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ROKPA Times November 2018 – Mit ROKPA in die Unabhängigkeit

Unser Magazin „ROKPA Times“ erscheint mehrmals pro Jahr und berichtet ausführlich über aktuelle und geplante ROKPA Projekte in Nepal, Simbabwe und Südafrika.

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TIBETISCHE GEBIETE CHINAS<br />

<strong>ROKPA</strong>s Hilfe<br />

trägt Früchte<br />

Als Waisen und Halbwaisen kamen sie 1993 an <strong>die</strong> <strong>ROKPA</strong> Schule für Tibetische<br />

Mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> Yushu und bildeten <strong>die</strong> erste von <strong>ROKPA</strong> unterstützte Klasse.<br />

Damals waren sie selbst auf Hilfe angewiesen. Jetzt, 25 Jahre später, s<strong>in</strong>d 47 der<br />

ehemaligen Stu<strong>die</strong>renden praktizierende Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte, <strong>die</strong> anderen helfen.<br />

Im Juli <strong>2018</strong> f<strong>in</strong>det zum 25-jährigen Jubiläum e<strong>in</strong> Klassentreffen statt. Als erste<br />

Englischlehrer<strong>in</strong> der Klasse <strong>–</strong> 1995 verbrachte ich als Freiwillige 6 Monate an der<br />

Schule <strong>–</strong> war ich ebenfalls e<strong>in</strong>geladen. „Da wir jetzt als Ärzte im ganzen Landkreis<br />

praktizieren, gibt es nicht viele Gelegenheiten, sich zu treffen“, erzählt mir Droni.<br />

„Aber wir haben e<strong>in</strong>e Social-Media-Gruppe und nutzen <strong>die</strong>se, um <strong>in</strong> Kontakt zu<br />

bleiben <strong>–</strong> wir s<strong>in</strong>d immer noch wie Brüder und Schwestern.“<br />

Als ich jetzt zusammen mit den 48 Absolventen der ersten Stunde <strong>die</strong>se Schule<br />

besuche, ist es sehr bewegend, den tiefgreifenden Wandel der Bed<strong>in</strong>gungen mitzuerleben:<br />

Von den damaligen Lehmhütten mit kaputten Fenstern, ständig unterbrochener<br />

Elektrizität und fehlendem fliessenden Wasser ist heute nichts mehr zu sehen.<br />

Es herrschen verhältnismässig moderne Bed<strong>in</strong>gungen. Nach dem verheerenden<br />

Erdbeben <strong>in</strong> Yushu <strong>in</strong> 2010 hat der ch<strong>in</strong>esische Staat <strong>die</strong> Stadt völlig neu aufgebaut,<br />

modernste Gebäude prägen das Bild der Stadt. Und doch s<strong>in</strong>d viele K<strong>in</strong>der immer<br />

noch Waisenk<strong>in</strong>der, mit den gleichen schüchternen, wertschätzenden, neugierigen<br />

Gesichtsausdrücken <strong>–</strong> nur mit besserer Kleidung. Derzeit s<strong>in</strong>d an der Schule<br />

476 Internatsschüler <strong>–</strong> gemäss e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>barung s<strong>in</strong>d jährlich 90 Plätze für Waisenk<strong>in</strong>der<br />

aus den 45 Dörfern der Präfektur Yushu reserviert.<br />

Viele der Gruppe ehemaliger Stu<strong>die</strong>render s<strong>in</strong>d mittlerweile Eltern von K<strong>in</strong>dern, <strong>die</strong><br />

das gleiche Alter erreicht haben, wie sie selbst, als sie <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>ROKPA</strong> Schule aufgenommen<br />

wurden. Es ist offensichtlich, dass <strong>die</strong> wunderbare Hilfe, <strong>die</strong> sie damals<br />

empfangen haben, jetzt von <strong>die</strong>sen Absolventen weitergegeben wird, um vielen anderen<br />

zu helfen. Sie können nicht nur ihre Patienten versorgen, sondern auch ihre Grossfamilien<br />

und andere unterstützen, <strong>die</strong> nicht <strong>die</strong> gleichen Möglichkeiten hatten wie sie.<br />

Bericht von Diana Dodd<br />

Solidarität<br />

mit Tsündru<br />

Tsündru ist <strong>die</strong> E<strong>in</strong>zige der Klasse,<br />

<strong>die</strong> heute nicht als Ärzt<strong>in</strong> tätig ist.<br />

Vor 8 Jahren verunfallte sie schwer<br />

und überlebte nur knapp <strong>–</strong> sie ist<br />

seither querschnittgelähmt und<br />

musste unzählige Male operiert<br />

werden. Diese Behandlungen<br />

wurden von grosszügigen <strong>ROKPA</strong><br />

Spendenden f<strong>in</strong>anziert.<br />

Auch Tsündru ist nach wie vor eng<br />

verbunden mit ihren ehemaligen<br />

Klassenkameraden und nahm am<br />

Klassentreffen ebenfalls teil.<br />

Die Klasse legt jährlich Geld für<br />

ihre mediz<strong>in</strong>ischen Ausgaben<br />

zusammen <strong>–</strong> <strong>die</strong>ses Jahr waren<br />

es über 1’500 Franken, <strong>die</strong> so<br />

zusammengekommen s<strong>in</strong>d.<br />

Tsündru (vorne) mit ihrer<br />

Mutter und zwei Brüdern.<br />

Fotos: © Diana Dodd, Lea Wyler<br />

Diese Waisenk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Yushu sahen<br />

<strong>in</strong> Akong R<strong>in</strong>poche ihren Vater und<br />

Beschützer.<br />

Jetzt, nach 25 Jahren, fühlen sie sich<br />

immer noch als Geschwister, welche nun<br />

selber helfen, wo Hilfe gebraucht wird.<br />

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