachträglichen Wärmedämmung<br />
von <strong>Fassade</strong>n und Außenwänden von<br />
Altbauten sowie als dämmaktive Innenputze.<br />
Im Neubau vielfach als Zusatzdämmung für<br />
wärmedämmendes Mauerwerk – alternativ<br />
zum WDVS.<br />
DIN 68800<br />
Holzschutz-Norm, siehe Gebrauchsklasse.<br />
EnEV<br />
Energie-Einsparverordnung, wichtigstes Regelwerk<br />
zur Durchführung von Energiesparmaßnahmen<br />
in Neubau und Renovierung.<br />
EPS-Hartschaum<br />
Aus expandiertem Polystyrol werden robuste,<br />
druckfeste Abdichtungs- und Dämmplatten<br />
hergestellt, die sich in Wärmedämmverbundsystemen<br />
(WDVS) ebenso bewähren wie<br />
dort, wo Druck und Feuchtigkeit zusammenwirken<br />
– z. B. rund um Fundamentplatte und<br />
äußeren Kellerwänden. Im Innenbereich zur<br />
Kellerdecken- und Garagendämmung.<br />
Faserzement<br />
Nahezu unverwüstlicher, feuerbeständiger<br />
Verbundwerkstoff aus Zement und zugfesten<br />
Fasern für viele Einsätze am Bau – leicht,<br />
einfach zu verarbeiten und vielfach farblich<br />
gestaltbar. Aus Faserzement werden u.a.<br />
robuste Platten für <strong>Fassade</strong>nbekleidungen<br />
und <strong>Dach</strong>eindeckungen gefertigt.<br />
Feuerwiderstandsklasse<br />
Klassifizierung der Feuerwiderstandsdauer<br />
von Bauteilen nach deutschen bzw. europäischen<br />
Normen. F30 (feuerhemmend)<br />
bedeutet Widerstand bis 30 Minuten, F60<br />
(hochfeuerhemmend) bis 60, F90 (feuerbeständig)<br />
bis 90, F120 (hochfeuerbeständig)<br />
bis 120 und F180 (höchstfeuerbeständig) bis<br />
180 Minuten direkter Flammeneinwirkung.<br />
Gebrauchsklasse<br />
Beurteilungsmaßstab für konstruktiven und<br />
vorbeugenden Holzschutz. Die DIN 68800<br />
teilt verbautes Holz in Gebrauchsklassen<br />
ein und schreibt vor, dass Holz nur mit<br />
einer Restfeuchte verarbeitet werden darf,<br />
die unterhalb von 20 % liegt. Wird Holz<br />
entsprechend seiner Gebrauchsklasse<br />
verarbeitet und verbaut, können chemische<br />
Holzschutzmittel entfallen.<br />
Gipsfaserplatten<br />
Aus Gips und Papierfasern bestehende<br />
robuste Ausbauplatten.<br />
Glaswolle<br />
Watteähnliches Material aus Glasfasern,<br />
als Dämmstoff verbindet es hervorragende<br />
Dämm- mit besten Brandschutzeigenschaften.<br />
Handformziegel<br />
Ziegelsteine, die jeweils einzeln in Formen<br />
hergestellt werden und durch eine besonders<br />
individuelle, edle Optik überzeugen. Für<br />
besonders homogene, natürlich wirkende<br />
<strong>Fassade</strong>nbilder mit geringem Fugenanteil.<br />
Hinterlüftung<br />
Optional mit Dämmstoff gefüllte vorgehängte<br />
Konstruktion an Außenwänden, die einen<br />
von Luft durchströmten Zwischenraum<br />
zwischen Mauer und Verkleidung bildet.<br />
Diese sogenannte Hinterlüftung bewirkt,<br />
dass Feuchtigkeit im Mauerwerk und im<br />
Dämmbereich kontinuierlich abgeführt wird<br />
und die Konstruktion dauerhaft trocken und<br />
frei von Schimmel bleibt. Die Konstruktion<br />
kann mit Schiefer, Holz, Faserzement oder<br />
anderen Materialien verkleidet werden und<br />
gilt als robuster, dämmstarker und besonders<br />
langlebiger Wärme- und Wetterschutz.<br />
Holzfaserdämmstoff<br />
Mechanisch hergestellter Bau- und Dämmstoff,<br />
bestehend aus durch mineralische<br />
Bindemittel zusammengehaltene Holzfaser<br />
beziehungsweise -fäden.<br />
KfW<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau, Förderbank<br />
des Bundes.<br />
Klinker<br />
Gebrannte Ziegelsteine, deren Poren sich<br />
unter Einwirkung hoher Temperaturen<br />
geschlossen haben, deshalb kaum Wasser<br />
aufnehmen und somit extrem widerstandsfähig<br />
sind.<br />
Lamdba-Wert<br />
Messwert für die Wärmedämmleistung eines<br />
Baustoffs (z. B. Mineralwolle, Wärmedämmglas,<br />
Bimsmauerstein). Im Unterschied zum<br />
U-Wert, der die Leitfähigkeit des kompletten<br />
Bauteils (z. B. Fensterelement, <strong>Dach</strong>außenwand,<br />
Außenmauer) angibt, sprich man hier<br />
vom λ-Wert (Lambda-Wert). Der ist immer<br />
um ein Vielfaches niedriger als ein U-Wert<br />
und dient als Kenngröße, um einzelne Baustoffe<br />
in puncto Dämmleistung miteinander<br />
zu vergleichen.<br />
Lasur<br />
Transparente oder halbtransparente Schutzund<br />
Verschönerungsbeschichtung auf Holz.<br />
Seite 56<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
Lichtschacht<br />
Vorkonstruktion vor Kellerfenstern, um mehr<br />
Licht und Luft in die unterirdischen Räume<br />
zu bringen. Lichtschächte gibt es vielfach<br />
als vorgefertigte Elemente aus Beton oder<br />
glas faserverstärktem Kunststoff und sind mit<br />
einem Wasserablauf, Abdichtungen gegen<br />
drückendes Wasser sowie Abdeckrosten<br />
ausgestattet.<br />
Luftschichtanker<br />
Abstandshalter in vorgehängten, hinterlüfteten<br />
<strong>Fassade</strong>nkonstruktionen. Sie stellen den für<br />
die Luftzirkulation benötigten Abstand zwischen<br />
den Bauelementen beziehungsweise Schichten<br />
sicher.<br />
Mauerverbinder<br />
Stabilitätsanker zur zusätzlichen druck- und<br />
zugsicheren Verzahnung von Mauerwerk.<br />
Mineralwolle<br />
Leichter, weicher, flexibler Baustoff aus<br />
künstlich hergestellten Stein- oder Glasfasern.<br />
Dämmfilze aus Mineralwolle bieten<br />
exzellente Dämmwerte, lassen sich einfach<br />
zuschneiden, verarbeiten und schließen<br />
fugendicht an Begrenzungen (z. B. Balken) ab.<br />
OSB<br />
Oriented Strand Boards – fachgerechte<br />
Abkürzung für leichte, aber extrem tragfähige<br />
Bauplatten (boards), hergestellt aus speziell<br />
verleimten Holzwerkstoffspänen (Strands).<br />
Vorteile: hohe Formstabilität und exzellente<br />
Festigkeitswerte.<br />
Passivhaus<br />
Ein Passivhaus sollte nahezu ohne externe<br />
Wärmequellen auskommen. Voraussetzungen:<br />
professionelle Dämmmaßnahmen und<br />
absolute Luftdichtigkeit. Das erfordert u.a.<br />
eine Lüftungsanlage, die verbrauchte Luft<br />
abführt, ihr dabei aber die Wärme entzieht,<br />
um sie der einströmenden Frischluft wieder<br />
zuzuführen. Weitere Option: Solarthermie<br />
und Wärmepumpe, die zusammen das Haus<br />
an kalten Tagen mit Warmwasser versorgen.<br />
Wer KfW-Förderbeträge für ein Haus im<br />
Passivhaus-Standard beantragt, muss<br />
besondere Anforderungen an die Bauteildämmung<br />
erfüllen. Für <strong>Dach</strong> und Decke liegen<br />
die normalen geforderten U-Werte zum<br />
Beispiel zwischen 0,10 und 0,20, während<br />
sie beim Passivhaus unter 0,10 liegen.<br />
Patina<br />
Bezeichnung für eine Oberfläche, die<br />
natürliche oder künstlich erzeugte Spuren<br />
der Alterung aufweist.<br />
Photovoltaik<br />
Umwandlung von Lichtenergie in elektrische<br />
Energie mittels Solarzellen.<br />
Polyurethan-Hartschaum<br />
(PUR / PIR)<br />
Hoch isolierender Baustoff auf Basis des<br />
Kunststoffs Polyurethan. Damit lassen sich<br />
besonders dämmstarke, dabei schmale und<br />
wenig Raum verbrauchende Bauplatten für<br />
den Innen- wie für den Außenbereich herstellen.<br />
Polyurethan-Hartschaumplatten wirken<br />
klimaregulierend sowie schimmel- und<br />
fäulnisresistent.<br />
Porenbeton / Leichtbeton<br />
Mauer- und <strong>Dach</strong>steine aus diesem mineralischen<br />
Baustoff sind besonders leicht<br />
und hoch wärmespeichernd durch Millionen<br />
kleinster Luftporen, dabei trotzdem extrem<br />
fest, robust und brandsicher. Vorteil:<br />
Elemente aus Porenbeton lassen sich leicht<br />
zuschneiden – für viele Einsätze besonders<br />
im Innenbereich.<br />
Putz<br />
Endbeschichtung auf Wänden und <strong>Fassade</strong>n,<br />
oft aus mehreren Lagen aufgebaut. Ein<br />
Unterputz wird direkt auf das Mauerwerk<br />
aufgetragen, um Unebenheiten auszugleichen.<br />
Darauf kommt der Oberputz. Unterund<br />
Oberputz schützen das Mauerwerk vor<br />
Witterungseinflüssen.<br />
Rückstausicherung<br />
Vorrichtung in der Flächen- und Kellerentwässerung,<br />
die verhindert, dass – etwa nach<br />
einem Sturzregen – zurückdrängendes Wasser<br />
aus der Kanalisation aufs Grundstück<br />
oder in den Keller zurückflutet.<br />
Silikon- / Silikonharzputz<br />
Hoch witterungsbeständige Putze auf organischer<br />
Bindemittel-Basis. Ihre vielen winzigen<br />
Hohlräume bilden eine extrem große Oberfläche<br />
mit vielen Vertiefungen und Poren<br />
bilden. So kann sich aufliegende Feuchtigkeit<br />
besonders schnell und großzügig verteilen,<br />
und die feine Mikrostruktur beschleunigt die<br />
Abtrocknung. Neueste Silikonputze wirken<br />
wasserabweisend und nutzen dieses Prinzip<br />
auch zur Reduktion von Oberflächenverschmutzung.<br />
Ständerwerk<br />
Bezeichnung für die dem Trockenbau zugrundliegende<br />
stabile Konstruktion aus Holz<br />
oder Metall. Ständerwerke werden ein oder<br />
beidseitig beplankt (je nachdem, ob mitten im<br />
Raum oder an Wänden, Decken oder unter<br />
Schrägen angebracht) und eventuell mit<br />
Dämmmaterial gefüllt. Ständerwerke können<br />
auch Kabel und Rohre verborgen mitführen.<br />
Souterrain<br />
Fremdwort für Unter- beziehungsweise<br />
Kellergeschoss.<br />
Thermoholz<br />
Thermisch behandeltes und dadurch<br />
chemiefrei haltbar gemachtes Holz.<br />
Trennwandfilz<br />
Material, das zur Wärmedämmung und zum<br />
Schallschutz in eine Trockenbaukonstruktion<br />
eingebracht wird.<br />
Trockenbau<br />
Methode des Innenausbaus auf Basis von<br />
Ständerwerken (s.o.) und Bauplatten.<br />
Vorteile: leichte, flexible Grundrisse und<br />
Einbauten, die keine zusätzliche Baufeuchte<br />
in die Baustelle einbringen.<br />
Unterdeckbahn<br />
Schutzfolie unter der <strong>Dach</strong>eindeckung, die<br />
verhindert, dass Regen und Flugschnee in<br />
die darunterliegende Wärmedämmebene eindringen.<br />
Auch als Behelfsdeckung während<br />
der Eindeckphase geeignet.<br />
U-Wert<br />
Gibt den sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
für eine Gebäudehülle<br />
beziehungsweise ein Bauteil in Watt/m 2 K an.<br />
Entscheidender Kennwert für die Wärmedämmleistung<br />
der betreffenden Fläche bzw.<br />
des Elements.<br />
Ökologie & Gesundheit Fachbegriffe (Dämmmaterialien)<br />
kurz erklärt<br />
Seite 57
Von A bis Z<br />
Fachbegriffe kurz erklärt<br />
Vergrauungslasur<br />
Schutz- und Pflegebeschichtung auf Holz, die<br />
den natürlichen Alterungsprozess des Materials<br />
vorwegnimmt bzw. dafür sorgt, dass sich<br />
dieser Prozess gleichmäßig an allen Stellen<br />
einer <strong>Fassade</strong> vollzieht.<br />
Vorgehängte <strong>Fassade</strong><br />
Siehe Hinterlüftung.<br />
Vormauerziegel<br />
Besonders witterungsbeständige Bausteine,<br />
die als erste Schicht eines zweischaligen<br />
Mauerwerks mit Kerndämmung verwendet<br />
werden. Siehe auch Klinker.<br />
Wärmebrücke<br />
Bereiche oder Punkte im Gebäude, wo Kalt<br />
direkt auf Warm trifft, die Wärme also schneller<br />
durchs Bauteil wandert als in den umliegenden<br />
Bereichen. Gefahr: Dort kann sich Kondenswasser<br />
bilden, das z. B. die angrenzende<br />
Dämmung durchfeuchtet, wodurch die<br />
Wärmedämmleistung des gesamten Bauteils<br />
geschwächt wird. Wärmebrücken findet man<br />
an Fenstern, Rollladenkästen, Mörtelfugen<br />
oder Betonelementen in Verbindung mit dem<br />
Mauerwerk.<br />
Wärmedämmverbundsystem<br />
(WDVS)<br />
Auch Vollwärmeschutz genannt – aus einer<br />
Kombination verschiedener Einzelprodukte<br />
bestehendes Dämmsystem mit einem Kern<br />
aus Holzfaser-, Hartschaum-, Stein-, Glasoder<br />
Mineralwolle-Dämmplatten beziehungsweise<br />
-matten. Ein abschließender Oberputz<br />
optimiert den Wirkungsgrad der Dämmung<br />
und schützt die gesamte <strong>Fassade</strong> vor Witterungseinflüssen.<br />
Übrigens: Ein WDVS bietet<br />
auch einen wirksamen Schutz gegen die<br />
sommerliche Hitze.<br />
Wärmedurchgangskoeffizient<br />
Siehe U-Wert.<br />
XPS-Hartschaum<br />
XPS steht für extrudierten Polystyrol-Hartschaum.<br />
Nach diesem speziellen Verfahren<br />
produzierte Hartschaumplatten bewähren<br />
sich an Abertausenden WDVS-<strong>Fassade</strong>n,<br />
denn sie verbinden Druckfestigkeit mit besten<br />
Dämmeigenschaften – und das bereits ab<br />
20 mm Plattenstärke. Auch dort, wo starker<br />
Druck und Feuchtigkeit zusammenwirken –<br />
rund um Fundamentplatte und Kellerwänden –<br />
kommen XPS-Hartschaumplatten in dämmender<br />
und abdichtender Funktion zum Einsatz.<br />
Ziegelstein<br />
Naturprodukt aus gebranntem Ton als Pflaster-,<br />
Baustein und <strong>Dach</strong>ziegel, extrem druckfest,<br />
robust und mit guten wohnklimatischen<br />
Eigenschaften. Als Baustein mit Füllung aus<br />
Perlit oder Mineralwolle hoch dämmwirksam.<br />
Zwischensparrendämmung<br />
Bezeichnung für die Dämmung eines <strong>Dach</strong>es<br />
von innen, bei der das Dämmmaterial (meist<br />
leicht zu verarbeitende Filze) zwischen die<br />
<strong>Dach</strong>sparren eingebracht beziehungsweise<br />
eingeklemmt wird. Eine zusätzliche abschließende<br />
Dämmung "unter den Sparren"<br />
hilft, die Dämm ergebnisse zusätzlich zu<br />
verbessern.<br />
4<br />
9<br />
8<br />
1. Hauptdachfläche<br />
2. Walmdachfläche<br />
3. Krüppelwalm<br />
4. First<br />
7. Kehle<br />
8. Verfallgrat<br />
9. Anfallspunkt<br />
10. Ortgang (Giebelkante)<br />
5. Traufe<br />
11. Giebelwand<br />
9<br />
14<br />
6. Grat<br />
12. <strong>Dach</strong>fenster<br />
13. Solartechnik<br />
14. Schornstein<br />
15. <strong>Dach</strong>lüfter<br />
16. Gaube<br />
6<br />
13<br />
16<br />
1<br />
7<br />
6<br />
3<br />
15<br />
12<br />
10 11<br />
5 2<br />
5<br />
Seite 58<br />
BAUZEIT 2019 l <strong>Rohbau</strong> ▪ <strong>Dach</strong> ▪ <strong>Fassade</strong>
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
Wir sagen<br />
Danke<br />
Führend in Entwässerung<br />
natürlich besser dämmen<br />
Impressum<br />
(Stand Oktober 2018)<br />
Herausgeber:<br />
EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Auf dem Hohenstein 2 • 61231 Bad Nauheim<br />
Tel.: +49 6032 805-0 • Fax: +49 6032 805-265<br />
www.eurobaustoff.de<br />
Projektleitung:<br />
EUROBAUSTOFF<br />
Fachbereich Klassisches Marketing<br />
Konzeption / Gestaltung:<br />
die werbefreunde gmbh<br />
Vichystraße 8<br />
76646 Bruchsal<br />
www.die-werbefreunde.de<br />
Druck:<br />
PVA<br />
Industriestraße 15, 76829 Landau/Pfalz<br />
Garantie- und Haftungsausschlussklausel:<br />
Die in diesem Ratgeber gezeigten Anwendungsbeispiele und Tipps sind Richtlinien, die auf<br />
üblichen Handwerkstechniken beruhen. Alle Angaben, auch produktbezogene Informationen,<br />
basieren auf Vorgaben der Hersteller. Der Ratgeberverfasser und seine an diesem Projekt<br />
beteiligten Subunternehmer schließen jegliche Gewährleistung für die im Ratgeber gemachten<br />
Angaben aus. Für die Verwendbarkeit von Produkten zu bestimmten Zwecken sowie für das<br />
Entstehen von Schäden oder das Auftreten von Mängeln durch die hier gemachten Angaben<br />
und Tipps wird ebenfalls keine Gewährleistung übernommen. Irrtümer, Druckfehler und technische<br />
Änderungen – soweit sie dem Fortschritt dienen – vorbehalten. Fotos und Abbildungen<br />
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Nachahmung und Nachdruck, auch auszugsweise, sind nicht gestattet. EUROBAUSTOFF<br />
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aufgrund teilweise regional verschiedener Lieferanten nicht immer beschaffen. Wir bitten um<br />
Ihr Verständnis.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand:<br />
Friedberg/Hessen<br />
Ausgabe 2018<br />
Seite 59