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Stadt für Macher - Online Magazin 2018

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AUSGABE <strong>2018</strong><br />

www.stadt-fuer-macher.de<br />

18-19<br />

GROSSE ÜBERSICHTSKARTE<br />

mit allen Kontakten des<br />

Gründerberaternetzes Chemnitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

DER CHEMNITZER GRÜNDERGUIDE<br />

HAHNBÄCK<br />

Das Erfolgsrezept<br />

im Traditionsberuf<br />

SCIA SYSTEMS<br />

Präzision <strong>für</strong>s<br />

Telefon<br />

BOULDERLOUNGE<br />

Trendsport im<br />

Industrieambiente<br />

PLUS: ÜBER 30 UNTERNEHMENSGRÜNDUNGEN IM PORTRÄT / FAKTEN ZUM WIRTSCHAFTSSTANDORT CHEMNITZ / ÜBERSICHT ÜBER LOKALE<br />

GRÜNDERWETTBEWERBE UND VERANSTALTUNGSFORMATE FÜR START-UPS / VORSTELLUNG LOKALER FINANZIERUNGSPARTNER<br />

GRÜNDER-LEXIKON: DIESE BEGRIFFE SIND WICHTIG


Lass die<br />

andern reden<br />

AUSGABE<br />

<strong>2018</strong><br />

Ein solches <strong>Magazin</strong> beginnt üblicherweise mit einem Grußwort. Eine hochrangige Persönlichkeit – die Oberbürgermeisterin, der Chef<br />

der Wirtschaftsförderung oder mindestens ein IHK-Geschäftsführer – erklärt, was das Heft soll. Und in einem Fall wie diesem hier, bei<br />

einer Broschüre, die bei Gründerinnen und Gründern, bei Start-ups und jungen Unternehmen <strong>für</strong> Chemnitz als Ansiedlungs-, Investitions-<br />

und Arbeitsort werben soll, sind einige Sätze über die Vorteile dieser <strong>Stadt</strong> aus berufenem Munde ganz sicher angebracht.<br />

Doch wer wäre eigentlich besser geeignet <strong>für</strong> Auskünfte als die Menschen, die sich hier bereits angesiedelt haben – die Menschen,<br />

die mit ihrer täglichen Arbeit da<strong>für</strong> sorgen, dass Chemnitz zur „<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong> <strong>Macher</strong>“ wird.<br />

Dr. Heiko Cramer und Dr. Basel Fardi, Intenta GmbH:<br />

„Die Intenta GmbH ist als Ausgründung aus<br />

der TU Chemnitz entstanden. Nicht ohne Grund<br />

fiel deshalb die Wahl des neuen Firmensitzes<br />

auf den Kaßberg, bei der ehemaligen<br />

Union-Maschinenfabrik, um neue attraktive Arbeitsplätze<br />

<strong>für</strong> Chemnitz und die Umgebung zu<br />

schaffen. Top-ausgebildeten Fachkräften soll somit<br />

die Chance gegeben werden, in der Region<br />

zu bleiben und auch hier einen spannenden Job<br />

zu finden, der viele Entwicklungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> die Zukunft bietet.“<br />

Susanne Meinel, EffiUp GmbH: „Chemnitz ist <strong>für</strong><br />

uns ein hervorragender Standort, weil es eine<br />

tolle Infrastruktur mit kurzen Wegen, einen<br />

starken Mittelstand und zum Beispiel mit der TU<br />

Chemnitz sowie den Fraunhofer-Instituten super<br />

Voraussetzungen zur Entwicklung neuer Innovationen<br />

gibt.“<br />

Dr. Heiko Cramer und Dr. Basel Fardi<br />

Franziska Dörner<br />

AINTENTA<br />

AM.Frost/ CWE<br />

Fraunhofer-Instituten und zur TU Chemnitz, die<br />

EDC einen regen Austausch mit Forschern und<br />

Studenten ermöglichen.“<br />

Svetti Jungmann, CulturEng: „Chemnitz ist <strong>für</strong><br />

mich ein verstecktes Silicon Valley. Es wird viel<br />

entwickelt, neue Ideen und Denkweisen haben<br />

hier Freiheit, sich zu entfalten. Man steht nicht<br />

auf den Top Ten in der Weltrangliste, aber man<br />

arbeitet genauso progressiv und effektiv wie<br />

woanders.“<br />

Lars Meinel, 3dvisionlabs GmbH: „In Chemnitz<br />

haben wir sehr gute Betreuungsangebote <strong>für</strong><br />

Start-ups, das Gründernetzwerk SAXEED und das<br />

Technologie Centrum Chemnitz zum Beispiel.<br />

Die günstigen Konditionen <strong>für</strong> das Bestreiten<br />

des Lebensunterhalts locken Studierende und<br />

Fachkräfte nach Chemnitz – <strong>für</strong> Start-ups extrem<br />

wichtig.“<br />

Karsten Schulze, FDTech GmbH: „Chemnitz hat<br />

ei-nen starken historischen Background in der<br />

Automobilentwicklung und liefert positive Randund<br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> eine Unternehmensgründung.“<br />

Alexander Woeschka, comcrypto GmbH: „Die Nähe<br />

zur Technischen Universität, günstige Mieten<br />

und die Heimatverbundenheit von uns Gründern<br />

sind gute Gründe, unser Unternehmen in Chemnitz<br />

anzusiedeln.“<br />

Dr. Steffen Heinze, EDC – Electronic Design Chemnitz<br />

GmbH: „EDC hat seinen Hauptsitz auf dem<br />

Smart Systems Campus in Chemnitz, dieser ermöglicht<br />

den Kontakt mit jungen Unternehmen,<br />

Gründern und Forschungseinrichtungen. Dank<br />

der Nähe gibt es enge Partnerschaften zu den<br />

ANSTELLE EINES<br />

GRUSSWORTES<br />

Dr. Martin Böhringer<br />

AW.Schmidt/ IHK<br />

Franziska Dörner, CoBoLights: „Das Förderprogramm<br />

KRACH – Kreativraum Chemnitz ist <strong>für</strong><br />

mich genau so ausgelegt, wie ich mir den idealen<br />

Start in ein eigenes Geschäft vorstelle – mit<br />

Zeit zum Wachsen ohne übermäßig große finanzielle<br />

Risiken.“<br />

Dr. Martin Böhringer, Staffbase GmbH: „Wir haben<br />

Büros in Chemnitz und in New York, wer das<br />

liest, wird schon mal hellhörig und fragt sich:<br />

Warum denn Chemnitz? Klar kann das positive<br />

Rückschlüsse über die Region erlauben. Generell<br />

sind wir aber kein Einzelfall: Der Erfolg ist, dass<br />

die Region wieder im Kommen ist und immer<br />

mehr Start-ups aus dem Boden schießen. Es ist<br />

schön zu sehen, dass sich etwas tut. Wir als Startup<br />

helfen einerseits der Wirtschaft, machen die<br />

Gegend aber auch attraktiver <strong>für</strong> junge Talente.“<br />

2<br />

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Inhalt<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

DER CHEMNITZER GRÜNDERGUIDE<br />

02 Lass die andern reden<br />

04 Chemnitz Fakten zum Wirtschaftsstandort<br />

06 Das können wir schon lange Gründen hat Tradition<br />

08 Trendsport im Industrieambiente<br />

10 Gründungsunternehmen im Porträt<br />

11 Gründungsunternehmen im Porträt<br />

12 Klare Bilder <strong>für</strong> mehr Sicherheit<br />

13 Partner im Gründerberaternetz SC-Kapital / TGFS<br />

14 Wie die Uni Gründergeist fördert<br />

15 Partner im Gründerberaternetz SAXEED<br />

16 Präzision <strong>für</strong>s Telefon<br />

17 Partner im Gründerberaternetz TCC GmbH<br />

18 Übersicht Chemnitz Standorte <strong>für</strong> Gründer / Kontakte<br />

20 Bis in die Puppen Gründerstandorte bei Nacht<br />

22 Drei aus 101001010 IT-Gründungen<br />

23 Partner im Gründerberaternetz CWE GmbH<br />

24 Lokale Wettbewerbe und Veranstaltungsreihen<br />

26 Die richtige Richtung finden Gründer im Porträt<br />

27 Partner im Gründerberaternetz IHK Chemnitz<br />

28 Das liebe Geld Lokale Partner <strong>für</strong> Finanzierungen<br />

29 Partner im Gründerberaternetz Sparkasse Chemnitz<br />

30 Das Erfolgsrezept im Traditionsberuf<br />

32 Einfach mal anfangen<br />

33 Partner im Gründerberaternetz Handwerkskammer Chemnitz<br />

34 7000qm Zukunft<br />

34 Impressum<br />

35 Diese Begriffe sind wichtig Start-up-Lexikon<br />

08<br />

30<br />

BOULDERLOUNGE<br />

Trendsport in Industrieambiente<br />

HAHN BÄCK Ob Industrie, Dienstleistung oder Handwerk,<br />

um Kunden anzusprechen, braucht es Einzigartigkeit.<br />

EIN GEIST GEHT UM Wie die Technische Universität<br />

14 20<br />

Unternehmensgründungen fördert<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

BIS IN DIE PUPPEN Gründerstandorte in Chemnitz<br />

machen zu jeder Tageszeit eine gute Figur<br />

3


Chemnitz… zunäch<br />

DAS CREDO<br />

Chemnitz ist eine besondere <strong>Stadt</strong>. Modern und authentisch.<br />

Eine <strong>Stadt</strong>, in der die Menschen lieber ihre Arbeit <strong>für</strong><br />

sich sprechen lassen, anstatt das große Wort zu schwingen.<br />

Seit Jahren gehört Chemnitz zu den wachstumsstärksten<br />

Wirtschaftsstandorten Deutschlands. Erfindungsreichtum,<br />

Gründergeist und unternehmerischer Mut blicken hier auf<br />

eine lange Tradition zurück und sind tief in der Mentalität<br />

der Chemnitzer und Chemnitzerinnen verwurzelt.<br />

DIE GESCHICHTE<br />

Mit knapp 250.000 Einwohnern direkt in der <strong>Stadt</strong> und<br />

über 1,5 Millionen Menschen in der Region ist Chemnitz<br />

die drittgrößte <strong>Stadt</strong> im Osten Deutschlands.<br />

Ihre Geschichte begann mit der Verleihung des Marktprivilegs<br />

an ein Kloster im Jahr 1143 – und nahm rapiden<br />

Aufschwung im 19. Jahrhundert, als die <strong>Stadt</strong> binnen weniger<br />

Jahrzehnte von 10.000 auf über 360.000 Einwohner<br />

wuchs. Der Zerstörung der Innenstadt im 2. Weltkrieg folgte<br />

der Wiederaufbau als sozialistische „Musterstadt“ –<br />

und 1953 die Umbenennung in Karl-Marx-<strong>Stadt</strong>. Erst 1990<br />

erhielt die <strong>Stadt</strong> nach dem Willen ihrer Einwohner ihren<br />

ursprünglichen Namen zurück. Dem Einwohnerverlust in<br />

den 1990er Jahren ist durch eine neue wirtschaftliche Erstarkung<br />

ein Stopp gesetzt: Seit 2010 steigt die Einwohnerzahl<br />

wieder.<br />

JEDER 5. CHEMNITZER<br />

IST HOCHQUALIFIZIERT<br />

KAUFKRAFTSTEIGERUNG<br />

PRO KOPF SEIT 2008<br />

+ 3994,- €<br />

AD.Hanus/ CWE<br />

4<br />

www.stadt-fuer-macher.de


<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

st die Fakten<br />

DIE WIRTSCHAFT, DIE FORSCHUNG<br />

Die <strong>Stadt</strong> Chemnitz mit einer über 200-jährigen Industriegeschichte<br />

ist heute dank zahlreicher Gründungen und<br />

Ansiedlungen nach 1990 wieder ein Technologiestandort<br />

mit den Branchenschwerpunkten Automobil- und Zulieferindustrie,<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />

Maschinen- und Anlagenbau sowie bei den technischen<br />

Textilien.<br />

Chemnitz ist Standort einer Technischen Universität mit<br />

über 11.000 Studierenden, die – ganz nebenbei – auch<br />

regelmäßig zur „besten Gründeruniversität“ Sachsens<br />

gekürt wird. Zwei Fraunhofer-Institute sowie weiteren<br />

Forschungseinrichtungen, Institute und An-Institute transferieren<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse in die unternehmerische<br />

Praxis. Die Vernetzung zwischen Wirtschaft und<br />

Forschung ist eng – dank zahlreicher Kooperationsprojekte,<br />

dem Wirken der Kammern und Verbände wie dem<br />

Industrieverein Sachsen 1828 e.V., dem Branchenverband<br />

Kreatives Chemnitz e.V. oder dem IT-Bündnis Chemnitz.<br />

DAS LEBEN<br />

Die Miet- sowie Eigentumspreise der <strong>Stadt</strong> gehören<br />

zu den niedrigsten in ganz Deutschland, die Lebenshaltungskosten<br />

sind im deutschlandweiten Vergleich sehr<br />

angenehm und die Betreuungsquote <strong>für</strong> Kinder ist überdurchschnittlich<br />

hoch.<br />

Mit circa 1.000 kulturellen Veranstaltungen pro Jahr allein<br />

in den Theatern Chemnitz mit ihren fünf Sparten, der<br />

<strong>Stadt</strong>halle Chemnitz, in Museen wie den Kunstsammlungen<br />

Chemnitz, dem Staatlichen Museum <strong>für</strong> Archäologie<br />

oder dem Industriemuseum Chemnitz verfügt die <strong>Stadt</strong><br />

über ein ausgesprochen breites und hochwertiges kulturelles<br />

Angebot – hinzu kommen unzählige Angebote von<br />

Clubs und Kneipen, freien Theatern, Kinos und Galerien,<br />

Konzertveranstaltern und über 200 Sportvereinen. Und<br />

auch die Tatsache, dass Chemnitz zu den Großstädten mit<br />

dem größten Anteil an Parks und Grünanlagen zählt, dürfte<br />

besonders sein: Statistisch gesehen kann jeder Einwohner<br />

60 Quadratmeter Grünfläche <strong>für</strong> sich beanspruchen.<br />

19897,- € /JAHR<br />

,- € IN 10 JAHREN<br />

+ 25 %<br />

116.510 BESCHÄFTIGTE (03.<strong>2018</strong>)<br />

8.939 ARBEITSSUCHENDE (09.<strong>2018</strong>)<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

5


Das können wir<br />

schon<br />

lange<br />

Eine neue Generation von<br />

Gründern schließt an<br />

Chemnitzer Traditionen an<br />

Chemnitz ist ein Gründerstandort – schon aus Tradition. Im heutigen<br />

<strong>Stadt</strong>teil Harthau entstand ab 1798 mit der Bernhardschen<br />

Spinnerei die erste industrielle Spinnmühle nach englischem<br />

Vorbild in Kontinental-Europa – Ausgangspunkt der Industriellen<br />

Revolution in Sachsen. Von diesem Zeitpunkt an „explodierte“<br />

Chemnitz: Aus einer Provinzstadt im Königreiche Sachsen mit<br />

gerade einmal 10.000 Einwohnern Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

wurde binnen 100 Jahren eine Industriemetropole, die 1905 genau<br />

244.927 Menschen Heimat sein sollte und weiter wuchs, in Hochzeiten<br />

auf über 360.000 Bewohner (und ganz nebenbei auch zu<br />

einer der reichsten Städte Deutschlands wurde). Zu danken war<br />

dies einer Vielzahl von Unternehmern – in der Textilherstellung,<br />

im Maschinen- und im Fahrzeugbau und auch in der Konsumgüterproduktion.<br />

Heute knüpft Chemnitz mit einer neuen Generation von Gründern<br />

an alte Traditionen an – und oft in ganz ähnlichen Branchen wie<br />

die „Vorbilder“ vor 200, 150 oder 100 Jahren.<br />

AM. Chlebusch<br />

AGemeinfrei<br />

6<br />

MASCHINENVÄTER<br />

Heute knüpft zum Beispiel die<br />

AMtopus GmbH & Co. KG an die<br />

Chemnitzer Maschinenbautradition<br />

an. Gründer Henning Zeidler und<br />

sein Team entwickeln Verfahren und<br />

Technologien <strong>für</strong> das 3D-Drucken.<br />

Carl Gottlieb Haubold, 1783 als Alter Hut, könnte man meinen – doch<br />

Bauernsohn in Auerswalde geboren, statt Kunststoffen verdruckt AMtopus<br />

gilt als „Vater des Chemnitzer Ma- biologisch abbaubare Materialien:<br />

schinenbaus“. Erst arbeitete er in in Pulver zerlegtes Holz, Muschelkalk<br />

Maschinenspinnereien, reparierte oder Schilfrohr zum Beispiel: „Wir<br />

Maschinen. Dann kaufte er 1822 wollen den Plastikersatz, der ein<br />

die älteste mechanische Baumwollspinnerei<br />

Sachsens – und baute Zeidler. Weil die natürlichen Aus-<br />

gutes Gewissen zurücklässt“, sagt<br />

selbst Spinnmaschinen: Allein in gangsmaterialien immer wieder<br />

seiner Maschinenbauabteilung beschäftigte<br />

Haubold 1828 bereits 100 die Maschinentechnik entsprechend<br />

andere Eigenschaften haben, muss<br />

Mitarbeiter, die nach dem Markt <strong>für</strong> flexibel sein. Keine Kurzstrecke,<br />

Spinnmaschinen später auch den <strong>für</strong> eher Marathon – doch extrem<br />

Papierpressen eroberten.<br />

vielversprechend.<br />

Herbert Eugen Esche trat 1898 in Erfolgreich verkaufen – das<br />

die Strumpffabrik seine Vaters ein. macht Stefan Slogsnat. In einem<br />

Die war zu diesem Zeitpunkt längst Nischenprodukt erkannte er viel<br />

das führende Unternehmen der Potenzial: im Schnürsenkel. Rund<br />

Strumpffabrikation in Deutschland, um die Schuhverschlüsse baute er<br />

unter anderem dank Urahn Johann das Geschäft SNORS Shoefriends<br />

Esche, der im 18. Jahrhundert den auf – mit <strong>Online</strong>handel, in dem<br />

ersten funktionsfähigen Strumpf- man aus über 700 verschiedenen<br />

wirkstuhl in Deutschland konstruiert Paaren wählen kann, und eigenem<br />

hatte. Herbert Eugen Esche führte das Showroom auf dem Chemnitzer Brühl.<br />

Unternehmen mit Dependancen von Am Anfang verschickte er ein paar<br />

Boston bis Shanghai erfolgreich weiter<br />

– und hinterließ noch ganz andere lässt er Schnürsenkel exklusiv <strong>für</strong><br />

Schnürsenkel pro Woche, inzwischen<br />

Spuren in Chemnitz: Er beauftragte sein Geschäft produzieren: alle<br />

den aufstrebenden belgischen<br />

erdenklichen Farben, alle erdenklichen<br />

Designer und Architekten Henry Längen, made in Germany. Neben<br />

vande Velde mit dem Bau eines Privatkunden kaufen Vereine und<br />

Familienwohnsitzes – entstanden ist Schuhhersteller, Werbeagenturen<br />

die Villa Esche, die heute als museales und Kleidungsproduzenten – der<br />

Gesamtkunstwerk und Veranstaltungszentrum<br />

besucht werden kann.<br />

Schnürsenkel wird zum Distinktionsmerkmal.<br />

AUF DIE FÜSSE<br />

AE. Raupp/ gemeinfrei<br />

AW. Schmidt/IHK<br />

www.stadt-fuer-macher.de


<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

ES LEBE DER SPORT<br />

Verkauf und Reparatur von Fahrrädern,<br />

das war anfangs das Geschäftsmodell<br />

von Johann Baptist Winklhofer<br />

und Richard Adolf Jaenicke.<br />

Aus dem 1885 gegründeten „Chemnitzer<br />

Velociped-Depôt“ wurde<br />

binnen weniger Jahre ein deutschlandweit<br />

agierendes Unternehmen –<br />

die Wanderer-Werke, die unter anderem<br />

über das Patent <strong>für</strong> die erste<br />

deutsche Zweigang-Nabenschaltung<br />

verfügten. Zu Marketingzwecken<br />

wurde ein erfolgreiches Radsportteam<br />

auf die Rennstrecken geschickt.<br />

Fräsmaschinen, Continental<br />

Schreibmaschinen, Motorräder,<br />

Rechenmaschinen und PKWs,<br />

darunter das berühmte „Puppchen“,<br />

bereicherten später das Sortiment.<br />

Eine sportliche Vision verfolgt<br />

auch die Mr. Snow GmbH: Mit textilen<br />

Skipisten will das 2013 gegründete<br />

Unternehmen wetterunabhängiges<br />

Skifahren über das ganze<br />

Jahr ermöglichen. Ein spezielles hoch<br />

gleitfähiges Garn wird da<strong>für</strong> zu<br />

Matten verarbeitet, die - miteinander<br />

verbunden - zu großen Skipisten<br />

werden. Ausschließlich in Sachsen<br />

produziert, wird der textile Schnee<br />

aus Chemnitz an Betreiber von<br />

Skischulen, Freizeitparks und<br />

verschiedene Ortsvereine weltweit<br />

geliefert.<br />

ASächs. Industriemuseum<br />

AT. Söll<br />

A<strong>Stadt</strong>archiv Chemnitz/ Bildarchiv<br />

AXXX<br />

TINTENFÜCHSE<br />

AD. Hanus / Saralon<br />

Ein Schüler der Meißener<br />

Fürstenschule St. Afra war Eduard<br />

Leopold Beyer, 1825 geboren. Nach<br />

seinem Studium der Technischen<br />

Chemie übernahm er 1856 eine Heute ist die Technik noch<br />

Apotheke in Chemnitz – und entwickelte<br />

sie erfolgreich weiter. Beyer gegründete Unternehmen Saralon<br />

ein Stück weiter: Das 2015<br />

experimentierte an Kopiertinte, die GmbH, eine Ausgründung der<br />

zu dieser Zeit vor allem in England TU Chemnitz, entwickelt und<br />

und Frankreich hergestellt wurde. fertigt funktionale Tinten sowie<br />

Mit seiner eigenen Schreibtinte <strong>für</strong> Integrationstechnologien <strong>für</strong><br />

Gänsefedern war Beyer so erfolgreich,<br />

dass er eine Fabrik errich-<br />

Elektronik (Batterien, Schaltkreise,<br />

die Herstellung gedruckter<br />

ten und auf dem Weltmarkt mitmischen<br />

konnte. Dabei blieb das konventionellen Druckmaschinen<br />

Sensoren oder Displays), die auf<br />

Unternehmen nie stehen, sondern verarbeitet und so direkt in Papier-,<br />

ging technische Entwicklungen Plastik- oder Glasverpackungen<br />

immer mit – etwa mit Tintenbändern integriert werden können. So wird<br />

<strong>für</strong> Schreibmaschinen.<br />

Smart Packaging möglich.<br />

REVOLUTIONÄRE<br />

Der „Sächsische Lokomotiv-König“: Eine Revolution des Autofahrens<br />

Während seiner Wanderjahre als steht uns heute bevor: das autonome<br />

Fahren. Ein Chemnitzer Unter-<br />

Zeugschmied kam der Elsässer<br />

Richard Hartmann 1832 nach Chemnitz<br />

– und blieb. Erst arbeitete er bei 2012 gegründete Baselabs GmbH.<br />

nehmen gestaltet den Trend mit, die<br />

Haubold, dann kaufte er eine Maschinenfabrik.<br />

1848 ein Meilenstein: der ihre Zulieferer entwickelt das Start-up<br />

Für die großen Autokonzerne und<br />

Bau einer ersten Dampflokomotive, Software <strong>für</strong> das automatisierte<br />

finanziert durch einen Staatskredit. Fahren – und bringt so dem Auto das<br />

Von nun an entstanden Tausende Sehen bei. Algorithmen verarbeiten<br />

Dampfrösser, weltweit exportiert – Sensordaten und identifizieren so<br />

und dabei hatten Hartmanns Fabriken<br />

nicht mal einen Gleisanschluss: Umfeld und ist in der Lage, darauf zu<br />

Objekte – das Auto erkennt sein<br />

Fertige Lokomotiven wurden bis ins reagieren.<br />

20. Jahrhundert per Pferdefuhrwerk<br />

zum Bahnhof gebracht.<br />

ABaselabs<br />

ASächs. Industriemuseum<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

7


Trendsport in Industrieambiente<br />

Boulderlounge GmbH und Blocz GmbH geben<br />

Kletterern in Chemnitz und der ganzen Welt ein Zuhause<br />

AF. Fischer/Moments in movement<br />

8<br />

www.stadt-fuer-macher.de


<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

Bouldern, anfänglich eher im Outdoor-Bereich betrieben,<br />

ist mittlerweile zur Trendsportart geworden. Dabei werden<br />

Routen in Absprunghöhe an Felswänden und -blöcken<br />

bzw. später zunehmend auch an künstlichen Wänden<br />

ohne Sicherung durch Gurt oder Seil von den Kletterern<br />

erklommen. Auch die beiden Chemnitzer Tom Petzold und<br />

André Zwingenberger, Gründer der Boulderlounge GmbH,<br />

sind dieser Sportart bereits seit vielen Jahren verfallen. Als<br />

sie genug von den ständigen Fahrten in Indoor-Kletterhallen<br />

nach Dresden oder Leipzig hatten, beschlossen sie im<br />

Jahr 2009, in einem Gebäudekomplex des ehemaligen<br />

Spinnereimaschinenbaus Chemnitz selbst eine Halle zu<br />

eröffnen – die Boulderlounge Chemnitz.<br />

Die Gründung der Boulderlounge brachte nach kurzer Zeit<br />

die Idee <strong>für</strong> ein weiteres Start-up. Mit der Blocz GmbH<br />

sollten Kletterwände, -griffe und -volumen in den eigenen<br />

Räumen entwickelt und produziert werden. Mit Erfolg:<br />

die Qualität des eigens konstruierten und hergestellten<br />

Kletterhallenequipments überzeugte Kunden aus aller Welt.<br />

Heute plant und baut Blocz ganze Boulderhallen – Dresden<br />

und Canberra/Australien sind an dieser Stelle nur zwei<br />

Beispiele. Das Unternehmen beschäftigt rund 45 Mitarbeiter<br />

und kann aufgrund seiner sehr guten Auftragslage zuversichtlich<br />

in die Zukunft blicken.<br />

Mit Blocz im Rücken wuchs die Boulderlounge Chemnitz<br />

mittlerweile zu einer festen Instanz in Chemnitz heran. Der<br />

Bouldersport erfreute sich immer größerer Beliebtheit und<br />

schon bald wurde klar, dass die ursprüngliche Boulderlounge<br />

dem enormen Andrang der kletterbegeisterten<br />

Chemnitzer nicht mehr standhalten kann. So keimte die Idee<br />

einer größeren und moderneren Boulderhalle auf.<br />

Im Sommer 2016 begann die Suche nach einer<br />

neuen Miethalle. Die Unternehmer wurden schnell<br />

fündig und mieteten ebenfalls auf dem Gelände des<br />

Spinnereimaschinenbaus in Chemnitz ein leerstehendes<br />

Industriegebäude, das Platz im Umfang des Dreifachen der<br />

alten Boulderhalle bietet. Bereits im Herbst 2016 begann<br />

die Sanierung des Gebäudes und der Ausbau zur neuen<br />

Kletterhalle – der Boulderlounge 2.0.<br />

Neben der Erneuerung des kompletten Hallendaches,<br />

der Asphaltierung des Bodens und der Installation einer<br />

Photovoltaikanlage kamen immer wieder unerwartete<br />

Baustellen zum Vorschein. Aber das Team ließ sich nicht<br />

entmutigen, denn das Ziel war klar: die Eröffnung der<br />

Boulderlounge 2.0 im Frühjahr <strong>2018</strong>.<br />

Seit dem 28. April <strong>2018</strong> begrüßt die Boulderlounge Chemnitz<br />

ihre Gäste nun in einer großen, modern ausgebauten und<br />

lichtdurchfluteten Halle mit Industriecharme. Auf 850 qm<br />

Fläche im Hauptkletterbereich kommen Hobby- und Profi-<br />

Kletterer auf ihre Kosten. Auf zusätzlichen 250 Quadratmetern<br />

Kinderkletterbereich können sich alle kletterbegeisterten<br />

Minis und Maxis ohne Altersbeschränkung nach Lust<br />

und Laune austoben. Gerade in der Fertigstellung ist der<br />

Trainingsbereich auf der Galerie, in dem sich die Sportler<br />

selbstständig oder auch unter Anleitung eines Trainers<br />

fit machen können. Das breit aufgestellte Kursangebot<br />

bietet zudem eine sinnvolle Ergänzung zum Klettersport.<br />

Grundlagen- und Technik- sowie Fitness- und Yogakurse<br />

wurden aufeinander aufbauend konzipiert und können als<br />

zusätzliches Workout wahrgenommen werden.<br />

Abgerundet wird das sportliche Angebot durch ein<br />

hauseigenes Bistro mit Loungebereich, in dem sich die Gäste<br />

täglich frisch zubereitete Snacks schmecken lassen oder<br />

auch einfach nur bei einem leckeren Kaffee vor dem Kamin<br />

entspannen können.<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

9


AM. Chlebusch<br />

Das Ende von „Kein GPS-Empfang“<br />

Die NAVENTIK GmbH sorgt <strong>für</strong> sichere Fahrzeugnavigation auch ohne Satellit<br />

Was macht das Navi, wenn<br />

das Auto durch einen langen<br />

Tunnel fährt? Üblicherweise<br />

meldet es „kein GPS-Empfang“.<br />

Doch nicht nur dort, auch in<br />

dicht bebauten Umgebungen<br />

ist ein Fahrzeug nicht immer<br />

korrekt zu lokalisieren. Das ist<br />

mindestens suboptimal, wenn<br />

sich ein Fahrer in unbekannter<br />

Umgebung zurechtfinden<br />

muss. Regelrecht gefährlich<br />

kann eine solche Situation<br />

werden, wenn Fahrzeuge künftig<br />

autonom unterwegs sind.<br />

Hochpräzise Lokalisierungslösungen<br />

sollen da entgegensteuern.<br />

Und die im Januar<br />

2017 gegründete NAVENTIK<br />

GmbH aus Chemnitz hat mit<br />

„Pathfinder“ eine softwarebasierte<br />

Technologie zur sa-<br />

tellitennavigationsgestützten<br />

Lokalisierung (GNSS) von<br />

Fahrzeugen geschaffen, die im<br />

Echtzeit-Austausch mit anderen<br />

Sensorsystemen ein funktional<br />

sicheres Niveau gewährleistet.<br />

Vor der Unternehmensgründung<br />

wurde die Pathfinder-Technologie<br />

vom Gründerteam<br />

in über sechsjähriger<br />

Forschungsarbeit an der TU<br />

Chemnitz entwickelt. Noch im<br />

Gründungsjahr wurde NAVEN-<br />

TIK als einziges deutsches Startup<br />

<strong>für</strong> die Teilnahme am Accelerator<br />

Programm der DB Digital<br />

Ventures und Plug&Play<br />

ausgewählt. Dort konnten<br />

wichtige Schritte beim Ausbau<br />

des Geschäftsmodells erzielt<br />

und wichtige Netzwerkkontakte<br />

geknüpft werden. Heute<br />

bestätigen Kooperationen unter<br />

anderem mit Volkswagen<br />

die Marktgängigkeit der auf<br />

Basis der Pathfinder-Technologie<br />

abgeleiteten Produkte. Kein<br />

Wunder also, dass NAVENTIK<br />

sich auf der Liste der 50 erfolgversprechendsten<br />

deutschen<br />

Start-ups 2017 auf Platz 8 wiederfand,<br />

die das Portal „Für-<br />

Gründer“ nach Auswertung<br />

von 170 Gründerwettbewerben<br />

zusammengestellt hat.<br />

Im Januar <strong>2018</strong> hat die<br />

NAVENTIK GmbH eine Finanzierungsrunde<br />

mit der Beteiligung<br />

des Technologiegründerfonds<br />

Sachsen und GPS<br />

Ventures abgeschlossen und<br />

befindet sich derzeit auf Wachstumskurs.<br />

Eine zweistellige<br />

Mitarbeiterzahl ist schon erreicht.<br />

Ziel von NAVENTIK ist<br />

es, sich als Technologieführer<br />

<strong>für</strong> die satellitengestützte Lokalisierung<br />

von Fahrzeugen zu<br />

etablieren und neben der Automobilindustrie<br />

auch Lösungen<br />

<strong>für</strong> Schienenfahrzeuge<br />

und Industrieanwendungen zu<br />

entwickeln.<br />

ANaventik<br />

10<br />

www.stadt-fuer-macher.de


<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

Alt+Tab: Kunst<br />

Mit e.artis bringt Konstanze Wolter Meisterwerke unter den <strong>Online</strong>hammer<br />

Einen Pechstein, Beuys<br />

oder Picasso im Internet versteigern?<br />

Konstanze Wolter<br />

kennt als Kunsthändlerin keine<br />

Berührungsängste mit digitalen<br />

Vertriebswegen – es ist<br />

ihr Geschäftsmodell. Im Jahr<br />

2009 gründete sie in Chemnitz<br />

e.artis, ein Auktionshaus <strong>für</strong><br />

echte, große Kunst im Internet.<br />

Seine Stärken kann e.artis<br />

auch in der Aufarbeitung von<br />

Nachlässen ausspielen. Mit<br />

seinem digitalen Ansatz ist das<br />

Unternehmen effizienter als<br />

die Konkurrenz: Erst im Sommer<br />

reiste ein Team mit Server<br />

<strong>für</strong> vier Wochen ins Elsass,<br />

um die über 5.000 Werke des<br />

Nachlasses von Lambert Maria<br />

Wintersberger zu inventarisieren.<br />

2015 zog Konstanze Wolter<br />

mit e.artis in die Chemnitzer Innenstadt<br />

auf die Theaterstraße<br />

und kam damit nicht nur dem<br />

Bedarf nach mehr Lagerraum<br />

nach, sondern eröffnete dort<br />

auch die erste begehbare Galerie<br />

mit inzwischen acht Mitarbeitern.<br />

Fast wird auch hier auf<br />

zwei Etagen einer ehemaligen<br />

Bankfiliale und mit der dreifachen<br />

Fläche der alten Räume<br />

schon wieder der Raum knapp<br />

– und das, obwohl Konstanze<br />

Wolter sich das langsame, stabile<br />

Wachstum zum Credo gemacht<br />

hat, anstatt mit großen<br />

Investitionen auszubrennen.<br />

Den Umgang mit einem physischen<br />

Geschäft musste sie<br />

erst lernen, es sei etwas völlig<br />

anderes als das reine <strong>Online</strong>geschäft.<br />

Zu lange Öffnungszeiten<br />

und zu viele Führungen anzubieten,<br />

musste sie sich abgewöhnen,<br />

damit die Kraft <strong>für</strong><br />

Logistik und Handel reicht.<br />

Als Unternehmerin sei sie allerdings<br />

niemals fertig und das<br />

Geschäft am Laufen zu halten<br />

ein Eierlauf, bei dem es ständig<br />

etwas auszubalancieren<br />

gebe. Aber der macht ihr sichtlich<br />

Spaß. Selbst wenn man auf<br />

das Thema Steuererklärung zu<br />

sprechen kommt, schwärmt sie,<br />

wie gut sich die Abläufe da doch<br />

digitalisieren ließen. Und weil<br />

der Geschäftsbetrieb als Broterwerb<br />

nicht immer genug Raum<br />

<strong>für</strong> ihre Leidenschaft Kunst lässt,<br />

hat sie unlängst kurzerhand einen<br />

Verein gegründet, der sich<br />

nun Projekten widmen will, bei<br />

denen Konstanze Wolter nicht<br />

auf die Bilanz schauen muss.<br />

Lückenlose<br />

Überwachung<br />

in.hub unterstützt die Umsetzung von<br />

Industrie 4.0-Maßnahmen<br />

Der Lebenslauf Marco<br />

Neuberts liest sich wie eine<br />

vorbildliche Gründergeschichte:<br />

Nach einer Lehre<br />

als Industrieelektroniker und<br />

dem nachgeholten Abitur<br />

studierte er Elektrotechnik in<br />

Chemnitz. Seine Abschlussarbeit<br />

verfasste er bei einer<br />

erfolgreichen Ausgründung<br />

Ain.HUB<br />

aus der TU Chemnitz, bei der<br />

er sich anschließend bis zum<br />

Projektmanager nach oben<br />

arbeitete. 2017 entschloss er<br />

sich dann, eigene Wege zu<br />

gehen. Mit in.hub arbeitet er<br />

nun daran, Produktionsunternehmen<br />

an die Industrie<br />

4.0 heranzuführen. in.hub<br />

bietet da<strong>für</strong> Komplettintegrationen<br />

von Sensorsystemen<br />

und dazu passender Hard- und<br />

Software – etwa, um Produktionsanlagen<br />

hinsichtlich Temperatur,<br />

Luftfeuchtigkeit oder<br />

Energieverbrauch zu überwachen.<br />

„Mein Firmensitz beim<br />

TCC ist da<strong>für</strong> ideal – weil ich<br />

hier Produktions- und Entwicklungspartner<br />

gefunden habe,<br />

die es auch uns als jungem<br />

Unternehmen erlauben, auf<br />

eine tolle Fertigungsmannschaft<br />

zurückzugreifen.“<br />

Skills <strong>für</strong>s<br />

weltweite<br />

Geschäft<br />

CulturEng stellt<br />

Global Business<br />

Coaches<br />

Für Svetti Jungmann ist<br />

Chemnitz „ein verstecktes<br />

Silicon Valley“: „Es wird viel<br />

entwickelt, neue Ideen und<br />

Denkweisen haben hier Freiheit,<br />

sich zu entfalten“, erklärt<br />

die Gründerin, die 2013 CulturEng<br />

aus der Taufe hob:<br />

„Man ist hier als junges Unternehmen<br />

weder ‚der kleine<br />

Bruder, der noch lernen muss‘<br />

noch ist man alleine auf sich<br />

gestellt.“ Jungmann weiß<br />

das, weil sie einerseits umfangreiche<br />

Unterstützung durch<br />

das Gründernetzwerk SAXEED<br />

erhielt, und andererseits als<br />

AM. Leonhardt Lenk<br />

Business Coach mit zahlreichen<br />

anderen Unternehmen<br />

zu tun hat: Sie trainiert CEOs,<br />

Führungskräfte und deren<br />

Teams in verschiedenen Businessthemen<br />

auf Englisch,<br />

damit sie selbstsicherer im internationalen<br />

Umfeld agieren<br />

können. Neben dem Upgrade<br />

in der Sprache kann man sich<br />

bei CulturEng unter anderem<br />

auch in Professional Skills wie<br />

dem Verhandeln oder in interkultureller<br />

Kompetenz weiterentwickeln.<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

11


ABundesministerium <strong>für</strong> Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

Klare Bilder<br />

meetwise hat sich auf die Entwicklung von Videowänden <strong>für</strong> Leitstellen spezialisiert<br />

SELTENE EINBLICKE – ANLÄSSLICH DER ERÖFFNUNG DES MARITIMEN SICHERHEITSZENTRUMS IN CUXHAVEN DURCH DEN<br />

DAMALIGEN VERKEHRSMINISTER A. DOBRINDT KONNTE AUCH EINE VON MEETWISE MITGESTALTETE VIDEOLEITSTELLE<br />

FOTOGRAFIERT WERDEN.<br />

Kleines Team, große Bilder: Vier Mitarbeiter beschäftigt die meetwise<br />

GmbH, die sich als Software- und Technologieentwicklungsunternehmen<br />

einen Namen gemacht hat. Das Unternehmen hat sich<br />

auf Lösungen <strong>für</strong> Videowände und Großbildanzeigen in Leitständen<br />

und Kontrollräumen spezialisiert: meetwise bringt die Daten<br />

von unzähligen Kameras und Sensoren auf den Punkt – eben die<br />

„Wand“ mit vielen kleinen oder größeren Monitoren.<br />

„Unsere Kunden arbeiten zumeist in sensiblen Bereichen“,<br />

erklärt Thomas Fichtner, der das Unternehmen 2008 noch während<br />

seines Studiums an der TU Chemnitz gegründet hat: „Ob im<br />

Bereich der Infrastruktur mit Leitzentralen von <strong>Stadt</strong>werken oder<br />

<strong>für</strong> Autobahnen, ob bei der öffentlichen Sicherheit in Leitstellen<br />

von Polizei, Feuerwehr oder Küstenwache oder im Energiesektor,<br />

wo Kraftwerke oder Netze zentral gesteuert werden – überall ist es<br />

notwendig, dass stets aktuelle Bilder in ausreichender Qualität zuverlässig<br />

auf den Monitoren landen, damit sie interpretiert werden<br />

und die Mitarbeiter darauf reagieren können.“<br />

meetwise hat da<strong>für</strong> ein flexibles dezentrales Videowall Management<br />

System entwickelt – das hat den Vorteil, dass es weitestgehend<br />

auf herkömmlicher Netzwerktechnik und Standardprotokollen<br />

basiert und das Netzwerk bei den Kunden somit einfach und<br />

sicher mit bekannter Hardware den aktuellen Bedürfnissen angepasst<br />

werden kann. Entsprechend berät meetwise auch bei der<br />

Konzeption der Anlagen, etwa der Auswahl der passenden Monitore<br />

oder der Anbindung verschiedener Arbeitsplätze. „In den<br />

vergangenen Jahren haben wir uns in unserer Branche die Technologieführerschaft<br />

erarbeitet“, sagt Fichtner – Kunden aus ganz<br />

Europa zeugen davon, auch wenn er die meisten nicht öffentlich<br />

benennen darf. Selbst Fotos darf er in den meisten Fällen nicht<br />

machen – zu sensibel sind die Daten, die auf den meetwise-Systemen<br />

angezeigt werden.<br />

Den heutigen Stand verdankt meetwise auch der Unterstützung<br />

aus dem Chemnitzer Gründerberaternetz, sagt er: „Vor der<br />

Gründung holten wir uns bei SAXEED Tipps zu Unternehmensformen<br />

und Finanzierungsmöglichkeiten und besuchten diverse<br />

Start-up-Veranstaltungen. Unsere Start-up-Phase wurde durch<br />

eine Finanzierung des Technologiegründerfonds Sachsen mit der<br />

SC-Kapital Chemnitz möglich, die uns über fünf Jahre lang begleitet<br />

und unser Wachstum ermöglicht haben. Und als unser Geschäft international<br />

wurde, haben wir uns bei der IHK in punkto Export und<br />

damit verbundene Zollfragen informieren lassen.“ So lobt Fichtner<br />

den Unternehmensstandort Chemnitz: „Enge Verbindungen zu lokalen<br />

Firmen, der Universität und dem Fraunhofer-Institut haben<br />

unsere Anfänge unterstützt. Chemnitz ist unsere Heimat und die<br />

unserer Familien und bietet uns heute und in Zukunft den Freiraum<br />

<strong>für</strong> weitere Entwicklungen.”<br />

12<br />

www.stadt-fuer-macher.de


Partner im Gründerberaternetz Chemnitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

ATGFS/Stockfoto<br />

SC-Kapital<br />

und der TGFS<br />

Thomas Dörffel<br />

Ansprechpartner<br />

0371 / 9912-02<br />

thomas.doerffel@tgfs.de<br />

Die SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />

mbH (SC-Kapital)<br />

mit Sitz in Chemnitz ist die<br />

regionale Venture-Capital-Gesellschaft<br />

und steht als Finanzierungspartner<br />

<strong>für</strong> Gründung,<br />

Frühphase, Wachstum und Unternehmensnachfolgen<br />

in ganz<br />

Südwestsachsen zur Verfügung.<br />

WIR BIETEN<br />

Die Erfahrung aus<br />

über 50 Start-up-Finanzierungen<br />

in den Branchen ITK, Halbleiter-<br />

und Mikrosystemtechnik,<br />

Medizintechnik, Umwelt- und<br />

Energietechnik sowie Neue<br />

Medien seit 2008<br />

Einbindung in ein Netzwerk<br />

aus Unternehmen,<br />

Unternehmern, weiteren<br />

VC-Gesellschaften oder<br />

Business Angels<br />

WIR SUCHEN<br />

insbesondere Unternehmer in<br />

den Branchen ITK, Halbleiter-<br />

und Mikrosystemtechnik,<br />

Medizintechnik, Life<br />

Science, Umwelt- und Energietechnik<br />

sowie Neue Medien<br />

(-technologien)<br />

mit Sitz oder Betriebsstätte<br />

in Sachsen<br />

Mit den Angeboten der SC-<br />

Kapital, die auf einem Erfahrungsschatz<br />

aus 20 Jahren<br />

aufbauen, finden wir individuell<br />

die jeweils passenden<br />

Finanzierungslösungen <strong>für</strong> Ihr<br />

Unternehmen. Über unsere<br />

Verbundpartner komplettieren<br />

wir unser Angebot durch<br />

Fremdkapital und alternative<br />

Finanzierungsformen.<br />

Als Managementpartner des<br />

Technologiegründerfonds<br />

Sachsen (TGFS) ermöglichen<br />

wir die Finanzierung von technologieorientierten<br />

Start-ups in<br />

der Region Südwestsachsen.<br />

Eigenkapital mit einem Volumen<br />

von bis zu 5 Millionen<br />

Euro <strong>für</strong> die Unternehmensgründung<br />

und erste Entwicklungen<br />

<strong>für</strong> technologieorientierte<br />

Start-up-Unternehmen<br />

mit starkem Wachstumspotenzial<br />

und vielversprechenden<br />

Geschäftsmodellen<br />

Unterstützung bei betriebswirtschaftlichen<br />

Fragestellungen,<br />

strategischen<br />

Überlegungen oder beim<br />

Unternehmensaufbau sowie<br />

Beratung durch Fachexperten<br />

ein überzeugendes<br />

Management<br />

eine Technologie mit<br />

Alleinstellungsmerkmalen<br />

ein vielversprechendes<br />

Geschäftsmodell<br />

ein starkes Wachstumspotenzial<br />

und eine realistische<br />

Chance, zu einem<br />

Marktführer in der Branche zu<br />

werden<br />

WIR UNTERSTÜTZEN<br />

Gründerteams aus Forschungsprojekten<br />

im<br />

Hochtechnologiebereich,<br />

die mit der Entwicklung von<br />

innovativen Technologien oder<br />

Dienstleistungen in den Markt<br />

vordringen.<br />

Kontaktdaten s.o. und Seite 18-19<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

13


AD. Hanus / TU Chemnitz<br />

Ein Geist<br />

geht um<br />

in<br />

Chemnitz<br />

Wie die Technische Universität<br />

Unternehmensgründungen fördert<br />

Comcrypto macht’s sicher<br />

Die 2016 gegründete comcrypto GmbH bietet innovative Sicherheitslösungen<br />

<strong>für</strong> die digitale Kommunikation an. Im Fokus stehen<br />

ein erhöhtes Sicherheitsniveau im Vergleich zu bisherigen Technologien<br />

und eine nahtlose Integration der Lösungen in bestehende<br />

IT-Infrastrukturen beim Kunden, um eine erleichterte Anwendbarkeit<br />

zu generieren. Hierbei profitiert comcrypto von seiner Erfahrung<br />

aus der vollständig inhouse entwickelten und hochgradig<br />

flexiblen kryptografischen Technologie. Alle Gründer sind Alumni<br />

der TU Chemnitz – und nutzten die Beratung durch SAXEED sowie<br />

erste Räumlichkeiten in der Uni ebenso wie die vorübergehende Finanzierung<br />

mittels EXIST-Gründerstipendium. Das junge Unternehmen<br />

wächst – im Sommer <strong>2018</strong> zählte es 14 Mitarbeiter.<br />

Der Schritt aus der Universität heraus direkt in die Unternehmensgründung<br />

– an der TU Chemnitz mit ihren etwa<br />

11.000 Studierenden wird er immer wieder gegangen.<br />

Schließlich sorgt hier das südwestsächsische Gründernetzwerk<br />

SAXEED seit über 15 Jahren <strong>für</strong> entsprechende<br />

Sensibilisierung von Studierenden und wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern – und anschließend <strong>für</strong> die Weiterbildung<br />

mit speziell auf potenzielle Gründer ausgerichteten Vorlesungen,<br />

Seminaren und Workshops (siehe nebenstehende<br />

Seite). Entsprechend gut kennen sich die Teambetreuer<br />

auch aus mit Fragen der Finanzierung von Unternehmensgründungen:<br />

So werden beispielsweise Bundesförderungen<br />

via EXIST-Gründerstipendien und EXIST-Forschungstranfers<br />

regelmäßig nach Chemnitz geholt.<br />

Zusätzlich unterstützt die Stiftungsprofessur der Sparkasse<br />

Chemnitz Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge<br />

Lehre und Forschung rund um das Thema Existenzgründung<br />

an der TU Chemnitz – und sorgt auch in der <strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

ganz viel Gründergeist.<br />

Jüngstes „Baby” der TU Chemnitz im Bereich der Gründungsförderung<br />

ist das <strong>2018</strong> entstandene TUClab:<br />

Hightech-Gründungen erhalten Beratung, Betreuung, Arbeitsräume<br />

im „Start up“-Gründerzentrum – und vor allem<br />

Beteiligungskapital in bis zu sechsstelliger Höhe. Zwei bis<br />

drei Teams werden jährlich gefördert, die sich über einen<br />

Wettbewerb qualifizieren.<br />

AComcrypto<br />

AJ. Weber/TCC<br />

LiGenium macht’s leicht<br />

Auch die LiGenium GmbH entstammt der TU Chemnitz: Das aktuell<br />

vierköpfige Team entwickelt und fertigt Maschinenelemente und<br />

komplette Förderanlagen in Holzbauweise. Schließlich ist Holz nicht<br />

nur ein nachhaltiger, weil nachwachsender Rohstoff; er ist auch ein<br />

besonders resistenter und hoch belastbarer Werkstoff, dazu leicht<br />

und Lärm reduzierend – wenn man ihn denn richtig einsetzt. LiGenium<br />

tut dies mit ausreichend Konstruktionsexpertise und einem<br />

CNC-Bearbeitungszentrum. Überall, wo es Fördertechnik gibt, will<br />

LiGenium künftig wirken – zunächst vor allem in der Automobilbranche.<br />

Nicht nur SAXEED glaubt an die Technologie, auch das<br />

Bundeswirtschaftsministerium, das das <strong>2018</strong> gegründete Unternehmen<br />

mit Geld aus dem EXIST-Forschungstransferprogramm<br />

unterstützt.<br />

14<br />

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Partner im Gründerberaternetz Chemnitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

ASAXEED<br />

Gründernetzwerk<br />

SAXEED<br />

-<br />

Gründergeist entfachen, die<br />

Gründungskultur in den beteiligten<br />

Hochschulen verankern,<br />

Selbstständigkeit als Alternative<br />

zur abhängigen Beschäftigung<br />

aufzeigen und auf dem<br />

Weg in die berufliche Selbstständigkeit<br />

unterstützen –<br />

SAXEED ist die zentrale Anlaufstelle<br />

<strong>für</strong> alle gründungsinteressierten<br />

Hochschulangehörigen<br />

in Chemnitz, Freiberg,<br />

Mittweida und Zwickau. Das<br />

Gründernetzwerk wird finanziert<br />

durch den Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF), den Freistaat<br />

Sachsen und die vier beteiligten<br />

Hochschulen – die Angebote<br />

stehen daher kostenfrei<br />

zur Verfügung.<br />

Seit 2006 ist das Gründernetzwerk<br />

in seiner heutigen<br />

Form an den vier Hochschulstandorten<br />

in Südwestsachsen<br />

vertreten. Gründungsinteressierte<br />

profitieren von der Erfahrung<br />

aus mehr als 1.100<br />

betreuten Projekten, aus denen<br />

bereits über 300 Unternehmen<br />

entstanden sind. Betreute Ausgründungen<br />

kommen unter anderem<br />

aus den Bereichen Automobilbau/autonomes<br />

Fahren,<br />

Leichtbau, Medien und Ressourceneffizienz.<br />

Zu den erfolgreichen<br />

Ausgründungen zählen<br />

bspw. BASELABS (S.7), NAVEN-<br />

TIK (S.10), Intenta (S.21),<br />

comcrypto (S.14), EDC-Electronic<br />

Design Chemnitz (S.21),<br />

Saralon (S.7) und Focus Green<br />

Engineering (S.26).<br />

WIR BIETEN<br />

GRÜNDUNGS-<br />

INTERESSIERTEN<br />

individuelle Unterstützung<br />

durch<br />

erfahrene Gründerbetreuer<br />

Workshops und Vorlesungen<br />

zu gründungsrelevanten Themen<br />

wie bspw. Kapitalakquise,<br />

Social Media, Rechnungswesen<br />

oder Steuerrecht sowie Workshops<br />

zum Ausbau der<br />

Soft Skills<br />

Susanne Schübel<br />

Projektgeschäftsführerin SAXEED<br />

0371 / 531 37689<br />

Exkursionen zu Start-ups und<br />

Acceleratoren mit Erfahrungsberichten<br />

erfolgreicher<br />

Gründungsprojekte<br />

SAXEED-Ideenwettbewerb<br />

„Schicke Ideen“ zur Evaluierung<br />

der eigenen Idee<br />

www.schicke-ideen.de<br />

Informations- und Netzwerkveranstaltungen<br />

mit der<br />

Möglichkeit, sich mit anderen<br />

Gründungsinteressierten auszutauschen<br />

und Kontakte zu potenziellen<br />

Unterstützern zu<br />

knüpfen<br />

Hackathons und Innovation<br />

Camps zur Generierung und<br />

Weiterentwicklung neuer Ideen<br />

Konzipieren und Bauen erster<br />

Prototypen mittels innovativer<br />

Produktionsmethoden wie<br />

3D-Druck, Laser- und Wasserstrahlschneiden<br />

in der SAXEED-<br />

Ideenwerkstatt – auch in<br />

Verbindung mit Workshops zu<br />

3D-Modellierung und 3D-Druck<br />

susanne.schuebel@saxeed.net<br />

Freiberg Innovation Incubator<br />

inklusive Coaching und Mentoring<br />

<strong>für</strong> Projekte, die kurz vor<br />

der Gründung stehen<br />

WIR UNTERSTÜTZEN<br />

Studierende, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter, Professoren<br />

und Alumni der vier südwestsächsischen<br />

Hochschulen sowie<br />

Mitarbeiter der südwestsächsischen<br />

Forschungseinrichtungen<br />

sowohl Gründungsinteressierte,<br />

die sich freiberuflich<br />

und nebenberuflich<br />

selbstständig machen wollen,<br />

als auch wissens- und technologieorientierte<br />

Ausgründungen<br />

mit besonders innovativem<br />

Charakter<br />

Ideengeber –<br />

von der ersten Idee bis zum<br />

bereits ausgefeilten Konzept<br />

Kontaktdaten s.o. und Seite 18-19<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

15


Präzision<br />

<strong>für</strong>s<br />

Telefon<br />

DIE SCIA SYSTEMS<br />

GMBH SORGT MIT<br />

PLASMA- UND<br />

IONENSTRAHLANLAGEN<br />

FÜR BESTEN EMPFANG<br />

A fotostudiowest.de/scia Systems<br />

Es gibt heute in unseren Breiten<br />

kaum noch einen Menschen,<br />

der ohne Telefon aus<br />

dem Haus geht. Handys und<br />

insbesondere Smartphones haben<br />

unser aller Leben geändert:<br />

Sie machen uns beinahe überall<br />

erreichbar. Möglich machen<br />

das die Empfangseinheiten der<br />

Telefone und dabei insbesondere<br />

ihre Hochfrequenzfilter.<br />

An deren Produktion ist<br />

die Chemnitzer scia Systems<br />

GmbH maßgeblich beteiligt:<br />

Das Unternehmen entwickelt<br />

und konstruiert Plasma- und<br />

Ionenstrahlsysteme, mit denen<br />

die Filter nanometergenau<br />

bearbeitet werden können.<br />

Die Anlagensysteme werden<br />

sowohl <strong>für</strong> Massenproduktion<br />

als auch <strong>für</strong> den Einsatz in Forschung<br />

und Entwicklung konfiguriert.<br />

Das Leistungsspektrum<br />

von scia Systems umfasst die<br />

Entwicklung und Konstruktion,<br />

die Fertigung und Technologieentwicklung<br />

bis zum anschließenden<br />

Anlagenservice.<br />

Vor allem Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen aus<br />

den Bereichen Mikroelektronik<br />

und Präzisionsoptikfertigung<br />

gehören zu den Zielgruppen<br />

des Unternehmens. Und das<br />

weltweit: Vom Helmholtz-<br />

Zentrum Berlin über die französische<br />

Sofradir-Gruppe bis zur<br />

amerikanischen Raumfahrtbehörde<br />

NASA reicht der Kundenstamm<br />

der Chemnitzer.<br />

2013 wurde das Unternehmen<br />

in Partnerschaft mit der<br />

VON ARDENNE GmbH gegründet.<br />

An mittlerweile zwei Produktionsstandorten<br />

in Chemnitz,<br />

darunter dem Technologie<br />

Centrum Chemnitz, wurden bei<br />

scia Systems eigens Reinräume<br />

<strong>für</strong> die Produktion eingerichtet<br />

– inzwischen über 1.000<br />

Quadratmeter: „Wir profitierten<br />

von Anfang an von der ausgezeichneten<br />

Infrastruktur des<br />

TCC“, sagt Geschäftsführer Dr. Michael Zeuner: „So konnte scia<br />

Systems gleich nach der Gründung die notwendigen Büroräume<br />

und Fertigungshallen beziehen und mit der Geschäftstätigkeit beginnen.“<br />

In den vergangenen Jahren stiegen Mitarbeiterzahl und<br />

Platzbedarf kontinuierlich: „Seit unserer Gründung haben wir unsere<br />

ursprüngliche Mietfläche mehr als verfünffacht und beschäftigen<br />

heute bereits 130 Mitarbeiter“, so Zeuner.<br />

A scia Systems<br />

16<br />

www.stadt-fuer-macher.de


Gemein<br />

<strong>für</strong><br />

Gründe<br />

raternetz Partner Chemnitz im Gründerberaternetz Chemnitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong> <strong>Macher</strong><br />

Technologie<br />

m Centrum<br />

0371 / 5347-701<br />

nitz Chemnitz GmbH GmbH<br />

ATCC<br />

eine<br />

90 der<br />

unalen<br />

emnitz<br />

renden<br />

eichgeründer<br />

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Portentrum<br />

genen<br />

Annaflexible<br />

kstatt-,<br />

uktion-<br />

„Start<br />

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der<br />

ründern<br />

Umkönnen<br />

en unt<br />

ihre<br />

hkeiten<br />

Chemdabei<br />

Jungen zugleich die Unternehmen Vorteile aller eine Standorte<br />

– genießen. das ist seit Dazu 1990 gehören der<br />

Basis<br />

Anspruch nicht nur der auf kommunalen<br />

die jeweilige<br />

Technologie Entwicklungsphase Centrum angepasste Chemnitz<br />

GmbH: Mietverträge, In der inspirierenden<br />

sondern auch<br />

Umgebung start-up-spezifische voller gleichgesinnter<br />

durch die Unternehmensgründer<br />

Mitarbeiter des TCC,<br />

Beratung<br />

gedeihen Vernetzung Gründungsprojekte<br />

mit erfahrenen<br />

und Mentoren wachsen und Unternehmen<br />

Fachexperten,<br />

zu die erfolgreichen gemeinsame Marktteilnehmern.<br />

Beratungs- Dabei hat und sich Seminarräu-<br />

das Port-<br />

Nutzung von<br />

folio men des sowie Technologie potenzielle Centrum Kunden,<br />

Chemnitz Projektpartner in den oder vergangenen Zulieferer<br />

Jahren in unmittelbarer stetig erweitert: Nachbarschaft.<br />

Mit dem Standort TCC – Annaberger<br />

Straße, WIR BIETEN der flexible<br />

Büroflächen mit Werkstatt-,<br />

Labor-, über Lager- 14.000 und Quadratmeter<br />

Produktionsräumen<br />

Gewerbefläche verknüpft, an drei dem zielgruppenspezifisch<br />

ausgerichteten in unmit-<br />

„Start<br />

up“-Gründerzentrum<br />

telbarer Nähe Standorten des Campus der<br />

TU Chemnitz und dem Gründerzentrum<br />

in der kreativen Umgebung<br />

flexibel des mitwachsende<br />

Brühl können<br />

heute junge Büroflächen Unternehmen und unterschiedlichster<br />

Forschungs- und Bauart Produktionsflächen<br />

mit in allen Räumlichkeiten<br />

erforderlichen<br />

ihre<br />

Startrampe<br />

der Technologie Medienanschlüssen Centrum Chemnitz<br />

GmbH finden – und dabei<br />

zugleich die Vorteile aller Standorte<br />

genießen. Dazu gehören<br />

nicht gemeinsame nur auf Nutzung die jeweilige von<br />

Entwicklungsphase Meeting-Räumen angepasste und<br />

Mietverträge, Hörsälen sondern auch<br />

start-up-spezifische Beratung<br />

durch die Mitarbeiter des TCC,<br />

Vernetzung strategische mit Beratung erfahrenen durch<br />

Mentoren erfahrene und Gründerbetreuer<br />

Fachexperten,<br />

die gemeinsame Nutzung von<br />

Beratungs- und Seminarräumen<br />

sowie ein Netzwerk potenzielle qualitativ Kunden,<br />

Projektpartner hochwertiger oder Mentoren Zulieferer und<br />

in unmittelbarer Fachexperten Nachbarschaft.<br />

bei konkreten<br />

Fragestellungen<br />

WIR BIETEN<br />

Teilnahme an gemeinsamen<br />

über Vermarktungsaktivitäten<br />

14.000 Quadratmeter<br />

Gewerbefläche Messen, PR-Aktivitäten<br />

an drei zielgruppenspezifisch<br />

ausgerichteten<br />

Standorten<br />

regelmäßige Netzwerk-Events<br />

flexibel mitwachsende<br />

Verleihung Büroflächen des „Start-up- und<br />

Forschungs- Pakets <strong>für</strong> und Unternehmensgründer“<br />

mit allen mit Partnern erforderlichen CWE,<br />

Produktionsflächen<br />

Volksbank Medienanschlüssen<br />

Chemnitz und C³<br />

Jens Weber<br />

Geschäftsführer TCC<br />

jens.weber@tcc-chemnitz.de<br />

WIR SUCHEN BETREUUNGS-<br />

UND MIETANFRAGEN VON<br />

gemeinsame Nutzung von<br />

jungen Meeting-Räumen Unternehmen und aus<br />

Industrie Hörsälen und industrienahen<br />

Dienstleistungen<br />

strategische Beratung durch<br />

erfahrene Ausgründungen Gründerbetreuer aus den<br />

Hochschulen der Region<br />

ein Netzwerk qualitativ<br />

hochwertiger technologieorientierten Mentoren und Startups<br />

mit Wachstumspotenzial<br />

bei konkreten<br />

Fachexperten<br />

Fragestellungen<br />

Unternehmen, die einen<br />

Teilnahme Betriebssitz an gemeinsamen<br />

Vermarktungsaktivitäten<br />

Standort Chemnitz<br />

Messen, einrichten PR-Aktivitäten wollen<br />

regelmäßige Netzwerk-Events<br />

Verleihung Kontaktdaten des s.o. und „Start-up- Seite 18-19<br />

Pakets <strong>für</strong> Unternehmensgründer“<br />

mit Partnern CWE,<br />

Volksbank Chemnitz und C³<br />

Jens Weber<br />

Geschäftsführer TCC<br />

0371 / 5347-701<br />

jens.weber@tcc-chemnitz.de<br />

Während der Gründung un<br />

mensaufbaus, aber auch<br />

Unternehmensnachfolge<br />

eine Vielzahl von Herausfo<br />

wältigen und mit bürokrat<br />

kämpfen. Sie erhalten dab<br />

von verschiedensten öffentl<br />

lichen und privaten Org<br />

Einrichtungen. Unterschie<br />

existieren oft isoliert nebe<br />

erheblicher Mehraufwand u<br />

nach den richtigen Partnern<br />

Das will das Gründerbera<br />

verhindern. Es vereint die k<br />

institutionellen Gründerbe<br />

Chemnitz, also:<br />

WIR SUCHEN BETREUUNGS-<br />

UND MIETANFRAGEN VON<br />

• das Gründernetzwerk<br />

sischen Hochschulen<br />

jungen Unternehmen aus<br />

• die Industrie- und<br />

Industrie und industrienahen<br />

Chemnitz<br />

Dienstleistungen<br />

• die Handwerkskamm<br />

• die Chemnitzer Wirts<br />

und Entwicklungs Gm<br />

Ausgründungen aus den<br />

• die Technologie Ce<br />

Hochschulen der Region<br />

GmbH<br />

• die Sparkasse Chemn<br />

• die SC-Kapitalbeteili<br />

technologieorientierten Startups<br />

mit<br />

mbH<br />

Wachstumspotenzial<br />

Seit 2002 stimmen die P<br />

tungsangebot regelmäßig<br />

Unternehmen, die einen<br />

ab, damit potenzielle Gründ<br />

Betriebssitz am<br />

möglich den <strong>für</strong> sie passend<br />

Standort Chemnitz<br />

ner finden.<br />

einrichten wollen<br />

Daneben gestaltet das Gr<br />

gemeinsame Veranstaltung<br />

terstützt mit vielfältigen reg<br />

regionalen Kontakten.<br />

Kontaktdaten s.o. und Seite 18-19<br />

Mehr Informationen unter:<br />

WWW.GRUENDERBERA<br />

CHEMNITZ.DE<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

17


WO IST WAS?<br />

Schloßteich<br />

Leipziger Straße - B 95<br />

Limbacher Straße<br />

N<br />

C<br />

Weststraße<br />

Theaterstraße<br />

Zwickauer Straße - B 173<br />

Where<br />

do I<br />

have<br />

to go?<br />

EINE STADT IST MEHR ALS IHRE<br />

STRASSEN UND HÄUSER, IHRE<br />

PARKS UND FREIFLÄCHEN, IHRE<br />

AUTOS UND OMNIBUSSE.<br />

EINE STADT IST WACHSTUM UND<br />

SCHRUMPFUNG, LÄRM UND STILLE.<br />

EINE STADT IST LEBEN, BEWEGUNG,<br />

BEGEGNUNG.<br />

Aber ganz ohne Straßen und Häuser geht es dann auch nicht ...<br />

... weswegen auf diesen Seiten alle wichtigen Adressen,<br />

Anlaufpunkte und Orte <strong>für</strong> Gründungsinteressierte, Gründer<br />

und Gründerinnen, junge Unternehmer und Unternehmerinnen<br />

zusammengefasst sind.<br />

Alle in diesem <strong>Magazin</strong> erwähnten Unternehmen und ihre<br />

Internet-Adressen finden Sie auf dem Rücken der rechten<br />

Ausklappseite.<br />

Fotonachweise: A - SAXEED, B - W.Schmidt/IHK, C - HWK, D - A.Voigt/CWE,<br />

E - M.Chlebusch, F & G - Sparkasse Chemnitz, H & I - M.Chlebusch/TCC,<br />

J - V.Tzschucke/TCC, K - Kabinettstückchen, L & M - M.Henkel/Q-Hub, N & O - M.Frost,<br />

P - Fablab, Übersichtskarte - shutterstock.com<br />

Neefestraße - B 173<br />

I


O<br />

ich<br />

J<br />

Dresdner Straße<br />

P<br />

B<br />

HBF<br />

N<br />

D<br />

Straße der Nationen<br />

TU<br />

Fürstenstraße<br />

Theaterstraße<br />

Rathaus<br />

G<br />

F<br />

Bahnhofstraße<br />

K<br />

Augustusburger Straße<br />

Bernsdorfer Straße<br />

L M<br />

Annaberger Straße - B 95<br />

A<br />

Zschopauer Straße - B 174<br />

Reichenhainer Straße<br />

E<br />

H<br />

TU<br />

FABLAB CHEMNITZ<br />

Die offene Mitmachwerkstatt mit<br />

3D-Drucker, Fräse und mehr<br />

P<br />

HOLZKOMBINAT<br />

Die Projektwerkstatt in Sachen Holz mit<br />

Maschinen und Rat <strong>für</strong> Selbermacher<br />

O<br />

PHILIPPSTRASSE 13<br />

09130 CHEMNITZ<br />

WWW.FABLABCHEMNITZ.DE<br />

ZÖLLNERSTRASSE 18<br />

09111 CHEMNITZ<br />

WWW.HOLZKOMBINAT.COM


Bis in<br />

die Puppen<br />

AS. Gleisberg<br />

Gründerstandorte in Chemnitz machen<br />

zu jeder Tageszeit eine gute Figur<br />

Als Gründer oder frischgebackene Unternehmerin arbeitet man ja<br />

gern auch mal etwas länger: Projekte müssen fertiggestellt, die<br />

Buchhaltung gemacht oder die Zukunft des Unternehmens geplant<br />

werden. Gut also, wenn Büro oder Unternehmenssitz auch nachts<br />

etwas hermachen. Chemnitz bietet eine Reihe von beeindruckenden<br />

Standorten <strong>für</strong> junge Unternehmen: Und egal ob revitalisierter<br />

Traditionsstandort oder futuristischer Neubau – die können sich<br />

auch zu später Stunde noch sehen lassen …<br />

AS.Tietze / schönherr.fabrik<br />

SCHÖNHERR<br />

FABRIK<br />

Seit mehr als 200 Jahren wird in<br />

der schönherr.fabrik sächsische<br />

Wirtschaftsgeschichte mitgeschrieben.<br />

Zunächst Mühle, später Spinnerei,<br />

dann Heimat des Maschinenbaus,<br />

ist der Standort heute<br />

multifunktionales Gewerbegebiet<br />

mit 83.000 qm Fläche und Heimat<br />

<strong>für</strong> 130 Unternehmen aus Industrie,<br />

Kunst und Kultur, Gastronomie und<br />

Handel, Bildungseinrichtungen und<br />

Sport. www.schoenherrfabrik.de<br />

SAXCARE<br />

GMBH<br />

Das Handwerksunternehmen mit<br />

Sitz in der schönherr.fabrik ist ein<br />

echtes Wachstumsprojekt. Hochwertig,<br />

individuell und maßgefertigt<br />

– das sind die Kennzeichen der<br />

Reha- und Orthopädietechnik, die<br />

das Unternehmen seinen Kunden<br />

und Partnern anbietet. 2010 wurde<br />

das Unternehmen im Rahmen einer<br />

Nachfolgeregelung an die heutigen<br />

Geschäftsführer übergeben – und<br />

wächst seitdem kontinuierlich.<br />

WIRKBAU<br />

Früher baute man Fabriken mitten<br />

in die <strong>Stadt</strong> – so wie den Wirkbau:<br />

Nah am Zentrum bieten neun<br />

teilweise miteinander verbundene<br />

Gebäude aus dem 19. und<br />

20. Jahrhundert fast 43.000 qm<br />

Nutzfläche, genutzt von aktuell<br />

50 Unternehmen. Einst gehörte<br />

der Wirkbau zur Maschinenfabrik<br />

Schubert & Salzer. Heute schlägt<br />

der berühmte Uhrenturm auch<br />

vielen Gründern die Stunde.<br />

www.wirkbau.de<br />

STAFFBASE<br />

GMBH<br />

2014 gegründet, heute 90, in<br />

zwei Jahren 200 Mitarbeiter – mit<br />

diesen Leitzahlen arbeitet Staffbase<br />

und suchte sich deshalb <strong>2018</strong><br />

eine größere Wirkungsstätte im<br />

Wirkbau. Staffbase unterstützt<br />

Unternehmen bei der mobilen<br />

Mitarbeiterkommunikation und ist<br />

der führende Anbieter von Mitarbeiter-Apps.<br />

Das Unternehmen<br />

schafft damit mehr Verständnis <strong>für</strong><br />

das große Ganze sowie Eigeninitiative<br />

und Effizienz im Arbeitsalltag.<br />

Individuell angepasste Apps bringen<br />

Unternehmensnachrichten,<br />

Mitarbeiterverzeichnis, Zeiterfassung,<br />

Chat, Umfragen, Kalender,<br />

Speisepläne und vieles mehr aufs<br />

Handy.<br />

20<br />

www.stadt-fuer-macher.de


<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

A pixelweg<br />

A Intenta<br />

SMART SYSTEMS<br />

CAMPUS<br />

Aus der Uni übers Gründerzentrum hin zum eigenen<br />

Gewerbestandort – und sich dabei nur ein paar hundert<br />

Meter weit bewegen: Das geht am Chemnitzer Technologie-Campus.<br />

Der wurde speziell <strong>für</strong> High-Tech-Unternehmen<br />

eingerichtet, besticht durch seine Nähe zur TU Chemnitz und<br />

zwei Fraunhofer-Instituten und bietet noch Platz <strong>für</strong> weitere<br />

Neuansiedlungen. www.cwe-chemnitz.de<br />

EDC ELECTRONIC DESIGN<br />

CHEMNITZ GMBH<br />

Getreu dem Unternehmensslogan „Smart Company – Special<br />

Solutions“ entwickelt und fertigt EDC kunden- und anwendungsspezifische<br />

diskrete und integrierte elektronische<br />

Lösungen und Schaltkreise. Dazu zählen individuelle<br />

Chiplösungen (ASICs), elektronische Gesamtsysteme mit der<br />

entsprechenden Steuerungs-, Sensor- und Auswerteelektronik<br />

und bereits erprobte Standardschaltkreise. 2008 aus<br />

der TU Chemnitz heraus gegründet, zählt EDC heute knapp<br />

50 Mitarbeiter – und hat seit 2013 einen eigenen Unternehmenssitz<br />

am Smart Systems Campus.<br />

ZWICKAUER STRASSE<br />

Die Zwickauer Straße ist ein traditioneller Standort <strong>für</strong> die<br />

Chemnitzer Industrie – hier gab es einst Strumpf- oder<br />

Unterwäscheproduktion, Gießereien oder Werkzeugmaschinen-Fabriken.<br />

Viele der prachtvollen Fabrikbauten sind<br />

inzwischen revitalisiert – und bieten zum Beispiel jungen<br />

Unternehmen aus der IT-Branche eine Heimat.<br />

www.cwe-chemnitz.de<br />

INTENTA GMBH<br />

So erwarb die 2011 gegründete Intenta GmbH das Areal<br />

der ehemaligen Werkzeugmaschinenfabrik Union <strong>für</strong> den<br />

Bau eines eigenen Firmensitzes. Dort entwickeln die 170<br />

Intenta-Mitarbeiter Software <strong>für</strong> Fahrassistenzsysteme und<br />

Navigationskomponenten <strong>für</strong> namhafte Automobilhersteller<br />

und integrieren diese in den Serienprozess bis zum<br />

„start of production“ sowie hochkomplexe Softwarelösungen<br />

<strong>für</strong> individuelle Kundenanforderungen. Darüber hinaus<br />

entwickelt und vermarktet Intenta intelligente Sensoren,<br />

die auf Basis der kamerabasierten Szenenanalyse die Umgebung<br />

dreidimensional erfassen und automatisch Personen<br />

sowie Objekte erkennen.<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

21


A shutterstock.com<br />

Drei aus 101001010<br />

Mit Textilindustrie und Maschinenbau, mit Fahrzeugen und Konsumgütern wurde Chemnitz einst groß. Die Branchen sind <strong>für</strong> die <strong>Stadt</strong><br />

auch heute noch relevant – hinzu kommen aber auch immer mehr IT-Dienstleister. Über 3.800 Software- und Hardwarespezialisten<br />

sind in rund 330 (oder digital: 101001010) IT-Unternehmen in Chemnitz und der Region beschäftigt.<br />

Original oder Fälschung?<br />

Ob Mode, Medizin oder Dokumente – fast<br />

alles wird heute kopiert und gefälscht. Will<br />

man als Kunde sicher sein, ein Original zu<br />

erhalten, braucht es eindeutige Merkmale.<br />

Und am besten solche, die nicht gefälscht<br />

werden können.<br />

Solche besonderen Merkmale will authentic.network<br />

bereitstellen – mit speziellen,<br />

nicht kopierbaren Krypto-Prints, die<br />

jedem einzelnen Produkt im regulären<br />

Druckprozess mitgegeben werden. Jeder<br />

Print wird bei authentic.network frisch generiert,<br />

dann in eine Blockchain geschrieben<br />

– und damit dezentral und fälschungssicher<br />

abgelegt. Die Authentifizierung auf<br />

Kundenseite erfolgt via Scan auf dem Mobiltelefon:<br />

Schon nach wenigen Sekunden<br />

kann man sich sicher sein, dass man ein<br />

originales Produkt in den Händen hält.<br />

IT-Landschaftsgärtner<br />

Mit der Digitalisierung Schritt zu halten,<br />

ist selbst <strong>für</strong> größere Unternehmen kein<br />

Kinderspiel. Die pentacor GmbH setzt seit<br />

März 2015 genau dort an: Sie entwirft und<br />

entwickelt passgenaue IT-Produkte <strong>für</strong> Unternehmen,<br />

damit sie die Daten aus ihren<br />

Kernprozessen wirksam nutzen können.<br />

Vor allem die Schnittstellen zu den existenten<br />

Daten – sogenannte APIs – stellt pentacor<br />

bereit, hilft aber auch beim Umbau<br />

bereits vorhandener IT-Systeme, die einer<br />

wachsenden Anzahl Nutzer standhalten<br />

müssen. Zu den Kunden gehören Daimler<br />

und Allianz, doch auch regionale Unternehmen<br />

gehören zur Zielgruppe der maßgeschneiderten<br />

Digitalisierung. Das Team<br />

besteht aus enthusiastischen IT-Experten,<br />

welche alle die Begeisterung <strong>für</strong> innovative<br />

Technologien und spannende Themen<br />

teilen. Eigenverantwortliches Handeln, ein<br />

hoher Qualitätsanspruch und ein lockeres,<br />

offenes Miteinander werden bei pentacor<br />

großgeschrieben.<br />

Mobil in die Zukunft<br />

Die FDTech GmbH, gegründet 2017,<br />

kümmert sich um Vernetzung: Für die Erweiterung<br />

aktueller und die Gestaltung<br />

zukünftiger Mobilität liefert das Unternehmen<br />

Bausteine in Form von Sensoren, der<br />

Verarbeitung der Daten mittels intelligenter<br />

Algorithmen sowie der Ausführung von<br />

Mobilitätsfunktionen. In Zusammenarbeit<br />

mit Automobilherstellern, Zulieferern und<br />

den Betreibern von Verkehrsinfrastruktur<br />

entstehen so neue überregionale Mobilitätsketten<br />

und die Verkehrssicherheit<br />

wird erhöht – zum Beispiel durch automatisiertes<br />

Fahren und Fahrerassistenzsysteme.<br />

Mit einer Gründungsfinanzierung der<br />

Sparkasse Chemnitz und der SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />

mbH gestartet,<br />

stieg im Sommer <strong>2018</strong> der Volkswagen-Konzern<br />

mit einer Minderheitsbeteiligung ins<br />

Unternehmen ein.<br />

22<br />

www.stadt-fuer-macher.de


Partner im Gründerberaternetz Chemnitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

A CWE<br />

Sören Uhle<br />

Geschäftsführer<br />

0371 / 3660-200<br />

Chemnitzer<br />

Wirtschaftsförderungsund<br />

Entwicklungs GmbH<br />

info@cwe-chemnitz.de<br />

Ob Existenzgründung, Unternehmensansiedlung<br />

oder<br />

-expansion, Gewerbeflächenvermittlung,<br />

Kongress, Netzwerk<br />

oder <strong>Stadt</strong>führung –<br />

die Chemnitzer Wirtschaftsförderungs-<br />

und Entwicklungs<br />

GmbH (CWE) ist der starke<br />

Unterstützer vor Ort. Zur Unterstützung<br />

und Förderung von<br />

Investitionen, Unternehmensansiedlungen<br />

und Standorterweiterungen<br />

stellt die CWE im<br />

Auftrag der <strong>Stadt</strong> Chemnitz das<br />

Flächenmanagement <strong>für</strong> kommunale<br />

Industrie- und Gewerbegebiete<br />

zur Verfügung – hier<br />

gibt es alle Informationen und<br />

Angebote aus einer Hand, auch<br />

bei der Suche nach Büro- und<br />

Geschäftsräumen im gesamten<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

Darüber hinaus unterstützt<br />

die CWE in allen Fragen der Beschaffung<br />

von Finanz- und Fördermitteln,<br />

hilft mit „Chemnitz<br />

zieht an!“ bei der Suche nach<br />

Fachkräften und vernetzt die<br />

Marketingaktivitäten der <strong>Stadt</strong>,<br />

der Immobilieneigentümer,<br />

Händler und Gastronomen der<br />

Chemnitzer Innenstadt. Gemeinsam<br />

mit der <strong>Stadt</strong> Chemnitz<br />

und dem Branchenverband<br />

Kreatives Chemnitz e.V. hat<br />

die CWE zudem das Förderprogramm<br />

„KRACH – Kreativraum<br />

Chemnitz“ entwickelt, das<br />

Gründungsprojekten der Kulturund<br />

Kreativwirtschaft geeignete<br />

Räumlichkeiten, ein Startbudget<br />

und Beratungsangebote bereitstellt<br />

– getreu dem Motto:<br />

„CWE ermöglicht”.<br />

WIR ERMÖGLICHEN<br />

Gewerbeflächenmanagement<br />

<strong>für</strong> das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

unbürokratische Unterstützung<br />

bei Ansiedlungsentscheidungen<br />

und ihrer<br />

Umsetzung<br />

Fachkräfteportal<br />

„Chemnitz zieht an!“<br />

Finanzierungs- und Fördermittelberatung<br />

bei Ansiedlungsund<br />

Erweiterungsprojekten<br />

Marketingnetzwerk<br />

„Chemnitz-City“ <strong>für</strong> die<br />

Chemnitzer Innenstadt<br />

Förderprogramm „KRACH<br />

– Kreativraum Chemnitz“<br />

gemeinsam mit <strong>Stadt</strong> Chemnitz<br />

und Kreatives Chemnitz e.V.<br />

„Start-up-Paket <strong>für</strong><br />

Unternehmensgründer“<br />

gemeinsam mit TCC, Volksbank<br />

Chemnitz und C³- Chemnitzer<br />

Veranstaltungszentren GmbH<br />

Unterstützung bei Kongressen,<br />

Veranstaltungen etc. mit<br />

touristischen<br />

Begleitprogrammen<br />

WIR UNTERSTÜTZEN<br />

die Chemnitzer Wirtschaft und<br />

alle, die künftig dazu gehören<br />

wollen<br />

kleine und mittelständische<br />

Unternehmen bei ihren wachstumsorientieren<br />

Aktivitäten<br />

Gründer der Kultur- und<br />

Kreativbranche mit „KRACH“<br />

Interessengruppen und<br />

Verbände bei ihren<br />

Vernetzungsaktivitäten<br />

Unternehmen, Institutionen<br />

und Verbände bei<br />

Veranstaltungen und Kongress<br />

Kontaktdaten s.o. und Seite 18-19<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

23


Lokale Wettbewerbe<br />

Es gibt Gründer in spe, die brüten jahrelang allein <strong>für</strong> sich an einer<br />

Idee, recherchieren, entwickeln und arbeiten, arbeiten, arbeiten –<br />

und kommen nicht recht voran. Und dann gibt es die, die sich früh<br />

einem Publikum stellen: die arbeiten, arbeiten und arbeiten. Und<br />

dazu reden sie mit jedem über ihre Idee, erproben Verkaufsargumente,<br />

suchen ihre Zielgruppe – und schärfen so die eigenen<br />

Businesspläne. Lokale Wettbewerbe bieten eine gute Gelegenheit,<br />

den Wert der eigenen Idee auszutesten. Selbst wer nicht gewinnt,<br />

bekommt eines garantiert: fundiertes Feedback.<br />

... bringen erstes<br />

Feedback <strong>für</strong><br />

Geschäftsideen<br />

Schicke Ideen!<br />

Start up-Paket<br />

TUClab<br />

KRACH –<br />

Kreativraum<br />

Chemnitz<br />

Schicke Ideen! ist der Wettbewerb<br />

des Gründernetzwerks SAXEED <strong>für</strong><br />

Geschäftsideen in einer ganz frühen<br />

Phase: Studierende, Mitarbeiter<br />

und Absolventen der<br />

südwestsächsischen Hochschulen<br />

treten in zwei Kategorien mit ihren<br />

Ideen gegeneinander an. Die<br />

besten schaffen es in einen Pitch<br />

vor Live-Jury und Publikum und holen<br />

sich die Preisgelder.<br />

Das „Start up“- Paket <strong>für</strong> Unternehmensgründer<br />

will Chemnitzer<br />

Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer bei den ersten<br />

Schritten in der Selbstständigkeit<br />

unterstützen. Gefördert werden<br />

insbesondere junge Technologieunternehmen<br />

mit großem<br />

Wachstumspotenzial.<br />

Das TUClab der TU Chemnitz<br />

bietet Beratung durch ein Mentoren-Netzwerk,<br />

einen ersten Firmensitz<br />

und eine nennenswerte Finanzierung<br />

<strong>für</strong> Gründungsprojekte<br />

in den Kompetenzfeldern der TU:<br />

Ressourceneffiziente Produktion<br />

und Leichtbau, Intelligente Materialien<br />

und Systeme sowie Mensch<br />

und Technik. Einer ersten Bewerbung<br />

folgt ein Pitch vor einer Jury.<br />

KRACH, das Förderprogramm von<br />

<strong>Stadt</strong> und Wirtschaftsförderung<br />

Chemnitz, sucht die besten Konzepte<br />

aus der Kultur- und Kreativbranche<br />

– und das europaweit. Die<br />

werden von einer internationalen<br />

Jury ausgewählt und zum Kennenlernwochenende<br />

in die <strong>Stadt</strong><br />

eingeladen. Mitmachen kann, wer<br />

das urbane Leben in Chemnitz mitgestalten<br />

will.<br />

Wer?<br />

Studierende und Mitarbeiter<br />

der südwestsächsischen Hochschulen<br />

Technologie-Start-ups mit Ansiedlungsplänen<br />

in Chemnitz<br />

Gründerteams ein halbes<br />

Jahr vor bis ein Jahr nach der<br />

Unternehmensgründung<br />

Gründerteams und Einzelunternehmer<br />

aus ganz Europa<br />

Was?<br />

Geschäftsideen aus<br />

allen Branchen<br />

Geschäftskonzepte mit<br />

Wachstumspotenzial<br />

Innovative Geschäftskonzepte in<br />

den Kompetenzfeldern der TU<br />

Geschäftskonzepte in der Kultur-<br />

und Kreativbranche<br />

Wie viel?<br />

Drei- bis vierstellige Preisgelder<br />

<strong>für</strong> die jeweils drei<br />

besten Ideen von Studierenden<br />

und von Wissenschaftlern,<br />

Sonderpreise<br />

2.000 Euro von der Volksbank<br />

Chemnitz, bis zu sechs Monate<br />

Kaltmietbefreiung im TCC,<br />

Dienstleistungspaket der C³ im<br />

Umfang bis zu 1.500 Euro<br />

Sechsstellige Gründungsfinanzierung<br />

(nach Bedarf), Arbeitsräume<br />

im “Start up”-Gründerzentrum,<br />

Mentoringnetzwerk<br />

<strong>für</strong> zwei bis drei Teams<br />

Start-Budget von 2.500 Euro,<br />

drei Jahre Mietfreiheit in einer<br />

Gewerbefläche und Beratung<br />

von Kreatives Chemnitz e.V.<br />

und Kreatives Sachsen e.V<br />

Mehr? Wann? Jury?<br />

Über 30 Juroren aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Existenzgründungsförderung<br />

Jährlich, Start im Herbst, Finale<br />

im Januar<br />

www.schicke-ideen.de<br />

Vertreter von CWE, TCC, Volksbank<br />

Chemnitz und C³ - Chemnitzer<br />

Veranstaltungszentren<br />

Kontinuierliche Bewerbungsphase,<br />

ein- bis zweimal jährlich<br />

www.tcc-chemnitz.de<br />

Jury aus Experten der TU Chemnitz<br />

und der regionalen Wirtschaft<br />

sowie des Geldgebers SAB<br />

Jährlich<br />

www.tu-chemnitz.de/<br />

transfer/tuclab<br />

Eine europäische Jury aus<br />

Experten der Kultur- und<br />

Kreativbranche<br />

Jährlich, Start im Winter, Preisverleihung<br />

im Frühjahr<br />

www.krach-chemnitz.eu<br />

www.stadt-fuer-macher.de<br />

24


<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

Vernetzung ist alles ...<br />

ASAXEED<br />

Preisverleihungen sind eine gute Gelegenheit, mit<br />

gleichgesinnten Gründern, potenziellen Partnern,<br />

beratenden Köpfen oder geldgebenden Händen in Kontakt<br />

zu kommen. Doch auch darüber hinaus hält Chemnitz jede<br />

Menge Gelegenheiten bereit, sich zu vernetzen.<br />

AM.Frost/CWE<br />

ASAXEED<br />

AM.Henkel/Q-HUB<br />

SAXEED Infoabende<br />

Regelmäßig lädt SAXEED<br />

Gründer und Gründungsinteressierte<br />

ein und informiert in<br />

kurzweiligen Vorträgen über<br />

verschiedenste Bereiche. Von<br />

„Cyberrisiken <strong>für</strong> Start-ups“<br />

über die „Gesundheitsvorsorge“<br />

bis zu den „EXIST-Förderprogrammen“<br />

des Bundes<br />

sind die Themen breit gefächert.<br />

Business und Bier<br />

„Business und Bier“ ist die<br />

Vernetzungs-Reihe im Coworking<br />

Space „Zammwerk“ –<br />

monatlich gibt es hier Input<br />

von Chemnitzer Gründern und<br />

das eine oder andere Kaltgetränk.<br />

Forschung nutzbar machen<br />

Die jährliche SAXEED-Veranstaltung<br />

informiert über Finanzierungs-<br />

und Fördermöglichkeiten<br />

im Gründungskontext.<br />

Im Anschluss findet traditionell<br />

das sommerliche Networking<br />

statt, zu dem die Gründercommunity<br />

und alle SAXEED-Netzwerkpartner<br />

eingeladen sind.<br />

Start-up trifft …<br />

…heißt es regelmäßig im<br />

Q-Hub Chemnitz. Begegnen<br />

kann man hier unter anderem<br />

Business-Angels und anderen<br />

Finanzierungspartnern, Marketingexperten<br />

oder Unternehmern<br />

aus der regionalen<br />

und überregionalen Wirtschaft.<br />

Gründerwoche<br />

Deutschland<br />

Immer im November beteiligt<br />

sich das Chemnitzer<br />

Gründerberaternetz an der<br />

bundesweiten Gründerwoche<br />

Deutschland – mit Spaziergängen<br />

zu Start-ups, Beratungsangeboten<br />

oder Informationsveranstaltungen.<br />

Unikate<br />

Jährlich zeigen frischgebackene<br />

Handwerks-Meister ihre<br />

Schaustücke in einer Ausstellung<br />

im Wasserschloss Klaffenbach<br />

– präsentiert von der<br />

Handwerkskammer Chemnitz.<br />

futureSAX<br />

Mindestens einmal im Jahr<br />

gastiert die Innovationsplattform<br />

des Freistaates Sachsen<br />

zu einem Event oder Seminar<br />

in Chemnitz.<br />

Maker Faire Sachsen<br />

Das Festival <strong>für</strong> Inspiration,<br />

Kreativität und Innovation<br />

vereint Ideen von Bastlern,<br />

Tüftlern – kurz: Makern – und<br />

KMU aus der Region. Anfassen<br />

und Ausprobieren sind ausdrücklich<br />

erlaubt. Jährlich in<br />

der <strong>Stadt</strong>halle Chemnitz.<br />

Lebenswerk trifft Meisterwerk<br />

Am längsten Tag des Jahres,<br />

dem 21. Juni, geht es beim<br />

„Nachfolgetag“ der IHK Chemnitz<br />

um Fragen des Generationswechsels<br />

in Unternehmen<br />

– und das in der Umgebung<br />

von Meisterwerken in den<br />

Kunstsammlungen Chemnitz.<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

25


Die richtige Richtung finden<br />

Was können wir, wo ist der Markt, wo ist der Wettbewerb? Diese Fragen müssen sich Gründer beantworten, am besten immer wieder<br />

neu. Zwei Beispiele zeigen, dass der Weg dabei nicht immer geradlinig verlaufen muss – und dass es oft genug Marktlücken gibt, die man<br />

vorher nicht auf dem Schirm hatte<br />

A M.Chlebusch<br />

26<br />

A L.Meinel/3dvisionlabs<br />

3dvisionlabs hat eine 180°- 3D-Kamera entwickelt.<br />

Focus Green Engineering konstruiert<br />

Sondermaschinen<br />

3DVISIONLABS: DER „GOLDSTANDARD“ FÜR 3D-KAMERAS<br />

Wie es sich bei der Neugründung eines Unternehmens gehört,<br />

steht am Anfang der Geschichte der 3dvisionlabs GmbH ein Mangel,<br />

der als Marktlücke verstanden wurde: Um älteren Menschen<br />

so lang wie möglich das Wohnen im eigenen Zuhause zu ermöglichen,<br />

werden immer häufiger nicht nur bauliche Veränderungen<br />

umgesetzt, sondern auch technische Systeme eingesetzt, die ungewöhnliche<br />

Ereignisse in der Wohnung festhalten und an mögliche<br />

Helfer weitergeben. Ambient Assisted Living – assistiertes<br />

Wohnen – nennt sich dieser Trend. In einem Forschungsprojekt<br />

erkannten Wissenschaftler der Chemnitzer Professur Digital- und<br />

Schaltungstechnik, dass es hier an technischem Equipment fehlt:<br />

„Es ist unpraktisch, pro Zimmer mehrere Kameras zu installieren.<br />

Also haben wir nach der Kamera gesucht, die einen Raum allein abdecken<br />

kann“, erläutert Dr. Michel Findeisen, einer der damaligen<br />

Forscher und heutigen Gründer von 3dvisionlabs. Weil die nicht zu<br />

finden war, entwickelten die Wissenschaftler einfach selbst eine<br />

neuartige Technologie zur Überwachung sehr großer Messbereiche.<br />

Der besonders ausgefeilte optische 3D-Sensor kann sowohl<br />

Bild- als auch Tiefendaten aufnehmen und verarbeiten – und hat<br />

dabei größere Räume im Blick als herkömmliche Sensoren. „Wir<br />

setzen neue Maßstäbe <strong>für</strong> 3D-Kameras – mit einem Sichtfeld von<br />

180°“, sagt Geschäftsführer Lars Meinel. HemiStereo® wurde die<br />

neuartige intelligente 3D-Kameratechnologie getauft. Nicht nur<br />

beim assistierten Wohnen will das 2017 gegründete Unternehmen<br />

HemiStereo® künftig einsetzen – sondern auch im Einzelhandel<br />

und in der Industrie, bei der Roboter-Navigation oder, nicht zu vergessen:<br />

in der Unterhaltungselektronik.<br />

FOCUS GREEN ENGINEERING: KONSTRUKTION AUS EINER HAND<br />

„Ursprünglich wollten wir mit unserer Firma in die Richtung erneuerbare<br />

Energien gehen“, erzählt Stefanie Kretschmar, Geschäftsführerin<br />

der 2012 noch während des Studiums in Zwickau<br />

gegründeten Focus Green Engineering: „Da dieser Markt damals<br />

aber keine guten Voraussetzungen bot, haben wir uns auf die Konstruktion<br />

von Sondermaschinen fokussiert.“ 2015 übersiedelte die<br />

Firma nach Chemnitz, ins Gründerzentrum am Brühl: „In der <strong>Stadt</strong><br />

sitzen 80 Prozent unserer Kunden und die schätzen die größere<br />

Nähe sehr“, so Kretschmar. Mittlerweile arbeiten zehn Mitarbeiter<br />

am Hauptsitz in Chemnitz und in einer Niederlassung in Markkleeberg<br />

an technisch durchdachten und wirtschaftlich optimierten<br />

Konstruktionsleistungen. Das umfasst Betriebsmittel, Vorrichtungen,<br />

Maschinen und Produkte mit Neuheitscharakter. Das Team<br />

von Focus Green Engineering kümmert sich dabei um das gesamte<br />

Projektmanagement rund um die mechanische Maschinenkonstruktion.<br />

Oft geht es mit einer Idee des Kunden los – Focus Green<br />

Engineering hilft bei der Umsetzung. Während die ersten Entwürfe<br />

entwickelt werden, stützen immer auch technische Berechnungen<br />

den Prozess, um so beispielsweise die Anzahl oft kostenintensiver<br />

Prototypen zu minimieren. Am Ende stehen die Fertigungs- und<br />

Montageunterlagen, die dem Kunden dazu dienen, das letztendliche<br />

Produkt zu fertigen. Der Kundenstamm von Focus Green Engineering<br />

ist breit gefächert, mittlerweile sind auch Projekte aus der<br />

Automobilindustrie darunter.<br />

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Partner im Gründerberaternetz Chemnitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Chemnitz<br />

A IHK<br />

Industrie- und<br />

Handelskammer<br />

Chemnitz (IHK)<br />

Maik Kästner<br />

Referent Technologie und Innovation<br />

0371 / 6900 1231<br />

maik.kaestner@chemnitz.ihk.de<br />

Die IHK Chemnitz ist die regionale<br />

Interessenvertretung<br />

der Gewerbetreibenden der<br />

Region Südwestsachsen. Die<br />

Mitarbeiter der IHK sind derzeit<br />

<strong>für</strong> über 70.000 zugehörige<br />

IHK-Unternehmen zuständig<br />

und kümmern sich um alle<br />

unternehmensrelevanten Themengebiete.<br />

In der frühen Phase sind Startups<br />

oftmals noch keine Unternehmen.<br />

Sie sind jedoch in<br />

Vorbereitung, ein Unternehmen<br />

zu gründen, und können<br />

schon da zahlreiche kostenfreie<br />

Angebote in Anspruch<br />

nehmen. Die Dienstleistungen<br />

umfassen u. a. praxisnahe,<br />

individuelle und fachkundige<br />

Beratung.<br />

WIR BIETEN BERATUNG<br />

zu Fragen der Existenzgründung<br />

und -sicherung<br />

sowie zur Unternehmensführung<br />

zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten<br />

zu rechtlichen und steuerlichen<br />

Anliegen<br />

zu betriebswirtschaftlichen<br />

bzw. branchenbezogenen<br />

Problemen<br />

zu Fragen des betrieblichen<br />

Umweltschutzes, zur Abfallwirtschaft<br />

und zum öffentlichen<br />

Auftragswesen<br />

zur Unternehmensnachfolge<br />

zu Vorhaben in Hinblick auf<br />

Innovationen, Patente und<br />

Marken sowie <strong>für</strong> Technologietransfer<br />

und Forschungskooperation<br />

zum Export in ausländische<br />

Märkte und zollrechtliche<br />

Fragestellungen.<br />

Darüber hinaus finden Unternehmen<br />

Geschäftspartner<br />

über die FiS Firmendatenbank<br />

in Sachsen und in Europa über<br />

das Enterprise Europe Network<br />

(EEN). Weiterhin fungiert die<br />

IHK Chemnitz in vielen Förderund<br />

Finanzierungsprogrammen<br />

als fachkundige Stelle und gibt<br />

in diesem Zusammenhang Stellungnahmen<br />

zum Vorhaben ab.<br />

Das umfangreiche und qualifizierte<br />

Leistungsangebot der<br />

IHK Chemnitz kann von allen<br />

zukünftigen und bestehenden<br />

Mitgliedsunternehmen unkompliziert<br />

genutzt werden. Zudem<br />

kann die IHK Chemnitz als<br />

Mitglied des DIHK auf das gesamte<br />

Know-how der Partnerkammern<br />

in Deutschland und<br />

der Auslandshandelskammern<br />

weltweit zurückgreifen.<br />

Die dezentrale Struktur der IHK<br />

ermöglicht auch Betreuung<br />

an den Standorten in Aue, Döbeln,<br />

Mittweida sowie in den<br />

Regionalkammern Freiberg,<br />

Annaberg-Buchholz, Zwickau<br />

und Plauen. Das Service Center<br />

der IHK Chemnitz auf der Straße<br />

der Nationen 25 in Chemnitz<br />

hat montags bis donnerstags<br />

von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr und<br />

freitags von 8.00 Uhr bis 14.00<br />

Uhr geöffnet.<br />

Kontaktdaten s.o. und Seite 18-19<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

27


Das liebe Geld<br />

A shutterstock.com<br />

Wie Gründer zu ihrer Finanzierung kommen<br />

Im Grundsatz gilt: Wer eine gute Idee<br />

hat, der findet im Regelfall auch jemanden,<br />

der sie finanziert. Das beginnt oft genug<br />

natürlich bei den Gründern selbst – wenn<br />

sie schon die Gelegenheit hatten, etwas<br />

Eigenkapital anzusparen. Weiter geht es<br />

bei den 3F: Familie, Freunde, Fans (oder<br />

englisch: Family, Friends, Fools) wissen zumeist<br />

genau, ob sie einem Gründerteam<br />

ihr Geld anvertrauen wollen. Bei anderen<br />

Finanzierungsarten kommen dann externe<br />

Geldgeber dazu: Business-Angels sind häufig<br />

erfolgreiche Unternehmer, die Starter<br />

unterstützen, wenn sie an die Idee und das<br />

Personal glauben oder gar Schnittmengen<br />

zum eigenen Geschäft sehen. In Chemnitz<br />

gibt es dazu entsprechende Netzwerke.<br />

Geldgebende Banken und Sparkassen wie<br />

die Sparkasse Chemnitz oder die Volksbank<br />

Chemnitz wollen berechtigterweise wissen,<br />

wie sie ihre Darlehen etwa bei einem Hausbankkredit<br />

oder bei den hier vermittelten<br />

Gründerkrediten der KfW zurückerhalten –<br />

da braucht es ausgefeilte Businesspläne.<br />

Risikokapitalgeber nehmen eine gewisse<br />

Ausfallquote bei ihren Investitionen in Kauf –<br />

naturgemäß soll diese aber so gering wie<br />

möglich sein, weswegen auch hier so gut<br />

wie möglich strategisch vorgearbeitet<br />

werden muss. Mit der SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft<br />

als lokaler Partner des<br />

Technologiegründerfonds Sachsen finden<br />

sich hier ebenfalls Kontakte in der Region.<br />

Alle gemeinsam treffen Gründer beispielsweise<br />

beim SAXEED-Investorentag. Wer<br />

Mitglied oder Absolvent einer Hochschule<br />

ist, kann sich auch an SAXEED wenden – die<br />

Betreuer hier sind bereits mit vielen Gründern<br />

der Region den Weg zu staatlichen<br />

Förderungen wie dem EXIST-Gründerstipendium<br />

oder dem EXIST-Technologietransfer<br />

gegangen. Überregionaler wird<br />

es bei zwei anderen Finanzierungsmöglichkeiten:<br />

Beim Crowdfunding spricht man<br />

die halbe Welt mit seinem Vorhaben an –<br />

Geld wird in vielen oft kleineren Beträgen<br />

eingesammelt. Wie das geht, verraten zum<br />

Beispiel Veranstaltungen von Branchenverbänden<br />

wie dem Kreativen Chemnitz. Ganz<br />

ähnlich läuft es beim ICO, dem Initial Coin<br />

Offering: Das kommt aber fast nur in Frage,<br />

wenn man als Gründer etwas mit dem Thema<br />

Blockchain oder Kryptowährung zu<br />

tun hat – denn hier gibt man eine eigene<br />

„Währung“ heraus.<br />

TROWIS GmbH<br />

AM. Chlebusch<br />

TROWIS gestaltet die Seile der Zukunft: Diese<br />

bestehen nicht nur aus speziellen Kunststofffasern<br />

von besonderer Leichtigkeit und<br />

höchster Belastbarkeit, sondern können auch<br />

selbst ihren aktuellen Zustand überwachen –<br />

und melden so rechtzeitig, wenn das Seil zu<br />

reißen droht. Seit 2017 erhält TROWIS, das<br />

als Forschungsprojekt an der Hochschule<br />

Mittweida gestartet ist, eine EXIST-Forschungstransferförderung.<br />

Das Start-up hat<br />

sich <strong>2018</strong> im Technologie Centrum Chemnitz<br />

angesiedelt.<br />

Finanzierung: EXIST-Forschungstransfer an der<br />

Hochschule Mittweida<br />

AM. Tobis / EffiUp<br />

EffiUp GmbH<br />

Wenn Mensch und Roboter zusammenkommen,<br />

brauchen beide Seiten die richtige<br />

„Ausbildung“. Die 2016 gegründete EffiUp<br />

GmbH bildet maßgeschneidert Roboterprogrammierer<br />

und Roboterbediener weiter und<br />

unterstützt Unternehmen aktiv in den Berei-<br />

chen Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie<br />

bei der CE-Zertifizierung von Maschinen- und<br />

Anlagen.<br />

Finanzierung: Zunächst Eigenkapital, dann als<br />

ein Finanzierungsbaustein eine Förderung der<br />

Sächsischen Aufbaubank SAB<br />

28<br />

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Partner im Gründerberaternetz Chemnitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

A Sparkasse<br />

SPARKASSE<br />

CHEMNITZ<br />

Falko Wolf - Firmenkundenberater<br />

Fachberater <strong>für</strong> Existenzgründungen<br />

0371 / 99 1326 d 0371 / 99 1398<br />

falko.wolf@spk-chemnitz.de<br />

Die Sparkasse Chemnitz bietet<br />

den perfekten Rahmen <strong>für</strong><br />

eine erfolgreiche Unternehmensübergabe<br />

und <strong>für</strong> Existenzgründungen.<br />

Denn <strong>für</strong> uns<br />

gehören zu einer ganzheitlichen<br />

Firmenkundenberatung<br />

neben persönlicher Beratung<br />

auch die Erstellung der kompletten<br />

Finanzierung und die<br />

Unterstützung bei der Nachfolger-<br />

und Unternehmenssuche.<br />

Allein im Jahr 2017 wurden<br />

im Bereich Gründungsfinanzierungen<br />

durch die Sparkasse<br />

Chemnitz Vorhaben mit einem<br />

Finanzierungsvolumen von 5,7<br />

Millionen Euro begleitet.<br />

Unsere Spezialisten unterstützen<br />

seit über 15 Jahren erfolgreich<br />

Gründungen und Unternehmensnachfolgen.<br />

WIR BIETEN<br />

Hausbankfunktion<br />

Finanzierungen unter<br />

Einbindung von Förderbanken<br />

und Beteiligungskapital<br />

Leasing, Factoring auch bei<br />

Existenzgründungen<br />

Absicherung möglicher Risiken<br />

41 Filialen, 47 Selbstbedienungsstandorte<br />

und eine reine<br />

<strong>Online</strong>-Filiale<br />

ein separates Electronic-<br />

Banking-Center<br />

WIR UNTERSTÜTZEN<br />

vor, während und nach der<br />

Gründungsphase<br />

Kunden und Partner in allen<br />

Bank- und Anlageschäften<br />

ZIELGRUPPE<br />

Sie und Ihr Vorhaben – egal<br />

ob groß oder klein – stehen bei<br />

uns im Mittelpunkt.<br />

Wir freuen uns auf das Gespräch<br />

mit Ihnen.<br />

Kontaktdaten s.o. und Seite 18-19<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

29


Das<br />

Erfolgsrezept<br />

Ob Industrie, Dienstleistung oder Handwerk –<br />

um Kunden anzusprechen, braucht es Einzigartigkeit.<br />

Damit hat es auch die Bäckerei Hahn Bäck zum Erfolg<br />

geschafft.<br />

AM. Chlebusch (3)<br />

30<br />

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<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

Sechs Tage in der Woche herrscht<br />

schon am frühen Morgen Leben in der<br />

Bude und am Samstag gibt’s auch mal<br />

Warteschlangen: Hahn Bäck gilt vielen<br />

Chemnitzern als bester Bäcker der<br />

<strong>Stadt</strong>. Es ist der Erfolg der klassischen<br />

Handwerkskunst über die Massenware:<br />

Geschäftsführer Uwe Hahn setzt<br />

konsequent auf eigene Rezepte. „Bei<br />

mir gibt es keine Backmischungen.<br />

Punkt.“<br />

Das Eckhaus in der Stadlerstraße<br />

23 unweit des Uni-Campus an der<br />

Reichenhainer Straße wurde Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts quasi um die<br />

Bäckerei herumgebaut. Mit einem alten<br />

steinernen Dampf-Backofen übernahm<br />

Hahn das Geschäft gut 100 Jahre später.<br />

Der Unternehmer stammt ursprünglich<br />

aus dem Erzgebirge, in den 1990ern<br />

führte sein Weg ihn und seine Frau an die<br />

Nordsee: „Da habe ich in einer größeren<br />

Bäckerei mit 16 Filialen gearbeitet und<br />

wurde schließlich Abteilungsleiter.“<br />

Damit war dort <strong>für</strong> ihn das Ende der<br />

Karriereleiter erreicht – der Schritt in<br />

die Selbstständigkeit der konsequente<br />

nächste Schritt: „Wir haben uns<br />

eigentlich überall umgeschaut, dass wir<br />

uns dann hier in Chemnitz eingemietet<br />

haben, war ein bisschen Zufall.“<br />

Für die eigene Bäckerei brauchte<br />

es einen zweiten Bäcker und zwei<br />

Verkäuferinnen. Von Beginn an setzte<br />

er auf Qualität und Frische: „Bei mir ist<br />

nichts industriegesteuert“, berichtet er.<br />

Auch sonst konzentriert sich Hahn voll auf<br />

sein Handwerk. Täglich gibt es andere<br />

Brotsorten zu kaufen, vom Kartoffeloder<br />

Zwiebel- bis zum Chnurzelbrot (und<br />

Klassiker mit Vollkorn, Roggen oder<br />

Sonnenblumenkernen natürlich auch).<br />

Die auch in kleinen Betrieben oft übliche<br />

Catering-Abteilung findet man bei ihm<br />

ebenso wenig wie Torten: „Wir wollen<br />

das, was wir machen, so gut wie möglich<br />

machen“, erklärt er seine Philosophie.<br />

Es ist ein Rezept, das ihm Erfolg bringt.<br />

Der Mitarbeiterstamm bei Hahn Bäck ist<br />

längst zweistellig. Zwischen ein Uhr und<br />

17 Uhr läuft der Ofen heiß – übrigens<br />

schon längst nicht mehr der anfängliche<br />

Steinofen: „Wir haben kräftig investiert,<br />

in unsere Backstube, die deutlich<br />

größer ist als früher, in moderne<br />

Backtechnik und auch in unsere<br />

Filiale.“ Eine Außenstelle ist inzwischen<br />

dazugekommen und mittlerweile<br />

bekommt man Hahn-Bäck-Brötchen<br />

auch auf Festivals: „Ein regionaler<br />

Fleischer hat mich angesprochen, ob<br />

ich <strong>für</strong> ihn Hamburger- und Hotdog-<br />

Brötchen backen kann – kann ich<br />

natürlich“, sagt Uwe Hahn.<br />

Chemnitz sieht er in Bewegung,<br />

manchmal auch zu seinem Leidwesen:<br />

„Wenn unsere Kunden wegen zu vieler<br />

Baustellen auf den Straßen gestresst<br />

sind, halten sie zwischendurch nicht<br />

bei uns an“, hat er beobachtet. Doch<br />

auf längere Sicht – das hat er in den<br />

vergangenen Jahren bewiesen – setzt<br />

sich Qualität einfach durch.<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

31


AM. Frost/CWE (4)<br />

Es muss nicht immer die große Lösung sein: Oft<br />

sind es kleine und feine Dinge, die das Leben lebenswerter<br />

machen. Man muss sich nur trauen loszulegen.<br />

So wie die Gründer, die im Wettbewerb<br />

KRACH – Kreativraum Chemnitz erfolgreich waren.<br />

Späteres Wachstum ist dabei natürlich nicht ausgeschlossen<br />

…<br />

Mode <strong>für</strong> Korbjäger<br />

Lampen <strong>für</strong> Individualisten<br />

Design mit Herz<br />

Einfach mal<br />

anfangen<br />

UNKNOWN BASICS ist ein<br />

junges, gleichwohl bereits mit<br />

internationaler Anerkennung<br />

beehrtes Modelabel aus Chemnitz,<br />

das sich auf basketball-affine<br />

Streetwear spezialisiert<br />

hat. Dabei arbeitet das Label<br />

mit nationalen und internationalen<br />

Künstlern zusammen.<br />

Dahinter steckt Gründer Andre<br />

Zimpel, der nach seinem<br />

Studium in Angewandter Medienwirtschaft<br />

bereits <strong>für</strong> internationale<br />

Marken wie DFB,<br />

GEMA, Highsnobiety, Universal<br />

und Bayern München gearbeitet<br />

hat. Auch sonst bewegt<br />

ihn die Korbjagd – so ist er mit<br />

UNKNOWN SPORTS Co-Organisator<br />

von Basketball-Camps <strong>für</strong><br />

Kinder und Jugendliche.<br />

CoBo Lights gestaltet individuelle<br />

Lampen im „Industry-Style“<br />

– eine Manufaktur <strong>für</strong><br />

Leuchtkörper aus alten Dosen,<br />

antiken Wodkaflaschen, aus<br />

Kupferrohren oder mit Betonfuß,<br />

die Gründerin Franziska<br />

Dörner selbst herstellt und<br />

im Netz oder auf Design- und<br />

Kreativmärkten vertreibt. Eigentlich<br />

studiert die Gründerin<br />

in Chemnitz, ihr seit 2015<br />

bestehendes Geschäft betrieb<br />

sie zunächst weitestgehend<br />

von zuhause aus. Nach ihrem<br />

KRACH-Gewinn eröffnete sie<br />

eine eigene Werkstatt- und<br />

Ladenfläche in der Chemnitzer<br />

Innenstadt – und will von dort<br />

auch größere Kundenkreise<br />

mit DIY-Lampensets oder der<br />

Gestaltung von Lichtkonzepten<br />

ansprechen.<br />

Das 2015 gegründete Unternehmen<br />

Holy Heart Design<br />

gestaltet stimmungsvolle Blickfänger<br />

<strong>für</strong> Raum und Körper:<br />

Holzbilder, Poster und Textilien<br />

mit selbst entworfenen Motiven<br />

verkaufen die Gründer Samuel<br />

Reinig und Jonas Thielemann<br />

inzwischen deutschlandweit<br />

und ins Ausland. Dabei verbinden<br />

sie modernes Design mit<br />

christlichem Glauben und bedienen<br />

damit eine in ihrer<br />

Größe nicht zu unterschätzende<br />

Zielgruppe. Mit dem KRACH-Gewinn<br />

soll künftig nicht nur das<br />

Design, sondern auch die Herstellung<br />

der eigenen Produkte<br />

immer häufiger in Chemnitz<br />

erfolgen.<br />

32<br />

www.stadt-fuer-macher.de


Partner im Gründerberaternetz Chemnitz<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

Handwerkskammer<br />

AHWK<br />

Chemnitz<br />

Felix Elsner<br />

Beauftragter <strong>für</strong> Innovation und Technologie<br />

0371 5364-310<br />

f.elsner@hwk-chemnitz.de<br />

Die Handwerkskammer<br />

Chemnitz vertritt die rund<br />

23.000 Handwerksbetriebe in<br />

der <strong>Stadt</strong> Chemnitz, im Erzgebirgskreis,<br />

im Landkreis Mittelsachsen,<br />

im Vogtlandkreis<br />

und im Landkreis Zwickau. Die<br />

Arbeit der Handwerkskammer<br />

fußt auf den Säulen Beratung,<br />

Bildung und Interessenvertretung.<br />

BERATUNG<br />

Die Handwerkskammer berät<br />

und begleitet Gründungswillige,<br />

Gründer, Betriebsinhaber,<br />

aber auch Nachfolgersuchende<br />

und an einer Betriebsübernahme<br />

Interessierte in allen<br />

relevanten Fragen – von<br />

Rechtsthemen über betriebswirtschaftliche<br />

Themen<br />

wie Businessplan, Betriebswertermittlung,<br />

Liquidität bis<br />

hin zu den Themen Fördermittel,<br />

Umwelt, Technologie und<br />

innovative Geschäftsmodelle<br />

sowie Außenwirtschaft und<br />

Messen. Selbstverständlich<br />

finden sich im Weiterbildungsangebot<br />

der Handwerkskammer<br />

neben handwerklichen<br />

Fachthemen auch Seminare zu<br />

GmbH-Recht, Marketing und<br />

Kundenkommunikation.<br />

Die Betriebsberater der<br />

Handwerkskammer sind auf<br />

konkrete Themen spezialisiert,<br />

Gründungswillige, Gründer<br />

und Mitgliedsbetriebe werden<br />

kostenfrei beraten.<br />

BILDUNG<br />

In zwei Bildungs- und Technologiezentren<br />

(BTZ) – in Chemnitz<br />

und in Plauen – bietet die<br />

Handwerkskammer Weiterbildungen<br />

und Aufstiegsfortbildungen<br />

an, angefangen von<br />

Tagesseminaren über die Meisterschule<br />

bis hin zum Geprüften<br />

Betriebswirt nach Handwerksordnung,<br />

zum Restaurator<br />

oder Gestalter im Handwerk.<br />

Vor allem aber durchlaufen die<br />

mehr als 4.200 Lehrlinge im<br />

Handwerk der Region die überbetriebliche<br />

Lehrunterweisung<br />

in den beiden BTZ.<br />

Kontaktdaten s.o. und Seite 18-19<br />

INTERESSENVERTRETUNG<br />

Die Handwerkskammer<br />

Chemnitz vertritt gegenüber<br />

der Kommunal-, Landes-,<br />

Bundes- und Europapolitik<br />

die Interessen des regionalen<br />

Handwerks – ganz gleich, ob es<br />

um die Datenschutzgrundverordnung,<br />

die Mautpflicht oder<br />

den Ausbau schneller Internetverbindungen<br />

geht.<br />

Egal, welchen<br />

Beratungsbedarf Gründungsinteressierte,<br />

Gründer und<br />

Jungunternehmer haben –<br />

die Berater der<br />

Handwerkskammer<br />

finden passende<br />

Antworten auf ihre Fragen.<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

33


AFCP<br />

7000 m 2<br />

Zukunft<br />

Die FCP Fuel Cell Powertrain<br />

GmbH kümmert sich um die<br />

Energieversorgung von morgen<br />

Die Märkte in Europa und Asien entwickeln<br />

sich rasant hin zu Batterie- und<br />

Wasserstoff-basierter Stromspeicherung<br />

und Stromversorgung. Hybride elektrische<br />

Systeme mit Batterie und Brennstoffzelle<br />

sind eine der Lösungen <strong>für</strong> eine zukünftige<br />

sichere und umweltfreundliche Energiespeicherung<br />

und Stromversorgung <strong>für</strong> mobile<br />

und stationäre Anwendungen.<br />

In elektrischen Fahrzeugen ist neben der<br />

Stromversorgung durch eine Batterie und<br />

Brennstoffzelle auch eine Optimierung des<br />

Antriebssystems (Powertrain) notwendig.<br />

Durch bestmöglich angepasste Komponenten<br />

wie Elektro-Motor, Getriebe und<br />

Leistungselektronik wird eine deutliche<br />

Steigerung des Wirkungsgrades erreicht.<br />

Um in diesem Bereich eine führende<br />

Rolle zu übernehmen, wurde im November<br />

2017 die FCP Fuel Cell Powertrain GmbH<br />

(FCP) in Chemnitz gegründet. FCP konzeptioniert<br />

und fertigt moderne Brennstoffzellensysteme<br />

und Powertrains. FCP kann<br />

– weltweit einmalig – die Entwicklung, das<br />

Design und den Test von Brennstoffzellenund<br />

Batteriesystemen bis hin zum vollständigen<br />

Antriebsstrang (Powertrain) aus einer<br />

Hand anbieten.<br />

Der Standort Chemnitz – und speziell<br />

der Smart Systems Campus – war <strong>für</strong><br />

das Unternehmen dabei erste Wahl: Die<br />

FCP arbeitet bereits mit der TU Chemnitz<br />

zusammen und findet in der Region auch<br />

kompetente Zulieferer. Deshalb will FCP<br />

auch kräftig investieren: So ist der Bau<br />

einer Fertigungshalle und einer Teststandhalle<br />

mit einer Größe von jeweils 3.500<br />

Quadratmetern geplant. Ein Bürogebäude<br />

soll noch dazukommen. Mittelfristig will<br />

das Unternehmen 100 Mitarbeiter beschäftigen.<br />

Unterstützt und gefördert wird das<br />

Vorhaben durch die CWE Chemnitz und die<br />

Wirtschaftsförderung Sachsen.<br />

Herausgeber:<br />

Industrie- und Handelskammer Chemnitz<br />

Straße der Nationen 25, 09111 Chemnitz<br />

Tel: 0371 6900-0<br />

In Vertretung des Chemnitzer Gründerberaternetzes mit den Mitgliedern<br />

- Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungs GmbH<br />

- Handwerkskammer Chemnitz<br />

- Industrie- und Handelskammer Chemnitz<br />

- SAXEED, Gründernetzwerk der südwestsächsischen Hochschulen<br />

- SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH<br />

- Sparkasse Chemnitz<br />

- Technologie Centrum Chemnitz GmbH<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion:<br />

Klang von Blau Agenturgruppe<br />

Zauberberg Medien GmbH<br />

Horst-Menzel-Straße 19, 09112 Chemnitz<br />

Tel: 0371 273 247 33<br />

E-Mail: presse@zauberberg-medien.de<br />

Satz:<br />

Volker Tzschucke (verantwortlicher Redakteur)<br />

Michael Chlebusch, Lisa Kühnert, Mitarbeiter der Mitglieder<br />

des Chemnitzer Gründerberaternetzes sowie der<br />

redaktionell berücksichtigten Unternehmen<br />

Klang von Blau Agenturgruppe<br />

Klang von Blau GmbH<br />

Hauptstraße 197<br />

09221 Neukirchen/Erzgebirge<br />

Tel: 0371 278 166 0<br />

E-Mail: info@klangvonblau.de<br />

Norma Wolf (Grafik und Satz)<br />

Ronald Anschütz (Satz und Artdirection)<br />

Anzeigen: IHK Chemnitz, Franca Hess, Tel: 0371 6900-1310<br />

Titelfoto:<br />

Blick in die Büros der Chemnitzer pentacore GmbH in der schönherr.fabrik. Foto: pentacore GmbH<br />

Druck:<br />

Druckerei Willy Gröer GmbH & Co. KG, Chemnitz<br />

Redaktionsschluss: 25. Oktober <strong>2018</strong><br />

Auflage: 3.500<br />

(c) <strong>2018</strong> – Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.<br />

34<br />

www.stadt-fuer-macher.de


<strong>Stadt</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Macher</strong><br />

Die Sprache der Start-ups<br />

Begriffe, die man kennen sollte, wenn man mit einer Neugründung erfolgreich sein will<br />

Added value: Zusätzlicher Wert, den eine<br />

Beteiligungsgesellschaft durch Beratung und<br />

Netzwerkkontakte über die Kapitalbereitstellung<br />

hinaus in ein Unternehmen einbringen<br />

kann<br />

Agio: Aufgeld, das ein Investor über den Nennwert<br />

(Stammkapitalanteil) hinaus <strong>für</strong> erworbene<br />

Unternehmensanteile bezahlt – das Agio<br />

fließt in die Kapitalrücklage und steht dem Unternehmen<br />

als Eigenkapital zur Verfügung<br />

Akzellerator: wirtschaftliche Beschleunigung<br />

einer Unternehmensentwicklung mittels externer<br />

Mitwirkung<br />

Break-Even-Point: Zeitpunkt, zu dem das<br />

Unternehmen erstmals operative Gewinne erwirtschaftet<br />

(positiver Cash-Flow)<br />

Business Angel: Vermögende Einzelperson,<br />

meist erfahrener Unternehmer, der eine Art<br />

Patenschaft <strong>für</strong> Gründer übernimmt und sie mit<br />

Kapital und vor allem mit Rat unterstützt<br />

Businessplan: Unternehmenskonzept bzw.<br />

Geschäftsplan, der klar und prägnant Auskunft<br />

gibt über alle Aspekte einer Unternehmensgründung<br />

bzw. Geschäftsidee, Grundlage zur<br />

Bewertung durch einen dritten Investor<br />

Cash Flow (CF): Der in einer Periode erfolgswirksam<br />

erwirtschaftete Netto-Zahlungsüberschuss<br />

– grobe Herleitungsformel: Jahresüberschuss<br />

nach Steuern gemäß Gewinn- und<br />

Verlustrechnung (GuV) zuzüglich Abschreibungen<br />

abzüglich Brutto-Investitionen, der CF<br />

ist Indikator <strong>für</strong> die Innenfinanzierungskraft<br />

eines Unternehmens und Grundlage <strong>für</strong> die Unternehmensbewertung<br />

Corporate Venturing: Venture-Capital-Finanzierungen<br />

durch Industrieunternehmen bzw.<br />

deren eigene Venture Capital Gesellschaften,<br />

die in der Regel vorrangig strategisches Konzerninteresse<br />

verfolgen<br />

Discounted Cash Flow (DCF): eine Berechnungsmethode<br />

zur Ermittlung des Unternehmenswertes,<br />

wobei nicht der Substanzwert des<br />

Unternehmens (Vermögenswerte) relevant<br />

ist, sondern die <strong>für</strong> die Zukunft erwarteten<br />

Unternehmensgewinne bzw. Cash-Flows – Formel:<br />

Der Unternehmenswert nach DCF (equity<br />

value) ist die Summe aller künftigen Freien<br />

Cash Flows (entity value), jeweils abgezinst auf<br />

heutigen Wert, abzüglich des Marktwertes des<br />

vom Unternehmen aufgenommenen Fremdkapitals<br />

Due Dilligence (vorvertragliche Prüfung):<br />

Detaillierte Prüfung und Bewertung aller risikound<br />

ertragsrelevanten Unternehmensaspekte<br />

im Vorfeld des Vertragsabschlusses<br />

Exit: Ausstieg eines Investors aus seiner Unternehmensbeteiligung<br />

durch Veräußerung<br />

seines Anteils – der Exit-Erlös ist wesentliche<br />

Gewinnquelle <strong>für</strong> Venture Capital-Investoren<br />

Expansion Financing: Wachstums- und Expansionsfinanzierung<br />

<strong>für</strong> Unternehmen, die bereits<br />

den Markteintritt geschafft haben – die Geldmittel<br />

werden zur weiteren Markterschließung<br />

und zur Produktionsausweitung oder zur Produktdiversifikation<br />

verwendet<br />

Going private: Rückkauf eines Unternehmens<br />

von der Börse in privates Eigentum<br />

Inkubator: Einrichtung, in der junge Firmen<br />

vor allem aus der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

intensiv betreut und entwickelt<br />

werden<br />

Institutionelle Investoren: Institutionen, z.B.<br />

Kreditinstitute, Fördermittelinstitute, Versicherungen,<br />

Pensionsfonds oder Großunternehmen,<br />

die in Eigenkapitalfonds (Private Equity)<br />

bzw. Venture Capital-Fonds investieren – Gegensatz<br />

zu Privatinvestoren<br />

Lead Investor: Der führende Investor in einem<br />

Konsortium von VC-Gesellschaften, der<br />

als erster Ansprechpartner <strong>für</strong> alle Belange<br />

des Unternehmens fungiert und die Vor-Ort-<br />

(hands-on-)Betreuung wahrnimmt – oft der Investor<br />

mit dem größten Kapitaleinsatz und Erfahrungshintergrund<br />

Letter of Intent (LOI): schriftliche Absichtserklärung<br />

eines Investors <strong>für</strong> ein Investment<br />

Liquidation: Veräußerung der Aktiva eines Unternehmens<br />

mit anschließender Bezahlung der<br />

Verpflichtungen und Auflösung des Unternehmens,<br />

durchgeführt von einem öffentlich<br />

bestellten Insolvenzverwalter<br />

Liquidität: Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen<br />

zu erfüllen<br />

Management Buy-In (MBI): Übernahme eines<br />

Unternehmens durch ein externes Management<br />

Management Buy-Out (MBO): Übernahme<br />

eines Unternehmens durch das vorhandene<br />

Management<br />

Meilensteine (Milestones): Zwischen Investor<br />

und Unternehmen vereinbarte Zwischenziele<br />

entsprechend der Geschäftsplanung, mit denen<br />

zum Beispiel eine Erfolgskontrolle durchgeführt<br />

und Finanzierungsschritte gesteuert werden<br />

Mezzanine: Interessante Alternative zu klassischen<br />

Finanzierungsformen, die bilanziell<br />

zwischen Fremd- und Eigenkapital eingeordnet<br />

wird<br />

Normal Case: Annahme des nach bestem<br />

Wissen und Gewissen wahrscheinlichsten Geschäftsszenarios,<br />

oft auch „base case“ genannt<br />

Offene Beteiligung: Direkte Beteiligung durch<br />

Übernahme von Stammkapitalanteilen bzw.<br />

entsprechenden Unternehmensanteilen<br />

Post-Money-Wert: Wert eines Unternehmens<br />

inklusive der Einlage eines Investors (definiert<br />

durch Pre-Money-Wert plus Einlage)<br />

Private Equity: Oberbegriff <strong>für</strong> Eigenkapitalfinanzierung,<br />

d. h. Beteiligung von Eigenkapitalgebern<br />

an privaten, nicht börslich notierten<br />

Unternehmen (z.B. durch Venture Capital, Mezzanine<br />

Capital u.a.)<br />

Rentabilität: Gewinn/Erfolg einer Unternehmung<br />

im Verhältnis zum Umsatz (Umsatzrentabilität)<br />

oder zum eingesetzten Kapital (Kapitalrentabilität)<br />

Seed Capital: Frühphasenfinanzierung <strong>für</strong> die<br />

Umsetzung einer Idee bis hin zum Produkt-Prototyp<br />

und Geschäftskonzept <strong>für</strong> ein zu gründendes<br />

Unternehmen<br />

Sensitivitätsanalysen: Bewertung unterschiedlicher<br />

„Szenarien“, die Annahmen über<br />

künftige Entwicklungen modellartig beschreiben<br />

und den Geschäftsverlauf entsprechend<br />

simulieren – im Regelfall werden drei Szenarien<br />

unterschieden: der wahrscheinlichste<br />

oder „Normalfall“ (normal case scenario), der<br />

pessimistische Fall (worst case scenario) und<br />

der optimistische Fall (best case scenario)<br />

Smart Money: Nicht-finanzieller Beitrag eines<br />

Kapitalgebers, z.B. in Form von Kontakten,<br />

Markt- oder Rechtskenntnissen<br />

Spin-Off: Ausgliederung und Verselbständigung<br />

einer Abteilung oder eines Unternehmensteils<br />

aus einem „Mutterunternehmen“ bzw.<br />

aus universitären Forschungseinrichtungen<br />

Start-up-Finanzierung: Finanzierung eines<br />

Unternehmens in der Gründungsphase bzw.<br />

im Aufbau, wobei die Produkte noch nicht oder<br />

nicht in größerem Umfang vermarktet werden<br />

Stille Beteiligung: Kapitaleinlage mit zumeist<br />

fester Laufzeit und einer Verzinsung, die aus<br />

einer fixen und einer erfolgsabhängigen Komponente<br />

besteht<br />

Trade Sale: Exit-Variante <strong>für</strong> Investoren, bei<br />

der Unternehmensanteile an ein Industrieunternehmen<br />

veräußert werden, das einen<br />

Branchenpartner sucht<br />

Unique Selling Proposition (USP): Alleinstellungsmerkmal,<br />

spezielle Eigenschaft eines<br />

Produkts oder einer Dienstleistung, die einen<br />

größeren Kundennutzen verspricht als Wettbewerbsangebote<br />

und damit zum schlagenden<br />

Verkaufsargument wird<br />

Unternehmenswert: der Marktwert des Eigenkapitals<br />

(Equity Value) – <strong>für</strong> die Ermittlung<br />

gibt es verschiedene Berechnungsverfahren,<br />

wobei oftmals vor allem die Discounted-Cashflow-Methode<br />

(DCF) und das Multiple-Verfahren<br />

Anwendung finden<br />

Worst Case: Annahme eines Geschäftsszenarios<br />

mit Einberechnung mehrheitlich ungünstigen<br />

Bedingungen („ungünstigster Fall“)<br />

(bereitgestellt durch den Technologiegründerfonds<br />

Sachsen, TGFS)<br />

Heft <strong>2018</strong> #1<br />

35


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www.punkt191.de | Foto: © Sunny studio - fotolia

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