Programmheft 2018
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Land<br />
China<br />
City Scene<br />
Kaum ein Land bleibt europäischen Kurzfilmfestivals so fern wie<br />
China. Die Distributionswege sind schwierig, Kurzfilmfestivals und Onlinesichtungsportale<br />
quasi nicht vorhanden. Anders als die chinesische<br />
Videokunst, die dank der üblichen Weltkunstschauen international zur<br />
Kenntnis genommen wird, ist der chinesische Kurzfilm fast unsichtbar.<br />
Nur wenige Kuratoren und Kuratorinnen haben Möglichkeit, Expertise<br />
und Erfahrung, das Land zu bereisen, nach aktuellen Kurzfilmen zu<br />
durchstreifen und auch widerständige, subkulturelle Strömungen aufzuspüren.<br />
Umso stolzer sind wir, in diesem Jahr mit Fei Zhou eine Expertin gewonnen<br />
zu haben, die sich schon lang mit der dortigen Filmkunstszene befasst<br />
und zudem selbst als Video- und Medienkünstlerin arbeitet. Zhou<br />
hat für uns in zwei Programmen aktuelle chinesische Filmproduktionen<br />
und Videokunstarbeiten versammelt. Und man sieht in und an ihnen,<br />
wie komplex und polyphon der filmkünstlerische Umgang mit den jüngeren<br />
politischen und kulturellen Metamorphosen ausfällt. Immerhin katapultierte<br />
Chinas ökonomischer Wandel Millionen Menschen in völlig<br />
veränderte Lebensumstände. Die dosierten und primär wirtschaftlichen<br />
Öffnungen zum Westen Ende des letzten Jahrhunderts ließen auch US-<br />
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