ROKPA_Jahresbericht_2017_DE
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ROKPA TIMES
Akong Rinpoche Memorial Center:
Das neue ROKPA Berufsbildungszentrum in Nepal
Jahresbericht 2017
No. 2 / Juni 2018 / Jahrgang 38
Editorial
Liebe ROKPA Freundinnen, liebe ROKPA Freunde
Ein bewegtes Jahr liegt hinter uns.
Lea Wyler mit Dr. Akong Tulku Rinpoche.
Unser Neubauprojekt in Nepal, das „Akong Rinpoche Memorial
Center“, konnte 2017 entscheidend vorangetrieben werden.
Viele gescheite Köpfe und fleissige Hände machten es möglich,
dass das Mehrzweckgebäude nach zweijähriger Bauphase am
4. März 2018 plangemäss eröffnet werden konnte.
Die Eröffnung war nicht nur ein Fest des Neuanfangs, sondern
auch des Wiedersehens: Pema, ein ehemaliges ROKPA Kind, das
heute in Holland lebt, überraschte beispielsweise seine Familie
mit einem Besuch. Die Freude seiner Eltern, extra aus dem
fernen Dolpo angereist, war unbeschreiblich gross. Auch drei
seiner Schwestern (ebenfalls ROKPA Kids) waren da und konnten
ihren Bruder nach langer Zeit wieder in die Arme schliessen.
Es sind solche Momente des Glücks, die mich auch durch die
schwierigen Zeiten meiner Arbeit tragen.
So ist es besonders schwierig für mich, Ihnen heute mitteilen
zu müssen, dass ROKPA die Projektarbeit in den tibetischen
Gebieten Chinas vorläufig nicht mehr weiterführen kann.
Während Jahrzehnten habe ich mit ROKPA Mitgründer Dr. Akong
Tulku Rinpoche unsere Projekte persönlich vor Ort aufgebaut
und überprüft. Auch nach seinem tragischen Tod habe ich
diese Arbeit mit meinem lokalen Projektteam weitergeführt.
Leider lassen die aktuellen Umstände in den tibetischen Gebieten
Chinas dies derzeit nicht mehr zu. Über die mögliche
Weiterverwendung der gesammelten Gelder für diese Projekte
werden wir selbstverständlich baldmöglichst informieren bzw.
das Gespräch mit Ihnen suchen. Ich bin Ihnen dankbar, wenn Sie
auch in dieser herausfordernden Zeit zu uns halten.
Erfreulicherweise blieben unsere weiteren Projekte von Turbulenzen
verschont. In Nepal blühen unsere beiden ROKPA Social
Businesses, das Guest House und die Frauenwerkstatt, von Jahr
zu Jahr mehr auf. Und im Kinderhaus konnten wir soeben drei
neuen Strassenkindern ein Zuhause schenken. Ebenfalls mit
Freude blicke ich auf unsere Projekte in Afrika. Engagiertes
Personal sowie zahlreiche Freiwillige leisten in Simbabwe und
Südafrika beeindruckende Arbeit zugunsten der Ärmsten.
INHALT
Editorial 2
Optimistischer Blick in die Zukunft 3
Ein Meilenstein für ROKPA 4
Vom Kindergarten bis zum Schulabschluss 5
Gesundheit und Pflege der Ärmsten 6
Dhal und Biogemüse stillen den Hunger 7
ROKPA in Zahlen 8 – 9
So können Sie helfen 10
ROKPA Geschäftsstelle / ROKPA Netzwerk 11
So wirkt Ihre Spende 12
Vorstand ROKPA INTERNATIONAL
Lea Wyler, Präsidentin und Mitgründerin /
Peter Fanconi, Vize-Präsident /
Lama Yeshe Losal Rinpoche / Gelong Thubten /
Andreas Vollenweider
Impressum
Redaktion: Corinna Biasiutti / Melanie Ewing /
Caterina Meier-Pfister / Thomas Stettler / Tina Zaugg
Lektorat: Liane Brand (www.lianebrand.ch)
Grafik: Renée Reust
Titelbild: © Corinna Biasiutti
Text: © ROKPA INTERNATIONAL
Auflage: 6.900 Exemplare
Für Ihre treue Unterstützung danke ich Ihnen, liebe Spenderinnen
und Spender, von ganzem Herzen.
Ihre
Lea Wyler
Mitgründerin und Präsidentin ROKPA INTERNATIONAL
Foto: © Lea Wyler
Gedruckt auf Recycling-Papier, hergestellt nach
Vorgaben von „Der blaue Engel“.
Atemberaubende Aussicht für Gäste des ROKPA Guest House:
Dachterrasse mit Blick auf die Stupa von Boudha.
Optimistischer Blick in die Zukunft
ROKPA kann optimistisch in die Zukunft blicken. 2017 war
ein Jahr voller Herausforderungen: Neben der Realisierung und
Planung laufender Projekte stand die Eröffnung unseres
Berufsbildungszentrums in Nepal im Vordergrund. Mit Blick in
die Zukunft werden wir vermehrt auch Projekte in Zusammenarbeit
mit Partnerorganisationen angehen.
Anspruchsvolles Jahr für ROKPA
2017 war ein herausforderndes Jahr für ROKPA. Die Projektauszahlungen
in den tibetischen Gebieten Chinas waren aus
verschiedenen Gründen nicht möglich. Damit sind im Vergleich
zum Vorjahr die Projektausgaben um 45% zurückgegangen.
Da die Arbeit in den tibetischen Gebieten Chinas bis auf Weiteres
nicht fortgeführt werden kann, legt ROKPA das Augenmerk
in Zukunft auf andere wichtige Projekte in den verschiedenen
Projektländern.
Die Spendeneinnahmen sind, angesichts der zunehmenden
Konkurrenz auf dem Spendenmarkt, im Vergleich mit
den Vorjahren gesunken. Wichtigste Geldgeber von ROKPA
bleiben Private und Stiftungen. Erfreulich ist: Bei den Privatspenden
konnten wir das Spendenniveau halten.
Neue Projekte und Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen
Die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wird immer
wichtiger. Nicht nur beim neuen Berufsbildungs-Projekt, wo die
Kandidatensuche mit lokalen Hilfswerken koordiniert wurde,
auch in ländlichen Gegenden Nepals arbeitet ROKPA in mehreren
neuen Projekten eng mit lokalen Partnern zusammen. Ein Beispiel
ist das Wasserprojekt in Simthali, welches die seit dem Erdbeben
von 2015 prekäre Wasserversorgung verbessert. Das Projekt
wurde zusammen mit Ram Hari, ehemaliges ROKPA Kind und
heute selbst Leiter eines Kinderheims, durchgeführt. Weitere
Projekte mit Partnern sind in Planung. Mit solchen gemeinsamen
Projekten können Synergien genutzt und Ressourcen optimal
eingesetzt werden.
2018 dürfen wir optimistisch und voller Zuversicht angehen.
Vielen Dank, dass Sie ROKPA auf diesem Weg begleiten und
unterstützen. Nur gemeinsam mit Ihnen sind wir in der Lage,
Leid zu lindern und Hoffnung keimen zu lassen.
Peter Fanconi
Vize-Präsident ROKPA INTERNATIONAL
Foto: © Robert Bösch
Das Jahr hat mit der Eröffnung des neuen Berufsbildungszentrums
glänzend angefangen. Mittlerweile haben die Ausbildungskurse in
der Hotellerie begonnen und der Start der Textilfach-Kurse steht
kurz bevor. Fast 50 Jugendliche und Frauen erhalten hier das Rüstzeug
für ihren erfolgreichen (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt.
3
Hinterste Reihe v.l.n.r.:
Christian Jott Jenny (ROKPA Freund),
Corinna Biasiutti (ROKPA Geschäftsleiterin),
Lea Wyler (ROKPA Mitgründerin und
Präsidentin), Andreas Vollenweider (ROKPA
Vorstandsmitglied), I. E. Elisabeth von
Capeller (Schweizer Botschafterin in Nepal),
Dr. Andreas Bär (ROKPA Unterstützer),
Peter Fanconi (ROKPA Vize-Präsident),
Dr. iur. Christian Wenger (Mitglied ROKPA
Patronatskomitee).
Zusammen mit Ehrengästen aus dem In- und Ausland feierten Lea Wyler und die ROKPA Kids am
4. März 2018 die Eröffnung des neuen Berufsbildungszentrums in Kathmandu.
Ein Meilenstein
für ROKPA
2017 stand ganz im Zeichen des neuen ROKPA Berufsbildungszentrums
in Kathmandu, dem Akong Rinpoche
Memorial Center (ARMC). Es vereint die Kernanliegen
von ROKPA und ihrer Gründer. Der Zugang zu
Bildung für benachteiligte Menschen ist dabei zentral.
Ein spezielles Augenmerk gilt den schwächsten
Gliedern der Gesellschaft: Kindern und Jugendlichen
sowie Frauen.
Ab 2018 sollen im ARMC benachteiligte Jugendliche eine
Ausbildung im Hotelfach erhalten, Frauen aus ärmsten Verhältnissen
ihrerseits zu Textilfachfrauen werden. Im Kellergeschoss
ist ein kleines aber feines Kulturzentrum entstanden, welches –
ganz im Sinne der ROKPA Mitgründerin und ehemaligen Schauspielerin
Lea Wyler – Raum bieten soll für Kreativität, Filmvorführungen,
Tanztheater und weitere musische Aktivitäten.
Das zweite Baujahr des ROKPA Grossprojektes war äusserst
intensiv. Dank der Grosszügigkeit unserer Spendenden sowie
grossem persönlichem Engagement der Projektverantwortlichen
gelang es aber, auch die neuen Guest House-Zimmer just auf
die Eröffnungsfeierlichkeiten Anfang März 2018 hin bezugsbereit
zu haben. Die aus dem In- und Ausland angereisten Gäste
wurden von Lea Wyler, dem ROKPA Team vor Ort sowie der
fröhlichen ROKPA Kinderschar liebevoll betreut.
Petra Kathmann
Präsidentin Dieter
Kathmann Stiftung
Andreas
Vollenweider
Musiker und ROKPA
Vorstandsmitglied
Dr. Andreas Bär
ROKPA Unterstützer
Das neue ROKPA Berufsbildungszentrum
eröffnet Chancen: Den Weg in ein
besseres Leben finden, während der
Ausbildung zum reibungslosen Betrieb
des Guest Houses beitragen und anderen
ein Vorbild sein – nachhaltige Hilfe,
die sich auch in den vielen glücklichen
Gesichtern vor Ort manifestiert.
Seit bald vierzig Jahren wirkt ROKPA als
verlängerter Arm einer grossen Zahl
grosszügiger Menschen, deren Treue uns
sehr kostbar ist. Viele Lebensgeschichten,
die einst von Verzweiflung und bitterster
Not erzählten, konnten so neu geschrieben
werden. Es wurden Geschichten
von Hoffnung, von Perspektive und vom
Pendel des Gebens und Nehmens.
ROKPAs Erfolg vor Ort zeigt sich im
Strahlen der Kinder – ich bin beeindruckt,
was ein Mensch bewirken
kann in dieser Welt.
Fotos: © Dr. Andreas Bär, Robert Bösch, Petra Kathmann
4
Im ROKPA Kinderhaus lebten im 2017
Kinder und junge Erwachsene im Alter von 6 bis 28 Jahren.
Vom Kindergarten bis zum Schulabschluss
Fotos: © Robert Bösch, Lea Wyler
Im Berichtsjahr waren in Nepal neben den 60 Kindern im
ROKPA Kinderhaus zusätzlich 77 benachteiligte Kinder
und Jugendliche mit der Unterstützung von ROKPA in
Ausbildung. Das Credo von ROKPA ist, die Kinder langjährig
zu unterstützen. So sind sie und ihre Eltern vom Druck
der ständigen Geldknappheit befreit, die durch die
anfallenden Schulgebühren entsteht.
Neu unterstützt werden seit 2017 die Brüder Kamal und Bimal.
Ihre Mutter starb im Vorjahr an Herzversagen, der Vater heiratete
daraufhin eine andere Frau und will von seinen Söhnen nichts
mehr wissen. Der 6-jährige Kamal besucht den Kindergarten, der
ein Jahr jüngere Bimal wird in einer Krippe betreut. Die beiden
wohnen in einem Kinderheim etwas ausserhalb von Kathmandu.
ROKPA übernimmt ihre Krippen- und Kindergartengebühren sowie
einen Teil der Verpflegungskosten.
Die 11-jährige Yangzom Butee stammt aus einem kleinen, sehr
abgelegenen Dorf. Ihre Eltern sind Bauern, die sich nicht leisten
können, ihre Tochter in die Primarschule zu schicken. ROKPA
bezahlt deshalb für Yangzom Butee seit 2016 die Schulgebühren,
Bücher und Schreibutensilien sowie ihre Schuluniform.
Perspektiven für Kinder
ROKPA Kinderhaus, Nepal
■ 4 neue Kinder sind 2017 ins
Kinderhaus eingezogen: Bibisha,
Saiman, Sanobhai und Simran.
Simran ist bereits 15 – ihre Mutter
starb vor acht Jahren, danach
lebte sie in einem Kinderheim in
der Nähe von Kathmandu. Dieses musste sie jedoch nach
Abschluss der obligatorischen Schulzeit verlassen.
Heute kann sie dank ROKPA eine weiterführende Schule
besuchen. Bibisha und Saiman sind 7, Sanobhai 10 Jahre
alt. Alle haben sich gut eingelebt und wurden von ihren
neuen Brüdern und Schwestern herzlich in die ROKPA
Familie aufgenommen.
ROKPA Chitungwiza Center, Simbabwe
■ Ein Ziel dieses Projektes ist es,
Kindern mit Behinderung geeignete
Therapien anzubieten, die ihre Selbständigkeit
fördern und dadurch
ihre Lebensqualität verbessern.
Begünstigt werden monatlich rund
35 Kinder sowie deren Betreuungspersonen in Chitungwiza,
einem einkommensschwachen Vorort von Harare.
5
Im medizinischen Ambulatorium in Nepal konnten im Winter 2017/2018 dank freiwilligem
Medizinpersonal über 660 kostenlose Behandlungen durchgeführt werden.
Gesundheit und Pflege der Ärmsten
In den ROKPA Projektländern ist die medizinische
Versorgung für viele armutsbetroffene Menschen ein
unbezahlbarer Luxus. Daher setzt sich ROKPA seit
Jahren dafür ein, dass kranke und verunfallte Menschen
in Not medizinische Betreuung erhalten.
Finanzielle Unterstützung für medizinische
Behandlungen, Nepal
In Nepal unterstützt ROKPA leidgeprüfte
Menschen mit gesundheitlichen Problemen
auch finanziell. Wie zum Beispiel die
50-jährige Kumari: Sie ist Mutter von drei
Kindern und ihr Mann hat sie vor langer
Zeit verlassen. Im Erdbeben von 2015
erlitt Kumari eine schwere Kopfverletzung und musste operiert
werden. Einen Monat verbrachte sie auf der Intensivstation.
Auch nach der Entlassung aus dem Spital ist sie weiterhin auf
medizinische Behandlung angewiesen, sonst droht ihr eine
halbseitige Körperlähmung. Um dem entgegenzuwirken, erhält
sie von ROKPA regelmässige Zahlungen für dringendst benötigte
Medikamente.
Nothilfe über das Drop-In Center, Simbabwe
Über 90% der Menschen in Simbabwe
sind arbeitslos, die Not ist gross.
So erstaunt es nicht, dass das ROKPA
Drop-In Center in Harare im vergangenen
Jahr für mehr als 1’800 Menschen
medizinische Nothilfe leistete. Shayne ist
einer von ihnen. Bei seiner Geburt bekam der kleine Junge nicht
genügend Sauerstoff und ein Hirnschaden wurde diagnostiziert.
Heute ist Shayne eineinhalb Jahre alt und kann nicht ohne Hilfe
sitzen. Immer wieder wird er von Krämpfen geplagt. ROKPA hat
einen Teil der Kosten für das verschriebene Epilepsie-Medikament
übernommen.
Im Einsatz für Frauen
■ In Zusammenarbeit mit der NGO
Be Artsy wurde im vergangenen
Jahr das Projekt „Rato Baltin“
lanciert, das sich gegen die Diskriminierung
von Frauen während ihrer
Menstruation einsetzt. In vier
abgelegenen Gemeinden in West-Nepal konnten mehr als
1’000 Menschen für das Thema sensibilisiert werden.
Ausserdem erhielten über 250 junge Frauen Menstruationstassen,
welche ihnen eine bessere Hygiene ermöglichen.
Fotos: © Christoph Däppen, Clara Garcia Ortés, ROKPA Simbabwe, Tal Siano
6
In der ROKPA Gassenküche in Kathmandu werden morgens Tee und Brötchen ausgegeben.
Dhal und Biogemüse stillen den Hunger
Fotos: © Marius Hamann, Ram Hari Khadka
Mit Ernährungsprojekten verbessert ROKPA die Lebensumstände
armutsbetroffener Menschen unmittelbar –
sei es mit dem Betrieb von Gassenküchen oder mit der
Förderung nachhaltigen Gartenbaus.
Gassenküche, Nepal
In der Gassenküche in Kathmandu konnten im Berichtsjahr in
den kalten Wintermonaten wiederum gut 600 Menschen täglich
ein Frühstück und am Mittag eine warme Mahlzeit zu sich
nehmen. Neu sind für die Nahrungsausgabe nicht mehr Freiwillige
aus dem Ausland, sondern nepalesische Frauen zuständig.
Diese können so ein Einkommen für sich und ihre Familie
verdienen. Die langjährige freiwillige Leiterin der Gassenküche,
Margrit Stahel, will mit diesem Schritt das Projekt noch stärker
lokal verankern und ist sehr zufrieden mit der Arbeit der Frauen:
„Sie machen einen hervorragenden Job und sind immer
fröhlich und aufgestellt.“
Im medizinischen Ambulatorium, welches Teil der Gassenküche
ist, behandelten freiwillige Ärztinnen und Krankenpfleger
wöchentlich rund 50 Menschen.
Tikologo Biolandbau, Südafrika
Das Hauptziel des Tikologo-Permakultur Projekts ist der Aufbau
und die Weiterentwicklung einer ökologisch-landwirtschaftlichen
Schulungsanlage. Die Menschen sollen verstehen, wie man
gesunde, biologische Lebensmittel produziert und dabei Regeln
anwendet, die Mensch und Umwelt zugutekommen. Sie lernen,
sich mit Gemüse- und Heilkräuteranbau selbst zu versorgen,
um dann ihren Nachbarn und weiteren Bevölkerungsgruppen das
Wissen weiterzugeben.
2017 konnte hier neu ein Lernender im nachhaltigen Gartenbau
ausgebildet werden. Ausserdem wurde das Trainingszentrum
renoviert – hier können nun bis zu 10 Studenten, Freiwillige und
Besucher beherbergt werden. Die Anbaufläche wurde von
180 auf 320 Quadratmeter vergrössert.
Wasserprojekt Simthali, Nepal
■ Seit dem verheerenden Erdbeben
im Jahr 2015 war die Wasserversorgung
in Simthali, einer abgelegenen
Bergregion östlich von
Kathmandu, prekär. Nach der
Naturkatastrophe waren 98% der
Häuser kollabiert oder dermassen beschädigt, dass sie
abgerissen werden mussten. In Zusammenarbeit mit dem
ehemaligen ROKPA Schützling Ram Hari hat ROKPA
deshalb vor Ort ein Projekt durchgeführt, das über 200
Einwohner sowie 170 Kinder einer lokalen Schule mit
sauberem Wasser versorgt. Mit den neuen Wasserleitungen
kann die Gesundheitssituation der Bevölkerung und der
Schulkinder deutlich und nachhaltig verbessert werden.
7
ROKPA in Zahlen
Projektausgaben nach Schwerpunkten
Diese Grafik zeigt die finanzielle Gewichtung der Hauptthemen in
der Arbeit von ROKPA in allen Projektländern für das Jahr 2017.
ROKPAs finanzintensivstes Projekt im Berichtsjahr war die Baufortsetzung
des neuen Mehrzweckgebäudes, des Akong Rinpoche
Memorial Centers, in Kathmandu/Nepal. Das neue Gebäude
ist zu einem beträchtlichen Teil dem Thema Bildung gewidmet,
wird in der Grafik aber separat ausgewiesen. Das Wegfallen der
Projektausgaben in den tibetischen Gebieten Chinas führte zu
einem markanten Rückgang beim Anteil Bildung, und zwar von
37% im Vorjahr, auf 14% im 2017.
Auch bei den Ausgaben für die medizinische Versorgung und
die Ernährung haben die fehlenden Zahlungen in den tibetischen
Gebieten Chinas zu einer rückläufigen Entwicklung geführt.
Im Anteil „Andere“ wurden all jene Projekte berücksichtigt,
welche nicht klar einem Schwerpunktthema zugeordnet werden
können. Dazu gehören etwa die Unterstützung für kulturelle
Anliegen oder Lebensunterhaltskosten individueller Begünstigter.
Der Projektbegleitaufwand umfasst ausschliesslich Kosten,
welche sich auf mehrere Projekte verteilen.
5 %
Andere
11 %
Projektbegleitaufwand
4 %
Wiederaufbau Nepal
2 %
Ernährung
60 %
Akong Rinpoche
Memorial Center
14 %
Bildung
4 %
Medizinische Versorgung
Total Projektausgaben (100%):
CHF 1’064’542 / Vorjahr: CHF 1’959’013
Anzahl Projekte * :
19 / Vorjahr: 88
*
Die Anzahl Projekte ist im Vergleich zum Vorjahr markant
gesunken. Dies erklärt sich dadurch, dass 2017 keine Zahlungen
an die fast 70 ROKPA Projekte in den tibetischen Gebieten Chinas
getätigt werden konnten.
Projektausgaben nach Zielgruppen
ROKPA legt ein spezielles Augenmerk auf die Stärkung von
benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie von Frauen.
So wurden im 2017 rund 35% aller Projektausgaben zu Gunsten
von Kindern und Jugendlichen eingesetzt und knapp 30% für
Projekte mit weiblichen Begünstigten.
8
Mittelherkunft
Privatspendende und Stiftungen waren mit über 70% der
Spendeneinnahmen weiterhin die Hauptquellen für die Finanzierung
der ROKPA Projekte. Auch das internationale ROKPA
Netzwerk trug rund einen Fünftel des Spendenvolumens bei.
Die Spendeneinnahmen sind im 2017 im Vergleich zum Vorjahr
deutlich zurückgegangen, was unter anderem mit der verstärkten
Konkurrenz im Spendenmarkt und dem Rückgang von verfügbaren
Mitteln bei Vergabeinstitutionen erklärt werden kann.
Diese Tendenz war auch im internationalen Netzwerk klar spürbar.
41 % Private
21 % Netzwerk weltweit
4 % Firmen
1 % Kirchgemeinden
2 % Öffentliche Hand
31 % Stiftungen
Total Betriebsertrag (100%)
CHF 1’987’283 / Vorjahr: CHF 2’746’444
Anzahl Spendende:
2’081 / Vorjahr: 2’047
Mittelverwendung
Der Total-Aufwand für Projekte und Betrieb belief sich im 2017
auf 1’506’065 Franken (Vorjahr 2’382’285). 2017 war es
ROKPA nicht möglich, in den tibetischen Gebieten Chinas
Projektauszahlungen vorzunehmen. Dies führte zu einer beträchtlichen
Reduktion der Projektausgaben. Somit flossen nur
71% der Mittel (Vorjahr 82%) in die Projekte. Gleichzeitig
bedeutete dies eine Erhöhung des prozentualen Anteils von Kommunikation,
Mittelbeschaffung und Administration, auch wenn
die effektiven Ausgaben in diesem Bereich praktisch gleich
blieben wie im Vorjahr.
Geleistete Freiwilligenstunden
Der aufgeführte Anteil an geleisteter Freiwilligenarbeit entspricht im
2017 beachtlichen 5,9 Vollzeit-Arbeitsstellen. Im Vergleich dazu waren
es im festangestellten Team am Hauptsitz in Zürich 4,1 Vollzeitstellen.
Gerechnet mit einem Stundenansatz von 40 Franken entspricht das
Freiwilligenengagement am Hauptsitz und in der Gassenküche in Nepal
dem eindrücklichen Gegenwert von 493’280 Franken.
Da in der Gassenküche im Winter 2017/18 für die Zubereitung
der Mahlzeiten anstelle von internationalen Freiwilligen erstmals
einheimisches Hilfspersonal engagiert wurde, und dieses damit
die Möglichkeit auf ein Einkommen erhielt, sind die geleisteten
Freiwilligenstunden im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht
zurückgegangen.
Stunden
Personen
Freiwilligenarbeit am Hauptsitz
Ehrenamtliche Mitarbeit in Führungsgremien
Nicht entschädigte Überstunden von Festangestellten
Freiwilligentätigkeit in der Gassenküche in Nepal
9’746
1’936
400
250
31
5
7
3
Total
12’332
46
9
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sie zu stärken ist ROKPA ein besonderes Anliegen.
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Mehr Infos zu den verschiedenen Spendenformen finden Sie auf www.rokpa.org unter „Was können Sie tun“. Gerne geben wir Ihnen
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Foto: © Christoph Däppen
10
In Simbabwe und Südafrika führte ROKPA 2017 neun Projekte durch.
ROKPA Geschäftsstelle ROKPA Netzwerk
Der Hauptsitz von ROKPA INTERNATIONAL befindet
sich in Zürich.
17 weitere ROKPA Vertretungen führen auf freiwilliger
Basis eigene Büros:
Foto: © ROKPA Johannesburg
Mitarbeitende | Corinna Biasiutti (Geschäftsleitung),
Daniela Fadel (Administration), Caterina Meier-Pfister
(Donor Relations & Kommunikation), Romano Renner (Finanzen),
Thomas Stettler (Kommunikation & IT), Tina Zaugg
(Kommunikation & Projekte)
Freiwillige | Lorenz Altwegg, Prisca Baer, Manuel Bassi,
Meenu Bhargava, Jan Bösch, Liane Brand, Sandra David Pereira,
Bruno Dobler, Adrian Jolles, Tereza Konate, Annemari Korhonen,
Regula Knellessen, Michael Krieger, Kaja Kurczewska, Staša
Lampret, Henriette Levy, Marlis Lüscher, Georgios Mazarakis,
Nina Meisser, Claudia Povel, Abigail Quinones, Daniela Reinhard,
Käthi Ruckstuhl, Adrienne Schlick, Rita Schöpfer, Bea Schmutz,
Margrit Stahel, Rita Straub, Margrit Unholz, Elisabeth Weiss,
Barbara Wüst, Andreas Wyttenbach
Vorstand | Lea Wyler (Präsidentin), Peter Fanconi
(Vize-Präsident), Lama Yeshe Losal Rinpoche, Gelong Thubten,
Andreas Vollenweider
Patronat | Thomas Bär, Christine Egerszegi, Josef Estermann,
Kurt E. Feller, Marc Forster, Trix Heberlein, Philipp Keel,
Cyril Koller, Remo Largo, Charles Lewinsky, Ellen Ringier,
Roger Schawinski, Emil Steinberger, Niccel Steinberger,
Franz Steinegger, Sandra Studer, Andreas Vollenweider,
Christian Wenger
Belgien | Deutschland | Euskadi | Frankreich |
Grossbritannien | Indien | Irland | Italien | Kanada |
Nepal | Niederlande | Österreich | Polen |
Simbabwe | Spanien | Südafrika | USA
Stand: Jahr 2017
Ihr Einsatz macht den
Unterschied
■ Vom grosszügigen Jubiläumsgeschenk, über den
Gepäcktransport bis hin zum Verkauf von Handwerk:
Lassen Sie sich auf unserer Website inspirieren von den
kreativen Fundraising-Aktivitäten unserer grossartigen
Spendenden. Vielleicht dürfen wir schon bald über Ihre
Sammelaktion berichten?
Alle Informationen finden Sie hier:
www.rokpa.org/engagiert
11
ROKPA seit
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gebraucht wird.
Nachhaltig,
über 35 Jahren.
So wirkt Ihre Spende
BILDUNG
MEDIZIN / GESUNDHEIT
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CHF 425.–/Jahr:
Für die Schulkosten eines Kindes
aus dem ROKPA Kinderhaus.
CHF 70.–:
Für 10 Behandlungen im medizinischen
Ambulatorium in Nepal.
CHF 100.–:
Für 70 Mahlzeiten für Bedürftige in der
Gassenküche in Südafrika.
© Tsering Choden Gurung
© Clara Garcia Ortés
© Sanjay Ghising
© Marius Hamann
© ROKPA Johannesburg
KINDER / JUGENDLICHE
FRAUEN
DRINGENDE PROJEKTE
© ROKPA INTERNATIONAL
CHF 130.–/Monat:
Für den Aufenthalt eines Kindes
im ROKPA Kinderhaus.
CHF 35.–:
Für 5 Hygiene- und Informationssets für
Mädchen und junge Frauen in Nepal.
CHF 165.–:
Für Arztbesuch und Medikamentenabgabe
für 10 Patienten in Simbabwe.
So können Sie spenden:
Credit Suisse (Schweiz) AG:
IBAN: CH73 0483 5045 5090 1100 1
BIC/SWIFT: CRESCHZZ80A
Postkonto: 80-19029-5
In der Schweiz sind Spenden zugunsten
von ROKPA steuerbefreit.
Projekt-Nr. 8100 : Für Bildung
Projekt-Nr. 8150 : Für medizinische Versorgung
Projekt-Nr. 8750 : Für Ernährung und Lebensunterhalt
Projekt-Nr. 8000 : Für dringende ROKPA Projekte
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
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ROKPA XX
(Betrag, nur Zahl) an
Zielnummer 488.
Beispiel für CHF 20.–:
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ROKPA INTERNATIONAL | Böcklinstrasse 27 | 8032 Zürich | Schweiz | Telefon +41 44 2626888 | info@rokpa.org
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