12.11.2018 Aufrufe

Industrieanzeiger 15.18

Themenschwerpunkte Robotik, Montage, Handhabung, Informationstechnologien, industrielle Kommunikation, Pumpen, Armaturen, Drucklufttechick, Automatisierung

Themenschwerpunkte Robotik, Montage, Handhabung, Informationstechnologien, industrielle Kommunikation, Pumpen, Armaturen, Drucklufttechick, Automatisierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>15.18</strong><br />

04.06.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Automatisierung Vernetzte Roboter polieren Töpfe und Pfannen Seite 38<br />

Robotik Smarte Produktionskonzepte auf der Messe Automatica Seite 26<br />

Cloud Offene Plattform für Profinet-Geräte Seite 56<br />

Special<br />

Robotics<br />

Award<br />

ab Seite 33<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 1


2 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


meinung<br />

Schleifen will<br />

keiner mehr<br />

FAULHABER BHx<br />

Neue Antriebskraft<br />

in Ihren Händen<br />

Alle Jahre wieder – kommt der Robotics Award. In diesem Jahr<br />

wurde der Preis für angewandte Roboterlösungen bereits das achte<br />

Mal auf der Hannover Messe verliehen. Und wie immer folgt wenig<br />

später ein ausgiebiger Sonderteil im <strong>Industrieanzeiger</strong>, wo auf<br />

20 Seiten alles Wissenswerte zum Preis zusammen getragen ist. Vor<br />

allem werden die Plätze eins bis drei ausführlich vorgestellt. Der<br />

Sonderteil startet in dieser Ausgabe auf der Seite 33. Von Anfang an,<br />

also seit 2011, haben die Nominierten des Robotics Award mit<br />

ihren Lösungen stets die aktuellen Entwicklungen der Robotik-<br />

Branche gespiegelt. In diesem Jahr ist die Heinz Berger Maschinenfabrik<br />

auf Platz eins gelandet und zeigt gleich mehrere Trends auf.<br />

Während viele über Industrie 4.0 reden<br />

und wenig machen, nehmen die Spezialisten<br />

aus Wuppertal das Thema ernst und haben<br />

eine Anlage mit 33 Robotern entwickelt,<br />

die beim Küchengerätehersteller WMF in<br />

Geislingen Töpfe schleift und poliert. Die<br />

Roboter sind vernetzt, kommunizieren<br />

miteinander und rüsten sich parallel zur<br />

Bearbeitung permanent um. Dadurch ist es<br />

möglich, verschiedene Töpfe in beliebiger<br />

Reihenfolge der Anlage zuzuführen. Bei der<br />

Vorgängerlösung musste bei einem Werkstückwechsel<br />

die Anlage aufwendig um -<br />

gerüstet werden. Das dauerte einen Tag und<br />

länger. Neben Industrie 4.0 zeigt die Lösung<br />

von Heinz Berger noch einen zweiten Trend<br />

auf: Die Roboter erobern derzeit die letzten<br />

Handarbeitsplätze, in diesem Fall das<br />

Schlei fen und Polieren. Dabei geht es<br />

weniger darum, den Werker zu entlasten<br />

oder Kosten zu drücken. Unternehmen,<br />

die im Schleif- und Polierbereich unterwegs<br />

sind, finden einfach keine Leute<br />

mehr, die das machen wollen. Verständlich,<br />

denn diese Arbeit ist alles andere als<br />

sauber und gesund. •<br />

Themen <strong>15.18</strong><br />

06 Technik-Augenblicke<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

18 ERP in der Praxis<br />

22 Design for Automation<br />

24 Die neue Cebit<br />

26 Automatica-News<br />

28 Virtuelle Roboter<br />

36 Robotics Award-Sieger<br />

38 Vernetzte Roboter<br />

44 Mobile Plattform<br />

47 Programmier-App<br />

52 Robotics Kongress ‘19<br />

54 Digitale Services<br />

56 Cloud-Computing<br />

62 Trends der Achema<br />

74 Glosse<br />

FAULHABER<br />

Bürstenlose DC-Servomotoren<br />

Serie 1660 ... BHx<br />

Spalt- und bürstenlose Hochleistungsmotoren,<br />

prädestiniert für medizinische<br />

Handstücke mit hohem Leistungsbedarf<br />

bei limitiertem Bauraum<br />

Serie 1660 … BHS – für hohe Drehzahlen<br />

bis 100.000 min -1 bei einer<br />

Leistung von bis zu 96 W<br />

Serie 1660 … BHT – 18,7 mNm Dauerdrehmoment<br />

und bis zu 30 mNm<br />

im Kurzzeit- bzw. zyklischen Betrieb<br />

Hohe Drehmomentsteifigkeit bei<br />

einer sehr flachen Drehzahl-/ Drehmomentkennlinie<br />

von 95 min -1 /mNm<br />

Geringe Vibration und<br />

Wärmeentwicklung<br />

www.faulhaber.com/news<br />

Automatica, München<br />

19. – 22.06.2018<br />

Halle B6 · Stand 315<br />

NEU<br />

Uwe Böttger<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

WE CREATE MOTION<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 3


inhalt <strong>15.18</strong><br />

38 | Automatisierung<br />

Mit einer komplexen Anlage,<br />

in der 33 vernetzte Roboter<br />

Töpfe polieren, hat die Heinz<br />

Berger Maschinenfabrik aus<br />

Wuppertal den Robotics<br />

Award gewonnen.<br />

26 | Automatica<br />

Robotik-Innovationen für<br />

smarte Produktionskonzepte<br />

dominieren die Messe Automatica<br />

in München, die am<br />

19. Juni für vier Tage ihre<br />

Tore öffnet.<br />

56 | Cloud-System<br />

Cloud-Anbieter und<br />

-Plattformen gibt es zahl -<br />

reiche. Der Lösungsanbieter<br />

Phoenix Contact setzt bei<br />

seinem Modell für Profinet-<br />

Geräte auf Offenheit.<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


News & Management<br />

03 Meinung<br />

Roboter übernehmen Jobs, die keiner<br />

mehr machen will<br />

10 Datenwertschöpfung<br />

Big Data treibt die deutsche Fertigungsindustrie<br />

12 Steuerungstechnik<br />

Maschinenbauer setzen bei SPS auf<br />

OPC UA und Cloud-Anbindung<br />

14 Firmenkauf<br />

Pneumatikspezialist Aventics wird Teil<br />

des Technologiekonzerns Emerson<br />

18 Software<br />

Mit dem ERP-System von IAS haben<br />

Werker immer alle Daten im Blick<br />

20 Business-Software<br />

IFS stattet ERP-Software mit neuen<br />

Funktionen für disruptive Trends aus<br />

22 Design for Automation<br />

Elf Gestaltungsregeln vereinfachen<br />

die Roboterauslegung in der Praxis<br />

24 Messe Cebit<br />

Neues Konzept der IT-Messe soll die<br />

Geschäftsanbahnung fördern<br />

Messe Automatica<br />

●26 Robotik<br />

Messe Automatica präsentiert smarte<br />

Produktionskonzepte<br />

28 Intralogistik<br />

Sensortechnik für ein dynamisches<br />

Miteinander<br />

30 Forum IT2Industry<br />

Vom kollaborierenden Roboter bis zur<br />

smarten Maschine<br />

32 Scara-Roboter<br />

Kompaktes Design mit innenliegenden<br />

Medien- und Versorgungsleitungen<br />

47 Software<br />

Roboter programmieren mit Apps und<br />

ohne Spezialwissen<br />

48 Robotiklösungen<br />

Sieben weitere Einreichungen in der<br />

Kurzvorstellung<br />

52 Robotics Kongress<br />

Die Pflicht-Veranstaltung für Robotik-<br />

Spezialisten bekommt Ableger<br />

Technik & Wissen<br />

54 Wartung<br />

Olofsfors nutzt vorausschauende<br />

Serviceleistung für seine Roboterflotte<br />

●56 Cloud-Plattform<br />

Phoenix Contact bietet offene<br />

Cloud-Plattform für Profinet-Geräte<br />

58 Predictive Maintenance<br />

Smarter Datenaustausch zwischen<br />

Anlagensteuerung und ERP<br />

60 MES-Software<br />

Bernbacher kontrolliert seine Produk -<br />

tionsabläufe mit Software von Gfos<br />

62 Pumpen und Kompressoren<br />

Modularer Anlagenbau in der<br />

Prozessindustrie fordert die Hersteller<br />

Produkte & Service<br />

06 Augenblicke der Technik<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

14 Veranstaltungen<br />

16 Menschen<br />

65 Produkte zur Automatica<br />

70 Produkte<br />

71 Vorschau<br />

71 Impressum<br />

73 Wir berichten über<br />

74 Zuletzt<br />

Sonderteil Robotics Award<br />

34 Grußworte<br />

36 Preisverleihung<br />

Die Ehrung der drei Gewinner war ein<br />

Highlight auf der Hannover Messe<br />

●38 Automatisierung<br />

33 vernetzte Roboter polieren Töpfe<br />

und Pfannen wie sie kommen<br />

44 Bauteilbearbeitung<br />

Mobile Plattform mit Roboter als<br />

Alternative zur Portalfräsmaschine<br />

Zum Titelbild<br />

Ein intelligentes Auslegungs- und Findertool<br />

für Greifmodule vereinfacht und<br />

beschleunigt das Engineering von Handlingsystemen.<br />

Bild: Schunk<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 5


augenblicke der technik<br />

Wer im Gießereiumfeld arbeitet, der muss<br />

was abkönnen. Das flüssige Eisen in den<br />

Öfen hat eine Temperatur von 1500 °C.<br />

An diesem Arbeitsplatz sind aber auch Konzentration<br />

und Präzision gefragt, denn nur<br />

so lassen sich schlimme Unfälle vermeiden.<br />

Natürlich hat die Genauigkeit auch direkte<br />

Auswirkungen auf die Qualität der produzierten<br />

Gussteile. „Wenn unseren Mitarbeitern<br />

Fehler unterlaufen, dann bekommt der<br />

Kunde im Bereich der<br />

Schmelzerei und Gießerei<br />

schnell ein Qualitätsproblem“,<br />

erklärt<br />

Michael Bechler, Niederlassungsleiter bei<br />

der Wisag Produktionsservice. „Wird beispielsweise<br />

nicht gründlich genug abgeschlackt,<br />

findet man die Rückstände später<br />

am Guss wieder.“ Die Schmelzrückstände<br />

werden dabei von den Wisag-Mitarbeitern<br />

mit einer Kelle aus dem Ofen abgeschöpft<br />

und für die weitere Verarbeitung separiert.<br />

Wird diese Arbeit ungenau durchgeführt,<br />

kommt es im Guss zu so genannten Schlackeeinschlüssen.<br />

Teile, die davon betroffen<br />

sind, lassen sich nicht mehr verkaufen und<br />

sind Ausschuss. Für die Gießerei bedeutet<br />

das ein erheblicher, finanzieller Verlust. Bild:<br />

Wisag Industrie Service Gruppe<br />

6 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 7


tipps der redaktion<br />

Aus hartem Holz geschnitzt<br />

Dieser Tresor führt Unbefugte<br />

ganz sicher auf den Holzweg. Als<br />

mechanisches 3D-Modell eines<br />

voll funktionsfähigen Safes stecken<br />

Bastler ihn aus 179 gelaserten<br />

Holzteilen zusammen. Nach<br />

sechs bis sieben Stunden<br />

detaillierter Puzzle arbeit wird<br />

das Zahlenschloss mit einem<br />

persönlichen Code versehen und<br />

schützt die Geheimnisse im<br />

16 x 14 x 11 cm großen Innenraum.<br />

Bild: Bild der Wissenschaft Shop<br />

(Fast) Unkaputtbare Reifen<br />

Nägel, Reiszwecken, Scherben – Reifen mit Luft sind durchaus<br />

nicht unproblematisch. Mit Vollgummireifen, zum Beispiel von<br />

Tannus, fährt man jedoch weiter. Durch ihr Material, einem extrem<br />

belastbaren High-Tech-Polymer-Nano-Schaum, halten die Reifen<br />

bei gleichem Gewicht und vergleichbarem<br />

Rollwiderstand ungefähr<br />

doppelt so lange wie herkömm -<br />

liche Reifen.<br />

Faltenfreiheit<br />

leicht gemacht<br />

Das Bügeleisen VapoCare von<br />

Morphy Richards soll dank patentiertem<br />

Thermoglas und Sprüh -<br />

nebel-Technologie jede Kleidung<br />

schonend und ohne Anstrengungen<br />

glätten können. Mit der richtigen<br />

Menge an Druck, Hitze und<br />

Feuchtigkeit verzichtet die Bügelstation<br />

auf Dampf, verkalkt nicht,<br />

verbraucht 75 % weniger Energie<br />

und 80 % weniger Wasser als herkömmliche<br />

Dampfbügler.<br />

Bild: Morphy Richards<br />

Bild: Pentagon Sports<br />

@<br />

Eine<br />

Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />

den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />

www.industrieanzeiger.de/tipps<br />

Programmierbarer Lego-Robot<br />

Bild: Lego<br />

Technikbegeisterte Kids und Erwachsene können sich mit dem<br />

Boost-Set von Lego eigene Roboter bauen. Die 847 Teile ergeben<br />

fünf verschiedene, multifunktionale Modelle, die fahren, sprechen,<br />

sich drehen, schießen, Abstände und Farben erkennen können.<br />

Eine symbolbasierte App erlaubt das Programmieren.<br />

8 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Wissenschaft auf der großen Showbühne<br />

Das Prinzip des Science Slam ist<br />

einfach: Wissenschaftler begeben<br />

sich auf die Bühne, um der breiten<br />

Masse ihre Forschung allgemeinverständlich<br />

zu erklären. Die Krux<br />

dabei: Fachthemen unterhaltsam<br />

vermitteln. Termine gibt es in allen<br />

größeren Städten. Die Deutschen<br />

Meisterschaften finden dieses Jahr<br />

am 24.11. in Wiesbaden statt.<br />

Bild: Nadya Jakobs/science-slam.com<br />

Nicht alle Federn sind gleich...<br />

50%<br />

MEHR<br />

PLATZ<br />

Reduzierter Bauraum bis zu 50%<br />

gegenüber einer herkömmlichen<br />

Runddrahtfeder, bei gleicher Kraft und<br />

Durchbiegung. Standardteile sind in<br />

Edelstahl und Kohlenstoffstahl<br />

erhältlich. Sonderanfertigungen<br />

möglich.<br />

Wir liefern Ihnen die richtige Feder für<br />

Ihre Anwendung im richtigen Material.<br />

HERKÖMMLICHE FEDER<br />

SMALLEY ® WELLENFEDER<br />

Rufen Sie uns an unter:<br />

+49 (0)234 923610<br />

www.tfcdeutschland.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 9


nachrichten<br />

Big Data treibt die<br />

Fertigungsindustrie<br />

Datenwertschöpfung | Fertigende Unternehmen<br />

erwirtschafteten 2016 in Deutschland 21,1 Mrd<br />

Euro mit Daten und belegten Rang 2 nach der IT.<br />

Mit dem „Data Economy<br />

Report“ macht Digital Realty<br />

nach eigenen Angaben erstmals<br />

ausführlich deutlich, welchen<br />

wirtschaftlichen Beitrag Daten<br />

für die deutsche Fertigung leisten.<br />

Das Unternehmen unterhält<br />

ein international vernetztes<br />

Port folio an Rechenzentren und<br />

zählt weltweit 2300 Unternehmen<br />

zu seinen Kunden.<br />

Die von Digital Realty in<br />

Auftrag gegebene und von der<br />

Wirtschafts beratung Development<br />

Economics erstellte Studie<br />

zeigt auf, welche Schlüsselrolle<br />

Daten spielen. Den hier mit<br />

„Datenwertschöpfung“ übersetzten<br />

Begriff „Data Economy“<br />

definiert die Studie als „finanziellen<br />

und wirtschaftlichen<br />

Wert, der durch Speicherung,<br />

Abfrage und Analyse großer<br />

Mengen hochdetaillierter<br />

Geschäfts- und Unternehmens -<br />

daten (Big Data) sowie durch<br />

das IoT entsteht“.<br />

Gut 21,1 Mrd. Euro wurden<br />

dem Bericht zufolge 2016 von<br />

der produzierenden Industrie in<br />

Deutschland erwirtschaftet,<br />

wodurch die Branche 19,5 %<br />

zur gesamten datengetriebenen<br />

Wertschöpfung (Data Economy)<br />

beiträgt und im Vergleich zu<br />

anderen Industrien hinter der<br />

IKT-Branche auf Rang 2 landet.<br />

„Dateninfrastruktur und -dienste<br />

sind die Grundlage der digitalen<br />

Wirtschaft Deutschlands,<br />

aber ihr Wert wird oft unterschätzt,“<br />

sagt Rob Coupland,<br />

Managing Director EMEA bei<br />

Digital Realty. „Wir empfehlen<br />

dringend, in die richtigen Tools,<br />

Infrastrukturen und Partner zu<br />

investieren, um mehr Wert aus<br />

den Daten zu ziehen.“<br />

Zwischen 2012 und 2016 sei<br />

die datengetriebene Wertschöpfung<br />

in der Fertigung gerade<br />

einmal um 41 % gewachsen und<br />

liege damit unter dem Durchschnittswachstum<br />

im Branchenvergleich,<br />

das bei 51 % liege.<br />

Jedoch, so teilt Digital Realty<br />

mit, belaufe sich das geschätzte<br />

Gesamtpotenzial für 2016 auf<br />

33,1 Mrd. Euro – davon wurden<br />

bereits 64 % tatsächlich<br />

erwirtschaftet. Die Branche<br />

bemühe sich also, den Wert der<br />

Daten auszuschöpfen. •<br />

Big Data trägt in der<br />

produzierenden Industrie<br />

bereits heute mehr zur<br />

Wertschöpfung bei als<br />

viele denken, Tendenz<br />

stark steigend. Bild:<br />

Gorodenkoff/Fotolia<br />

Neue Messe für Medizintechnik<br />

Der Technologiestandort Stuttgart richtet<br />

die T4M aus. Bild: Messe Stuttgart<br />

Premiere | Vom 07. bis 09. Mai 2019 findet<br />

in der baden-württembergischen Landeshauptstadt<br />

erstmals die T4M – Technik für<br />

Medizin – statt. Die von der Messe Stuttgart<br />

neu ausgerichtete Plattform für Medizintechnik<br />

ist die Antwort auf das Aus der<br />

langjährigen Gastveranstaltung Medtec<br />

Europe. Ulrich Kromer, Geschäftsführer der<br />

Messe Stuttgart, verspricht Partnern, Ausstellern<br />

und Besuchern auch bei der neuen<br />

Veranstaltung eine „hohe Betreuungsqualität,<br />

belastbare Kommunikation und klare<br />

Zuständigkeitsverteilung.“ Auf einer Ausstellungsfläche<br />

von etwa 20.000 m 2 sollen<br />

Entwicklungs- und Produktionsleiter, Ingenieure,<br />

Verpackungsspezialisten und Wissenschaftler<br />

neue deutsche und europäische<br />

Technologien und Konzepte vorfinden.<br />

Die neue Messe für Medizintechniker<br />

und ihre Zulieferer wird neben den Veranstaltern<br />

auch von einem eigens dafür gegründeten<br />

Expertenbeirat mit Vertretern aus<br />

Fachverbänden und -medien, Ausstellern<br />

und Besuchern ins Leben gerufen. •<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Studie bewertet<br />

Energiespeichersysteme<br />

Technologie | Eine neue VDI ZRE-Studie bewertet, ob sich<br />

ausgewählte Energiespeichersysteme für KMU lohnen und<br />

was die Umweltauswirkungen sind.<br />

Nach Industrie-Einschätzungen<br />

wird künftig der Bedarf an stationären<br />

Energiespeichersystemen<br />

zunehmen. Mit dieser Thematik<br />

beschäftigt sich die Studie<br />

„Ökologische und ökonomische<br />

Bewertung des Ressourcenaufwands<br />

– Stationäre Energiespeichersysteme<br />

in der industriellen<br />

Produktion“. Sie zeigt, dass die<br />

Minimierung von Spitzenlasten<br />

mit solchen Speichersystemen<br />

erst einen wirtschaftlichen<br />

Mehrwert für KMU erzielt ,<br />

wenn das Investitions volumen<br />

für diese Technologien sinkt.<br />

Aufgrund steigender Stückzahlen<br />

ist davon auszu gehen, dass<br />

die Kosten für Energiespeichersysteme<br />

in abseh barer Zeit zurückgehen<br />

werden. Die Studie<br />

vergleicht die drei dezentralen<br />

stationären Energiespeichersysteme<br />

Lithium-Eisen phos phat-<br />

Batterien, Schwung rad speicher<br />

und Blei-Säure-Batterien mit<br />

einem realen KMU-Lastszenario.<br />

Da alle für eine Lastspitzenkappung<br />

in Frage kommen, bewertet<br />

die Studie die ausgewählten<br />

Energiespeicher ökonomisch<br />

auf Basis einer Lebens zyklus -<br />

kostenrechnung. •<br />

Die VDI Zentrum Ressourceneffizienz<br />

GmbH<br />

(VDI ZRE) vergleicht in<br />

ihrer Studie drei Energie -<br />

speichersysteme. Bild:<br />

Soonthorn/Fotolia<br />

REDEN WIR MAL<br />

ÜBER DAS ABDICHTEN.<br />

Sie haben ein Problem mit der Abdichtung gegen Späne, Staub oder Zugluft?<br />

Sie haben noch keine perfekte und zugleich kostengünstige Lösung gefunden?<br />

Wir helfen Ihnen dabei!<br />

Mink Leistenbürsten dichten optimal ab.<br />

Die Flexibilität unserer Fasern und die unterschiedlichsten Profile der Bürstenkörper<br />

bieten für jede Problemstellung eine sichere Lösung.<br />

Ihre Vorteile:<br />

- Perfektes Abdichten, z. B. gegen Späne, Staub oder Zugluft<br />

- Verlustfreier Verbrauch – so viel abschneiden wie benötigt<br />

- Stecken, Klemmen, Verschrauben, Kleben auch im Radius<br />

- Höchste Qualität und optimale Beratung<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Think Mink! ®<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

August Mink KG, D-73035 Göppingen<br />

Halle A5 / 418<br />

Tel.: +49 (0)71 61 40 31-0 | info@mink-buersten.de<br />

München<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong><br />

www.mink-buersten.com/abdichten<br />

19.6.-22.6.2018<br />

<strong>15.18</strong> 11


nachrichten<br />

Ticker<br />

+++ Kumavision | Der Markdorfer<br />

Anbieter von ERP- und<br />

CRM-Software auf Basis von<br />

Microsoft Dynamics hat seinen<br />

Umsatz um 12 % auf 53,8 Mio.<br />

Euro gesteigert; der Gewinn vor<br />

Steuern liegt bei 5,3 %. Künftig<br />

will das Unternehmen stark in<br />

Zukunftstechnologien wie KI,<br />

Business Analytics oder IoT<br />

investieren. +++<br />

❧<br />

+++ Lenze | Das Automatisierungsunternehmen<br />

aus Hameln<br />

eröffnet ein Innovationslabor in<br />

Bremen. Das digitale Lab Dock<br />

One befindet sich am Standort<br />

der Tochter Encoway und dient<br />

der internen Entwicklungsarbeit<br />

von Lenze. Auch sei die Wahl<br />

des Standorts ein Bekenntnis<br />

zum aufstrebenden IT-Standort<br />

der Hansestadt. +++<br />

❧<br />

Mehr Sicherheit im Internet of Things<br />

Forschungsprojekt | Ein europäisches Konsortium<br />

hat im EU-Rahmenprogramm „Horizont<br />

2020“ für Forschung und Innovation<br />

den Auftrag erhalten, mit der Arbeit am<br />

Projekt Brain-IoT zu beginnen. Zu der Arbeitsgemeinschaft<br />

gehören zwölf Partner<br />

aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />

Italien und Spanien. Mit dabei ist auch<br />

das Unternehmen Airbus Cyber Security.<br />

Das Projekt wird sich schwerpunktmäßig<br />

mit der Interoperabilität und Cybersicherheit<br />

im Internet of Things (IoT) beschäftigen.<br />

Das mit 5 Mio. Euro dotierte EU-Forschungsprojekt<br />

Brain-IoT soll modellbasierte<br />

Tools zur Entwicklung innovativer, nahtlos<br />

integrierter Lösungen für Interoperabilität<br />

und Cybersicherheit bereitstellen. Als<br />

führender Anbieter von Sicherheitspaketen<br />

wird Airbus Cyber Security sein Know-how<br />

einbringen. Die Experten werden sich dabei<br />

auf die Bereiche sichere IoT-Geräte und Services<br />

konzentrieren. Diese Lösungen sollen<br />

für Komponenten wie Sensoren, aber auch<br />

für komplexere Geräte wie Smartphones<br />

anwendbar sein. Airbus Cyber Security will<br />

dabei auch Sicherheitslösungen für komplette<br />

IoT-Ökosysteme vorantreiben. •<br />

Eine europäische Arbeitsgemeinschaft hat den Auftrag<br />

erhalten, für Interoperabilität und Cybersicherheit im<br />

Internet of Things zu sorgen. Bild: Airbus<br />

OPC UA und die Cloud klar im Trend<br />

+++ Oxaion | Der Anbieter von<br />

betriebswirtschaftlicher Komplettsoftware<br />

für Mittelständler<br />

übernimmt Logis Softwareentwicklung<br />

und Beratung aus<br />

Andernach. Damit verfügt<br />

Oxaion nun über TopLog, eine<br />

All-in-One-Branchenlösung für<br />

den Bereich Maschinenhandel,<br />

Vermietung und Service. +++<br />

❧<br />

+++ TA Triumph-Adler | Der<br />

Nürnberger Anbieter von<br />

Managed Document Services<br />

gibt das fünfte Jahr in Folge ein<br />

Umsatzwachstum bekannt. Bei<br />

301,6 Mio. Euro und einem Zuwachs<br />

von 5,8 % war einer der<br />

Wachstumstreiber der Ausbau<br />

des Großkundengeschäfts. +++<br />

Steuerungen | 98 % der deutschen Maschinenbauer<br />

setzten Ethernet zur Anbindung<br />

an speicherprogrammierbare Steuerungen<br />

(SPS) ein. Mit 75 % ist Profinet das aktuell<br />

am meisten verbreitete Kommunikationsprotokoll<br />

bei den befragten Teilnehmern.<br />

Rund jeder vierte Maschinenbauer nutzt<br />

OPC UA, dieser Anteil soll künftig auf 42 %<br />

steigen. Das sind Ergebnisse einer unabhängigen<br />

Marktstudie zu „SPS-Systemen“ unter<br />

310 Maschinenbauunternehmen.<br />

Der Markt für SPS-Systeme wird in<br />

Deutschland nach wie vor von Siemens<br />

dominiert. Der Automatisierer Beckhoff<br />

holt jedoch auf: War der Verler Hersteller<br />

2001 mit 6 % noch weitgehend unbekannt,<br />

ist die Firma heute rund 60 % der Befragten<br />

bekannt. Diese Entwicklung zeigt, dass auch<br />

kleinere Unternehmen Chancen haben, in<br />

einem bestehenden Markt Erfolge zu feiern.<br />

Für drei von vier Maschinenbauern in<br />

Deutschland sind vor allem die Themen der<br />

integrierten funktionalen Sicherheit sowie<br />

die integrierte Maschinenbedienung (HMI)<br />

in einer SPS wichtig. Immer mehr verlangen<br />

die Möglichkeit der Hochsprachen- und objektorientierten<br />

Programmierung. Mehr als<br />

jedes zweite Unternehmen möchte zudem<br />

zukünftig eine Cloud-Anbindung nutzen. •<br />

Der Trend zum Einsatz von Ethernet zur Anbindung an<br />

SPS hält an. Eine unabhängige Marktstudie zeigt<br />

zudem: Mehr als 50 % der Maschinenbauer wollen<br />

eine Cloud-Anbindung. Bild: getti/Fotolia<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Näherungs-Sensoren<br />

Magneto-induktive Abstandssensoren<br />

zur berührungslosen linearen Wegmessung<br />

Wählbare Messbereiche bis 55 mm<br />

Hohe Grundempfindlichkeit und Temperaturstabilität<br />

Geeignet zur Drehzahlmessung<br />

Frei definierbare Schaltpunkte<br />

Verschiedene Sonderausführungen:<br />

Edelstahl | Kunststoff | OEM<br />

Besuchen Sie uns<br />

Automatica / München<br />

Halle A4 / Stand 305<br />

Besuchen Sie uns<br />

Sensor+Test / Nürnberg<br />

Halle 1 / Stand 320<br />

MICRO-EPSILON Messtechnik | Tel. 0 85 42/168-0 | www.micro-epsilon.de/mds<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 13


nachrichten<br />

Veranstaltungen<br />

Expertenwissen O-Ringe. Anspruchsvolle<br />

Bauteile richtig einsetzen inklusive Prüfung<br />

und Schadensanalyse, 20. - 21. Juni,<br />

Pinneberg<br />

C. Otto Gehrckens, Pinneberg<br />

www.cog.de/o-ring-akademie/seminare/<br />

Fortschritte in der Kunststofftechnik,<br />

20. - 21. Juni, Osnabrück<br />

Hochschule Osnabrück<br />

www.hs-osnabrueck.de/kunststofftagung/<br />

❧<br />

❧<br />

Spitze bleiben, 21. Juni, Berlin<br />

Leonhard Ventures, Potsdam<br />

www.spitze-bleiben.de<br />

❧<br />

Pumpenanlagen auslegen, betreiben,<br />

optimieren, 25. - 26. Juni, Altdorf<br />

TAW e.V., Wuppertal<br />

www.taw.de<br />

❧<br />

Heller übertrifft gesetzte Ziele<br />

Werkzeugmaschinen | Heller signalisiert<br />

rundum Zufriedenheit mit dem Geschäftsjahr<br />

2017. Der Umsatz der Gruppe stieg um<br />

7 % auf 577,6 Mio. Euro. Auch der Auftragseingang<br />

legte über Plan zu und erreichte<br />

612,8 Mio. Euro gegenüber 526,9 Mio.<br />

Euro im Vorjahr – den bislang höchsten<br />

Wert in der Geschichte der Heller-Gruppe,<br />

wie das Unternehmen mitteilt.<br />

Der Konzernjahresüberschuss hat sich<br />

gegenüber 2016 verdoppelt. Dies geht laut<br />

Aventics wird Teil von Emerson<br />

Unternehmensmitteilung zurück auf Volumeneffekte<br />

aus einer wesentlich höheren<br />

Gesamtleistung und auf einen geänderten<br />

Umsatzmix. Der Mehraufwand insbesondere<br />

im Personalbereich sei dadurch weit überkompensiert<br />

worden.<br />

Unverändert steht das Projektgeschäft<br />

vor allem mit Automotivekunden für mehr<br />

als 50 % des Geschäftsvolumens von Heller.<br />

Der Anteil Europas (einschließlich Deutschland)<br />

am Projektgeschäft ist auf 64 % (Vorjahr<br />

56 %) leicht angestiegen, Asien hat seinen<br />

Anteil von 23 % (Vorjahr: 24 %) nahezu<br />

gehalten und Nord- und Südamerika<br />

stehen für 13 % (Vorjahr 20 %).<br />

Heller sieht den Weltmarkt für Werkzeugmaschinen<br />

mittel- und langfristig<br />

weiter wachsen und erwartet auch für 2018<br />

ein weiterhin moderates Wachstum. •<br />

Werkzeugmaschinen bleiben weltweit gefragt, nicht<br />

zuletzt im europäischen Automobilbau. Bild: Heller<br />

Optimierung des Spritzgießprozesses,<br />

25. - 26. Juni, Leipzig<br />

Kunststoff-Zentrum, Leipzig<br />

www.kuz-leipzig.de/<br />

5. Technologietag Hybrider Leichtbau,<br />

25. - 26. Juni, Stuttgart<br />

Leichtbau BW, Stuttgart<br />

www.leichtbau-technologietag.de<br />

Sensor+Test – Fachmesse für Messtechnik,<br />

26. - 28. Juni, Nürnberg<br />

AMA Service, Wunstorf<br />

www.sensor-test.de<br />

❧<br />

❧<br />

❧<br />

Pneumatik | Die Beteiligungsgesellschaft<br />

Triton wird ihr Portfoliounternehmen Aventics<br />

an den US-amerikanischen Technologiekonzern<br />

Emerson verkaufen. Vorbehaltlich<br />

der Zustimmung der Aufsichtsbehörden soll<br />

die Transaktion im vierten Quartal 2018<br />

abgeschlossen sein. Zum Barkaufpreis von<br />

527 Mio. Euro wird der Pneumatikspezialist<br />

Aventics mit Sitz in Laatzen Teil des<br />

Emerson-Geschäftsbereichs Automation Solutions.<br />

Die Sparte unterstützt laut Angaben<br />

Prozess-, hybride und diskrete Fertigungsunternehmen<br />

bei der Maximierung ihrer<br />

Produktion, dem Schutz von Personal und<br />

Umwelt sowie bei der Optimierung ihrer<br />

Energie- und Betriebskosten. Aventics werde<br />

die Präsenz des Unternehmens in dem wachsenden<br />

Markt der Fluidautomation mit einem<br />

Volumen von 13 Mrd. US-$ erweitern.<br />

Die Niedersachsen selbst beschäftigen weltweit<br />

rund 2100 Mitarbeiter, verfügen über<br />

fünf Produktionsstandorte und haben im<br />

Vorjahr rund 363 Mio. Euro umgesetzt.<br />

Triton ist seit mehr als vier Jahren Eigentümer<br />

von Aventics, das 2013 durch Ausgliederung<br />

der Pneumatiksparte von Bosch<br />

Rexroth entstanden ist. Triton Director<br />

Peder Prahl hält Emerson „für einen idealen<br />

Partner für Aventics mit passender Unternehmenskultur“.<br />

Diese eröffne beiden<br />

Unternehmen neue Geschäftschancen. •<br />

Aventics zählt zu den führenden Herstellern von Pneumatikkomponenten<br />

und -systemen sowie kundenspezifischen<br />

Anwendungen. Bild: Aventics<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


| EK11-15G |<br />

Highend-Messtechnik<br />

Äußerst präzise, schnell und robust.<br />

www.beckhoff.de/messtechnik<br />

Mit den EtherCAT-Messtechnikmodulen der Serie ELM wird die hochpräzise, schnelle und<br />

robuste Messtechnik integraler Bestandteil der PC-basierten Steuerung von Beckhoff.<br />

Direkt integrierbar in das modulare EtherCAT-Klemmensystem lassen sich die ELM-Module<br />

mit dem umfassenden Portfolio von über 500 EtherCAT-Klemmen kombinieren.<br />

schnell: Abtastraten bis zu 50.000 Samples/s<br />

zeitpräzise: exakte Synchronisierung < 1 μs<br />

wertpräzise: Messgenauigkeit von 100 ppm<br />

proaktiv: integrierte Anschluss- und Funktionsdiagnose in den einzelnen Modulen<br />

fl exibles Stecker-Frontend: LEMO, BNC, Push-in<br />

Eingangsbeschaltungen: Spannung 20 mV … 60 V, Strom 20 mA, IEPE, DMS, RTD/TC<br />

Halle B6, Stand 320<br />

Halle 11.0, Stand E43<br />

Durchgängige Messkette: von der Datenerfassung bis zur Analyse in der Cloud.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 15


menschen<br />

Klee übernimmt<br />

Customer Care Center<br />

Daniel A. Klee (Bild) hat bei der Schneider<br />

Electric GmbH, Ratingen, die Position des<br />

Vice President Customer Satisfaction & Quality<br />

von Ulf Thiele übernommen, der das Unternehmen<br />

verlassen hat. Klee verantwortet damit<br />

zusätzlich zu seinen bestehenden Aufgaben<br />

das Customer Care Center in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz und wird Mitglied<br />

der Geschäftsführung. Seit Juli 2017 ist er als<br />

Director Transformation DACH auch Teil des<br />

Managementteams bei Schneider Electric.<br />

Neuer Geschäftsführer bei<br />

der Messe Düsseldorf<br />

Der Aufsichtsrat der Messe Düsseldorf GmbH hat<br />

Wolfram Diener (Bild) zum neuen operativen<br />

Geschäftsführer bestellt. Er folgt in dieser Funktion auf<br />

Joachim Schäfer (64), der Ende August 2018 altersbedingt<br />

aus dem Unternehmen ausscheidet. Diener nimmt<br />

zum 1. Oktober 2018 seine neue Tätigkeit bei der<br />

Düsseldorfer Messe auf und übernimmt alle Bereich,<br />

für die Schäfer seit 2006 zuständig war. Darüber<br />

hinaus liegt der in 2017 neu geschaffene Unternehmensbereich<br />

„Digitale Strategie und Kommunikation“<br />

in seiner Verantwortung.<br />

Anzeige<br />

Digitale Tools für Greifsysteme<br />

3D-Konfigurator | Pünktlich zur<br />

AUTOMATICA bringt SCHUNK<br />

den weltweit ersten 3D-Konfigurator<br />

für Greif-Schwenkeinheiten an<br />

den Start. Ein intelligentes Auslegungs-<br />

und Findertool für Greifmodule<br />

vereinfacht und beschleunigt<br />

zusätzlich das Engineering von<br />

Handlingsystemen. Wenige Angaben<br />

zum Greifertyp, dem Werkstück und<br />

der Greifsituation genügen, schon<br />

wirft das System die passenden Module<br />

aus. Mithilfe des Mechatronics<br />

Concept Designers von Siemens<br />

PLM Software und den digitalen<br />

Zwillingen von SCHUNK können<br />

Konstrukteure und Anlagenplaner<br />

komplette Montageanlagen im dreidimensionalen<br />

Raum simulieren und<br />

den gesamten Engineering-Prozess<br />

virtuell abbilden. SCHUNK auf der<br />

AUTOMATICA 2018: Halle A5,<br />

Stand 502<br />

IA_<strong>Industrieanzeiger</strong>/15/2018/Druckstruktur_IA Seite 1 MUEV 25.05.2018 15:40<br />

<strong>15.18</strong><br />

04.06.2018 | 140. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Automatisierung Vernetzte Roboter polieren Töpfe und Pfannen Seite 38<br />

Robotik Smarte Produktionskonzepte auf der Messe Automatica Seite 26<br />

Cloud Offene Plattform für Profinet-Geräte Seite 56<br />

Special<br />

Robotics<br />

Award<br />

ab Seite 33<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 1<br />

Von einer<br />

Software in die<br />

andere<br />

Webinar | Wie Anwender CAD-Daten<br />

aus Solidworks einfach in die Simulationen<br />

der Software von Comsol<br />

Multiphysics einbinden, das zeigt<br />

unser Webinar „Hochgenaue<br />

Comsol- Simulationen mit Live-Link<br />

for Solidworks“ am 05. Juni. Der Referent<br />

Serjoscha Hylla von dem Modellierungssoftware-Spezialisten<br />

erläutert<br />

anhand von Live-Demonstrationen,<br />

wie so ein effizienter Simulationsaufbau<br />

ermöglicht und Konstruktionen<br />

optimiert werden können. Anmeldungen<br />

sind noch möglich unter:<br />

industrieanzeiger.industrie.de •<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


AUTOMATICA 2018<br />

19. – 22. Juni, Halle B5.321<br />

Man and Machine<br />

Was, wenn Roboter und Mensch tatsächlich zusammenarbeiten?<br />

Dann müssen Roboter nicht nur Leistung erbringen, sondern sich als<br />

Partner des Menschen bewähren. Sie sollen den Menschen nicht ersetzen,<br />

sondern ihn auf einfache, intuitive Art und Weise unterstützen. In diesem<br />

Sinne arbeiten Stäubli Roboter schnell, präzise und sicher. Aber vor allem<br />

zusammen mit Menschen.<br />

Stäubli Roboter arbeiten gerne mit Menschen, nie gegen sie.<br />

www.staubli.com<br />

Stäubli Tec-Systems GmbH, Tel. +49 (0) 921 883 0, sales.robot.de@staubli.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 17


Unternehmensweiter Einsatz von ERP-System<br />

ERP-Daten immer<br />

im Blick<br />

Software | Um seine Fertigungsprozesse effektiver zu<br />

gestalten, hat das Unternehmen Jean Müller unternehmensweit<br />

eine ERP-Software von Industrial Application<br />

Software eingeführt. So haben Werker jederzeit<br />

alle IT-Daten direkt in der Fertigung im Blick.<br />

Um seine Fertigungsprozesse detaillierter<br />

planen zu können, setzt der<br />

Elektronikgeräte-Hersteller Jean Müller<br />

auf eine unternehmensweite ERP-<br />

Lösung von Industrial Application<br />

Software. Bild: industrieblick/Fotolia<br />

Etwa 70.000 Fertigungsaufträge wickelt der<br />

Hersteller elektronischer Geräte, Jean Müller<br />

GmbH Elektrotechnische Fabrik, jährlich<br />

ab. Schnell war dem hessischen Produktionsunternehmen<br />

klar, dass die bestehende<br />

IT-Landschaft die steigenden Anforderungen<br />

nicht mehr erfüllte. Mit der Einführung<br />

einer ERP-Software von Industrial Application<br />

Software (IAS) löste der Hersteller<br />

mehrere ineffiziente Insellösungen ab und<br />

kann bis heute seine Produktionsplanung<br />

detaillierter durchführen.<br />

Konkret hat das Unternehmen verschiedene<br />

Schritte umgesetzt, um das volle Potenzial<br />

der eingesetzten Software Canias-ERP<br />

zu schöpfen. So machen in der Produktionshalle<br />

aufgehängte Monitore aktuelle Daten<br />

aus der ERP-Software sofort sichtbar: Jeder<br />

Werker ist nun über Materialanforderungen<br />

informiert und kann weitere Fertigungsschritte<br />

besser planen und vorbereiten. Die<br />

automatische Kanban-Bestellung beschleunigt<br />

die Bestellabläufe in der Produktion<br />

und trägt zur Bestandssicherung bei. Stellt<br />

ein Werker etwa fest, dass ein bestimmter<br />

Artikel nachbestellt werden soll, muss er<br />

lediglich das am Regal angebrachte Artikelschild<br />

einscannen. Damit wird aus der Fertigung<br />

heraus – ohne weitere Angaben – eine<br />

interne Materialanforderung an das Lagerverwaltungssystem<br />

ausgelöst und der Artikel<br />

geliefert.<br />

Der eingerichtete Etikettendruck bei Jean<br />

Müller sichert eine schnelle und fehlerfreie<br />

Weiterverarbeitung: Bei der Rückmeldung<br />

eines Fertigungsauftrags werden automatisch<br />

erstellte Barcode-Etiketten an die Kisten<br />

mit den Fertigerzeugnissen geklebt und<br />

können in Folgeprozessen eingescannt werden.<br />

Zudem sorgen zeitnahe Rückmeldungen<br />

an IT-Terminals für eine realitätsgetreue<br />

Abbildung des Produktionsprozesses und<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


news & management<br />

der zugehörigen Warenbuchungen im ERP-<br />

System. Damit entfällt laut des Anwenders<br />

die zeitliche Ungenauigkeit aufgrund zeitversetzter<br />

Rückmeldungen durch die Produktionssteuerung.<br />

Der Anwender<br />

• Jean Müller GmbH Elektrotechnische<br />

Fabrik<br />

• Sitz: Eltville am Rhein, Hessen<br />

• Portfolio: Entwicklung und Produktion<br />

von sicherungsbehafteten Schaltgeräten,<br />

Schaltgerätekombinationen, Strom -<br />

verteilungs- und elektrischen System -<br />

komponenten sowie elektronischen<br />

Überwachungs- und Energiemanage -<br />

ment sys temen<br />

• Branche: Elektrotechnik<br />

• Gegründet: 1897<br />

• Mitarbeiter: weltweit mehr als 600<br />

Unternehmensweites ERP ermöglicht<br />

detailliertere Produktionsplanung<br />

„Im Vergleich zum vorherigen Produktionsplanungs-<br />

und -steuerungssystem (PPS) ist<br />

in unserem Unternehmen nun eine wesentlich<br />

tiefere und detaillierte Produktionssteuerung<br />

möglich. Wir schätzen an Canias-<br />

ERP insbesondere die Verfügbarkeit aller<br />

wichtigen Informationen zum jederzeitigen<br />

Stand der Produktion. Damit können Rückfragen<br />

oder Fehleingaben weitgehend vermieden<br />

werden“, zählt Michael Foitzik, IT-<br />

Leiter bei Jean Müller, als Vorteil auf. Eine<br />

schnellere Reaktion auf Basis aktueller<br />

Echtzeit-Daten und die Möglichkeit, auf<br />

dieser Grundlage Rückschlüsse auf die zukünftige<br />

Produktion zu ziehen, machen eine<br />

durchgehende Einbeziehung des ERP-Systems<br />

zu einer wertvollen Ressource für das<br />

Unternehmen, so sein Credo.<br />

Im Zuge der Umstellung auf die ERP-<br />

Software von IAS hat der Hersteller elektronischer<br />

Geräte auch selbst programmierte<br />

Fertigungs-Cockpits in der Produktion verteilt.<br />

Diese bündeln alle dispositions- und<br />

fertigungsrelevanten Daten an einer zentralen<br />

Stelle. Damit stehen Informationen über<br />

Bestell- und Fertigungsvorschläge, Fertigungsaufträge,<br />

Störzeiten und Schichtpläne<br />

sowohl der Arbeitsvorbereitung als auch der<br />

Produktion direkt vor Ort zur Verfügung.<br />

Mobile Barcode-Scanner ermöglichen ein<br />

flexibles und schnelles Ein- und Auslesen<br />

von Daten. Die Werker setzen die Scanner<br />

vor allem ein, um automatisch Materialanforderungen<br />

zu erfassen und um Inventuren<br />

durchzuführen. Durch die konsequente Verknüpfung<br />

von Konstruktionszeichnungen<br />

sowie weiterer beliebiger Abbildungen aus<br />

dem externen Dokumenten-Managementsystem<br />

mit dem Artikelstamm in das ERP-<br />

System können die Werker die gesamten<br />

Daten jederzeit einfach über eine Intranetanwendung<br />

aufrufen. In einer unternehmensspezifisch<br />

entwickelten Störzeitenverwaltung<br />

werden außerdem Störzeiten erfasst<br />

und ausgewertet. Dabei lassen sich die<br />

ERP-Daten durch zusätzliche Informationen<br />

aus der Zeiterfassungssoftware – wie<br />

etwa Kommen- und Gehen-Zeiten – anreichern,<br />

indem diese über eine Schnittstelle in<br />

die ERP-Software eingelesen werden. Dies<br />

trage dazu bei, rechtzeitig Rückschlüsse auf<br />

die Anzahl und Art der Störungen zu ziehen<br />

und Steuerungsmaßnahmen einzuleiten.<br />

Dynamische Auswertungen von Rückmeldedaten<br />

direkt im ERP-System gestatten<br />

den dafür berechtigten Benutzern, auf vordefinierte<br />

Analysenberichte zurückzugreifen<br />

oder sich ohne größeren Aufwand eigene<br />

Reports zusammenzustellen. Diese Funktionalität<br />

wird beispielsweise im hauseigenen<br />

Werkzeugbau in Form von Plan-Ist-Nachkalkulationen<br />

genutzt, wie Foitzik erklärt.<br />

Die laufende Aktualisierung von Arbeitsplanzeiten<br />

ermöglicht zudem eine genauere<br />

zeitliche Planung für die zukünftige Fertigung<br />

eines Artikels. (nu) •<br />

AUTOMATION<br />

AUF KNOPFDRUCK<br />

Robotik bei toolcraft<br />

TOOLCRAFT – IHR PARTNER FÜR<br />

KOMPLETTLÖSUNGEN IN DER ROBOTIK<br />

++ Universell einsetzbare und individuelle Roboterlösungen ++<br />

Von der ersten Idee bis zum fertigen System ++ Alles aus einer Hand<br />

++ Offline-Programmierung ++ Sämtliche Applikationen ++ Verschiedenste<br />

Materialien und Branchen ++ Technologie forschungszentrum vor Ort<br />

AUTOMATICA 2018<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Halle B5.518<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.toolcraft.de/robotik<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 19


news & management<br />

IFS stattet ERP-Software mit neuen Funktionen aus<br />

Gut gerüstet für<br />

disruptive Trends<br />

Business-Software | Die neue Version der ERP-Software<br />

von IFS Applications umfasst den Lebenszyklus<br />

von Produkten, Anlagen und Dienstleistungen – mit<br />

Integration in das Finanz- und Personalwesen.<br />

Die Digitalisierung der Produktion sorgt für<br />

steigende Produktivität und verbesserte<br />

Unternehmenserträge. Abläufe werden<br />

transparent und beschleunigt, komplexe<br />

Produktionsprozesse zuverlässiger und<br />

sicherer, die Mitarbeiter bei all ihren Tätigkeiten<br />

effektiver. Entsprechende Software<br />

muss den disruptiven Trends wie Automa -<br />

tion, Internet der Dinge und Servitization<br />

folgen. Das Schweizer Unternehmen Sotax,<br />

ein Anbieter von pharmazeutischen Prüfgeräten,<br />

setzt hierfür auf die ERP-Software<br />

von IFS. Der Prüftechnikspezialist mit<br />

Hauptsitz in Aesch bei Basel ist eines der<br />

ersten Unternehmen, das sich für die Einführung<br />

der neuen ERP-Version IFS Applications<br />

10 entschieden hat. Mit der Software<br />

des Erlanger ERP-Spezialisten wird die<br />

Firmengruppe ihre weltweiten Geschäftsprozesse<br />

optimieren, dadurch die Produktivität<br />

steigern und die Transparenz über die<br />

gesamte Firmengruppe nachhaltig erhöhen<br />

– so das Ziel.<br />

„Um sicherzugehen, dass wir auch wirklich<br />

die beste Lösung für unsere individuel-<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Business-Software deckt idealerweise<br />

sämtliche Unternehmensbereiche ab.<br />

Mit der neuen ERP-Version von IFS<br />

kann Sotax auch das Rechnungs- und<br />

Personal wesen integrieren. Bild: Sotax<br />

len Geschäftsprozesse gewählt haben, wurden<br />

detaillierte Anforderungen an die zukünftige<br />

ERP-Plattform definiert und mehrere<br />

große ERP-Anbieter zur Abgabe eines<br />

Angebots eingeladen“, erläutert Lukas Bruttel,<br />

CFO bei Sotax. „Letztendlich ist der<br />

Entscheid zugunsten von IFS Applications<br />

ausgefallen, da sie nicht nur unsere Anforderungen<br />

funktionell umfassend abdeckt;<br />

die Software hat uns auch mit ihrer modernen<br />

Technologie, ihrer großen Flexibilität<br />

und hohen Anwenderfreundlichkeit sowie<br />

durch die neue Anwenderoberfläche IFS<br />

Aurena überzeugt.“<br />

Erweiterung des Funktionsumfangs<br />

Die neue Anwenderoberfläche gehört laut<br />

Anbieterangaben zu den zentralen Verbesserungen<br />

der Version 10 der ERP-Software.<br />

Zu den weiteren Neuerungen gehört auch<br />

ein Chatbot, dem Mitarbeiter und Manager<br />

Fragen stellen können und mit dem sie<br />

Transaktionen durchführen können. Praktisch<br />

ist die Mitteilung von Abwesenheiten<br />

oder die Urlaubsantragsstellung über das<br />

Tool. Auf den Bot zugreifen können die<br />

Nutzer nicht nur im ERP-System selbst, sondern<br />

auch von Kommunikationssystemen<br />

wie Skype, Skype for Business und dem<br />

Facebook-Messenger aus.<br />

Große Investitionen bei der neuen Softwareversion<br />

wurden vom Anbieter zur<br />

Unterstützung serviceorientierter Unternehmen<br />

getätigt. Das gilt insbesondere für Fertigungsunternehmen<br />

mit großem Serviceoder<br />

Aftermarket-Geschäft sowie für<br />

Dienstleistungsunternehmen, die eine integrierte<br />

Unternehmenssoftware zur Abbildung<br />

ihres Geschäftsmodells benötigen. Zu<br />

den Neuerungen zählt dabei die Möglichkeit,<br />

Servicearbeiten und Vertragsrechnungen<br />

direkt im CRM-Modul zu verwalten.<br />

Die Software bietet nun erweiterte Unterstützung<br />

für die Durchführung von Mehrpersonen-<br />

und Mehrfacharbeiten. Zudem<br />

wurde der Punkt Mobile Work Order weiter<br />

ausgebaut: Damit lassen sich Ressourcen -<br />

bedarf und -belegung besser verwalten und<br />

visualisieren. Außerdem unterstützt die<br />

Software eine bessere Kostenkontrolle und<br />

Verrechnung laufender Arbeiten, heißt es.<br />

Neue Funktionen ermöglichen eine Kundeninteraktion<br />

entlang des Service-Lebenszyklus<br />

und die Verwaltung ausgelagerter<br />

Servicetätigkeiten. Das sogenannte Demand-driven-MRP<br />

ist eine Erweiterung der<br />

herkömmlichen Material- und Ressourcenplanung.<br />

Mithilfe strategischer Bestandspuffer<br />

können Unternehmen die Wiederbeschaffungszeiten<br />

reduzieren und bedarfsgesteuerter<br />

planen, anstatt sich auf unsichere<br />

Prognosen verlassen zu müssen. Die neue<br />

Lösung wurde vom Demand Driven-Institut<br />

validiert und anerkannt.<br />

Zur optimierten Unterstützung weltweit<br />

tätiger Unternehmen bietet die Version 10<br />

eine neu aufgesetzte Engine für das globale<br />

Management von Steuern, zusätzliche Multi-Company-Funktionen<br />

sowie eine stabile<br />

Unterstützung paralleler Ledger. Außerdem<br />

bringe die ERP-Software Verbesserungen<br />

für die Unterstützung der Prozessindustrie<br />

mit. Dazu zählen neue und erweiterte Funktionen<br />

zur Rückverfolgung, für das Qualitätsmanagement,<br />

die Rezept- und Formelverwaltung,<br />

den Chargenausgleich, Nacharbeit<br />

und das Handelsmanagement.<br />

Die neue Version der ERP-Lösung bringt<br />

eine offene und auf Microservices basierende<br />

API mit, die gemäß der aktuellen Restful-<br />

Prinzipien und des Oasis-open-Data-Standards<br />

(OData) entwickelt wurde. Die API<br />

stellt eine einfache Integration von Daten<br />

und Prozessen aus IFS Applications 10 mit<br />

IoT- und KI-Technologien, Microsoft Office<br />

365 sowie gängigen modernen Cloud- und<br />

SaaS- Lösungen sicher.<br />

Transparente Prozesse in allen Bereichen<br />

Die Lösung wird bei Sotax sämtliche Unternehmensbereiche<br />

abdecken und sich über<br />

Engineering, Supply Chain Management,<br />

Produktion, Qualitätsmanagement, Sales<br />

und Service, Instandhaltung, Servicemanagement<br />

sowie Rechnungs- und Personal -<br />

wesen erstrecken. Sie wird zunächst an den<br />

Standorten des Unternehmens in der<br />

Schweiz, Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />

Italien, Tschechien, USA und Kanada<br />

implementiert. Zu einem späteren Zeitpunkt<br />

ist beabsichtigt, auch die Niederlassung<br />

in Indien zu integrieren und somit die<br />

gesamte Unternehmensgruppe über IFS zu<br />

führen. (eve)<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 21


news & management<br />

Elf Gestaltungsregeln für „Design for Automation“<br />

Einfacher ist besser<br />

Robotik | Je einfacher das Produkt, desto größer das<br />

Einsparpotenzial: Wer Roboter in der Fertigung einsetzen<br />

möchte, sollte vorher das Produkt entsprechend<br />

gestalten. Das Fraunhofer IPA hat zu diesem<br />

Zweck elf Gestaltungsregeln aus der Praxis für das<br />

„Design for Automation“ aufgestellt.<br />

Montageroboter: Je einfacher das Produkt,<br />

desto größer das Automatisierungspoten -<br />

zial. Bild: Fraunhofer IPA/Rainer Bez<br />

Seit ihrer Gründung im März 2010 ist die<br />

Fertig Motors GmbH auf Expansionskurs.<br />

Das Unternehmen entwickelt und produziert<br />

in Marktheidenfeld preiswerte, technisch<br />

hochwertige Servo-Antriebstechnik,<br />

die etwa in Windkraftanlagen oder Robotern<br />

zum Einsatz kommt. Bis 2020 möchte<br />

Fertig Motors seine Produktionszahlen verdoppeln.<br />

Mehr als 100.000 Elektromotoren<br />

sollen bis dahin Jahr für Jahr ausgeliefert<br />

werden. Damit würden die Franken zu einem<br />

der drei größten Hersteller auf diesem<br />

Geschäftsfeld in Deutschland avancieren.<br />

Um diese Produktionssteigerung zu erreichen,<br />

hat das Unternehmen im Sommer<br />

2017 eine weitere Produktionshalle eröffnet<br />

und damit Platz für 40 neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Parallel dazu verfolgt Fertig<br />

Motors das Ziel, die bestehenden Prozessabläufe<br />

in der Montage produktiver zu gestalten.<br />

Wo immer es wirtschaftlich sinnvoll<br />

und technisch möglich ist, sollen Arbeitsschritte<br />

künftig automatisiert ablaufen. Mit<br />

diesem Auftrag trat das Unternehmen an<br />

das Fraunhofer IPA heran. Johannes Wößner,<br />

erfahrener Fachmann auf dem Gebiet<br />

der Automatisierungspotenzialanalyse, sollte<br />

ausloten, wo der Einsatz von Robotern in<br />

Frage kommt und auch gleich die Produkte<br />

automatisierungsgerecht gestalten. „Design<br />

for Automation“ heißt dieser Ansatz.<br />

Trend zur Automatisierung<br />

Derzeit wächst das Interesse der Industrie<br />

am „Design for Automation“. Denn: „Der<br />

Trend zur Automatisierung allgemein hat in<br />

den vergangenen Jahren sehr stark an Bedeutung<br />

gewonnen“, sagt Wößner. Allerdings<br />

würden Systemintegratoren häufig auf<br />

Standardlösungen zurückgreifen, die nicht<br />

so ohne weiteres auf die Verhältnisse vor<br />

Ort übertragbar seien und deshalb nur<br />

begrenzt effizient sein könnten. „Aber der<br />

Teufel steckt bekanntlich im Detail und<br />

inzwischen wird immer mehr Unternehmern<br />

bewusst, dass das Automatisierungspoten -<br />

zial größer ausfällt, wenn man das Produkt<br />

vereinfacht“, weiß der Experte.<br />

Seine Automatisierungs potenzial analyse<br />

beginnt mit einem Fragebogen, der in die<br />

vier Montageschritte Vereinzelung, Hand-<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


habung, Positionierung und Fügen einge -<br />

teilt ist. Mit einem Punktesystem von null<br />

bis eins hält er darin fest, inwieweit die einzelnen<br />

Prozesse fit für die Automatisierung<br />

sind. „Für Schüttgut, das sich oft verhakt,<br />

gibt es null Punkte, weil es bisher noch<br />

keine Roboter gibt, die solche Bauteile<br />

vereinzeln können. Für Einführschrägen<br />

und Endanschläge hingegen gibt es einen<br />

vollen Punkt, weil sie die Positionierung<br />

erleichtern.“ Weiterhin fragt Wößner in<br />

seinem Formular beispielsweise nach der<br />

Steifigkeit des Materials, nach der Fügebewegung<br />

und dem -prozess. Die jeweilige<br />

Punktzahl wird dann noch einmal zusätzlich<br />

gewichtet.<br />

Am Ende seines Fragebogens steht dann<br />

für jeden einzelnen der vier Montageschritte<br />

– Vereinzeln, Handhaben, Positionieren,<br />

Fügen – eine Prozentzahl, die aussagt,<br />

• Standardisierung der Komponenten –<br />

Nach Möglichkeit Baugruppen oder Einzelteile<br />

verwenden, die auch schon in anderen<br />

Produkten verbaut werden.<br />

• Geringe Anzahl von Bauteilen – Bauteile,<br />

die sich nicht relativ zueinander bewegen,<br />

bei der Montage nicht getrennt behandelt<br />

werden müssen und nicht aus verschiedenem<br />

Material bestehen müssen, sollten zu<br />

einem verschmelzen. Denn: Je weniger<br />

Teile, desto weniger Griffe muss ein Industrieroboter<br />

ausführen.<br />

• Keine biegeschlaffen Bauteile – also beispielsweise<br />

starre Kabel oder, noch besser,<br />

integrierte Konnektoren verbauen.<br />

• Verwendung von Poka-yoke – Hinter diesem<br />

aus dem Japanischen stammenden<br />

Begriff verbirgt sich ein Mechanismus in<br />

einem Lean-Prozess, der hilft, dass Werker<br />

Fehler (poka) vermeiden (yokeru). Wenn<br />

Flächen auf, an denen der Greifer eines<br />

Roboters gut ansetzen kann. Außerdem<br />

besteht es aus einem Material, das nicht<br />

brechen, deformiert oder an der Oberfläche<br />

beschädigt werden kann.<br />

• Möglichkeit zum Positionieren – Keine<br />

Zeit damit verschwenden, ein Bauteil für<br />

den Fügeprozess richtig auszurichten.<br />

Denn es positioniert sich automatisch<br />

richtig, wenn es beispielsweise passgenaue<br />

Vertiefungen oder definierte Kontaktstellen<br />

aufweist. Selbstzentrierungseffekt<br />

nennt sich das. Wichtig sind dabei möglichst<br />

geringe Toleranzen.<br />

• Einfache lineare Bewegungen – Am einfachsten<br />

lassen sich Bauteile miteinander<br />

verbinden, wenn das mit einer einzigen<br />

Bewegungsrichtung vonstattengeht. Und<br />

natürlich sollte es sich dabei am besten<br />

um Standardbauteile und vormontierte<br />

Funktionsgruppen handeln.<br />

• Klare Sicht und Zugänglichkeit – Bauteile<br />

sollten nicht unter anderen vorborgen<br />

sein. Stattdessen müssen sie alle auf einen<br />

Blick erkennbar und für Werkzeug leicht<br />

zugänglich sein. Das vereinfacht später<br />

auch die Reparatur.<br />

• Fügeprozess vereinfachen – Schnapp-<br />

Verbindungen oder standardisierte Verbindungselemente<br />

verwenden – aber davon<br />

nur so wenige wie möglich.<br />

Kurz zusammengefasst also: Einfacher ist<br />

besser.<br />

Matrix zur Identifizierung von Top-Prozessen für die Automatisierung. Bild: Fraunhofer IPA<br />

welche „Fitness for Automation“ bereits<br />

vorhanden ist und wo sich daraus Potenziale<br />

für die Vereinfachung des Produktdesigns<br />

ableiten lassen. Wößners Fragebogen basiert<br />

auf elf Gestaltungsregeln für das perfekte<br />

„Design for Automation“. Sie sagen aus,<br />

welche Eigenschaften ein Produkt aufweist,<br />

das problemlos vollautomatisiert hergestellt<br />

werden kann:<br />

• Modularisierung der Produktstruktur –<br />

Das Produkt sollte aus voneinander unabhängigen<br />

Baugruppen aufgebaut sein, die<br />

in sich stabil sind und im Vorfeld auf ihre<br />

Funktionsfähigkeit hin überprüft wurden.<br />

es nur eine einzige Möglichkeit gibt, zwei<br />

Bauteile miteinander zu verbinden, dann<br />

kann auch nichts schiefgehen.<br />

• Vereinfachung der Zuführung – 80 % aller<br />

Betriebsstörungen gehen auf die Zuführung<br />

zurück. Entsprechend viele Verbesserungsmöglichkeiten<br />

gibt es. Generell<br />

gilt: Symmetrische Bauteile mit klaren<br />

Merkmalen sind am besten handhabbar.<br />

In Idealfall kommt ein Industrieroboter<br />

dann sogar ohne teure 3D-Sensoren und<br />

Kameras aus.<br />

• Vereinfachung der Handhabung – Das<br />

ideale Bauteil weist im Voraus eingeplante<br />

„Design for Automation“ lohnt sich immer<br />

Aus Wößners Sicht lohnt sich „Design for<br />

Automation“ immer. „Es senkt auch bei<br />

Montagepropressen, die weiterhin von<br />

Hand ausgeführt werden, die Fehlerquote.“<br />

Allerdings gibt der Ingenieur zu bedenken,<br />

dass die Vorstellungen der Kunden von guter<br />

Produktgestaltung mitunter nicht unbedingt<br />

mit dem perfekten „Design for Automation“<br />

vereinbar sind. „In solchen Fällen<br />

sollten Unternehmer sich kompromissbereit<br />

zeigen“, rät er. So sieht man es auch bei Fertig<br />

Motors: Die Elektromotoren kommen<br />

jetzt zwar mit zwölf Schrauben und zwei<br />

Fertigungsteilen weniger aus, doch auf individuelle<br />

Kundenwünsche sind sie nach wie<br />

vor ganz genau zugeschnitten. •<br />

M.A. Hannes Weik<br />

Redakteur beim Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 23


cebit<br />

Die IT-Fachmesse Cebit<br />

stellt sich neu auf: Vom<br />

11. bis 15. Juni steht in<br />

den Hannoveraner<br />

Messehallen Technik für<br />

die Digitalisierung im<br />

Fokus. Mit einem<br />

Festivalcharakter sollen<br />

vor allem junge<br />

Nachwuchskräfte<br />

angesprochen werden.<br />

Bild: Deutsche Messe<br />

Neues Konzept der Cebit soll Networking fördern<br />

Geschäfte anbahnen<br />

beim Festival<br />

IT-Messe | Zur Cebit 2018 treffen sich ab 11. Juni in<br />

Hannover Vordenker, Wissenschaftler und Unternehmen.<br />

Mit ihrem neuen Konzept will die Deutsche Messe<br />

stärker als bisher den Dialog fördern.<br />

Die neue Cebit im<br />

Überblick<br />

• Termin: 11. Juni bis 15. Juni 2018<br />

• Öffnungszeiten: Mo. 10.00 bis 18.00<br />

Uhr, Di. bis Do. 10.00 bis 23.00 Uhr,<br />

Fr. 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

• Besucher 2017: etwa 200.000<br />

• Aussteller 2017: rund 3000<br />

• Mehr unter: www.cebit.de<br />

Mit einem veränderten Konzept startet am<br />

11. Juni in Hannover die Fachmesse Cebit.<br />

Europas Business-Festival für Digitalisierung<br />

verbinde in einer bislang einmaligen<br />

Form Geschäftsanbahnung in der digitalen<br />

Wirtschaft mit Festivalelementen, betont<br />

der Veranstalter, die Deutsche Messe. Thematisch<br />

rückt die Fachschau Technologien<br />

in den Fokus, die die digitale Transformation<br />

von Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben:<br />

Künstliche Intelligenz, Blockchain,<br />

Security, IoT und den künftigen Mobilfunkstandard<br />

5G, Human Robotics, Virtual und<br />

Augmented Reality, Drohnen, Collabora -<br />

tion & Workspace 4.0 und Future Mobility.<br />

Als Premium-Partner der Messe sind Huawei,<br />

IBM, Salesforce, SAP, Vodafone und<br />

Volkswagen vertreten.<br />

Das neue Messekonzept setzt sich aus<br />

vier Bereichen zusammen: Das Element<br />

d!conomy zeigt dem IT-Besucher, was für<br />

die Digitalisierung notwendig ist – also Produkte<br />

und Lösungen, die ein Unternehmen<br />

schneller, effektiver und profitabler machen.<br />

Der Bereich Digital Administ ration hält für<br />

Entscheider aus Bund, Ländern und Gemeinden<br />

sowie anderen öffentlichen Verwaltungen<br />

Antworten und Lösungen für<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Fragen rund um die Digitalisierung der<br />

öffentlichen Hand bereit.<br />

Im Bereich d!tec geht es um den Blick in<br />

die Zukunft. Hier stehen beispielsweise digitale<br />

Technologien wie künstliche Intelligenz,<br />

Blockchain, Human Robotics, virtuelle und<br />

erweiterte Realität (VR/AR) und auch mehr<br />

als 350 Start-ups mit ihren neuen Geschäftsmodellen<br />

im Fokus. Weltweit führende Forschungsinstitute<br />

zeigen den aktueller Stand<br />

digitaler Forschung. Die Start-up-Plattform<br />

Scale 11 führt beispielsweise etablierte<br />

Unternehmen und Start-ups zusammen.<br />

d!talk ist das Konferenzprogramm mit<br />

mehr als 600 internationalen Sprechern, die<br />

ness-Software vor. Ein weiteres Messe-<br />

Highlight des Unternehmens ist die erweiterte<br />

Strategische Planung – eine Multiprojektplanung,<br />

mit der etwa Hersteller von Investitionsgütern<br />

die Kapazitätsbedarfe ihrer<br />

Aufträge bereits in der Angebotsphase belastbar<br />

einschätzen können. Um den damit<br />

einhergehenden Transparenzgewinn auch in<br />

der Personaleinsatzplanung bestmöglich zu<br />

nutzen, hat die ERP-Lösung ab sofort auch<br />

die grafische Einsatzplanung des Software-<br />

Spezialisten Innosoft eingebunden.<br />

Der ERP-Spezialist Godesys (Halle 17,<br />

Stand C64) hat vier zentrale Themenblöcke<br />

für sein ERP-System herausgearbeitet: Pro-<br />

Das Beratungs- und Softwarehaus<br />

AMS Solution<br />

stellt auf der Cebit die<br />

neue Bedienoberfläche<br />

seiner ERP-Software vor.<br />

Bild: AMS Solution<br />

an den fünf Messetagen auf insgesamt zehn<br />

Bühnen auftreten. Die Bühnen sind auf<br />

mehrere Hallen verteilt und bieten gleichzeitig<br />

Raum für Networking.<br />

Im Herzen des neuen Geländes führt der<br />

d!campus alles zusammen. Als Zentrum bietet<br />

er auf einer Fläche mit der Größe von<br />

rund zehn Fußballfeldern Raum für Technologie<br />

und Marken, Vernetzung, Interaktion<br />

und zwanglosen Austausch – und setzt als<br />

Festival mit DJs und Livemusik internationaler<br />

Bands den künstlerischen Rahmen.<br />

Die Stände in den Messehallen sind täglich<br />

bis 19 Uhr besetzt, der d!campus bleibt bis<br />

23 Uhr geöffnet. Ein globales Food-Konzept<br />

rundet das Digital Street Festival ab.<br />

Business-Software in Halle 17<br />

Gerade im Bereich ERP nutzen Software-<br />

Hersteller die Messe, um aktuelle Updates<br />

ihrer Lösungen vorzustellen. Das Beratungsund<br />

Softwarehaus AMS Solution (Halle 17,<br />

Stand B24) beispielsweise stellt auf der Messe<br />

die neue Bedienoberfläche seiner Busizessexzellenz<br />

(BPM und Trends), mobiles<br />

Arbeiten, Omni-Channel-Strukturen (Umsatzchancen<br />

durch Synergien, Customer<br />

Journeys und neue Kanäle) sowie Informa -<br />

tionsmanagement (Profit aus Big Data ziehen).<br />

Das System liefert laut Herstellerangaben<br />

eine intuitive Benutzerführung für hohe<br />

Ergonomie-Ansprüche. Zudem kann die<br />

Workflow-Prozessautomatisierung integriert<br />

werden.<br />

Das neue AP-Plus-Release, das der Hersteller<br />

Asseco (Halle 17, Stand E16)<br />

exklusiv zur Messe vorstellt, erweitert das<br />

bisherige Service-Modul um neue Funk -<br />

tionsbereiche: So steht Disponenten künftig<br />

eine intelligente Service-Plantafel zur Verfügung,<br />

die unter anderem Verfügbarkeiten<br />

aus anderen ERP-Bereichen in die Planungsprozesse<br />

mit einbezieht. Techniker vor Ort<br />

werden durch eine mobile Service-App bei<br />

ihren Wartungs- und Dokumentationsaufgaben<br />

unterstützt. (eve) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 25


automatica<br />

Die industrielle Bildverarbeitung gehört zum Themenspektrum<br />

der Automatica. Bild: Messe München<br />

rungstechnik, Sensorik und Kommunikation sowie Bildverarbeitung.<br />

Neben den eigentlichen Technologien bietet<br />

die Messe Zugang zu Dienstleistungen – angefangen<br />

bei der Planung über Machbarkeitsstudien und Simulationen<br />

bis hin zur eigentlichen Programmierung. Bis dato<br />

haben sich rund 850 Aussteller angemeldet.<br />

Eine besonders wichtige Rolle spielt die Sicherheit,<br />

denn je enger Mensch und Maschine kooperieren, desto<br />

mehr Augenmerk müssen die Hersteller auf die Sensorik<br />

legen. Damit Cobots den Menschen bei monotonen und<br />

schweren Tätigkeiten entlasten können, ohne ihn zu gefährden,<br />

müssen sie in der Lage sein, ihre Umgebung<br />

wahrzunehmen und richtig zu reagieren. Sie erhalten Informationen<br />

über Position, Abstände, Weglängen, Oberflächenbeschaffenheit<br />

und vieles mehr. Dadurch können<br />

Positioniersysteme Werkstücke und Werkzeuge in Maschinen<br />

und Anlagen exakt platzieren. Grundlage dafür<br />

ist eine ausgefeilte Bildverarbeitung.<br />

Messe Automatica zeigt Entwicklungen in der Montage und Handhabung<br />

Sensorik statt<br />

Schutzzäune<br />

Messe | Vom 19. bis 22. Juni 2018 dreht sich auf der<br />

Automatica in München alles um das Handling. Besonderes<br />

Augenmerk liegt auf den Cobots, die ohne<br />

Barrieren mit dem Menschen zusammenarbeiten.<br />

Weltweit sind rund 1,8 Mio. Industrieroboter am Werk,<br />

die allein oder in direkter Kooperation mit dem Menschen<br />

arbeiten. Die Bedienung ist mobiler und einfacher<br />

geworden – damit lohnt sich ihr Einsatz auch in kleinen<br />

und mittleren Unternehmen (KMU). Neueste Trends,<br />

Entwicklungen und Einsatzgebiete zeigt die Messe<br />

Automatica in München vom 19. bis 22. Juni 2018. Zu<br />

den Schwerpunkten gehören etwa Montage- und Handhabungstechnik,<br />

Industrie- und Servicerobotik, Steue-<br />

Der klügere Roboter gibt nach<br />

Damit ein Cobot in Echtzeit auf Positionsdaten zugreifen<br />

kann, braucht das Unternehmen eine leistungsfähige<br />

IT- und Kommunikationstechnik. Auf dem Wege zur Industrie<br />

4.0 wird sich das Zusammenspiel von Mechanik<br />

und Software weiter verändern: Für die Smart Factory<br />

sind Big Data, Cloud Computing und Security Management<br />

unabdingbar. Künftig wird Software die Mensch-<br />

Maschine-Schnittstellen erweitern und vereinfachen. Im<br />

Zweifelsfall muss der Cobot immer nachgeben. Auf der<br />

Automatica haben Fachbesucher Gelegenheit, mit Cobots<br />

in Tuchfühlung zu gehen und ihre Reaktionen auf<br />

menschliche Handlungen und Impulse zu beobachten.<br />

Begleitet wird die Messe von einem vielseitigen Rahmenprogramm:<br />

Im Automatica Forum geht es beispielsweise<br />

um Null-Fehler-Produktion, Arbeit 4.0, Roboter<br />

in der Logistik, Wartungsmanagement und Künstliche<br />

Intelligenz. In Podiumsdiskussionen können sich Fachbesucher<br />

mit Unternehmensvertretern über das Industrial<br />

Internet of Things (IIoT) oder den Umgang mit<br />

schlauen Maschinen austauschen. Premiere feiert der<br />

Automobil-Produktion-Kongress vom 18. bis 19. Juni.<br />

Am 21. Juni findet der OPC Day Europe statt, auf dem<br />

der neue Standard für den Datenaustausch vorgestellt<br />

wird. Weitere Infos: www.automatica-munich.de. •<br />

Kirsten Seegmüller<br />

Freie Journalistin in Leinfelden<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Ergonomie unter der Lupe<br />

Arbeitsplatzsystem | Avero von Bott (Halle<br />

A6, Stand 326) ist vielseitig und als Baukasten<br />

flexibel an die wechselnden Anforderungen<br />

bei der manuellen Montage anpassbar.<br />

Arbeitshöhe und Ablagen lassen sich ohne<br />

Werkzeug ausrichten, was eine ergonomische<br />

Körperhaltung unterstützt. Schwenkrahmen<br />

positionieren Werkzeug und Material<br />

in den äußeren Greifbereichen links und<br />

rechts vom Mitarbeiter großflächig. Perfo-<br />

Werkzeughalter und Bottboxen organisieren<br />

Werkzeug und Material effizient und ordentlich.<br />

Der Hersteller bietet sein Arbeitsplatzsystem<br />

auch in ESD-Ausführung an.<br />

Die durchgängig leitfähigen Oberflächen<br />

schützen vor unkontrollierten elektrostatischen<br />

Entladungen – wichtig bei der Verarbeitung<br />

von Mikroelektronikbauteilen. •<br />

Maschinen<br />

sprechen die<br />

gleiche Sprache<br />

Smart Factory | VDMA Robotik<br />

+ Automation (Halle B4, Stand<br />

332) schafft die Basis für eine<br />

interoperable Kommunikation<br />

mittels OPC UA. Gemeinsam<br />

mit 26 Partnern entwickelten<br />

die Fachabteilungen Industrielle<br />

Bildverarbeitung, Integrated Assembly<br />

Solutions und Robotik<br />

herstellerübergreifende Informationsmodelle.<br />

Damit sprechen<br />

die Maschinen künftig die<br />

gleiche Sprache. Mit Hilfe des<br />

OPC UA-Demonstrators werden<br />

zwei Use Cases gezeigt: Bei<br />

der fähigkeitenbasierten Steuerung<br />

integriert eine Montagezelle<br />

zur Herstellung von Fidget-<br />

Spinnern Komponenten und<br />

Systeme von über 20 Herstellern.<br />

Dabei erfolgt die interoperable<br />

Integration mittels fähigkeitenbasierter<br />

Beschreibung.<br />

Daneben zeigen Roboterhersteller,<br />

wie sich Condition Monitoring<br />

unabhängig von Hersteller<br />

und Robotertyp Cloud-basiert<br />

verwirklichen lässt. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 27


automatica<br />

Virtuelle Roboter<br />

weichen uns aus<br />

Forschung | Daten für die Smart Factory, Augmented Re ality<br />

zur Prozessplanung, Künstliche Intelligenz für die<br />

Roboter-Programmierung und ergonomisches Arbeiten – mit<br />

diesen Schwerpunkten kommt das Fraunhofer IPA zur Automatica.<br />

Auf seiner Demonstrations -<br />

fläche zeigt das Fraunhofer-<br />

Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung (Halle A4,<br />

Stand 421) eine Roboternavigation:<br />

Mobile Roboter sind über<br />

die Cloud miteinander vernetzt,<br />

kartieren ihre Umgebung kooperativ<br />

und planen ihre<br />

Routen mit Hilfe des virtuellen<br />

Abbildes der Produktion (Digitaler<br />

Schatten). Spontan auftretende<br />

Hindernisse umfahren sie<br />

mit dem vorgegebenen Sicherheitsabstand,<br />

ohne dass es zu<br />

Staus oder Kollisionen kommt.<br />

Weitere Vorteile der Cloud<br />

Navigation für Industrie-<br />

4.0-Architekturen sieht man nur<br />

mit einer Augmented-Reality-<br />

Brille: Damit sieht man, dass die<br />

eigentliche Demonstrationsfläche<br />

deutlich größer ist. Virtuelle<br />

Roboter fahren in angrenzenden<br />

Bereichen des Messestands herum<br />

und weichen Standbesuchern<br />

aus, die ihre Bahn kreuzen,<br />

ohne es zu ahnen.<br />

Der Sinn hinter dieser Demo:<br />

Mit den Daten, die die Cloud<br />

Navigation mittels mobiler Roboter<br />

und weiterer Sensoren<br />

zusammenträgt, lassen sich in<br />

Echtzeit Materialflüsse simulieren,<br />

die der Realität viel näher<br />

kommen als das bisher möglich<br />

war. Zeit- und kostenintensive<br />

Praxistests mit Robotersystemen<br />

sind nicht mehr nötig.<br />

Auch die automatisierte<br />

Handhabungstechnik wird immer<br />

effizienter, beispielsweise<br />

mit der Software BP3, die dem<br />

„Griff-in-die-Kiste“ zu Grunde<br />

liegt. Dank verbesserter Algorithmen<br />

und neuer Sensortech-<br />

nik können Industrieroboter<br />

nun sogar flache, unsortiert gelagerte<br />

Blechteile erkennen und<br />

greifen. So werden Informationen<br />

der 3D-Sensoren optimal<br />

genutzt. Die neue, intuitive Benutzeroberfläche<br />

erleichtert und<br />

beschleunigt die Programmierung<br />

so sehr, dass sich die Investitionskosten<br />

für eine Handhabungszelle<br />

schon nach zwei Jahren<br />

amortisieren.<br />

Mithilfe des maschinellen<br />

Lernens werden die Objekterkennung<br />

und die Vereinzelung<br />

ungeordnet herumliegender<br />

Bauteile derzeit immer weiter<br />

verfeinert. Im Forschungsprojekt<br />

Deep Grasping entsteht aktuell<br />

eine virtuelle Lernumgebung.<br />

Darin üben Roboter bereits<br />

vor ihrer Inbetriebnahme<br />

unterschiedlichste Greifprozesse<br />

an den Werkstücken, mit denen<br />

sie später im operativen Betrieb<br />

arbeiten sollen. Neuronale Netze<br />

lernen aus diesen simulierten<br />

Griffen und verbessern ihr Prozesswissen<br />

kontinuierlich. •<br />

Aus den Daten, die mobile<br />

Roboter und Sensoren<br />

bei der Cloud Navigation<br />

zusammentragen, lassen<br />

sich in Echtzeit Materialflüsse<br />

simulieren. Bild:<br />

Uni Stuttgart IFF/Fraunhofer<br />

IPA/Rainer Bez<br />

Sensortechnologie für ein dynamisches Miteinander<br />

Intralogistik | Die Roboter MIR100<br />

und MIR200 von Mobile Industrial<br />

Robots (Halle B4, Stand 411) manövrieren<br />

am Messestand direkt neben<br />

den Besuchern. Im Arbeitsalltag gewährleistet<br />

diese Sensortechnologie<br />

ein dynamisches Miteinander an der<br />

Seite menschlicher Kollegen. Diverse<br />

Aufsatzmodule eröffnen Anwendern<br />

eine Vielzahl an passgenauen Einsatzmöglichkeiten<br />

– etwa das Ziehsystem<br />

MIR Hook, mit dem der ESD-konforme<br />

MIR200 Waren bis 500 kg auf<br />

Rollwägen bewegen kann. Ein weiteres<br />

Highlight ist eine Applikation, die<br />

die reibungslose Interaktion von mobilem<br />

Transportroboter, Roboterarm<br />

und Greifer zeigt: Ein MIR200 liefert<br />

Druckplatten an, die ein auf ihm<br />

montierter UR5 von Universal Robots<br />

ausgestattet mit einem RG2 von<br />

Onrobot auf einen Tisch verlädt. So<br />

demonstriert der Roboter seine millimeterpräzise<br />

Andockfunktion. •<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


DER NEUE E-SHOP<br />

FÜR SPANNTECHNIK<br />

Doppelachsmodule verfügbar<br />

Servosystem | Yaskawa<br />

(Halle B6,<br />

Stand 502) hat sein<br />

Servosystem Sigma-7<br />

in der 400-V-<br />

Variante in das<br />

Cockpit eingebunden.<br />

Neben dem<br />

herkömmlichen Einzelachsverstärker<br />

sind Doppelachsmodule<br />

verfügbar. Mit<br />

der Steuerung von zwei Motoren über einen Verstärker<br />

lassen sich Energieeinsparungen realisieren. Zum anderen<br />

reduziert sich der Platzbedarf der Verstärker. Über<br />

eine integrierte Echtzeit-Ethernet-Schnittstelle für Ethercat<br />

ermöglicht das System die einfache Integration in<br />

entsprechende Anlagenumgebungen. Außerdem hat der<br />

Hersteller seine Motoman- Modell-Palette erweitert.<br />

Der kollaborative Roboter Motoman HC10 lässt sich<br />

jetzt auch mit einem „Smartpendant“ oder „Direct Teaching“<br />

programmieren.<br />

•<br />

bequem • günstig • schnell<br />

AUTOMATICA<br />

Halle A5 / Stand 313<br />

19. - 22. Juni 2018<br />

EINFACHER BESTELLEN<br />

MIT DEM TÜNKERS E-SHOP<br />

https://shop.tuenkers.de<br />

Fabrik der Zukunft im<br />

Familienbetrieb<br />

Kollaboration | Mit den mobilen<br />

Plug&Produce-Lösungen<br />

von Universal Robots (Halle<br />

B4, Stand 303) lässt sich die<br />

Fabrik der Zukunft selbst bei<br />

kleinsten Unternehmen umsetzen.<br />

Dazu dient eine ausgefeilte,<br />

kollaborierende Roboter-Generation,<br />

die mit verschiedenen<br />

und schnell integrierbaren<br />

Komponenten auf individuelle<br />

Bedürfnisse angepasst<br />

werden kann.<br />

Egal ob Greifer, Sensoren<br />

oder Software<br />

– alle Peripherieprodukte<br />

aus dem UR-<br />

Universum sind garantiert<br />

über Plug-<br />

&Play mit dem<br />

„nackten“ Roboterarm<br />

implementierbar.<br />

Im Rahmen des<br />

Automatica Forums erläutern<br />

Robert Hofmann, Geschäftsführer<br />

der Hofmann Glastechnik,<br />

und Helmut Schmid von<br />

Universal Robots in ihrem<br />

Fachvortrag (20. Juni, 15 Uhr,<br />

Halle A5, Stand 135), wie der<br />

Familienbetrieb seine Effizienz<br />

und Produktionskapazitäten<br />

durch drei UR-Roboter um<br />

50 % steigern konnte. •<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Brillante Ringe für alle<br />

Herausforderungen.<br />

Präzisions-O-Ringe für unterschiedlichste<br />

Industriebereiche und höchste Ansprüche.<br />

11. – 15. Juni 2018 · Frankfurt am Main<br />

www.COG.de<br />

Besuchen Sie uns in: Halle 9.0, Stand B4<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 29


automatica<br />

IT-Experten reden<br />

über Industrie 4.0<br />

IT2I-Forum | Die Fabrik der Zukunft ist smart. Umso wichtiger<br />

sind adäquate IT-Lösungen, -Produkte und -Services. Daher<br />

hat die Automatica mit dem IT2-Industry-Forum in Halle<br />

B4 einen eigenen Themenbereich etabliert.<br />

Das IT2I-Forum (Halle B4) als<br />

wichtiger Treffpunkt in der Zukunfts-<br />

und Innova tionshalle<br />

bietet der Branche Fachvorträge<br />

zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen.<br />

Die Referenten<br />

kommen aus Wirtschaft und<br />

Wissenschaft, doch es sind auch<br />

Visionäre darunter, die die Besucher<br />

zu Gesprächen einladen. Es<br />

treffen Branchenvertreter auf<br />

ITK-Spezialisten, um gemeinsam<br />

die Fragen der Industrie 4.0<br />

anzugehen. Hier erfahren die<br />

Teilnehmer, welche Trendthemen<br />

die Fertigungsindustrie bewegen<br />

und wie sie selbst davon<br />

profitieren können.<br />

In den Keynotes, die teilweise<br />

in Englisch abgehalten werden,<br />

geht es beispielsweise um IoT-<br />

Trends, die die Produktionsautomatisierung<br />

beeinflussen. Ein<br />

Schwerpunkt liegt auf den Sicherheitsaspekten<br />

in vernetzten<br />

Industrieanlagen. Spannend<br />

wird auch die Frage, welchen<br />

Stellenwert der Mensch gegenüber<br />

der Maschine künftig einnehmen<br />

wird – vor allem im<br />

Entwicklungsprozess. Zudem<br />

werden die Möglichkeiten von<br />

Echtzeitanalyse und Monitoring<br />

für Robot Operating Systems<br />

(ROS), Time-sensitive Networking<br />

sowie modulare Software-<br />

Lösungen für Predictive Maintenance<br />

diskutiert. Weitere Infos<br />

im Rahmenprogramm. •<br />

Auf dem IT2I-Forum in<br />

Halle B4 erfahren Teilnehmer<br />

alles über die<br />

Trends in der Industrie<br />

4.0. Dort können sie sich<br />

mit Wissenschaftlern und<br />

Herstellern austauschen.<br />

Bild: Messe München<br />

User bauen eigene Anwendungen<br />

Greift weiter als sein Vorgänger<br />

Service Robotik | Mit den Service-Robotik-Modulen<br />

von Pilz<br />

(Halle B4, Stand 500) können<br />

Anwender im industriellen Bereich<br />

ihre individuelle Applika -<br />

tion zusammenstellen. Das neue<br />

Lösungs-Angebot besteht aus<br />

einem Manipulatormodul mit<br />

sechs Achsen und einer Traglast<br />

von 6 kg, dem Steuerungsmodul<br />

mit Antriebs- und Steuerungstechnik<br />

sowie dem Bedienmodul<br />

inklusive einer vom Hersteller entwickelten Bedien- und<br />

Visualisierungssoftware. Die neuen Module sind insbesondere<br />

für Pick&place-Anwendungen und fahrerlose<br />

Transportsysteme (FTS) von Vorteil. Am Stand können<br />

Besucher die Module in Ak tion erleben und mit den<br />

Robotersystemen interagieren: Nach Anforderung verpackt<br />

ein Dual-Arm-Roboter ein Werkstück, das von<br />

einem weiteren Roboter auf einem FTS zu einem Handarbeitsplatz<br />

gebracht und dort dem Bediener sicher<br />

überreicht wird. Für den Schutz von Mensch und Maschine<br />

kommen verschiedene Sensorik-Lösungen zum<br />

Einsatz, wie etwa die dynamische Schaltmatte Psenmat<br />

und der Sicherheits-Laserscanner Psenscan. •<br />

Roboter | Mit den Modellen<br />

RS007N/L und BX200X sowie<br />

dem kompakten Controller F60<br />

bietet Kawasaki Robotics (Halle<br />

B5, Stand 320) kleinen und<br />

mittleren Unternehmen platzsparende<br />

und einfach zu implementierende<br />

Wege in die robotergestützte<br />

Automatisierung.<br />

Die RS007N und RS007L für<br />

kleine bis mittlere Traglasten<br />

sind besonders schnell und bedienen<br />

die steigende Nachfrage<br />

nach kompakten Robotern in<br />

der Elektronik- und Lebensmittelindustrie.<br />

In Kombination mit<br />

dem F60-Controller bieten sie<br />

höchste Geschwindigkeit und<br />

Präzision auf kleinstem Raum.<br />

Mit dem neuen Modell<br />

BX200X reagiert der Hersteller<br />

auf die steigenden Ansprüche<br />

des europäischen Marktes – unter<br />

anderem in den Bereichen<br />

Punktschweißen und Handling:<br />

Dabei bietet der BX200X die<br />

gleiche Leistung und<br />

Tragkraft von<br />

200 kg des BX200L<br />

– erweitert die effektive<br />

Reichweite des<br />

Roboters jedoch<br />

von 2597 auf<br />

3412 mm. Bestehende<br />

BX-Ersatzteile<br />

lassen sich auch für<br />

das neue Modell<br />

nutzen. •<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Sperrige Paletten<br />

werden federleicht<br />

Manipulator | Der pneumatischen Handhabungs-Manipulator<br />

von Dalmec (Halle A5, Stand 316) sorgt für ein müheloses<br />

Be- und Entladen und ermöglicht eine ergonomische<br />

Arbeitsweise. So lassen sich sperrige Lasten bis 550 kg<br />

transportieren.<br />

Die Handhabungs-Manipulatoren ermöglichen eine flexible<br />

Verladung durch eine mobile Grundplatte. Die<br />

ergonomische, sichere Arbeitsweise wird durch das<br />

Drehgelenk und die Druckluftdrehdurchführung gewährleistet.<br />

Auf diese Weise hält der Greifer die Endlosdrehbewegung<br />

der Aufnahmevorrichtung aufrecht.<br />

Der pneumatische Zylinder stellt ein nahezu schwereloses<br />

Umsetzen der Lasten sicher. Er ist mit Druckluft<br />

beaufschlagt und mit einem Hebelsystem kombiniert,<br />

um das Gewicht der aufgenommenen Last auszuglei-<br />

chen. Dabei nutzen die Manipulatoren zwei Kreisläufe:<br />

im Leergewicht, um ihr Eigengewicht auszugleichen,<br />

und im Lastgewicht, um die Ladung zu balancieren. Für<br />

unterschiedliche Gewichte lässt er sich an der Aufnahmevorrichtung<br />

einstellen.<br />

Der Hersteller hat zahlreiche Konstruktionen zum<br />

Greifen von Paletten umgesetzt: Dazu gehört eine<br />

Gabelvorrichtung samt manueller oder pneumatischer<br />

Drehung und anschließender Ablage auf dem Stapel<br />

oder dem Drehtisch einer Verpackungsmaschine. Auch<br />

das Aufnehmen und lagerichtige Umsetzen von Behältern<br />

auf ein Förderband oder eine Transportpalette wird<br />

ermöglicht.<br />

•<br />

Sperrige Paletten in unterschiedlichen<br />

Umgebungen<br />

stellen eine große<br />

Herausforderung dar. Aus<br />

diesem Grund werden für<br />

jede Anwendung spezielle<br />

Aufnahmevorrichtungen<br />

entwickelt. Bild: Dalmec<br />

WIE INDIVIDUELL UND ZUVERLÄSSIG<br />

WÜNSCHEN SIE SICH IHRE PROZESS-<br />

LÖSUNG?<br />

11.06.2018 — 15.06.2018<br />

FRANKFURT, DEUTSCHLAND<br />

HALLE 8, STAND D38<br />

LET’S TALK<br />

Wie individuell und zuverlässig die Gestaltung Ihrer Prozesslösung sein kann, stellen wir Ihnen<br />

gern persönlich vor – mit Engineering nach Maß und mit einer umfangreichen Baureihe von<br />

Prozessgasgebläsen und -verdichtern von AERZEN.<br />

Innovative Technologien und unser besonderer Qualitätsanspruch sichern Ihnen maximale<br />

Prozesssicherheit und eine nachhaltige Anlagenverfügbarkeit. Mit weltweiten Referenzen, dem<br />

Ingenieurwissen aus über 150 Jahren Erfahrung und einer ausgeprägten Beratungskompetenz<br />

kann AERZEN Ihre Wünsche flexibel und individuell umsetzen.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 31<br />

www.aerzen.com


automatica<br />

Eine Brücke von der Vision<br />

in die Praxis<br />

Scara-Roboter | Auf der Automatica<br />

feiern zwei Scara-Roboter<br />

von Fanuc (Halle B6, Stand<br />

330) Europapremiere: Der<br />

SR-3iA mit 3 kg Traglast<br />

und der SR-6iA mit 6 kg<br />

Traglast sind die ersten Modelle<br />

einer neuen Baureihe.<br />

Damit rückt auch der neue R-30iB<br />

Compact Plus Controller in den Fokus. Mit der neuen<br />

IR-Programmer-Software, die auf einem Tablet läuft, ist<br />

das Einrichten eines Roboters nicht aufwendiger als die<br />

Bedienung eines Smartphones. Eine Premiere gibt es<br />

auch bei den kollaborativen Robotern. Als inzwischen<br />

fünftes Modell in der CR-Baureihe wird der CR-15iA<br />

vorgestellt. Seine Traglast von 15 kg schließt die Lücke<br />

zwischen den kleinen 4- und 7-kg-Modellen und dem<br />

großen CR-35iA.<br />

•<br />

Punktgenaue Übergaben<br />

und reibungslose Abläufe<br />

Greifer | Piab (Halle B5, Stand 517) hat das US-<br />

Unternehmen SAS Automation integriert, das auf<br />

innovative Standardkomponenten und komplexe<br />

„End-of-Arm“-Systemlösungen spezialisiert ist.<br />

Das Produktspektrum umfasst Komponenten zur<br />

Montage an den Roboter, Rahmenkomponenten<br />

des Werkzeugs, Komponenten für das Greifen und<br />

Handling von Produkten und Bauteilen sowie<br />

Komponenten und Systemteile für die Bewegungsfunktion<br />

von Werkzeugen. Die Robotergreifsysteme<br />

und Werkzeuge beispielsweise zum Schneiden<br />

und Entgraten erfüllen laut Angaben höchste<br />

Qualitätsanforderungen. Die Systeme können aus<br />

mehr als 1500 Komponenten zusammengestellt<br />

werden. Ein Schwerpunkt ist das Palettieren und<br />

Verpacken unterschiedlichster Produkte. •<br />

Geschlossenes Design für<br />

sensible Bereiche<br />

Vierachsroboter | Die komplett neuentwickelte Scara-<br />

Baureihe TS2 von Stäubli (Halle B5, Stand 3) ist modular<br />

aufgebaut und verfügt erstmals über die eigene JCS-<br />

Antriebstechnik. Auffallend ist das kompakte, geschlossene<br />

Design mit innenliegenden Medien- und Versorgungsleitungen:<br />

kein außenliegendes Kabelpaket und<br />

damit keine Störkonturen, keine Fehlerquellen und keine<br />

unnötigen Partikelemissionen. Ein komplett abgedichtetes<br />

Gehäuse, die Pinole oben optional mit einem<br />

Deckel geschützt und mit Spezialschrauben verschraubt,<br />

die Anschlüsse auf Wunsch unter dem Roboterfuß<br />

verborgen. So werden Toträume vermieden. Die<br />

Roboterfamilie besteht aus vier Mitgliedern: TS2-40,<br />

TS2-60, TS2-80 und<br />

TS2-100. Mit letzterem<br />

erweitert der<br />

Hersteller die Vorgängerbaureihe<br />

mit<br />

Reichweiten von 400<br />

bis 800 mm um einen<br />

Vierachser mit einem<br />

Arbeitsradius von<br />

1000 mm. •<br />

Freiheitsgrade wie bei<br />

einem Knickarm<br />

Handgelenkeinheit | Mit dem neuen Roboterhand -<br />

gelenk kann IAI Industrieroboter (Halle B5, Stand 210)<br />

bei Kartesischen Systemen erstmals die gleiche Flexibilität<br />

und alle Freiheitsgrade bieten, wie sie bis dato nur<br />

mit Knickarmrobotern möglich waren. Ein wesentlicher<br />

Vorteil der Kartesischen<br />

Roboter ist der sehr viel<br />

kleinere Arbeitsraum<br />

im Vergleich zu den<br />

Knickarmrobotern.<br />

Ausgestattet ist die<br />

Handgelenkeinheit mit<br />

zwei Gelenken: Das<br />

Kippgelenk für die Neigung<br />

deckt einen<br />

Arbeitskreis von ±100°<br />

ab, während das Drehgelenk für die Rotation um ±360°<br />

drehbar ist. Die beiden eingesetzten Schrittmotoren<br />

beschleunigen diese Achsen mit Geschwindigkeiten zwischen<br />

750 und 1200 °/s. Programmiert und angesteuert<br />

wird die Einheit von der IAI-MSEL-Steuerung. Diese<br />

Robotersteuerung kann bis zu 255 Programme und<br />

30.000 Positionen speichern. •<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Inhalt<br />

34 Grußworte<br />

36 Preisverleihung<br />

38 Platz 1: 33 vernetzte<br />

Roboter polieren<br />

Kochgeschirr<br />

Robotics Award 2018<br />

Robotiklösungen | In der Branche ist der<br />

Preis für angewandte Robotiklösungen etabliert.<br />

Die eingereichten Innovationen haben<br />

durch die Bank ein hohes Niveau. Auf den folgenden<br />

Seiten finden Sie alles Wissenswerte<br />

zum gemeinsamen Projekt der Deutschen<br />

Messe AG und dem <strong>Industrieanzeiger</strong>.<br />

44 Platz 2: Mobiler<br />

Roboter bearbeitet<br />

Großbauteile<br />

47 Platz 3: Roboter programmieren<br />

mit Apps<br />

48 Weitere eingereichte<br />

Robotik-Lösungen<br />

52 Robotics Kongress<br />

2019<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 33


obotics award<br />

Machen Sie mit!<br />

Robotics Award | Kaum zu glauben: In diesem Jahr fand der<br />

Robotics Award bereits zum achten Mal statt. Ich kann mich<br />

noch gut an den ersten Preisträger 2011 erinnern: IBG Automation<br />

gewann damals mit einer außergewöhnlichen Robotik-Anwendung,<br />

der Radmontage im Fließbetrieb. Die Lösung<br />

lief zum Zeitpunkt der Preisverleihung bereits im VW-Werk in<br />

Emden. Der Sieger 2018 ist die Heinz Berger Maschinenfabrik<br />

mit einer Anwendung, die nicht minder spektakulär daher<br />

kommt: 33 vernetzte Roboter bearbeiten Töpfe und Pfannen,<br />

die in verschiedenen Abmessungen chaotisch zugeführt<br />

werden. Die Anlage, die beim Haushaltswarenhersteller WMF<br />

in Geis lingen läuft, rüstet sich während der Bearbeitung permanent<br />

um und stellt sich so<br />

auf die unterschiedlichen<br />

Werkstücke ein. Wenn Sie<br />

auch eine interessante Robotiklösung<br />

im Köcher haben,<br />

dann machen Sie mit, bewerben<br />

Sie sich. Aber bitte achten<br />

Sie nicht nur auf die Qualität<br />

der Lösung, sondern<br />

auch auf die Qualität und<br />

Vollständigkeit der Unterlagen,<br />

die Sie uns schicken.<br />

Auch dieser Aspekt spielt in<br />

der Jurysitzung eine wichtige<br />

Rolle. Denn schließlich sollen<br />

Ihre Ideen auch bei uns ankommen.<br />

Viel Glück! •<br />

Werner Götz,<br />

Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Der Mensch entscheidet<br />

Robotik | Technologie ist Assistenz<br />

und nicht Konkurrenz für<br />

den Menschen. Das war eine der<br />

Kernbotschaften der Hannover<br />

Messe 2018. Robots, Cobots<br />

und autonome Systeme übernehmen<br />

in Produktion und Logistik<br />

jene Aufgaben, die sie präziser,<br />

schneller und mit besserer<br />

Kondition als der Mensch erledigen.<br />

Das Entscheiden, das<br />

Lenken und das Kreative bleiben<br />

aber Sache des Menschen.<br />

Dabei erreicht die Zusammenarbeit<br />

immer neue Dimensionen.<br />

Längst führen Cobots nicht nur<br />

programmierte Prozesse aus, Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des<br />

sondern reagieren auf den Menschen.<br />

Assistenzsysteme wie Ro-<br />

Vorstandes der Deutschen Messe AG<br />

boter gehören auf der Hannover Messe zu den Publikumslieblingen.<br />

Sie finden aber auch einen Massenmarkt. Jeder<br />

Mittelständler kann sich heute Cobots leisten. Für die Robotik-Spezialisten<br />

ist deshalb klar, dass die Reise im April<br />

2019 zur Weltleitmesse der Industrie geht. Ein Höhepunkt<br />

der Hannover Messe ist der Robotics Award, den wir seit<br />

2011 mit dem <strong>Industrieanzeiger</strong> verleihen. Freuen Sie sich<br />

nun auf die Lektüre und lernen Sie die Gewinner kennen.<br />

Und vielleicht sind Sie ja nächstes Jahr dabei, wenn es um<br />

die neuesten Robotiklösungen geht! •<br />

Robotics Award 2019<br />

Wettbewerb | Der Preis für angewandte Robotiklösungen geht in die neunte Runde. Einmal<br />

mehr suchen wir, die Deutsche Messe AG und die Redaktion <strong>Industrieanzeiger</strong>, spannende<br />

Robotik lösungen, die einen Beitrag im Bereich der industriellen Automatisierung leisten.<br />

Eingereicht werden können Produkte, Projekte und technische Innovationen, aber auch<br />

mobile Roboter und autonome Systeme. Zur Teilnahme zugelassen sind alle Unternehmen<br />

und Institutionen aus dem In- und Ausland. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Aussteller auf<br />

der Hannover Messe sind oder nicht. Nach einer Vorauswahl durch ein wissenschaftliches<br />

Expertengremium werden die Preisträger von unserer unabhängigen Jury ermittelt.<br />

Machen Sie mit, es lohnt sich. Die Lösungen, die es unter die Top Ten schaffen, werden mit<br />

einer umfangreichen Berichterstattung im <strong>Industrieanzeiger</strong> berücksichtigt. Die ersten drei<br />

Plätze werden außerdem prämiert und sind dotiert mit einer Vielzahl an Presse- und Kommunikationsleistungen.<br />

Dem Sieger winkt eine mehrseitige Reportage, in der die eingereichte<br />

Lösung in einem praktischen Umfeld vorgestellt wird. Die Verleihung der Preise für die<br />

Plätze 1 bis 3 erfolgt im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Hannover Messe 2019.<br />

34 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


WIR BIETEN: INTEGRIERTE<br />

UND VERNETZTE PROZESSE,<br />

ZUR UMSETZUNG IHRER<br />

SMART FACTORY!<br />

#READYFORTHEFUTURE?<br />

Erfahren Sie mehr unter:<br />

www.caniaserp.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 35


obotics award<br />

Knisternde Spannung bei der Verleihung des Robotics Award 2018<br />

Die Stunde der Sieger<br />

Preisverleihung | Nach Wochen quälender Ungewissheit<br />

wurden auf der Hannover Messe die Nominierten erlöst.<br />

Bernd Althusmann, niedersächsischer Minister für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Verkehr, zeichnete die Gewinner des diesjährigen<br />

Robotics Award aus.<br />

❧ Uwe Böttger<br />

Die stolzen Gewinner des Robotics Award 2018 auf der Bühne: Dr. Andreas Groß, Geschäftsführer<br />

der Heinz Berger Maschinenfabrik (2. v. r.). Links neben ihm Benjamin Johann, Projektleiter Steuerungstechnik.<br />

Bilder: Autor<br />

Die Jury des Robotics Award hatte es im Vorfeld nicht<br />

leicht, die Drei fürs Treppchen zu ermitteln und die Plätze<br />

zu verteilen. Aber das war in der Geschichte des<br />

Preises schon immer so. Auch in diesem Jahr waren die<br />

eingereichten Robotik-Lösungen anspruchsvoll, kreativ<br />

und trendig.<br />

Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Deutschen Messe AG, ist davon überzeugt, dass der<br />

Robotics Award maßgeblich zur positiven Entwicklung<br />

der Robotik auf der Hannover Messe beigetragen hat:<br />

„Wer sich für das Thema interessiert und sich bei der<br />

Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine auf<br />

den neuesten Stand bringen will, der kommt an der<br />

Hannover Messe 2018 nicht vorbei. Wir freuen uns,<br />

dass hier auf der Messe so viele Anwendungsbeispiele<br />

zu sehen sind. Dazu hat der Robotics Award einen wesentlichen<br />

Beitrag geleistet.“<br />

Dann kam die Stunde der Wahrheit. Bernd Althusmann,<br />

niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Verkehr, überreichte als Schirmherr des Robotics<br />

Award die Urkunden und unterstrich dabei die positive<br />

Entwicklung des Preises für angewandte Robotik -<br />

lösungen. „Auch in diesem Jahr gingen wieder viele Bewerbungen<br />

aus unterschiedlichen Bereichen ein und die<br />

Jury hat sich intensiv mit den eingereichten Lösungen<br />

beschäftigt“, sagte Althusmann. „Uns hat es gefreut,<br />

dass sich Unternehmen so zahlreich beteiligt haben, mit<br />

dabei auch Robotik-Firmen aus China.“ Dr. Jochen<br />

Köckler ist von der Qualität der vorgestellten Robotik-<br />

Projekte beeindruckt: „Die Gewinner und auch alle anderen<br />

Teilnehmer haben gezeigt, welches Potenzial in<br />

der Robotik steckt und dass diese Technik eine wesentliche<br />

Rolle spielt, wenn es um bessere Wettbewerbsfähigkeit<br />

und mehr Flexibilität in der Fertigung geht.“ Die<br />

Gewinner-Teams hätten gezeigt, wie sich Roboter zum<br />

Vorteil aller in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Es<br />

gehe dabei nicht darum, die Arbeitskraft Mensch durch<br />

die Arbeitskraft Maschine zu ersetzen. Vielmehr sei der<br />

Roboter ein Helfer, der den Werker von monotonen<br />

oder ungesunden Tätigkeiten entlastet und ihn vor körperlichen<br />

Schäden schützt.<br />

Die drei Nominierten zeigten sich beeindruckt von<br />

der Vorarbeit der wissenschaftlichen Berater und der<br />

Jury und waren sichtlich stolz, zu den besten drei zu<br />

gehören angesichts der zahlreichen und qualitativ hochwertigen<br />

Bewerbungen. Auch wenn nicht alle auf Platz<br />

eins landen konnten, so gab es an diesem Nachmittag in<br />

Hannover keine Verlierer, sondern nur Gewinner.<br />

Platz 1: Heinz Berger Maschinenfabrik<br />

Mit einer komplexen Prozesskette aus Roboter-Zellen<br />

konnte die Heinz Berger Maschinenfabrik aus Wuppertal<br />

überzeugen. In dem beschriebenen Projekt arbeiten<br />

33 Roboter sequentiell zusammen und polieren<br />

Pfannen und Töpfe. Die Aufnahme und Zuführung der<br />

Werkstücke geschieht automatisch, ebenso der Wechsel<br />

von Greifer und Polierscheiben sowie die robotergesteuerte<br />

Polierpastenverstellung. Durch das automatische<br />

Umrüsten der Anlage auf neue Produkte bietet die Lösung<br />

eine hohe Produktivität, sodass sich auch die Produktion<br />

kleiner Losgrößen lohnt. In der Folge bleibt die<br />

Topffertigung bei vergleichsweise hohen Lohnkosten in<br />

Europa und andere Arbeitsplätze im Unternehmen werden<br />

gesichert. Auch an die Umwelt haben die Wupperta-<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender<br />

des Vorstandes der<br />

Deutschen Messe AG,<br />

zeigte sich von der Qualität<br />

der vorgestellten Robotik-Projekte<br />

beeindruckt.<br />

Wie jedes Jahr war die Preisvergabe ein Publikumsmagnet<br />

in Halle 14 auf der Hannover Messe.<br />

ler gedacht, denn pro Topf lassen sich rund 25 % Energie<br />

einsparen. Die Automatisierung des Rüstprozesses<br />

konnte bereits in anderen Anlagen genutzt werden.<br />

Platz 2: Fraunhofer IFAM<br />

Das Fraunhofer IFAM mit Sitz in Stade hat sich mit<br />

einem System zum Fräsen von Großbauteilen beworben.<br />

Hierbei werden Standard-Industrieroboter zu mobilen<br />

CNC-Fräsrobotern aufgerüstet. Die Lösung besteht<br />

aus einer hochsteifen Trägerplattform und Modulen,<br />

welche die statische und dynamische Absolutgenauigkeit<br />

steigern. Hierzu zählen Messsysteme, eine optimierte<br />

Reglerstruktur, Absolutkalibrierung und eine<br />

Echtzeit-Bahnregelung mit externer Sensorik. Das mobile<br />

System kann mit bis zu drei herstellerunabhängigen<br />

Robotern bestückt werden und ermöglicht zum Beispiel<br />

die hochproduktive Präzisionszerspanung von CFK-<br />

Großstrukturen für den Flugzeugbau. Das System ist<br />

mobil und flexibel einzusetzen und arbeitet genau genug,<br />

um Portalanlagen zu ersetzen. Damit lässt sich<br />

Platz einsparen und die Produktivität erhöhen. Bei energieintensiven<br />

Bearbeitungsprozessen ist eine kabelgebundene<br />

Energieversorgung erforderlich. Die Genauigkeitsanforderung<br />

der Bauteilbearbeitung in der Luftfahrt<br />

von ± 0,5 mm wird auch bei Wiederaufnahme des<br />

Fräsprozesses nach Standortwechsel an einem 20 m langen<br />

Bauteil sicher erfüllt. Im Vergleich zu Sondermaschinen<br />

ist die Lösung günstiger und bietet zugleich<br />

mehr Produktivität.<br />

Platz 3: Drag and Bot<br />

Mit der grafischen Programmier-Plattform<br />

„drag&bot“ konnte die Stuttgarter Drag and Bot<br />

GmbH die Jury überzeugen. Mit dem Programmpaket<br />

in App-Manier kann der Anwender Industrieroboter<br />

verschiedener Hersteller intuitiv programmieren, bedienen<br />

und flexibel einsetzen, ohne großartig in die Roboter-Technik<br />

einsteigen zu müssen. Die Software bietet<br />

Treiber für die relevante Hardware wie Greifer oder Kamera,<br />

Schnittstellen zu bekannten Bildverarbeitungs-<br />

Olaf Katzer, Leiter Berufsausbildung<br />

und Weiterbildung<br />

bei VW und<br />

Geschäftsführer Technik<br />

und technische Schulungen<br />

in der Robotation<br />

Academy, präsentierte als<br />

Jury-Mitglied die Lösungen<br />

der Nominierten.<br />

Bernd Althusmann, niedersächsischer<br />

Minister<br />

für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Verkehr, überreichte als<br />

Schirmherr des Robotics<br />

Award die Urkunden.<br />

Systemen und Module zur Lösung von komplexen Aufgaben<br />

wie zum Beispiel den Griff in die Kiste oder kraftgeregelte<br />

Bewegungen. Die cloudbasierte Software kann<br />

überall genutzt werden und ist unabhängig vom Roboterhersteller.<br />

Die Schwaben versprechen sich von ihrem<br />

Produkt einen wirtschaftlicheren Einsatz von Industrierobotern<br />

auch bei kleinen und mittleren Stückzahlen.<br />

Als Markt sehen die Stuttgarter generell das Setup und<br />

die Programmierung von Roboterzellen. Pilotprojekte<br />

gab es bislang im Bereich Forschung und Entwicklung.<br />

Aktuell wird die Software mit den neuen Robotern von<br />

Festo getestet. Im August 2018 soll die Lösung bei einem<br />

Automobil-Zulieferer eingesetzt werden. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 37


33 vernetzte Roboter schleifen und polieren Kochgeschirr auf Hochglanz<br />

Hier kommt kein Topf<br />

ungeschliffen davon<br />

Automatisierung | Viele reden über Industrie 4.0 und machen<br />

wenig. Die Heinz Berger Maschinenfabrik aus Wuppertal<br />

nimmt das Thema ernst und hat mit einer Anlage, in der 33<br />

vernetzte Roboter ihre eigenen Entscheidungen treffen, den<br />

Robotics Award gewonnen.<br />

❧ Uwe Böttger<br />

38 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


obotics award<br />

Das ist einer von 33 Robotern<br />

in einer Anlage, mit der<br />

das komplette Programm an<br />

Töpfen und Pfannen eines<br />

Markenherstellers geschliffen<br />

und poliert wird. Bilder:<br />

Heinz Berger<br />

Platz 1<br />

Es war gar nicht so schwer, Andreas Groß ans Telefon<br />

zu bekommen, den Geschäftsführer der Heinz Berger<br />

Maschinenfabrik in Wuppertal. Aus einem üblichen<br />

Erstkontakt wurde gleich ein einstündiger Technik-Talk<br />

über Roboter, Greifer, Polierpaste, Töpfe und Pfannen<br />

und ich erfuhr immer mehr über die gewaltige Anlage<br />

mit 33 Robotern, mit der Heinz Berger den diesjährigen<br />

Robotics Award gewonnen hat. Nach dem Gespräch<br />

wunderte ich mich, warum dieser Mann für mich überhaupt<br />

erreichbar war. Denn wie sich im Telefonat herausstellte,<br />

ist Andreas Groß nicht nur Geschäftsführer,<br />

er hat die Anlage als Leiter der Konstruktion entwickelt,<br />

er ist in seiner Firma der Oberfotograf, der am Ende die<br />

Industrie 4.0 in Reinkultur<br />

Bei der Festlegung des Gewinners des Robotics<br />

Award 2018 hatte die Jury einmal mehr Fingerspitzengefühl<br />

bewiesen. Denn was die komplexe<br />

Anlage der Heinz Berger Maschinenfabrik tatsächlich<br />

kann, war mit den begrenzten Möglichkeiten<br />

einer Bewerbung kaum darzustellen. Auch<br />

das mitgelieferte Video konnte nur einen ersten<br />

Eindruck vermitteln. Bei meinen Recherchen zu<br />

dieser Geschichte stellte<br />

ich fest: Donnerwetter! Die<br />

Lösung ist Industrie 4.0<br />

in Reinkultur und hat zu<br />

Recht die Goldmedaille<br />

verdient.<br />

Uwe Böttger,<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

fertigen und noch blitzsauberen Anlagen fotografiert<br />

und Videos dreht. Und offensichtlich kümmert er sich<br />

auch noch um die Fachpresse.<br />

Aber vor allem ist Andreas Groß ein Robotik-Spezialist<br />

durch und durch. „Die Heinz Berger Maschinenfabrik<br />

ist gerade sechzig Jahre alt“, erzählt er. „Und in den<br />

letzten 20 Jahren haben wir an die 700 Roboterintegrationen<br />

über die Bühne gebracht.“ Im Jahr verbauen die<br />

Wuppertaler zwischen 40 und 70 der stählernen Werker.<br />

Und wenn ein Projekt mit 33 Maschinen darunter<br />

ist, dann ist das für die Spezialisten aus dem Bergischen<br />

Land schon eine richtig große Nummer.<br />

Seit die Anlage an den Haushaltswaren-Hersteller<br />

WMF im schwäbischen Geislingen ausgeliefert ist,<br />

kennt sich Andreas Groß nicht nur mit Robotern, sondern<br />

auch mit Töpfen und Pfannen gut aus. Er hat alle<br />

gängigen Diameter und Mantelhöhen vom Stiel- bis<br />

zum Fleischtopf im Kopf, er kennt das typische Volumen<br />

eines Schnellkochtopfs und weiß, dass Pfannen<br />

einen Durchmesser von 280 mm haben. „Meine Frau<br />

freut sich darüber“, scherzt er. „Aber vor dem Bau der<br />

Anlage hatte ich von all dem keine Ahnung.“<br />

Das neue Wissen rund um das Kochgeschirr kam<br />

zwangsläufig, denn die Anlage verarbeitet das komplette<br />

Sortiment an Töpfen und Pfannen von WMF. Auf der<br />

einen Seite wandern die unbearbeiteten Rohtöpfe aus<br />

der Tiefziehpresse hinein und auf der anderen Seite<br />

kommt alle zehn Sekunden ein im Prinzip verkaufsfertiges<br />

Modell heraus, innen und außen perfekt geschliffen<br />

und auf Hochglanz poliert. Es fehlen nur noch die Griffe,<br />

der Deckel und das Preisschild. Das Ganze läuft vollautomatisch<br />

ab. Im Innern der Anlage, die von zwei<br />

Mitarbeitern betreut wird, schuften 33 vernetzte Roboter<br />

unter Bedingung, die man sich kaum vorstellen<br />

kann. „Polieren ist Dreck“, bringt es Groß auf den<br />

Einer der ersten Schritte<br />

bei der Bearbeitung eines<br />

Topfes ist das Abschleifen<br />

des Übergangs vom Boden<br />

zur Mantelfläche.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 39


obotics award<br />

Punkt. „In den Zellen wird rund um die Uhr verschmutzte<br />

Polierpaste verteilt.“ Und trotzdem muss die<br />

Technik zuverlässig funktionieren.<br />

Das schwierige Umfeld war mit ein Grund, warum<br />

die Entwicklung der Anlage rund drei Jahre in Anspruch<br />

nahm. „Bei der Konstruktion, der Arbeitsvorbereitung<br />

und später beim Bau waren viele Mitarbeiter beteiligt“,<br />

erzählt Groß. „Ein Prozesstechniker war fast zwei Jahre<br />

vor Ort und hat die Produktion und das Anlernen des<br />

Personals begleitet.“ Andreas Groß war selbst mindestens<br />

zwanzig Mal in Geislingen. „Natürlich hat nicht<br />

alles von Anfang an reibungslos funktioniert, ist doch<br />

klar“, gibt der Geschäftsführer zu.<br />

Das wäre auch ein Wunder gewesen. Der Maschinenpark<br />

hat mit 35 x 20 m etwa die Abmessungen eines<br />

Handballfeldes und ist damit das größte Projekt, das die<br />

Wuppertaler je abgewickelt haben. Die Anlage besteht<br />

aus drei Strängen mit je elf Robotern, die sequentiell zusammenarbeiten.<br />

Alle Roboter sind miteinander vernetzt<br />

und bearbeiten Töpfe und Pfannen vollautomatisch.<br />

„Jeder spricht heute von Industrie 4.0 und hat<br />

entsprechende Lösungen im Programm, aber nicht in allen<br />

ist auch Industrie 4.0 drin“, weiß Andreas Groß.<br />

„Aber bei uns sind das ganz konkret 33 vernetzte Intelligenzen,<br />

die sich selbst organisieren und jede Einheit<br />

kann Entscheidungen treffen.“<br />

Das ist genau das, was mit Industrie 4.0 gemeint ist:<br />

Dezentrale Intelligenzen, die Eingangssignale verarbeiten<br />

und daraus Konsequenzen ableiten. Das kann zum<br />

Beispiel ein Werkzeugwechsel sein, wenn sich das Werkstück,<br />

also der Topf oder die Pfanne, ändert. In diesem<br />

Fall rüstet sich die Anlage innerhalb von 2,5 Minuten<br />

vollautomatisch um, ohne dass ein Werker in der Halle<br />

an irgendeiner Schraube dreht oder irgendwo einen<br />

„Die Anlage baut sich permanent um“<br />

Benjamin Johann<br />

ist Projektleiter<br />

Steuerungstechnik bei<br />

der Heinz Berger<br />

Maschinenfabrik<br />

in Wuppertal.<br />

Herr Johann, bei der Entwicklung<br />

der Anlage waren viele Hürden zu<br />

meistern. Gab es trotzdem so etwas<br />

wie die größte Herausforderung?<br />

Was hat Sie bei der Realisierung<br />

am meisten gefordert?<br />

Das ganze Projekt war eigentlich eine<br />

große Herausforderung, vor allem<br />

für uns als mittelständisches<br />

Unternehmen, das üblicherweise<br />

nicht ganz so große Anlagen baut.<br />

Besonders spannend war sicher die<br />

Aufgabe dafür zu sorgen, dass jeder<br />

Roboter im richtigen Moment weiß,<br />

welcher Topf gerade anliegt. Die<br />

komplette Anlage stellt sich dann<br />

auf diesen Topf ein und rüstet sich<br />

automatisch um. Der Topf bestimmt<br />

das Programm.<br />

Aber zeitgleich werden die Töpfe,<br />

die sich noch in der Anlage befinden,<br />

fertig bearbeitet?<br />

Richtig. Die Anlage baut sich permanent<br />

um und bearbeitet gleichzeitig<br />

die Werkstücke. Während der eine<br />

Roboter einen Topf poliert, wechselt<br />

der andere gerade das Werkzeug<br />

oder den Greifer für den nächsten<br />

Topf. Das Umrüsten zieht sich wie<br />

eine Welle durch die Anlage, das ist<br />

auch das Faszinierende daran. Sie<br />

stehen daneben und sehen, wie sich<br />

alles umbaut, wie von Geisterhand<br />

gesteuert. Natürlich steckt dahinter<br />

kein Geist, sondern eine ausgeklügelte<br />

Steuerungstechnik.<br />

War dieses Konzept vom Kunden so<br />

gefordert?<br />

Wir mussten so verfahren, sonst<br />

hätten wir die geforderte Produktwechselzeit<br />

nicht einhalten können.<br />

Wir können nicht erst die Anlage<br />

leer fahren, bevor wir ein neues Produkt<br />

einschleusen.<br />

Die Entwicklung der Anlage hat<br />

drei Jahre gedauert. Hatten Sie in<br />

dieser doch langen Zeit Zweifel, die<br />

gesteckten Ziele zu erreichen?<br />

Unser Geschäftsführer hat nie gezweifelt.<br />

Wir haben alle an einem<br />

Strang gezogen, nach vorne geschaut,<br />

die Aufgaben in Pakete portioniert<br />

und in der Firma verteilt. So<br />

konnten wir durch koordinierte Zusammenarbeit<br />

dieses große Projekt<br />

am Ende stemmen.<br />

Hand aufs Herz: Blieben Vorgaben<br />

auf der Strecke?<br />

Gute Frage. Es gab ein umfangreiches<br />

Pflichtenheft vom Kunden. In<br />

der Zeit, die uns zur Verfügung<br />

stand, haben wir am Ende alles realisiert.<br />

Darunter auch Dinge, von<br />

denen wir am Anfang die Lösung<br />

noch nicht kannten. In den drei Jahren<br />

haben wir auch völlig neue Ideen<br />

entwickelt.<br />

Was zum Beispiel?<br />

Das Zuführsystem für die Polierpaste.<br />

Die Geschichte haben wir lange<br />

vor uns hergeschoben. Der Roboter<br />

nimmt quasi die Pastendüse in die<br />

Hand und schiebt sie in die richtige<br />

Position. Und wir brauchen keine<br />

zusätzlichen Antriebe. Wir konnten<br />

uns lange nicht vorstellen, wie wir<br />

das lösen sollen und befürchteten,<br />

dass das noch ein großes Problem<br />

wird. Doch dann kam die zündende<br />

Idee.<br />

Wie lange wird die Anlage in Betrieb<br />

sein?<br />

Mindestens zehn, möglicherweise<br />

zwanzig Jahre. Vielleicht sogar noch<br />

länger. Ich arbeite jetzt seit 2005 bei<br />

Heinz Berger und alle Anlagen, die<br />

ich gebaut habe, laufen noch.<br />

40 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Knopf drückt. Eine intelligente Weiche erkennt das bereitgestellte<br />

Werkstück, es folgt ein Plausibilitätscheck<br />

und danach rüsten sich alle 33 Roboter nacheinander<br />

und selbstständig um. Die Anlage stellt sich sozusagen<br />

auf das neue Werkstück ein. Die Kurzformel könnte lauten:<br />

Neuer Topf, neues Programm. Gleichzeitig werden<br />

aber alle Werkstücke, die sich in der Anlage befinden,<br />

weiter verarbeitet. Bearbeitung und Umrüstung laufen<br />

parallel ab. Die Anlage schleift, poliert und baut sich<br />

gleichzeitig pausenlos um (siehe auch Interview).<br />

So ein umgeformtes Stück Blech, frisch aus der Presse<br />

und noch völlig unbearbeitet, erinnert nur entfernt an<br />

einen Markentopf. Auch der Laie erkennt sofort, dass<br />

Rohrheizkörper<br />

• aus Stahl und Edelstahl<br />

• zur Erwärmung von Luft, Wasser, Ölen<br />

und Chemikalien<br />

• Länge bis 7 m, Temperaturen bis 850 °C<br />

• alle Biegeformen<br />

HELIOS GmbH<br />

D-58803 Neuenrade • Postfach 1160<br />

Tel. 02392 6908-0 • Fax 02392 6908-88<br />

www.helios-heizelemente.de<br />

Achema vom 11. – 15.06.2018 – Halle 6.1 - Stand B57<br />

Beim Schleifen des Innenmantels hält der Roboter den<br />

Topf per Vakuum am Boden fest.<br />

hier noch viel zu tun ist. Aber dass sich gleich elf Roboter<br />

auf das Teil stürzen, ist doch bemerkenswert. In der<br />

Praxis durchläuft ein Topf oder eine Pfanne einen kompletten<br />

Roboterstrang. Die ersten sechs Maschinen bearbeiten<br />

die Werkstücke außen, die restlichen fünf Roboter<br />

sind für die Innenbearbeitung vorgesehen. Bevor<br />

es überhaupt losgehen kann, muss der Roboter für die<br />

Bearbeitung den Topf richtig packen. Speziell für die<br />

Außenbearbeitung haben die Wuppertaler einen speziellen<br />

Kombi-Greifer entwickelt, der sich erstens über Vakuum<br />

im Innern des Topfes am Boden festsaugt und zugleich<br />

ein Spreizwerkzeug ausfährt. „Stellen Sie sich vor,<br />

sie gehen mit der rechten Hand in den Topf und spreizen<br />

dann die Finger“, veranschaulicht Andreas Groß<br />

den Vorgang. „So ungefähr funktioniert auch unser<br />

Greifer.“ Groß spricht zu Recht von „unserem Greifer“,<br />

denn das Teil ist in der Konstruktionsabteilung der<br />

Heinz Berger Maschinenfabrik entstanden. Fast anderthalb<br />

Jahre Entwicklungszeit stecken da drin.<br />

Ist der Topf mit dem Kombi-Greifer fixiert, beginnt<br />

Runde eins der Außenbearbeitung. Am Topfboden und<br />

an den Mantelflächen werden die unverkennbaren Spu-<br />

DARAUF KANN ICH BAUEN.<br />

Montage & Handhabungstechnik<br />

von MiniTec.<br />

Ob flexible Arbeitsplätze für variantenreiche<br />

Einzelfertigung oder komplexe und automatisierte<br />

Montagelinien: Wir haben die passende Lösung für Sie.<br />

Halle A5, Stand 330<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 41


obotics award<br />

Wie alles in der Anlage<br />

geschieht auch der Wechsel<br />

der mächtigen Polierscheiben<br />

vollautomatisch.<br />

ren des Tiefziehens weggeschliffen. Das sind typische<br />

Wellenlinien an der Oberfläche, deren Ursache Unregelmäßigkeiten<br />

in der Ronde sind, auf die man beim Verformen<br />

keinen Einfluss hat. Das alles muss vor dem<br />

nächsten Arbeitsgang glattgeschliffen sein. Auch der so<br />

genannte Schüttrand des Topfes wird glattgeschliffen,<br />

damit sich der Benutzer daran nicht verletzen kann und<br />

das Produkt am Ende gut aussieht. Alle Arbeitsgänge<br />

teilen sich die Roboter in unterschiedlichen Prozessen<br />

und mit verschiedenen Werkzeugen.<br />

Nach dem Schleifen folgt das Polieren und Abglänzen<br />

der Außenseiten. Während beim Schleifen alle notwendigen<br />

Komponenten wie Schleifmittel und Bindung<br />

bereits auf dem Trägermaterial vorhanden sind, funktioniert<br />

Polieren nur mit einer zusätzlichen Polierpaste.<br />

Die Polierscheibe selbst wird vom Roboter geführt. In<br />

der Paste befinden sich Fett und Schleifkörner, die für<br />

den gewünschten Abtrag sorgen.<br />

Andreas Groß und seine Mitarbeiter mussten also eine<br />

Möglichkeit finden, wie die Polierpaste zwischen Polierscheibe<br />

und Werkstück kommt – und zwar immer in<br />

der richtigen Menge und an die richtige Stelle. Vor allem<br />

die richtige Stelle entpuppte sich während der Entwicklung<br />

der Anlage als Herausforderung, denn eine Polierscheibe<br />

verändert sich im Laufe der Zeit. Am Anfang<br />

hat sie einen Durchmesser von 500 mm und wenn sie<br />

nach rund tausend Töpfen verbraucht ist, ist der Durchmesser<br />

auf 300 mm geschrumpft. Für den automatischen<br />

Auftrag der Polierpaste ist das nicht unerheblich.<br />

Also brachten die Wuppertaler über der Scheibe eine<br />

sogenannte Hochdruck-Polierpistole an, die mit einem<br />

Druck von 15 bar zwischen 2 und 6 mm³ Paste zwischen<br />

Topf und Polierscheibe schießt. Das erfolgt in regelmäßigen<br />

Abständen, die sich programmieren lassen.<br />

Allerdings muss die Pistole dabei an die richtige Stelle<br />

schießen und ihr Ziel genau treffen. Da die Polierscheibe<br />

im Laufe ihres Einsatzes schrumpft, handelt es sich<br />

dabei auch noch um ein bewegtes Ziel. Im Beispiel verkürzt<br />

sich der Radius der Scheibe um 100 mm. Da die<br />

Polierpaste immer genau zwischen Werkstück und<br />

Werkzeug auftreffen muss, wird dieser Verfahrweg über<br />

einen variablen Abschusswinkel wieder ausgeglichen.<br />

Auch darum kümmern sich die Roboter. Sie verändern<br />

den Winkel, mit dem die Pistole die Paste abfeuert.<br />

Rund 30 Sekunden ist ein Topf oder eine<br />

Pfanne in der Geisterbahn unterwegs<br />

Für Andreas Groß ist das „eine ganz neue und total<br />

abgefahrene Technik“, die es seines Wissens so noch<br />

nicht gegeben hat. Die robotergesteuerte Verstellung der<br />

Polierpasten-Pistole ist nicht nur einzigartig, sondern<br />

obendrein noch günstig. „Unsere Lösung kostet unter<br />

10.000 Euro und bei 33 Robotern ist das ein gewaltiger<br />

Unterschied, ob dieses Detail am Ende 10.000 Euro<br />

kostet oder das Doppelte“, betont Groß zu Recht. Gut<br />

versorgt mit der richtigen Polierscheibe und genügend<br />

Polierpaste an der richtigen Stelle machen sich die Roboter<br />

an die Arbeit und verleihen dem Kochgeschirr seine<br />

endgültige, glänzende Oberfläche.<br />

Die verbleibenden fünf Roboter sind für die Innenbearbeitung<br />

der Töpfe und Pfannen vorgesehen. Hier wiederholen<br />

sich die Bearbeitungsschritte vom Schleifen<br />

über das Polieren bis zum Abglänzen. Auch für diesen<br />

Arbeitsgang gibt es einen speziellen Greifer aus der eigenen<br />

Entwicklung, der den Topf mit Vakuum am Boden<br />

festhält. Rund 30 s ist das Kochgeschirr in dieser Geisterbahn<br />

unterwegs. Und da es drei von diesen Linien<br />

gibt, spuckt die Anlage alle 10 s ein fertiges Produkt<br />

aus. Wie alles in der Anlage funktioniert auch der Werkzeugwechsel<br />

vollautomatisch. Es ist einleuchtend, dass<br />

für eine kleine Stielkasserolle mit einer Mantelhöhe von<br />

70 mm eine andere Polierscheibe gebraucht wird, als für<br />

einen 300 mm hohen Schnellkochtopf. Die Polierscheiben<br />

unterscheiden sich nicht nur im Durchmesser, sondern<br />

auch im Gewicht. Während das schmale Modell etwa<br />

25 kg wiegt, bringt es die breite Scheibe auf 80 kg.<br />

Ebenso müssen die Schleifwerkzeuge gewechselt werden,<br />

mit denen der Roboter unterschiedliche Regionen<br />

der Werkstücke bearbeitet.<br />

Polierscheiben sind nie ganz rund, sprich sie eiern bei<br />

der Bearbeitung. Deswegen muss das Werkzeug mit einem<br />

erheblichen Druck an das Werkstück gepresst werden.<br />

„Wenn Sie die Scheibe wie ein Mädchen davorhalten,<br />

können Sie bis zum jüngsten Tag polieren und kommen<br />

nicht weiter“, weiß Groß. Deswegen sei die Anlage<br />

mit Schwerlast-Robotern“ ausgestattet, die einen Anpressdruck<br />

zwischen 50 und 80 kg aufbringen. Im konkreten<br />

Fall sind das die Modelle KR 180 des Herstellers<br />

Kuka, die für eine maximale Traglast von 180 kg ausgelegt<br />

sind.<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Die Roboter sind nicht nur stark, rüsten sich automatisch<br />

um und kümmern sich um die Einstellung der<br />

Polierpistole. Sie binden auch die Kollegen aus Fleisch<br />

und Blut mit ein. So wissen die Roboter immer, wie viel<br />

Personal sich in der Halle befindet. Üblicherweise kümmern<br />

sich zwei Werker um die Anlage. Zu ihrer Arbeit<br />

gehört unter anderem die Bereitstellung der Polierscheiben,<br />

die dann von den Robotern gegriffen werden. Jeder<br />

Roboter weiß, wie lange sein Werkzeugvorrat noch ausreicht,<br />

kennt aber zugleich die<br />

Vorräte der anderen Modelle.<br />

Und da alle Roboter vernetzt<br />

sind und sich miteinander unterhalten,<br />

können sie sich bei der<br />

Bevorratung abstimmen und<br />

Konflikte vermeiden.<br />

Ein Beispiel: Weil Roboter<br />

Nummer 13 absehen kann, dass<br />

sein Vorrat an Polierscheiben<br />

zeitgleich mit dem Vorrat von<br />

Roboter 17 zur Neige geht,<br />

schickt er einen Werker vorsichtshalber<br />

zwei Stunden früher<br />

ins Lager, um Nachschub zu<br />

holen. So wird die Kapazität der<br />

Anlage optimiert und zugleich<br />

das am meisten gefürchtete Szenario<br />

vermieden: ein teurer Stillstand.<br />

Es gibt verschiedene<br />

Möglichkeiten, wie der Roboter<br />

Kontakt zum Werker aufnehmen<br />

kann. Eine ist der Weg über<br />

das Handy. Zudem hängen Bildschirme<br />

in der Halle, an denen<br />

die Aufträge abgelesen werden<br />

können.<br />

Trotz aller widrigen Umstände,<br />

unter denen die Roboter arbeiten,<br />

haben es die Wuppertaler<br />

geschafft, die geforderte Verfügbarkeit<br />

von 95 % für die<br />

komplette Anlage zu gewährleisten.<br />

Das bedeutet, dass jeder<br />

Roboter mit einer Zuverlässigkeit<br />

von 99 % arbeiten muss.<br />

„Und nicht zuletzt müssen auch<br />

die Spindeln für die Polierscheiben<br />

bei all dem Dreck funktionieren,<br />

und zwar über Jahre“,<br />

betont Groß. Aber auch das<br />

Problem bekamen die Spezialisten<br />

aus dem Bergischen Land<br />

am Ende unter Kontrolle. •<br />

An dieser<br />

Arbeitsstation<br />

wird der<br />

Außenmantel<br />

des Topfes auf<br />

Hochglanz<br />

poliert.<br />

Get digital. Now!<br />

<br />

NEU: Mobiles Wartungsmanagement mit Smartenance von Festo.<br />

Die intelligente Benutzerverwaltung und die Zusammenarbeit im<br />

<br />

mobilen Wartung für Produktionsleiter und Anlagenbediener.<br />

1 Monat<br />

kostenlos<br />

testen!<br />

<br />

<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> www.festo.de/smartenance<br />

Messe München<br />

43


So sieht die Alternative<br />

zu einer Portalanlage aus:<br />

Der derzeit weltweit genaueste<br />

Sechsachs-Industrieroboter<br />

mit dem passenden<br />

Werkzeug an der<br />

Hand, der auf einer mobilen<br />

Plattform zum Bauteil<br />

gefahren wird. Bilder:<br />

Fraunhofer IFAM<br />

Mobile Plattform mit Roboter als Alternative zur Portalfräsmaschine<br />

Keine Angst vor<br />

großen Teilen<br />

Robotik | Für die Bearbeitung von Großbauteilen werden<br />

üblicherweise Portalfräsmaschinen mit immensen<br />

Abmessungen genutzt. Mit einer flexiblen Alternative<br />

sind die Forscher vom Fraunhofer IFAM beim<br />

Robotics Award auf Platz zwei gelandet. ❧ Uwe Böttger<br />

Platz 2<br />

Portalfräsmaschinen für Großbauteile sind<br />

teuer. Wer zum Beispiel Segmente aus der<br />

Luftfahrtindustrie oder Teile einer Windkraftanlage<br />

mit dieser Technik bearbeiten<br />

will, muss mit einer Investition im siebenstelligen<br />

Bereich kalkulieren. Außerdem<br />

braucht die Technik viel Platz in der Halle.<br />

Der Abstand zwischen den Säulen der Anlage<br />

beträgt in der Regel 5 m. Hinzu kommt<br />

ein Verfahrweg von 20 m oder mehr. Und<br />

nicht zu vergessen die Spezialfundamente,<br />

die im Vorfeld angelegt werden müssen.<br />

Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik<br />

und Angewandte Materialforschung<br />

IFAM hat zusammen mit Projektpartnern<br />

eine echte Alternative zu konventionellen<br />

Portalfräsmaschinen entwickelt. Die Idee:<br />

Man nehme eine mobile Plattform und stelle<br />

einen Roboter darauf, der mit einem Fräswerkzeug<br />

ausgestattet ist. Mit dieser frei beweglichen<br />

Maschine fährt der Nutzer einfach<br />

das Bauteil an, das zu bearbeiten ist.<br />

„Das Prinzip ist einfach“, sagt Christian<br />

Böhlmann, Mitarbeiter am Fraunhofer<br />

IFAM. „Aber bei der Umsetzung waren natürlich<br />

einige Hürden zu meistern.“<br />

Die Praxistauglichkeit einer mobilen Bearbeitungsmaschine<br />

steht und fällt mit der<br />

Genauigkeit. Deswegen haben sich die Spezialisten<br />

aus Stade mit diesem Thema intensiv<br />

beschäftigt. Die Basis ist eine 4 m breite<br />

und 3,5 m tiefe, hochsteife Trägerplattform,<br />

die die Forscher zusammen mit dem Unternehmen<br />

Ludwig Schleicher entwickelt haben.<br />

Der Sondermaschinenbauer aus dem<br />

bayrischen Pressath hat die Plattform<br />

schließlich konstruiert und gebaut. Ausgestattet<br />

mit drei Rädern und drei Antrieben<br />

lässt sich die Basis frei in der Halle manövrieren<br />

und vor dem Bauteil positionieren,<br />

das bearbeitet werden soll. „Hat die Plattform<br />

die endgültige Position erreicht, werden<br />

die Antriebsräder eingezogen“, beschreibt<br />

Böhlmann den Ablauf. „Danach<br />

steht das System statisch bestimmt auf drei<br />

Füßen, die sich dem Untergrund anpassen.“<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


obotics award<br />

Mit einem Lasertracker lässt sich anschließend<br />

die Position der Plattform zum aufgespannten<br />

Bauteil auf 0,1 mm genau bestimmen.<br />

Lasertracker sind speziell für solche<br />

Messaufgaben konzipiert und bieten trotz<br />

des großen Messvolumens die erforderliche<br />

Präzision (siehe auch Kasten).<br />

Der zweite Teil der Messtechnik sitzt im<br />

Roboter, der auf der Plattform steht. Die<br />

Maschine sieht aus wie ein gewöhnliches<br />

Industriemodell, ist jedoch ein hochgenauer<br />

CNC-Roboter, der in jedem Gelenk mit<br />

Messtechnik ausgestattet ist. Es handelt sich<br />

dabei um sogenannte abtriebsseitige Mess-<br />

Systeme. Im Gegensatz zur antriebsseitigen<br />

Messtechnik sitzen die Sensoren direkt an<br />

den Achsen der Maschine und liefern deswegen<br />

genauere Daten über die Position des<br />

Roboterarms im Raum. Es ist also dafür gesorgt,<br />

dass Plattform und Roboter genauestens<br />

positioniert sind, bevor die Maschine<br />

mit der Bearbeitung startet.<br />

Natürlich ist auch bei der Bearbeitung<br />

des Bauteils Genauigkeit angesagt, weswegen<br />

die Forscher viel Know-how in die Roboterbahnen<br />

investiert haben. „Es ist nicht<br />

einfach, die Regler eines Roboters optimal<br />

einzustellen“, weiß Böhlmann aus Erfahrung.<br />

„Wenn der Fräskopf zum Beispiel eine<br />

Kreisbahn präzise abfahren soll, dann müssen<br />

wir alles aus den Reglern herauskitzeln.“<br />

Industrieroboter sind gewöhnlich für<br />

Pick&Place-Anwendungen gedacht und<br />

auch dafür optimiert. In diesem Fall spielt<br />

der Pfad keine Rolle. „Bei unserem CNC-<br />

Roboter konnten wir die langjährigen Erfahrungen<br />

des Projektpartners Siemens nutzen,<br />

um die Bahn genau zu treffen“, verrät<br />

Böhlmann. Das funktioniert nach eigenen<br />

Christian Böhlmann<br />

ist Gruppenleiter am<br />

Fraunhofer-Institut<br />

für Fertigungstechnik<br />

und Angewandte Materialforschung<br />

IFAM<br />

in Stade<br />

„Wir haben den Bediener<br />

von Anfang an mit eingebunden“<br />

Herr Böhlmann, was kostet eine<br />

mobile Plattform mit Roboter<br />

zum Bearbeiten von großen<br />

Bauteilen?<br />

Das ist nicht so einfach zu beantworten.<br />

Soll man das Spannfeld<br />

mit reinrechnen, das bei einer<br />

Portalanlage mit dabei ist?<br />

Was ist mit der ganzen Messtechnik?<br />

Ohne die kommt man<br />

auch nicht aus.<br />

Fangen wir mit den Grundkomponenten<br />

an.<br />

Das ganze Anlagen-Setup, bestehend<br />

aus Roboter, mobiler Plattform,<br />

Spannfeld und Messtechnik,<br />

kommt etwa auf ein Fünftel<br />

der Summe, die für eine Portalfräsanlage<br />

fällig wäre. Ich könnte<br />

also vier mobile Plattformen<br />

mit Roboter betreiben, hätte<br />

demnach die vierfache Produktivität<br />

und würde immer noch<br />

günstiger fahren als mit einer<br />

Portalanlage.<br />

Das ist ein Wort. Wie sieht es<br />

denn mit der Bedienung der<br />

mobilen Plattform aus? Muss<br />

man ein Spezialist sein, um mit<br />

ihrer Technik arbeiten zu können?<br />

Auf was muss sich der<br />

Nutzer einstellen?<br />

Ein Anlagenkonzept mit mehreren<br />

mobilen Plattformen erfordert<br />

sicherlich ein Umdenken<br />

der Nutzer. Besonders beim Einrichten<br />

dieser Anlagen sind einige<br />

neue Arbeitsschritte notwendig.<br />

Um dieses in den Entwicklungen<br />

zu berücksichtigen, haben<br />

wir den Bediener von Anfang<br />

an mit eingebunden. Ein<br />

großer Vorteil der neuen Anlage<br />

ist es, dass wir anstatt einer speziellen<br />

Robotersteuerung eine<br />

Siemens Maschinensteuerung,<br />

die Sinumerik 840D, verwendet<br />

haben. Dieses ist die gängige<br />

Steuerung, welche auch bei Portalfräsanlagen<br />

oder Bearbeitungsmaschinen<br />

zum Einsatz<br />

kommt. Mitarbeiter, die in diesem<br />

Umfeld arbeiten, kennen<br />

die 840D und müssen sich beim<br />

Umstieg auf unsere Technik<br />

nicht umstellen. Des Weiteren<br />

lassen sich mit der Siemens-<br />

Steuerung die Regler besser einstellen<br />

und so die Bahngenauigkeit<br />

des Roboters optimieren.<br />

Wie sieht es mit dem Arbeitsschutz<br />

aus? Fräsen ist nicht gerade<br />

eine saubere Arbeit und erzeugt<br />

viel Schmutz und Feinstaub.<br />

Unsere Projektpartner der TU<br />

Hamburg haben eine spezielle<br />

Absaugung entwickelt. Diese ist<br />

Bestandteil der Plattform und<br />

sorgt dafür, dass die Menschen<br />

und die Umgebung nicht belastet<br />

werden.<br />

Das große Bauteil wird vor der Bearbeitung in der erforderlichen<br />

Lage im Spannfeld fixiert. Das geschieht<br />

meist mit Vakuumsaugern.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 45


obotics award<br />

Angaben sehr gut, bis eben die Physik ins<br />

Spiel kommt. „Bei hochdynamischen Bewegungen<br />

kommt es immer wieder zu leichten<br />

Fehlern“, gibt der Forscher zu. „Bei der Bearbeitung<br />

von Großbauteilen haben diese<br />

allerdings keine Bedeutung.“<br />

Bei der Fraunhofer-Lösung sind Spannfeld<br />

und Maschine nicht fest verheiratet<br />

Im Vergleich zur klassischen Portalfräsmaschine<br />

bietet der Ansatz der Fraunhofer Forscher<br />

mehr Flexibilität. Das fängt bereits bei<br />

den Vorbereitungen an. Bei einer großen Anlage<br />

hängt das Bauteil zunächst am Kran<br />

und muss dann in einer gut ausgerichteten<br />

Lage im Spannfeld fixiert werden. Das geschieht<br />

meist mit Vakuumsaugern. Danach<br />

wird das Teil eingetaktet und eingemessen,<br />

was mehrere Stunden dauert kann. In dieser<br />

Zeit steht die Anlage in einer Parkposition,<br />

kann nicht arbeiten und kostet dem Betreiber<br />

nur Geld. „Mit der mobilen Plattform<br />

kann ich parallel an zwei Spannfeldern arbeiten“,<br />

argumentiert Böhlmann. „Im ersten<br />

kann ich das Bauteil eintakten und im zweiten<br />

mit der Bearbeitung beginnen. Wenn ich<br />

mit den Fräsarbeiten fertig bin, kann ich die<br />

Räder der mobilen Plattform ausfahren, verfahre<br />

sie zum anderen Spannfeld, das inzwischen<br />

fertig eingemessen ist, und setze dort<br />

die Bearbeitung fort.“ Spannfeld und Maschine<br />

sind also nicht fest miteinander verheiratet.<br />

Theoretisch könnte man auch bei<br />

Portalmaschinen so verfahren. Dann müsste<br />

der Betreiber allerdings zwei Anlagen hintereinander<br />

schalten, bräuchte noch mehr<br />

Stahlbau und noch größere Fundamente.<br />

„Der Aufwand würde die Kosten in unab-<br />

Die Position der Plattform<br />

zum aufgespannten<br />

Bauteil wird mit einem<br />

Lasertracker auf 0,1 mm<br />

genau bestimmt. Im Bild<br />

steht das Messgerät ganz<br />

unscheinbar hinten an<br />

der Wand.<br />

sehbare Höhen treiben und in keinem Verhältnis<br />

zum Nutzen stehen“, ist sich Böhlmann<br />

sicher.<br />

Bei wirklich großen Bauteilen wie zum<br />

Beispiel dem Rotorblatt einer Windkraft -<br />

anlage oder einer Tragfläche aus dem Flugzeugbau<br />

raten die Fraunhofer Forscher zum<br />

Einsatz von mehreren mobilen Plattformen,<br />

um so die Produktivität zu steigern. „Das ist<br />

auch das eigentliche Konzept“, so Böhlmann.<br />

Eine Plattform ist 4 m breit, diese<br />

Größe ist fix. Die Zahl der Plattformen ist<br />

theoretisch nach oben offen. Je größer das<br />

Bauteil, desto mehr Roboter können daran<br />

arbeiten. „Ich habe nicht nur einen Fräsvorgang,<br />

der so und so lange dauert, sondern<br />

fräse zum Beispiel mit zwei Robotern und<br />

brauche nur die Hälfte der Zeit“, argumentiert<br />

Böhlmann. „Ich kann sogar drei oder<br />

vier Plattformen vor ein Bauteil stellen, habe<br />

die dreifache beziehungsweise vierfache<br />

Produktivität und fahre trotzdem immer<br />

noch günstiger als mit einer Portalanlage“<br />

(siehe auch Interview).<br />

Auch mit dem Thema Routenplanung<br />

haben sich die Entwickler bereits beschäftigt.<br />

Im Moment wird der Fahrweg noch<br />

durch den Bediener vorgegeben: Fahre zu<br />

Bauteil A und nach der Bearbeitung zu Bauteil<br />

B. „In Zukunft soll sich die mobile Plattform<br />

selbstständig durch die Halle bewegen<br />

und die anstehenden Arbeiten eigenständig<br />

abarbeiten“, ist die Prognose von Böhlmann.<br />

„Und wenn die Plattform unterwegs<br />

auf ein Hindernis stößt, korrigiert sie dynamisch<br />

den geplanten Pfad und setzt danach<br />

den Weg zum Bauteil fort.“ Diese Aufgabe<br />

werden die Forscher aus Stade auch noch<br />

lösen. Soviel ist sicher. •<br />

Mit dem Lasertracker<br />

auf Punktefang<br />

Das Herzstück eines Lasertrackers ist ein Laserinterferometer, der einen Laserstrahl<br />

erzeugt. Dieser verlässt den Tracker am Kopfstück und wird über Planspiegel<br />

so umgelenkt, dass er stets in das Zentrum eines sogenannten Reflektors<br />

trifft, den der Anwender in der Hand hält. Egal, wie sich der Messtechniker bewegt<br />

– der Strahl folgt immer dem Reflektor. Gleichzeitig wird der Laserstrahl<br />

in sich zurückgeworfen und kann so im System ausgewertet werden. Diesen Reflektor<br />

legt der Benutzer an mehreren Stellen des Prüflings an und löst eine<br />

Messung aus. Auf diese Weise werden die Raum-Koordinaten des erfassten<br />

Punktes im System gespeichert.<br />

Der Tracker arbeitet mit einem Polar-Koordinatensystem. Die Koordinaten -<br />

tripel der Messpunkte bestehen aus zwei Winkeln, die von der Stellung des beweglichen<br />

Kopfstück des Tracker abgeleitet werden. Die dritte Koordinate wird<br />

berechnet aus der Entfernung zwischen Tracker und Reflektor. Diese Distanz ist<br />

der sogenannte Arbeitsbereich des Messgeräts und kann bis zu 50 m betragen.<br />

Typische Anwendungen für Lasertracker sind Objekte mit großen Abmessungen<br />

wie zum Beispiel die mobile Plattform im Beitrag. Es lassen sich auch ganze<br />

Anlagen mit der mobilen Messtechnik prüfen.<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Roboter programmieren mit Apps und ohne Spezialwissen<br />

Ziehen, ablegen,<br />

roboten<br />

Software | Das Stuttgarter Unternehmen Drag and<br />

Bot will mit seiner Software drag&bot auch Einsteigern<br />

die Möglichkeit bieten, eigene Automatisierungslösungen<br />

auf die Beine zu stellen. Den Ansatz<br />

honorierte die Jury mit Platz drei. ❧ Uwe Böttger<br />

Mit dem Programmpaket<br />

drag&bot können auch<br />

Robotik-Einsteiger ihre<br />

Automatisierungsaufgaben<br />

selber lösen.<br />

Bild: Drag and Bot<br />

Was sich Drag and Bot auf die Fahnen geschrieben hat,<br />

lässt der Firmenname schon erahnen. „Wir wollen, dass<br />

die Programmierung von Robotern so einfach wird wie<br />

Drag and Drop“, verrät Daniel Seebauer, Mitarbeiter<br />

bei dem Stuttgarter Unternehmen, das als Spin-off aus<br />

dem Fraunhofer IPA entstanden ist. Nur dass bei diesem<br />

speziellen „Ziehen und Ablegen“ keine Textpassagen<br />

aus dem Internet geklaut werden, sondern einem Roboter<br />

das beigebracht wird, was er später in der Produktion<br />

oder in der Montage einmal tun sollen. „Ziehen und<br />

Roboten“ – so könnte man das neue Verfahren der<br />

Schwaben auf den Punkt bringen.<br />

Ein erster Blick auf die grafische Benutzeroberfläche<br />

zeigt, dass die Lösung dem erklärten Ziel schon recht<br />

nah gekommen ist. Im linken Bildschirmteil sind Funktionsblöcke<br />

aufgelistet. Das sind die Aufgaben, die der<br />

Roboter später einmal ausführen soll. Die Funktionen<br />

kann der Nutzer anwählen wie eine App auf dem<br />

Handy und in eine Programmsequenz anordnen. Das<br />

wird später das Arbeitsprogramm des Roboters. Die Bedienung<br />

der Software ist intuitiv. Spezialwissen aus den<br />

Bereichen Robotik oder IT sind nicht erforderlich.<br />

Platz 3<br />

Mit der Cloud-Lösung lassen sich Industrieroboter<br />

unterschiedlicher Hersteller wie Kuka, Fanuc, Universal<br />

Robots oder Denso programmieren. Der Nutzer muss<br />

sich nicht mehr mit den verschiedenen Schnittstellen<br />

und Programmiersprachen auseinander setzen, da die<br />

Standardmodelle in der Software bereits hinterlegt sind.<br />

Es stehen Treiber für alle relevanten Hardwarekomponenten<br />

wie Greifer oder Kameras zur Verfügung, die<br />

sich am Bildschirm einfach konfigurieren lassen. Außerdem<br />

gibt es Module, mit denen sich komplexere Aufgaben<br />

lösen lassen. Hierzu zählt zum Beispiel der Griff in<br />

die Kiste, bei dem der Roboter in der Anwendung unsortierte<br />

Werkstücke aus einer Box herausholt und der<br />

weiteren Bearbeitung zuführt. Mit einem anderen<br />

Modul können Objekte im Arbeitsbereich des Roboters<br />

lokalisiert und gegriffen werden. Auch das ist eine<br />

Standardaufgabe, die in praktisch allen Anwendungen<br />

vorkommt.<br />

Mit ihrer Software wollen die Schwaben einen wirtschaftlichen<br />

Einsatz von Industrierobotern auch bei<br />

kleinen und mittleren Stückzahlen ermöglichen. Angesprochen<br />

werden Unternehmen, die sich ihre Automatiserungslösung<br />

selbst erarbeiten wollen, ohne dabei tief<br />

in die Materie eintauchen zu müssen. Im Vordergrund<br />

steht immer die Lösung, nicht die Technik. „Wir wollen<br />

dem Nutzer nicht die letzten Kniffe der Robotertechnik<br />

vermitteln, sondern ihm Basisfunktionalitäten an die<br />

Hand geben, mit denen er seine Aufgabe lösen kann“,<br />

sagt Daniel Seebauer.<br />

drag&bot ist aber nicht nur für Einsteiger ohne Spezialwissen<br />

interessant, sondern auch für Robotik-Experten.<br />

Das zeigt eine Studie, die die Stuttgarter bei einem<br />

Automobilzulieferer durchführten. „Wir haben dort<br />

Mitarbeiter mit unterschiedlicher Erfahrung in Robotik<br />

und IT unsere Software nutzen lassen“, sagt Seebauer.<br />

Das Ergebnis ist verblüffend. Die Experten unter den<br />

Teilnehmern wurden mit drag&bot bei der Programmierung<br />

von Robotern bis zu fünfmal schneller.<br />

Als Markt sehen die Stuttgarter das Setup und die<br />

Programmierung von Roboterzellen. Dieser Bereich hatte<br />

Studien zufolge im letzten Jahr weltweit ein Volumen<br />

von 2,3 Mrd. Euro. Pilotprojekte gab es bislang in der<br />

Metall- und Kunststoffverarbeitung. Aktuell wird die<br />

Software mit Robotern verschiedener Hersteller getestet.<br />

Und in diesem Sommer soll die Lösung bei einem<br />

Automobilzulieferer zum Einsatz kommen. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 47


Weitere Lösungen<br />

Komplett ohne<br />

bewegliche Teile<br />

Lasertechnik | Mit einem Laser-System zur Erfassung der<br />

Umgebung hat sich der chinesische Hersteller Suteng beworben.<br />

Die Lösung enthält keine rotierenden Spiegel und somit<br />

auch keine beweglichen Teile.<br />

Das sogenannte Lidar-System<br />

(Light Detection and Ranging)<br />

wird für die Erfassung der Umgebung<br />

bei autonomen Fahrzeugen<br />

verwendet. Die Technik<br />

kommt aber auch in der Industrie<br />

und hier speziell bei Robotern<br />

zum Einsatz. Die Umgebung<br />

wird dabei mit einem<br />

3D-Laser in einem Gesichtsfeld<br />

von 63° x 20° erfasst. Der Hersteller<br />

verzichtete bei der Konstruktion<br />

auf die sonst üblichen,<br />

rotierenden Spiegel. Die mechanisch<br />

bewegten Komponenten<br />

wurden dabei durch eine chipbasierte<br />

Sende- und Empfangseinheit<br />

ersetzt. Die Lösung enthält<br />

somit keine beweglichen<br />

Teile, was die Zuverlässigkeit<br />

und Robustheit des Produkts erhöht.<br />

Außerdem wird das System<br />

dadurch kompakter und die<br />

Systemstabilität besser. Bei den<br />

Messungen wird nach eigenen<br />

Angaben eine hohe Genauigkeit<br />

erreicht, sodass sich aus den Ergebnissen<br />

zuverlässige Aussagen<br />

ableiten lassen. Das Produkt<br />

wird mit modernen Fertigungstechniken<br />

vollautomatisch hergestellt,<br />

was den Fertigungsprozess<br />

insgesamt verkürzt. In der<br />

praktischen Anwendung lassen<br />

sich mit der Lösung Unfälle bei<br />

sich bewegenden Objekten und<br />

Robotern vermeiden. (ub) •<br />

Bei der Lösung wurden<br />

mechanische Komponenten<br />

durch eine chip-basierte<br />

Sende- und Empfangseinheit<br />

ersetzt. Bild:<br />

Suteng<br />

Sensoren sorgen für Sicherheit<br />

Kollaboration | Mit dem Modell HC10 will der Hersteller<br />

Yaskawa die Arbeit zwischen Mensch und Roboter optimal<br />

aufteilen. Kraft-Momenten-Sensoren in allen sechs Achsen<br />

sorgen für die nötige Sicherheit.<br />

Der neueste Sechsachser der Robotik-Experten<br />

aus Allershausen kann maximal 10 kg<br />

bei einer Reichweite von 1,2 m transportieren.<br />

Insgesamt sind sechs Kraft-Momenten-<br />

Sensoren in dem Roboter verbaut, die in jeder<br />

Achse die maximalen Kräfte und Momente<br />

aufnehmen und dadurch für die nötige<br />

Sicherheit in kollaborierenden Anwendungen<br />

sorgen. Während der Zusammenarbeit<br />

kann der Roboter durch den Werker<br />

aus seiner vorgegebenen Bahn geschoben<br />

Der HC 10 kann einfache Automati -<br />

sierungsaufgaben sicher und wirtschaftlich<br />

erledigen. Bild: Yaskawa<br />

werden. Fällt die ausgeübte Kraft auf die<br />

Maschine wieder weg, fährt das Modell mit<br />

einer sicheren Geschwindigkeit zurück zum<br />

Ausgangspunkt und setzt von dort seine<br />

programmierte Bahn fort. Ein Neustart ist<br />

nicht erforderlich. Der HC 10 kann nach eigenen<br />

Angaben für zahlreiche, einfache Automatisierungs-Aufgaben<br />

genutzt werden,<br />

die dann sicher und wirtschaftlich erledigt<br />

werden. Hierzu gehören zum Beispiel das<br />

Picken und Verpacken von Produkten, das<br />

Testen oder Prüfen von Werkstücken oder<br />

das Fügen von sehr kleinen Elektronikbauteilen.<br />

Für diese Einsätze lässt sich das Modell<br />

nach eigenen Angaben einfach und kostengünstig<br />

einrichten. Zugleich werden die<br />

Mitarbeiter von ergonomisch ungünstigen<br />

Arbeiten entlastet und in der Folge die<br />

krankheitsbedingten Ausfälle reduziert. Das<br />

Ziel ist dabei immer eine optimale Arbeitsaufteilung<br />

zwischen Mensch und Roboter.<br />

(ub)<br />

•<br />

48 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


obotics award<br />

Echtzeit-Daten<br />

aus der Fertigung<br />

Automatisierung | Mit seinem Cobot „Sawyer“ will Rethink<br />

Robotics neue Potenziale in der Automation erschließen. Basis<br />

dafür ist das Betriebssystem lntera, das über ein Display<br />

am Roboter Echtzeit-Daten aus der Produktion liefert.<br />

Typische Daten, die auf dem<br />

Display abgelesen werden können,<br />

sind zum Beispiel Zyklusdauer,<br />

Teilezahl und Krafteinwirkung.<br />

Die Informationen<br />

werden zugleich an eine Plattform<br />

gesendet, wo sie alle Mitglieder<br />

des Fertigungsteams einsehen<br />

können.<br />

Das Modell ist nach eigenen<br />

Angaben der einzige Cobot auf<br />

dem Markt, der solche Leistungsdaten<br />

in der Fertigung erfasst,<br />

visualisiert und damit weitergehende<br />

Analysen ermöglicht.<br />

Programmiert wird der<br />

Cobot einfach durch das Führen<br />

des Roboterarms. Dadurch ist<br />

eine schnelle Integration in die<br />

Produktionslinie möglich. Mit<br />

den verfügbaren Plug&Play-<br />

Greifern ist das Modell nach<br />

kurzer Zeit einsatzbereit.<br />

Das Modell ist für nahezu<br />

alle Leichtrobotik-Aufgaben geeignet,<br />

arbeitet kosteneffizient<br />

und braucht wenig Platz in der<br />

Fertigung. Für kleine und mittlere<br />

Unternehmen ist der Sawyer<br />

deshalb der geeignete Einstieg in<br />

die Automatisierung. Der Roboter<br />

übernimmt in der Regel einfache<br />

Arbeiten, die sich ständig<br />

wiederholen. Die Mitarbeiter<br />

werden dadurch von ergonomisch<br />

ungünstigen und monotonen<br />

Aufgaben entlastet und<br />

können für anspruchsvollere<br />

Tätigkeiten eingesetzt werden.<br />

(ub)<br />

•<br />

Das Modell Sawyer eignet sich für verschiedene<br />

Aufgaben wie Maschinenbestückung,<br />

Handhabung von Leiterplatten<br />

oder Logistik. Bild: Rethink Robotics<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 49


obotics award<br />

Ein Greifer für<br />

alle Fälle<br />

Greiftechnik | Im Handling gibt es unendlich viele Objekte, die<br />

gegriffen werden müssen. Jedes ist anders und braucht seinen<br />

speziellen Greifer. Mit einem „Greifer für alles“ will das<br />

Unternehmen Formhand die Situation vereinfachen.<br />

Der Formhand-Greifer ist ein<br />

sogenannter Niederdruck-Flächensauger<br />

mit hoher Flexibilität.<br />

Der Greifer besteht aus einem<br />

Grundrahmen, der mit einem<br />

Kissen ein Volumen aufspannt.<br />

Das Kissen ist mit einem<br />

Granulat gefüllt und lässt sich<br />

verformen. In der Anwendung<br />

durchströmt ein Volumenstrom<br />

das Greiferkissen samt Granulat.<br />

Auf diese Weise werden an<br />

der Unterseite die Werkstücke<br />

gegriffen. Dabei passt sich das<br />

Kissen der Form des zu greifenden<br />

Objekts an. Durch das Granulat<br />

wird der Volumenstrom<br />

außerdem gleichmäßig an der<br />

Unterseite des Kissens verteilt,<br />

sodass ein vollflächiges und<br />

schonendes Greifen möglich<br />

wird. Auch poröse, luftdurchlässige<br />

Materialien können aufgenommen<br />

werden. Durch die<br />

Anpassungsfähigkeit des Kissens<br />

lassen sich unterschiedliche<br />

Objekte aufnehmen. Nach Ansicht<br />

des Herstellers steckt die<br />

Kreativität der Entwicklung in<br />

der Kombination von einfachen<br />

Lösungen, sprich ein mit Granulat<br />

gefülltes Kissen plus Niederdruck-Flächensauger,<br />

zu einer<br />

Gesamtlösung für eine komplexe<br />

Problemstellung. Da der<br />

ständige Greiferwechsel entfällt,<br />

verringern sich für den Anwender<br />

die Rüstzeiten. Auch die<br />

Programmierung der Roboter<br />

wird einfacher, da keine speziellen<br />

Greifpunkte mehr beachtet<br />

werden müssen. (ub) •<br />

Darauf haben sicher viele<br />

gewartet: Ein Greifer, der<br />

sich dem zu greifenden<br />

Objekt anpassen kann.<br />

Bild: Formhand<br />

Das Auge des Roboters<br />

Sensorik | Ohne zusätzliche Technik ist der Roboter blind wie<br />

ein Maulwurf. Abhilfe schafft ein optischer Sensor des Unternehmens<br />

Sensopart, der die Umgebung der Maschine erfasst,<br />

die Daten robotertauglich aufbereitet und weiterleitet.<br />

Im Produktionsprozess arbeiten<br />

Roboter und Werker zunehmend<br />

zusammen. Dabei kann<br />

sich die Arbeitsumgebung ändern:<br />

Teileformen wechseln<br />

oder Aufnahmepositionen variieren.<br />

Damit der Roboter auf<br />

solche Veränderungen ähnlich<br />

flexibel reagieren kann wie sein<br />

Kollege aus Fleisch und Blut,<br />

braucht er Informationen über<br />

seine Umgebung – und zwar in<br />

einer für ihn verständlichen<br />

Form. Der optische Sensor „Visor<br />

Robotic“ liefert diese Daten<br />

bereits umgerechnet in Roboterkoordinaten,<br />

sodass die Ergeb-<br />

nisse direkt auf der Maschine<br />

verwendet werden können. Mit<br />

dem Sensor lassen sich nach eigenen<br />

Angaben Vision-Anwendungen<br />

wie Objektdetektion<br />

oder Objektverfolgung aus dem<br />

Bereich Robotik ohne Expertenwissen<br />

realisieren. Unterschiedliche<br />

Schnittstellen ermöglichen<br />

den einfachen Datenaustausch<br />

mit dem Roboter. Die technische<br />

Innovation ist aus Sicht des Herstellers<br />

die Bündelung aller nötigen<br />

Funktionen für die Robo -<br />

teransteuerung in einer kompakten<br />

Smartkamera ohne weitere<br />

externe Komponenten. Eine<br />

zusätzliche Auswerteeinheit ist<br />

nicht erforderlich. Die Eigenschaften<br />

des Bildsensors wie<br />

Auflösung und Farbe kann der<br />

Anwender nach Bedarf auswählen.<br />

Zu den bereits realisierten<br />

Funktionen des Sensors gehören<br />

die Greiferfreiraumprüfung, die<br />

Objektdetektion, eine Z-Versatzfunktion<br />

sowie eine Schnittstelle<br />

zur automatischen Kalibrierung<br />

und Anpassung von<br />

Parametern. (ub) •<br />

Der smarte Sensor detektiert<br />

zum Beispiel die Lage<br />

von Bauteilen und gibt<br />

die Daten direkt als Koordinaten<br />

an den Roboter<br />

weiter. Bild: Sensopart<br />

50 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Wenn der Roboter schwächelt<br />

Diagnose | Auch wenn Roboter noch fleißig produzieren, können<br />

sie bereits aus der Spur geraten sein. Das intelligente<br />

Vermessungssystem IMS von Preccon Robotics bringt den<br />

stählernen Kollegen wieder in seine Mitte.<br />

Das IMS (Integrated Measurement<br />

System for Robots) ist ein<br />

intelligentes Vermessungssystem<br />

für Industrieroboter inklusive<br />

Endeffektor und Peripherie. Dahinter<br />

verbirgt sich ein Werkzeug<br />

für die Diagnose und Wiederherstellung<br />

von Robotern,<br />

die aus dem Takt geraten sind,<br />

etwa durch eine Kollision oder<br />

einen Greiferwechsel. Das Tool<br />

besteht aus einem Basismodul<br />

für die Diagnose und Wiederherstellung<br />

und zwei weiteren<br />

Modulen für die TCP-Vermessung<br />

und der Werkstück- und<br />

Positionsvermessung. Mit dem<br />

Basismodul wird der Idealzustand<br />

des Roboters inklusive<br />

Endeffektor gespeichert. Treten<br />

Positionsabweichung auf, lässt<br />

sich der Roboter zu jedem Zeitpunkt<br />

per Knopfdruck in den<br />

Ausgangszustand zurückführen<br />

ohne zu teachen. Die Diagnosefunktion<br />

liefert Aussagen über<br />

den Zustand der Roboterachsen<br />

und alle sechs kartesischen<br />

Richtungen des Greifers. Informationen<br />

aus der Diagnose werden<br />

für die automatische Wiederherstellung<br />

verwendet, um<br />

Veränderung im Robotersystem<br />

eindeutig zu erkennen und zuverlässig<br />

zu kompensieren. Die<br />

technische Innovation sieht der<br />

Hersteller darin, dass bei der<br />

Vermessung des Robotersystems<br />

das gesamte Modell berücksichtigt<br />

wird. So werden auch Verschiebungen<br />

in den Achsen und<br />

Greifern sicher erkannt. (ub) •<br />

Das intelligente Vermessungssystem<br />

IMS sorgt<br />

dafür, dass der Roboter<br />

nicht auf die schiefe Bahn<br />

gerät. Bild: Preccon<br />

Robotics<br />

Zeit sparen mit<br />

agiler Fertigungszelle<br />

Weitere Lösungen<br />

Produktion | PixCells ist eine flexible, wiederverwendbare,<br />

agile Fertigungszelle im Baukastenformat, mit der sich Fertigungsstraßen<br />

schneller aufbauen lassen. Das wiederum soll<br />

die Markteinführungszeit neuer Produkte verkürzen.<br />

Das System des Unternehmens<br />

Pixel Automation mit Sitz in<br />

Singapur besteht aus universellen<br />

Führungsschienen mit dem<br />

Transportsystem „Smart Move“<br />

für die Fahreinheiten, das ohne<br />

zentrale Steuerung realisiert<br />

wurde. Mit der Zelle lassen sich<br />

verschiedene Produkte an unterschiedlichen<br />

oder auch gleichen<br />

Arbeitsstationen fertigen. Dank<br />

der flexiblen Gestaltung der<br />

Transportwege kann der Anwender<br />

die Reihenfolge der Arbeitsstationen<br />

frei wählen. Die<br />

technische Innovation sieht der<br />

Hersteller in der verteilten, intel-<br />

ligenten Steuerung ohne ein zentrales<br />

Kontrollsystem. Stopper<br />

oder Sensoren an den Führungsschienen<br />

sind nicht mehr notwendig,<br />

um die Fahreinheiten zu<br />

steuern. Verarbeitungsmaschinen<br />

müssen nicht notwendigerweise<br />

sequentiell angeordnet<br />

sein, denn die Fahreinheiten bieten<br />

eine nahtlose Rückverfolgbarkeit.<br />

Die Zelle ist skalierbar<br />

und lässt sich schnell in die Produktionsumgebung<br />

integrieren.<br />

Die eingesetzten Komponenten<br />

sind wieder verwendbar, wodurch<br />

der Nutzer Material sparen<br />

kann. Produktionslinie und<br />

Arbeitsstationen lassen sich<br />

schnell und flexibel umgestalten.<br />

In derselben Linie können<br />

mehrere Produkte bearbeitet<br />

werden. Nach eigenen Angaben<br />

lassen sich Serienprodukte, aber<br />

auch Produkte mit Losgröße<br />

eins realisieren. Unterm Strich<br />

lässt sich durch den schnellen<br />

Aufbau der Fertigungsstraße die<br />

Markteinführungszeit neuer<br />

Produkte verkürzen. Dank der<br />

intelligenten Fahreinheiten sinken<br />

zudem der Stromverbrauch<br />

und der Verdrahtungsaufwand.<br />

(ub)<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 51


obotics award<br />

Low-Cost-Robotik<br />

Mit Low-Cost-Robotik lassen sich Arbeitsprozesse<br />

innovativ verändern. Maschinelle<br />

Fertigungsabläufe, bei denen bislang ein<br />

kontinuierlicher, manueller Eingriff nötig<br />

war, lassen sich automatisieren, sind dadurch<br />

nicht mehr an Arbeitszeiten gebunden<br />

und können im Dauerbetrieb laufen. Geringe<br />

Kosten für die Automatisierung stehen<br />

immer im Vordergrund. Dank eines modularen<br />

Ansatzes kauft der Anwender exakt<br />

das, was er braucht. Termin: 11.09.2018<br />

Mit rund 180 Teilnehmern war der letzte Robotics Kongress ausgebucht bis unter das Dach.<br />

Bild: Michael Wallmüller<br />

Am 6. Februar 2019 steigt der 8. Robotics Kongress in Hannover<br />

Pflicht-Termine für<br />

Automatisierer<br />

Robotik | Anfang Februar treffen sich die Robotik-<br />

Profis zum achten Mal in der Robotation Academy auf<br />

dem Hannover Messegelände. Im Laufe des Jahres<br />

folgen zwei weitere Events, die sich mit spezielleren<br />

Robotik-Themen befassen.<br />

❧ Uwe Böttger<br />

Zwei Themenblöcke werden den kommenden Robotics<br />

Kongress prägen: Sensorik & Vision sowie MRK &<br />

Safety. Das erste Thema haben wir ganz bewusst gewählt,<br />

denn erst Sensoren geben dem Roboter beim<br />

Greifen das nötige Feingefühl und ermöglichen zugleich<br />

weitere Arbeitsschritte wie eine Qualitätssicherung oder<br />

Freiraumprüfung. Zusammen mit einem Vision-System<br />

kann der stählerne Werker seine Umgebung analysieren,<br />

auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren und Gefahr -<br />

situationen zuverlässig erkennen. Das gilt insbesondere<br />

für die 3D-Bildverarbeitung.<br />

Das zweite Thema MRK & Safety ist dem aktuellen<br />

Hype geschuldet, der derzeit die Automatisierungsbranche<br />

beherrscht: Die Zusammenarbeit zwischen Mensch<br />

und Maschine (Mensch-Roboter-Kollaboration, kurz<br />

MRK) sowie den dabei unverzichtbaren Sicherheitsstandards.<br />

Es gibt dabei verschiedene Systeme, die für<br />

die nötige „Safety“ sorgen. Allen aber ist gemein, dass<br />

die klassischen Einhausungen und Sicherheitszäune<br />

überflüssig sind. Eine allgemein gültige Patentlösung<br />

gibt es allerdings nicht. Erfordert die Interaktion zwischen<br />

Mensch und Roboter doch häufig neue Techniken<br />

und individuelle Lösungsansätze. Nur ein umfassendes<br />

Sicherheitskonzept mit smarten Komponenten minimiert<br />

die Gefahren. Das gilt besonders, wenn immer<br />

stärkere Roboter in die MRK Einzug halten, um zusammen<br />

mit dem Werker im wahrsten Sinne des Wortes<br />

schwere Aufgaben zu stemmen.<br />

Erfolgreiche Veranstaltungen bekommen früher oder<br />

später Ableger. Das ist beim Robotics Kongress nicht<br />

anders. In den Kästen finden Sie die Eckdaten zu zwei<br />

Events, die noch in diesem Jahr stattfinden werden,<br />

ebenfalls in der Robotation Academy. •<br />

Mobile Robotik<br />

In produzierenden Unternehmen transportieren Mitarbeiter<br />

werksintern Halbzeuge, Werkstücke, Arbeitsmittel<br />

oder anfallende Abfälle zu ihrem Bestimmungsort –<br />

teilweise über weite Strecken. Die Arbeit ist eintönig,<br />

belastend und zeitintensiv. Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsdruck<br />

und die Anforderung nach individualisierten<br />

Produkte. Viele Unternehmen setzen deshalb auf<br />

mobile Roboter, die solche Transportaufgaben übernehmen.<br />

Termin: 30.10.2018<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


POWERED BY<br />

STANDARDISIERUNG MINIMIERT KOSTEN UND RISIKO<br />

TÜNKERS AUTOMATISIERT<br />

Automationstechnik ist der Schlüssel zur kosteneffizienten und qualitätsoptimierten Produktion von<br />

Serienprodukten. Ein Beispiel ist hierfür die Automobilindustrie, die z. B. in der Karosseriefertigung<br />

auf einen fast 100%igen Automatisierungsgrad setzt.<br />

In den Anfängen verstanden sich Automationslinien<br />

als Sonderanlagen. Entsprechend<br />

wurde jede Komponente, jede Funktion<br />

durch individuelle konstruktive Lösung<br />

realisiert. Erst die stärkere Modularisierung<br />

und Standardisierung hat aus der “Sondermaschine<br />

Automation” eine beherrschbare<br />

Anlage gemacht. Den Schlüssel hierzu bildet<br />

als Kernzelle der Industrie Roboter, der<br />

heute das Herz fast jeder Automationslinie<br />

darstellt.<br />

Schneller: Unter konsequenter Verwendung<br />

von fertigen Bausteinen lassen sich<br />

Anlagen schneller modellieren und zeitintensive<br />

Sonderlösungen werden überflüssig.<br />

Flexibler: Standards lassen sich einfach<br />

neu komponieren und auf geänderte<br />

Rahmenbedingungen leicht anpassen.<br />

Sicherer: Im Kern wird immer wieder auf<br />

Bewährtes aus den Funktionsbausteinen<br />

zurückgegriffen.<br />

TÜNKERS ® Maschinenbau GmbH<br />

Telefon: +49 (0) 21 02/45 17-0<br />

www.tuenkers.de<br />

Mit diesem Modularisierungsansatz lassen<br />

sich alle Automationsaufgaben in einfache,<br />

immer wiederholende Funktionen gliedern.<br />

In der Regel geht es darum, ein Werkstück<br />

zu fixieren, zu spannen, dieses Werkstück<br />

zu bearbeiten, mit weiteren Werkstücken<br />

zu verbinden und dieses Halberzeugnis<br />

an die nächste Station zu übergeben, zu<br />

transportieren.<br />

Aus diesen erforderlichen Schritten hat<br />

TÜNKERS die 9 Bausteine der Automation<br />

abgeleitet. Die 9 Bausteine umfassen<br />

standardisierte Lösungen für die Prozesse<br />

Spannen, Positionieren, Verfahren, Umformen,<br />

Fördern, Greifen, Drehen, Schweißen,<br />

Transportieren mit einem ausgeprägten<br />

Fokus auf die Blechverarbeitung, hier im<br />

Besonderen dem Karosseriebau in der<br />

Automobilindustrie.<br />

Spannen<br />

Clamping<br />

Umformen<br />

Positionieren<br />

Positioning<br />

Schweißen<br />

Greifen<br />

Gripping<br />

Dosieren<br />

Vor dem Hintergrund, dass immer wiederkehrende<br />

Funktionen wie das Spannen<br />

auch gleiche und damit standardisierbare<br />

Produkte erforderlich machen, ist ein Werkzeugkasten<br />

entstanden, mit dem nahezu<br />

alle Funktionen dieser 9 Bausteine realisiert<br />

werden können.<br />

Forming<br />

Drehen<br />

Welding<br />

Fördern<br />

Dosing<br />

Transportieren<br />

Mit diesem Werkzeugkasten rückt das Ziel<br />

näher, Vorrichtungen nicht mehr individuell<br />

zu konstruieren, sondern entsprechend<br />

der benötigten Funktionen im CAD-<br />

System modular zusammenzufügen.<br />

So entsteht eine effiziente Anlagentechnik<br />

mit drei entscheidenden Vorteilen:<br />

Rotating<br />

Auch als APP erhältlich:<br />

Conveying<br />

für iPhone<br />

Transporting<br />

für Android<br />

info@tuenkers.de<br />

www.tuenkers-modular-automation.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 53


technik & wissen<br />

Der Servicevertrag zwischen<br />

Olofsfors und ABB<br />

umfasst die jährliche<br />

Wartung, eine garantierte<br />

Vor-Ort-Unterstützung,<br />

das Life Cycle Management<br />

sowie digitale Serviceleistungen.<br />

Bilder: Tobias<br />

Johansson<br />

Vorausschauende Serviceleistung für Roboter<br />

Die komplette<br />

Flotte im Blick<br />

Wartung | Olofsfors, ein internationales Exportunternehmen<br />

für Borstahlprodukte, setzt auf vorausschauende<br />

Service-Leistungen des Roboterbauers ABB.<br />

Damit steigern die Schweden die Leistung, Verfügbarkeit<br />

und Lebensdauer ihrer Maschinen.<br />

Seit über 250 Jahren entwickelt die schwedische<br />

Firma Olofsfors AB diverse Borstahlprodukte<br />

für die Forstwirtschaft und die<br />

Bauindustrie. Hauptsitz und einziges Werk<br />

des internationalen Exportunternehmens<br />

befinden sich in der Stadt Nordmaling rund<br />

600 km nördlich von Stockholm. Hier ist eine<br />

Flotte von über 30 Robotern des Herstellers<br />

ABB in den Bereichen Materialhandhabung<br />

und Lichtbogenschweißen im Einsatz.<br />

Das globale Technologieunternehmen ABB<br />

unterhält mit Olofsfors bereits eine lange<br />

Geschäftsbeziehung, die vor rund 15 Jahren<br />

mit dem Kauf des ersten ABB-Roboters,<br />

dem Modell IRB 2400, begann und sich<br />

seither stetig weiter entwickelt hat.<br />

Für seine Roboterflotte, die nach eigener<br />

Einschätzung die größte in Nordschweden<br />

ist, brauchte Olofsfors ein umfassendes Service-Konzept,<br />

um das Firmenwachstum<br />

auch in Zukunft zu sichern. Die Schweden<br />

beauftragten deshalb das Serviceteam von<br />

ABB mit einer Lebenszyklusanalyse, um den<br />

Servicebedarf der installierten Basis zu ermitteln.<br />

Bis dahin wurde die Wartung der<br />

Roboter intern oder über Fremdfirmen abgewickelt.<br />

Die Untersuchung ergab unter<br />

anderem, dass vier Roboter veraltet waren<br />

und für diese Serie auch keine Ersatzteile<br />

mehr lieferbar sind.<br />

Olofsfors entschied sich daraufhin, einen<br />

Austausch vorzunehmen und neue Roboter<br />

zu installieren. Außerdem empfahlen die<br />

Robotik-Spezialisten eine Anbindung aller<br />

Modelle an die ABB Ability Connected Services.<br />

Die vorausschauenden, proaktiven<br />

Service-Leistungen von ABB sollten den<br />

Übergang von der Einzelroboter-Wartung<br />

hin zur umfassenden Überwachung der gesamten<br />

Roboterflotte ermöglichen. „Wir arrangierten<br />

ein Treffen zwischen Olofsfors<br />

und einem unserer Großkunden aus der Automobilzulieferindustrie,<br />

der seine Roboterflotte<br />

mit ABB Ability Connected Services<br />

54 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Seit 2017 wird jeder Roboter mit integrierter<br />

Konnektivität ausgeliefert, sodass<br />

die Maschine direkt mit dem Internet<br />

und den digitalen Services verbunden<br />

werden kann.<br />

verbunden hat, und baten ihn, Olofsfors seine<br />

Erfahrungen zu schildern“, erzählt Anders<br />

Lundkvist, Regional Sales Manager<br />

Schweden bei ABB. „Anhand der gezeigten<br />

Ergebnisse erkannte Olofsfors, wie hilfreich<br />

der Service bei der Leistungsoptimierung<br />

der eigenen Roboter ist.“<br />

Die Schweden waren von den Ergebnissen<br />

der Roboter-Lebenszyklusanalyse, den<br />

Serviceempfehlungen von ABB und den Serviceprotokollen<br />

überzeugt und erteilten<br />

Mit ABB Ability Connected<br />

Services steigert<br />

Olofsfors die Leistung,<br />

Verfügbarkeit und Lebensdauer<br />

seiner Roboter.<br />

ABB einen dreijährigen Serviceauftrag, um<br />

Leistung, Verfügbarkeit und Lebensdauer<br />

der Roboterflotte zu verbessern. Die Vereinbarung<br />

umfasst eine jährliche Wartung, eine<br />

nen zuvor reaktiven Ansatz bei der Wartung<br />

des Roboterbestandes durch einen vorausschauenden<br />

ten kann, falls etwas Unerwartetes passiert.“<br />

Das myABB-Business-Portal ist ein<br />

garantierte Vor-Ort-Unterstützung innerhalb<br />

und proaktiven Ansatz ab. Auf digitales Tool, das allen ABB-Kunden rund<br />

von sechs Stunden bei einer Anlagenstörung<br />

und die Integration aller Informationen<br />

des Produktlebenszyklus.<br />

Der umfassende Service von ABB ist eine<br />

Weiterentwicklung der Remote Services für<br />

Roboter. Fünf Bausteine können in flexiblen<br />

Robot-Care-Servicevereinbarungen auf individuelle<br />

Bedürfnisse zugeschnitten werden.<br />

Hierzu gehören Condition Monitoring<br />

& Diagnostics, Backup-Management, Remote<br />

Access, Fleet Assessment und Asset<br />

Optimization. Seit 2017 wird jeder Roboter<br />

mit integrierter Konnektivität ausgeliefert,<br />

sodass er ohne Aufwand mit den Services<br />

von ABB verbunden werden kann.<br />

Das Serviceangebot ist ein zentrales Element<br />

der „Fabrik der Zukunft“ und löst ei-<br />

dem Business-Portal „myABB“ finden Kunden<br />

schnell und kompakt Informationen zu<br />

Ersatzteilen, technischen Dokumentationen,<br />

Performance-Statusberichten, Gerätelebenszyklen,<br />

Wartungsempfehlungen und Serviceverträgen.<br />

Sowohl der Anwender als auch<br />

das ABB-Serviceteam erhalten so auf der<br />

sicheren myRobot-Homepage mit ihrem<br />

Alarm-Dashboard alle wichtigen Informationen<br />

zu den vernetzten Robotern.<br />

„Wir planen, das myRobot-Dashboard<br />

auf Bildschirmen im Werk anzuzeigen, um<br />

immer einen schnellen Überblick über den<br />

Status zu haben“, berichtet Leif Ake Holmlund,<br />

Mitarbeiter bei Olofsfors. „Und wir<br />

wissen auch, dass wir uns darauf verlassen<br />

können, dass ABB unsere Roboter fernwar-<br />

um die Uhr zur Verfügung steht und zur Optimierung<br />

des Lifecycle Managements, zur<br />

Verbesserung der Anlagenleistung und zur<br />

Steigerung der operativen Effizienz beiträgt.<br />

Entsprechende Schulungen werden von ABB<br />

angeboten. Dabei geht es zum Beispiel um<br />

das Herunterladen von Dokumentationen,<br />

das Prüfen von Verfügbarkeiten und Ersatzteilpreisen<br />

oder den Online-Einkauf von<br />

Ersatzteilen.<br />

Mit ABB Ability Connected Services nähert<br />

sich Olofsfors weiter der digitalen Fabrik<br />

an. „Die Servicevereinbarung mit ABB<br />

passt perfekt zu uns“, resümiert Holmlund.<br />

„Wir ersetzen damit die traditionelle Wartung<br />

einzelner Roboter, bei der erst repariert<br />

wird, wenn etwas kaputt geht. Nun profitieren<br />

wir von der umfassenden Überwachung<br />

unserer Flotte von über 30 Robotern.“ Bei<br />

einer steigenden Roboterzahl war dies ein<br />

”<br />

nötiger Schritt, der auch die Planung des<br />

Servicebedarfs erleichtert. Die integrierte<br />

Früher wurde erst repariert, wenn<br />

Konnektivität der ABB-Roboter und die<br />

etwas kaputt gegangen war.“<br />

Vorteile der Anbindung an die Services-<br />

Plattform sind dafür wichtige Voraussetzungen.<br />

In Zukunft wollen die Schweden alle<br />

Quelle: Leif Ake Holmlund, Mitarbeiter bei Olofsfors<br />

neuen Roboter an die Services anbinden<br />

und alle weiteren Produkte über myABB registrieren.<br />

(ub)<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 55


Mit der Open-Source-Plattform<br />

Proficloud von Phoenix Contact<br />

können Anwender eigene Dash -<br />

boards online aufbauen und frei<br />

konfigurieren. Die Offenheit war<br />

den Entwicklern wichtig, damit<br />

Nutzer die Lösung hersteller -<br />

unabhängig einsetzen können.<br />

Nutzung von Cloud-Computing in der Automation<br />

Offene Plattform<br />

für Profinet-Geräte<br />

Cloud-System | Cloud-Technologien lassen sich<br />

nahezu unbegrenzt skalieren und sind schnell implementiert.<br />

Viele Hersteller bieten eigene Lösungen:<br />

Phoenix Contact setzt mit seiner Proficloud vor allem<br />

auf Offenheit.<br />

!<br />

Cloud-Lösungen und Internet of Things-<br />

(IoT-) Plattformen gibt es mittlerweile zahlreiche<br />

am deutschen Markt. Viele Automatisierer<br />

setzen auf eigene Lösungen: So auch<br />

der Blomberger Lösungsanbieter Phoenix<br />

Contact. Wichtige Merkmale bei der Entwicklung<br />

der Plattform Proficloud waren<br />

für den Anbieter neben der Offenheit eine<br />

einfache Installation und Bedienung für den<br />

Nutzer. Erfordern vergleichbare industrielle<br />

Cloud-Ansätze eine teils kostenpflichtige<br />

Registrierung und manuelle Aktivierung des<br />

Accounts durch den Anbieter, setzt die Pro-<br />

Die Proficloud setzt auf ein<br />

durchgängiges Self-Service-Modell.<br />

Quelle: Phoenix Contact<br />

ficloud auf ein durchgängiges Self-Service-<br />

Modell. Jeder Anwender kann sich selbständig<br />

unter www.proficloud.net eintragen und<br />

erhält sofort Zugang zu den angebotenen<br />

Anwendungen. Zudem kann er seine Komponenten<br />

im eigenen Account verzeichnen<br />

oder seine selbst erstellten Lösungen testen.<br />

Der Anwender kann auch andere Proficloud-Nutzer<br />

in seinen Account einladen,<br />

um Daten mit mehreren Personen oder<br />

Diensten zu teilen.<br />

Automatische Verbindung mit Proficloud<br />

Innerhalb der Proficloud gibt es derzeit zwei<br />

Konzepte. Bei der Profinet-Solution setzt<br />

sich die Cloud-Anwendung aus mindestens<br />

einem Proficloud-Koppler, einem Proficloud-Device<br />

und einem Controller mit dem<br />

spezifischen Industrial-Ethernet-Standard<br />

Profinet zusammen. Der Koppler bindet das<br />

lokale Profinet-Netzwerk an die Proficloud<br />

an, initiiert automatisch eine Verbindung<br />

mit der Cloud und ist nach kurzer Zeit einsatzbereit.<br />

Gleiches gilt für die Proficloud-<br />

Geräte, die ebenfalls einfach an das Internet<br />

angekoppelt werden und sich automatisch<br />

an die Cloud anbinden.<br />

Für die Time-Series-Data-Solution<br />

(TSD), die das Persistieren und Analysieren<br />

von Zeitreihendaten in der Cloud ermöglicht,<br />

bietet der Hersteller zwei Geräte an:<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


technik & wissen<br />

Mit dem Cloud-IoT-Gateway können Anwender<br />

bestehende Geräte aus ihrem Profinet-Netzwerk mit<br />

der Proficloud verbinden. Bilder: Phoenix Contact<br />

die Axioline-Steuerung AXC F 2152 und<br />

das Cloud-IoT-Gateway. Mit den beiden<br />

Komponenten können Unternehmen einen<br />

ersten Schritt in das IoT vollziehen. Sowohl<br />

die Steuerung als auch das Gateway haben<br />

einen direkten Anschluss an die Proficloud<br />

integriert. Nachdem die Geräte mit ihr verbunden<br />

worden sind, erscheinen die von<br />

ihnen gesendeten Daten sofort. Ein weiterer<br />

Mausklick führt zur Anwendung TSD Analytics.<br />

Mit der Plattform lassen sich eigene<br />

Dashboards online aufbauen und frei konfigurieren.<br />

Mit dem kostenfrei erhältlichen Software<br />

Development Kit für Java (SDK4J) programmiert<br />

der Anwender seine Lösung. Teure<br />

Entwicklerlizenzen sind nicht erforderlich.<br />

Die Lösung lässt sich entweder als<br />

virtuelles Profinet-Gerät ausprägen oder als<br />

gesamte Lösung, die Funktionen aus verschiedenen<br />

Komponenten der Proficloud<br />

verwenden kann. Die Entwicklung von eigenen<br />

Apps für das Smartphone ist mit dem<br />

SDK4J ebenso möglich. So können Statusänderungen<br />

und Alarme der Maschine beispielsweise<br />

direkt auf die Smart-Watch des<br />

Bedieners geschickt werden, der informative<br />

Meldungen schnell quittiert.<br />

Die erweiterbare IoT-Architektur der<br />

Proficloud erlaubt eine einfache Nutzung<br />

von mobilen Apps und Cloud-Diensten<br />

sowie die Anbindung an vorhandene IT-Systeme.<br />

Dabei ist die komplette Datenübertragung<br />

der Proficloud-Teilnehmer durch eine<br />

TLS-1.2-Verschlüsselung geschützt. Nur<br />

Teilnehmer können die Verbindung zu anderen<br />

Proficloud-Teilnehmern initiieren. Sogar<br />

die Webapplikation zur Parametrierung der<br />

Proficloud wird via HTTPS an die Anwender<br />

übermittelt und so vor unerwünschten<br />

Zugriffen abgesichert.<br />

Durch den Einsatz von Open-Source-<br />

Software ist die Plattform unabhängig vom<br />

jeweiligen Anbieter und führt nicht zu<br />

einem weiteren „Vendor Lock-in“. So sparen<br />

Unternehmen oftmals Zeit und Geld.<br />

Die Vorteile der Zusammenarbeit in den<br />

Open-Source-Communities sowie von agilen<br />

Entwicklungsmethoden eignen sich für<br />

die Konzipierung individueller Cloudbasierter<br />

Lösungen. Aufgrund der zur Verfügung<br />

gestellten offenen APIs lassen sich<br />

diese durch den Entwickler anpassen und<br />

beliebig verändern. Zudem resultieren Projektideen<br />

schnell in ersten Prototypen, die<br />

die Grundlage für Diskussionen und Tests<br />

bieten.<br />

Die Anwender müssen also nicht mehr<br />

lange warten, bis erste Versionen zum Prüfen<br />

vorliegen, sondern können nach<br />

wenigen Tagen vorläufige Ergebnisse begutachten<br />

und mit den Stakeholdern besprechen.<br />

Das offene Cloud-System stellt somit<br />

sicher, dass das Ergebnis genau den Erwartungen<br />

dieser Personengruppe entspricht. •<br />

Arno Martin Fast<br />

Produktmarketing Steuerungstechnik,<br />

Phoenix Contact Electronics, Bad Pyrmont<br />

igus ® meine-kette ... Energieführen leicht gemacht ...<br />

Geschlossene Roboterkette – leicht zu öffnen<br />

triflex ®<br />

TRCF für höchste Anlagenverfügbarkeit<br />

3-Kammersystem für dicke, steife Schläuche<br />

und viele Leitungen<br />

Einfaches Aufklappen mit Schraubendreher<br />

Kürz- oder verlängerbar<br />

Baugrößen 65, 85, 100 Ø<br />

Video unter igus.de/triflexTRCF<br />

Auch als fertig konfektioniertes Komplettsystem lieferbar.<br />

igus ® GmbH Tel. 02203-9649-800 info@igus.de plastics for longer life ®<br />

Besuchen Sie uns: Automatica, München – Halle A4 Stand 103 | AMB – Stand Eingang Ost 51<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 57


Das<br />

Un<br />

ter<br />

neh<br />

men<br />

Kl<br />

aus<br />

Mu<br />

lti<br />

parkin<br />

g e<br />

rst<br />

ellte<br />

zus<br />

amm<br />

mmen<br />

mit Proal<br />

pha<br />

ei<br />

nen<br />

Proto<br />

typen<br />

für<br />

Pr<br />

edi<br />

cti<br />

ve Mainte<br />

enan<br />

nance,<br />

de<br />

sses nF<br />

Funk<br />

tionen<br />

künft<br />

ig<br />

in neue eP<br />

ark<br />

anl<br />

age<br />

n e<br />

inflie<br />

i<br />

ßen<br />

so<br />

lle<br />

l<br />

n.<br />

Bil<br />

der<br />

er: Klau<br />

laus M<br />

ult<br />

ipa<br />

rki<br />

ng<br />

Systeme vernetzen und Prozessketten sicher schließen mit Proalpha<br />

Dauerhaft sicher<br />

parken<br />

ERP-System | Der Datenaustausch zwischen Anlagensteuerung<br />

und ERP-System ermöglicht Anwendern<br />

neue Predictive-Maintenance-Angebote und<br />

dadurch eine Differenzierung im Wettbewerb.<br />

Predictive Maintenance – die vorausschauende<br />

Wartung – ist neben der Produktion in<br />

einer Smart Factory ein zentraler Baustein<br />

in der Industrie-4.0-Strategie bei Klaus<br />

Multiparking in Aitrach im Allgäu. Einer<br />

der führenden Anbieter von halb- und automatischen<br />

Premium-Parksystemen ermöglicht<br />

mit seinen Anlagen ein platzsparendes<br />

Parken für zum Teil mehr als 100 Fahrzeuge<br />

– vornehmlich in Wohngebäuden, aber auch<br />

in Bürokomplexen oder Hotels. „Abhängig<br />

vom Produkt und unseren Erfahrungswerten<br />

geben wir den Kunden bislang die Wartungsintervalle<br />

vor“, berichtet Geschäftsführer<br />

Michael Groneberg. „In Zukunft sollen<br />

die Nutzungsdauer und -intensität der<br />

Parkanlagen permanent überwacht und auf<br />

dieser Basis dem Kunden eine vorausschauende<br />

Wartung vorgeschlagen werden.“<br />

So will der Hersteller ein weiteres Differenzierungsmerkmal<br />

im Wettbewerb schaffen,<br />

die Kundenbindung erhöhen und seine<br />

eigenen Serviceprozesse optimieren. „Wir<br />

wollen unsere Produkte smarter machen<br />

und haben deshalb – zusammen mit Proalpha<br />

– einen Prototypen für Predictive Maintenance<br />

erstellt, dessen Funktionen künftig<br />

in unsere neuen Parkanlagen einfließen“, so<br />

Groneberg. Das ERP-Komplettsystem ist<br />

bereits seit 2002 bei Klaus Multiparking im<br />

Einsatz und unterstützt alle Unternehmensbereiche.<br />

ERP kommuniziert mit Parkanlage<br />

In enger Kooperation mit dem Steuerungshersteller,<br />

dem Anbieter der Kommunika -<br />

tionssoftware und mit Experten von Proalpha<br />

wurde der Prototyp zusammen mit der<br />

IT-Abteilung des Mittelständlers aufgebaut.<br />

Gemeinsam haben alle Beteiligten innerhalb<br />

weniger Monate erreicht, dass die Parkan -<br />

lage mit dem ERP-Komplettsystem fehlerfrei<br />

„sprechen“ kann. Basis dafür ist die Integration<br />

Workbench (INWB) in das ERP-<br />

Komplettsystem. Denn mithilfe dieser Integrationsplattform<br />

lassen sich ganz unterschiedliche<br />

Systeme miteinander vernetzen<br />

und Prozessketten sicher schließen.<br />

Im ersten Schritt wertet der Prototyp mithilfe<br />

einer SPS die Zustandsmeldungen der<br />

Parkanlage aus – etwa Sicherheitsabschaltungen<br />

bei gefährlichen Zuständen, das<br />

Auslösen des Motorschutzschalters oder das<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


technik & wissen<br />

Unterbrechen der Lichtschranke. „Die Daten<br />

aus der Anlage werden über einen Minirechner<br />

via Router und Internetanbindung<br />

an das Servicemodul vom ERP-Komplettsystem<br />

übermittelt und dort kontinuierlich<br />

verarbeitet“, erläutert Nobert Blessing, IT-<br />

Leiter beim Parkanlagenhersteller.<br />

Bei einer kritischen Meldung, die den<br />

Einsatz eines Servicetechnikers erforderlich<br />

macht, wird im ERP-Komplettsystem automatisch<br />

ein Serviceauftrag angelegt und im<br />

Kalender des Wartungsdienstes eingeplant.<br />

Zeitgleich finden die Disposition der erforderlichen<br />

Ersatzteile und das Erstellen eines<br />

für das Erstellen der Rechnung übernommen.<br />

Außerdem lassen sich alle Service-<br />

Calls automatisch im Dokumentenmanagement-Modul<br />

des ERP dauerhaft speichern.<br />

Doch dieser medienbruchfreie Serviceprozess<br />

ist erst der Anfang des Industrie-4.0-Projekts<br />

beim Parksystem-Anbieter.<br />

In Kombination mit weiteren gespeicherten<br />

Informationen aus dem ERP-System – beispielsweise<br />

historischen Daten über bishe -<br />

rige Ausfälle, lastabhängigen Zuverlässigkeitsanalysen<br />

und detaillierten Verschleißmodellen<br />

– sollen zukünftig exakte Rückschlüsse<br />

über die Funktionsbereitschaft und<br />

Smart Factory macht er sich für die Zukunft<br />

fit. Herzstück ist ein neues Lagersystem zur<br />

automatischen Beschickung der High-End-<br />

Fertigungsanlagen in der Blechverarbeitung.<br />

So sind etwa eine Trupunch-Stanz und Nibbel-Anlage<br />

und eine Laserschneidemaschine<br />

miteinander vernetzt. Auf einer Sechs-<br />

Meter-Abkantbank werden die bis zu 5 m<br />

langen Seitenwangen der Parksysteme bearbeitet.<br />

Die fertigen Teile übernimmt ein<br />

Roboter, der sie passend biegt und wieder<br />

ablegt. Alles läuft vollständig automatisiert.<br />

Lediglich bei der Verknüpfung zwischen<br />

Laserschneiden und Abkantbank und Stanzund<br />

Nibbel-Anlage wird noch ein Mitarbeiter<br />

benötigt.<br />

„In Zukunft sollen die Nutzungsdauer und<br />

-intensität der Parkanlagen permanent<br />

überwacht werden“, erklärt Michael<br />

Groneberg, Geschäftsführer von Klaus<br />

Multiparking.<br />

Werkzeug-Bestückungsvorschlages für das<br />

Einsatzfahrzeug statt. Einer der Kundendienstmitarbeiter<br />

des Parksystem-Spezialisten,<br />

der in der Nähe verfügbar ist, erhält den<br />

Auftrag über die Proalpha-Partnerlösung<br />

L-mobile auf sein mobiles Endgerät. Diese<br />

mobile Servicemanagement-Software ist<br />

über eine Standardschnittstelle mit dem<br />

ERP-Komplettsystem verbunden und<br />

tauscht mit ihm ständig Daten aus.<br />

Beim Erledigen der Wartungsaufgaben<br />

arbeitet der Techniker eine digitale Checkliste<br />

auf seinem Tablet-PC ab. Er kann dabei<br />

weitere Daten aus der Anlage erfassen und<br />

den Austausch von Teilen festhalten. Diese<br />

Informationen gehen zusammen mit seinen<br />

Arbeitszeiten zurück an das ERP-System.<br />

Dort werden sie direkt in die Buchhaltung<br />

„Das Ziel ist eine nahezu selbstorganisierte<br />

Produktion, bei der Menschen, Maschinen,<br />

Anlagen, Logistik und Produkte direkt miteinander<br />

kommunizieren“, ergänzt Nobert<br />

Blessing, IT-Leiter bei Klaus Multiparking.<br />

den voraussichtlichen Ausfall von bestimmten<br />

Bauteilen der Anlage abgeleitet werden.<br />

Instandhaltungsmaßnahmen lassen sich<br />

dann bereits einleiten, wenn noch gar keine<br />

Störung in der Anlage aufgetreten ist.<br />

Der Vorteil für die Betreiber der Park -<br />

anlagen: Eine solche Predictive-Mainten -<br />

ance-Funktion verhindert Ausfälle und<br />

dadurch notwendige „Feuerwehr-Einsätze“<br />

der Servicetechniker. Und für die betroffenen<br />

Autobesitzer, die im schlimmsten Fall<br />

nicht mehr an ihr Fahrzeug herankommen,<br />

werden Wartezeiten und Ärger vermieden.<br />

Doch nicht nur mit smarten Produkten<br />

und vorausschauender Wartung ist der mittelständische<br />

Anlagenhersteller aus dem Allgäu<br />

auf Industrie-4.0-Kurs. Mit einer Investition<br />

von mehreren Millionen Euro in eine<br />

Steuerung im APS<br />

Gesteuert wird der gesamte Ablauf in der<br />

neuen Blechbearbeitung durch die Multiressourcenplanung<br />

Advanced Planning and<br />

Scheduling (APS) im ERP-System. Sie sorgt<br />

dafür, dass in dieser intelligenten Fabrik die<br />

Kundenaufträge mit möglichst geringen<br />

Durchlaufzeiten zum vereinbarten Liefertermin<br />

fertig werden. „Die Voraussetzung<br />

dafür ist eine Stelle, die sämtliche Informationen<br />

sammelt, koordiniert und steuert“,<br />

unterstreicht Blessing. Das ERP-System sei<br />

dafür prädestiniert, denn hier würden von<br />

jeher die Daten aller wesentlichen Prozesse<br />

gebündelt. Der nächste logische Schritt sei<br />

deshalb auch in der smarten Fabrik, dass<br />

dort zu sämtlichen Maschinen, Systemen<br />

und Logistikanwendungen alle Fäden zusammenlaufen.<br />

Die Entwicklung der Smart Factory beim<br />

Parkanlagenspezialisten ist noch längst<br />

nicht am Ziel. Mit zusätzlichen Zwischen -<br />

lagern, die logistisch sinnvoll integriert werden,<br />

soll der komplette Produktionsablauf<br />

weiter optimiert werden. Außerdem wird<br />

eine weitere Laserschneidemaschine in das<br />

Fertigungsnetzwerk eingebunden.<br />

„Dafür haben wir ein mehrstufiges Investitionskonzept<br />

eingeplant“, gibt Geschäftsführer<br />

Groneberg als Ausblick. Ziel – so IT-<br />

Leiter Blessing – ist eine „nahezu selbstorganisierte<br />

Produktion, bei der Menschen,<br />

Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte<br />

direkt miteinander kommunizieren“. •<br />

Michael Wüstemeier<br />

Director Consulting, Proalpha, Weilerbach<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 59


technik & wissen<br />

Zeiterfassung, Zutrittskontrolle & Betriebsdatenerfassung aus einem Haus<br />

Mehr Zeit<br />

fürs Wesentliche<br />

MES-Software | Durch die Einführung eines Manufacturing<br />

Execution Systems (MES) von GFOS hat<br />

Mittelständler Bernbacher einen kontrollierten Ablauf<br />

im Produktionsprozess erzielt.<br />

Eine weitgehend papierlose Abwicklung<br />

zahlreicher Abläufe sorgt für effektives Produktionsmanagement<br />

in Industriebetrieben.<br />

Durch die erreichte Transparenz ist der aktuelle<br />

Zustand der Produktionsmittel und<br />

Aufträge jederzeit und überall abrufbar. Die<br />

dispositive Ebene wird von Routinetätigkeiten<br />

entlastet und schafft so eine Konzentra-<br />

tion auf Kernaufgaben. Auf der Suche nach<br />

einer neuen Zeitwirtschafts-, Zutrittskontroll-<br />

sowie Betriebsdatenerfassungslösung<br />

wurde das Unternehmen Bernbacher unter<br />

anderem durch den GFOS Partner PCS, dessen<br />

Erfassungslösungen bei Bernbacher bereits<br />

im Einsatz waren, auf den Essener Softwarehersteller<br />

aufmerksam. „Überzeugen<br />

konnte dann letztendlich die Präsentation<br />

von Zeiterfassungs- und Materialdatenerfassungssystem<br />

sowie die Kompetenz der<br />

Kundenberater“, sagt Erwin Strittmatter, IT-<br />

Leiter bei Bernbacher. Während die Zeiterfassungslösung<br />

von GFOS ein anderes System<br />

ablöste, gab es bisher keinen Leitstand<br />

beziehungsweise keine Zutrittskontroll -<br />

lösung, die am neuen Standort jedoch<br />

Voraussetzung war. Auch eine Betriebs -<br />

datenerfassung sollte zu diesem Zeitpunkt<br />

neu eingeführt werden.<br />

Das Familienunternehmen Bernbacher<br />

ist seit 1898 als Bäckereibetrieb im Herzen<br />

von München auf die handwerkliche Ferti-<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Exklusiv.<br />

ERP für Losgröße 1+<br />

Einen Schritt in Richtung Industrie 4.0 zu<br />

machen sowie ein geregeltes Kontroll- und<br />

Prozesssystem in der Produktion zu etablieren,<br />

war Bernbacher ein Anliegen bei der<br />

Etablierung der MES-Software von GFOS.<br />

Bild: Bernbacher<br />

gung von Teigwaren spezialisiert. Was als<br />

Ein-Mann-Betrieb begann, ist inzwischen zu<br />

einem international agierenden Unternehmen<br />

mit 120 Mitarbeitern gewachsen. Heute<br />

produziert und vertreibt der familiengeführte<br />

deutsche Nudelhersteller Josef Bernbacher<br />

& Sohn mit Sitz in Hohenbrunn,<br />

Nudeln, Pasta- und Pesto-Saucen sowie Fertiggerichte.<br />

Nahtlose Verfolgung von Aufträgen<br />

Die neue Zeiterfassungssoftware sollte die<br />

Daten der Zeiterfassung zu Zuschlägen für<br />

Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit sowie<br />

den Nachtausgleich automatisch an das<br />

Lohnabrechnungssystem der Datev übergeben.<br />

„GFOS konnte die Anforderungen gänzlich<br />

erfüllen und war zudem als Partner von<br />

PCS auch einfach anbindbar an die bereits<br />

genutzten Terminals“, erklärt Strittmatter.<br />

Bei Bernbacher in der Verwaltung wird sowohl<br />

in Voll- als auch in Teilzeit gearbeitet.<br />

In der Produktion und der Packerei gibt es<br />

ein 3-Schicht-Modell. In den betriebsinternen<br />

Werkstätten gibt es versetzte Arbeitszeiten,<br />

um einen größeren Zeitraum am Tag<br />

abdecken zu können und im Logistikbereich<br />

gibt es Tagschichten.<br />

Bei der Einführung der Betriebsdatenerfassung<br />

waren vor allem die automatische<br />

Zuteilung von Fertigungsaufträgen sowie<br />

die Anbindung unterschiedlicher Schnittstellen<br />

und Systeme von zentraler Bedeutung.<br />

Unter anderem sollte das Rohstofflager beziehungsweise<br />

dessen Steuerung, die Halbfertigwaren-Silos,<br />

die Lkw-Waage und die<br />

Palettieranlage angebunden werden.<br />

Durch den Einsatz werden „Kontrollen<br />

auf vorhandene Fertigungsaufträge sowie<br />

Beschaffungsaufträge, Zuordnungen von<br />

Halbfertigwaren zu Verpackungsartikeln,<br />

Chargenverfolgungen und Schnittstellenanbindungen<br />

unterstützt, sodass Abläufe und<br />

die Transparenz in der Fertigung optimiert<br />

werden“, fasst Strittmatter zusammen.<br />

„Man sieht nun genau, wann welche Waren<br />

in den Packauftrag einlaufen. Zudem wird<br />

der Prozessablauf noch durch eine gelungene<br />

grafische Darstellung unterstützt, sodass<br />

alles noch übersichtlicher und einfacher abzulesen<br />

ist“, betont der IT-Leiter.<br />

Auch die Lkw-Waage ist an die MES-<br />

Software angebunden und wird sowohl vor<br />

als auch nach dem Entladen gewogen. Die<br />

so gewonnenen Daten werden per Schnittstelle<br />

automatisch an das ERP-System gemeldet.<br />

Durch die ebenfalls mit einer<br />

Schnittstelle angebundene Silosteuerung<br />

laufen die Produktionsaufträge automatisch<br />

in der Fertigung. Der Produktionsauftrag<br />

wird in der Software gestartet. Zudem wird<br />

genau festgelegt, an welchem Rohstoffsilo<br />

sich der Produktionsauftrag bedienen soll.<br />

Packaufträge bedienen sich entsprechend<br />

automatisch an den Halbfertigwarensilos.<br />

Zudem werden dann fertige Packaufträge<br />

an das Hochregallager gemeldet. „Das<br />

Hochregallager soll wissen, dass die Ware<br />

kommt, bevor sie eigentlich an diesem eintrifft<br />

– das ist wichtig für den reibungslosen<br />

Ablauf in der Produktion“, erläutert Strittmatter.<br />

Schritt in Richtung Industrie 4.0<br />

„Ziel war es von Anfang an, einen Schritt in<br />

Richtung Industrie 4.0 zu machen sowie ein<br />

geregeltes Kontroll- und Prozesssystem in<br />

der Produktion zu etablieren.“ Und diese<br />

Ziele wurden laut Strittmatter durchgängig<br />

erfüllt. So konnte bei Bernbacher durch die<br />

Einführung von GFOS.MES ein kontrollierter<br />

Ablauf im Produktionsprozess erzielt<br />

werden. Eine weitere Verbesserung, die erreicht<br />

werden konnte, ist die detaillierte<br />

Chargenverfolgung vom Wareneingang bis<br />

zum Kunden, heißt es vom Münchener Nudelproduzenten.<br />

Die Planung aller Module begann Ende<br />

2012, eingeführt wurde die Software dann<br />

mit einem Testlauf am neuen Standort innerhalb<br />

von zwei Monaten. Laut IT-Leiter<br />

Strittmatter konnte die Software neben kleineren<br />

Einführungsproblemen störungsfrei<br />

eingeführt und im Oktober 2013 bereits abgenommen<br />

werden. „Das führte auch von<br />

Anfang an zu einer hohen Akzeptanz der<br />

Mitarbeiter, die bis heute sehr positiv ist“,<br />

sagt Strittmatter. In Zukunft sei auch eine<br />

Erweiterung um das Modul Qualitätsmanagement<br />

für das Unternehmen Bernbacher<br />

denkbar. (eve)<br />

•<br />

Spezialisten für<br />

große Momente<br />

11.-15. Juni 2018<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle 17, Stand B24<br />

ams<br />

Die ERP-Lösung<br />

Prozesse verstehen. Transparenz gestalten.<br />

Kostenloses Probetraining:<br />

www.ams-erp.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 61


Mit der App Grundfos Go hat der Service die Möglichkeit,<br />

den MGE-Motor einer Pumpe zu parametrieren<br />

oder auszulesen. Go bietet den Zugriff auf alle Betriebsdaten,<br />

Parameter und Meldungen der Pumpe.<br />

Bild: Grundfos<br />

Modularer Anlagenbau fordert Pumpen- und Kompressoren-Hersteller<br />

Retrofit macht<br />

schneller fit<br />

Betriebsmittel | Industrie 4.0 und Lösungen rund um<br />

die digitale Transformation stehen auch bei den Herstellern<br />

von Pumpen, Vakuumtechnik und Kompressoren<br />

im Mittelpunkt, wie die Achema zeigt.<br />

Damit die Prozessindustrie schneller und<br />

flexibler produzieren und dabei den Wunsch<br />

nach individuelleren Produkten erfüllen<br />

kann, sind Anlagen auf Basis modularer<br />

Konzepte angesagt. Ziel ist es, bestimmte<br />

Grundfunktionen bei solchen Anlagen im-<br />

mer wieder zu wiederholen, um damit die<br />

Abwicklungs- und Montagezeiten zu optimieren.<br />

Auch die Ausrüster von Pumpen<br />

und Kompressoren arbeiten an der Entwicklung<br />

von modularen Konzepten für<br />

Neuanlagen sowie Anlagenerweiterungen.<br />

Denn zukünftig wird der Planer bevorzugt<br />

in Funktionen – sprich: Modulen & Systemlösungen<br />

– denken. Er muss dann nicht immer<br />

wieder alle Details von Komponenten<br />

wie des Pumpen- oder Vakuum- beziehungsweise<br />

Verdichtersystems neu durchdenken.<br />

Wichtiger noch: Modularisierte Baugruppen<br />

machen es möglich, fertige und bewährte<br />

Lösungen in neuen Projekten wiederzuverwenden.<br />

Das spart Zeit und Kosten.<br />

Modulares Equipment zeichnet sich unter<br />

anderem dadurch aus, dass eine bestimmte<br />

Baureihe dieselben Funktionalitäten<br />

bei verschiedenen Betriebsgrößen bietet<br />

– zum Beispiel eine Pumpenserie des gleichen<br />

Typs, die verschiedene Volumenstromund<br />

Druckbereiche bietet. Eine wichtige<br />

Forderung dazu ist die Standardisierung der<br />

technischen Komponenten. Dazu offeriert<br />

KSB das Virtual Impeller Trimming – das individuelle<br />

Anpassen der Drehzahl per<br />

Smartphone. Dabei ist, anders als bei der<br />

mechanischen Anpassung des Pumpenlaufrades,<br />

kein Eingriff in den Betriebsablauf<br />

nötig. So lässt sich bei Abweichung des tatsächlichen<br />

Q / H-Punktes von den Planwerten<br />

die Energieeffizienz schnell und wirtschaftlich<br />

optimieren oder auf eine anlagenbedingte<br />

Veränderung des Arbeitspunktes<br />

reagieren. Die Individualisierung der Pumpe<br />

kann man innerhalb der Beschaffungskette<br />

viel später nach hinten schieben. Damit einher<br />

geht natürlich auch eine Reduzierung<br />

der Varianten – das wird in Zukunft eine<br />

große Rolle bei der Pumpenauswahl spielen.<br />

Mit einer individuellen Festdrehzahl<br />

decken jetzt weniger Baugrößen den gesamten<br />

Kennfeldbereich ab, bei praktisch gleichem<br />

Wirkungsgrad und NPSH-Wert, also<br />

der Größe zur Beurteilung des Saugverhaltens<br />

einer Kreiselpumpe. So wird die Variantenkomplexität<br />

der Hydrauliken um mehr<br />

62 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


technik & wissen<br />

als 50 % reduziert, was in der Planung und<br />

Verwaltung Zeit und Kosten spart.<br />

Zur Umsetzung modularer Funktionsblöcke<br />

sind auch mehrstufige Hochdruckpumpen<br />

– beispielsweise von Grundfos,<br />

Rheinhütte, Flowserve, Xylem – eine gute<br />

Wahl: Mit verschiedenen Baugrößen, Werkstoffausführungen<br />

und unterschiedlichen<br />

Anschluss- und Ausstattungsvarianten stehen<br />

dem Betreiber diverse Kombinationsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Durch die Zahl der Förderstufen<br />

kann die Leistung der Pumpe<br />

flexibel an die gewählte Modulgröße<br />

angepasst werden. Mit<br />

einem übersynchronen Betrieb<br />

des Motors kann der Anlagenbauer<br />

auch die Dimension der<br />

Pumpe beeinflussen. Das heißt,<br />

sie baut dann kompakter.<br />

Die Modularisierung bietet<br />

zusammen mit einer weitgehenden<br />

Standardisierung die Chance<br />

zu einer Konfiguration einfacher<br />

Pumpenlösungen auf der<br />

Homepage des Herstellers: In<br />

ähnlicher Weise, wie der Planer<br />

bereits heute seine Pumpe per<br />

Konfigurator auslegen kann, ist<br />

dann auch der virtuelle Anstoß<br />

des realen Fertigungsprozesses<br />

möglich, also quasi die „Pumpe<br />

on demand“.<br />

App in die Cloud<br />

Unter dem Eindruck steigender<br />

Energiekosten werden rotatorisch<br />

angetriebene Betriebsmittel<br />

in technischen Anlagen immer<br />

stärker mit elektronischen<br />

Bauteilen und Sensorik ausgerüstet.<br />

Doch reicht das allein<br />

nicht aus, solche Komponenten<br />

Industrie-4.0-ready zu machen.<br />

Nach der Generierung von Daten<br />

(Big Data) muss deren Analyse<br />

und Bewertung folgen<br />

(Smart Data): Sensoren liefern<br />

Daten, Mikrochips mit hinterlegter<br />

Software interpretieren<br />

sie, Stellglieder setzen Aktionen<br />

um.<br />

Die praktische Umsetzung<br />

von Industrie 4.0 bedeutet, dass<br />

eine Anlage nicht mehr allein<br />

vom zentralen Prozessleitsystem<br />

gesteuert wird. Die Intelligenz wandert ins<br />

Feld, wo smarte Feldgeräte spezifische<br />

Funktionalitäten ausführen, optional auch<br />

anderes technisches Equipment steuern und<br />

überwachen. Der nächste Schritt ist dann<br />

das digitale Pendant in der Cloud. Dieser digitale<br />

Zwilling kann auch auf andere Datenquellen<br />

zugreifen oder sich mit anderen digitalen<br />

Zwillingen vernetzen, zum Beispiel<br />

als Akteur eines cyber-physischen Systems.<br />

BEREIT<br />

FUER<br />

DIE<br />

PRODUKTION<br />

VON<br />

MORGEN<br />

Unabdingbar für die Industrie-4.0-Readiness<br />

von Pumpen und Kompressoren ist<br />

also die Fähigkeit zur Konnektivität und<br />

damit der Interaktivität. Der überzeugende<br />

Nutzen für den Betreiber: Eine vertiefte<br />

Transparenz und damit eine höhere Verfügbarkeit<br />

der Anlagen, verbunden mit einer<br />

verbesserten Produktivität. Dazu drei Beispiele:<br />

Mit der Dienstleistung „Pump Operation<br />

Check“, die KSB als App anbietet,<br />

Neue Konzepte für die intelligente Automation der Zukunft – wir begleiten<br />

Sie auf dem Weg der digitalen Transformation. Mit hochvernetzten mechatronischen<br />

Automationspaketen, die Hard- und Software auf komfortable Art<br />

miteinander verbinden. Erleben Sie wegweisende Service- und Steuerungsfunktionalitäten<br />

mit dem WEISS Control Package und überzeugen Sie sich von<br />

Rundtischen der nächsten Generation.<br />

BESUCHEN SIE UNS AUF DER AUTOMATICA<br />

München, 19. – 22. Juni 2018 | Halle A5, Stand 302<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 63<br />

www.weiss-gmbh.de


technik & wissen<br />

Hybrid-Lösungen halten bei Pumpen<br />

und Kompressoren Einzug<br />

Hybrid-Technologien sind derzeit in der Automobil-Welt<br />

angesagter Hype – auch bei<br />

Pumpen: So sind einlassen<br />

sich mit der Pumpenüberwachungseinheit<br />

Pumpmeter Lastprofile ermitteln,<br />

um daraus Handlungsempfehlungen zur<br />

Steigerung von Effizienz und Anlagenverfügbarkeit<br />

abzuleiten, die über das Drehzahlregelsystem<br />

Pumpdrive umgesetzt werden.<br />

Grundfos offeriert eine Chemicals-App:<br />

Hintergrund ist das für Kunden aus dem Bereich<br />

Wasseraufbereitung und Chemikalien-<br />

Distribution leidige Problem, dass Gebinde<br />

beim Anschluss an Dosierpumpen verwechselt<br />

werden. Die Chemicals-App stellt sicher,<br />

dass nur zuvor über die Cloud frei gegebene<br />

Gebinde von der Dosierpumpe<br />

akzeptiert werden. Mehr noch:<br />

Die App überwacht zudem den<br />

Gebinde-Füllstand und kann<br />

die Nachlieferung neuer Gebinde<br />

steuern.<br />

Industrie 4.0: Auf der Achema<br />

zeigt KSB das neue Pumpenüberwachungssystem<br />

KSB<br />

Guard. Vernetzte Schwingungsund<br />

Temperatursensoren direkt<br />

an der Pumpe machen Verfügbarkeit<br />

auf Anlagenebene transparent.<br />

Bild: KSB<br />

Für den Einstieg in die Digitalisierung<br />

haben Boge und Aventics das Smart Pneumatic<br />

Grid aufgebaut. Über das Kommunikationsprotokoll<br />

OPC UA soll eine intelligente<br />

Vernetzung von Drucklufterzeugern<br />

und Druckluftverbrauchern gelingen, die<br />

Potenziale zum Überwachen, Steuern und<br />

Optimieren der gesamten Systemtopologie<br />

liefert. Das Smart Pneumatic Grid erfasst<br />

den Energiebedarf bis auf Einzelverbraucherebene<br />

und visualisiert ihn transparent,<br />

berichtet Aventics. Mit geringem Aufwand<br />

können aus diesen Informationen bedarfsgerechte<br />

Regelungen für die Boge Kompressoren<br />

abgeleitet werden. Darüber hinaus<br />

zeigt das Gerät auch einen steigenden Luftverbrauch<br />

(Leckage) verbrauchergenau an.<br />

nen der Kunde das Fördern eines Mediums<br />

von A nach B bezahlt – also nicht mehr in<br />

die Hardware selbst investiert. Dem Hersteller<br />

fällt dann die Aufgabe zu, Förderprozesse<br />

so effizient wie möglich zu gestalten.<br />

So werden traditionelle Lösungen mit digitalem<br />

Mehrwert-Nutzen quasi veredelt.<br />

Big Data wird zu Smart Data<br />

Smart Data bieten die Chance zu weiteren,<br />

bislang nicht verfügbaren Geschäftsmodellen:<br />

Bisher verkaufen die Hersteller faktisch<br />

Hardware, aber eigentlich die Bewegung des<br />

Mediums. Denkbar sind Konzepte, bei destufige<br />

Pumpen der Baureihe TPS von GEA<br />

Hilge mit dem herkömmlichen Laufrad einer<br />

normalsaugenden Kreiselpumpe ausgestattet,<br />

unterstützend ist eine Zulaufschnecke,<br />

Inducer genannt, vorgeschaltet. Mit<br />

dieser Hybrid-Technik ist die Pumpe selbstansaugend<br />

und damit insbesondere für den<br />

Einsatz als CIP-Rücklaufpumpe und für das<br />

Fördern gashaltiger Medien geeignet – eine<br />

kostengünstige Alternative zu Seitenkanalpumpen.<br />

Die Freistrom-Pumpe TEO mit Hybrid-<br />

Laufrad von Egger verbindet die Vorteile eines<br />

halboffenen Laufrads mit denen eines<br />

Turo-Freistromrads. Die Pumpe empfiehlt<br />

sich für die Förderung von Medien mit<br />

hohen Gasanteilen bis 10 % bei großem<br />

Kugeldurchgang.<br />

Hybrid-Kompressoren kombinieren die<br />

Vorteile von Kolbenmaschinen und Membranmaschinen.<br />

Sie spielen dann ihre besonderen<br />

Stärken aus, wenn sehr hohe Drücke<br />

von 1500 bar und mehr zur Komprimierung<br />

von technischen Gasen und Gasgemischen<br />

ohne Ölschmierung im hochverfügbaren<br />

Betrieb gefordert sind. Gleichzeitig stellen<br />

Hybrid-Kompressoren auch eine zukunfts -<br />

sichere Investition im Hinblick auf zu erwartende<br />

Umweltauflagen dar. Um jeweils<br />

die Stärken eines jeden Verdichtungsprinzips<br />

zu nutzen, liegt eine Kombination auf<br />

einem Maschinengehäuse nahe.<br />

Da es sich um das gleiche physikalische<br />

Verdichtungsprinzip handelt, sind die Verdichtungskonzepte<br />

thermodynamisch unkritisch<br />

kombinierbar. Auch die verfahrenstechnisch<br />

nötigen Komponenten<br />

zwischen den Stufen (wie Kühler,<br />

Behälter, Abscheider) haben für beide<br />

Verdichtungsprinzipien keine unterschiedlichen<br />

Anforderungen. So ist<br />

die Nutzung von Kolbenkompressor-<br />

Stufen als Niederdruckverdichtung und<br />

von Membranstufen als Hochdruckverdichtung<br />

eine optimale Wahl, um Gase<br />

ungeschmiert auf Hochdruck zu verdichten,<br />

so Neumann & Esser (NEA<br />

Group).<br />

Additiv gefertigte Ersatzteile<br />

Wann wird der 3D-Druck den<br />

Ersatzteilmarkt bei Pumpen und<br />

Kompressoren revolutionieren? Warum<br />

sollte es nicht möglich sein, beispielsweise<br />

das Laufrad einer Kreiselpumpe oder Düsen<br />

einer Kolbenpumpe auf diese Weise zu revitalisieren?<br />

Wie die 3D-Druck-Technologie<br />

weitergedacht werden kann, das zeigen die<br />

Land- und Baumaschinenhersteller Caterpillar<br />

und John Deere mit dem „Cloud Producing“.<br />

Die Idee: Sie speichern die Daten<br />

der Ersatzteile in einer Datenbank, auf die<br />

jeder Befugte überall auf der Welt zugreifen<br />

kann. Benötigt eine Werkstatt also irgendwo<br />

auf dem Globus ein Ersatzteil, kann sie die<br />

Daten herunterladen und die Komponenten<br />

vor Ort drucken.<br />

Pumpenhersteller KSB erwartet eine gewaltige<br />

Kostenersparnis, die sich derzeit<br />

aber noch nicht quantifizieren lasse. Dies sei<br />

erst möglich, wenn die Produkte entsprechend<br />

umkonstruiert seien – dann sinke der<br />

Materialverbrauch, auch seien weniger<br />

Bearbeitungsschritte nötig. Aktuell setzt das<br />

Unternehmen den 3D-Druck hauptsächlich<br />

im Forschungsstadium, zum Teil aber auch<br />

bereits in der Produktion ein. Beispielsweise<br />

dann, wenn Ersatzteile besonders schnell<br />

und in geringen Stückzahlen hergestellt werden<br />

müssen. (sk)<br />

•<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


produkte<br />

AUTOMATICA<br />

Feinere Abstufung<br />

Konradin organisiert Fachforum<br />

Schwerlasttische | Mit den neuen Rundtischen<br />

CR700 und CR900 präsentiert Weiss (Halle<br />

5, Stand 302) die ersten<br />

beiden Modelle einer<br />

neuen Familie von<br />

Schwerlasttischen. Sie<br />

sind modular aufgebaut,<br />

feiner abgestuft<br />

und bieten etwa 20 % mehr Drehmoment. Erstmals stehen<br />

mehrere Getriebestufen zur Auswahl. Die Precision-<br />

Variante verfügt über ein vorgespanntes Antriebssystem<br />

für größtmögliche Genauigkeit bei Taktung und Positionierung.<br />

Bei der Dynamic-Variante steht die Beschleunigung<br />

mit höherer Leistungsdichte im Vordergrund. Die<br />

Mittenöffnung für Kabel- oder Mediendurchführungen<br />

ist mehr als doppelt so groß wie früher. Mit der Application<br />

Software W.A.S. lassen sich die Tische einrichten<br />

und einfach in Betrieb nehmen. •<br />

Rahmenprogramm | Die Konradin<br />

Mediengruppe (Halle A5,<br />

Stand 135) organisiert das offizielle<br />

Forumsprogramm. Vorträge<br />

und Podiumsdiskussionen<br />

analysieren Best-Practice-Beispiele,<br />

Branchentrends und technologische<br />

Innovationen. Das<br />

Automatica Forum ist anwendungsorientiert<br />

und bietet dank<br />

vertiefender Einblicke in Produktionsabläufe<br />

– etwa bei<br />

BMW, Daimler, VW, DHL,<br />

MTU Aero Engines oder Stihl –<br />

einen Know-how-Transfer in<br />

der Automatisierung. Es geht<br />

um Anwendungsbereiche von<br />

morgen: Was bewegt die produzierende<br />

Industrie? Wie lässt<br />

sich die Digitalisierung vorantreiben?<br />

Im Fokus stehen die digitale<br />

Transformation in der<br />

Fertigung, KI, Mensch-Roboter-<br />

Kollaboration, Servicerobotik<br />

und Arbeit 4.0.<br />

•<br />

Einkaufen per Klick<br />

Reichelt Chemietechnik<br />

www.rct-online.de<br />

Schneller Zugriff auf 80.000 Artikel<br />

Produktgruppe THOMAFLUID ®<br />

Schläuche, Fittings, Hähne, Magnetventile, Pumpen<br />

Produktgruppe THOMAPLAST ®<br />

Laborplastik, Halbzeuge, Schrauben, Muttern,<br />

Distanzhülsen und O-Ringe<br />

Produktgruppe THOMADRIVE ®<br />

Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern,<br />

Zahnriemen<br />

Reichelt<br />

Chemietechnik<br />

GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18<br />

D-69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21 31 25-0<br />

Fax 0 62 21 31 25-10<br />

rct@rct-online.de<br />

0001585391_000001.indd 1 05.02.15 13:28<br />

Mehrsprachige Katalogproduktion<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten Kataloge sind wir bestens gerüstet –<br />

speziell wenn es um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind, beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />

druck@konradin.de · www.konradinheckel.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 65


produkte<br />

AUTOMATICA<br />

Kuppeln unter<br />

Mediendruck<br />

Kupplungen | Für die Versorgung von Industrierobotern bietet<br />

Eisele eine Baukastenlösung für individuell konfigurierbare<br />

Mehrfachkupplungen. Ein Verriegelungsbügel und der M12-<br />

Powerstecker erweitern jetzt den Einsatzbereich.<br />

Mit der Multiline E bringt Eisele<br />

ein völlig neuartiges Baukastensystem<br />

für die Vereinigung von<br />

Druckluft, Vakuum, Gasen,<br />

Kühlwasser, Flüssigkeiten, Elektrik<br />

und Elektronik in einem<br />

Kupplungskörper auf den<br />

Markt. Die auf der Automatica<br />

in Halle A4, Stand 109, gezeigte<br />

Neuheit zielt dabei auf den<br />

Werkzeug- und Formatteilwechsel<br />

an Industriemaschinen und<br />

Robotern.<br />

Dank abgestimmtem modularen<br />

Design können verschiedene<br />

Schlauchdurchmesser, Anschlusstypen<br />

und Medien flexibel<br />

in einer Mehrfachkupplung<br />

integriert werden. Für die Mehrfach-<br />

und Mehrmedienkupplungen<br />

bietet Eisele nun auch eine<br />

Gehäuseversion mit einem praktischen<br />

Verriegelungsbügel an,<br />

der das Kuppeln und Entkuppeln<br />

von Versorgungsleitungen<br />

in wenigen Sekunden möglich<br />

macht. Dank dieses Schnellwechselsystems<br />

ist eine geringere<br />

Handkraft erforderlich, so<br />

dass auch eine komplett mit<br />

tropffreien Adaptiveinsätzen<br />

bestückte Multiline-E-Mehrfachkupplung<br />

mit minimalem<br />

Kraftaufwand zu bedienen ist.<br />

Die tropffrei abdichtenden<br />

Adaptiveinsätze ermöglichen das<br />

Kuppeln und Entkuppeln von<br />

Flüssigkeiten und die Kombination<br />

mit dem neuen M12-Powerstecker<br />

für die Leistungselek -<br />

tronik in einer Kupplung. Der<br />

M12-Powerstecker ist für die<br />

Stromversorgung bei Spannungen<br />

bis zu 630 V geeignet. •<br />

Der praktische Verriegelungsbügel<br />

macht das<br />

Kuppeln und Entkuppeln<br />

der Mehrfachkupplung<br />

Multiline E in wenigen<br />

Sekunden möglich.<br />

Bild: Eisele<br />

Ungeplante Serviceausfälle<br />

müssen nicht mehr sein<br />

Industrie-4.0.Tool | Das IoT-Werkzeug<br />

Baudis von Baumüller (Halle<br />

B6, Stand 303) läuft auf Industrie<br />

PCs ebenso wie auf der nachrüstbaren<br />

Baudis-IoT-Box und lässt<br />

sich für neue wie für bestehende<br />

Anlagen nutzen. Dabei generiert<br />

die Software Daten zum weiteren<br />

Transfer und zur Analyse lokal<br />

beim Betreiber oder remote über<br />

die Cloud. Die Schnittstelle der<br />

Wahl für die Übertragung<br />

von Daten in die<br />

Cloud ist bei Baumüller<br />

OPC UA. Es können<br />

jedoch laut Angaben<br />

auch andere<br />

Schnittstellen gewählt<br />

werden. Konzipiert ist<br />

Baudis IoT für zwei<br />

Anwendungsszenarien:<br />

einerseits zur Reduktion<br />

von Stillstandzeiten<br />

durch ungeplante Servicefälle,<br />

andererseits zur Optimierung<br />

der Prozesse und der Maschinenauslastung.<br />

Erfasst werden die<br />

Daten über dezentrale Sensoren,<br />

etwa am Antrieb, oder auch durch<br />

Zugriff auf weitere elektrische<br />

oder mechanische Komponenten.<br />

Die Daten können direkt beim Betreiber<br />

ausgewertet oder in die<br />

Cloud übertragen werden. •<br />

Passende Allrounder<br />

Fingergreifer | Der neue elektrische<br />

Zwei- Backen-Parallelgreifer MPRJ<br />

von Gimatic (Halle A4, Stand 503)<br />

zentriert sich selbst und kann<br />

die Last von außen und innen<br />

einspannen. Um die jeweilige<br />

Position einzustellen, wurden<br />

die Fingergreifer verschiebbar<br />

ausgeführt. Die Last wird durch<br />

die Kraft der eingebauten Feder<br />

festgehalten. Der Greifer hält die<br />

Last auch im Falle eines Stromausfalls<br />

oder bei ausgeschaltetem Motor zu 100 % fest. Die<br />

maximale Gesamtspannkraft des MPRJ beträgt 24 N,<br />

der maximale Hub 53 mm. Mit der neuen modularen<br />

Sensorbox SBM bietet Gimatic ein System, das speziell<br />

für den Einsatz bei Robotergreifer-Systemen entwickelt<br />

wurde. Der modulare Aufbau erlaubt es problemlos<br />

zusätzliche Sensorik zu installieren und zudem die<br />

gewünschte Logik und/oder Trigger zu setzen. Somit<br />

entfällt ein Vorhalten von offenen Eingängen bei der<br />

ursprünglichen elektrischen Auslegung. Die Sensorbox<br />

ist mit den Abmessungen 34 x 36 x 10 mm je Modul<br />

sehr kompakt und lässt sich einfach manuell über Trigger<br />

konfigurieren.<br />

•<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Komplett offline konfigurierbar<br />

Monitoring | Mit den Prozessmonitoring-Systemen<br />

der Produktgruppe<br />

Maxymos von<br />

Kistler (Halle A6, Stand 425)<br />

lassen sich quasistatische und<br />

hochdynamische Kraftvorgänge<br />

an Maschinen und Anlagen<br />

auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen<br />

(kleiner<br />

Bauraum, geringe Kräfte) präzise<br />

überwachen und regeln. Das<br />

System visualisiert und bewertet<br />

zum Beispiel Kraft-Weg-Verläufe<br />

und gibt damit dem Anwender<br />

die Möglichkeit, seinen<br />

Fertigungsprozess anhand der<br />

grafischen Aufbereitung zu optimieren.<br />

Mit dem integrierten<br />

Sequenzer Mode besteht zudem<br />

die Möglichkeit, Abläufe über<br />

mehrere Messprogramme hinweg<br />

ohne zusätzliche SPS-Programmierung<br />

zu beherrschen.<br />

Mit der<br />

Version 1.6 können<br />

Anwender das System<br />

vollständig off -<br />

line am PC konfigurieren.<br />

Dazu muss<br />

die Maschine oder<br />

Anlage nur kurz angehalten<br />

werden. •<br />

Ein Sensor – zwei Gänge<br />

3D-Scan | Die Vollständigkeitskontrolle mit einem flexibel<br />

adaptierbaren 3D-Bildverarbeitungssystem von Bi-Ber<br />

(Halle B5, Stand 128A) besteht aus wenigen einfachen<br />

Komponenten: Ein Lasertriangulationssensor nimmt über<br />

diverse Spiegel das Prüfobjekt aus zwei Richtungen auf. Er<br />

kann dadurch auch tiefliegende Bereiche überwachen, die<br />

bei herkömmlichen Aufnahmen abgeschattet sind. Dieses<br />

Reflexsystem eignet sich für schnelle Produk tionsabläufe.<br />

Zudem ermöglicht es<br />

exakte Vermessungen<br />

komplexer Untersuchungskörper<br />

sowie<br />

die Überwachung großer<br />

Oberflächen und<br />

breiter Produktionsbänder<br />

mit vielen kleinen<br />

Endprodukten.<br />

Einfache Geometrien<br />

können mit Hilfe von<br />

Profiluntersuchungen betrachtet<br />

und komplexe Formen<br />

mit einem eingelernten 3D-Objekt<br />

abgeglichen werden. •<br />

Kompetenz im<br />

industriellen Mittelstand<br />

NEU<br />

Handymat<br />

Störung ruft Handy<br />

www.bollrathelektronik.de<br />

Telefon: 02872-2503<br />

DAS SCHÖNSTE<br />

GESCHENK<br />

FÜR KINDER:<br />

EINE ZUKUNFT.<br />

Das ist die KRAFT<br />

der Patenschaft.<br />

Zukunft für Kinder !<br />

Jzt Pate<br />

н:<br />

worldvision.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 67


<strong>Industrieanzeiger</strong> präsentiert Ihnen Partner der Industrie.<br />

Antriebstechnik/Fluidtechnik Automatisierung<br />

Arbeitsschutz Betriebsbedarf Gebrauchtmaschinen<br />

HMI Industrie 4.0 Materialfluss/Logistik Robotik<br />

Spanende Fertigung Spanlose Fertigung<br />

Montage-, Handhabungstechnik Kunststoffverarbeitung<br />

Lasertechnik Mikrosystemtechnik/Nanotechnologie<br />

Smart Energy Oberflächentechnik Qualitätssicherung<br />

Verbindungstechnik Verpackungstechnik<br />

Werkstoffe Werkzeug-/Formenbau<br />

Werkzeugmaschinen Schmiermittel Zulieferung<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner der Industrie!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungs spektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />

industrieanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />

BÜRSTEN<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

Keller & Kalmbach GmbH<br />

www.keller-kalmbach.de<br />

Wir sind ein Spezialist für Verbindungselemente und<br />

Befestigungstechnik und der Experte, wenn es um<br />

intelligentes C-Teile-Management geht. Unsere<br />

Kunden in der Automobilindustrie, im Maschinen- und<br />

Anlagenbau sowie in der Bahntechnik und Luftfahrt<br />

beliefern wir weltweit. Dabei überzeugen wir mit<br />

hoher technischer Expertise sowie kundenindividuellen<br />

Konzepten und Serviceleistungen.<br />

Zuverlässig seit 1878.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Lederer GmbH<br />

www.c-teile-management.info<br />

Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />

& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />

Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />

u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />

und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />

Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />

Bestellung und Beschaffung, Bevorratung<br />

und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />

sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />

– Verbindungselemente<br />

– Norm- und Standardartikel<br />

– Sonder- und Zeichnungsteile<br />

– C-Teile-Management<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

www.reyher.de<br />

E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />

Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />

es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />

geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />

Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />

Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />

Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />

Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />

bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />

weltweit aus einem der modernsten und größten<br />

Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />

beliefert.<br />

simple system GmbH & CO. KG<br />

www.simplesystem.com<br />

• Beschaffungsplattform für C-Teile<br />

• Persönliche Beratung vor Ort<br />

• Kunden-Lieferantenbeziehung steht im Fokus<br />

• Anbindung an die Warenwirtschaft<br />

• Mit simple system C-Teile Beschaffung vereinfachen<br />

• Verschlanken Sie Prozesse im indirekten Einkauf<br />

• Jetzt informieren und Beratung anfordern<br />

68 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


PARTNER DER INDUSTRIE<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

CNC-LASERSCHNEIDEN<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />

www.wuerth-industrie.com<br />

Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />

Beschaffungs- und Logistikkonzepte für produzierende<br />

Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />

Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />

jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />

Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />

zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />

über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />

RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />

Schages GmbH & Co.KG<br />

www.schages.de<br />

Über 30 Jahre Erfahrung im Laserschneiden!<br />

Als mehrfach zertifizierter Hightech Laser-Blechbearbeiter<br />

aus Krefeld bieten wir wirtschaftliche Lösungen<br />

für die weiterführende Metallverarbeitung.<br />

Flexibilität ist unsere Stärke<br />

– Edelstahl rostfrei bis 50 mm, Stahl/Alu bis 25 mm,<br />

Kupfer/Messing bis 10 mm<br />

– XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />

– XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />

– Kleinteile, Einzelteile, Prototypen<br />

– CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />

Zertifizierungen:<br />

DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, PED 97/23/EC,<br />

WPK nach DIN EN 1090.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

www.airgroup.eu<br />

Die Airgroup, ein Servicenetz ausgewählter, zertifizierter<br />

Drucklufttechnik-Anlagenbauer und Drucklufttechnik-Serviceunternehmen.<br />

Mit 17 Partnerbetrieben<br />

an 20 Standorten und rund 430 Mitarbeitern<br />

– davon mehr als 100 Servicetechniker – garantiert<br />

Ihnen die Airgroup einen 24 Std.-Anlagenservice,<br />

einheitlich hohe Standards in Quali tät, Fachkompetenz<br />

und der Ausarbeitung innovativer Druckluftkonzepte<br />

sowie die schnelle Bereitstellung von<br />

Mietkompressoren.<br />

Airgroup GmbH & Co. KG<br />

Im Ostpark 15, 35435 Wettenberg<br />

Phone +49 641 984682-0, Fax +49 641 984682-29<br />

info@airgroup.eu, www.airgroup.eu<br />

FEDERN<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />

www.pasvahl.de<br />

Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung<br />

stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Wir liefern – direkt ab Lager:<br />

• Passschrauben<br />

• Vierkantschrauben<br />

• Verschlussschrauben<br />

• Flachkopfschrauben<br />

• Schrauben mit Zapfen/Spitze<br />

• Rändelschrauben<br />

• Messingschrauben<br />

• Sonderanfertigungen nach Vorgaben<br />

VERPACKUNG<br />

ZEICHNUNGSTEILE<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details<br />

zum Angebots- und Leistungsspektrum<br />

finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />

industrieanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />

Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />

LICEFA Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG<br />

Vollsortimenter | Branchenspezialist | Systemlieferant<br />

Verpackungslösungen aus Kunststoff für Industrie,<br />

Werbung, Optik, Akustik, Elektronik, Medizin.<br />

• Rund-, Rechteck- und Membrandosen<br />

• Sortimentskästen<br />

• Koffer + Einlagen + Ausstattung<br />

• Strong Cases<br />

• Transport- und Lagerkästen<br />

• Aufbauschränke<br />

• Roll-Container und Neon-Schubladen<br />

• leitfähige Verpackungen + SMD-Boxen<br />

• tiefgezogene leitfähige Einlagen<br />

• Schaumstoff- und Tiefzieheinlagen<br />

Verpackungskatalog kostenlos: www.licefa.de<br />

P+V GmbH Präzisions- und Verbindungstechnik<br />

www.drehteile-fraesteile.com<br />

Dreh-, Frästeile u. Montageteile vom Spezialisten. Seit<br />

über 25 Jahren ist P+V Partner der Industrie im Bereich<br />

Lohnfertigung kundenspezifischer Teile nach Zeichnung.<br />

Gefertigt wird aus Alu, Edelstahl, Stahl, Messing,<br />

Kunststoff und Sonderlegierungen.<br />

Das Lieferspektrum umfasst:<br />

– Drehteile<br />

– Frästeile<br />

– Blechteile<br />

– Montageteile<br />

Qualitätssicherung, Rahmenverträge, EMPB, VDA<br />

Labels, EDI, Kanban, kundenspezifische Datenschnittstellen,<br />

JIT und vieles mehr runden den Service ab.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 69


produkte<br />

Vibrationsarmes Kraftpaket<br />

Servomotoren | Die neue BHx-<br />

Serie von Faulhaber bilden<br />

spaltlose, bürstenlose Hochleistungsmotoren<br />

in 2-Pol-Technik<br />

mit 16 mm Durchmesser. Durch<br />

ihr robustes, kompaktes Design<br />

und ihre Leistungsdaten eignen<br />

sich die neuen Motoren dieser<br />

Produktfamilie besonders für<br />

anspruchsvolle Anwendungen<br />

wie Dentalhandstücke, Medizinrobotik-Systeme<br />

und elektrische<br />

Greifer sowie Laborausrüstung,<br />

professionelle Handwerkzeuge<br />

oder Robotik. Um<br />

den vielfältigen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, gibt es die<br />

BHx-Serie in zwei unterschiedliche<br />

Motorausführungen, die<br />

beide eine Länge von 60 mm<br />

aufweisen und jeweils für hohe<br />

Drehzahlen und hohe Drehmomente<br />

ausgelegt sind. Die Serie<br />

1660…BHS erreicht Drehzahlen<br />

von bis zu 100.000 min -1 ,<br />

liefert eine Leistung von 96 W<br />

und erfüllt somit auch anspruchsvollste<br />

Anforderungen.<br />

Ideal also für Geräte, die über<br />

einen langen Zeitraum laufen<br />

und bei denen die Gehäusetemperatur<br />

niedrig gehalten werden<br />

muss, was beispielsweise für<br />

Handwerkzeuge mit hohen<br />

Drehzahlen gilt. Die Motoren<br />

der BHx-Familie lassen sich mit<br />

hochauflösenden magnetischen<br />

Encodern, Planetengetrieben<br />

und Steuerungen aus dem Faulhaber-Portfolio<br />

vielfältig kombinieren.<br />

•<br />

Drei Leuchtfarben für eine<br />

bessere Signalwirkung<br />

Schutzelemente | Pöppelmann Kapsto bietet seine<br />

Kunststoffschutzelemente jetzt auch in drei Leuchtfarben<br />

an: Leuchtgelb (ähnlich RAL 1026), Leuchtorange<br />

(ähnlich RAL 2007) und Leuchtrot (ähnlich RAL<br />

3024). Diese bieten einen höheren Farbwirkungskontrast<br />

und erzeugen eine noch bessere Signalwirkung.<br />

Zusätzlich zu einer Auswahl an Standardfarben können<br />

Kunden eine Reihe weiterer Farbgebungen beziehen.<br />

Alle Farben verfügen über eine hohe Lichtechtheit und<br />

Witterungsbeständigkeit. Um Anwendern maximale<br />

Flexibilität beim Einsatz der Schutzelemente zu bieten,<br />

sind die Artikel auch in verschiedenen Sondermaterialien<br />

erhältlich. Sie weisen eine hohe chemische und thermische<br />

Beständigkeit auf, etwa gegenüber schwachen<br />

Säuren und Laugen, Alkohol, Mineralölen und Kraftstoffen<br />

oder Fetten und heißem Wasser. •<br />

Türen und Klappen öffnen<br />

sich um 180°<br />

Scharniere | Obwohl sie platzsparend und vandalismussicher<br />

im Gehäuse inneren verbaut werden, erlauben die<br />

Edelstahl-Mehrgelenkscharniere GN 7237 von Ganter<br />

einen 180°-Öffnungswinkel von Klappen, Luken und<br />

Türen. Dadurch wird eine optimale Zugänglichkeit erreicht.<br />

Gleichzeitig ist gewährleistet, dass Fluchtwege<br />

nicht durch rechtwinklig offenstehende Türen versperrt<br />

werden können. Darüber hinaus bleibt die Außenseite<br />

frei von Anbauteilen. Sie sind aus zwei Befestigungswinkeln<br />

aufgebaut, die am Gehäuse beziehungsweise der<br />

Tür montiert werden, und<br />

einer dazwischenliegenden<br />

spiel- und wartungsfrei gelagerten<br />

7-fach-Gelenkmechanik.<br />

Dank des per Simula -<br />

tionssoftware ausgelegten<br />

Bewegungsablaufs der Gelenkmechanik<br />

wird beim<br />

Öffnen eine Klappe zunächst<br />

leicht angehoben und dann<br />

um 180° ausgeschwenkt. •<br />

Potentiometer basiert auf<br />

einem Magnetfeld<br />

Seilzugsensor | Im Vergleich zu Seilzugsensoren mit herkömmlichem<br />

Potentiometer leistet der neue Seilzugsensor<br />

Wiresensor WPS-MK88 U45R von Micro-Epsilon mit<br />

berührungslosem Potentiometer das 8-fache an Arbeits -<br />

zyklen, was eine Lebensdauer von rund 2 Mio. Zyklen<br />

bedeutet. Der Sensor misst den Weg, die Verschiebung oder<br />

die Position von Bauteilen oder beweglichen Maschinenkomponenten.<br />

Durch die kleine Bauform und die niedrigen<br />

Anschaffungskosten ist er ideal für OEM-Anwendungen<br />

und kundenoptimierte Serienausführungen geeignet. Bei<br />

dem neuen Sensor wurden die analogen Hybridpotentiometer<br />

durch berührungslose Potentiometer<br />

ersetzt. Bei einem herkömmlichen<br />

Potentiometer fährt üblicherweise<br />

ein Schleifer auf einer Widerstandsbahn.<br />

Dieser verschleißt<br />

schnell. Das berührungslose Potentiometer<br />

basiert dagegen auf Magnetfeldsensoren.<br />

•<br />

70 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


vorschau 16.18<br />

Agiles Lernen<br />

Mit Blick auf die Digitalisierung der Arbeitswelt<br />

führen Unternehmen neue, agile Arbeitsmethoden<br />

ein. Umso mehr sind die Kompetenzen<br />

der Mitarbeiter zum selbstorganisierten<br />

Handeln gefordert. Heutige Laufbahn- und<br />

Seminarplanungskonzepte taugen jedoch nicht<br />

dafür. Das Corporate Learning muss zunehmend<br />

den Werte- und Kompetenzaufbau<br />

sicherstellen, wodurch sich dessen Aufgaben<br />

grundlegend verändern. Bild: Rawpixel/Fotolia<br />

Technik für Champs<br />

Wo der Einsatz von Technik im Sport sinnvoll<br />

ist, beleuchten wir im kommenden Sonderteil.<br />

Drohnen helfen etwa im Reitsport bei der Trainingsoptimierung<br />

oder der Unfallaufklärung.<br />

Arbeit 4.0<br />

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den<br />

Menschen am Arbeitsplatz aus? Psychologen<br />

und Gewerkschafter nehmen dazu Stellung,<br />

geben Empfehlungen und stellen Forderungen.<br />

erscheint montags Impressum<br />

ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />

e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />

des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />

Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />

mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinen);<br />

Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke (Technologie der Fertigungsverfahren);<br />

Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />

und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther<br />

Schuh (Produktionssyste matik), WZL RWTH Aachen<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />

M.A. Laura Cyprian (lc), Phone +49 711 7594–342<br />

M. A. Dana Fattahi (df), Phone +49 711 7594–475<br />

B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391<br />

Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />

Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />

Phone +49 711 7594–285<br />

Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh, Michael Grupp,<br />

Sabine Koll, Markus Strehlitz<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Beate Böttner, Vera Müller, Helga Nass<br />

ANZEIGEN<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Zurzeit gilt Preisliste 77 vom 1.10.2017.<br />

Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />

15 Uhr.<br />

Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />

Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: montags (34 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,00 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />

Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />

und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />

Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />

Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />

des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />

Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />

Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />

Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />

Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />

Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />

08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />

10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />

fox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />

auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />

welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 71


produkte<br />

Jetzt auch in einer Teilung<br />

von 15 mm<br />

Zahnriemen | Seine PU-Hochleistungszahnriemen-Familie<br />

move hat Mulco jetzt um eine neue Teilung mit 15 mm<br />

erweitert. Auch hier war das wichtigste Entwicklungsziel<br />

eine deutlich gesteigerte Riemensteifigkeit. Der Grund: Die<br />

Belastbarkeit eines Zahnriemengetriebes wird in der Regel<br />

nicht etwa durch die Reißfestigkeit des Zahnriemens, sondern<br />

durch dessen Steifigkeit begrenzt. Die Leistungsgrenze<br />

ist dann erreicht,<br />

wenn die Riementeilung<br />

durch Dehnung<br />

unter Last so groß<br />

wird, dass das Einzahnen<br />

auf der Zahnscheibe<br />

nicht mehr<br />

störungsfrei abläuft.<br />

Trotz des stärkeren<br />

Zugträgers in den<br />

AT15 move-Zahnriemen<br />

können Standard-Zahnscheiben weiterhin verwendet<br />

werden. Die neuen Brecoflex move-Zahnriemen gibt es in<br />

den Breiten 25, 32, 50, 75 und 100 mm. Die Endlos-Variante<br />

ist ab sofort lieferbar. Als Meterware wird der Breco<br />

move AT15 ab dem dritten Quartal 2018 zur Verfügung<br />

Sechs IoT-Sensorstecker für<br />

externe Signalgeber<br />

Panel-PC | Mit dem Modell<br />

Ioba-10F-AD bietet Comp-Mall<br />

einen leistungsstarken 10“-<br />

Panel-PC mit modernen Kommunikationsfunktionen<br />

und<br />

robuster Bauweise. Er basiert<br />

auf der Freescale i.MX6 Cortex-A9-CPU<br />

und Android 5.1.<br />

Eine Besonderheit sind die sechs<br />

4-poligen IoT-Sensorstecker an<br />

der Rückseite. Diese bieten eine<br />

kostengünstige und einfache<br />

Lösung zum Anschluss externer<br />

Signalgeber. Es ergeben sich dadurch<br />

laut Angaben kürzere<br />

Realisierungszeiten mit ausgereiften<br />

Lösungen zu geringen<br />

Kosten. Der 10,1“-PCAP-<br />

Touchscreen mit 1280 x<br />

800 LCD ist eben und<br />

nahezu rahmenlos. Das<br />

Display hat eine kratzfeste<br />

Oberfläche. Die Anwendungen<br />

reichen vom<br />

BDE-Terminal über Automationstechnik,<br />

Smart-<br />

Home und Smart-Energy<br />

bis hin zur Sicherheitsüberwachung.<br />

•<br />

Schub für die Robotik<br />

Kegelradgetriebe | Die hochdynamischen<br />

Hypoid-Kegelradgetriebe der Baureihe<br />

DynaGear sind ab sofort via<br />

Flansch auch für die vielfältigen<br />

Anforderungen der Robotik geeignet.<br />

MS-Graessner hat das Getriebe<br />

laut Angaben für sehr hohe<br />

Anforderungen an Dynamik und Präzision<br />

entwickelt. Die neue DynaGear-<br />

Baureihe mit Roboterflansch nach EN ISO 9409-1 und<br />

Hohlwelle ermöglicht die Durchführung der Versorgungsleitungen<br />

und anderer Medien. In Verbindung mit einem<br />

großen Übersetzungsbereich – von 3:1 bis 15:1 in einer<br />

Stufe – eignet sich das Kegelradgetriebe besonders für<br />

Anwendungen in Automation und Robotik. Wie es heißt,<br />

kommt das Getriebe auf eine Lebensdauer von mehr als<br />

30.000 h im S5-Betrieb in beliebiger Einbaulage. Zudem ist<br />

die Neuheit äußerst flexibel: Acht fein abgestufte Baugrößen<br />

bieten Lösungen für hochdynamische Servoantriebs -<br />

lösungen mit Nennmomenten T2N von 35 bis 1.440 Nm –<br />

und das in über 10.000 Standard-Varianten. •<br />

stehen. • Ultradünn schneidet<br />

schneller ohne Gratbildung<br />

Trennscheibe | Mit der XTK6<br />

bringt Rhodius eine Trennscheibe<br />

auf den Markt, die<br />

gerade einmal 0,6 mm dick<br />

ist. Die Vorteile: schnellerer<br />

Schnitt bei geringerer Blaufärbung<br />

und weniger Gratbildung.<br />

Besonders bei der<br />

Verarbeitung dünner Bleche<br />

beweist die extradünne<br />

Trennscheibe ihre Schnittleistung.<br />

Selbst spezielle Materialien<br />

wie extra harte Stähle,<br />

aber auch Plexiglas und<br />

Kunststoffrohre durchtrennt<br />

sie durch ihre geringe Reibungsfläche<br />

präzise und gratfrei.<br />

Die gekröpfte Form erhöht die Stabilität der Scheibe<br />

in der Anwendung. So kommt es zu spürbar weniger<br />

„Flattern“ oder „Weglaufen“ der Scheibe. Vor allem in<br />

der Edelstahlverarbeitung spielt die Reibungsfläche von<br />

Trennscheiben eine wichtige Rolle. Denn sie beeinflusst<br />

maßgeblich die thermischen Belastungen, denen das<br />

Material ausgesetzt wird.<br />

•<br />

72 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


markt<br />

Verkäufe und Handel von gebrauchten Maschinen/Anlagen/Geräten<br />

Lange Kauf- und<br />

Verkaufswege?<br />

Wir verkürzen diese!<br />

Mit Ihrer Anzeige erreichen<br />

Sie Hauptzielgruppen:<br />

• Maschinen-, Fahrzeug-,<br />

• Anlagen-, Stahl- und<br />

• Leichtmetallbau<br />

• Metallverarbeitung<br />

Auskunft gibt Ihnen gerne:<br />

Johannes Hucke<br />

Phone +49 711 7594–529<br />

johannes.hucke@konradin.de<br />

Richtig werben? Nichts leichter als das!<br />

Datenübertragung<br />

• Liefern Sie als PDF, EPS oder TIFF<br />

• Schriftarten unbedingt einbetten<br />

• Halbtonbilder in 300 dpi Auflösung<br />

• Strichbilder mindestens 600 dpi<br />

über www.konradin-ad.de<br />

Benennung<br />

• Zeitschrift (z.B. <strong>Industrieanzeiger</strong>)<br />

• Ausgabe und Jahr (z.B. 01_18)<br />

• Ihr persönlicher Kundenname<br />

jeweils durch einen Unterstrich getrennt Bspw.: ia_01_18_musterfirma<br />

Gestaltungsprobleme?<br />

Fragen Sie uns!<br />

media.industrie@konradin.de<br />

Verkaufe gut/sehr gut erhaltene<br />

Palettenindustrieregale.<br />

Gerhard Lehrer GmbH, Tel. 0 94 31/74 24 78<br />

Anzeigen schluss<br />

Mittwochs 15 Uhr<br />

Kontinuierliches<br />

Werben<br />

steigert Ihren<br />

Bekanntheitsgrad!<br />

media.industrie@konradin.de<br />

Wir berichten über<br />

ABB.........................................................<br />

54<br />

Airbus Cyber Security .......................... 12<br />

AMS Solution ........................................ 24<br />

Asseco ................................................... 24<br />

Aventics ................................................. 14<br />

Baumüller .............................................. 66<br />

Beckhoff ................................................. 12<br />

Bi-Ber ..................................................... 67<br />

Bild der Wissenschaft Shop 8<br />

Boge ....................................................... 62<br />

Bott ......................................................... 27<br />

Comp-Mall ............................................. 72<br />

Dalmec ................................................... 31<br />

Datev ...................................................... 60<br />

Deutsche Messe 24, 34, 36<br />

Development Economics 10<br />

Digital Realty ......................................... 10<br />

Drag and Bot ......................................... 47<br />

Egger ...................................................... 62<br />

Eisele ...................................................... 66<br />

Emerson ................................................. 14<br />

Encoway ................................................ 12<br />

Fanuc ...................................................... 32<br />

Faulhaber ............................................... 70<br />

Fertig Motors ......................................... 22<br />

Formhand ............................................... 50<br />

Fraunhofer IFAM..............................36,44<br />

Fraunhofer IPA ...................................... 28<br />

Ganter ..................................................... 70<br />

GEA Hilge ............................................... 62<br />

GFOS ....................................................... 60<br />

Gimatic ................................................... 66<br />

Godesys ................................................. 24<br />

Grundfos ................................................ 62<br />

Heinz Berger Maschinenfabrik 38<br />

Heller ...................................................... 14<br />

IAI Industrieroboter ............................. 32<br />

IFS Applications .................................... 20<br />

Industrial Application Software 18<br />

Jean Müller Elektrotechn. Fabrik 18<br />

Josef Bernbacher & Sohn 60<br />

Kawasaki Robotics ............................... 30<br />

Kistler ..................................................... 67<br />

Klaus Multiparking ............................... 58<br />

Konradin ................................................ 65<br />

KSB ......................................................... 62<br />

Kumavision ............................................ 12<br />

Lego .......................................................... 8<br />

Lenze ...................................................... 12<br />

Logis ....................................................... 12<br />

Luups ........................................................ 9<br />

Messe Düsseldorf ................................ 16<br />

Messe München .................................. 26<br />

Messe Stuttgart .................................... 10<br />

Micro-Epsilon ........................................ 70<br />

Mobile Industrial Robots 28<br />

Morphy Richards .................................... 8<br />

MS-Graessner ...................................... 72<br />

Mulco ..................................................... 72<br />

Olofsfors ................................................. 54<br />

Oxaion .................................................... 12<br />

PCS ......................................................... 60<br />

Pentagon Sports ..................................... 8<br />

Phoenix Contact ................................... 56<br />

Piab ......................................................... 32<br />

Pilz...........................................................<br />

30<br />

Pixel Automation .................................. 51<br />

Pöppelmann Kapsto ............................. 70<br />

Preccon Robotics ................................. 51<br />

Proalpha ................................................. 58<br />

Rethink Robotics ................................... 49<br />

Rhodius .................................................. 72<br />

SAS Automation ................................... 32<br />

Schneider Electric ................................ 16<br />

Sensopart .............................................. 50<br />

Siemens ................................................. 12<br />

Sotax ....................................................... 20<br />

Stäubli .................................................... 32<br />

Suteng .................................................... 48<br />

TA Triumph-Adler..................................<br />

12<br />

Triton ....................................................... 14<br />

Universal Robots .................................. 29<br />

VDI ZRE .................................................. 11<br />

VDMA Robotik + Automation 27<br />

Weiss......................................................<br />

65<br />

Wisag ....................................................... 6<br />

WMF ....................................................... 38<br />

Yaskawa ........................................... 29, 48<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 73


zuletzt ...<br />

An die<br />

Klatsche<br />

Der wenig schmeichelhafte Ausdruck<br />

„einen an der Klatsche<br />

haben“ mutet im Digitalzeitalter<br />

wie ein Begriff aus der Mottenkiste<br />

an. Auch die Fliegenklatsche heutiger<br />

Prägung hat bald ausgedient.<br />

Insektenjäger fuchteln künftig nicht mehr wild entschlossen umher, um<br />

sich in ihren Wohnstuben der kleinen Plagegeister zu entledigen. Der<br />

moderne Mensch bedient sich digital aufgerüsteter Insektenschutz-Zerstäuber.<br />

Angebracht an der Steckdose, versprüht eine elektrisch erwärmte Kanüle das<br />

Schutzmittel – fein dosiert dank Internet der Dinge und ausgerüstet<br />

mit einer Schnittstelle zum Wetterbericht, dazu steuerbar per Smartphone-App.<br />

Selbstredend, dass der IoT-Zerstäuber namens HomeControl auch<br />

lernfähig ist. Das intelligente Gerät berechnet nach einer Vorhersage zum<br />

Moskitoaufkommen die notwendige Dosis, um die Plagegeister<br />

zuverlässig und mit so wenig Wirkstoff wie möglich<br />

fernzuhalten. Anpassung ist allerdings<br />

nicht nur für moderne Technik das Zauberwort.<br />

Insekten sind hierin überaus talentiert, und dies<br />

mit einem Vorsprung von 400 Mio. Jahren. Sollten<br />

die Anpassungen im Genom der Moskitos mit der<br />

zerstäubten Insektenschutzmitteldosis Schritt<br />

halten, wird sich die aufsässige Stubenfliege bald<br />

in ihrer Fliegenstube heimischer denn je<br />

fühlen. Fein heraus ist, wer dann eine(n an der)<br />

Klatsche hat.<br />

(dk)<br />

Bild: Ralf Geithe/Fotolia<br />

74 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

automatica Forum –<br />

Optimize your production<br />

Tolle Vorträge erwarten Sie auf dem<br />

automatica Forum der Automationspraxis!<br />

Halle A5<br />

Stand 135<br />

Jetzt Forumsprogramm ansehen<br />

und kostenloses Tagesticket sichern unter:<br />

automationspraxis.de/automaticaforum<br />

Sie haben Fragen? Ann-Kathrin Klemmer, Phone +49 711 7594-338, ann-kathrin.klemmer@konradin.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong> 75


Besuchen Sie uns<br />

Stand 303, Halle B5<br />

19.–22. Juni 2018<br />

ZUSAMMENARBEIT AUF AUGENHÖHE.<br />

Mensch und Roboter rücken enger zusammen. Dabei spielen Sensoren von SICK eine entscheidende Rolle.<br />

Egal ob Robot Vision, Safe Robotics, End-of-Arm Tooling oder Position Feedback – SICK-Sensoren befähigen<br />

den Roboter zu präziserer Wahrnehmung. Und ermöglichen damit Zusammenarbeit auf Augenhöhe.<br />

www.sick.com/robotik<br />

76 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!