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Industrieanzeiger 12.18

Schwerpunktthemen Technischer Einkauf mit Sonderteil Fuhrpark, Flotte, Leasing

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An 24 Stellen in Kurzscheibeneggen<br />

baut<br />

Lemken schmierfreie<br />

Iglidur-Gleitlager ein<br />

– und erspart den<br />

Landwirten damit das<br />

aufwändige, tägliche<br />

Schmieren metallischer<br />

Lager. Bild: Lemken.<br />

Wartungsfreies Maschinenelement: geräuschlos und günstig<br />

Nie wieder<br />

schmieren<br />

Kunststoff-Gleitlager | 2017 produzierte Igus eine<br />

Milliarde Kunststoff-Gleitlager und wird diese Marke<br />

2018 überschreiten. Wie hoch ist das Gesamtpotenzial<br />

des Maschinen elements? Igus-Chef Frank Blase<br />

antwortet mit einer Gegenfrage: Wie groß ist der<br />

Wälzlagermarkt?<br />

❧ Olaf Stauß<br />

Ein Augenzwinkern war schon dabei, als Blase so antwortete,<br />

Geschäftsführer des Familienunternehmens mit<br />

Sitz in Köln. Doch hinter der Pointe steckt eine<br />

Wahrheit: Als Igus in den 80er-Jahren mit Gleitlager -<br />

elementen aus Kunststoff begann, wurde der „Plastik-<br />

Werkstoff“ belächelt. Doch seither haben Igus-Gleit -<br />

lager unzählige Wälzlager ersetzt. Ihr Produktiosvolumen<br />

ist auf heute über eine Milliarde gewachsen. Es gibt<br />

wohl keine Branche, in der sie sich nicht finden. Der<br />

Grund sind die Vorteile des Materials.<br />

Kunststoff-Gleitlager schmieren sich selbst, darum<br />

sind sie wartungsfrei. Im Vergleich zu metallischen<br />

Lagern sind sie leicht, unempfindlich gegen Schmutz,<br />

geräuscharm, korrodieren nicht, halten hohen Kräften<br />

stand und kommen auch mit inhomogen verteilten<br />

Lasten klar, weil in ihnen kein Schmiermittel verdrängt<br />

wird. Und sie sind wesentlich günstiger. „In schlechten<br />

Zeiten wachsen wir mit unseren Gleitlagern sogar<br />

stärker, weil die Kunden gezielt nach Möglichkeiten<br />

suchen, Kosten zu sparen“, sagt der charismatische<br />

Sohn des Firmengründers.<br />

Die Strategie, neue Anwendungen zu erschließen, hat<br />

sich seit den Anfängen bei Igus nicht verändert. René<br />

Achnitz, Leiter des Geschäftsbereichs Iglidur-Gleitlager,<br />

nennt dafür eine Grundformel, nach der die Kölner bis<br />

heute handeln, wenn Anwender sie mit Problemstellungen<br />

konfrontieren: „Zuhören, verstehen und dann entwickeln.<br />

Daraus ergibt sich Vielfalt.“ Bei neuen Entwicklungen<br />

wählen die Ingenieure aus allen technischen<br />

Kunststoffen das jeweils am besten geeignete Material<br />

aus. In der tribologischen Optimierung können sie die<br />

Lebensdauer dann in der Regel vervielfachen. Inzwischen<br />

sind 17 Standardwerkstoffe in mindestens<br />

113 Abmessungen ab Lager erhältlich. Daneben gibt es<br />

51 weitere Katalogwerkstoffe – eine Zahl, die jährlich<br />

zunimmt. Die Anforderungen sind so unterschiedlich<br />

wie die Anwendungen. Duschkabinen und Prothesen<br />

gehören zu ihnen ebenso wie Pumpen, Heizventile,<br />

Geschirrspüler, Kühlschränke oder auch Bürostühle.<br />

Schmierfreie Lager in Pflügen und Eggen<br />

Die im Markt bewährten Anwendungen sind die beste<br />

Werbung. Deswegen lud Igus kürzlich Fachjournalisten<br />

nach Köln und zum Besuch beim Landmaschinen -<br />

hersteller Lemken in Alpen ein, rund hundert Kilometer<br />

entfernt. Lemken stellt landwirtschaftliche Geräte für<br />

Bodenbearbeitung, Aussaat und Pflanzenschutz her und<br />

beschäftigt derzeit 1400 Mitarbeiter weltweit. Lars<br />

Heier, Leiter Produktmanagement, empfängt uns in der<br />

„Agro-Farm“ – einem Präsentationsgebäude, dem ein<br />

„früherer Kuhstall gewichen“ ist. Er lässt keinen Zweifel<br />

daran, dass landwirtschaftliche Geräte härtesten<br />

Anforderungen ausgesetzt sind mit Bodenbeschaffen -<br />

heiten zwischen hart-gefroren und nass-aufgeweicht.<br />

„Im Prinzip lockern und verdichten wir die Böden im<br />

Wechsel. Sie müssen sich vorstellen, dass brutal hohe<br />

Kräfte wirken. Da wird ein Stück Eisen mit roher<br />

Gewalt durch den Boden gezogen, der mit Steinen und<br />

anderem angereichert ist.“ Stößt ein Stein an die Schar<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> <strong>12.18</strong>

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