12.11.2018 Aufrufe

Industrieanzeiger 15.18

Themenschwerpunkte Robotik, Montage, Handhabung, Informationstechnologien, industrielle Kommunikation, Pumpen, Armaturen, Drucklufttechick, Automatisierung

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So sieht die Alternative<br />

zu einer Portalanlage aus:<br />

Der derzeit weltweit genaueste<br />

Sechsachs-Industrieroboter<br />

mit dem passenden<br />

Werkzeug an der<br />

Hand, der auf einer mobilen<br />

Plattform zum Bauteil<br />

gefahren wird. Bilder:<br />

Fraunhofer IFAM<br />

Mobile Plattform mit Roboter als Alternative zur Portalfräsmaschine<br />

Keine Angst vor<br />

großen Teilen<br />

Robotik | Für die Bearbeitung von Großbauteilen werden<br />

üblicherweise Portalfräsmaschinen mit immensen<br />

Abmessungen genutzt. Mit einer flexiblen Alternative<br />

sind die Forscher vom Fraunhofer IFAM beim<br />

Robotics Award auf Platz zwei gelandet. ❧ Uwe Böttger<br />

Platz 2<br />

Portalfräsmaschinen für Großbauteile sind<br />

teuer. Wer zum Beispiel Segmente aus der<br />

Luftfahrtindustrie oder Teile einer Windkraftanlage<br />

mit dieser Technik bearbeiten<br />

will, muss mit einer Investition im siebenstelligen<br />

Bereich kalkulieren. Außerdem<br />

braucht die Technik viel Platz in der Halle.<br />

Der Abstand zwischen den Säulen der Anlage<br />

beträgt in der Regel 5 m. Hinzu kommt<br />

ein Verfahrweg von 20 m oder mehr. Und<br />

nicht zu vergessen die Spezialfundamente,<br />

die im Vorfeld angelegt werden müssen.<br />

Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik<br />

und Angewandte Materialforschung<br />

IFAM hat zusammen mit Projektpartnern<br />

eine echte Alternative zu konventionellen<br />

Portalfräsmaschinen entwickelt. Die Idee:<br />

Man nehme eine mobile Plattform und stelle<br />

einen Roboter darauf, der mit einem Fräswerkzeug<br />

ausgestattet ist. Mit dieser frei beweglichen<br />

Maschine fährt der Nutzer einfach<br />

das Bauteil an, das zu bearbeiten ist.<br />

„Das Prinzip ist einfach“, sagt Christian<br />

Böhlmann, Mitarbeiter am Fraunhofer<br />

IFAM. „Aber bei der Umsetzung waren natürlich<br />

einige Hürden zu meistern.“<br />

Die Praxistauglichkeit einer mobilen Bearbeitungsmaschine<br />

steht und fällt mit der<br />

Genauigkeit. Deswegen haben sich die Spezialisten<br />

aus Stade mit diesem Thema intensiv<br />

beschäftigt. Die Basis ist eine 4 m breite<br />

und 3,5 m tiefe, hochsteife Trägerplattform,<br />

die die Forscher zusammen mit dem Unternehmen<br />

Ludwig Schleicher entwickelt haben.<br />

Der Sondermaschinenbauer aus dem<br />

bayrischen Pressath hat die Plattform<br />

schließlich konstruiert und gebaut. Ausgestattet<br />

mit drei Rädern und drei Antrieben<br />

lässt sich die Basis frei in der Halle manövrieren<br />

und vor dem Bauteil positionieren,<br />

das bearbeitet werden soll. „Hat die Plattform<br />

die endgültige Position erreicht, werden<br />

die Antriebsräder eingezogen“, beschreibt<br />

Böhlmann den Ablauf. „Danach<br />

steht das System statisch bestimmt auf drei<br />

Füßen, die sich dem Untergrund anpassen.“<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>15.18</strong>

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