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ROKPA TIMES

Akong Rinpoche Memorial Center:

Das neue ROKPA Berufsbildungszentrum in Nepal

Jahresbericht 2017

No. 2 / Juni 2018 / Jahrgang 38


Editorial

Liebe ROKPA Freundinnen, liebe ROKPA Freunde

Ein bewegtes Jahr liegt hinter uns.

Lea Wyler mit Dr. Akong Tulku Rinpoche.

Unser Neubauprojekt in Nepal, das „Akong Rinpoche Memorial

Center“, konnte 2017 entscheidend vorangetrieben werden.

Viele gescheite Köpfe und fleissige Hände machten es möglich,

dass das Mehrzweckgebäude nach zweijähriger Bauphase am

4. März 2018 plangemäss eröffnet werden konnte.

Die Eröffnung war nicht nur ein Fest des Neuanfangs, sondern

auch des Wiedersehens: Pema, ein ehemaliges ROKPA Kind, das

heute in Holland lebt, überraschte beispielsweise seine Familie

mit einem Besuch. Die Freude seiner Eltern, extra aus dem

fernen Dolpo angereist, war unbeschreiblich gross. Auch drei

seiner Schwestern (ebenfalls ROKPA Kids) waren da und konnten

ihren Bruder nach langer Zeit wieder in die Arme schliessen.

Es sind solche Momente des Glücks, die mich auch durch die

schwierigen Zeiten meiner Arbeit tragen.

So ist es besonders schwierig für mich, Ihnen heute mitteilen

zu müssen, dass ROKPA die Projektarbeit in den tibetischen

Gebieten Chinas vorläufig nicht mehr weiterführen kann.

Während Jahrzehnten habe ich mit ROKPA Mitgründer Dr. Akong

Tulku Rinpoche unsere Projekte persönlich vor Ort aufgebaut

und überprüft. Auch nach seinem tragischen Tod habe ich

diese Arbeit mit meinem lokalen Projektteam weitergeführt.

Leider lassen die aktuellen Umstände in den tibetischen Gebieten

Chinas dies derzeit nicht mehr zu. Über die mögliche

Weiterverwendung der gesammelten Gelder für diese Projekte

werden wir selbstverständlich baldmöglichst informieren bzw.

das Gespräch mit Ihnen suchen. Ich bin Ihnen dankbar, wenn Sie

auch in dieser herausfordernden Zeit zu uns halten.

Erfreulicherweise blieben unsere weiteren Projekte von Turbulenzen

verschont. In Nepal blühen unsere beiden ROKPA Social

Businesses, das Guest House und die Frauenwerkstatt, von Jahr

zu Jahr mehr auf. Und im Kinderhaus konnten wir soeben drei

neuen Strassenkindern ein Zuhause schenken. Ebenfalls mit

Freude blicke ich auf unsere Projekte in Afrika. Engagiertes

Personal sowie zahlreiche Freiwillige leisten in Simbabwe und

Südafrika beeindruckende Arbeit zugunsten der Ärmsten.

INHALT

Editorial 2

Optimistischer Blick in die Zukunft 3

Ein Meilenstein für ROKPA 4

Vom Kindergarten bis zum Schulabschluss 5

Gesundheit und Pflege der Ärmsten 6

Dhal und Biogemüse stillen den Hunger 7

ROKPA in Zahlen 8 – 9

So können Sie helfen 10

ROKPA Geschäftsstelle / ROKPA Netzwerk 11

So wirkt Ihre Spende 12

Vorstand ROKPA INTERNATIONAL

Lea Wyler, Präsidentin und Mitgründerin /

Peter Fanconi, Vize-Präsident /

Lama Yeshe Losal Rinpoche / Gelong Thubten /

Andreas Vollenweider

Impressum

Redaktion: Corinna Biasiutti / Melanie Ewing /

Caterina Meier-Pfister / Thomas Stettler / Tina Zaugg

Lektorat: Liane Brand (www.lianebrand.ch)

Grafik: Renée Reust

Titelbild: © Corinna Biasiutti

Text: © ROKPA INTERNATIONAL

Auflage: 6.900 Exemplare

Für Ihre treue Unterstützung danke ich Ihnen, liebe Spenderinnen

und Spender, von ganzem Herzen.

Ihre

Lea Wyler

Mitgründerin und Präsidentin ROKPA INTERNATIONAL

Foto: © Lea Wyler

Gedruckt auf Recycling-Papier, hergestellt nach

Vorgaben von „Der blaue Engel“.


Atemberaubende Aussicht für Gäste des ROKPA Guest House:

Dachterrasse mit Blick auf die Stupa von Boudha.

Optimistischer Blick in die Zukunft

ROKPA kann optimistisch in die Zukunft blicken. 2017 war

ein Jahr voller Herausforderungen: Neben der Realisierung und

Planung laufender Projekte stand die Eröffnung unseres

Berufsbildungszentrums in Nepal im Vordergrund. Mit Blick in

die Zukunft werden wir vermehrt auch Projekte in Zusammenarbeit

mit Partnerorganisationen angehen.

Anspruchsvolles Jahr für ROKPA

2017 war ein herausforderndes Jahr für ROKPA. Die Projektauszahlungen

in den tibetischen Gebieten Chinas waren aus

verschiedenen Gründen nicht möglich. Damit sind im Vergleich

zum Vorjahr die Projektausgaben um 45% zurückgegangen.

Da die Arbeit in den tibetischen Gebieten Chinas bis auf Weiteres

nicht fortgeführt werden kann, legt ROKPA das Augenmerk

in Zukunft auf andere wichtige Projekte in den verschiedenen

Projektländern.

Die Spendeneinnahmen sind, angesichts der zunehmenden

Konkurrenz auf dem Spendenmarkt, im Vergleich mit

den Vorjahren gesunken. Wichtigste Geldgeber von ROKPA

bleiben Private und Stiftungen. Erfreulich ist: Bei den Privatspenden

konnten wir das Spendenniveau halten.

Neue Projekte und Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen

Die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wird immer

wichtiger. Nicht nur beim neuen Berufsbildungs-Projekt, wo die

Kandidatensuche mit lokalen Hilfswerken koordiniert wurde,

auch in ländlichen Gegenden Nepals arbeitet ROKPA in mehreren

neuen Projekten eng mit lokalen Partnern zusammen. Ein Beispiel

ist das Wasserprojekt in Simthali, welches die seit dem Erdbeben

von 2015 prekäre Wasserversorgung verbessert. Das Projekt

wurde zusammen mit Ram Hari, ehemaliges ROKPA Kind und

heute selbst Leiter eines Kinderheims, durchgeführt. Weitere

Projekte mit Partnern sind in Planung. Mit solchen gemeinsamen

Projekten können Synergien genutzt und Ressourcen optimal

eingesetzt werden.

2018 dürfen wir optimistisch und voller Zuversicht angehen.

Vielen Dank, dass Sie ROKPA auf diesem Weg begleiten und

unterstützen. Nur gemeinsam mit Ihnen sind wir in der Lage,

Leid zu lindern und Hoffnung keimen zu lassen.

Peter Fanconi

Vize-Präsident ROKPA INTERNATIONAL

Foto: © Robert Bösch

Das Jahr hat mit der Eröffnung des neuen Berufsbildungszentrums

glänzend angefangen. Mittlerweile haben die Ausbildungskurse in

der Hotellerie begonnen und der Start der Textilfach-Kurse steht

kurz bevor. Fast 50 Jugendliche und Frauen erhalten hier das Rüstzeug

für ihren erfolgreichen (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt.

3


Hinterste Reihe v.l.n.r.:

Christian Jott Jenny (ROKPA Freund),

Corinna Biasiutti (ROKPA Geschäftsleiterin),

Lea Wyler (ROKPA Mitgründerin und

Präsidentin), Andreas Vollenweider (ROKPA

Vorstandsmitglied), I. E. Elisabeth von

Capeller (Schweizer Botschafterin in Nepal),

Dr. Andreas Bär (ROKPA Unterstützer),

Peter Fanconi (ROKPA Vize-Präsident),

Dr. iur. Christian Wenger (Mitglied ROKPA

Patronatskomitee).

Zusammen mit Ehrengästen aus dem In- und Ausland feierten Lea Wyler und die ROKPA Kids am

4. März 2018 die Eröffnung des neuen Berufsbildungszentrums in Kathmandu.

Ein Meilenstein

für ROKPA

2017 stand ganz im Zeichen des neuen ROKPA Berufsbildungszentrums

in Kathmandu, dem Akong Rinpoche

Memorial Center (ARMC). Es vereint die Kernanliegen

von ROKPA und ihrer Gründer. Der Zugang zu

Bildung für benachteiligte Menschen ist dabei zentral.

Ein spezielles Augenmerk gilt den schwächsten

Gliedern der Gesellschaft: Kindern und Jugendlichen

sowie Frauen.

Ab 2018 sollen im ARMC benachteiligte Jugendliche eine

Ausbildung im Hotelfach erhalten, Frauen aus ärmsten Verhältnissen

ihrerseits zu Textilfachfrauen werden. Im Kellergeschoss

ist ein kleines aber feines Kulturzentrum entstanden, welches –

ganz im Sinne der ROKPA Mitgründerin und ehemaligen Schauspielerin

Lea Wyler – Raum bieten soll für Kreativität, Filmvorführungen,

Tanztheater und weitere musische Aktivitäten.

Das zweite Baujahr des ROKPA Grossprojektes war äusserst

intensiv. Dank der Grosszügigkeit unserer Spendenden sowie

grossem persönlichem Engagement der Projektverantwortlichen

gelang es aber, auch die neuen Guest House-Zimmer just auf

die Eröffnungsfeierlichkeiten Anfang März 2018 hin bezugsbereit

zu haben. Die aus dem In- und Ausland angereisten Gäste

wurden von Lea Wyler, dem ROKPA Team vor Ort sowie der

fröhlichen ROKPA Kinderschar liebevoll betreut.

Petra Kathmann

Präsidentin Dieter

Kathmann Stiftung

Andreas

Vollenweider

Musiker und ROKPA

Vorstandsmitglied

Dr. Andreas Bär

ROKPA Unterstützer

Das neue ROKPA Berufsbildungszentrum

eröffnet Chancen: Den Weg in ein

besseres Leben finden, während der

Ausbildung zum reibungslosen Betrieb

des Guest Houses beitragen und anderen

ein Vorbild sein – nachhaltige Hilfe,

die sich auch in den vielen glücklichen

Gesichtern vor Ort manifestiert.

Seit bald vierzig Jahren wirkt ROKPA als

verlängerter Arm einer grossen Zahl

grosszügiger Menschen, deren Treue uns

sehr kostbar ist. Viele Lebensgeschichten,

die einst von Verzweiflung und bitterster

Not erzählten, konnten so neu geschrieben

werden. Es wurden Geschichten

von Hoffnung, von Perspektive und vom

Pendel des Gebens und Nehmens.

ROKPAs Erfolg vor Ort zeigt sich im

Strahlen der Kinder – ich bin beeindruckt,

was ein Mensch bewirken

kann in dieser Welt.

Fotos: © Dr. Andreas Bär, Robert Bösch, Petra Kathmann

4


Im ROKPA Kinderhaus lebten im 2017

Kinder und junge Erwachsene im Alter von 6 bis 28 Jahren.

Vom Kindergarten bis zum Schulabschluss

Fotos: © Robert Bösch, Lea Wyler

Im Berichtsjahr waren in Nepal neben den 60 Kindern im

ROKPA Kinderhaus zusätzlich 77 benachteiligte Kinder

und Jugendliche mit der Unterstützung von ROKPA in

Ausbildung. Das Credo von ROKPA ist, die Kinder langjährig

zu unterstützen. So sind sie und ihre Eltern vom Druck

der ständigen Geldknappheit befreit, die durch die

anfallenden Schulgebühren entsteht.

Neu unterstützt werden seit 2017 die Brüder Kamal und Bimal.

Ihre Mutter starb im Vorjahr an Herzversagen, der Vater heiratete

daraufhin eine andere Frau und will von seinen Söhnen nichts

mehr wissen. Der 6-jährige Kamal besucht den Kindergarten, der

ein Jahr jüngere Bimal wird in einer Krippe betreut. Die beiden

wohnen in einem Kinderheim etwas ausserhalb von Kathmandu.

ROKPA übernimmt ihre Krippen- und Kindergartengebühren sowie

einen Teil der Verpflegungskosten.

Die 11-jährige Yangzom Butee stammt aus einem kleinen, sehr

abgelegenen Dorf. Ihre Eltern sind Bauern, die sich nicht leisten

können, ihre Tochter in die Primarschule zu schicken. ROKPA

bezahlt deshalb für Yangzom Butee seit 2016 die Schulgebühren,

Bücher und Schreibutensilien sowie ihre Schuluniform.

Perspektiven für Kinder

ROKPA Kinderhaus, Nepal

■ 4 neue Kinder sind 2017 ins

Kinderhaus eingezogen: Bibisha,

Saiman, Sanobhai und Simran.

Simran ist bereits 15 – ihre Mutter

starb vor acht Jahren, danach

lebte sie in einem Kinderheim in

der Nähe von Kathmandu. Dieses musste sie jedoch nach

Abschluss der obligatorischen Schulzeit verlassen.

Heute kann sie dank ROKPA eine weiterführende Schule

besuchen. Bibisha und Saiman sind 7, Sanobhai 10 Jahre

alt. Alle haben sich gut eingelebt und wurden von ihren

neuen Brüdern und Schwestern herzlich in die ROKPA

Familie aufgenommen.

ROKPA Chitungwiza Center, Simbabwe

■ Ein Ziel dieses Projektes ist es,

Kindern mit Behinderung geeignete

Therapien anzubieten, die ihre Selbständigkeit

fördern und dadurch

ihre Lebensqualität verbessern.

Begünstigt werden monatlich rund

35 Kinder sowie deren Betreuungspersonen in Chitungwiza,

einem einkommensschwachen Vorort von Harare.

5


Im medizinischen Ambulatorium in Nepal konnten im Winter 2017/2018 dank freiwilligem

Medizinpersonal über 660 kostenlose Behandlungen durchgeführt werden.

Gesundheit und Pflege der Ärmsten

In den ROKPA Projektländern ist die medizinische

Versorgung für viele armutsbetroffene Menschen ein

unbezahlbarer Luxus. Daher setzt sich ROKPA seit

Jahren dafür ein, dass kranke und verunfallte Menschen

in Not medizinische Betreuung erhalten.

Finanzielle Unterstützung für medizinische

Behandlungen, Nepal

In Nepal unterstützt ROKPA leidgeprüfte

Menschen mit gesundheitlichen Problemen

auch finanziell. Wie zum Beispiel die

50-jährige Kumari: Sie ist Mutter von drei

Kindern und ihr Mann hat sie vor langer

Zeit verlassen. Im Erdbeben von 2015

erlitt Kumari eine schwere Kopfverletzung und musste operiert

werden. Einen Monat verbrachte sie auf der Intensivstation.

Auch nach der Entlassung aus dem Spital ist sie weiterhin auf

medizinische Behandlung angewiesen, sonst droht ihr eine

halbseitige Körperlähmung. Um dem entgegenzuwirken, erhält

sie von ROKPA regelmässige Zahlungen für dringendst benötigte

Medikamente.

Nothilfe über das Drop-In Center, Simbabwe

Über 90% der Menschen in Simbabwe

sind arbeitslos, die Not ist gross.

So erstaunt es nicht, dass das ROKPA

Drop-In Center in Harare im vergangenen

Jahr für mehr als 1’800 Menschen

medizinische Nothilfe leistete. Shayne ist

einer von ihnen. Bei seiner Geburt bekam der kleine Junge nicht

genügend Sauerstoff und ein Hirnschaden wurde diagnostiziert.

Heute ist Shayne eineinhalb Jahre alt und kann nicht ohne Hilfe

sitzen. Immer wieder wird er von Krämpfen geplagt. ROKPA hat

einen Teil der Kosten für das verschriebene Epilepsie-Medikament

übernommen.

Im Einsatz für Frauen

■ In Zusammenarbeit mit der NGO

Be Artsy wurde im vergangenen

Jahr das Projekt „Rato Baltin“

lanciert, das sich gegen die Diskriminierung

von Frauen während ihrer

Menstruation einsetzt. In vier

abgelegenen Gemeinden in West-Nepal konnten mehr als

1’000 Menschen für das Thema sensibilisiert werden.

Ausserdem erhielten über 250 junge Frauen Menstruationstassen,

welche ihnen eine bessere Hygiene ermöglichen.

Fotos: © Christoph Däppen, Clara Garcia Ortés, ROKPA Simbabwe, Tal Siano

6


In der ROKPA Gassenküche in Kathmandu werden morgens Tee und Brötchen ausgegeben.

Dhal und Biogemüse stillen den Hunger

Fotos: © Marius Hamann, Ram Hari Khadka

Mit Ernährungsprojekten verbessert ROKPA die Lebensumstände

armutsbetroffener Menschen unmittelbar –

sei es mit dem Betrieb von Gassenküchen oder mit der

Förderung nachhaltigen Gartenbaus.

Gassenküche, Nepal

In der Gassenküche in Kathmandu konnten im Berichtsjahr in

den kalten Wintermonaten wiederum gut 600 Menschen täglich

ein Frühstück und am Mittag eine warme Mahlzeit zu sich

nehmen. Neu sind für die Nahrungsausgabe nicht mehr Freiwillige

aus dem Ausland, sondern nepalesische Frauen zuständig.

Diese können so ein Einkommen für sich und ihre Familie

verdienen. Die langjährige freiwillige Leiterin der Gassenküche,

Margrit Stahel, will mit diesem Schritt das Projekt noch stärker

lokal verankern und ist sehr zufrieden mit der Arbeit der Frauen:

„Sie machen einen hervorragenden Job und sind immer

fröhlich und aufgestellt.“

Im medizinischen Ambulatorium, welches Teil der Gassenküche

ist, behandelten freiwillige Ärztinnen und Krankenpfleger

wöchentlich rund 50 Menschen.

Tikologo Biolandbau, Südafrika

Das Hauptziel des Tikologo-Permakultur Projekts ist der Aufbau

und die Weiterentwicklung einer ökologisch-landwirtschaftlichen

Schulungsanlage. Die Menschen sollen verstehen, wie man

gesunde, biologische Lebensmittel produziert und dabei Regeln

anwendet, die Mensch und Umwelt zugutekommen. Sie lernen,

sich mit Gemüse- und Heilkräuteranbau selbst zu versorgen,

um dann ihren Nachbarn und weiteren Bevölkerungsgruppen das

Wissen weiterzugeben.

2017 konnte hier neu ein Lernender im nachhaltigen Gartenbau

ausgebildet werden. Ausserdem wurde das Trainingszentrum

renoviert – hier können nun bis zu 10 Studenten, Freiwillige und

Besucher beherbergt werden. Die Anbaufläche wurde von

180 auf 320 Quadratmeter vergrössert.

Wasserprojekt Simthali, Nepal

■ Seit dem verheerenden Erdbeben

im Jahr 2015 war die Wasserversorgung

in Simthali, einer abgelegenen

Bergregion östlich von

Kathmandu, prekär. Nach der

Naturkatastrophe waren 98% der

Häuser kollabiert oder dermassen beschädigt, dass sie

abgerissen werden mussten. In Zusammenarbeit mit dem

ehemaligen ROKPA Schützling Ram Hari hat ROKPA

deshalb vor Ort ein Projekt durchgeführt, das über 200

Einwohner sowie 170 Kinder einer lokalen Schule mit

sauberem Wasser versorgt. Mit den neuen Wasserleitungen

kann die Gesundheitssituation der Bevölkerung und der

Schulkinder deutlich und nachhaltig verbessert werden.

7


ROKPA in Zahlen

Projektausgaben nach Schwerpunkten

Diese Grafik zeigt die finanzielle Gewichtung der Hauptthemen in

der Arbeit von ROKPA in allen Projektländern für das Jahr 2017.

ROKPAs finanzintensivstes Projekt im Berichtsjahr war die Baufortsetzung

des neuen Mehrzweckgebäudes, des Akong Rinpoche

Memorial Centers, in Kathmandu/Nepal. Das neue Gebäude

ist zu einem beträchtlichen Teil dem Thema Bildung gewidmet,

wird in der Grafik aber separat ausgewiesen. Das Wegfallen der

Projektausgaben in den tibetischen Gebieten Chinas führte zu

einem markanten Rückgang beim Anteil Bildung, und zwar von

37% im Vorjahr, auf 14% im 2017.

Auch bei den Ausgaben für die medizinische Versorgung und

die Ernährung haben die fehlenden Zahlungen in den tibetischen

Gebieten Chinas zu einer rückläufigen Entwicklung geführt.

Im Anteil „Andere“ wurden all jene Projekte berücksichtigt,

welche nicht klar einem Schwerpunktthema zugeordnet werden

können. Dazu gehören etwa die Unterstützung für kulturelle

Anliegen oder Lebensunterhaltskosten individueller Begünstigter.

Der Projektbegleitaufwand umfasst ausschliesslich Kosten,

welche sich auf mehrere Projekte verteilen.

5 %

Andere

11 %

Projektbegleitaufwand

4 %

Wiederaufbau Nepal

2 %

Ernährung

60 %

Akong Rinpoche

Memorial Center

14 %

Bildung

4 %

Medizinische Versorgung

Total Projektausgaben (100%):

CHF 1’064’542 / Vorjahr: CHF 1’959’013

Anzahl Projekte * :

19 / Vorjahr: 88

*

Die Anzahl Projekte ist im Vergleich zum Vorjahr markant

gesunken. Dies erklärt sich dadurch, dass 2017 keine Zahlungen

an die fast 70 ROKPA Projekte in den tibetischen Gebieten Chinas

getätigt werden konnten.

Projektausgaben nach Zielgruppen

ROKPA legt ein spezielles Augenmerk auf die Stärkung von

benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie von Frauen.

So wurden im 2017 rund 35% aller Projektausgaben zu Gunsten

von Kindern und Jugendlichen eingesetzt und knapp 30% für

Projekte mit weiblichen Begünstigten.

8


Mittelherkunft

Privatspendende und Stiftungen waren mit über 70% der

Spendeneinnahmen weiterhin die Hauptquellen für die Finanzierung

der ROKPA Projekte. Auch das internationale ROKPA

Netzwerk trug rund einen Fünftel des Spendenvolumens bei.

Die Spendeneinnahmen sind im 2017 im Vergleich zum Vorjahr

deutlich zurückgegangen, was unter anderem mit der verstärkten

Konkurrenz im Spendenmarkt und dem Rückgang von verfügbaren

Mitteln bei Vergabeinstitutionen erklärt werden kann.

Diese Tendenz war auch im internationalen Netzwerk klar spürbar.

41 % Private

21 % Netzwerk weltweit

4 % Firmen

1 % Kirchgemeinden

2 % Öffentliche Hand

31 % Stiftungen

Total Betriebsertrag (100%)

CHF 1’987’283 / Vorjahr: CHF 2’746’444

Anzahl Spendende:

2’081 / Vorjahr: 2’047

Mittelverwendung

Der Total-Aufwand für Projekte und Betrieb belief sich im 2017

auf 1’506’065 Franken (Vorjahr 2’382’285). 2017 war es

ROKPA nicht möglich, in den tibetischen Gebieten Chinas

Projektauszahlungen vorzunehmen. Dies führte zu einer beträchtlichen

Reduktion der Projektausgaben. Somit flossen nur

71% der Mittel (Vorjahr 82%) in die Projekte. Gleichzeitig

bedeutete dies eine Erhöhung des prozentualen Anteils von Kommunikation,

Mittelbeschaffung und Administration, auch wenn

die effektiven Ausgaben in diesem Bereich praktisch gleich

blieben wie im Vorjahr.

Geleistete Freiwilligenstunden

Der aufgeführte Anteil an geleisteter Freiwilligenarbeit entspricht im

2017 beachtlichen 5,9 Vollzeit-Arbeitsstellen. Im Vergleich dazu waren

es im festangestellten Team am Hauptsitz in Zürich 4,1 Vollzeitstellen.

Gerechnet mit einem Stundenansatz von 40 Franken entspricht das

Freiwilligenengagement am Hauptsitz und in der Gassenküche in Nepal

dem eindrücklichen Gegenwert von 493’280 Franken.

Da in der Gassenküche im Winter 2017/18 für die Zubereitung

der Mahlzeiten anstelle von internationalen Freiwilligen erstmals

einheimisches Hilfspersonal engagiert wurde, und dieses damit

die Möglichkeit auf ein Einkommen erhielt, sind die geleisteten

Freiwilligenstunden im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht

zurückgegangen.

Stunden

Personen

Freiwilligenarbeit am Hauptsitz

Ehrenamtliche Mitarbeit in Führungsgremien

Nicht entschädigte Überstunden von Festangestellten

Freiwilligentätigkeit in der Gassenküche in Nepal

9’746

1’936

400

250

31

5

7

3

Total

12’332

46

9


Mädchen und Frauen gehören zu den verletzlichsten Mitgliedern unserer Gesellschaft –

sie zu stärken ist ROKPA ein besonderes Anliegen.

So können Sie helfen

Es gibt viele Möglichkeiten, die Arbeit von ROKPA

zu unterstützen. Herzlichen Dank, dass Sie uns Ihr

Vertrauen und Ihr Engagement schenken!

Spende | Spenden Sie via Bank- oder Postverbindung,

via PayPal oder per SMS. Mit einer Spende für dringende ROKPA

Projekte erlauben Sie uns, Ihr Geld flexibel einzusetzen –

immer dort, wo Hilfe am meisten benötigt wird.

Projektpatenschaft | Liegt Ihnen eines unserer Schwerpunktthemen

besonders am Herzen und möchten Sie sich langfristig

engagieren? Dann ist eine ROKPA Projektpatenschaft genau das

Richtige für Sie.

Spenden zu freudigem Ereignis | Teilen Sie Ihr Glück,

indem Sie anlässlich von Geburtstagen, Jubiläen oder Hochzeiten

Spenden für ROKPA sammeln. Auf Anfrage senden wir Ihnen

gerne Informationsmaterial und Einzahlungsscheine zu.

Einkaufen und Spenden | Kaufen Sie gerne online ein?

Verbinden Sie Ihre Einkäufe im Internet mit einer Spende an

ROKPA – ohne zusätzliche Kosten für Sie! Mehr Infos finden

Sie unter www.buynhelp.ch

Machen Sie ROKPA bekannt | Sind Menschen aus Ihrem

Bekanntenkreis oder Ihre Kunden ebenfalls auf der Suche nach

einem sinnstiftenden Engagement? Gerne liefern wir Ihnen

kostenloses Informationsmaterial. Für Social Media-Fans:

Wir freuen uns, wenn Sie uns auf facebook.com/ROKPA.org

folgen und unsere Beiträge teilen.

Unternehmensspende | Unterhält Ihr Unternehmen ein

Spendenprogramm? Binden Sie ROKPA ein. Viele Arbeitgeber

verdoppeln Spenden ihrer Mitarbeitenden an gemeinnützige

Organisationen. Oder sind Sie auf der Suche nach einem

passenden Kundengeschenk? Die ROKPA Frauenwerkstatt

fertigt Artikel auch auf Wunsch an: www.rokpaww.org

Freiwilligenarbeit | ROKPA sucht laufend Freiwillige für In Erinnerung an einen geliebten Menschen | Mit einer

die Arbeit am Hauptsitz in Zürich, teilweise auch für Einsätze in Trauerspende zugunsten von ROKPA führen Sie das soziale

unseren Projektländern. Aktuelle Ausschreibungen finden Sie Engagement eines verstorbenen Menschen fort.

auf www.rokpa.org

Sachspende | Wenn Sie unsere Projekte mit einer Sach-

Legat | Mit einem Legat können Sie über Ihren Tod hinaus spende unterstützen möchten, nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Gutes bewirken. Indem Sie einen Teil Ihres Erbes ROKPA

Gerne geben wir Ihnen Auskunft darüber, was vor Ort

vermachen, tragen Sie unsere Arbeit langfristig mit.

benötigt wird.

Mehr Infos zu den verschiedenen Spendenformen finden Sie auf www.rokpa.org unter „Was können Sie tun“. Gerne geben wir Ihnen

weitere Auskünfte auch via E-Mail auf info@rokpa.org oder per Telefon unter +41 44 262 68 88. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen!

Foto: © Christoph Däppen

10


In Simbabwe und Südafrika führte ROKPA 2017 neun Projekte durch.

ROKPA Geschäftsstelle ROKPA Netzwerk

Der Hauptsitz von ROKPA INTERNATIONAL befindet

sich in Zürich.

17 weitere ROKPA Vertretungen führen auf freiwilliger

Basis eigene Büros:

Foto: © ROKPA Johannesburg

Mitarbeitende | Corinna Biasiutti (Geschäftsleitung),

Daniela Fadel (Administration), Caterina Meier-Pfister

(Donor Relations & Kommunikation), Romano Renner (Finanzen),

Thomas Stettler (Kommunikation & IT), Tina Zaugg

(Kommunikation & Projekte)

Freiwillige | Lorenz Altwegg, Prisca Baer, Manuel Bassi,

Meenu Bhargava, Jan Bösch, Liane Brand, Sandra David Pereira,

Bruno Dobler, Adrian Jolles, Tereza Konate, Annemari Korhonen,

Regula Knellessen, Michael Krieger, Kaja Kurczewska, Staša

Lampret, Henriette Levy, Marlis Lüscher, Georgios Mazarakis,

Nina Meisser, Claudia Povel, Abigail Quinones, Daniela Reinhard,

Käthi Ruckstuhl, Adrienne Schlick, Rita Schöpfer, Bea Schmutz,

Margrit Stahel, Rita Straub, Margrit Unholz, Elisabeth Weiss,

Barbara Wüst, Andreas Wyttenbach

Vorstand | Lea Wyler (Präsidentin), Peter Fanconi

(Vize-Präsident), Lama Yeshe Losal Rinpoche, Gelong Thubten,

Andreas Vollenweider

Patronat | Thomas Bär, Christine Egerszegi, Josef Estermann,

Kurt E. Feller, Marc Forster, Trix Heberlein, Philipp Keel,

Cyril Koller, Remo Largo, Charles Lewinsky, Ellen Ringier,

Roger Schawinski, Emil Steinberger, Niccel Steinberger,

Franz Steinegger, Sandra Studer, Andreas Vollenweider,

Christian Wenger

Belgien | Deutschland | Euskadi | Frankreich |

Grossbritannien | Indien | Irland | Italien | Kanada |

Nepal | Niederlande | Österreich | Polen |

Simbabwe | Spanien | Südafrika | USA

Stand: Jahr 2017

Ihr Einsatz macht den

Unterschied

■ Vom grosszügigen Jubiläumsgeschenk, über den

Gepäcktransport bis hin zum Verkauf von Handwerk:

Lassen Sie sich auf unserer Website inspirieren von den

kreativen Fundraising-Aktivitäten unserer grossartigen

Spendenden. Vielleicht dürfen wir schon bald über Ihre

Sammelaktion berichten?

Alle Informationen finden Sie hier:

www.rokpa.org/engagiert

11


ROKPA seit

Helfen, wo Hilfe

gebraucht wird.

Nachhaltig,

über 35 Jahren.

So wirkt Ihre Spende

BILDUNG

MEDIZIN / GESUNDHEIT

ERNÄHRUNG

CHF 425.–/Jahr:

Für die Schulkosten eines Kindes

aus dem ROKPA Kinderhaus.

CHF 70.–:

Für 10 Behandlungen im medizinischen

Ambulatorium in Nepal.

CHF 100.–:

Für 70 Mahlzeiten für Bedürftige in der

Gassenküche in Südafrika.

© Tsering Choden Gurung

© Clara Garcia Ortés

© Sanjay Ghising

© Marius Hamann

© ROKPA Johannesburg

KINDER / JUGENDLICHE

FRAUEN

DRINGENDE PROJEKTE

© ROKPA INTERNATIONAL

CHF 130.–/Monat:

Für den Aufenthalt eines Kindes

im ROKPA Kinderhaus.

CHF 35.–:

Für 5 Hygiene- und Informationssets für

Mädchen und junge Frauen in Nepal.

CHF 165.–:

Für Arztbesuch und Medikamentenabgabe

für 10 Patienten in Simbabwe.

So können Sie spenden:

Credit Suisse (Schweiz) AG:

IBAN: CH73 0483 5045 5090 1100 1

BIC/SWIFT: CRESCHZZ80A

Postkonto: 80-19029-5

In der Schweiz sind Spenden zugunsten

von ROKPA steuerbefreit.

Projekt-Nr. 8100 : Für Bildung

Projekt-Nr. 8150 : Für medizinische Versorgung

Projekt-Nr. 8750 : Für Ernährung und Lebensunterhalt

Projekt-Nr. 8000 : Für dringende ROKPA Projekte

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

SMS-Spende

bis CHF 99.–

ROKPA XX

(Betrag, nur Zahl) an

Zielnummer 488.

Beispiel für CHF 20.–:

ROKPA 20 an 488

ROKPA INTERNATIONAL | Böcklinstrasse 27 | 8032 Zürich | Schweiz | Telefon +41 44 2626888 | info@rokpa.org

www.rokpa.org | facebook.com/ROKPA.org

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