LandYachting Magazin 2-2017

Verkehrswissen von A bis Zeilmann
Wie sichere ich die Ladung in der
Reisemobil-Garage richtig?
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In dieser Rubrik beantwortet der Verkehrsexperte und
Fahrschulinhaber Matthias Zeilmann besondere Fragen
rund um das Reisemobil und Caravan.
Ladungssicherung - Ein Sehr Wichtiges Thema
Laut Straßenverkehrsordnung muss die Ladung so
gesichert werden, dass selbst im Fall eines plötzlichen
Ausweichmanövers oder einer Vollbremsung nichts umfallen
oder herabstürzen kann. Was bedeutet das nun für
einen Roller oder ein PKW in der Reisemobilgarage?
»Erst einmal muss man sich über die entstehenden Kräfte
klar werden. Eine Masse möchte immer ihren Bewegungszustand
einhalten, d.h. sie möchte mit ihrer Massenträgheit
»einfach weiterfahren«. Die Beschleunigung wird in g
(Einheit der Erdbeschleunigung 1 g = 9,81 m/s 2 ) angegeben.
In der Skizze kann man ablesen, welche Beschleunigungen
auf die Masse beim Bremsen oder Ausweichen
wirken. Die Ladungssicherung mit Anschlägen oder
Zurrmitteln muss in der Lage sein, die resultierenden Kräfte
aufzunehmen. Unterscheiden muss man hierbei noch
zwischen Formschluss und Kraftschluss. Bei ersterem
überträgt z.B. ein stabil verbundener Keil oder eine feste
Wand die Kraft zum Fahrzeug, bei zweiterer nur die
Reibung zwischen der verzurrten Ladung und dem Boden.
Wobei natürlich der Formschluss immer vorzuziehen ist, da
die notwendigen Zurrkräfte wesentlich geringer werden.
Welche Kräfte wirken
auf die Ladung?
Beim Überfahren Beim Überfahren von Bodenwellen, von Bodenwellen, Schlaglöchern, Schlaglöchern, durch durch
Stöße und Stöße Schwingungen und Schwingungen hebt die Ladung hebt die mit Ladung der ganzen mit der ganzen
Masse (1 g) Masse von der (1g) Ladefläche von der Ladefläche ab. ab.
Die Massenkraft (F) der
Ladung ist beim Bremsen
das 0,8-fache oder (0,8 g) 80% oder
der 80% Masse. der Masse.
Beim Anfahren oder Beschleunigen weigert
sich die Ladung mit einer Kraft von 0,5 g g
oder 50% der Masse mitzufahren.
RECHENBEISPIEL: Roller (100 kg)
Kraft nach vorne: 100 kg x 9,81 m/s 2 x 0,8 =
ger. 800 N = 80 daN (Die Kraft, die 80 kg erzeugt)
Kraft zur Seite und beim Anfahren:
100 kg x 9,81 m/s 2 x 0,5 =
ger. 500 N = 50 daN
Kraft nach oben (Aufschaukeln):
100 kg x 9,81 m/s 2 x 1,0 =
ger. 1000 N = 100 daN
Mit einer Standardratsche lassen sich 250-350 daN
Vorspannkraft erzeugen
In In einer Kurve wirkt die Fliehkraft Fliegkraft mit 0,5 0,5 g
oder 50% auf die Masse und will sie von der
Ladefläche ziehen
Wichtig ist es, die maximale Belastung der Zurrgurte und
der Zurrösen zu beachten und auch den Winkel, in dem die
Gurte verlaufen - einfach gesagt: Je flacher der Winkel der
Gurte, desto höher die erforderliche Zurrkraft. Auf den
Gurten ist immer die maximal zulässige Kraft in daN
angegeben«.
Vielen Dank Matthias. Weitere Ausführungen und genaue
Formeln zur Berechnung finden sich unter:
www.landyachting.de/bonusladungssicherung
Mehr zur Fahrschule oder zu Fahrtrainings unter:
www.reisemobile-fahren.de
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