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KEM Konstruktion 01-02.2018

Trendthemen: Wälz- und Gleitlager, Entwurfstools, Künstliche Intelligenz; Messe Metav 2018; KEM Porträt: Dr. Barbara Frei, CEO bei Schneider Electric; KEM Perspektiven: Gleit- oder Wälzlager? Welcher Lagertyp passt wo?

Trendthemen: Wälz- und Gleitlager, Entwurfstools, Künstliche Intelligenz; Messe Metav 2018; KEM Porträt: Dr. Barbara Frei, CEO bei Schneider Electric; KEM Perspektiven: Gleit- oder Wälzlager? Welcher Lagertyp passt wo?

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Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

<strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8<br />

www.kem.de<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Titelstory Seite 50<br />

Durchflussmessung<br />

im Taschenformat<br />

Variantenvielfalt<br />

im Griff<br />

Entwurfstools<br />

Seite 26<br />

Gleiten oder<br />

wälzen?<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Seite 34<br />

Sicher<br />

geschraubt<br />

Verbindungstechnik<br />

Seite 84<br />

Im Gespräch | „Wir bieten Mehrwert für Kunden“<br />

Dr. Barbara Frei, Zone President DACH/CEO Management Board, Schneider Electric – Seite 14<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 1


Aluminium, 3D-Druck und<br />

Karbon (CFK) für bis zu<br />

90% Gewichtseinsparung<br />

Die Gewichtsersparnis von 3D-gedruckten Drehverbindungen gegenüber einem herkömmlichen<br />

Stahllager kann bis zu 90% betragen. Bei Leichtbaulagern von Franke ist die umschließende<br />

<strong>Konstruktion</strong> frei gestaltbar, ebenso wie die verwendeten Materialien für die umschließende<br />

<strong>Konstruktion</strong>. Das Franke-Prinzip der Drahtwälzlager und Aluminium Linearsysteme<br />

eröffnet unzählige Möglichkeiten der Anpassung an die vorherrschenden Umgebungsbedingungen<br />

und Belastungsverhältnisse.<br />

12<br />

Gewichtsvergleich einer<br />

vergleichbaren<br />

10<br />

8<br />

Drehverbindung aus<br />

unterschiedlichen<br />

Werkstoffen und<br />

6<br />

Produktionsverfahren.<br />

4<br />

2<br />

Gewicht in kg,<br />

Lagerdurchmesser<br />

300 mm, identische<br />

0<br />

Stahl<br />

Aluminium Kunststoff Karbon<br />

(CFK)<br />

3D-Druck<br />

Belastungscharakteristik.<br />

www.leichtbaulager.de<br />

Light Bearings for Innovation<br />

2 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


EDITORIAL<br />

Künstliche Intelligenz<br />

und 3D-Druck mit Potenzial<br />

Dass das Thema 3D-Druck – genauer eigentlich die additive Fertigung – verstärkt<br />

in den Fokus tritt, ist auf Messen und in unserem Perspektiven-Beitrag (ab S. 34)<br />

deutlich zu sehen. So kooperieren etwa die Wälzlagerspezialisten von Schaeffler mit<br />

DMG Mori auf dem Gebiet der additiven Fertigung von Lagerkomponenten. Einer<br />

der Vorteile neben der Option zur Stückzahl 1 ist dabei, den Übergang zwischen<br />

zwei Werkstoffen gezielt zu steuern. Zähigkeit und Härte der entstehenden gradierten<br />

Materialien können im Aufbauprozess reguliert und spezifisch an die jeweiligen<br />

Anforderungen angepasst werden.<br />

Deutlich wird an diesem Beispiel, dass die generativen Verfahren ihr Potenzial dann<br />

ausspielen, wenn der Bauteilaufbau neu durchdacht wird. Bestehende Verfahren<br />

wie die spanende Fertigung oder das Spritzgießen nur zur ersetzen, greift viel zu<br />

kurz – vielleicht mit ein Grund, warum sich die additive Fertigung trotz aller Begeisterung<br />

nur sehr schleppend durchsetzt. Gerade das ‚additive Denken‘ führt<br />

aber zu Lösungen, bei denen sich sowohl Materialeigenschaften als auch die Zahl<br />

der Bauteile – und damit die der Montagevorgänge! – gezielt beeinflussen lassen.<br />

Auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) rückt näher – wobei der erste Schritt<br />

sicherlich die Nutzung des maschinellen Lernens ist. Über die Umsetzung von Industrie-4.0-Strategien<br />

hinaus könnte KI viele industrielle Prozesse sehr stark beeinflussen<br />

– wenn nicht verändern. Grund genug für die Konradin Mediengruppe,<br />

diese Entwicklung mit einer Konferenzserie unter dem Titel ‚Smarte Maschinen<br />

im Einsatz‘ zu begleiten. Die erste Veranstaltung Mitte Mai findet in Stuttgart statt<br />

und beleuchtet insbesondere ‚Künstliche Intelligenz in der Produktion‘ – so das<br />

Thema der Auftaktveranstaltung. 150 Teilnehmer können dann erfahren, wie führende<br />

Vertreter von Google, Siemens, IBM, des Karlsruher Instituts für Technologie<br />

sowie des Kooperationspartners Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und<br />

Automatisierung IPA die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz einschätzen<br />

– und wie wir damit unsere Zukunft sichern können. Da die Teilnehmer -<br />

zahl begrenzt ist, lohnt eine frühe Anmeldung (siehe S. 32).<br />

EINE KLASSE<br />

FÜR SICH<br />

optoNCDT 1420<br />

Laser-Triangulationssensoren für<br />

schnelle und präzise Messungen<br />

Kompakt und leicht: einfache<br />

Integration in beengte Bauräume<br />

Robustes und langlebiges Design<br />

Reproduzierbarkeit ab 0,5 μm<br />

Kleiner Lichtfleck<br />

Analog- und Digitalausgang<br />

Einzigartiges Bedienkonzept über Webbrowser<br />

Presets für verschiedene Oberflächen<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban<br />

Chefredakteur<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

michael.corban@konradin.de<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 3<br />

www.micro-epsilon.de/opto


Inhalt <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8<br />

55. Jahrgang<br />

TITELSTORY<br />

Durchflussmessung<br />

im Taschenformat<br />

Einfach, schnell und sicher – das ist die generelle<br />

Anforderung an die Messtechnik im Prozessbetrieb.<br />

Und die Geräte sollen die Diagnosedaten direkt in die<br />

Cloud liefern. Picomag kombiniert robuste Messtechnik<br />

mit einfacher Bedienung und Systemintegration.<br />

Bild: Findling<br />

Bild: Dassault Systèmes<br />

22<br />

Im PLM-Markt tobt der Kampf um die Plattform-Hoheit.<br />

Nun hat Dassault Systèmes mit Power’By die Öffnung<br />

der 3D-Experience-Plattform für die Verarbeitung von<br />

CAD-Daten anderer Hersteller eingeleitet.<br />

34<br />

Gleitlager können teilweise die Aufgaben von einfachen Wälzlagern<br />

übernehmen. Wir haben bei Experten nachgefragt, wie flexibel der<br />

Konstrukteur heute schon ist und ob 3D-Druck schon ein Thema ist.<br />

Magazin<br />

Branchennews<br />

IoT und 3D-Druck werden erwachsen ............................................. 6<br />

Turck übernimmt Industrie-Cloud-Software von Beck IPC ............... 8<br />

<strong>KEM</strong> Porträt<br />

Dr. Barbara Frei, CEO Schneider Electric<br />

„Wir bieten einen Mehrwert für Kunden“ ..................................... 14<br />

Messe<br />

Metav<br />

Schaufenster für Fertigungstechnik und Automatisierung ............. 18<br />

Trends<br />

Entwurftools<br />

Eplan Cogineer automatisiert Standardprozesse ........................... 20<br />

Dassault Systèmes öffnet 3D-Experience-Plattform ...................... 22<br />

Siemens PLM-Plattform bündelt Daten ......................................... 24<br />

Familientabellen machen Wälzlagerentwicklung effizienter ........... 26<br />

Autodesk forscht auf dem Gebiet künstlicher Intelligenz ............... 29<br />

Produkt-News aus dem Bereich Digitalisierung ............................. 30<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Konradin Mediengruppe startet Konferenzserie<br />

‚Smarte Maschinen im Einsatz‘ ..................................................... 32<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Gleit- oder Wälzlager?<br />

Expertendiskussion Teil 1: Welcher Lagertyp passt wo .................. 36<br />

Bild. Kullen-Koti<br />

72<br />

Für die Oberflächenbearbeitung von Metallblechen<br />

lassen sich zahlreiche Typen von Spiralwalzen-, Tellerund<br />

Rundbürsten einsetzen, mit denen sich ganz<br />

unterschiedliche Oberflächeneffekte erzielen lassen.<br />

Antriebstechnik<br />

Wälz- & Gleitlager<br />

Kunststoff-Gleitlager von Igus helfen bei Ermüdung ...................... 38<br />

Kugelgewindetriebe erbringen Höchstleistungen .......................... 41<br />

Elektromotoren<br />

Washdown-Servomotoren positionieren Schleifwerkzeuge .......... 42<br />

Elektrische Verstellantriebe optimieren Produktionsprozess .......... 44<br />

Getriebemotoren für die Getränkeindustrie ................................... 46<br />

Produkt-News aus dem Bereich Antriebstechnik ........................... 48<br />

Automatisierung<br />

Titelstory<br />

Picomag von E+H kombiniert robuste und zuverlässige<br />

Messtechnik mit einfacher Bedienung und Systemintegration...... 50<br />

Sensoren & Messtechnik<br />

Loggito-Serie von Delphin mit webbasierter Software.................. 54<br />

4 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


NEU!<br />

FLEX - Flexible Rohrheizkörper<br />

HLP - Heizpatronen<br />

50<br />

Bild: Endress+Hauser<br />

RHK - Rohrheizkörper<br />

Elektrotechnische Bauelemente<br />

Kompakte Steckverbinder zur Leistungsübertragung ........... 56<br />

Hengstler entwickelt mit Lapp Kabel für SCS open link ....... 58<br />

Produkt-News aus dem Bereich Automatisierung ................ 60<br />

Fluidtechnik<br />

Hydraulik<br />

Innovatives Dichtsystem für Hydraulikzylinder ..................... 62<br />

Pumpen<br />

Kühlschmierstoff-Pumpen steigern Produktivität ................. 64<br />

Produkt-News aus dem Bereich Fluidtechnik ....................... 66<br />

Maschinenelemente<br />

Einzelbauteile<br />

Mit Hub-Dreh-Modulen zur schlanken Fertigungsanlage ..... 68<br />

Drehdurchführungen für verfahrbare Druckluftmotoren ....... 70<br />

Optische Oberflächenveredelung mit technischen Bürsten .. 72<br />

Schutz- & Bedienelemente<br />

Lösungsoptimierte Schutzabdeckungen für Maschinen ........ 74<br />

Produkt-News aus dem Bereich Maschinenelemente .......... 76<br />

Werkstoffe/Verfahren<br />

Verbindungstechnik<br />

Fließlochformendes Schrauben mit Aventics-Pneumatik ..... 80<br />

Leichtbaumaterialien prozesssicher verbinden ..................... 82<br />

Krone führt interne Richtlinie für Schraubverbindungen ein .. 84<br />

Flexibel durch Mehrstufen-Umformtechnik ........................... 87<br />

Produkt-News aus dem Bereich Werkstoffe/Verfahren ......... 88<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Service<br />

Das englische Fachwort<br />

Hydraulics – Hydraulik ........................................................... 90<br />

Tipps & Termine<br />

3 Wege von der Idee zur bestmöglichen <strong>Konstruktion</strong> ......... 92<br />

Navigator findet passenden Klebstoff ................................... 92<br />

Publikation Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft ..... 93<br />

Rubriken<br />

Editorial ................................................................................... 3<br />

Wir berichten über ................................................................ 12<br />

Inserentenverzeichnis ........................................................... 98<br />

Vorschau ............................................................................... 98<br />

Impressum ............................................................................ 98<br />

Folgen Sie uns unter @<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong> auch auf Twitter<br />

RP - Rohrwendelpatronen<br />

HP/HPQ - Hohlpatronen<br />

TE - Temperatursensoren<br />

ALW - Leistungswiderstände<br />

QUALITÄT AUS<br />

DEUTSCHLAND<br />

Türk+Hillinger GmbH<br />

78532 Tuttlingen, Germany<br />

Tel. +49 74 61 70 14 0<br />

Fax +49 74 61 70 14 110<br />

info@tuerk-hillinger.de<br />

www.tuerk-hillinger.de<br />

Technischer Support<br />

und weitere Produkte<br />

auf Anfrage<br />

seit 1963<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 5


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Diese Trends verändern 2<strong>01</strong>8 die Fertigungsindustrie<br />

IoT und 3D-Druck werden erwachsen<br />

Die folgenden drei Entwicklungen prägen nach Ansicht des ERP-Spezialisten IFS die Fertigungsindustrie im Jahr 2<strong>01</strong>8.<br />

Das Internet of Things und der 3D-Druck werden erwachsen und Services werden immer mehr zum Umsatzgaranten.<br />

Bild: IFS/Easy Company<br />

Smart Manufacturing und serviceorientierte Geschäftsmodelle sind zwei zentralen Versprechen<br />

der Digitalisierung an die Fertigungsindustrie<br />

Bislang setzten Fertigungsunternehmen IoT-<br />

Technologie vor allem ergänzend ein. Fertige<br />

Produkte wurden mit Sensoren ausgestattet,<br />

um von der Peripherie der Anlagen, Maschinen<br />

oder Geräte Informationen über das Internet<br />

of Things zu senden. Das wird sich<br />

2<strong>01</strong>8 grundlegend verändern. Fertigungsunternehmen<br />

werden die Möglichkeiten des<br />

IoT zunehmend von Anfang an einbeziehen<br />

und sie zum festen Bestandteil ihres Produktdesigns<br />

machen. So wird das IoT zum<br />

Gehirn der Produkte avancieren, das über ihren<br />

gesamten Lebenszyklus Daten aus ihrem<br />

Innersten sendet oder dort empfängt. Auf<br />

diese Weise wird das Smart Manufacturing<br />

weiter vorangetrieben, Ferndiagnostik und<br />

Fernwartung werden optimiert oder Assets<br />

und Lagerbestände für effizientere und transparentere<br />

Supply Chains nachverfolgt.<br />

In Zeiten umkämpfter Märkte wird die Differenzierung<br />

und Kundenbindung für Fertigungsunternehmen<br />

wichtiger. Den Weg dorthin<br />

eröffnet ihnen die so genannte Servitization<br />

– also die Ergänzung ihrer Produkte um innovative<br />

Services oder sogar die Realisierung<br />

serviceorientierter Geschäftsmodelle. Einige<br />

Fertigungsunternehmen nutzen bereits erfolgreich<br />

Digitalisierungstechnologien, um ihr<br />

Angebot zu „servitizieren“. Dazu zählt auch<br />

ein Maschinenbauer, der mit Hilfe des IoT<br />

seinen Kunden keine Maschinen mehr, sondern<br />

Betriebszeiten verkauft. Derartige Modelle<br />

werden sich 2<strong>01</strong>8 stark verbreiten, sodass<br />

schon in wenigen Jahren die meisten<br />

Fertigungsunternehmen über die Hälfte ihrer<br />

Umsätze durch Services generieren.<br />

Bislang wurde der 3D-Druck vor allem im<br />

kleinen Maßstab genutzt. Die größten Hindernisse<br />

für einen breiten Einsatz waren bis<br />

dato vor allem die zeitaufwändigen Vor- und<br />

Nachbearbeitungen und die Tatsache, dass<br />

3D-Drucker nur vergleichsweise kleine Kapazitäten<br />

herstellen konnten. Diese Hindernisse<br />

werden nun von neuen, hochinnovativen<br />

3D-Druck-Unternehmen zunehmend beseitigt.<br />

So hat beispielsweise Stratasys eine Lösung<br />

entwickelt, die drei Drucker in einem<br />

Stack miteinander kombiniert. Die Lösung ist<br />

hochskalierbar, kann 1500 bis 2000 Komponenten<br />

pro Tag produzieren und erreicht damit<br />

eine Wirtschaftlichkeit, die als Katalysator<br />

für den Erfolg der 3D-Druck-Technologie wirken<br />

wird.<br />

bt<br />

www.ifsworld.com/de<br />

Erfolgreiches Personalmanagement beim Veränderungsprozess zu Industrie 4.0<br />

Human Resources Excellence Award 2<strong>01</strong>7 für Lapp<br />

Die U.I. Lapp GmbH wurde mit dem Human<br />

Resources Excellence Award 2<strong>01</strong>7 in der Kategorie<br />

Arbeiten 4.0 ausgezeichnet. Der Preis<br />

wurde verliehen für die Begleitung und Unterstützung<br />

durch die Personalabteilung für<br />

die gelungene Transformation in eine moderne<br />

Arbeitswelt in der Lapp Gruppe. Der Preis<br />

wird jedes Jahr vom Fachmagazin Human<br />

Resources Manager und der Quadriga Hochschule<br />

Berlin vergeben und würdigt die innovativsten<br />

Strategien im Bereich des Personalmanagements.<br />

Lapp hat mit der neuen Europazentrale,<br />

die vor einem Jahr eröffnet wur-<br />

de, eine ganz neue Büro- und Arbeitswelt geschaffen.<br />

Nach dem sogenannten Open Office<br />

Konzept haben die Mitarbeiter dort die<br />

Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz individuell, je<br />

nach Aufgabenstellung, zu wechseln. So wurden<br />

beispielsweise für die neue Arbeitswelt<br />

4.0 in Workshops mit Geschäftsführung und<br />

Führungskräften Spielregeln erarbeitet. Floorwalker<br />

dienen als Ansprechpartner bei technischen<br />

Problemen. Um sich mit der digitalen<br />

Veränderung in der Arbeitswelt zu beschäftigen,<br />

wurden darüber hinaus Projektgruppen<br />

initiiert. Diese Maßnahmen überzeugten<br />

Personalentwicklerin Isabella Weidele und<br />

Personalreferentin Iris Heydemann mit dem Award<br />

auch die Jury. Sie würdigte „eine gelungene<br />

Transformation aus der vorherigen in die<br />

neue Arbeitswelt bei Lapp“.<br />

bt<br />

www.lappkabel.com<br />

Bild: Lapp<br />

6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


RIVSET ® Automation EH<br />

Das Beste aus zwei Welten...<br />

...für den modernen Mischbau<br />

Das mechanische Fügeverfahren RIVSET ® Stanznieten geht mit dem innovativen Verarbeitungssystem<br />

Automation EH neue Wege.<br />

Hohe Lebensdauer, maximale Verfügbarkeit und minimaler Wartungsaufwand sorgen für eine erfolgreiche<br />

Produktion. Die intelligenten Maschinenvarianten – modular und umfangreich – machen Sie hochgradig<br />

flexibel, und zwar vom Prototypenbau bis zur Großserienproduktion.<br />

Die schnelle und leistungsfähige Steuerung bietet Ihnen offene Softwareschnittstellen in der Roboter -<br />

kommunikation als auch in der Datenbereitstellung über OPC UA.<br />

■ Kostengünstig: Elektrische Installation am Roboter<br />

■ Schnell: Maschinenkonfiguration über Plug & Play<br />

■ Flexibel: Fernzugriff auf Steuerungssoftware<br />

Profitieren Sie auch von unserem neuen Matrizenwechsler, Magazine Feed und Feeder mit einfacher<br />

Zuführtechnologie. Alles Neuentwicklungen, denen weitere folgen – garantiert.<br />

Begeisterung für erfolgreiche Verbindungen.<br />

Tel. +49 521 4482-189<br />

fat@boellhoff.com<br />

www.boellhoff.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 7


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Weiterer Baustein im Industrie-4.0-Portfolio:<br />

Turck übernimmt Industrie-Cloud-Software<br />

von Beck IPC<br />

Im Rahmen eines Technology Buy-out hat<br />

Turck die Cloud-Software des IoT-Spezialisten<br />

Beck IPC erworben. Die ausgereifte Softwarelösung<br />

bildet das Fundament für die<br />

Entwicklung eigener industrieller Cloud-Lösungen<br />

des Mülheimer Automatisierungsspezialisten.<br />

„Mit dem Kauf der durchdachten<br />

Cloud-Software von Beck IPC geht Turck<br />

einen weiteren Schritt auf seinem Weg zum<br />

Automatisierungspartner für Industrie 4.0.<br />

Auf Basis dieser Software können wir unseren<br />

Kunden bereits in naher Zukunft eine ausgereifte,<br />

zukunftssichere Industrie-Cloud-Lösung<br />

anbieten, die wir gemeinsam kontinuierlich<br />

weiterentwickeln werden“, erklärt<br />

Turck-Geschäftsführer Christan Wolf anlässlich<br />

der Vertragsunterzeichnung.<br />

„In der Zusammenarbeit mit Turck sehen wir<br />

in der Automatisierung das erste Mal eine<br />

echte Sensor-to-Cloud-Plattform für alle Industriebereiche“,<br />

meint Thomas Schumacher,<br />

Geschäftsführer von Beck IPC. Oliver Merget,<br />

Leiter des Geschäftsbereichs Automation<br />

Systems bei Turck, ergänzt: „Wir wollen<br />

unsere Kunden nicht mit ‚Big Data‘ verunsi-<br />

Bild: Turck<br />

„Damit können wir unseren<br />

Kunden in naher Zukunft<br />

eine ausgereifte<br />

Industrie-Cloud-<br />

Lösung anbieten.“<br />

Von links: Turck-Geschäftsführer<br />

Christian Wolf, Beck-IPC-Geschäfts -<br />

führer Thomas Schumacher und<br />

Oliver Merget, Geschäftsbereichsleiter<br />

Automation Systems bei Turck<br />

chern, sondern ihnen ‚Smart Data‘ bieten, also<br />

eben nur Daten mit Nutzwert, um beispielsweise<br />

mit vorausschauender Wartung<br />

ungeplante Stillstandzeiten von Anlagen zu<br />

minimieren. Mit den neuen Turck-Cloud-<br />

Lösungen können unsere Kunden Maschinendaten<br />

sinnvoll für ihre Zwecke auswerten.“<br />

Die Software von Beck IPC zeichnet<br />

sich insbesondere durch ihre hohen Sicherheitsstandards<br />

und den spezifischen Zuschnitt<br />

auf industrielle Anwendungen, unter<br />

anderem in Bezug auf Performance und Skalierbarkeit,<br />

aus. Ein spezielles Protokoll von<br />

Beck IPC erhöht zusätzlich zur End-to-End-<br />

Verschlüsselung die Sicherheit der gespeicherten<br />

Daten. Da die Server der Turck-Cloud-<br />

Lösungen in Deutschland gehostet werden,<br />

ist der größtmögliche Datenschutz weltweit<br />

garantiert.<br />

bt<br />

www.turck.de<br />

Vernetztes Arbeiten an vernetzten Lösungen<br />

Bosch eröffnet IoT-Campus in Berlin<br />

Inspirierendes Arbeitsumfeld für mehr als 250 IoT-Experten<br />

Bosch verankert seine weltweiten Aktivitäten<br />

im Internet der Dinge (IoT) in einem neuen<br />

Hafen in der deutschen Hauptstadt: Im Beisein<br />

von Berlins Regierendem Bürgermeister<br />

Michael Müller eröffnete Bosch-Chef Dr.<br />

Volkmar Denner den neuen Bosch IoT-Campus<br />

im Kreativquartier Ullsteinhaus am Tempelhofer<br />

Hafen. Berlin ist Hotspot vieler wichtiger<br />

Akteure, die an und mit vernetzten Lö-<br />

sungen arbeiten. Dazu zählen<br />

Software- und Hardwareanbieter,<br />

Technologiepartner und Startups.<br />

Mehr als 250 Bosch-Mitarbeiter<br />

arbeiten auf dem neuen<br />

Campus. Sie stammen aus unterschiedlichen<br />

Bereichen des<br />

Unternehmens. In den kommenden<br />

Jahren soll die Anzahl der<br />

Mitarbeiter auf rund 400 steigen.<br />

Die IoT-Experten werden Kunden<br />

bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

von Projekten für vernetzte<br />

Lösungen beraten und begleiten.<br />

Dies sind beispielsweise Lösungen<br />

aus den Bereichen Industrie 4.0, vernetzte<br />

Mobilität und Smart City sowie Smart<br />

Home. Der neue Standort ist zugleich Hauptsitz<br />

der Bosch Software Innovations GmbH,<br />

die in Berlin bisher am Schöneberger Ufer beheimatet<br />

war. Seit rund zehn Jahren gestaltet<br />

die Bosch-Tochter aktiv das Internet der Dinge<br />

mit: IoT-Berater, Softwareentwickler, Projektmanager,<br />

Trainer und weitere Spezialisten<br />

Bild: Bosch<br />

haben bis heute mehr als 250 internationale<br />

IoT-Projekte realisiert. Besucher des Bosch-<br />

Campus spüren sofort, dass es sich bei dem<br />

offen konzipierten, dreigeschossigen Ensemble<br />

um ein unkonventionelles Arbeitsumfeld<br />

handelt. Statt Schreibtischen fallen Wohnwagen,<br />

Werkstätten und Workshopräume mit<br />

Waldambiente ins Auge. In Summe rund drei<br />

Millionen Euro hat Bosch in den Standort und<br />

die ungewöhnliche Arbeitswelt investiert. Die<br />

Werkstätten beispielsweise dienen dazu, einfach<br />

und zügig Prototypen zu bauen. Der<br />

Wohnwagen wiederum steht ganz im Zeichen<br />

der User Experience: Zusammen mit<br />

Kunden und Anwendern können die Prototypen<br />

dort in einer sehr frühen Projektphase<br />

getestet werden. Dahinter steht die im Umfeld<br />

der Software-Entwicklung Innovationsmethode<br />

Design Thinking. Der Campus<br />

selbst ist eine Art Living IoT Lab: Der Wohnwagen<br />

ist als Bosch Smart Home ausgebaut,<br />

die Küchen sind mit vernetzten Hausgeräten<br />

ausgestattet.<br />

bt<br />

www.iot.bosch.com<br />

8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


PASSION 4.0 MACHINE TOOLS<br />

Leidenschaft ist der Antrieb bei allem, was wir tun. Und das Ergebnis finden Sie in jedem<br />

technologisch ausgefeilten Detail unserer Lagerlösungen. Ob verbesserte Komponente aus<br />

neuen Werkstoffen, sensorisiertes Produkt oder individuelle Systemlösung: Am Anfang unserer<br />

Entwicklungen steht immer der Kundenwunsch. Mit unseren Produkten und Services<br />

lassen sich Verfügbarkeit, Produktivität und Bearbeitungsqualität steigern. Teilen Sie unsere<br />

Leidenschaft für immer leistungsfähigere Werkzeugmaschinen!<br />

www.schaeffler.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 9


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

PERSONEN<br />

Walter Kunz, Afag<br />

Die Geschäftsleitung der<br />

eps Gmbh hat seit Oktober –<br />

über vier Jahre nach dem<br />

Zusammenschluss mit Afag<br />

– am deutschen Standort<br />

in Hardt ein neues Gesicht.<br />

Walter Kunz tritt die Nachfolge<br />

des eps-Firmengründers Bernhard Moosmann<br />

an und ist nun innerhalb der Afag- Gruppe<br />

für den Bereich Handlingsysteme zuständig.<br />

Ilijana Vavan, Kaspersky<br />

Ilijana Vavan übernimmt bei<br />

Kaspersky Lab die Position<br />

des Managing Director für<br />

Europa. Zudem ist die internationale<br />

Topmanagerin<br />

als General Manager DACH<br />

seit Januar 2<strong>01</strong>8 für die<br />

Geschäfte in Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz verantwortlich.<br />

Dr. Ralf Zander, Lapp<br />

Dr. Ralf Zander ist neuer<br />

Vorstand für Finanzen und<br />

Controlling bei der Lapp<br />

Gruppe. Er will die Holding<br />

auf dem Wachstumskurs<br />

ins Digitalisierungszeitalter<br />

als CFO aktiv begleiten.<br />

Zuletzt war er Leiter Finance & Controlling bei<br />

Eisenmann in Böblingen mit internationaler<br />

Verantwortung.<br />

Marcus Löw, Nabtesco<br />

Marcus Löw wird neuer Geschäftsführer<br />

von Nabtesco<br />

Precision Europe. Er folgt<br />

damit Yasushi Minegishi<br />

nach, der planmäßig zur<br />

Muttergesellschaft nach<br />

Japan zurückkehrt. Löw<br />

wird Nabtesco als Systemanbieter vollständiger<br />

Antriebslösungen weiter stärken.<br />

Bild: Dekra<br />

Dekra gibt 150 Mio. Euro für Digitalisierung aus<br />

Rekordinvestition in digitale Sicherheit<br />

„Mit den Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

wollen wir die aktive Prävention an der<br />

Nahtstelle Mensch-Maschine nachhaltig<br />

verbessern“, so Dekra Chef Stefan Kölbl<br />

Rekordinvestitionen von über 150 Millionen<br />

Euro hat Dekra im letzten Jahr<br />

schwerpunktmäßig für digitales<br />

Wachstum getätigt. Das sind insgesamt<br />

nahezu fünf Prozent des Jahresumsatzes<br />

2<strong>01</strong>7. Die weltweit tätige Expertenorganisation<br />

etablierte den internationalen<br />

Testverbund Lausitzring/<br />

Klettwitz, Málaga und Hsinchu, Taiwan,<br />

für digitale Sicherheitsdienstleistungen.<br />

Dadurch stärkt Dekra seine Position<br />

bei den Megathemen Konnektivität,<br />

Fahrerassistenzsysteme und automatisierte<br />

Mobilität. Außerdem erweiterte<br />

Klebespezialist SCA Schucker wird Atlas Copco IAS<br />

Fügelösungen aus einer Hand<br />

Die bisherige SCA Schucker GmbH &<br />

Co. KG mit Sitz in Bretten hat umfirmiert.<br />

Sie agiert nun als Atlas Copco<br />

IAS GmbH und damit unter dem starken<br />

Markennamen des Mutterkonzerns<br />

Atlas Copco. Das Unternehmen<br />

wird dann mehrere Fügetechniken<br />

unter einem Dach anbieten<br />

können – insbesondere<br />

die Klebe-, Dicht- und Dosiertechnik<br />

von SCA sowie die Lösungen<br />

der Schwestergesellschaft<br />

Henrob GmbH, die bei<br />

Stanznietsystemen marktführend<br />

ist. Alle Produkte dieser<br />

Sparten werden in Zukunft<br />

gemeinsam unter dem Atlas-<br />

Copco-Logo vermarktet werden.<br />

Der Markenname SCA<br />

wird als Produktlinie erhalten<br />

bleiben, allerdings werden die<br />

Systeme künftig im neuen<br />

das Unternehmen seine Kompetenzen<br />

im Bereich Cybersicherheit durch Akquisitionen<br />

und Partnerschaften. Der<br />

Konzernumsatz der weltweit tätigen<br />

Expertenorganisation wird voraussichtlich<br />

um fast sieben Prozent auf rund<br />

3,1 Milliarden Euro zulegen. Durch den<br />

Zuwachs von über 4000 Experten wird<br />

man am Jahresende über 43000 Mitarbeiter<br />

– davon mehr als die Hälfte außerhalb<br />

Deutschlands – beschäftigten.<br />

Im Zukunftsfeld Cybersicherheit hat<br />

Dekra seine Expansionschancen beispielsweise<br />

durch die Übernahme der<br />

spanischen Epoche & Espri weiter verbessert.<br />

Das Unternehmen bewertet<br />

und prüft Produkte nach international<br />

anerkannten IT-Sicherheitsstandards.<br />

In seiner Rolle als Vordenker hat das<br />

Unternehmen im Jahr 2<strong>01</strong>7 eine Innovationspartnerschaft<br />

mit den Fraunhofer-Instituten<br />

IAO und IPA vertieft. Ziel<br />

ist es, im Zeitalter von Industrie 4.0 innovative<br />

Arbeitsschutzkonzepte zu entwickeln,<br />

um Arbeitsunfälle in der Zusammenarbeit<br />

von Mensch und Maschine<br />

zu verhindern.<br />

bt<br />

www.dekra.de<br />

Design und unter der Marke Atlas Copco<br />

vertrieben. Erste neue Produktdesigns<br />

werden im März 2<strong>01</strong>8 der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt.<br />

bt<br />

www.sca-solutions.com<br />

SCA tritt künftig unter der Firmierung Atlas Copco IAS<br />

GmbH auf, um die Marke Atlas Copco zu stärken und<br />

noch mehr Fügelösungen aus einer Hand anbieten zu<br />

können<br />

Bild: Atlas Copco<br />

10 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


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20.–24.02.2<strong>01</strong>8, Halle 16, Stand D112<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 11


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Gemeinsames Projekt mit Trumpf und Heraeus Additive Manufacturing<br />

Bosch Rexroth weitet additive Fertigung aus<br />

3D-Druckverfahren unterstützen die<br />

variantenreiche Fertigung<br />

Das Thema additive Fertigung gewinnt zunehmend<br />

an Bedeutung: Bei der Herstellung<br />

von kleinen Serien und Prototypen sowie im<br />

Bereich Industrie 4.0. Auch Bosch Rexroth<br />

setzt auf diese Zukunftstechnologie. Aktuell<br />

qualifiziert das Unternehmen gemeinsam mit<br />

Trumpf und Heraeus Additive Manufacturing<br />

ein weiteres additives Fertigungsverfahren<br />

für die wirtschaftliche Herstellung von Hydraulikkomponenten.<br />

Das Projekt mit<br />

Schwerpunkt Selective Laser Melting be-<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

schäftigt sich mit der Fertigung von Servoventilen.<br />

Als ergänzendes Standardverfahren<br />

zur konventionellen Produktion soll dies vor<br />

allem für die kurzfristige Herstellung von<br />

Kleinserien und kundenindividuelle Varianten<br />

eingesetzt werden. Bosch Rexroth nutzt bereits<br />

mehrere 3D-Drucker zur Herstellung<br />

von Gusskernen für Steuerblöcke in Lohr und<br />

beherrscht die komplette Prozesskette vom<br />

Engineering über den 3D-Druck bis zum fertigen<br />

Produkt. Gedruckte Varianten sind wesentlich<br />

leichter und kompakter als konventionell<br />

gefertigte Ausführungen. Optimierte<br />

Kanalführungen verringern die Drosselverluste<br />

und steigern die Energieeffizienz. Zukünftig<br />

können Konstrukteure darüber hinaus<br />

neue Funktionen in die Komponenten integrieren.<br />

Im Verlaufe des Projekts hat das Projektteam<br />

eine hybride Fertigung von Servoventilen<br />

für zukünftige Serienanwendungen<br />

entwickelt. Dabei kombiniert Rexroth klassisch<br />

spanend hergestellte Preforms mit in<br />

3D-Druck gefertigten Bauteilen. Als weitere<br />

Komponente testet das Projektteam das Drucken<br />

von Hohlzylindern als Schieber für Wegeventile.<br />

bt<br />

www.boschrexroth.com<br />

Kammer würdigt bundesbeste Auszubildende<br />

IHK Walk of Fame<br />

Sechs Auszubildende aus der Region Stuttgart<br />

zählten im vergangenen Jahr zu den<br />

bundesweit besten Lehrlingen in ihrem jeweiligen<br />

Beruf. Die Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Region Stuttgart ehrt diese<br />

Spitzenleistungen auf besondere Weise: Die<br />

ehemaligen Azubis und deren Ausbildungsbetriebe<br />

erhalten einen persönlichen Bronzestern<br />

auf dem „IHK Walk of Fame“ vor der<br />

Zentrale der IHK Region Stuttgart in der Jägerstraße.<br />

bt<br />

www.stuttgart.ihk.de<br />

Die bundesbesten Auszubildenden erhalten für<br />

ihre Leistungen einen persönlichen Bronzestern<br />

Bild: IHK<br />

Wir berichten über<br />

3M ............................................. 88<br />

Afag ........................................... 10<br />

Alesa ......................................... 42<br />

Altra Industrial Motion ............... 46<br />

Arno Arnold ................................ 74<br />

Asco .......................................... 66<br />

Atlas Copco IAS ......................... 10<br />

Atlas Copco Tools ...................... 84<br />

Autodesk ................................... 29<br />

Aventics ............................... 80, 94<br />

B&R ........................................... 92<br />

BASF ......................................... 88<br />

Bauer Gear Motor ...................... 46<br />

Beck IPC ...................................... 8<br />

BMW ......................................... 38<br />

Bosch .................................... 8, 30<br />

Bosch Rexroth ........................... 12<br />

Cadenas .................................... 93<br />

Christian Maier .......................... 70<br />

CNH Gruppe .............................. 44<br />

Comsol Multiphysics ................. 92<br />

Contact Software ...................... 30<br />

Continental ................................ 88<br />

CTX Thermal Solutions .............. 78<br />

D&K ........................................... 38<br />

Dassault Systèmes .................... 22<br />

Dekra ......................................... 10<br />

Delphin Technology .................... 54<br />

ebm-papst ................................. 93<br />

Ejot ............................................ 87<br />

Emerson .................................... 66<br />

Endress+Hauser ....................... 50<br />

EOS ........................................... 88<br />

Eplan ......................................... 20<br />

eps ............................................. 10<br />

Fanuc ......................................... 72<br />

Faulhaber ................................... 49<br />

Festo ......................................... 93<br />

Findling ...................................... 34<br />

Fraunhofer IPA ........................... 32<br />

Freudenberg .............................. 77<br />

Fujinon ....................................... 61<br />

Ganter ....................................... 78<br />

Gemü ........................................ 67<br />

Google ....................................... 32<br />

Grundfos .................................... 67<br />

Philipp Hafner ............................ 68<br />

Hengstler ................................... 58<br />

Henrob ....................................... 10<br />

Heraeus Additive<br />

Manufacturing ........................... 12<br />

Hänchen .................................... 62<br />

IBM ........................................... 32<br />

IFS ............................................... 6<br />

Igus ............................... 34, 38, 49<br />

IHK Stuttgart .............................. 12<br />

Ingersoll Rand ........................... 66<br />

Inneo Solutions ......................... 26<br />

K. Brunner ................................. 42<br />

Kaspersky .................................. 10<br />

Kisssoft ...................................... 30<br />

KIT ............................................. 32<br />

Klüber Lubrication ..................... 94<br />

Knoll Maschinenbau .................. 64<br />

Kollmorgen ................................ 42<br />

Konradin Mediengruppe ............ 32<br />

Krone ......................................... 84<br />

Kugel- und Rollenlagerwerk<br />

Leipzig ....................................... 26<br />

Kullen-Koti ................................. 72<br />

KVT-Fastening ............................ 82<br />

Lapp ........................... 6, 10, 58, 60<br />

Levitate ...................................... 38<br />

Linak .......................................... 44<br />

Maxon Motor ............................. 48<br />

Messe Düsseldorf ..................... 19<br />

Moog ......................................... 66<br />

Nabtesco ................................... 10<br />

New Holland Braud ................... 44<br />

NKE ........................................... 34<br />

Norelem .................................... 79<br />

NSK ..................................... 34, 41<br />

Oiles .......................................... 34<br />

Pathway ..................................... 38<br />

Pentair ....................................... 60<br />

Pepperl+Fuchs ........................... 60<br />

Philipp Hafner ............................ 68<br />

Phoenix Contact ........................ 56<br />

Polytec ....................................... 61<br />

Pöppelmann .............................. 79<br />

PTC ............................................ 94<br />

PTM Mechatronics .................... 70<br />

Reichelt Chemietechnik ............. 94<br />

RK Rose+Krieger ....................... 76<br />

Roemheld .................................. 78<br />

SCA Schucker ............................ 10<br />

Schaeffler .................................. 34<br />

Schmalz ..................................... 76<br />

Schneider Electric ...................... 14<br />

Siemens .............................. 32, 48<br />

Siemens PLM ............................ 24<br />

Stein .......................................... 76<br />

Stratasys ..................................... 6<br />

Substratec ................................. 92<br />

Tebis AG .................................... 30<br />

TKD Kabel .................................. 61<br />

Dr. Tretter ................................... 68<br />

Trumpf ................................. 12, 93<br />

Turck ............................................ 8<br />

Universität des Saarlandes ........ 30<br />

Watt Drive ................................. 48<br />

Weber Schraubautomaten ......... 80<br />

WEG .......................................... 48<br />

12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 13


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Im Gespräch: Dr. Barbara Frei, CEO und Zone President DACH, Schneider Electric GmbH<br />

„Wir bieten einen Mehrwert für Kunden“<br />

Schneider Electric hat sich in der Region Deutschland, Österreich, Schweiz neu organisiert. Damit reagiert der<br />

Konzern unter anderem auf die Herausforderungen der Digitalisierung. Zudem will das Unternehmen die Stärken<br />

seines Vertriebsnetzwerks besser nutzen. Dr. Barbara Frei, Zone President DACH und Vorsitzende der Geschäftsleitung<br />

der Schneider Electric GmbH, erklärt im Gespräch mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> welchen Mehrwert die Kunden<br />

von der neuen Struktur haben.<br />

Interview: Johannes Gillar, stellvertretender Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Medeingruppe<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Seit Juli 2<strong>01</strong>7 hat Schneider<br />

Electric eine neue Region DACH. Welche Gründe hatten<br />

Sie für die Neuorganisation dieser Region?<br />

Dr. Barbara Frei: Der Markt und die Kundenbasis sind in<br />

diesen drei Ländern sehr ähnlich und sie haben ähnliche<br />

Themen mit der Energiewende, den erneuerbaren Energien<br />

oder der E-Mobilität. Bei den Standards und Normen<br />

sind alle drei ebenfalls vergleichbar. Und es gibt eine gemeinsame<br />

Sprache, mal abgesehen vom italienisch bzw.<br />

„Ich möchte das, was<br />

Schneider Electric kann,<br />

besser am Markt<br />

positionieren.“<br />

Dr. Barbara Frei, Zone President<br />

DACH/CEO Management Board,<br />

Schneider Electric GmbH<br />

französisch sprechenden Teil der Schweiz. Ich denke mit<br />

dieser neuen Konstellation können wir uns stärker am<br />

Markt aufstellen, weil wir die Ressourcen besser bündeln<br />

können. Ein Beispiel: Wir haben in Deutschland eine<br />

große Expertise in der Verpackungsindustrie. Das ist ein<br />

ganz wichtiges OEM-Segment für uns und mit der Neuorganisation<br />

können wir dieses Know-how jetzt auch besser<br />

im deutschsprachigen Schweizer und im österreichischen<br />

Markt nutzen. Wir holen dazu Vertriebsleute aus<br />

Österreich und der Schweiz zu uns, um sie entsprechend<br />

zu schulen. Zudem können sie Netzwerke zum heutigen<br />

DACH-Marketing knüpfen und dann mit einem verbesserten<br />

Rüstzeug in die fertigende Industrie in Österreich<br />

oder der Schweiz gehen, um unsere Lösungen zu verkaufen.<br />

Die gemeinsamen Ressourcen entsprechend bündeln<br />

zu können ist für uns einer der Hauptgründe für die<br />

Neuorganisation der Region DACH gewesen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Was verändert sich für Ihre Kunden<br />

und welchen Mehrwert haben sie von dieser Umstrukturierung?<br />

Dr. Frei: Ganz wesentlich für uns: Unsere Kunden sollen<br />

die neue Organisation als Veränderung zu ihrem Vorteil<br />

wahrnehmen. Ein Hauptaspekt dabei ist, dass sie jetzt<br />

mehr und bessere Informationen bekommen können und<br />

auch von optimiertem Service profitieren. Wenn wir beispielsweise<br />

über Digitalisierung in Verbindung mit unserer<br />

Architektur EcoStruxure reden, sind das durchaus<br />

komplexe und integrierte Anwendungen. Mit der neuen<br />

Struktur sind wir viel besser in der Lage, dem Kunden<br />

dieses Know-how zu vermitteln. Zudem war es für Österreich<br />

beispielsweise sehr schwierig, Lösungen für den<br />

Bereich Manufacturing Enterprise Systems anzubieten.<br />

Dafür gab es lokal einfach nicht genug Ressourcen. Dies<br />

ist mit der neuen Organisation Vergangenheit, weil wir<br />

jetzt auf Spezialisten aus Deutschland zurückgreifen können.<br />

Ein weiteres Beispiel ist, dass wir im Bereich Building<br />

Management nun wieder Gesamtprojekte anbieten<br />

wollen, was wir ja in der Schweiz nicht mehr getan haben.<br />

Im direkten Kontakt mit unserem Vertrieb wird sich<br />

für unsere Kunden nichts Wesentliches ändern: Die Zuständigkeiten<br />

und Hauptansprechpartner bleiben erhalten,<br />

und das ist für uns ein ganz wichtiger Aspekt in der<br />

Kundenbetreuung.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Gibt es denn bereits Feedback<br />

von den Kunden hinsichtlich der neuen Organisation?<br />

Dr. Frei: Wir haben den Eindruck, dass ein verbesserter<br />

Support für gewisse Lösungen vom Kunden schon jetzt<br />

wahrgenommen wird, und auch die breitere Angebotspalette<br />

kommt hier und da bereits an. Und das obwohl vielen<br />

Kunden noch gar nicht bewusst ist, dass es eine<br />

14 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Dr. Barbara Frei, Zone President<br />

DACH/CEO Management Board,<br />

Schneider Electric GmbH<br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Mediengruppe<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 15


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Mediengruppe<br />

DACH-Organisation gibt. Exakt das haben wir beabsichtigt<br />

– wir zielen mit der DACH-Organisation darauf ab,<br />

Kunden bereichsübergreifend die große Bandbreite unseres<br />

Produkt- und vor allem Lösungsportfolios näher zu<br />

bringen, ohne dass sie Veränderungen in einer eingespielten<br />

Beziehung hinnehmen müssen. Wir wollen die<br />

Nähe zu unseren Partnern erhalten oder idealerweise<br />

noch vergrößern, und gleichzeitig die Transparenz unseres<br />

Lösungsangebots verbessern.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Schwerpunkte werden<br />

Sie in Ihrer neuen Funktion setzen?<br />

„Der Markt und die Kundenbasis<br />

sind in diesen drei<br />

Ländern sehr ähnlich und sie<br />

haben ähnliche Themen mit<br />

der Energiewende, den<br />

erneuerbaren Energien oder<br />

der E-Mobilität.“<br />

Dr. Barbara Frei, Zone President<br />

DACH/CEO Management Board,<br />

Schneider Electric GmbH<br />

Dr. Frei: Ein Schwerpunkt wird sein, dass ich das, was<br />

Schneider Electric kann, besser am Markt positionieren<br />

möchte. Schneider Electric verfügt über holistische, integrierte<br />

und skalierbare Lösungen, nur wissen das die Unternehmen<br />

in Deutschland, der Schweiz und Österreich<br />

nicht im ausreichenden Maße. Unser Wettbewerb ist hier<br />

derzeit noch besser aufgestellt. Dieses Verhältnis zu ändern,<br />

ist mir ein ganz wichtiges Anliegen. Ich glaube wir<br />

haben zwei wichtige Themen, mit denen wir den Markt<br />

besetzen können. Eines dieser Themen ist unsere Architektur<br />

EcoStruxure in Bezug auf unsere vier Hauptmärkte<br />

– Building, Datacenter, Industry und Infrastructure. Diese<br />

Plattform haben wir in den letzten Jahren kontinuierlich in<br />

Richtung unserer den Hauptmärkten zugeordneten Geschäftsbereichen<br />

EcoStruxure Building, EcoStruxure<br />

Power, EcoStruxure IT, EcoStruxure Machine, EcoStruxure<br />

Plant und EcoStruxure Grid weiterentwickelt. Wenn ich<br />

heute mit Kunden über zum Beispiel EcoStruxure for Industry<br />

mit den Bausteinen EcoStruxure Machine, Plant<br />

oder Smart Manufacturing spreche, sind diese geradezu<br />

begeistert. Derartige Rückmeldungen und erfolgreich<br />

durchgeführte Projekte zeigen uns auf, dass wir mit die-<br />

ser Plattform auch in der Zukunft deutliche Akzente setzen<br />

werden. Das zweite Thema ist, dass wir mit E-Mobility<br />

oder Smart Home verstärkt in den Residential-Bereich<br />

hineingehen. Da haben wir ein starkes, umfangreiches<br />

Portfolio, das wir entsprechend über unsere Marken positionieren<br />

werden, wie beispielsweise auf der Light &<br />

Building 2<strong>01</strong>8 in Frankfurt.<br />

Bei diesen beiden Themen sind zwei Dinge wesentlich:<br />

Wir reden hier zunehmend über Produkte, die vernetzt<br />

sind, falls gewünscht auch mit dem Internet – genauer<br />

gesagt mit dem Internet der Dinge. Innerhalb unserer<br />

EcoStruxure-Architektur ist das die unterste der drei Ebenen.<br />

Diese Ebene mit den Namen Connected Products<br />

haben wir in den letzten Jahren massiv als Basis unserer<br />

Architektur ausgebaut. Dabei müssen wir sicherstellen,<br />

dass beispielsweise Produktionsprozesse jederzeit störungsfrei<br />

laufen, und zwar selbst dann, wenn die Internetverbindung<br />

gerade mal nicht zur Verfügung steht. Dafür<br />

braucht es eine Steuerung, die nahe am Prozess arbeitet<br />

– im Sprachgebrauch von EcoStruxure die so genannte<br />

Edge Control. Diese bildet die zweite Ebene. Darüber<br />

befindet sich die Ebene, auf welcher Apps, Analytics,<br />

Services und Software angesiedelt sind. Auf dieser<br />

Basis kann ich dann im Gesamtverbund meine Produktion<br />

optimieren – und zwar in Echtzeit. Ein solches Portfolio<br />

können nicht viele anbieten. Und ich sehe es als meine<br />

Aufgabe an, dass wir daraus das Beste für die Region<br />

DACH herausholen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie sprachen gerade davon,<br />

dass Schneider Electric die Märkte Building, Data<br />

Center, Industry und Infrastructure bedient. Müssen<br />

Sie innerhalb der von Ihnen verantworteten DACH-<br />

Region lokale Akzente setzen?<br />

Dr. Frei: Das Schöne an der DACH-Region ist, dass diese<br />

Bereiche alle gleichrangig nebeneinanderstehen. Insgesamt<br />

ist jeder Geschäftsbereich gut vertreten. Wichtig ist<br />

das Geschäftsfeld Energie, also der ganze Mittelspannungsbereich<br />

mit Infrastruktur, aber auch das Thema Digitalisierung<br />

der Energiewirtschaft. Wir bieten hier etwa ein<br />

Advanced Distribution Management System (ADMS) an,<br />

also ein Lastmanagementsystem, das Versorgungsunternehmen<br />

eine modulare und flexible Plattform mit Datenmodell,<br />

Integrationsrahmen und sicherer Infrastruktur<br />

bietet. Dieser Bereich repräsentiert etwa ein Viertel des<br />

Geschäfts. Dann haben wir das Industrie-Segment mit<br />

Automatisierungs- und Antriebslösungen, also EcoStruxure<br />

Machine oder Plant, und den Bereich Data Center –<br />

beide repräsentieren jeweils ebenfalls ein Viertel des Geschäfts.<br />

Im Data Center Markt arbeiten wir mit IT-Resellern<br />

zusammen, also ein klassisches Channelgeschäft.<br />

Data Center sind ein bedeutsames Standbein und das<br />

schöne in diesem Segment ist, dass wir hier das Gesamtportfolio<br />

von Schneider Electric anbieten können – die<br />

elektrische Verteilung (Mittel- und Niederspannung), die<br />

Steuerung des Data Center, das Asset Management, das<br />

Cooling, die Racks, und so weiter. Damit können wir ein<br />

Data Center komplett mit der notwendigen Infrastruktur<br />

16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


ausrüsten. Der Bereich Building, mit etwa einem Viertel<br />

unseres Geschäfts, ist nicht minder von Bedeutung. Dieser<br />

wird in Sachen der Gebäudeinstallation durch die Marken<br />

Feller in der Schweiz und Merten in Deutschland und<br />

Österreich verstärkt. Insofern spielen in diesem Segment<br />

lokale Besonderheiten tatsächlich eine Rolle.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wo sehen Sie beziehungsweise<br />

Schneider Electric die wichtigsten Trends/Entwicklungen<br />

im Bereich IIoT?<br />

Dr. Frei: Unternehmen müssen immer produktiver werden.<br />

Sie wollen besser voraussehen, was sie in Zukunft<br />

benötigen und was für ihre Wettbewerbsfähigkeit wichtig<br />

wird. Gerade der Service- und Applikations-Layer, den ich<br />

angesprochen habe, soll dem Kunden helfen, solche<br />

Trends selbst zu erkennen. Denn indem ich bestimmte<br />

Ereignisse in der Produktion frühzeitig mittels Echtzeit-<br />

Feedback erkenne, kann ich mich als Unternehmen besser<br />

anpassen, Ersatzteile oder Komponenten zum richtigen<br />

Zeitpunkt bestellen, ich kann die Qualität besser<br />

überprüfen, etc. Der Anspruch produktiver und effizienter<br />

zu werden ist nicht neu. Heute aber haben wir bessere<br />

Tools und Infrastrukturen um in diesem Bereich aktiv zu<br />

sein. Die gesamte Kommunikation via Internet war beispielsweise<br />

vor 15 Jahren viel kostspieliger, da hat man<br />

von einem Datenvolumen im Bereich Gigabyte – übertragen<br />

auf einem Smartphone – nur geträumt. Heute ist das<br />

fast schon Commodity. Ich glaube diese Fähigkeit, dass<br />

man Daten viel schneller austauschen und große Datenmengen<br />

in der richtigen Kategorisierung entsprechend<br />

auswerten und daraus Schlüsse ziehen kann, eröffnet<br />

ganz neue Möglichkeiten. Man redet heute immer vom<br />

großen ‚Data Lake‘, in dem jeder Daten sammelt. Die<br />

Kunst ist es daraus die Trends für die Zukunft heraus zu<br />

lesen, daraus also einen Pool relevanter Daten zu schaffen.<br />

Wir nennen das Smart Data und sehen hier ein klares<br />

Marktbedürfnis. Das ist wirkliches IIoT, ich habe Daten<br />

von Operations, ich habe die Fähigkeit der IT diese auszuwerten<br />

und dementsprechend kann ich eine Aussage<br />

über die Zukunft machen, mich noch effizienter und produktiver<br />

aufstellen. Und es gibt viele Trends. Im Bereich<br />

Urbanisierung werten die Städte heute die Handydaten<br />

der Provider aus, erfassen den Stromverbrauch zu bestimmten<br />

Tageszeiten, etc. Das Potenzial aus dieser Datenmenge<br />

etwas herauszulesen scheint nahezu unerschöpflich<br />

und einige Firmen, vor allem im Gaming-Bereich,<br />

machen das heute schon sehr erfolgreich und die<br />

Industrie ist auf dem Weg dahin.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wenn man die Entwicklung<br />

rund um das IIoT betrachtet, entstehen Innovationen<br />

zuerst im Consumer-Umfeld. Kann man sagen, dass<br />

der wesentliche Treiber für digitale Innovationen mittlerweile<br />

der Consumer ist und die Industrie dann<br />

nachzieht?<br />

Dr. Barbara Frei erklärt<br />

im Gespräch mit der<br />

Redaktion die neue<br />

Struktur der Region<br />

DACH von Schneider<br />

Electric<br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Mediengruppe<br />

Dr. Frei: Es ist schon so, dass heute mehr aus dem Heimbereich<br />

getrieben wird, etwa wenn wir über Smart Home<br />

sprechen. Früher gab der Elektriker vor, welche Steckdose<br />

wohin kommt, als Endverbraucher konnte ich vielleicht<br />

noch bei der Positionierung mitreden. Heute ist es so,<br />

dass ich als Verbraucher bestimmte Ansprüche an mein<br />

Smart Home habe, ich möchte die Jalousien via Handy<br />

steuern und wenn jemand an der Tür klingelt, möchte ich<br />

in einer App sehen, wer vor der Tür steht und ähnliches.<br />

Man könnte sagen, dass der Konsument bei solchen Entscheidungen<br />

längst mündig geworden ist. Das starke Bedürfnis<br />

nach individuellen Lösungen treibt uns Industrieunternehmen.<br />

Verstärkt wird das natürlich durch die<br />

kommende Generation: Die ‚Digital Natives‘, komplett<br />

mit dem Internet aufgewachsen. Die möchten nichts an<br />

Möglichkeiten digitaler Technologien im Arbeitsumfeld<br />

missen, welche sie im privaten Umfeld längst nutzen.<br />

Nicht zuletzt ein spannendes Thema für Unternehmen im<br />

Umfeld der Fachkräftegewinnung oder aber Mitarbeiterbindung.<br />

Und ich kann nur bestätigen, dieser Push zur Digitalisierung<br />

und zu Internet-Technologien kommt tatsächlich<br />

aus dem Consumer/Gamer-Bereich.<br />

www.schneider-electric.com<br />

Details zur IoT-fähigen Architektur und<br />

Plattform EcoStruxure:<br />

http://hier.pro/2MTlE<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 17


MESSE<br />

METAV<br />

METAV 2<strong>01</strong>8 – Internationales Schaufenster für Fertigungstechnik und Automatisierung<br />

Trends und Innovationen<br />

Rund 600 Aussteller werden auf der METAV 2<strong>01</strong>8 wieder das komplette Spektrum der Fertigungstechnik<br />

zeigen. Schwerpunkte sind Werkzeugmaschinen, Fertigungssysteme, Präzisionswerkzeuge, automatisierter<br />

Materialfluss, Computertechnologie, Industrieelektronik und Zubehör. Hinzu kommen die neuen<br />

Themen Moulding, Medical, Additive Manufacturing und Quality. Die Veranstalter erwarten mehr als<br />

35.000 Fachbesucher in Düsseldorf.<br />

Auch die 20. Auflage der METAV – Messe für<br />

Technologien der Metallbearbeitung – zeigt in<br />

einem organischen Gesamtbild die gesamte<br />

Wertschöpfungskette<br />

Die 20. Messe für Technologien der Metallbearbeitung, die vom<br />

20. bis 24. Februar 2<strong>01</strong>8 in Düsseldorf stattfindet, zeigt in einem<br />

organischen Gesamtbild die gesamte Wertschöpfungskette.<br />

Im Kernbereich der METAV stehen die klassischen Themen der Metallbearbeitung<br />

wie Werkzeugmaschinen, Fertigungssysteme, Präzisionswerkzeuge,<br />

automatisierter Materialfluss, Computertechnologie,<br />

Industrieelektronik und Zubehör. Klassische Metallbearbeitung<br />

und Innovation sind auf der Veranstaltung kein Widerspruch. Auf der<br />

Messe sind neuesten Technologien in den traditionellen Fertigungstechniken<br />

ebenso zu sehen wie aktuelle Lösungen zu Industrie 4.0.<br />

Mit dem Kernbereich spricht die Messe dabei zahlreiche Anwenderbranchen<br />

an, darunter die Automobil- und Zulieferindustrie, den Maschinenbau,<br />

Medizintechnik und Flugzeugbau, Elektrotechnik und<br />

Elektronik sowie die Eisen-, Blech und Metallverarbeitende Industrie.<br />

Dieses Herz der Messe steht in vielfältiger Verbindung mit den<br />

sogenannten Areas, die mit dem neuen METAV-Konzept 2<strong>01</strong>6 erfolgreich<br />

eingeführt wurden. So bildet die Messe die Realität zeitgemäßer<br />

industrieller Fertigung komprimiert auf ihrem Gelände ab.<br />

Zwei Areas widmen sich Spezialthemen der Produktionstechnik,<br />

zwei weitere haben besondere Branchen im Fokus.<br />

Areas zeigen Synergien in der<br />

Produktionstechnik<br />

Die Quality Area zeigt, wie untrennbar Messtechnik<br />

mit der industriellen Fertigung verbunden<br />

ist. Im Zeitalter der digitalen Transformation<br />

gewinnt Qualitätssicherung noch<br />

mehr an Gewicht. Nicht zuletzt die Messund<br />

Prüftechnik wird zur tragenden Säule für<br />

Smart und Big Data-Konzepte.<br />

Die Additive Manufacturing Area dagegen<br />

verdeutlicht, dass entsprechende Fertigungsverfahren<br />

ihren festen Platz in den Fabriken<br />

etabliert haben. Sie sind eine hervorragende<br />

Ergänzung für die klassische Metallbearbeitung,<br />

die sich in die gesamte Bandbreite der<br />

Prozesskette einreiht – wenn auch in jedem<br />

Fall mechanische Nachbearbeitung erforderlich<br />

ist. Dies machen nicht zuletzt die zahlreichen<br />

Aussteller deutlich, die auf hybride Maschinen setzten – also<br />

Produktionstechnik, die additive mit spanender Fertigung kombiniert.<br />

In der Moulding Area dreht sich alles um den Werkzeug-, Formenund<br />

Modellbau. Moulding gilt als eines der anspruchsvollsten Anwendungsfelder<br />

in der Metallbearbeitung. Die Ansprüche an Präzision<br />

und Qualität liegen ausgesprochen hoch, was Innovationen in<br />

diesem Bereich vorantreibt: Neben konventionellen Verfahren finden<br />

immer neue Prozesstechnologien Eingang, wie etwa laserunterstützte<br />

Fertigung für die Feinstrukturierung von Designoberflächen.<br />

Welche Anforderungen gestellt werden und wie sie sich mit<br />

innovativer Fertigungstechnik lösen lassen, ist daher ein zentrales<br />

Thema der Moulding Area.<br />

Die Medical Area stellt als die zweite anwenderbezogene Area die<br />

Medizintechnik in den Mittelpunkt. Sie ist mit ihren hohen Anforderungen<br />

und ihrem gewaltigen Innovationspotenzial Treiber technologischen<br />

Fortschritts in der Fertigungstechnik. Nicht ohne Grund belegt<br />

die Medizintechnik Spitzenplätze in der weltweiten Anmeldung<br />

von Patenten. Zum anderen ist sie ein Segment mit hervorragenden<br />

langfristigen Marktaussichten. Die demographische Entwicklung<br />

der Weltbevölkerung befeuert den Bedarf, darunter vor allem das<br />

steigende Durchschnittsalter in den Industriestaaten und der wachsende<br />

Lebensstandard in zahlreichen Schwellenländern.<br />

Bild: Messe Düsseldorf/ctillmann<br />

18 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


METAV<br />

MESSE<br />

Ihre zündende Idee<br />

Zur Besucherzielgruppe der METAV gehören alle Industriezweige, die<br />

Metall bearbeiten, unter anderem der Maschinenbau, die Elektroindustrie,<br />

der Werkzeug- & Formenbau sowie Metallbearbeitung<br />

Innovationsschauplatz im Nordwesten<br />

Die diesjährige Veranstaltung positioniert sich als Schauplatz für Produktionslösungen<br />

am Standort Düsseldorf im Herzen von Nordrhein-Westfalen,<br />

einem der konzentriertesten industriellen Wirtschaftsräume<br />

Europas. Besonders der Maschinenbau ist hier traditionell<br />

stark. Die Branche beschäftigt in NRW über 200.000 Arbeitnehmer.<br />

Knapp ein Fünftel des deutschen Umsatzes im Maschinenbau<br />

wird in NRW erwirtschaftet. Die Messe ist aber nicht nur attraktiver<br />

und komfortabler Treffpunkt für Hersteller und Anwender der<br />

Region, sondern auch für die Beneluxstaaten und die vergleichsweise<br />

nahe gelegenen skandinavischen Länder. Die Besucherqualität<br />

ist laut Veranstalter hoch: 2<strong>01</strong>6 gaben 63 % von ihnen an, auf Beschaffungsentscheidungen<br />

Einfluss zu haben.<br />

Veranstaltungen auf der METAV 2<strong>01</strong>8<br />

Die Messe als Innovationsschauplatz beschränkt sich nicht auf die<br />

Aussteller, sondern bietet ein umfangreiches Info-Programm rund<br />

um die Produktionstechnik.<br />

• Themenpark industrie 4.0 in Kooperation mit der Fachzeitschrift<br />

mav und der Konradin Mediengruppe<br />

• Sonderschau Jugend der Nachwuchsstiftung Maschinenbau<br />

• Fachkonferenz „Inside 3D Printing“ der Rising Media<br />

• Workshops zur Qualitätssicherung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Qualität (DGQ) und der Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung<br />

von Managementsystemen (DQS)<br />

• Dortmunder Schleifseminar „METAV Spezial 2<strong>01</strong>8“ des Instituts<br />

für Spanende Fertigung (ISF) der Technischen Universität Dortmund<br />

• Forum „Potenziale der Spanntechnik in einer prozesseffizienten<br />

Fertigung“ des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA<br />

• Anwendungsforum Sägetechnik des Fraunhofer IPA<br />

• VDW-Technologietag „Sicherheitsrichtlinien an Werkzeugmaschinen“.<br />

www.metav.de<br />

Die Metav 2<strong>01</strong>8 findet von Dienstag, den 20.02. bis<br />

Samstag, den 24.02.2<strong>01</strong>8 in Düsseldorf statt. Geöffnet hat<br />

die Messe von Dienstag bis Freitag von 09:00 - 17:00 Uhr<br />

und am Samstag von 09:00 - 16:00 Uhr.<br />

http://hier.pro/vtTim<br />

Bild: Messe Düsseldorf/ctillmann<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 19<br />

Ein Unternehmen der Festo Gruppe


TRENDS<br />

ENTWURFSTOOLS<br />

Automatisiertes Engineering: Eplan Cogineer automatisiert Standardprozesse<br />

Der Kreativität eine Chance geben<br />

Wer Projekte schneller bearbeiten kann, ist in der Lage, mehr Aufträge zu gewinnen. In der Praxis<br />

steht dem allerdings der Arbeitsumfang der komplexer werdenden Maschinen und Anlagen entgegen.<br />

Umso wichtiger sind Lösungen, die Konstrukteuren Standardaufgaben abnehmen und automatisiert<br />

erledigen – dann bleibt Zeit, sich um neue Projekte zu kümmern. Mit dem Eplan Cogineer<br />

bieten die Monheimer eine interessante Lösung.<br />

Anwender können mit Eplan Cogineer bereits nach<br />

kurzer Einarbeitungszeit eine deutliche Zeitersparnis<br />

im Engineering erzielen, betont der Anbieter.<br />

Insbesondere der sogenannte Project Builder ist<br />

eine deklarative Ober fläche, die automatisch auf<br />

Basis der Konfigurationsvariablen erstellt wird<br />

Bild: Eplan<br />

Lösungen mit der Endung ‚-gineer‘ liefert Eplan derzeit in Serie. Der<br />

Kollaborationslösung Syngineer (siehe <strong>KEM</strong> Porträt in Ausgabe<br />

<strong>01</strong>/2<strong>01</strong>7 der <strong>KEM</strong> Systems Engineering) folgte die Automa tionssoftware<br />

Cogineer, mit der sich <strong>Konstruktion</strong>sabläufe automatisieren lassen – insbesondere<br />

das Erstellen von Schalt- und Fluidplänen. Das Ziel ist klar:<br />

Die Entwicklungsabteilungen sollen bei Standardprozessen entlastet<br />

werden und damit Zeit für die kreative Wertschöpfung gewinnen. Eplan<br />

Cogineer gliedert sich in zwei Funktionsbereiche, den<br />

• ‚Designer‘ und den<br />

• ‚Project Builder‘.<br />

Bei letzterem handelt es sich um eine deklarative Oberfläche, die automatisch<br />

auf Basis der Konfigurationsvariablen erstellt wird. „Diese Technologie<br />

ist im Elektro-Engineering bislang einzigartig“, betont Maximilian<br />

Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Eplan Software & Service<br />

GmbH Co. KG. Auch die Einfachheit überzeuge: „Anwender können<br />

in gewohnter Arbeitsweise direkt einsteigen – der Grad der Schaltplanautomatisierung<br />

steigt sukzessive an.“ Die Nutzung vorhandener<br />

Daten ist dabei ausdrücklich erwünscht und ein entscheidender Praxisvorteil:<br />

Anwender von Eplan können direkt auf ihre vorhandenen Makro -<br />

bibliotheken zugreifen und auf dieser Basis Produktstrukturen abbilden,<br />

Regelwerke entwickeln und Varianten ihrer Produkte oder Anlagen hinterlegen.<br />

Das System ist dazu nahtlos in die Eplan-Plattform integriert.<br />

Im Designer werden Modelle und Regelwerke<br />

definiert. Funktionseinheiten, bestehend aus<br />

Eplan-Makros und dazugehörigen Konfigurationsvariablen,<br />

bilden sogenannte Makro-Typicals.<br />

Diese brauchen streng genommen keine<br />

gekapselten Funktionen abbilden – somit lassen<br />

sie sich auch fertigungsorientiert aufbauen. „Genau<br />

das zeichnet Eplan Cogineer gegenüber anderen<br />

Lösungen aus“, so Brandl weiter. „Der Anwender<br />

wird nicht gezwungen, seine Arbeitsweise<br />

zu ändern, da sowohl funktionsorientierte<br />

Projekthierarchisierung als auch die fertigungsorientierte<br />

Sichtweise unterstützt werden.“<br />

Deklarative Oberfläche beschleunigt Entwicklung<br />

Wird in Eplan Cogineer ein ‚Makro-Typical‘ definiert, enthält dieses neben<br />

Makros, Konfigurationsvariablen und Regelwerk gleichzeitig auch<br />

die Struktur der Konfigurationsoberfläche. Der Funktionsbereich Project<br />

Builder stellt automatisch und ohne zusätzlichen Programmieraufwand<br />

diese Daten zur Verfügung – es handelt sich dabei also um eine deklarative<br />

Oberfläche, die automatisch auf Basis der vorhandenen Konfigurationsvariablen<br />

eines Makro-Typicals erstellt wird.<br />

Die nächsthöhere Ordnungsstruktur sind sogenannte Typical-Gruppen,<br />

die jeweils aus einer Liste von Makro-Typicals beziehungsweise anderen<br />

Gruppen-Typicals bestehen. Diese wiederum besitzen ihrerseits<br />

Konfigurationsvariablen, die für alle Elemente einer Typical-Gruppe gelten.<br />

Makro-Typicals und Typical-Gruppen bilden gemeinsam die sogenannten<br />

Konfiguratoren, die vom Designer an den Project Builder übergeben<br />

werden. Durch diesen modularen Objektaufbau eignet sich<br />

Eplan Cogineer für alle Arten der Anwendung – unabhängig von Projektumfang,<br />

Branche oder Unternehmensgröße. Es lassen sich nicht nur<br />

komplette Projekte per Knopfdruck erstellen, sondern auch Teilschaltungen<br />

wie Antriebssteuerungen, Einspeisungen oder SPS-Rackaufbauten.<br />

Die automatische Schaltplangenerierung und klassische Projektierung<br />

können auf diese Weise ideal kombiniert werden, da in Bestandsprojekte<br />

additiv ‚hineingeneriert‘ werden kann. Auch umgekehrt funktioniert<br />

die Arbeitsweise: Automatisch generierte Projekte lassen sich später<br />

manuell bearbeiten und ergänzen. Für den Anwender bedeutet dies,<br />

dass keine umfassenden Vorarbeiten in der Erstellung von Begleitdaten<br />

und Regelwerken notwendig sind.<br />

20 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


ENTWURFSTOOLS<br />

TRENDS<br />

Videotipp<br />

Auf der SPS IPC Drives<br />

2<strong>01</strong>7 sprach die Redaktion<br />

mit Maximilian Brandl, dem<br />

Vorsitzenden der Eplan-Geschäfts -<br />

führung, über den Cogineer:<br />

http://hier.pro/w6o3I<br />

INFO<br />

Bild: Eplan<br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Mediengruppe<br />

Anwender können auf ihre vorhandenen Makros oder Makrobibliotheken<br />

zugreifen und per Konfiguration Schaltpläne automatisiert erstellen<br />

„Anwender können in<br />

gewohnter Arbeitsweise<br />

direkt einsteigen – der<br />

Grad der Schaltplan -<br />

automatisierung steigt<br />

sukzessive an. Diese<br />

Technologie ist im<br />

Elektro-Engineering<br />

bislang einzigartig.“<br />

Maximilian Brandl, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Eplan Software<br />

& Service GmbH Co. KG in Monheim<br />

am Rhein<br />

„Der Nutzen von Eplan Cogineer stellt sich quasi unmittelbar nach der<br />

Installation ein und der Grad der Schaltplanautomatisierung steigt sukzessive<br />

mit der Nutzungsdauer an“, erläuterte Brandl. Die Software speichert<br />

alle Informationen direkt in der jeweils verwendeten Makrobibliothek.<br />

Das ist ein nächster Schritt zur Vereinfachung, denn durch Archivieren<br />

einer Makrobibliothek werden sämtliche Informationen über Makro-Typicals,<br />

Typical-Gruppen und Konfiguratoren in einer Datei gespeichert.<br />

Diese lässt sich zeitsparend per E-Mail an einen anderen Anwender<br />

versenden. Er kann dann auf Basis der Daten Schaltpläne nach<br />

exakt dem gleichen Regelwerk generieren. Weitere Vorteile sind eine<br />

äußerst einfache, IT-freundliche Revisionierbarkeit mit Standardtools<br />

und die Sicherung des Unternehmens-Know-hows.<br />

Cloud-Einbindung bereits im Fokus<br />

Zur SPS IPC Drives 2<strong>01</strong>7 ermöglichte Eplan übrigens schon einen Vor -<br />

abblick auf die erste Cloud-Anwendung der Software. Basierend auf<br />

Microsoft Azure sei Eplan Cogineer bestens gerüstet, ganz neue Mehrwerte<br />

zu bieten – vom sicheren weltweiten Datenzugriff bis zur einfachen<br />

Bereitstellung umfangreicher IT-Infrastruktur, betonte Brandl.<br />

Microsoft Azure bietet die Möglichkeit, Daten zu sichern, zu archivieren<br />

und zu versionieren, ohne dass der Anwender Zeit investieren muss beziehungsweise<br />

das entsprechende Know-how dazu benötigt. Die Software<br />

wird dabei zudem im Mietmodell angeboten, so dass das Investi -<br />

tionsrisiko entfällt. Ganz nach Bedarf lassen sich Lizenzen dynamisch<br />

nach Auftragslage nutzen oder temporär aufstocken. Außerdem setzt<br />

der Anwender so immer die aktuellste Version von Eplan Cogineer ein.<br />

Interdisziplinäre Entwicklung bereits im Fokus<br />

Der Eplan Cogineer arbeitet übrigens unabhängig von Eplan Syngineer –<br />

beide unterstützen allerdings Maschinen- und Anlagenbauer dabei,<br />

schneller Projekte bearbeiten zu können. Geht es beim Cogineer um die<br />

Automatisierung von Standardprozessen, übernimmt der Syngineer<br />

Kommunikationsaufgaben – denn bei der Entwicklung einer Maschine<br />

oder Anlage ist eines unerlässlich: ein schneller, übersichtlicher Kommunikationsaustausch<br />

zwischen den Disziplinen Mechanik, Steuerungstechnik<br />

und SPS-Software. Syngineer bringt hier die bislang oft getrennten<br />

Disziplinen kommunikationsseitig zusammen. Die offene, cloudbasierte<br />

Lösung ist dabei in verschiedenen Engineering-Disziplinen einsetzbar,<br />

weil jeder Anwender weiter in seinem bevorzugten Autorensystem<br />

arbeitet. Syngineer wird über Zusatzmodule in die verschiedenen<br />

gängigen MCAD-, CAE-, und SPS-Software-Entwicklungsumgebungen<br />

integriert. Hauptvorteil: Zeitraubende Abstimmungsaufwände und<br />

die häufig umständliche Informationsbeschaffung innerhalb der unterschiedlichen<br />

Engineering-Disziplinen entfallen.<br />

Die Anforderungen an eine Maschine oder Anlage werden im Syngineer<br />

für alle beteiligten Disziplinen transparent und disziplinübergreifend definiert.<br />

Hierzu wird eine frei definierbare Struktur aufgebaut, die eine gemeinsame<br />

Sicht auf die mechatronischen Funktionen ermöglicht. Pragmatismus<br />

und eine möglichst einfache Anwendung stehen dabei im Vordergrund.<br />

Ingenieure können sich damit wie beim Cogineer wiederum<br />

auf die wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren, denn sie bekommen<br />

immer exakt die Informationen angezeigt, die gerade im Projekt<br />

benötigt werden. Positiver Nebeneffekt ist eine gute Dokumentation<br />

der Projektbearbeitung sowie der Anpassungen, die sich im Projektverlauf<br />

ergeben haben. Auch der Syngineer bietet auf Basis von Cloud-<br />

Technologie die Option, in Echtzeit und standortübergreifend zu arbeiten.<br />

Alle Projektbeteiligten tauschen ihre Informationen zielgerichtet in<br />

der Struktur aus. Der Bearbeitungsstatus einer Maschinen-Entwicklung<br />

ist auf diese Weise jederzeit transparent. Über eine Chat-Funktion können<br />

Konstrukteure zudem direkt und zielgerichtet kommunizieren. co<br />

www.eplan.de<br />

Weiterführende Details zum Eplan Cogineer:<br />

http://hier.pro/juEjx<br />

Interview mit Eplan-Chef Brandl zum Syngineer:<br />

http://hier.pro/qU4Pw<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 21


TRENDS<br />

ENTWURFSTOOLS<br />

Nahtstelle zur<br />

Außenwelt: Künftig können<br />

in die 3D-Experience-Plattform<br />

von Dassault<br />

Systèmes nicht nur<br />

CAD-Daten aus Catia V5<br />

und SolidWorks sondern<br />

auch auch aus PTC Creo<br />

oder Siemens NX hochgeladen<br />

werden<br />

Bild: Dassault Systèmes<br />

Dassault Systèmes öffnet 3D-Experience-Plattform<br />

Fremde CAD-Daten erlaubt<br />

Im PLM-Markt tobt der Kampf um die Plattform-Hoheit. Gewinnen können ihn nur die Hersteller, deren<br />

Lösungen die wesentlichen Anforderungen an eine Plattform erfüllen, nämlich Offenheit und Integrations -<br />

fähigkeit. Nicht von ungefähr hat Dassault Systèmes mit der Ankündigung von Power’By die Öffnung der<br />

3D-Experience-Plattform für die Verarbeitung von CAD-Daten anderer Hersteller eingeleitet.<br />

Michael Wendenburg, freier Redakteur, Sevilla<br />

Das Unternehmen Dassault Systèmes hat das Plattform-Konzept<br />

nicht erfunden, aber den Begriff zweifellos als einer der<br />

ersten PLM-Hersteller für seine 3D-Experience-Plattform genutzt.<br />

Inzwischen präsentieren Mitbewerber ihre PLM- oder IoT-Lösungen<br />

als Digital, als Product oder als Industrial Innovation Platform. Dassault<br />

Systèmes hält mit dem Begriff der „Business Experience Platform“<br />

dagegen: „Betriebssystem für Ihr Unternehmen und technischer<br />

Marktplatz für die Zusammenarbeit mit Partnern in einem“, erläuterte<br />

Laurent Blanchard, Executive Vice President Global Field<br />

Operations EMEAR den circa 370 Teilnehmern des 3D-Experience-<br />

Forums Euro Central. Es fand Ende letzten Jahres im Kohlrabizirkus<br />

von Leipzig statt.<br />

Das Unternehmen will mit der Plattform den Innovationsprozess<br />

seiner Kunden unterstützen, damit sie sich im Wettbewerb besser<br />

behaupten können. „Wir wollen ihr Partner für Innovation sein. Weltweit<br />

werden Innovationsprojekte im Wert von 1500 Milliarden US-<br />

Dollar werden auf der Basis unserer Produkte abgewickelt.“, sagte<br />

Blanchard in seiner Keynote und nannte auch ein paar konkrete Beispiele.<br />

So habe sich zum Beispiel der VW gehörende Nutzfahrzeughersteller<br />

Scania entgegen der PLM-Strategie des Konzerns für die<br />

Zusammenarbeit mit dem französischen Unternehmen entschieden.<br />

Ausschlaggebend für die Entscheidung sei unter anderem die<br />

Modularität der Plattform gewesen.<br />

Alles basiert auf einem Datenmodell<br />

Auch wenn diese Plattform-Strategie ähnlich aussähe wie die anderer<br />

PLM-Hersteller, unterscheide sie sich in der Technologie wesentlich,<br />

wie Blanchard im Interview betonte: „Unsere Plattform stellt<br />

ein zentrales Datenmodell in den Mittelpunkt. Das kann das Modell<br />

eines Produkts, eines Körperteils oder einer Stadt sein. Auf der Basis<br />

dieses Modells simulieren wir unterschiedliche Szenarien, was<br />

eine Menge wissenschaftlichen Backgrounds erfordert.“ Dieses<br />

zentrale Datenmodell würde alle Dimensionen des 3D-Experience-<br />

Kompasses abdecken und die Plattform einzigartig machen.<br />

Einen Unterschied gibt es auf jeden Fall zu anderen PLM-Herstellern:<br />

Dassault wird seinen Kunden keine eigene IoT-Plattform mit<br />

Funktionen für den Anschluss von IoT-fähigen Geräten, die Erfassung<br />

von Massendaten aus dem Feld und die Programmierung von<br />

Apps zur Unterstützung entsprechender Use Cases anbieten, sondern<br />

auch hier mit Partnern zusammenarbeiten. „Wir sind nicht an<br />

der Erfassung der Rohdaten interessiert, sondern nur an den Daten,<br />

die unser Modell anreichern können“, sagte Blanchard.<br />

Mit den vier Dimensionen des Kompasses sind die Apps für 3D Modeling,<br />

die Simulation Apps, Social & Collaborative Apps für PLM<br />

und die Information Intelligence Apps gemeint, die das Unternehmen<br />

um die Realtime 3D-Experience gruppiert hat. Die Information<br />

Intelligence Apps bilden gewissermaßen die Nahtstelle zur Außenwelt:<br />

Sie erlauben es, Daten von Fremdsystemen, zum Beispiel<br />

auch aus Big Data-Analysen mit den Informationen auf der Plattform<br />

22 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


DÜSSELDORF, 20. – 24. FEBRUAR<br />

8<br />

POWER YOUR BUSINESS<br />

METALWORKING<br />

Bild: Dassault Systèmes<br />

Laurent Blanchard EVP, Global Operations (EMEAR), Worldwide Alliances<br />

& Services, Dassault Systèmes, Lutz G. Mauch Senior Vice President Automotive<br />

& Manufacturing Industries, T-Systems, Andreas Barth, Managing<br />

Director EuroCentral, Dassault Systèmes (v.l)<br />

zu verknüpfen und in Dashboards zu visualisieren. Kernbestandteil<br />

dieser Funktionalität sei die 2<strong>01</strong>0 von Exalead übernommene Technologie<br />

für die semantische Verarbeitung und Skalierung von großen<br />

Datenumfängen, wie Blanchard im Interview erwähnte.<br />

Das Wesentliche von Power´By<br />

Die Entwickler öffnen die Plattform auch in Richtung 3D Modeling<br />

durch die Möglichkeit, CAD-Daten aus Catia V5, SolidWorks und<br />

künftig auch aus PTC Creo oder Siemens NX hochzuladen, dort zum<br />

Beispiel mit den Funktionen für Generative Design in Catia V6 zu optimieren<br />

und dann mit Gitterstruktur wieder an die Ursprungssysteme<br />

zurückzuspielen. Laut Blanchard können Strukturinformationen<br />

und Features der Ausgangsmodelle eingelesen und für die Definition<br />

der zu optimierenden Parameter herangezogen werden. In welchem<br />

Umfang wird sich aber erst zeigen, wenn alle Konverter zur<br />

Verfügung stehen. Die neue Offenheit der Plattform ist nicht zuletzt<br />

das Ergebnis des Umstands, dass viele Catia V5-Anwender nicht auf<br />

Catia V6 umsteigen können oder wollen, zum Beispiel weil ihre Auftraggeber<br />

noch nicht mit der aktuellen Catia-Version arbeiten. „Wir<br />

haben heute die Anforderung, dass Kunden noch nicht migrieren<br />

wollen, aber trotzdem die mächtigen, neuen Funktionen in Catia V6<br />

nutzen möchten“, erläutert Blanchard.<br />

Das Unternehmen wird die Plattform nicht selbst in der Cloud betreiben,<br />

sondern hier mit Partnern zusammenarbeiten. Die Kunden<br />

können zum Beispiel die Open Telecom Cloud (OTC) als Infrastruktur<br />

nutzen. Eine entsprechende Kooperation haben das Unternehmen<br />

und T-Systems International in Leipzig bekannt gegeben.<br />

Zum Auftakt der Veranstaltung präsentierte Andreas Barth, Managing<br />

Director Euro Central, die Ergebnisse einer von Dassault gesponserten<br />

IDC-Studie, der zufolge sich PLM aus der Cloud auch in<br />

Deutschland einer wachsenden Akzeptanz erfreut. Bei 64% der Befragten<br />

trifft sie auf Zustimmung, wobei die meisten Unternehmen<br />

erst einmal einen gemischten, hybriden Ansatz aus Cloud- und On-<br />

Premise-Diensten fahren werden.<br />

eve<br />

www.3ds.com<br />

Interessierte können die Studie hier anfordern:<br />

http://hier.pro/eaJCq<br />

Für alle, die<br />

wollen, dass sich<br />

was dreht.<br />

20. Internationale Messe für<br />

Technologien der Metallbearbeitung<br />

DREH- UND ANGELPUNKTE!<br />

METALWORKING<br />

QUALITY AREA<br />

MEDICAL AREA<br />

MOULDING AREA<br />

ADDITIVE MANUFACTURING AREA<br />

Die Kongresse und Seminare unserer Kooperationspartner:<br />

ANWENDUNGSFORUM SÄGETECHNIK<br />

20.02.2<strong>01</strong>8<br />

SCHLEIFSEMINAR ISF DORTMUND<br />

22.-23.02.2<strong>01</strong>8<br />

Weitere Informationen unter: metav.de<br />

2.THEMENPARK INDUSTRIE 4.0<br />

20.-24.02.2<strong>01</strong>8<br />

FORUM SPANNTECHNIK<br />

21.02.2<strong>01</strong>8<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 23


TRENDS<br />

ENTWURFSTOOLS<br />

Siemens konkretisierte auf der Anwendertagung „PLM Europe 2<strong>01</strong>7“ in Berlin seine Vision des Digitalen Zwillings<br />

Bild: Siemens PLM<br />

Plattform von Siemens PLM vereint Daten aus Maschinenbau, Elektrotechnik und Software-Engineering<br />

Von der Blaupause zum digitalen Zwilling<br />

Digitale Zwillinge ermöglichen die Reduzierung physischer Prototypen und der damit verbundenen<br />

Kosten. Produkte können so schneller entwickelt, getestet und in Betrieb genommen werden. Mit Advanced<br />

Machine Engineering bietet Siemens PLM eine Lösung für Maschinenbauer an, die auf der Anwendertagung<br />

„PLM Europe“ im Oktober 2<strong>01</strong>7 einen breiten Raum einnahm.<br />

Stefan Graf, Fachjournalist in Darmstadt für die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Das Prinzip der Blaupause ist nicht neu. Steht einmal ein ausgetüftelter<br />

und bewährter Plan, dann kopiert man diesen. Auch<br />

Varianten lassen sich so einfacher erstellen. In die heutige Zeit übertragen<br />

übernehmen digitale Zwillinge die Rolle der Blaupausen. Diese<br />

könnten schon bald beispielsweise Maschinen von der ersten<br />

Idee bis zur Wartung und Weiterentwicklung begleiten. Mit dieser<br />

Technik kann der Maschinenbau das Potenzial der Digitalisierung für<br />

mehr Effizienz und Qualität nutzen. Denn sie sorgt für ein optimiertes<br />

Maschinendesign, eine vereinfachte Inbetriebnahme, kürzere<br />

Umrüstzeiten und einen möglichst fehlerfreien Betrieb.<br />

Schon in der <strong>Konstruktion</strong>sphase werden Modelle mit den Daten<br />

der realen Maschine hinterlegt; so entsteht ein digitaler Zwilling,<br />

mit dem sich Umrüstvorgänge und der Produktfluss über den gesamten<br />

Lebenszyklus der Maschine simulieren und nachvollziehen<br />

lassen. Ein weiterer Vorteil: Der Hersteller hat so immer das digitale<br />

Original zur Verfügung, anhand dessen er <strong>Konstruktion</strong>sschritte<br />

nachvollziehen, Varianten schnell ableiten oder wichtige Informationen<br />

für den späteren Einsatz oder die Wartung des realen Produktes<br />

entnehmen kann.<br />

Siemens PLM stellt für dieses Konzept viele Werkzeuge bereit, von<br />

CAD über CAM bis hin zur Simulation und Datenverwaltung. So lassen<br />

sich nicht nur Produkte entwerfen, sondern auch ganze Fertigungsstraßen<br />

für die spätere Produktion simulieren. Die digitale Fabrik<br />

wird so immer realer. Auch in der Wartung ziehen neue Technologien<br />

ein, die auf den Daten der digitalen Zwillinge basieren: Mit<br />

Augmented oder Virtual Reality stehen dem Servicetechniker Daten,<br />

Bilder und Videos zur Verfügung, die sich mit der realen Umgebung<br />

kombinieren lassen.<br />

Alle Daten auf einer Plattform vereint<br />

Speziell für Maschinenbauer bietet Siemens PLM die Lösung Advanced<br />

Machine Engineering an. Diese soll Hersteller insbesondere<br />

bei steigender Produktkomplexität und kürzeren Lieferzeiten unterstützen.<br />

Es handelt sich dabei um eine Plattform, die Daten aus Maschinenbau,<br />

Elektrotechnik und Software-Engineering vereint. Konstrukteure<br />

und Ingenieure haben so Zugriff auf einen vollständig digitalen<br />

Prototyp (Digitaler Zwilling), der während des gesamten Entwicklungsprozesses<br />

getestet werden kann. Eine solche Engineering-Plattform<br />

kann die Zusammenarbeit zwischen Teams unterstützen<br />

und die Entwicklungszeit optimieren. Es können beispielsweise<br />

aber auch die Auswirkungen von Variablen wie Schwerkraft, Rei-<br />

24 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


ENTWURFSTOOLS<br />

TRENDS<br />

DER NEUE E-SHOP<br />

FÜR SPANNTECHNIK<br />

Bild: Stefan Graf<br />

Tony Hemmelgarn, President & CEO von Siemens PLM, erklärte auf der<br />

PLM Europe in Berlin das Konzept des Digitalen Zwillings<br />

bung und Leistung elektrischer Systeme, Flüssigkeiten und Pneumatik<br />

frühzeitig simuliert werden. Zudem lassen sich Lieferrisiken<br />

und Kosten reduzieren. Der Zeitraum bis zur Implementierung und<br />

Inbetriebnahme soll so deutlich schrumpfen. Siemens PLM setzt<br />

damit für Maschinenbauer konkret um, was schon seit Jahren als<br />

„Time to Market“ bezeichnet wurde. Produktideen sollen schneller<br />

reifen, umgesetzt und an den Markt gebracht werden.<br />

In der Praxis können Maschinenbauer beispielsweise die Steuerungssoftware<br />

einer neue Anlage parallel zur <strong>Konstruktion</strong> oder<br />

Montage virtuell testen, weiterentwickeln und optimieren, bevor<br />

diese in der Werkstatt real programmiert und getestet werden kann.<br />

Diese virtuelle Inbetriebnahme ermöglicht es, eventuell auftretende<br />

Probleme zwischen Maschinenkonstruktion und PLC-Code-Design<br />

zu lösen, so dass Unstimmigkeiten bei der Inbetriebnahme der Maschine<br />

vermieden werden.<br />

Gleichzeitige Bearbeitung mechatronischer<br />

<strong>Konstruktion</strong>en<br />

Advanced Machine Engineering erlaubt die parallele Bearbeitung<br />

mechatronischer <strong>Konstruktion</strong>en, indem ein gemeinsamer Rahmen<br />

für Maschinenbau, Elektrotechnik und Software-Disziplinen geschaffen<br />

wird. Durch das Einführen einer gemeinsamen Sprache<br />

zwischen den Disziplinen, einem digitalen roten Faden, ist eine parallele<br />

Zusammenarbeit bereits in frühen Phasen der Produktentwicklung<br />

möglich. Diese gemeinsame Sprache ermöglicht auch die<br />

Wiederverwendung bereits bestehender <strong>Konstruktion</strong>en. Beispielsweise<br />

können Mechaniker Konzeptmodelle für die Detailkonstruktion<br />

verwenden; Elektrokonstrukteure können Modelldaten nutzen,<br />

um die besten Sensoren und Aktoren für jede Maschine auszuwählen<br />

und Verantwortliche für Automation können Ablaufdaten aus den<br />

Modellen in die Softwareentwicklung einfließen lassen.<br />

Auf diesem Weg soll die Anzahl der physischen Prototypen während<br />

der Produktentwicklung reduziert und somit Entwicklungs- und Einführungszeit<br />

eines Produkts verkürzt werden können.<br />

eve<br />

www.siemens.com/plm<br />

Näheres zum Advanced Machine Engineering von Siemens<br />

PLM: http://hier.pro/S0k7l<br />

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Halle 7 / Stand G45<br />

13. - 15. März 2<strong>01</strong>8<br />

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Würde sollte kein<br />

Konjunktiv sein.<br />

Jeder Mensch hat das Recht<br />

auf ein Leben in Würde.<br />

brot-fuer-die-welt.de/wuerde<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 25


TRENDS<br />

ENTWURFSTOOLS<br />

Familientabellen machen Wälzlagerentwicklung effizienter<br />

Variantenvielfalt schneller erreichen<br />

Wo früher zur <strong>Konstruktion</strong> 2D-CAD-Systeme und Excel-Tabellen genügten, erleichtern heute 3D-CAD-Systeme<br />

Konstrukteuren von Wälzlagern die Arbeit. Creo Parametric verfügt über Familientabellen, in denen die<br />

einzelnen Parameter der Lager hinterlegt sind. Varianten können so leichter umgesetzt werden, wie der Blick<br />

in die <strong>Konstruktion</strong>sabteilung des Kugel- und Rollenlagerwerkes Leipzig zeigt.<br />

Ralf Steck, freier Fachjournalist, Friedrichshafen<br />

werk Leipzig GmbH (KRW), „entsprechend<br />

hoch sind die Anforderung<br />

an <strong>Konstruktion</strong> und Fertigung“.<br />

Eine weitere Herausforderung<br />

sind die vielen Varianten, die<br />

bei Wälzlagern üblich sind. Die<br />

Varianz betrifft dabei sowohl die<br />

Größe als auch die Ausstattung<br />

mit unterschiedlichen Käfigen,<br />

Abdeckungen, Dichtungen und<br />

anderen Elementen.<br />

Creo Parametric verfügt über Familientabellen, die. aus einem<br />

generischen 3D-Modell und einer Tabelle bestehen. In ihr sind<br />

die variablen Maße und Elemente hinterlegt<br />

Familientabellen, wie sie das CAD-System Creo Parametric zur<br />

Verfügung stellt, bestehen aus einem generischen 3D-Modell<br />

und einer Tabelle, in der die variablen Maße und Elemente hinterlegt<br />

sind. So lässt sich durch Eintragen eines neuen Satzes an Werten<br />

einfach ein neues Bauteil erzeugen. Das ist besonders hilfreich,<br />

wenn ganze Familien oder Reihen von Bauteilen erstellt werden sollen,<br />

wie es gerade bei Wälzlagern üblich ist. Eine bidirektionale Verknüpfung<br />

zwischen Modell und Zeichnung überträgt die Änderungen<br />

in einem der beiden Elemente ins jeweils andere. Vorteile, die<br />

sich besonders im Bau von Sonderlagern als nützlich erweisen.<br />

„Wälzlager sind meist das genaueste Bauteil in einer Maschine“, erklärt<br />

Michael Bistri, <strong>Konstruktion</strong>sleiter der Kugel- und Rollenlager-<br />

Wenige Werte genügen<br />

zur <strong>Konstruktion</strong><br />

Wo früher noch eine Kombination<br />

aus 2D-CAD-System und Excel-Tabellen<br />

genügte, findet heute<br />

zur Erstellung von 3D-Modellen<br />

Creo Parametric seinen Einsatz<br />

bei KRW. Im CAD-System<br />

des Wälzlagerherstellers sind die<br />

Familientabellen mit Zeichnungen<br />

verknüpft, so dass die Zeichnungen<br />

neuer Varianten automatisch<br />

entstehen. Zudem bilden<br />

die Familientabellen die Baugruppenstruktur<br />

der Lager ab, die Familientabelle<br />

einer Lagerfamilie<br />

besteht also aus weiteren Familientabellen,<br />

die beispielsweise<br />

Außenringe, Innenringe und Käfige<br />

enthalten. „Auch die Spezifikationen sind in den Familientabellen<br />

niedergelegt“, erläutert Alexander Strasser, der als Konstrukteur für<br />

die Pflege der Tabellen zuständig ist, „beispielsweise die Anzahl der<br />

Wälzkörper in Abhängigkeit vom Durchmesser. So können die Konstrukteure<br />

auf Kundenanfragen sehr schnell eine neue Variante erstellen,<br />

indem sie nur einige wenige Werte angeben, der Rest der<br />

Parameter wird dann vom System selbst berechnet.“ Dadurch könne<br />

man sich sicher sein, dass alle Randbedingungen eingehalten<br />

werden, da diese in den Tabellen fest hinterlegt und getestet seien.<br />

„Gleichermaßen meldet das System einen Fehler, wenn Werte nicht<br />

zu einer gültigen Lösung führen“, so Strasser weiter. „Gleichzeitig<br />

werden durch die Abhängigkeiten zwischen Modellen und Zeichnungen<br />

alle Zeichnungen automatisch erzeugt. Das erfordert beim<br />

Aufbau einigen Aufwand, ist aber dann in der täglichen Arbeit extrem<br />

effizient.“<br />

Bild: Inneo<br />

26 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


ENTWURFSTOOLS<br />

TRENDS<br />

So verlassen bei KRW Sonderlager in einer<br />

Größe zwischen 80 und 1400 mm Außendurchmesser<br />

die Produktionshallen. Die Speziallösungen<br />

des Unternehmens finden beispielsweise<br />

im Bahnbereich Einsatz, wo spezielle<br />

Anforderungen an die Lager gestellt<br />

werden. Deshalb sind in diesen Bahnlagern<br />

oft andere Käfige verbaut, auch die Qualitätssicherungs-<br />

und Freigabeverfahren sind an<br />

die Vorgaben der Bahnindustrie angepasst.<br />

Unter den Sonderlagern finden sich unter anderem<br />

auch Lager mit besonders dünnwandigen<br />

Querschnitten, beispielsweise für den<br />

Textilmaschinenbau, oder Lager mit einem<br />

speziellen inneren Aufbau zur Realisierung<br />

höchster Lastaufnahmen, wie für den Walzwerksbau.<br />

Ein anderes Beispiel für Speziallager<br />

sind stromisolierende Lager, die keinen Stromfluss über das Lager<br />

zulassen.<br />

Schnelle Einführung des CAD- Systems<br />

Betreut wurde die CAD-Installation bei dem Leipziger Wälzlagerhersteller<br />

von der Inneo Solutions GmbH. „Die Inneo-Mitarbeiter haben<br />

uns beim Aufbau der ersten Familientabellen sehr geholfen“, erinnert<br />

sich Strasser, „und die Schulungen waren so gut, dass wir<br />

sehr bald eigene Tabellen aufbauen konnten.“ Das komplette Ersteinführungsprojekt<br />

konnte in einem halben Jahr abgeschlossen<br />

Die Spezifikationen der Wälzlager sind in Tabellen hinterlegt, beispielsweise die Anzahl der Wälzkörper<br />

in Abhängigkeit vom Durchmesser. So können die Konstrukteure auf Kundenanfragen schnell eine neue<br />

Variante erstellen<br />

werden. Das war im Jahr 2009. Im Jahr 2<strong>01</strong>5 stieg KRW von Pro/Engineer<br />

Wildfire 5 auf Creo 3.0 um, auch hierbei unterstützte Inneo<br />

mit Schulungen. „Die neue Ribbon-Oberfläche war auf den ersten<br />

Blick ungewohnt“, sagt Bistri, „aber nach einer eintägigen Updateschulung<br />

sind wir sehr schnell in die Arbeit mit Creo 3.0 reingekommen.<br />

Man kennt diese Oberflächen ja aus vielen Programmen und<br />

so ist die Arbeit damit schnell erlernt und geht flott von der Hand.<br />

Zudem ist Creo 3 viel schneller, stabiler und intuitiver geworden.“<br />

Creo wird auch in der Arbeitsvorbereitung eingesetzt, eine besondere<br />

Aufgabe ist hier die Aufmaßberechnung für das Drehen, Härten<br />

Bild: KRW<br />

Kontinuierliche<br />

Bewegung in ihrer<br />

schönsten Form<br />

PRT2 - Ring- und Schienensysteme<br />

Tel: 0049 9128 9271-0<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 27


TRENDS<br />

ENTWURFSTOOLS<br />

KRW bietet mit der Rotab-Serie eine modular austauschbare Ein-Lager-<br />

Lösung für schwere Fräsbearbeitung und für schnell laufende Drehbearbeitung<br />

an. Ihr intelligentes Käfigdesign verhindert auch bei hohen<br />

Drehzahlen Schmierfettverluste<br />

Bild: KRW<br />

Keyshot, eine ebenfalls von Inneo vertriebene Visualisierungslösung , wird<br />

dazu genutzt, um für Marketingzwecke fotorealistische Bilder zu erzeugen.<br />

Diese zeigen die Wälzlager, wie hier das Drehtischlager, in typischen<br />

Einbausituationen<br />

Bild: KRW<br />

und Schleifen von Außen- und Innenringen. Auch die Rohlinge mit<br />

den jeweils benötigten Aufmaßen werden über die Familientabellen<br />

erzeugt. Strasser erklärt: „In diesen Tabellen ist die komplette Varianz<br />

der Prozesse hinterlegt, alle Infos sind in einem Mutterteil hinterlegt,<br />

so dass alle Eventualitäten automatisch berücksichtigt sind.<br />

Das sorgt für Prozesssicherheit.“<br />

Zusätzliche Tools erlauben flinkere Arbeit<br />

Von Beginn an dabei waren die Startup Tools, eine Sammlung von<br />

Produktivitätswerkzeugen für Creo, die Inneo selbst entwickelt.<br />

„Die Startup Tools ermöglichen es, dass man Einstellungen für die<br />

Software einmal erstellt und dann auf einen Server legt, von wo sie<br />

die Startup-Tools bei jedem Systemstart neu abholen“, erklärt Strasser.<br />

„ So kann ich eine Einstellung<br />

ändern und sie ist beim nächsten<br />

Mal, wenn der User Creo startet,<br />

bei ihm aktiv. Ebenso werden Patches<br />

automatisch verteilt. Das erleichtert<br />

die Arbeit des Administrators<br />

sehr.“ Ebenfalls oft zum Einsatz kommt der Parameter Manager,<br />

mit dem sich viele Parameter beim Arbeiten mit dem System<br />

steuern und vereinheitlichen lassen, beispielsweise die Elemente<br />

des Schriftfelds oder das Aussehen der Zeichnung insgesamt. Auch<br />

die Normteilbibliothek wird eingesetzt, beispielsweise wenn Betriebsmittel<br />

konstruiert werden. Schließlich bieten die Startup Tools<br />

noch Zeichnungssymbole an. „Viele dieser Werkzeuge benötigt man<br />

in jedem Fall“, erklärt Bistri. „Natürlich kann man sich die auch selbst<br />

bauen, aber solche vorgefertigten, mit viel Erfahrung erstellten<br />

Werkzeuge helfen dabei, schnell produktiv zu werden.“ Inzwischen<br />

werden bei KRW 16 Creo-Lizenzen eingesetzt, alle Arbeitsplätze<br />

sind mit den Startup Tools ausgestattet.<br />

„Mit viel Erfahrung erstellte<br />

Werkzeuge helfen dabei, schnell<br />

produktiv zu werden.<br />

Eine Lizenz des Simulationsmoduls Creo Simulate ist seit kurzem<br />

verfügbar. „Wälzlager werden üblicherweise rein numerisch ausgelegt,<br />

das bedeutet, dass die Lebensdauer mit Hilfe von Formeln berechnet<br />

wird“, erläutert Strasser. „Trotzdem ist es manchmal wichtig,<br />

zu wissen, was in einem Wälzlager tatsächlich vorgeht. Dazu nutzen<br />

wir Creo Simulate. Da wir die Simulation nicht andauernd nutzen,<br />

sondern nur in wenigen Fällen, ist es umso wichtiger, dass die Simulation<br />

nahtlos in Creo integriert ist und sich an die Bedienphilosophie<br />

des CAD-Systems anlehnt.“ Gleich bei der Pro/Engineer-Einführung<br />

dabei war dagegen Keyshot, die Visualisierungslösung von Luxion.<br />

Das ebenfalls von Inneo vertriebene Programm wird dazu genutzt,<br />

um für Marketingzwecke fotorealistische Bilder zu erzeugen,<br />

die die Wälzlager in typischen Einbausituationen zeigen.<br />

Die Mitarbeiter von KRW sind mit<br />

der Zusammenarbeit mit dem Lösungsanbieter<br />

für CAD/CAM zufrieden.<br />

<strong>Konstruktion</strong>sleiter Bistri<br />

schätzt es, einen festen Ansprechpartner<br />

für Fragen zu haben. „Aber<br />

ehrlich gesagt haben wir relativ wenige Anfragen, weil die gesamte<br />

Entwicklungsumgebung zuverlässig läuft. Vor allem die Startup Tools<br />

sind ein Segen, weil immer alle Rechner gleich eingestellt sind und<br />

ein einfacher Neustart irgendwelche Fehlkonfigurationen repariert.“<br />

Konstrukteur Strasser hingegen lobt die Qualität der Schulungen:<br />

„Man geht als Anfänger rein und als Profi raus.“<br />

eve<br />

www.inneo.de<br />

www.krw.de<br />

Mehr Details zur CAD-Lösung:<br />

http://hier.pro/L1pU7<br />

28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


ENTWURFSTOOLS<br />

TRENDS<br />

Autodesk forscht auf dem Gebiet künstlicher Intelligenz<br />

Wenn Ingenieure Alexa fragen<br />

Auf der internationalen Kundenveranstaltung „Autodesk University“ hat der amerikanische Software-<br />

Hersteller einen Blick in die Zukunft gewagt: Die Produktentwicklung soll sich dramatisch verändern.<br />

Digitale Assistenten werden Konstrukteure und Ingenieure unterstützen. Eine zentrale Rolle spielt<br />

künstliche Intelligenz.<br />

Stefan Graf, Fachjournalist in Darmstadt im Auftrag der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Beeindruckende Dimensionen: Rund 10.000 Teilnehmer kamen<br />

im November 2<strong>01</strong>7 zur Autodesk University nach Las Vegas in<br />

die Hotels Venetian und Palazzo. Dort ist bekanntermaßen alles etwas<br />

größer, bunter, verrückter. Während draußen die amerikanischen<br />

Gondolieri sich im Rudern und Singen von italienischen Klassikern<br />

übten, präsentierten drinnen Manager zwei Tage lang Neuigkeiten<br />

aus den Bereichen Produktentwicklung und additive Fertigung.<br />

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „The Future of Making<br />

Things“. Dementsprechend lag der Fokus auf der Produktentwicklung<br />

der Zukunft.<br />

Der neue CEO der Autodesk Inc., Andrew Anagnost, eröffnete die<br />

Veranstaltung mit einem Statement hierzu. Demnach soll sich in<br />

den kommenden Jahren die Art und Weise, wie Produkte entstehen<br />

und gefertigt werden, stark verändern. Dies habe mit der Technologie<br />

der Additiven Fertigung nicht nur begonnen, sondern sei bereits<br />

Realität.<br />

Weitere Trendthemen der Zukunft sind Augmented Reality und Virtual<br />

Reality. Diese halten bereits Einzug in den Prozess der Produktentwicklung<br />

und ermöglichen es, Entwürfe sehr früh fast greifbar zu<br />

erleben, Änderungen zu besprechen und zu entscheiden. Auch in<br />

die Produktion werden sie Einzug halten: Autonom agierende Maschinen<br />

wie beispielsweise Roboter können per Augmented Reality<br />

gesteuert werden. Mensch und Maschine verschmelzen in einem<br />

virtuellen Raum.<br />

Maschine als Dialogpartner des Menschen<br />

Eine besondere Rolle kommt laut dem Software-Anbieter dem maschinellen<br />

Lernen zu. Sich selbst trainierende Maschinen sollen Aufgaben<br />

übernehmen, die bislang nur Menschen erledigen konnten.<br />

Maschinen sollen Befehle nicht nur per Tastatur oder Sprache empfangen,<br />

sondern sie erfassen Informationen selbständig per Kamera<br />

und Sensoren und verarbeiten diese mithilfe künstlicher Intelligenz.<br />

Die Maschine wird zum Dialogpartner für den Menschen. Erste bereits<br />

existierende Beispiele, die wir schon heute nutzen, sind<br />

Sprachassistenten wie beispielsweise „Alexa“ von Amazon. Denkbar<br />

ist, dass Ingenieure in der Zukunft <strong>Konstruktion</strong>en mit solchen<br />

Maschinen „besprechen“. Auf der deutschen Autodesk University in<br />

Darmstadt demonstrierte Harald Oettl, Regional Director Central<br />

Europe, wie das funktionieren kann: Ein Sprachassistent präsentierte<br />

„auf Zuruf“ ein CAD-Projekt mit Daten, nahm Änderungen vor, erstellte<br />

Auswertungen und gab so über den aktuellen Stand Auskunft.<br />

In Las Vegas berichtete CTO Jeff Kowalski, dass er mit seinem Entwicklungsteam<br />

an solchen Konzepten arbeitet und bereits erste Erfolge<br />

verzeichnet. Konstrukteure sollen zum einen auf diesem Weg<br />

Bild: Stefan Graf<br />

Autodesk zeigte auf seiner Tagung in Las Vegas, wie Konstrukteure<br />

in Zukunft arbeiten werden<br />

von Standardarbeiten entlastet werden, indem der Computer Routinen<br />

übernimmt. Weit interessanter ist allerdings die Option, dass<br />

Computer <strong>Konstruktion</strong>svorschläge erarbeiten, nachdem sie mit<br />

entsprechenden Daten gefüttert wurden. Kowalski zeigte im Interview<br />

ein Skateboard, dessen Achsen auf diese Weise entwickelt<br />

und gefertigt wurden. „Wir gaben ein, welche physischen Kräfte auf<br />

die Achsen einwirken sollen und wo die Verbindungspunkte sind.“<br />

Heraus kam ein Teil, das sich stark von den herkömmlichen Achsen<br />

unterscheidet, weil der Computer von Grund auf mit dem Design<br />

begann. Es sah aus wie eine bionische Lösung, also wie der Natur<br />

abgeschaut. „Wir waren verblüfft, welches Design uns der Computer<br />

präsentierte. Die Achsen sind belastbar, leichter und kostengünstiger<br />

als bisherige Entwürfe“, betonte er.<br />

eve<br />

www.autodesk.de<br />

Informationen zur Product Design & Manufacturing Collection<br />

von Autodesk zur Produktentwicklung<br />

http://hier.pro/d4ENL<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 29


TRENDS<br />

NEWS<br />

Bild: Contact Software<br />

Contact Software: Implementierung von PPMP als Open Source<br />

Prozessparameter besser auswerten<br />

PPMP ist ein neuer Standard für<br />

den Datenaustausch im Internet<br />

der Dinge, mit dessen Hilfe Maschinen<br />

und Produktionsanlagen<br />

Sensordaten bereitstellen. Das<br />

in der Eclipse-IoT-Working-Group<br />

von Bosch entwickelte Protokoll<br />

unterstützt vernetzte Industrie<br />

4.0-Szenarien. Contact Software<br />

veröffentlicht die Python-Implementierung<br />

des M2M-Protokolls<br />

nun in der Open-Source-Community-Eclipse<br />

und hat es in seine<br />

Elements-for-IoT-Plattform eingebunden.<br />

Das Unternehmen<br />

macht nun die Python-Imple-<br />

mentierung von PPMP<br />

als Open Source im<br />

Eclipse Unide Projekt<br />

verfügbar. Contacts Python-API<br />

für PPMP unterstützt<br />

die Anbindung<br />

von Gateways und das<br />

Prototyping von Industrie-4.0-Anwendungen.<br />

Das Protokoll<br />

stellt eine<br />

universelle Maschinensprache<br />

für die verschiedenen Komponenten<br />

einer Fertigungsumgebung<br />

bereit. Sensoren verschiedener<br />

Hersteller, Gateways und<br />

Steuerungen können ihre Daten<br />

schnell und sicher an IoT-Anwendungen<br />

oder untereinander übertragen.<br />

Für die Anlagenbetreiber<br />

wird es gleichzeitig einfacher, in<br />

ihren Werken wichtige Prozessparameter<br />

zu erfassen und auszuwerten,<br />

um so ihre Produktionsabläufe<br />

kontinuierlich zu verbessern.<br />

jke<br />

www.contact-software.com<br />

Tebis: Verbesserte Performance bei Version 4.0 Release 5<br />

Mehr Zeit und Leistung für alle<br />

Bild: Tebis<br />

Die Tebis AG, Prozessanbieter für<br />

die Entwicklung, <strong>Konstruktion</strong><br />

und Fertigung von Modellen,<br />

Formwerkzeugen und Komponenten,<br />

hat die Performance ihrer<br />

CAD/CAM-Software mit der<br />

Version 4.0 Release 5 verbessert.<br />

Anwender können ihre Arbeitsabläufe<br />

beschleunigen und<br />

die Produktivität steigern. Dazu<br />

wurde untersucht, wo es bei bestimmten<br />

Prozessabläufen zu<br />

den größten Belastungen<br />

kommt. Stichworte hierfür sind<br />

das Antwortzeitverhalten, Zugriffspfade<br />

bei der Datenabfrage<br />

– sogenannte Flaschenhälse, die<br />

zu langen Wartezeiten führen sowie<br />

Ressourcenauslastung und<br />

-konflikte. Anschließend passten<br />

die Entwickler das System so an,<br />

dass alle verfügbaren Datenspeicher<br />

bestmöglich genutzt werden<br />

können. Gleichzeitig wurde<br />

die Multicore-Technologie integriert,<br />

die auf parallelisierte Prozesse<br />

setzt. Das Ergebnis: Anwender<br />

können ihre Prozessabläufe<br />

so ohne funktionale Einschränkungen<br />

beschleunigen –<br />

beispielsweise die Maschinensimulation,<br />

das Arbeiten mit Werkzeugsätzen,<br />

die Werkzeugsuche<br />

bei der Feature-Bearbeitung oder<br />

den Werkzeugtausch im Arbeitsplan.<br />

jke<br />

www.tebis.com<br />

Uni des Saarlandes: Forschung zur Bedienung von mobilen Geräten<br />

Exakter als die Finger<br />

Mobile Endgeräte, wie die neue<br />

Version der „Apple Watch“, werden<br />

für eine Vielzahl von Aktivitäten<br />

genutzt. Man liest auf ihnen<br />

Kurznachrichten, surft im Internet<br />

und überprüft Gesundheitswerte.<br />

Doch diese Mini-Computer<br />

haben ein Manko: Aufgrund<br />

der geringen Bildschirmgröße<br />

lassen sie sich nur schwer bedienen.<br />

Informatiker der Universität<br />

des Saarlandes haben nun eine<br />

Alternative entwickelt, die sie<br />

Bild: Universität des Saarlandes<br />

„Deform Wear“ nennen. Die Herausforderung<br />

bestand darin,<br />

Gesten zu entwickeln, um damit<br />

Mobilgeräte zu steuern. Ein winziger<br />

Schalter, nicht größer als<br />

ein Stecknadelkopf, wird beispielsweise<br />

in einen Ring eingearbeitet<br />

und am Körper getragen.<br />

Er lässt sich in alle Richtungen<br />

bewegen, hinein- und zusammendrücken<br />

und zusätzlich nach<br />

rechts, links, oben und unten<br />

schieben. Ein Sensor überträgt<br />

die Bewegungen. Mit der Forschungsgruppe<br />

im Exzellenzcluster<br />

„Multimodal Computing and<br />

Interaction“ wird nach neuen<br />

Wegen gesucht, um kleine Mobilgeräte<br />

am Körper unauffällig<br />

und schnell zu bedienen. jke<br />

www.uni-saarland.de<br />

Kisssoft: Schnittstelle zwischen GEMS und Kisssoft verfügbar<br />

Daten schneller ausgetauscht<br />

Kisssys ist ein Systemaufsatz zu<br />

Kisssoft, mit dem komplette Getriebe<br />

und Antriebsstränge modelliert<br />

werden können. Die Lebensdauer<br />

und Festigkeiten der<br />

verschiedenen Maschinenelemente<br />

werden in der Software<br />

berechnet, die sich daraus ergebenden<br />

Resultate an den Systemaufsatz<br />

übergeben und dort<br />

übersichtlich dargestellt. Der<br />

Systemaufsatz kombiniert kinematische<br />

Analyse, Lebensdauerberechnung,<br />

3D-Grafik sowie benutzerdefinierte<br />

Tabellen beziehungsweise<br />

Dialoge.<br />

GEMS stellt die nächste Generation<br />

des Auslegungs- und Fertigungsystems<br />

für Kegelräder zur<br />

Verfügung. Die neue leistungsfähige<br />

Softwareplattform bietet eine<br />

große Vielfalt an qualifizierten<br />

Bild: Kisssoft<br />

Auslegungs- sowie Analysemöglichkeiten<br />

einschließlich der nahtlosen<br />

Verbindung zu vorhandenen<br />

und neuen Auslegungstools.<br />

Die Softwareplattform unterstützt<br />

den gesamten Herstellungsprozess<br />

eines Kegelrades –<br />

von der Idee bis zum fertigen,<br />

geprüften Zahnrad.<br />

Die Programme GEMS und Kisssoft<br />

sind nun durch eine Schnittstelle<br />

verbunden, die die Verzahnungs-<br />

und System-Design-Informationen<br />

der beiden Softwarepakete<br />

austauscht. GEMS stellt<br />

die Größen der Geometriedaten<br />

des Kegelradpaares zur Verfügung,<br />

die in Kisssys importiert<br />

werden. Darauf aufbauend werden<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Wellendurchbiegungen die EPG-<br />

Verlagerungen für die definierten<br />

Lastpunkte in Kisssoft bestimmt<br />

und an GEMS<br />

übergeben. Mit diesen<br />

Daten kann in GEMS<br />

wiederum eine Kontaktanalyse<br />

durchgeführt<br />

werden.<br />

eve<br />

www.kisssoft.ag<br />

30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Konferenz<br />

SMARTE MASCHINEN<br />

IM EINSATZ<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

IN DER PRODUKTION<br />

15. Mai 2<strong>01</strong>8<br />

Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

Smarte Maschinen werden die Welt verändern. Künstliche<br />

Intelligenz wird in alle Bereiche unseres Lebens eindringen.<br />

Vor dem Hintergrund dieser gleichermaßen wirtschaftlichen<br />

wie gesellschaftlichen Veränderungen startet die Konradin<br />

Mediengruppe die neue Veranstaltungsreihe „Smarte<br />

Maschinen im Einsatz“.<br />

Die Konferenz, auf der führende Vertreter von Google,<br />

Siemens, IBM, des Karlsruher Instituts für Technologie sowie<br />

des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

IPA ihre konkreten Lösungsansätze und Prognosen<br />

vorstellen, konzentriert sich auf „Künstliche Intelligenz in<br />

der Produktion“.<br />

Anmeldeschluss:<br />

25.04.2<strong>01</strong>8<br />

Teilnahmegebühr:<br />

590,– €<br />

zzgl. MwSt.<br />

Frühbucher bis zum 28.02.2<strong>01</strong>8<br />

bezahlen nur 530,– € zzgl. MwSt.<br />

Jetzt Anmelden unter<br />

www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz<br />

Veranstalter Kooperationspartner Schirmherrschaft<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 31


TRENDS<br />

DIGITALISIERUNG/KONFERENZ<br />

Bild: jakarin2521/Fotolia.com<br />

Maschinelles Lernen und in der Zukunft Künstliche Intelligenz (KI) werden insbesondere auch Produktionsprozesse massiv beeinflussen<br />

Konradin Mediengruppe startet Konferenzserie ‚Smarte Maschinen im Einsatz‘<br />

Künstliche Intelligenz –<br />

so sichern wir unsere Zukunft!<br />

Am 15. Mai 2<strong>01</strong>8 findet erstmals die Konferenz ‚Smarte Maschinen im Einsatz‘ statt, veranstaltet von der<br />

Konradin Mediengruppe, in der auch die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erscheint. Zum Auftakt steht das Thema ‚Künstliche<br />

Intelligenz in der Produktion‘ im Fokus, Kooperationspartner ist das Fraunhofer IPA in Stuttgart. Vortragen werden<br />

führende Vertreter von Google, Siemens, IBM, des Karlsruher Instituts für Technologie sowie des Fraunhofer IPA.<br />

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, 150 Plätze stehen zur Verfügung.<br />

Künstliche Intelligenz (KI, Artificial Intelligence) ist derzeit sicher<br />

eines der spannendsten Themen für produzierende Unternehmen.<br />

Auch wenn aktuell vor allem das maschinelle Lernen (Machine<br />

Learning) im Vordergrund steht, lassen sich die Potenziale der KI<br />

erahnen – nicht zuletzt auch angesichts der mahnenden Worte des<br />

bekannten Physikers Stephen Hawking. Er betont, dass wichtige<br />

Entscheidungen letztlich immer ein Mensch treffen sollte!<br />

Smarte Technologien erobern die Welt<br />

Schon heute beginnen allerdings smarte Maschinen damit, die Welt<br />

zu verändern. Smart Factory, Smart Grid, Smart Transport, Smart<br />

Home, Smart Health, Smart City... – die Liste wird sicher wachsen.<br />

Bei all diesen Schlagworten geht es um weit mehr als um den Trend<br />

zu Digitalisierung, Industrie 4.0, Robotik oder den Einsatz des Internets<br />

der Dinge (Internet of Things) – es geht um das Eindringen von<br />

Künstlicher Intelligenz in alle Bereiche unseres Lebens. Gewohnte<br />

Geschäftsmodelle werden obsolet, eingespielte Arbeitsprozesse<br />

gelten nicht mehr, unzählige Jobs müssen neu definiert werden –<br />

und zugleich entstehen innovative Produkte, Dienstleistungen und<br />

neue Chancen für diejenigen, die sich rechtzeitig dem Wandel stellen<br />

und ihn mitgestalten wollen.<br />

In besonderem Maße gilt das für die produzierende Industrie. Rund<br />

ein Viertel des deutschen Bruttoinlandsprodukts von aktuell gut drei<br />

Billionen Euro steuert die Industrie bei; das Produzierende Gewerbe<br />

ist maßgeblich an den deutschen Exportüberschüssen beteiligt.<br />

Auch die Weltfinanzkrise ab 2007 durchschritt die deutsche Volkswirtschaft<br />

am schnellsten – dank des produzierenden Sektors. Im<br />

Ergebnis heißt das: Unser gegenwärtiger Wohlstand basiert auf einer<br />

im Weltmaßstab führenden Industrieproduktion. Damit das so<br />

bleibt, muss die Industrie neue Forschungsergebnisse rasch in die<br />

Entwicklung neuer Produkte überführen. Gegenwärtig organisieren<br />

32 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


die Unternehmen in ihren Bereichen die Industrie 4.0 – eine Infrastruktur,<br />

die physische und virtuelle Gegenstände miteinander vernetzen<br />

und die Fertigungsprozesse digitalisieren soll. Doch die<br />

nächsten Herausforderungen in Verbindung mit der Künstlichen Intelligenz<br />

und ihres sinnvollen Einsatzes sind bereits sichtbar.<br />

Konferenz bringt Top-Entscheider zusammen<br />

Vor dem Hintergrund dieser gleichermaßen wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen<br />

Veränderung startet die Konradin Mediengruppe die<br />

neue Veranstaltungsreihe ‚Smarte Maschinen im Einsatz‘. Die erste<br />

ganztägige Veranstaltung dieser Art, die in Kooperation mit dem<br />

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA<br />

in Stuttgart stattfindet, konzentriert sich auf ‚Künstliche Intelligenz<br />

in der Produktion‘. Sie richtet sich vor allem an strategische Entscheider<br />

in Unternehmen des produzierenden Gewerbes, der Automobilindustrie<br />

und des Maschinenbaus einschließlich Logistik und<br />

Transport sowie der interessierten Öffentlichkeit.<br />

Der Kongress bietet Vorträge führender Vertreter von Google, Siemens,<br />

IBM, des Karlsruher Instituts für Technologie sowie des<br />

Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

IPA. Vorgestellt werden ihre Lösungsansätze und Prognosen. Zwei<br />

Beiträge zur künftigen Unternehmenskultur und zur Maschinenethik<br />

von Dr. Constanze Holzwarth und Prof. Oliver Bendel runden das<br />

Programm ab – und gehen damit auch auf die Kritik von Hawking<br />

ein. Schirmherrin der Konferenz ist Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut,<br />

Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes<br />

Baden-Württemberg.<br />

www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz<br />

Termin: Dienstag, 15. Mai 2<strong>01</strong>8<br />

Ort: Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Reservierung und<br />

Anmeldung sind möglich unter:<br />

www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz<br />

Programmübersicht<br />

INFO<br />

• 9:00 Uhr Begrüßung<br />

• 9:15 Uhr<br />

Die Revolution der Künstlichen Intelligenz<br />

Einführungsvortrag Dr. Ulrich Eberl<br />

(Buchautor ‚Smarte Maschinen‘)<br />

• 10:00 Uhr Deep Dive 1:<br />

Roboter und automatisierte Produktionssysteme<br />

Prof. Thomas Bauernhansl,<br />

Leiter des Fraunhofer IPA<br />

• 10:30 Uhr Deep Dive 2:<br />

Wissensverarbeitung und smarte Assistenten<br />

Dr. Wolfgang Hildesheim,<br />

Leiter IBM Watson & Artificial Intelligence,<br />

über Wissensverarbeitung auf Basis natürlichsprachiger Texte<br />

Dr. Norbert Pfleger,<br />

CEO SemVox,<br />

über proaktive Assistenzsysteme und<br />

mitdenkende Sprachdialoge<br />

• 12:00 Uhr Deep Dive 3:<br />

Maschinelles Lernen<br />

Dr. Wieland Holfelder, Leiter Google-Entwicklungszentrum<br />

in München, über Deep-Learning-Verfahren in der Industrie<br />

Prof. Torsten Kröger,<br />

Karlsruher Institut für Technologie,<br />

über maschinelle Szenenanalyse und<br />

Mensch-Roboter-Interaktion<br />

• 13:00 Uhr Deep Dive 4:<br />

Smart-Data-Analysen<br />

Dr. Michael May,<br />

Leiter Data Analytics & Artificial Intelligence<br />

bei Siemens Corporate Technology,<br />

über große Datenmengen – vom digitalen Zwilling übers Internet<br />

der Dinge bis zur vorausschauenden Wartung<br />

• 14:15 Uhr Rundgänge am Fraunhofer IPA<br />

• 15:30 Uhr Diskussion der Opportunities und Challenges<br />

in zwei parallel moderierten Sessions mit den Vortragenden<br />

des Vormittags und weiteren Experten<br />

(Sie wählen aus, was Sie interessiert):<br />

Session 1: Roboter und automatisierte Produktionssysteme<br />

oder<br />

Session 3: Maschinelles Lernen<br />

sowie<br />

Session 2: Wissensverarbeitung und smarte Assistenten<br />

oder<br />

Session 4: Smart-Data-Analysen<br />

• 17:00 Uhr Unternehmens- und Führungskultur<br />

Kurzvortrag und Diskussion mit der Psychologin und<br />

Managementberaterin Dr. Constanze Holzwarth<br />

oder Maschinenethik<br />

Kurzvortrag und Diskussion mit dem Experten für<br />

Maschinen- und Informationsethik Prof. Oliver Bendel<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 33


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Expertendiskussion Teil 1: Welcher Lagertyp passt wo<br />

Gleiten oder wälzen?<br />

Gleitlager können teilweise die Aufgaben von einfachen Wälzlagern übernehmen. Wir haben uns mit<br />

Experten zusammengesetzt und nachgefragt, wie flexibel der Konstrukteur heute schon ist und ob der<br />

3D-Druck auch in dieser stark präzisionsorientierten Branche schon ein Thema ist.<br />

Interview: Tobias Meyer, freier Mitarbeiter der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Wälzlager sind noch immer präziser,<br />

aber die Gleitlager holen auf<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Kunststoffgleitlager werden immer leistungsfähiger.<br />

Hat der Konstrukteur dadurch heute die Freiheit,<br />

Gleit- und/oder Wälzlager einsetzen zu können?<br />

René Achnitz (Igus): Das hängt natürlich immer von den Anforderungen<br />

der jeweiligen Anwendung ab. Generell kann man aber sicherlich<br />

sagen, dass Gleitlager durch ihren einfachen Aufbau häufig<br />

wartungsärmer als Wälzlager sind, Geräusche, Vibrationen und Kantenbelastungen<br />

reduzieren und eine Raumeinsparung mit sich bringen.<br />

Aber auch bei den Gleitlagern gibt es natürlich Unterschiede.<br />

Im Gegensatz zu metallischen Gleitlagern sind zum Beispiel unsere<br />

Polymer-Lager aus Iglidur schmiermittel- und wartungsfrei, besonders<br />

leicht und korrosionsfrei und helfen dabei, bis zu 40 Prozent an<br />

Kosten zu sparen.<br />

David Haider (NKE): Prinzipiell wird das Einsatzspektrum sowohl<br />

von Wälzlagern als auch von Gleitlagern immer breiter und die Überschneidung<br />

damit größer. Trotzdem gibt es Unterschiede bezüglich<br />

Ersatzteilangebot (Standardisierung), Reibmoment, Geräuschentwicklung,<br />

Ermüdung und optimalen Einsatzbedingungen. Je nach<br />

entsprechenden Prioritäten der entsprechenden Kriterien ist relativ<br />

eindeutig ein Wälz- oder ein Gleitlager vorzuziehen. Die Prioritäten<br />

und Gewichtung dieser ist allerdings immer in der Designphase<br />

möglichst gewissenhaft durchzuführen.<br />

Dietmar Rudy (Schaeffler): Vor der Erfindung des Wälzlagers<br />

musste der Konstrukteur mit Gleitlagern zurechtkommen.<br />

Die Gleitlager wurden in vielen Fällen durch<br />

Wälzlager ersetzt, insbesondere begründet durch die Reibung<br />

und die definierte Ermüdungstheorie von Lundgren/<br />

Palmgren, was Wälzlager zu einem berechenbaren Maschinenelement<br />

macht. Die tiefgreifende Standardisierung<br />

von Werkstoffen und deren Leistungsgrenzen machen<br />

Wälzlager zu einem Verkaufsschlager, denn der Konstrukteur<br />

arbeitet mit einem kalkulierbaren Risiko ohne<br />

viel Aufwand – durch die hinreichenden Versuche und<br />

Spezifikationen der Wälzlagerindustrie. Gleitlager hingegen<br />

gerieten mehr und mehr in Vergessenheit und auch der Konstrukteur<br />

hat nicht das tiefgreifende Wissen, um das vielfältige Potential<br />

der Gleitlager nutzen zu können, da Standardisierung, Entwicklung<br />

und Stellenwert im Markt stark ins Hintertreffen geraten<br />

sind. Die Kunst eines Konstrukteurs ist es, die Potentiale beider Lagerarten<br />

zu kennen und gekonnt sowie gezielt einzusetzen. Somit<br />

ergänzen sich Kunststoffgleitlager und Wälzlager ideal, werden aber<br />

immer im Wettbewerb zueinander stehen.<br />

Bild: Findling<br />

Klaus Findling (Findling): Komplette Wahlfreiheit sehen wir derzeit<br />

noch nicht – weder in der Praxis noch in der Theorie. Die Wälzlager<br />

haben noch immer erhebliche Vorteile, gerade was Energieeffizienz<br />

betrifft. Es gibt wesentliche konstruktive Unterschiede: Das fängt<br />

„Individuelle Gleitlager -<br />

lösungen sind bei Igus<br />

bereits seit über<br />

35 Jahren Realität –<br />

auch jenseits des<br />

3D-Drucks.“<br />

Bild: Igus<br />

René Achnitz, Leiter Geschäftsbereich<br />

Iglidur Gleitlager,<br />

Igus GmbH<br />

34 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Bild: NKE<br />

David Haider, Anwendungstechniker,<br />

NKE Austria GmbH<br />

„Je nach entsprechenden<br />

Prioritäten der<br />

entsprechenden Kriterien<br />

ist relativ eindeutig<br />

ein Wälz- oder ein<br />

Gleitlager vorzuziehen.<br />

Die Prioritäten und<br />

Gewichtung dieser ist<br />

allerdings immer in der<br />

Designphase möglichst<br />

gewissenhaft durch -<br />

zuführen.“<br />

Bild: Findling<br />

„Überschneidungen<br />

sehen wir vor allem bei<br />

korrosionsempfindlichen<br />

Anwendungen.<br />

Hier haben Gleitlager<br />

erhebliche Vorteile und<br />

lösen klassische<br />

Edelstahllager ab.“<br />

Klaus Findling, Geschäftsführer,<br />

Findling Wälzlager GmbH<br />

mit dem Anlauf- und Reibmoment an, geht über die Wärmeabfuhr<br />

und mündet im Verschleißverhalten. Wälzlager haben hier essentielle<br />

Vorteile, die man mit Gleitlagern nicht erreichen kann. Und wenn<br />

man diese erreichen könnte, wäre die Frage, ob Gleitlager dann<br />

wirtschaftlicher wären als Rillenkugellager im speziellen. Überschneidungen<br />

sehen wir vor allem bei korrosionsempfindlichen Anwendungen.<br />

Hier haben Gleitlager erhebliche Vorteile und lösen<br />

klassische Edelstahllager ab, zumal diese von Haus aus 1/3 geringere<br />

Tragzahlen haben als baugleiche Lager aus Chromstahl. Auch die<br />

optimale Schmierung ist in feuchten Umgebungen bei Wälzlagern<br />

sehr schwierig umzusetzen. Dagegen haben Wälzlager in Hochtemperaturanwendungen<br />

deutlich die Nase vorn, denn die Druckfestigkeit<br />

nimmt hier auch bei modernsten Gleitlagern enorm ab und der<br />

Verschleiß gleichermaßen zu. Wir sehen daher vor allem dort ein<br />

Verdrängen durch Wälzlager, wo diese seit jeher mangels Alternativen<br />

mit enormen Aufwand funktionstauglich gemacht wurden.<br />

Ralf Petersen (NSK): Die Wahlfreiheit hat der Konstrukteur teilweise<br />

in solchen Bereichen, die wir den „Commodity“-Anwendungen<br />

zurechnen, in denen also keine hohen Anforderungen an die Wälzlager<br />

gestellt werden. Wenn dann noch Umgebungsbedingungen hinzukommen,<br />

die Kunststoff begünstigen, sind Gleitlager aus unserer<br />

Sicht eine sinnvolle Alternative. Unser Geschäft wird dadurch allerdings<br />

kaum berührt, da wir unseren Fokus auf anspruchsvolle Kernzielbranchen<br />

legen. Dazu gehören etwa Werkzeugmaschinenbau,<br />

Stahlindustrie, Windenergietechnik und Bahntechnik. Hier kommen<br />

hochwertige Wälzlager zur Anwendung, die eigens für den jeweiligen<br />

Einsatzfall entwickelt wurde. Selbst Standardwälzlager erfüllen<br />

nicht die Anforderungen dieser Anwender. Hier kommt der Einsatz<br />

von Kunststoffgleitlagern daher nicht in Frage.<br />

Holger Dietz (Oiles): Wir sind Entwickler, Hersteller und Vertreiber<br />

von selbstschmierenden, wartungsfreien Gleitlagern für fast alle Industriebereiche.<br />

Zu unserem Portfolio gehören keine Wälzlager,<br />

weshalb wir zu dieser Technologie auch keine tiefergehenden Aussagen<br />

abgeben möchten. Jedoch ist festzuhalten, dass es für Wälzund<br />

Gleitlager teils sehr stark unterschiedliche Einsatzbedingungen<br />

gibt und nur in einem recht kleinen Bereich überlappen diese sich:<br />

Bestimmte Rahmenbedingungen erfordern Wälzlager, andere Rahmenbedingungen<br />

erfordern Gleitlager. Nur in wenigen Fällen könnte<br />

man beide Varianten als Alternative verwenden.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sind durch die immer stärker verbreitete<br />

additive Fertigung (3D-Druck) auch individuell angefertigte Lagerlösungen<br />

denkbar?<br />

Achnitz (Igus): Individuelle Gleitlagerlösungen sind nicht nur denkbar,<br />

sondern bei Igus bereits seit über 35 Jahren Realität – auch jenseits<br />

des 3D-Drucks. So werden bei uns beispielweise für kundenspezifische<br />

Großserien eigene Spritzgusswerkzeuge hergestellt.<br />

„Die Wahlfreiheit hat der Konstrukteur<br />

teilweise in Bereichen, in denen keine<br />

hohen Anforderungen an die Wälzlager<br />

gestellt werden. Wenn dann noch<br />

Umgebungsbedingungen hinzukommen,<br />

die Kunststoff begünstigen, sind Gleit -<br />

lager eine sinnvolle Alternative.“<br />

Bild: NSK<br />

Ralf Petersen, Engineering Manager<br />

Industrial, NSK Deutschland GmbH<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 35


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Bild: Oiles<br />

„Bestimmte Rahmen -<br />

bedingungen erfordern<br />

Wälzlager, andere<br />

Gleitlager. Nur in<br />

wenigen Fällen könnte<br />

man beide Varianten<br />

als Alternative<br />

verwenden.“<br />

Holger Dietz, Teamleader Industry /<br />

Key Account Manager,<br />

Oiles Deutschland GmbH<br />

Bild: Schaeffler<br />

Dietmar Rudy, Leiter Zentrale Technik<br />

Industrial Automation, Schaeffler AG<br />

„Wir kooperieren mit<br />

DMG Mori auf dem<br />

Gebiet der additiven<br />

Fertigung von Wälzlagerkomponenten:<br />

Der Übergang<br />

zwischen zwei<br />

Werkstoffen kann gezielt<br />

gesteuert werden, Zähigkeit<br />

und Härte lassen<br />

sich so regulieren und<br />

auf die spezifischen Anforderungen<br />

abstimmen.“<br />

Aber natürlich eröffnet die additive Fertigung dem Kunden neue kostengünstige<br />

Möglichkeiten, vor allem im Bereich der Prototypen<br />

und Kleinserien. Inzwischen haben wir sechs verschiedene Tribo-<br />

Filamente im Programm sowie zwei Pulver für das selektive Laser -<br />

sintern. In Versuchen in unserem Testlabor konnten wir zeigen, dass<br />

die gedruckten Teile dabei nicht nur deutlich verschleißfester sind als<br />

Standard-ABS-Materialien, sondern diesbezüglich auch mit gespritzten<br />

Teilen vergleichbar sind. Zudem gibt es bei uns die Möglichkeit,<br />

Spritzgussformen additiv zu fertigen. Dadurch muss für Serien bis<br />

500 Stück kein eigenes metallisches Werkzeug hergestellt werden.<br />

Das spart nicht nur Zeit, sondern auch deutlich an Kosten.<br />

Haider (NKE): Da vor allem die Funktionsflächen eines Wälzlagers<br />

eine sehr hohe Fertigungspräzision benötigen, um eine entsprechende<br />

Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, wird es noch längere<br />

Zeit dauern, bis komplette Lager aus einem 3D-Druck-Fertigungsprozess<br />

ohne gröbere Nachbearbeitung angeboten werden können.<br />

Außerdem sind die benötigten Materialeigenschaften der Wälzkörperstähle<br />

zumindest momentan noch nicht im 3D-Druck umzusetzen.<br />

Auch für Einzelbedarf wie Sonderlager oder dringenden Ersatzteilbedarf<br />

zeichnet sich aus unserer Sicht aktuell noch keine Lösung<br />

ab. Für Umgebungskonstruktion und Käfig wird sich der 3D-Druck<br />

für den individuellen Bedarf aber relativ zügig durchsetzen.<br />

Rudy (Schaeffler): Die additive Fertigung ist ein strategisches<br />

Schwerpunktthema bei Schaeffler. Diese Technologie bietet grundsätzlich<br />

nicht nur die Option der Stückzahl 1 und damit individuell<br />

hergestellte Lager, sondern konstruktiv und werkstofftechnisch<br />

ganz neue Möglichkeiten. Bereits seit Ende 2<strong>01</strong>6 kooperieren wir<br />

mit DMG Mori auf dem Gebiet der additiven Fertigung von<br />

(Wälz-)Lagerkomponenten. Basis für die gemeinsame Entwicklungsarbeit<br />

ist ein Fünfachs-Bearbeitungszentrum mit integrierter<br />

Laserstrahl-Auftragschweißeinheit, das bei Schaeffler erprobt wird.<br />

Unser Ziel ist es, das Verfahren so weiterzuentwickeln, dass es zur<br />

flexiblen Herstellung von (Wälz-)Lagerkomponenten für Prototypen<br />

und für kleine Losgrößen eingesetzt werden kann. Hierbei stehen<br />

neben Prozessthemen auch die eingesetzten Werkstoffe und deren<br />

Ertüchtigung im Fokus. Ein Vorteil des Verfahrens: Es besteht die<br />

Möglichkeit, den Übergang zwischen zwei Werkstoffen gezielt zu<br />

steuern. Dadurch entstehen sogenannte gradierte Materialien. Zähigkeit<br />

und Härte lassen sich im Aufbauprozess so regulieren und<br />

optimal auf die spezifischen Anforderungen abstimmen. Die Rohteile<br />

können außerdem direkt nach dem Auftragschweißen endbearbeitet<br />

werden, damit ist das Verfahren auch für eine Serienfertigung<br />

industrietauglich. Der klassische 3D-Druck von Metalllegierungen<br />

bietet vor allem das Potenzial, durch Hohlräume und Hinterschneidungen<br />

beträchtlich Material und Gewicht einzusparen. Insbesondere<br />

die Umgebungskonstruktion um die Lagerringe herum lässt sich<br />

damit völlig neu denken. <strong>Konstruktion</strong>en mit Dünnringlagern stehen<br />

hier im Fokus. Deren – im Vergleich zu Standard-Wälzlagern – geringere<br />

Tragfähigkeit deckt sich sehr gut mit der Tragfähigkeit hohler<br />

Strukturen. Weiteres Potenzial sehen wir für Hohlräume in speziellen<br />

Wälzlageranwendungen, etwa im Turbinenbau. Nur mit generativen<br />

Verfahren sind Wälzlagerringe mit integrierten Kühlkanälen überhaupt<br />

technisch herstellbar. Bei Kunststoffgleitlagern lassen sich<br />

durch die additive Fertigung ideal Schmiernuten und Schmiertaschen<br />

formen, welche eine ganz neue Leistungsdimension von<br />

Kunststoffgleitlagern ermöglichen.<br />

Dietz (Oiles): Unsere Gleitlager werden aus verschiedensten Materialien<br />

hergestellt, wobei Kunststoff aber nur einen kleineren Anteil<br />

am Gesamtvolumen hat. 3D-Druck-Technologie wird von uns aktuell<br />

noch nicht eingesetzt. Dennoch sind wir der Spezialist für individuelle,<br />

gemeinsam mit Endkunden entwickelte Sonderlösungen ab Losgröße<br />

1. Der Großteil unserer Produkte sind Sonderanfertigungen,<br />

teils nach Kundenzeichnung, teils in enger Kooperation mit unseren<br />

Technikern entwickelt. Entsprechend aufgestellte Prozesse vom Design<br />

bis zur Produktion und Logistik ermöglichen eine hohe Individualisierung.<br />

www.findling.com<br />

www.igus.de<br />

www.nke.at<br />

www.nsk.com<br />

www.oiles.de<br />

www.schaeffler.de<br />

Hinweis:<br />

Im zweiten Teil des Interviews in der Ausgabe 3 der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> sprechen wir mit<br />

den Experten über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Technik und horchen nach, was<br />

derzeit in den Laboren in der Lagerbranche köchelt, etwa hinsichtlich Industrie 4.0.<br />

36 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Advertorial<br />

Das neue Highlight von SOLIDWORKS<br />

Simulation 2<strong>01</strong>8: die Topologiestudie<br />

Industrielle Mittelständler sehen sich<br />

zahlreichen Herausforderungen gegenüber.<br />

Zunehmend innovative, komplexere und<br />

individuellere Produkte sollen in immer<br />

kürzeren Zeiten gefertigt werden. Gleichzeitig<br />

müssen Materialkosten gesenkt und<br />

die Produktleistungsfähigkeit gesteigert<br />

werden. Gerade die additive Fertigung<br />

eröffnet hier weitreichende Möglichkeiten.<br />

Für diese komplexen Entwicklungsaufgaben<br />

bietet Dassault Systèmes<br />

SOLIDWORKS mit der neuen Topologiestudie<br />

in SOLIDWORKS Simulation 2<strong>01</strong>8<br />

eine innovative und kostensparende<br />

Lösung.<br />

Die Topologiestudie ermöglicht es<br />

Konstrukteuren und Ingenieuren, bei der<br />

Entwicklung leistungsfähiger, innovativer<br />

und gewichtsoptimierter Produkte völlig<br />

neue Wege zu gehen. Auf Basis von definiertem<br />

Bauraum, Belastungsszenarien,<br />

Randbedingungen und spezifischen Fertigungsrestriktionen<br />

entstehen optimale<br />

Entwürfe hinsichtlich maximaler Steifigkeit<br />

bei gleichzeitig geringem Materialaufwand.<br />

„Teile, die heute additiv gefertigt werden,<br />

sind ursprünglich für klassische Fertigungstechnologien<br />

wie Guss, Fräsbearbeitung<br />

oder Umformtechnik entwickelt worden.<br />

Mithilfe der Topologieoptimierung lassen<br />

sich aber ganz neue Geometrien finden,<br />

die, auch wenn sie noch so komplex sind<br />

und mit anderen Fertigungsverfahren<br />

nicht herstellbar wären, im 3D-Druck<br />

relativ einfach produzierbar sind“, betont<br />

Uwe Burk, Senior Director Sales, Professional<br />

Channel, Dassault Systèmes, und<br />

ergänzt: „Dies erbringt echten Mehrwert<br />

für die Unternehmen, denn es lassen<br />

sich nicht nur Materialkosten einsparen,<br />

sondern auch Teile mit bisher nie dagewesener<br />

Funktionsintegration auf den<br />

Markt bringen.“<br />

Ein Beispiel: Bei einem Scharnierhubmechanismus<br />

mit Gasdruckfeder soll die<br />

<strong>Konstruktion</strong> eines Bauteils, im Bild blau,<br />

verbessert werden, um dessen Masse bei<br />

gleicher Steifigkeit zu reduzieren.<br />

Optimierung eines Scharnierhubmechanismus mit<br />

Gasdruckfeder. Bild: SOLIDWORKS<br />

Der erste Schritt im Optimierungsprozess<br />

ist die Ermittlung der Belastungen, die auf<br />

dieses Bauteil bei Betätigung des Scharnierhubmechanismus<br />

einwirken. Durch<br />

die Bewegungsanalyse (Mehrkörpersimulation)<br />

können die während des Betriebs<br />

wirkenden Gelenkkräfte berechnet und<br />

auf das Bauteil zur Analyse übertragen<br />

werden.<br />

Die Erstellung einer Topologiestudie ist<br />

einfach und erfolgt analog einer statischen<br />

Studie. Die Definition von Bauraum,<br />

Material, Lasten und Auflager sind<br />

quasi identisch. Hinzu kommen lediglich<br />

Angaben zum Optimierungsziel und zu<br />

möglichen Fertigungsrestriktionen.<br />

Je nach Anforderung stehen unterschiedliche<br />

Optimierungsziele, wie zum Beispiel<br />

das beste Verhältnis von Steifigkeit zu<br />

Gewicht oder die Minimierung der maximalen<br />

Verformung, zur Verfügung.<br />

Die abschließende Angabe möglicher<br />

Fertigungsrestriktionen erlaubt jederzeit<br />

die Kontrolle über das zu erwartende<br />

Ergebnis. Ohne diese Einschränkungen<br />

entstehen Bauteile, die in der Regel optimal,<br />

aber hochkomplex und nur additiv<br />

fertigbar sind. Soll der Algorithmus jedoch<br />

zum Beispiel Dickensteuerung, Entformungsrichtung<br />

oder Symmetrieebenen<br />

berücksichtigen, lassen sich die Ergebnisse<br />

häufig auch mit konventionellen Verfahren,<br />

wie zum Beispiel Fräsen oder Gießen,<br />

fertigen. Somit erhält jeder Konstrukteur<br />

basierend auf seinen Angaben optimale<br />

Designvorschläge, die er anschließend<br />

weiter detaillieren kann.<br />

Die Resultate einer Topologiestudie lassen<br />

sich unterschiedlich weiterverarbeiten.<br />

Das geglättete Netz lässt sich einerseits<br />

direkt an einen entsprechenden 3D-<br />

Drucker zur additiven Fertigung senden.<br />

Andererseits kann es in SOLIDWORKS<br />

als Basis für eine konventionelle Fertigung,<br />

beispielsweise durch entsprechende<br />

Ausschnitte oder Taschen, weiterverwendet<br />

werden. Für eine einfache Umsetzung<br />

sorgen dabei die Integration und die<br />

Benutzerfreundlichkeit der Lösung.<br />

Mit der neuen Topologiestudie lassen sich gewichtsoptimierte<br />

und hochfunktionale Bauteile erstellen.<br />

Je nach verfügbaren Produktionsmöglichkeiten,<br />

ob 3D-Druck (oben) oder klassische Fertigungsmethoden<br />

(unten), ergeben sich unterschiedliche<br />

Konzeptvorschläge. Bild: SOLIDWORKS<br />

Mehr Info zu SOLIDWORKS Simulation<br />

und der neuen Topologiestudie unter:<br />

www.solidworks.de/2<strong>01</strong>8-Validate<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 37


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

32 Kunststoff-Gleitlager von Igus helfen, die Ermüdung bei langer Arbeit zu verringern<br />

Der Schwebe-Effekt: Neues Exoskelett<br />

wird nicht nur die Produktion verändern<br />

Im mechanischen Stützsystem des Exoskeletts der Firma Levitate sind verschiedene Iglidur-Lager<br />

verbaut, darunter zylindrische Gleitlager mit und ohne Bund sowie Anlaufscheiben. Auch in der<br />

sogenannten Kassette, die das Geheimnis der Kraftregelung birgt, helfen verschiedene Lager bei<br />

der schrittweisen Aktivierung des Assistenten bei jeder Armbewegung.<br />

Dr. Stefan Kombüchen, bis 31.12.2<strong>01</strong>7 Leiter Marketing und Unternehmenskommunikation, Igus GmbH, Köln<br />

Der Schwebeeffekt mit dem Airframe ist direkt da,<br />

wo er produziert wird, im Werk von D&K in San Diego<br />

Auf den Moment habe ich nun fast drei Monate gewartet: Endlich<br />

darf ich das Gestell anlegen und testen, von dem ich so viel<br />

gelesen habe: das Exoskelett der Firma Levitate. Es soll die Arbeitswelt<br />

auf den Kopf stellen, heißt es. Ich ziehe die Trageriemen über<br />

die Schulter und schließe den Bauchgurt – im Grunde wie bei einem<br />

Rucksack. Dann lege ich meine Arme jeweils in eine der beiden<br />

seitlichen Schalen – und schon spüre ich den Schwebe-Effekt, von<br />

dem alle erzählen. Nur 2,5 kg wiegt der tragbare Roboter auf dem<br />

Rücken. 10 s hat das Anziehen gedauert und schon kann ich los -<br />

legen. Ich greife nach oben, hole zur Seite aus, taste nach unten –<br />

alles geht spielerisch leicht. Und wenn ich mich nicht bewege, er -<br />

reiche ich wieder diesen angenehmen Schwebezustand, der meine<br />

Arme in die schulterhohe horizontale Position bringt – im Grunde die<br />

Ausgangslage für alle weiteren Aktivitäten.<br />

Als Leiter Unternehmenskommunikation des Kunststoffspezialisten<br />

Igus bin ich nicht der typische Nutzer des Airframes: Ich sitze am<br />

Rechner, nehme teil an Meetings oder telefoniere; und dafür gibt es<br />

ein Headset – meine Arme müssen nicht viel leisten.<br />

Bild: Igus<br />

Exoskelett entlastet die Arme und reduziert<br />

Müdigkeit<br />

Der Airframe von Levitate soll bei Arbeiten zum Einsatz kommen,<br />

die die Muskeln schnell müde werden lassen. Denn das Exoskelett<br />

unterstützt die Bewegungen der Oberarme. Dadurch steigert das<br />

Gerät die Leistungsfähigkeit, schont die Gesundheit und sorgt all -<br />

gemein für bessere Arbeitsbedingungen – eine ergonomische Dreifachleistung.<br />

Marc Doyle hat den Airframe entwickelt und rund um<br />

das neue Assistenzsystem im Jahr 2<strong>01</strong>3 die Firma Levitate im kalifornischen<br />

San Diego mitgegründet. Levitate heißt übersetzt übrigens<br />

„Schweben“. Doyle hat das tragbare Robotergestell in einer<br />

Garage entwickelt, dann zur Optimierung an das Designbüro Pathway<br />

gegeben, bei der Firma D&K wird das Exoskelett produziert.<br />

Die Prinzipien des Airframes kennen wir aus der Natur – es handelt<br />

sich um eine Stützstruktur, die einem innen liegenden Körper Stabi -<br />

lität und Kraft vermittelt. Daher wird er auch als Exoskelett be -<br />

zeichnet, das wir von Ameisen, Käfern oder Krebsen kennen. Der<br />

Airframe verteilt das Eigengewicht von Armen, Schultergürtel und<br />

Nacken auf die Körpermitte. Dadurch verlangsamt die Technologie<br />

die Müdigkeitsentwicklung in der Muskulatur und entlastet das<br />

Muskel-Skelett-System. Viele Formen von Rückenschmerzen können<br />

auf diese Weise vermieden werden. „Der Airframe entlastet die<br />

Muskeln und unterstützt die Bewegungssequenzen. Dadurch verhindert<br />

er Verspannungen im Hals, im Schultergürtel und im oberen<br />

Rücken“, erklärt Doyle.<br />

Der Airframe ist wie ein Rucksack aufgebaut und lässt sich mit seinen<br />

verstellbaren Trägern flexibel an nahezu jede Körpergröße anpassen.<br />

Die Träger sind verbunden mit dem künstlichen Exoskelett,<br />

also dem mechanischen Gerüst aus Metallstreben, die die Gelenke<br />

und Achsen des Körpers nachbilden. Für das Einlegen der Arme gibt<br />

es knapp über dem Ellenbogen eine Schale und parallel zum Oberarm<br />

ist am Gestell eine Kassette befestigt. Diese birgt das große<br />

Geheimnis des Airframes. Darauf angesprochen schmunzelt Entwickler<br />

Doyle: Das große Geheimnis liege in der präzisen Kraftsteuerung<br />

und in der Konfiguration ihres Mechanismus. „Und natürlich<br />

in der zugrunde liegenden Mathematik. Mehr wird nicht verraten,<br />

ist ja schließlich ein Geheimnis“, sagt Doyle.<br />

Der Airframe kann in kurzer Zeit an- und abgelegt werden. Er passt<br />

sich mühelos den Bewegungen des Trägers an, ohne dass er in sein<br />

Arbeitsfeld eindringt oder seine Geschicklichkeit beeinträchtigt. Der<br />

38 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Bei BMW in Spartanburg sind<br />

bereits 70 Airframes im Einsatz –<br />

sie werden u. a. für die Unterstützung<br />

bei Über-Kopf-Arbeiten<br />

genutzt<br />

Doppelrohreinheit EP(X) - II<br />

Bewährtes Produkt –<br />

im Detail weiter optimiert!<br />

Bild: BMW USA<br />

Airframe wird schrittweise aktiv durch das Anheben der Arme und<br />

drosselt seine Kraft entsprechend, wenn die Arme gesenkt werden.<br />

So liefert er eine immer passende Unterstützung zur passenden<br />

Zeit. „Man kann es richtig genießen, länger zu arbeiten und gar<br />

nicht müde zu werden. Dass ich so lange durchhalte, hätte ich nicht<br />

für möglich gehalten“, freut sich Dirk P., Monteur bei BMW in Spartanburg<br />

im amerikanischen Bundesstat South Carolina. Die Steigerung<br />

der Ausdauer, die Reduktion von Müdigkeit – beides wird gewährleistet<br />

durch die individuelle Anpassung des Exoskeletts an die<br />

Physis seines Trägers. Ein technisches System zu entwickeln für die<br />

optimale Kraftverteilung bei gleichzeitigem Gewichtsausgleich von<br />

Arm und Schulter war die eine große Herausforderung an die Entwickler.<br />

Die zweite war, ein tragbares Gestell zu konstruieren, das<br />

im Grunde jedem passt, ob er nun groß und kräftig gebaut ist oder<br />

von eher kleiner und schmaler Statur.<br />

32 Gleitlager, um die hohen Anforderungen an<br />

das Gestell zu erfüllen<br />

Industrieunternehmen verschiedener Branchen haben ihren Bedarf<br />

an Exoskeletten bereits angemeldet – mit klaren Vorstellungen und<br />

Anforderungen. Damit reagieren sie auch auf die zunehmende Zahl<br />

von Muskel- und Skeletterkrankungen. Natürlich dürfen die Assistenzsysteme<br />

den Arbeitsfluss nicht behindern. Darum müssen die<br />

tragbaren Gestelle leicht, komfortabel und funktional sein. Erfinder<br />

Doyle arbeitet schon seit langem mit Igus-Produkten, und sie passen<br />

für ihn in idealer Weise zum Airframe: „Die Produkte sind praktikabel,<br />

robust, sie sind konfigurierbar und das Material passt. Mit<br />

Igus als Unternehmen kann man sehr gut zusammenarbeiten, die<br />

Unterstützung ist prima. Die Lager haben eine hervorragende Qua -<br />

lität, sind laufruhig und haben eine hohe Lebensdauer.“ Laut Doyle<br />

war auch die Schmiermittelfreiheit ein wichtiger Grund, sich für Igus<br />

zu entscheiden. Schließlich darf der Airframe die Kleidung nicht<br />

beschmutzen.<br />

Rund eine Million Bewegungszyklen soll der Airframe im Arbeits -<br />

modus garantieren. Da müssen die 32 im Airframe verbauten Gleitlager<br />

schon einiges aushalten. Schon bei der ersten Entwicklung<br />

von Prototypen des Gestells hat Doyle Igus-Lager eingesetzt.<br />

Seit Oktober 2<strong>01</strong>5 ist das Designunternehmen Pathway mit an<br />

Bord. Sie haben die Aufgabe übernommen, aus dem Prototypen ein<br />

marktfähiges System zu machen. Konstrukteure wie Arthur Deptala<br />

Bild: Center for the Future of Surgery<br />

Assistenzarzt und Hauptoperateur –<br />

beide tragen den Airframe unter<br />

ihrer sterilen Kleidung bei einer<br />

laparoskopisch-chirurgischen<br />

Operation<br />

NEU: Baugröße 30<br />

Aufnahme hoher<br />

Biegemomente<br />

sehr gute Laufeigenschaften<br />

verspannungsfreie<br />

Montageflächen<br />

(Geradheit 0,2 mm)<br />

hohe Lebensdauer durch<br />

geringen Verschleiß<br />

LINEAR-<br />

PROFIL-<br />

VERBINDUNGS-<br />

MODUL-<br />

TECHNIK<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 39<br />

all about automation<br />

Friedrichshafen - Stand 204


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Die Produktion bei D&K: Gleitlager werden in die Gelenke des Exoskeletts<br />

einfach eingepresst<br />

von Pathway aus dem kalifornischen San Diego haben den Airframe<br />

für die großen Herausforderungen in Sachen Kraftregelung und<br />

Anpassungsfähigkeit optimiert. Sie haben ihn den Ansprüchen der<br />

Industrie angepasst und ihn zu dem eleganten Modell weiterentwickelt,<br />

das es heute ist. „Wir haben verschiedene Möglichkeiten für<br />

das Design von allem der Drehmechanik getestet und dabei herausgefunden,<br />

dass Igus uns hier die optimale Lösung bietet“, meint<br />

Deptala.<br />

In dem mechanischen Stützsystem sind verschiedene Iglidur-Lager<br />

verbaut, darunter zylindrische Gleitlager mit und ohne Bund sowie<br />

Anlaufscheiben. Auch in der sogenannten Kassette, die das Geheimnis<br />

der Kraftregelung birgt, helfen verschiedene Lager bei der<br />

schrittweisen Aktivierung des Assistenten bei jeder Armbewegung.<br />

Mit Igus-Produkten war ein kompaktes, leichtes Design möglich.<br />

Darüber hinaus erfüllen die Kunststofflager die <strong>Konstruktion</strong>sanforderung<br />

für nicht korrosive Werkstoffe – somit kann das Exoskelett<br />

auch bei schwierigen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden.<br />

Außerdem müssen die Iglidur-Komponenten im Vergleich zu metallischen<br />

Lagern nicht geschmiert werden, was beim Tragen im direkten<br />

Kontakt mit Kleidungstücken ein weiterer großer Vorteil ist.<br />

Damit sich das Exoskelett mühelos den Bewegungen des Trägers<br />

anpassen kann und nicht in seinen Arbeitsbereich eingreift, muss es<br />

leicht und kompakt sein und auch bei hohen axialen Lasten bis<br />

100 kg reibungslos funktionieren. Diese hohen Ansprüche sind laut<br />

Levitate mit den Gleitlagern aus Hochleistungskunststoffen gut zu<br />

erfüllen. Darüber hinaus müssen die Lager eine hohe Lebensdauer<br />

garantieren und möglichst kostengünstig sein. „Die anfänglichen<br />

Versuche mit dem Iglidur-J-Material waren schon recht vielversprechend,<br />

wenn auch nicht optimal,“ meint Doyle, „aber gemeinsam<br />

mit Igus haben wir dann mit Iglidur X und M250 die optimalen Werkstoffe<br />

gefunden.“ Iglidur X kommt als Werkstoff an den Stellen zum<br />

Einsatz, an denen die Lager besonders hohe Lasten aufnehmen<br />

müssen. Das deutlich kostengünstigere Iglidur-M250-Lager erfüllt<br />

die notwendigen Ansprüche bei niedriger Belastung. Igus-Online-<br />

Konfigurator und -Lebensdauerrechner haben laut Doyle dabei<br />

geholfen, das optimale Lager für den Airframe zu finden.<br />

Bild: Igus<br />

Der Airfame – für Chirurgen erdacht – sorgt heute<br />

bei BMW für Furore<br />

Die Idee für die Entwicklung des Airframes entstand im Gespräch<br />

mit Chirurgen, die nach langen Operationen über Müdigkeit und<br />

Schmerzen klagten. Ärzte forderten ein System, um die Arme bei<br />

hebenden und streckenden Bewegungen zu entlasten. Gerade die<br />

Feinarbeit bei endoskopischen Operationen lassen die Muskeln im<br />

Nacken und Schulterbereich schnell ermüden. Zwar sind schon statische<br />

Ablagesysteme im Einsatz, aber keine Modelle, mit denen<br />

sich der Mediziner im Operationssaal frei bewegen kann. Mit diesen<br />

Vorgaben machte sich Doyle 2<strong>01</strong>1 an die Arbeit, entwickelte in seiner<br />

Garage den Airframe und stellte ihn für Tests und praktische Arbeiten<br />

zur Verfügung. Chirurgen, die das tragbare Gestell bei Operationen<br />

einsetzen, bestätigen den positiven Effekt auf ihre Arbeit.<br />

Die Ergebnisse für den Airframe im Operationssaal lassen sich<br />

leicht auch auf andere Arbeitsstätten übertragen, in denen Menschen<br />

Arbeiten ausführen, die für Arme, Rücken und Nacken<br />

anstrengend sind. Viele Industrien verlassen sich auf menschliche<br />

Präzision, um Qualität und Produktivität hochzuhalten. Jedoch kann<br />

diese Präzision deutlich leiden, wenn sich Arbeiten stereotyp wiederholen<br />

und die Muskeln ermüden. Untersuchungen im eigenen<br />

Testlabor von Levitate bei Malern und Schweißern können belegen,<br />

dass der Airframe dem entgegenwirkt. Die Anzahl an angestri -<br />

chenen Teilen stieg in den Tests um mehr als die Hälfte, die Zahl<br />

der Schweißverbindungen sogar um 86 %. Auch die Qualität der<br />

Arbeiten bei beiden Berufsgruppen war deutlich besser.<br />

Es gibt viele Gründe, warum große Unternehmen aus der Industrie<br />

– vom Automobilbau bis zur Flugzeugindustrie – heute schon den<br />

Airframe kaufen. BMW hat bekannt gegeben, dass sich der Air -<br />

frame gegenüber anderen Systemen bewährt hat und als product<br />

of choice heute schon die Arbeiter in ihren Werken in den USA deutlich<br />

entlastet. Die Bayern setzen in ihrem Werk in Spartanburg, wo<br />

fast ausschließlich SUV-Fahrzeuge der X-Serie produziert werden,<br />

bereits rund 68 Airframes ein. Dort sind sich die Produktionsleiter einig,<br />

dass diese neue Arbeitsweise international Schule macht. „Wir<br />

sind die erste Fabrik und der erste Automobilhersteller, der sie benutzt,<br />

und ich würde sie gerne jedem Arbeiter zur Verfügung stellen,“<br />

meint Frank Pachiro, Montageplaner bei BMW in Spartanburg.<br />

„Auch andere BMW-Werke beispielsweise in München werden<br />

jetzt Exoskelette testen.“ Auch Wettbewerber wie Honda, Toyota<br />

oder Nissan sind bereits aufmerksam geworden.<br />

Fast ausschließlich positive Reaktionen bekommt Levitate von der<br />

Industrie zurück. „Wir bekommen Folgeaufträge. Das ist das beste<br />

Feedback, das uns die Industrie geben kann“, strahlt Doyle. „Die Arbeiter<br />

machen wir mit dem tragbaren Roboter glücklich, sie ziehen<br />

ihn nie freiwillig aus, sondern erst, wenn wir sie dazu auffordern“, so<br />

Doyle weiter. Als Nutzer im Blick hat man vor allem die wertvollen<br />

Facharbeiter, deren Leistungsfähigkeit im Alter abnimmt und die<br />

anfälliger werden für Müdigkeit und Schmerzen. Sie können durch<br />

das Assistenzsystem länger und produktiver arbeiten. Dadurch<br />

steigt die Berufszufriedenheit deutlich.<br />

bec<br />

www.igus.de<br />

Detaillierte Informationen zu den schmierfreien<br />

Polymergleitlagern:<br />

http://hier.pro/QkwbI<br />

40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Kunststoff-Spritzgießmaschinen: Kugelgewindetriebe erbringen Höchstleistungen<br />

Die Lebensdauer von Spindelantrieben<br />

optimieren<br />

In Japan haben sich – bedingt auch durch die Gesetzgebung – Spritzgießmaschinen mit elektrischen statt hydraulischen<br />

Antrieben sehr viel eher durchgesetzt als in Europa. Dieser Erfahrungsvorsprung hilft NSK bei der Entwicklung<br />

neuer Baureihen von Schwerlast-Kugelgewindetrieben wie ganz aktuell der Serie S-HTF. Darüber hinaus unterstützt<br />

das Unternehmen sowohl die Maschinenhersteller als auch die Anwender, wenn es um die Auswahl und Optimierung<br />

der Antriebe für Schließachsen von Spritzgießmaschinen geht.<br />

Andreas Kropp, Application Engineering Manager Precision, NSK Deutschland GmbH, Ratingen<br />

Viele namhafte Hersteller von Spritzgießmaschinen setzen in<br />

den Schließachsen Schwerlast-Kugelgewindetriebe von NSK<br />

ein. Dabei kommt die HTF-Serie zum Einsatz, die das Unternehmen<br />

speziell für diese und ähnliche Anwendungen wie etwa Servopressen<br />

entwickelt und 1996 erstmals vorgestellt hat. Inzwischen ist<br />

aus der Basisbaureihe eine ganze Modellpalette von Spindeln u. a.<br />

für Hochgeschwindigkeitsanwendungen (HTF-SRC) und sehr hohe<br />

Schließkräfte (HTF-SRE) entstanden. Aktuell führt NSK die Serie<br />

S-HTF im Markt ein, die sich von der Serie HTF durch nochmals<br />

höhere dynamische Tragfähigkeit und eine längere Lebensdauer<br />

unterscheidet.<br />

Die Vorteile, die diese Baureihen den Herstellern und Anwendern<br />

von Spritzgießmaschinen bieten, lassen sich gut an einem aktuellen<br />

Beispiel aus der Beratungspraxis von NSK darstellen. Das Unternehmen<br />

wird häufig von Maschinenherstellern kontaktiert, um Ursachenforschung<br />

und dauerhafte technische Abhilfe bei Maschinenausfällen<br />

zu leisten. Ein aktuelles Beispiel: Bei den Schließachsen<br />

einer Baureihe von Spritzgießmaschinen kam es zu sehr frühen Ausfällen<br />

der Kugelgewindetriebe, obwohl diese für eine Lebensdauer<br />

von mehreren Jahren ausgelegt worden waren.<br />

Kugelgewindetriebe mit patentierter Kugelführung<br />

Die NSK-Experten für Lineartechnik im European Technology Center<br />

(ETC) in Ratingen untersuchten die von Marktbegleitern gefertigten<br />

Kugelgewindetriebe und konnten daraufhin das Versagensverhalten<br />

erklären: Unter hoher Last kam es zu Kontakt der Kugeln bei gegenläufiger<br />

Drehrichtung. Das führte zu Reibung und in Konsequenz<br />

zu einer Beschädigung der Kugeln – mit der Folge, dass sich ein<br />

Gemisch aus Fett und gehärtetem Stahl bildete. Dadurch ergab<br />

sich beim Überrollen eine weitere Schädigung des Bauteils, was<br />

schließlich zum kompletten Versagen der Achse führte.<br />

Um exakt dieses Verhalten – das in der Lineartechnik bekannt ist –<br />

zu verhindern, hat NSK bei den Schwerlastspindeln der gesamten<br />

HTF-Serie schon vor Jahren die S1-Technologie eingeführt. Diese<br />

patentierte Kugelführung verhindert auch unter ungünstigen Umgebungsbedingungen<br />

den direkten Kugel-Kugel-Kontakt.<br />

Im hier beschriebenen Fall wurden daraufhin testweise die sonst<br />

eingesetzten Bauteile gegen Kugelgewindetriebe der HTF-Serie<br />

ersetzt. Dann wurde einmal pro Woche über den Metallgehalt im<br />

Fett der Verschleiß bestimmt. Nach der – im Vergleich zum vorher<br />

eingesetzten Antrieb – doppelten Laufzeit war immer noch kein<br />

Verschleiß feststellbar. Damit ist klar: Der schädigende Einfluss ist<br />

beseitigt und nun kann die berechnete Lebensdauer der Kugelge-<br />

Die NSK-Schwerlastspindel-Baureihen HTF und S-HTF wurden eigens<br />

für die Antriebe von Spritzgießmaschinen und ähnlich hoch beanspruchte<br />

Linearantriebe entwickelt.<br />

windetriebe erreicht oder überschritten werden. Damit zeigt sich<br />

einmal mehr die hervorragende Eignung der HTF-Spindeln für den<br />

Antrieb von Spritzgießmaschinen.<br />

Die aktuelle Neuentwicklung der Baureihe S-HTF hat zum Ziel, die<br />

Lebensdauer dieser Antriebe nochmals zu steigern. Bei ihr sind<br />

Spindeln und Muttern erstmals aus dem Werkstoff Tough Steel<br />

gefertigt, der eine optimale Kombination aus Härte und Zähigkeit<br />

bietet – mit dem Ergebnis, dass sich aus Verschmutzungen, die<br />

durch Überrollen ins Material zu Eindrücken führen, keine Risse entwickeln.<br />

Vielmehr wird die Oberfläche durch die Belastung des<br />

Überrollens wieder geglättet. Das hat zur Konsequenz, dass die<br />

S-HTF-Spindeln im Vergleich zu den HTF-Baureihen eine um den Faktor<br />

2,2 höhere Lebensdauer und eine 1,3-fach höhere dynamische<br />

Tragfähigkeit erreichen.<br />

bec<br />

www.nskeurope.de<br />

Detaillierte Informationen zu den<br />

Kugelgewindetrieben:<br />

http://hier.pro/YKiuV<br />

Bild: NSK<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 41


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Washdown-Servomotoren von Kollmorgen positionieren Schleifwerkzeuge<br />

Robust und flexibel<br />

Gesinterte Werkzeuge genießen in der Metallbearbeitung den Ruf, besonders widerstandsfähig zu sein und ihre<br />

Schärfe über einen langen Zeitraum zu bewahren. Aufgrund ihrer Härte gestaltet sich die Bearbeitung von Sägeblättern,<br />

Bohrern oder Fräsern allerdings aufwendig. Die Sägeblattprofis von Alesa aus der Schweiz haben deshalb eine<br />

Eigenentwicklung gestartet, um Kreissägenblätter zu schleifen. Die neue Denta Combi 160 ist für den Mehrschichtbetrieb<br />

konzipiert und arbeitet vollautomatisch. Synchronservomotoren mit Washdown-Beschichtung von Kollmorgen<br />

übernehmen die exakte Positionierung des Hochfrequenz-Schleifkopfs.<br />

Martin Rupf, Kollmorgen, Schweiz<br />

Die fein geschliffenen Kreissägeblätter<br />

kommen unter anderem in Metallbearbeitungszentren<br />

zum Einsatz<br />

Bei Sägeblättern geht es hart zur Sache – vor allem dann, wenn<br />

sie in hochpräzisen Bearbeitungszentren für die Metallbearbeitung<br />

zum Einsatz kommen. Die Produktvielfalt ist groß. Sie reicht<br />

von Sägeblättern aus HSS-Stahl bis hin zu aufwendigen Materialgefügen<br />

aus einem Sinterprozess. Der Schweizer Sägeblatthersteller<br />

Alesa sorgt mit der Denta Combi 160 bei beiden Produktlinien für<br />

den richtigen Schliff. „Beim Schleifen dieses harten Materials besteht<br />

eine besondere Herausforderung darin, die entstehende Wärme<br />

durch Wasser oder Öl möglichst effektiv abzuführen“, berichtet<br />

Christian van Rijs, Inhaber der K. Brunner AG und geistiger Vater der<br />

Denta Combi. „Die Sägeblätter sind so empfindlich, dass Temperaturen<br />

an den Kanten von mehr als 180 bis 200 Grad Celsius sofort<br />

zu Materialveränderungen führen. Das Gefüge wird schlechter und<br />

die Härte verringert sich merklich.“<br />

Washdown-Beschichtung schützt<br />

die Motoren<br />

Damit die Zähne beim so genannten Fasen<br />

möglichst kühl bleiben, setzt van Rijs in der<br />

Schleifmaschine einen Hochdruckölstrahl ein.<br />

„Maschinen vertragen Öl einfach besser als<br />

Wasser. Kühlwasser hat jede Menge Zusätze<br />

drin, die das Material belasten und die Maschinen<br />

leiden lassen.“ Weil Wasser aber<br />

deutlich effektiver in der Lage ist, die Reibungshitze<br />

beim Schleifen aufzunehmen als<br />

Öl, musste der findige Maschinenbauer bei<br />

der Ölversorgung den Druck erhöhen – und<br />

dazu auch noch eine CO2-Löschanlage in die<br />

Anlage integrieren. Um zu verhindern, dass<br />

die Positionierantriebe im Inneren des Bearbeitungszentrum<br />

durch den Kontakt mit der<br />

Kühlflüssigkeit Schäden davon tragen, nutzt<br />

der Sondermaschinenbauer aus Gränichen<br />

im Kanton Aargau speziell beschichtete Synchronservomotoren von<br />

Kollmorgen – die Reihe AKM Washdown mit einem Überzug aus einem<br />

Zwei-Komponenten-Epoxidharz. Dieses schützt die hellgrauen<br />

Einheiten sicher vor den Einflüssen korrosiver Chemikalien. Die<br />

überaus glatte Oberfläche sorgt zudem dafür, dass Flüssigkeiten<br />

rückstandsfrei ablaufen können. Dieses Detail erleichtert in der neuen<br />

Anlage von Alesa die Innenreinigung, weil die Antriebstechnik<br />

weniger verschmutzt und weder Kühlflüssigkeit noch Schleifrückstände<br />

dauerhaft anhaften. Die Servomotoren in der Ausführung<br />

Washdown legen ein so robustes Verhalten an den Tag, dass ihnen<br />

auch Salznebel nichts ausmacht – weshalb sie sogar in Offshore-Anwendungen<br />

mit langer Lebensdauer einsetzbar sind.<br />

Bild: Kollmorgen<br />

Neue Technik leicht zu implementieren<br />

Die Aufgabe der Washdown Servomotoren in der Werkzeugschleifmaschine<br />

für Kreissägen mit Blattdurchmessern bis 160 Millimetern<br />

besteht darin, die Diamantschleifscheibe durch einen XYZ-Mehr -<br />

achsverbund dreidimensional zu positionieren. Die Schleifscheibe<br />

selbst ist angetrieben von einem Hochfrequenzmotor. Ebenfalls von<br />

einem Washdown-Motor wird das Werkstück Zahn für Zahn in einer<br />

42 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


ELEKTROMOTOREN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Die Denta Combi 160 ist als vollautomatische Schleifmaschine für<br />

den Mehrschichtbetrieb konzipiert<br />

Bild: Kollmorgen<br />

schlechter zu beschaffen waren. Die Entscheidung, die Servomotoren<br />

für die neue Schleifmaschine zu verwenden, war der perfekten<br />

Abstimmung mit den AKD-Servoreglern des Herstellers sowie der<br />

vorhandenen Ethercat-Systembus-Kommunikation geschuldet. Reglerseitig<br />

überzeugten vor allem die einfache Parametrierung sowie<br />

die Feintuning-Möglichkeiten mit der kostenlosen Workbench des<br />

Antriebsspezialisten. Die einfache Art der Konfiguration war vor allem<br />

im Zusammenspiel mit der eigenentwickelten CNC ein echter<br />

Vorteil im Engineering. Darüber hinaus lassen sich die Servoregler<br />

auch noch flexibel mit Komponenten anderer Hersteller verbinden –<br />

ein Vorteil gerade im Sondermaschinenbau. An dieser Stelle war der<br />

Geschäftsführer der K. Brunner AG generell auf der Suche nach einem<br />

Systempartner, der bei der Servoantriebstechnik über einen<br />

möglichst umfangreichen Modulbaukasten verfügt – sowohl bei der<br />

Leistung, als auch bei Optionen wie einer Washdown-Beschichtung.<br />

„Für uns ist das so die beste Lösung“, sagt van Rijs. Es sei für ihn als<br />

Sondermaschinenbauer wichtig, von einem Hersteller kleine wie<br />

große Motoren zu bekommen – und dieses durchgängig skaliert.<br />

Begleitet wird das Ganze von einer intensiven Engineering-Zusammenarbeit,<br />

die sich durch andere Projekte in der Vergangenheit zu<br />

einer echten Partnerschaft entwickelt hat.<br />

Motoren der Baureihe AKM Washdown positionieren als robuste<br />

Einheiten das Schleifwerkzeug. Dank der Einkabelanschlusstechnik<br />

sind in der Anlage weniger Installationsmassen zu bewegen<br />

Die Servoregler AKD von Kollmorgen lassen sich flexibel konfigurieren<br />

Rotationsachse zur Schleifscheibe verstellt. Auf diese Weise lässt<br />

sich der Rohling innerhalb weniger Minuten komplett fertigstellen.<br />

Für die Steuerung dieser CNC-Abläufe hat van Rijs früher eigenentwickelte<br />

Boards verwendet, greift jetzt allerdings zu standardisierten<br />

Prozessoren und leistungsstarker Ethercat-Kommunikation. „Ich<br />

konnte so die bestehende Software – und darin liegt unser maßgebliches<br />

Know-how – sehr einfach auf moderne Hardware übertragen.“<br />

Diese Implementierung war vor allem deshalb notwendig,<br />

weil Boards älteren Baujahrs mit ISA-Bus-Kommunikation immer<br />

Bild: Kollmorgen<br />

Bild: Kollmorgen<br />

Einkabelanschlusstechnik bringt nur Vorteile<br />

Ein weiteres Ergebnis des Co-Enginering ist der platzsparende Aufbau<br />

der Servoantriebstechnik für die Bewegungsführung. Weil die<br />

Denta Combi 160 als Kompaktmaschine konzipiert ist, fällt der verfügbare<br />

Raum für die Installation entsprechend knapp aus. „Der Anschluss<br />

der Motoren mit nur einem Kabel bietet für uns den Riesenvorteil,<br />

dass wir nur noch die Hälfte anschließen müssen“, begründet<br />

van Rijs den Einsatz der Washdown-Servomotoren mit Einkabelanschlusstechnik.<br />

Vier Positionierantriebe, die Hochfrequenzspindel<br />

für die Schleifscheibe sowie einige Messsystem ergeben „schon<br />

ein Bund an Kabeln. Wenn wir diese bei der Antriebstechnik halbieren<br />

können, sparen wir Platz und sind auch noch deutlich beweglicher“.<br />

Beweglichkeit sei für den Maschinenbauer ein großes Thema,<br />

„weil die Kabelbäume ja in der Bewegung mit bewegt werden müssen.<br />

Das macht die gesamte <strong>Konstruktion</strong> komplizierter“. Zudem bedeute<br />

jedes Kabel mehr innerhalb von MTBF-Berechnungen ein steigendes<br />

Ausfallrisiko. „Ein schöner, flacher Kabelbaum verlängert die<br />

Lebensdauer“, findet van Rijs und wünscht sich dabei, dass die Kabel<br />

am besten noch dünner werden, wobei Kollmorgen mit seinem<br />

Hybridkabel und gerade mal elf Millimetern im Durchmessern bereits<br />

heute schlank unterwegs ist. Der Geschäftsführer der K. Brunenr<br />

AG sieht jedenfalls noch Potenzial für weitere Entwicklungen.<br />

„Wenn ich bei Positionierantrieben Motoren mit relativ wenig Leistung<br />

einsetze und die gerade mal 2A Strom ziehen, dann reichen<br />

auch Kabel aus, die vielleicht nur sechs Millimeter dick sind, weil die<br />

Einzelleitungen nur 0,25 Quadrat messen. Wir sind es eben gewohnt,<br />

möglichst kleine Maschinen zu bauen. Das ist unsere Spezialität.“<br />

jg<br />

www.kollmorgen.com<br />

Details zu den AKM-Washdown-Motoren mit<br />

Einkabeltechnik:<br />

http://hier.pro/kSjat<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 43


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Elektrische Verstellantriebe von Linak optimieren Produktionsprozess<br />

Sichere Traubenernte<br />

Für Maschinen in der Landwirtschaft ist Zuverlässigkeit unter extremen Bedingungen ausschlaggebend. Aktuatoren<br />

in mobilen landwirtschaftlichen Maschinen wie einem Traubenvollernter müssen robust genug sein, um auch widriger<br />

Witterung sowie Nässe, Schmutz sowie Stößen widerstehen zu können. Die elektrischen Verstellantriebe von Linak<br />

erfüllen diese Anforderungen und sorgen zudem dafür, dass Maschinen produktiver und komfortabler arbeiten.<br />

Susanne Hübsch, Marketing Manager, Linak, Nidda<br />

Als Mitte der 70er Jahre die ersten Traubenvollernter auf den<br />

Markt kamen, veränderte das eine ganze Branche. Die Traubenernte,<br />

die bis dahin sehr personalintensiv war, konnte nun kostengünstiger<br />

und vor allem schneller erledigt werden. Einer der Pioniere<br />

dieser Technik war das französische Unternehmen Braud in<br />

Coex. Heute gehört es zur CNH Gruppe, ist Weltmarktführer und firmiert<br />

unter dem Namen New Holland Braud. Der Pioniergeist ist<br />

geblieben und so werden die Vollernter für Trauben und Oliven ständig<br />

verbessert und die Produktpalette erweitert. Der risikofreie Umgang<br />

mit dem kostbaren Traubensaft beziehungsweise Olivenöl und<br />

eine optimale Bedienung stehen dabei im Mittelpunkt. Elektrische<br />

Aktuatoren von Linak bieten optimale Eigenschaften, um diese Ziele<br />

zu erreichen. Dort, wo auslaufendes Hydrauliköl die Trauben verunreinigen<br />

könnte, kommen elektrische Aktuatoren des Antriebstechnikspezialisten<br />

zum Einsatz. „Wenn ein Hydraulikzylinder undicht ist<br />

und der Fahrer das während der Ernte sofort merkt, wäre der Schaden<br />

noch einzugrenzen. Aber wenn das Problem nicht sofort er-<br />

kannt wird, der Traubensaft eventuell schon den nächsten Produktionsprozess<br />

durchläuft und in größere Behälter umgefüllt wird, wäre<br />

der Schaden immens“, erläutert Pierre Cayrouse, Produktspezialist<br />

bei CNH Industrial France.<br />

Zwei Aktuatoren verstellen Schütteleinheit<br />

Für die Verstellung der Breite der SDC-Schütteleinheit setzt der<br />

Landmaschinenbauer zwei Linak-Aktuatoren der Baureihe LA36 ein.<br />

Ein Aktuator verstellt die Einheit in der Breite und ein weiterer Antrieb<br />

blockiert das gesamte System bevor es anfängt zu ernten. Das<br />

funktioniert mit Hilfe einer Scherenkinematik, die mit hoher Kraft<br />

Metallscheiben zusammendrückt. Wichtig für die Ingenieure des<br />

französischen Unternehmens war die LIN-Bus-Fähigkeit des LA36.<br />

Braud setzt dieses serielle Kommunikationssystem für die Vernetzung<br />

der elektronischen Bauteile in den Vollerntern ein. So kann der<br />

Fahrer des Vollernters von seinem Fahrersitz aus über einen Bildschirm<br />

die gewünschte Breite der Schütteleinheit individuell einstellen.<br />

Dies ist für die Qualität der Ernte entscheidend. Ebenso wichtig<br />

wie die elektronische Konnektivität des Antriebs ist seine Robustheit.<br />

Der Traubenvollernter wird während der Ernte ständig mit viel<br />

Wasser gereinigt. Der Antrieb muss also gegen starkes Strahlwasser<br />

geschützt sein. Er erfüllt die Schutzklasse IP69K und ist für einen<br />

solchen Einsatz prädestiniert. Aktuatoren anderer Hersteller haben<br />

die extremen Anforderungen nicht überstanden, weshalb sich<br />

das Unternehmen entschied, Linak einzusetzen, wo Antriebe benötigt<br />

werden. Das gilt z. B. für das neue Opti-Grape-System. Die Trauben<br />

gelangen über ein Fördersystem auf ein Band von Walzen. Mit<br />

Hilfe eine Luftdüse werden kleine Blätter, Stiele und anderer Unrat<br />

von den Trauben getrennt. Dieses optional erhältliche Trenn- und Sortiersystem<br />

liefert dem Weinbauer ein erstklassiges Lesegut. Auch<br />

hier kommen zwei elektrische Verstellantriebe aus Nidda zum Einsatz.<br />

Da neben der LIN-Bus Anbindung und der Robustheit der<br />

Platzbedarf bei dieser Anwendung eine wichtige Rolle spielt, kam<br />

der Einsatz eines LA36 nicht in Frage. New Holland entschied sich<br />

für den LA25. Ein Antrieb, der besonders bei schwierigen Platzverhältnissen<br />

seine Vorteile ausspielen kann. „Der Einsatz im Vollernter<br />

war einer der ersten Anwendungen, in denen der LA25 zum Einsatz<br />

kam“, erläutert Nico Planckert, Key Account Manager für CNH bei Linak.<br />

Er besitzt ebenso wie der LA36 ein robustes eloxiertes Aluminiumgehäuse<br />

und erfüllt die Schutzklasse IP69K. Mit Hilfe des ersten<br />

Antrieb wird das Opti-Grape-System aktiviert und mit einem<br />

weiteren wird die Auswurfklappe nach außen gefahren.<br />

Je nach Auststattungsvariante kommen in einem<br />

Traubenvollernter von Braud New Holland bis zu fünf<br />

elektrische Aktuatoren von Linak zum Einsatz<br />

Bild: CNH<br />

44 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Bild: CNH<br />

Für die Verstellung der<br />

Breite der SDC-Schütteleinheit<br />

setzt Braud<br />

zwei Aktuatoren der<br />

Baureihe LA36 ein<br />

Elektrischer Aktuator verstellt Leiter<br />

Eine dritte Applikation, in der ein elektrische Aktuator zum Einsatz<br />

kommt, ist die Verstellung der Leiter, über die der Fahrer das Führerhaus<br />

erreicht und die damit verbundene Plattform. Über eine Kinematik<br />

sind Plattform und Leiter als Einheit verbunden. Der Fahrer<br />

betätigt über einen Schalter das Ausfahren der Leiter und das Ausklappen<br />

der Plattform. Vor der Verwendung von elektrischen Antrieben,<br />

mussten die Treppe und Plattform mechanisch betätigt werden.<br />

Um die Plattform für den Ernteeinsatz wieder hochzuklappen,<br />

muss der Fahrer im Falle der mechanischen Lösung über ein Gestänge<br />

die Plattform schließen. Wegen der Öffnung im Fahrerhaus<br />

lässt sich die Kabine nicht mehr dicht verschließen. Das ist dann<br />

wichtig, wenn der Vollernter umgebaut wird und mit einem Sprühsystem<br />

für Pflanzenschutzmittel erweitert wurde. Eine elektrische<br />

Verstellung bietet also nicht nur einen höheren Komfort, sondern<br />

auch mehr Sicherheit für den Fahrer. „Für die Umsetzung dieser Applikation<br />

war es wichtig, die Bewegung des Antriebs in unterschiedlichen<br />

Positionen individuell steuern zu können“, erläutert Cayrouse.<br />

In dem Moment, in dem die Plattform mit der Karosserie bündig verschlossen<br />

wird, sollte die Bewegung langsamer sein, um die Gefahr<br />

des Einquetschens zu verhindern. Mit einer integrierten Steuerung<br />

im Aktuator war dies einfach umzusetzen. Das Antriebstechnik-Unternehmen<br />

bietet seit einigen Jahren als Ausstattungsoption Aktuatoren<br />

an, die dank integrierter Steuerung zum einen unterschiedliche<br />

Rückmeldeoptionen und zum anderen die Möglichkeit, die Bewegung,<br />

die der Aktutor ausführen soll individuell einzuprogrammieren.<br />

„Gerade durch die Möglichkeit der integrierten Steuerung<br />

können elektrische Aktuatoren ihre Vorteile in der einfachen Installation,<br />

individuellen Konfigurierbarkeit und ihrer Kosten gegenüber hydraulischen<br />

Systemen voll ausspielen“, so Oliver Laonet, technischer<br />

Verkaufsberater bei Linak Frankreich.<br />

Je nach Ausstattungsvariante kommen in einem Traubenvollernter<br />

bis zu fünf elektrische Aktuatoren zum Einsatz. Gerade wenn es bei<br />

landwirtschaftlichen Geräten um sensible Bereiche geht, in denen<br />

Hydrauliköl wertvolles Erntegut verunreinigen könnte, spielen elektrische<br />

Systeme ihre Vorteile aus. Zudem sind die Systeme des Herstellers<br />

über ein LIN-Bus System einfach zu integrieren, lassen sich<br />

dank integrierter Steuerung ganz individuell und einfach programmieren<br />

und sind vor allem robust und langlebig. „Wenn ich weit in<br />

die Zukunft blicke, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass wir einmal<br />

einen Vollernter produzieren, der gänzlich ohne Hydraulik auskommt<br />

und ausschließlich auf Elektrik setzt“, so Cayrouse. jg<br />

www.linak.de<br />

Details zu den elektrischen Aktuatoren der Baureihe<br />

LA36:<br />

http://hier.pro/gdXko<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 45


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Getriebemotoren für die Getränkeindustrie<br />

Leistungsstark und flexibel<br />

In allen Produktionsprozessen durchlaufen die Einzelkomponenten viele verschiedene Stationen. Das gilt<br />

auch für die Getränkeindustrie. Vom Verpackungstransport bis zur Schüttgutförderung entfällt ein Großteil<br />

der Verarbeitung auf die Fördertechnik. Das heißt, die Zuverlässigkeit und Effizienz der Antriebssysteme<br />

hat unmittelbaren Einfluss auf die Produktivität. Modulare Getriebemotoren von Bauer Gear Motor leisten<br />

hier einen Beitrag zur Energieeffizienz, Hygiene und Produktivität.<br />

Philip Crowe, Marketing Manager, Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen<br />

In der Getränkeproduktion gibt es oftmals<br />

verschiedene Umgebungen, z. B. Kühlbereiche,<br />

Hygienebereiche und Produktionslinien, die<br />

regelmäßig einer Nassreinigung unterzogen<br />

werden<br />

Die Gesamtleistung von Antriebssystemen bemisst sich nach<br />

Faktoren, die je nach Anwendung und Produktionsumgebung<br />

eine höhere oder geringere Relevanz haben. Wo in der Herstellung<br />

ein großes Netzwerk an Fördereinrichtungen betrieben wird, spielt<br />

der Energieverbrauch sicher eine wesentliche Rolle. Für andere Hersteller<br />

steht hingegen Hygiene an erster Stelle. Dank hochmoderner<br />

Technologie und Motorfertigung kann Bauer jedoch alle Bedingungen<br />

erfüllen. Idealerweise haben die Produktions- und Instandhaltungsmanager<br />

dieselben Anforderungen an die Anlagenkomponenten,<br />

aber wenn unterschiedliche Bereiche auszustatten sind, können<br />

die Bedürfnisse auseinandergehen. Die Verwendung eines umrichterbetriebenen<br />

Getriebemotors eröffnet hier ein breites Spektrum<br />

an Lösungen, die in ihrer Leistungsaufnahme und Ausgangsdrehzahl<br />

auf die konkrete Anwendung abgestimmt werden können.<br />

Innovationsführer bei Getriebemotoren<br />

Bauer Gear Motor, ein Unternehmen der Altra Industrial Motion Corporation,<br />

ist durch die modulare <strong>Konstruktion</strong> seiner Produkte in der<br />

Lage, Lösungen für die besonderen Anforderungen der Getränkeindustrie<br />

zu liefern. Durch Betrachtung der Produktion als Ganzes können<br />

die Experten des Herstellers flexible Lösungen anbieten, die<br />

die Zielvorgaben für Effizienz, Zuverlässigkeit und Produktivität erfüllen.<br />

In der Getränkeproduktion gibt es oftmals verschiedene Umgebungen,<br />

z. B. Kühl- und Hygienebereiche sowie Produktionslini-<br />

Bild: Bauer Gear Motor<br />

en, die regelmäßig einer Nassreinigung unterzogen<br />

werden. Jede dieser Umgebungen<br />

stellt besondere Anforderungen an die installierten<br />

Maschinen und Geräte. Hier helfen die<br />

Getriebemotoren der Baureihe HiflexDrive.<br />

Ihr Baukastensystem kann Wirkungsgrade<br />

bis Motoreffizienzklasse IE5 gemäß IEC TS<br />

60034–30–2 vorweisen, und alle Antriebe<br />

sind als lackierte Standardversion sowie in<br />

Aseptik- oder Edelstahlausführung erhältlich.<br />

Verbesserter Wirkungsgrad<br />

Die Baureihe lässt sich mit Elektromotoren<br />

der Effizienzklassen IE0 bis IE5 auslegen,<br />

wobei die Antriebe in IE5 die neueste<br />

PMSM-Technologie nutzen. Besonders unter Teillastbedingungen<br />

erreichen die Permanentmagnet-Synchronmotoren (PMSM) einen<br />

verbesserten Wirkungsgrad im Vergleich zu den Asynchronmotoren<br />

und bieten den Vorteil hoher Drehzahlkonstanz selbst bei Lastschwankungen.<br />

Das bedeutet, dass sich die Motordrehzahl trotz<br />

Überlastschwankungen oder Spannungsabfall nicht ändert, solange<br />

die Netzfrequenz konstant bleibt. Die PMSM-Baureihe ist eine umweltfreundliche<br />

Motoren-Reihe mit einer effizienten Läuferbauart,<br />

die viele Vorteile bietet. Sie reduziert die Wärmeverluste am Läufer<br />

um 100 %, die Gesamtverluste um rund 25 % und steigert den Gesamtwirkungsgrad<br />

um 10 % oder mehr – ein Vorteil vor allem für<br />

Antriebe aus Edelstahl, der Wärme weniger gut abgeben kann als<br />

Aluminium oder Gusseisen. Für den Anwender bedeutet diese Leistungssteigerung<br />

geringere Gesamtbetriebskosten, eine Reduzierung<br />

des CO 2 -Ausstoßes und kontinuierliche Einsparungen.<br />

Getriebelösungen für viele Anwendungen<br />

Die richtige Motor- und Getriebekombination für die konkrete Anwendung<br />

ist entscheidend für die effizienteste und kompakteste<br />

Lösung. In der Standardausführung zeichnet sich das Hiflex-Drive-<br />

Getriebe durch geringes Gewicht, hohe Wirkungsgrade und eine<br />

2-stufige Getriebekonstruktion aus. Die nun in drei Größen erhältlichen<br />

Getriebe mit Nenndrehmomenten im Bereich von 80 Nm bis<br />

300 Nm lassen sich mit dem jeweils am besten geeigneten Motor<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Bild: Bauer Gear Motor<br />

HARMONIE<br />

…der Elemente<br />

Die Getriebemotoren der<br />

Baureihe Hiflex Drive können<br />

durch ihr modulares Baukasten -<br />

system sehr gute Wirkungsgrade vorweisen<br />

zur perfekten Lösung für jede Anwendung kombinieren. Dank der<br />

Flexibilität in der Ausführung lassen sich die Ausgangsdrehzahlen<br />

genau auf den jeweiligen Prozess abstimmen. Durch das Zusammenspiel<br />

von Getriebeübersetzungen und variablen Drehzahlregelungen<br />

lässt sich eine Vielzahl an Anwendungen mit einer geringen<br />

Anzahl an Komponenten abdecken. In Bereichen, in denen regelmäßige<br />

Nassreinigungen zur Erhaltung einer sauberen und hygienischen<br />

Umgebung erforderlich sind, bieten sowohl die Aseptik- als<br />

auch die Edelstahlausführung mehrere Eigenschaften, die es ihnen<br />

ermöglichen, in dieser schwierigen Umgebung zu bestehen. Der<br />

Motor kommt ohne Lüfter und Kühlrippen aus und hat ein vollkommen<br />

glattes Außengehäuse mit abgedichtetem B-Lagerschild. Hierdurch<br />

werden Schmutznester am Motorgehäuse vermieden, und<br />

Re-Infektionen des Umgebungsbereichs durch Verwirbelungen der<br />

Raumluft durch einen Kühllüfter sind ausgeschlossen. Die Baureihe<br />

zeichnet sich zudem durch eine hohe Schutzklasse IP67 als Standard<br />

aus. Optional erhältlich ist der Getriebemotor mit IP69K als<br />

Spezialausführung für Nassreinigungsanwendungen, bei denen mit<br />

heißem Wasser und hohen Drücken gearbeitet wird. Zudem ist der<br />

aseptische Antrieb mit einer säure- und laugenbeständigen Lackierung<br />

versehen, die Chemikalien im pH-Wert-Bereich 2 - 12 widersteht.<br />

So kann die Antriebslösung in der Getränkeindustrie eingesetzten<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmitteln ohne Leistungseinbußen<br />

standhalten. Des Weiteren ist der Motor in einer Edelstahlausführung<br />

mit denselben Schutzklassen und dem Getriebegehäuse erhältlich,<br />

das die hygienischen Bedingungen fördert.<br />

Kostenvorteile durch Modularisierung<br />

Mehrere Aspekte sind erforderlich, um die Produktivität einschließlich<br />

der Zuverlässigkeit und der niedrigen Betriebskosten zu sichern.<br />

Während eine solide <strong>Konstruktion</strong> und hochwertige Verarbeitung<br />

ersteres gewährleisten, ermöglicht das flexible und modulare Konzept<br />

der Getriebemotoren die Realisierung einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Antriebssysteme mit einer vergleichsweise geringen<br />

Anzahl an Komponenten. So reicht zur Begrenzung der Ausfallzeit<br />

im Reparaturfall eine geringe Auswahl an Ersatzteilen und die volle<br />

Betriebsfähigkeit des Systems ist bereits bei einem deutlich günstigeren<br />

Ersatzteillagerbestand gegeben. Bauer unterstützt seine Kunden<br />

durch Begutachtung der Installationssituation und umfassende<br />

Beratung zu Antriebslösungen in der Produktion. Durch seine Expertise<br />

ist der Hersteller in der Lage, ein modulares Antriebssystem zu<br />

konzipieren, das die Ersatzteilbevorratung vereinfacht und die Anforderungen<br />

in unterschiedlichen Umgebungen erfüllt.<br />

jg<br />

www.bauergears.com<br />

Eine gute <strong>Konstruktion</strong> ist wie<br />

eine schöne Komposition.<br />

Nur aus dem harmonischen<br />

Zusammenspiel der Elemente<br />

entsteht ein wahres Meisterwerk.<br />

Normalien<br />

Gute Teile >> gutes Design.<br />

Details zu den Getriebemotoren der Baureihe Hiflex<br />

Drive:<br />

http://hier.pro/P0y0G<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 47<br />

www.halder.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Bürstenloser DC-Motor von Maxon<br />

Viele Kombinationsmöglichkeiten<br />

Der Antriebsspezialist Maxon Motor bringt<br />

mit dem EC-i 30 einen neuen bürstenlosen<br />

DC-Motor (BLDC) auf den Markt. Er besitzt<br />

einen Durchmesser von 30 mm und ist somit<br />

kleiner als die bisher erhältlichen EC-i 40. Wie<br />

seine Vorgänger überzeugt dieser Motor<br />

durch hohe Dynamik, geringes Rastmoment<br />

und ein hohes Drehmoment. Es gibt ihn in<br />

zwei Längen und in den Ausführungen Standard<br />

sowie High Torque. Dabei liefert er ein<br />

maximales Nenndrehmoment von bis zu<br />

110 mNm bei 75 W. Die EC-i 30 DC-Motoren<br />

sind laut Anbieter trotz ihrer beachtlichen<br />

Leistung eine kostengünstige Alternative<br />

zu bestehenden Antrieben. Deshalb, und wegen<br />

ihrer kompakten Bauweise, eignen sie<br />

Bild: Maxon Motor<br />

sich besonders gut für Handgeräte oder Anwendungen<br />

in der Robotik. Die EC-i 30 Motoren<br />

sind in all ihren Varianten erweiterbar mit<br />

Encodern, Getrieben, Servokontrollern oder<br />

Positioniersteuerungen von Maxon. kf<br />

www.maxonmotor.com<br />

WEG bietet neue Getriebemotoren bis 5000 Nm<br />

Mit hoher Leistungsdichte für größere Drehmomente<br />

Die von der WEG-Tochterfirma Watt Drive in<br />

enger Zusammenarbeit mit dem Stammwerk<br />

in Brasilien neu entwickelten Stirnrad-,<br />

Flach- und Kegelstirnradgetriebe erweitern<br />

das im Mai 2<strong>01</strong>6 eingeführte WG20-Programm<br />

bis 1550 Nm um Getriebemotoren<br />

für Nennmomente bis 5000 Nm.<br />

Die Getriebe bieten eine effiziente<br />

Kraftübertragung und lassen<br />

sich mit WEG-Anbaumotoren<br />

bis Energieeffizienzklasse IE4 zu<br />

Getriebemotoren mit hoher Leistungsdichte<br />

kombinieren. Aufgrund<br />

ihrer Robustheit und der<br />

hochwertigen Verarbeitung eignen<br />

sich die leistungsstarken<br />

Getriebemotoren für anspruchsvolle<br />

Anwendungen in der Schwerindustrie,<br />

z. B. in Stahlwerken. Die WG20-Getriebe<br />

verfügen über marktübliche Anschlussmaße,<br />

sodass weltweit eine einfache Austauschbarkeit<br />

ohne anwenderseitige Maschinenmodi -<br />

fikationen gegeben ist. Sie lassen sich mit<br />

Bild: WEG<br />

WEG-Anbaumotoren mit Leistungen von<br />

0,12 bis 30 kW kombinieren. Durch diese<br />

Kombination sind die Getriebemotoren bis<br />

Energieeffizienzklasse IE4 verfügbar und<br />

direkt am Netz betreibbar. Der mit internationalen<br />

Zertifizierungen versehene modulare<br />

Getriebeanbaumotor erleichtert zusätzlich die<br />

globale Austauschbarkeit, da er dank motorinterner<br />

Spannungsumschaltung nahezu alle<br />

Weltspannungen abdeckt und beispielsweise<br />

mit Frequenzumrichter auch bei 100 bzw.<br />

120 Hz betrieben werden kann. Für den Maschinen-<br />

oder Anlagenbauer bedeutet das,<br />

dass er mit einem Gerät eine große Bandbreite<br />

an Anwendungen abdecken kann. kf<br />

www.weg.net<br />

www.wattdrive.com<br />

Servoantriebssystem Sinamics V90 von Siemens mit neuem Motordesign<br />

Echtzeitübertragung via Profinet und Pulse Train<br />

Das Servoantriebssystem Sinamics V90 von<br />

Siemens eignet sich speziell für hochdynamische<br />

Anwendungen. Zudem ist das System<br />

nicht nur als Variante mit hohem Trägheitsmoment<br />

(High Inertia) mit 400 V für Anwendungen<br />

erhältlich, die einen ruhigen Lauf erfordern,<br />

sondern auch als 200-V-Version mit Motoren<br />

mit niedrigem Trägheitsmoment (Low<br />

Inertia), bei denen eine besonders dynamische<br />

Leistung gefordert wird. In der Impulsfolge-<br />

(Pulse Train, PTI) oder der Profinet-Ausführung<br />

(PN) können die Bewegungs-/Prozess-<br />

und Diagnosedaten in Echtzeit zwischen<br />

Sinamics V90 und Simatic-Steuerungen<br />

übertragen werden. Der Low-Inertia-Motor<br />

verfügt nun über einen zusätzlichen Absolutwertgeber<br />

Singleturn (Absolute Single-<br />

Turn Encoder) mit einer Auflösung von bis zu<br />

21 Bit. Damit kann der Motor eindeutige<br />

Positionswerte bestimmen und so in den Anwendungen<br />

eine große Positioniergenauigkeit<br />

gewährleisten. Durch den zusätzlichen<br />

Absolutwertgeber Singleturn entfällt die Notwendigkeit<br />

einer vorausgehenden Referenzierung,<br />

da die Werte unmittelbar nach Systemstart<br />

verfügbar sind. Mit der Funktion<br />

„Position Tracking“ können ein virtueller Absolutwert<br />

aus einer einzigen Einfachpositionierung<br />

generiert und der Positionswert im<br />

Antrieb gespeichert werden. Das alles erfolgt<br />

bei laufendem Betrieb und beschleunigt so<br />

die Rüstzeiten; ebenso werden die Anlaufzeiten<br />

nach einem Maschinenstopp verkürzt.<br />

Der Sinamics V90 ist in acht Baugrößen und<br />

der Simotics S-1FL6 in sieben Motorachs -<br />

höhen verfügbar. Er deckt einen Leistungs -<br />

bereich von 0,05 bis 7,0 kW ab.<br />

kf<br />

www.siemens.com<br />

Bild: Siemens<br />

48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


NEWS<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Neue lineare DC-Servomotoren von Faulhaber<br />

Hohe Dynamik, Präzision und Wiederholgenauigkeit<br />

Faulhaber hat seine Produktfamilie der line -<br />

aren DC-Servomotoren um den neuen LM<br />

1483 erweitert. Er verfügt über eine Dauerkraft<br />

von 6,2 N und eine Spitzenkraft von bis<br />

zu 18,4 N. Wie die anderen Modelle dieser<br />

Familie vereint auch der LM 1483 hohe Dynamik<br />

(Beschleunigung bis 220 m/s 2 ) mit hoher<br />

Präzision und Wiederholgenauigkeit (bis auf<br />

120 bzw. 40 μm herunter). Mit den Abmessungen<br />

14 mm x 20 mm x 83 mm und einem<br />

Läuferstabdurchmesser von 6 mm ist er in<br />

verschiedenen Hublängen von 20 bis 80 mm<br />

erhältlich. Darüber hinaus ist der Läuferstab<br />

aus nichtrostendem Stahl mit geschweißten<br />

Abdeckplatten versehen, die eine robuste<br />

und zuverlässige Schnittstelle zur Anwendung<br />

bieten. Dank der drei integrierten ana -<br />

logen Hallsensoren kann die Version -11 problemlos<br />

mit Faulhaber-Motion-Controllern<br />

kombiniert werden, zu denen neben den<br />

neuen MC 5004 und MC 5005 auch der<br />

MCLM 300x gehört. Für sin/cos-Ansteuerung<br />

ist auch die Version -12 erhältlich. Lineare<br />

DC-Servomotoren von Faulhaber eignen sich<br />

für Anwendungen mit kleinen Linearbewegungen.<br />

Sie vereinen die für pneumatische<br />

Systeme typische, hochdynamische Performance<br />

und robuste Auslegung mit der Zuverlässigkeit<br />

und Laufruhe eines bürstenlosen<br />

Motors. Zu den Anwendungen zählen u. a.<br />

Bild: Faulhaber<br />

Bestückungsautomaten, bei denen es auf<br />

eine hoch dynamische Positionierung ankommt.<br />

Die lange Lebensdauer (Millionen an<br />

Zyklen) garantiert einen niedrigen Wartungsaufwand.<br />

kf<br />

www.faulhaber.com<br />

Bild: Igus<br />

Schmier- und wartungsfreie Kugelkalotten von Igus<br />

Halten auch extremen Belastungen stand<br />

Starke Verschmutzungen, Staub und Späne –<br />

solche Bedingungen sind oft eine extreme Belastung<br />

für Steh- und Flanschlager. Damit metallische<br />

Lager in diesen Szenarien nicht ausfallen,<br />

müssen sie regelmäßig gewartet und<br />

geschmiert werden. Daher hat der Motion-<br />

Plastics-Spezialist Igus Kugelkalotten aus dem<br />

Hochleistungskunststoff Iglidur J im Programm.<br />

Die Besonderheit des Materials besteht<br />

darin, dass das Lager nicht mehr geschmiert<br />

werden muss und somit wartungsfrei<br />

ist. Die schmalen Igubal-Kalotten kommen<br />

direkt aus dem Spritzguß und können in vorhandene<br />

metallische Steh- und Flanschlagergehäuse<br />

innerhalb weniger Sekunden eingesetzt<br />

werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin,<br />

dass durch den Verzicht von Schmiermittel<br />

Schmutz und Verunreinigungen nicht mehr an<br />

den Lagerstellen anhaften können, was den<br />

Verschleiß zusätzlich minimiert. So kommt es<br />

zu keinen langen Stillstandzeiten der Maschinen<br />

und Anlagen. Die Langlebigkeit der Kalotten<br />

konnte sich bereits in einem Biomasse -<br />

hacker unter Beweis stellen. Während die<br />

metallischen Lager am Förderband der Maschine<br />

jeden Monat geschmiert werden<br />

mussten, halten die umgerüsteten Flansch -<br />

lager mit Igubal-Kalotte verschleißfrei seit<br />

mehr als einem Jahr stand, ohne Schmierung<br />

und Wartung. Die Kugelkalotten aus Iglidur J<br />

sind nicht nur kostengünstig, sondern besitzen<br />

auch einen sehr geringen Reibwert im<br />

Trockenlauf. Der Werkstoff nimmt nur wenig<br />

Feuchtigkeit auf, sodass sich der Einsatz der<br />

Kalotten auch im Außenbereich eignet. bec<br />

www.igus.de<br />

Qualität ist maßgebend.<br />

FLURO ® - Gelenklager. Das komplette Programm für die Praxis:<br />

Gelenkköpfe und Gelenklager in Norm- oder Spezialausführung,<br />

Winkelgelenke, Gabelgelenke, Baugruppen, Leistungsfähig,<br />

zuverlässig, vielseitig.<br />

Standard-Serie<br />

Von Spezialisten entwickelt, hergestellt und mit modernster<br />

Technologie in bewährter schwäbischer Qualität.<br />

Weitere Produkt-Serien auf<br />

www.FLURO.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 49<br />

FLURO ®


AUTOMATISIERUNG<br />

TITELSTORY<br />

Picomag von E+H kombiniert robuste und zuverlässige Messtechnik<br />

mit einfacher Bedienung und Systemintegration<br />

Durchflussmessung im<br />

Taschenformat<br />

Einfach, schnell und sicher – das ist die generelle Anforderung an die<br />

Messtechnik im heutigen Prozessbetrieb. Die Geräte sollen langzeitstabil<br />

und genau arbeiten, hochkompakt sein und möglichst alle Diagnosedaten<br />

zum Gesundheitszustand direkt in die Cloud liefern. Gerade für den Anlagen-<br />

und Maschinenbau sollten die Geräte möglichst noch sehr kostengünstig<br />

im Anschaffungspreis und einfach in Betrieb zu nehmen sein.<br />

Christian Rützel, Abteilungsleiter Marketing Durchfluss, Endress+Hauser<br />

Messtechnik GmbH+Co. KG<br />

50 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


TITELSTORY<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Häufige Einsatzbereiche für magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte<br />

sind die Verbrauchsmessungen oder die Überwachung<br />

von Kühl-, Warm-, und Hilfswasserkreisläufen, aber auch die<br />

Steuerung von Spül- und Reinigungsflüssigkeiten in sogenannten<br />

Prozessskids. Während Hilfskreisläufe lange als messtechnisch weniger<br />

wichtig eingestuft wurden, ist auch in diesen Bereichen zunehmend<br />

der Wunsch nach Transparenz und Optimierung vorhanden.<br />

Beispielhaft sei hier der Medienverbrauch einzelner Maschinen und<br />

Anlagenteile genannt, welche für eine genaue innerbetriebliche Abrechnung<br />

bekannt sein müssen. Auflagen und gesetzliche Vorschriften<br />

fordern ebenfalls zunehmend mehr Messpunkte auch in Nebenleitungen.<br />

Aus den beschriebenen Gründen hat in den letzten Jahren<br />

der Bedarf an Right-Tech-Produkten, also an Geräten, die speziell<br />

für diese einfachen Einsatzbereiche konzipiert sind, stark zugenommen.<br />

Vor allem der Kostendruck im Anlagen- und Maschinenbau,<br />

aber auch die technologischen Möglichkeiten zur Vereinfachung<br />

und Miniaturisierung, bilden hierfür die Grundlage.<br />

Multivariabel und Industrie 4.0 Ready<br />

Der neue Picomag von Endress+Hauser ist genau für diese Einsatzbereiche<br />

konzipiert und lässt hinsichtlich der Erfüllung der Anforderungen<br />

keine Wünsche offen. Er erfasst dabei nicht nur den Durchfluss<br />

von elektrisch leitfähigen Medien, sondern gleichzeitig auch<br />

deren Prozesstemperatur. Der Durchfluss kann dabei bidirektional,<br />

also in beide Richtungen, erfasst werden. Das Gerät bietet Anwendern<br />

darüber hinaus die einfache Inbetriebnahme via Bluetooth mit<br />

Hilfe der kostenlosen SmartBlue App des Herstellers. Auch die nahtlose<br />

Systemintegration mittels IO-Link-Technologie ermöglicht die<br />

einfache Übertragung von Mess- und Diagnosewerten in übergeordnete<br />

Steuerungskomponenten. Damit ist Picomag voll und ganz<br />

Industrie 4.0 Ready. Alternativ können einfach und flexibel auch konventionelle<br />

Signaltechniken wie beispielsweise Stromausgänge<br />

(4–20 mA), Puls-/Schaltausgang, Spannungsausgang (2…10 V) und<br />

Schalteingänge genutzt werden.<br />

Dank seiner Kompaktheit lässt sich das Gerät auch bei engsten<br />

Raumverhältnissen problemlos in alle Rohrleitungen bis 50 Millimeter<br />

(2“) Durchmesser einbauen. Die Größen reichen von Rohrnennweiten<br />

DN 15 bis zu DN50. Als Prozessanschluss ist standardmäßig<br />

ein G-Außengewinde vorhanden. Zusätzlich stehen verschiedene<br />

Prozessanschlussadapter wie Innengewinde (G), Außengewinde (R,<br />

NPT), Tri-Clamp und Victaulic zur Verfügung. Ebenso sind mittels Erdungsschellen<br />

Einbauten in Kunststoffleitungen problemlos möglich.<br />

Die hohe Wiederholbarkeit von ±0.2% v. E. bei der Durchflussmessung<br />

und von ±0.5 °C bei der Temperaturmessung ermöglicht<br />

den Einsatz in Regelungen und Steuerungen, aber auch den Einsatz<br />

in Verbrauchsmessungen und Monitoring-Anwendungen. Der Einsatzbereich<br />

umfasst Durchflüsse bis maximal 750 l/min, Prozess-<br />

Bild: Endress+Hauser/Konradin Mediengruppe<br />

Häufige Einsatzbereiche für magnetisch-induktive<br />

Durchflussmessgeräte sind die Verbrauchsmessungen<br />

oder die Überwachung von Kühl-, Warm-, und<br />

Hilfswasserkreisläufen. Der Picomag von<br />

Endress+Hauser ist genau für diese Einsatzbereiche<br />

konzipiert<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 51


AUTOMATISIERUNG<br />

TITELSTORY<br />

Auf dem großen bedienerfreundlichen<br />

Farbdisplay lassen sich Durchfluss,<br />

Temperatur und Summenzähler<br />

schnell und einfach ablesen<br />

Bild: Endress+Hauser<br />

Mit der Bluetooth-Verbindung<br />

des Picomag ist eine drahtlose<br />

Konfiguration oder Datenabfrage<br />

selbst an schwer zugänglichen<br />

Messstellen bis 10 Meter<br />

Entfernung möglich<br />

Bild: Endress+Hauser<br />

„Der Picomag stellt eine<br />

attraktive Messlösung für<br />

einfache Durchflussmess -<br />

aufgaben dar.“<br />

temperaturen zwischen -10 bis +70 °C und Prozessdrücke bis 16<br />

bar. Das robuste, in rostfreiem Stahl gefertigte Picomag-Gehäuse<br />

(IP65/67) ist in zwei Bauformen lieferbar: DN 15 (½“), DN 20 (¾“),<br />

DN 25 (1“) sowie DN 50 (2“).<br />

Übersichtliche Farbanzeige mit Klartext<br />

Auf dem großen bedienerfreundlichen Farbdisplay lassen sich<br />

Durchfluss, Temperatur und Summenzähler schnell und einfach ablesen.<br />

Während des Messbetriebs auftretende Fehler, zum Beispiel<br />

eine Teilrohrfüllung oder Temperaturüberschreitung, werden durch<br />

Diagnosesymbole gemäß Namur-Empfehlung NE 107 sofort angezeigt.<br />

Je nach Einbaulage (horizontal, vertikal) dreht sich das Anzeigenfeld<br />

zudem automatisch, sodass eine optimale Ablesbarkeit jederzeit<br />

gewährleistet ist. Und nicht zuletzt können durch einfaches<br />

Klopfen auf die Gehäuseoberfläche Konfigurationsparameter sofort<br />

abgerufen und kontrolliert werden. Sollte der Anwender die Bluetooth-Schnittstelle<br />

beabsichtigt oder unbeabsichtigt deaktivieren,<br />

kann über diese Klopfsteuerung Bluetooth bei Bedarf schnell und<br />

einfach wieder aktiviert werden, ganz ohne aufwändige Bedientools.<br />

Drahtloses Konfigurieren und in Betrieb nehmen<br />

via Bluetooth<br />

Der neue Picomag ist speziell für Hilfskreisläufe mit Wasser oder<br />

wasserähnlichen Medien konzipiert. Versorgungsleitungen verlaufen<br />

häufig an schwer zugänglichen Stellen unter der Decke oder tief<br />

unten in Kühl- oder Heizkreisläufen von Behältern. Mit der Bluetooth-Verbindung<br />

ist eine drahtlose Konfiguration oder Datenabfra-<br />

52 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


TITELSTORY<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Als ein Highlight bietet Picomag<br />

die digitale Datenübertragung zu<br />

Prozessleitsystemen mittels<br />

IO-Link-Technologie<br />

Bild: Endress+Hauser<br />

Magnetisch-induktive<br />

Durchflussmessung<br />

INFO<br />

Magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte werden seit<br />

über 60 Jahren weltweit in allen Industrien eingesetzt. MIDs<br />

erfassen alle Flüssigkeiten mit einer elektrischen Leitfähigkeit<br />

größer 5 μS/cm – etwa Wasser, Abwasser, Schlämme,<br />

Breie, Pasten, Säuren, Laugen, Lösungsmittel, Säfte oder<br />

Fruchtmaischen. Typische Messaufgaben sind das Erfassen<br />

und Überwachen kontinuierlicher Durchflüsse, Abfüllen und<br />

Dosieren sowie Anwendungen im Eichverkehr. Seit 1977 hat<br />

Endress+Hauser über 2 Millionen MIDs ausgeliefert. Diese<br />

benötigen kaum Wartung und können nahtlos in ihre Prozesse<br />

integriert werden.<br />

www.de.endress.com/de/<br />

Je nach Einbaulage (horizontal, vertikal)<br />

des Picomag dreht sich das Anzeigenfeld<br />

automatisch, sodass eine optimale<br />

Ablesbarkeit jederzeit gewährleistet ist<br />

ge selbst an schwer zugänglichen Messstellen bis 10 Meter Entfernung<br />

mittels Smartphone oder Tablet möglich. Die SmartBlue App<br />

von Endress+Hauser erlaubt dem Benutzer dabei ein einfaches und<br />

schnelles Navigieren durch alle Geräte- und Diagnosefunktionen.<br />

Mit der SmartBlue App können neben dem Durchflussmessgerät<br />

auch die neuen Füllstandsmessgeräte Micopilot FMR10/20 bedient<br />

werden. Damit setzt der Hersteller weiter auf das Thema Einheitlichkeit<br />

und Einfachheit für das gesamte Messgeräteportfolio. Verfügbar<br />

ist die App kostenlos zum Downlod in den jeweiligen App-<br />

Stores für Android und iOS.<br />

Bild: Endress+Hauser<br />

Optimale Systemintegration dank<br />

IO-Link-Technologie<br />

Das Gerät verfügt über zwei flexible Ein-/Ausgänge die in unterschiedlichen<br />

Kombinationen konfiguriert werden können. Zur Auswahl<br />

stehen Stromausgänge (4-20 mA), Puls-/Schaltausgang, Spannungsausgang<br />

(2…10 V), IO-Link und Schalteingänge (beispielsweise<br />

für das Rücksetzen des Summenzählers). Die flexible Konfiguration<br />

ermöglicht vor allem auch in der Lagerhaltung im Ersatzteilwesen<br />

eine einfache Planung und einen hohen Standardisierungsgrad.<br />

Die aufwändige Lagerung verschiedenster Ersatzgeräte mit unterschiedlicher<br />

Ausgangskonfiguration entfällt.<br />

Als weiteres Highlight bietet Picomag die digitale Datenübertragung<br />

zu Prozessleitsystemen mittels IO-Link-Technologie. Dieser seit 10<br />

Jahren etablierte Kommunikationsstandard ist mit allen gängigen<br />

Feldbussystemen kombinierbar und bietet so höchste Flexibilität bei<br />

der Installation in bestehende Anlageninfrastrukturen. Beispielsweise<br />

kann das Messgerät über die I/O-Link-Schnittstelle und einen<br />

entsprechenden IO-Link Master in ein übergeordnetes Profinet-<br />

Netzwerk eingebunden werden. Dies erlaubt Benutzern umfassenden<br />

Datenzugriff von der Schaltwarte bis auf den Sensor.<br />

Weitere Vorteile der IO-Link-Technologie sind die automatische<br />

Übertragung von Parametern nach einem Gerätetausch sowie der<br />

geringe Verkabelungsaufwand gegenüber herkömmlicher Verdrahtung.<br />

Ein ungeschirmtes 3-adriges Standardkabel zwischen Sensor<br />

und IO-Link Master reicht aus, und das bei einer Entfernung von bis<br />

zu 20 Metern. Ebenso ist eine Offline-Parametrierung möglich, so<br />

dass eine Inbetriebnahme schnell und einfach erfolgen kann.<br />

Der Picomag stellt eine attraktive Messlösung für alle einfachen<br />

Durchflussmess- und Überwachungsaufgaben von Wasser und<br />

wasserähnlichen Medien dar. Er kombiniert multivariable und zuverlässige<br />

Messtechnik mit einfacher Bedienung und Systemintegration<br />

zu einem attraktiven Preis.<br />

jg<br />

www.de.endress.com<br />

Details zum Thema Durchflussmesstechnik von<br />

Endress+Hauser:<br />

http://hier.pro/P8M2P<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 53


AUTOMATISIERUNG<br />

MESSTECHNIK<br />

Loggito-Serie von Delphin Technology arbeitet mit webbasierte Software<br />

Messtechnik in Zeiten der Digitalisierung<br />

Im Rahmen von Industrie 4.0 wächst der Bedarf an Komplettlösungen für die Messtechnik, die dezentrale<br />

Datenerfassung und standortunabhängige Visualisierung miteinander verknüpfen. Delphin Technology<br />

bietet mit der kompakten Loggito-Serie und der webbasierten Software ProfiSignal Web ein<br />

maßgeschneidertes Komplettpaket, um alle Cloudanwendungen zu erledigen, unabhängig davon, ob<br />

der Standort der Messtechnik-Cloud im Gerät, im Intranet des Kunden, oder aber im Internet liegt.<br />

Dietmar Scheider, Senior Sales Manager, Delphin Technology<br />

Grundaufgabe der Messtechnik unverändert bestehen bleibt, ändern<br />

sich die Übertragungswege der Messdaten stark. Bei vielen<br />

Anwendungen im Kontext von Industrie 4.0 und IoT müssen die<br />

Messdaten dezentral erfasst, zentral gesammelt und schließlich für<br />

den weltweit verteilten Zugriff bereitgestellt werden. Wie kann man<br />

diese Aufgabenstellung am besten lösen? Herkömmliche Lösungen<br />

setzen auf eine im Kundenintranet oder im Internet positionierte<br />

Cloud. Die Bereitstellung der Cloud ist dabei aber oft aufwendig und<br />

kann zu Problemen bei der Datensicherheit führen.<br />

Die Cloud muss Bestandteil der Messhardware werden. Stehen alle<br />

Cloud-Bestandteile inklusive der Messtechniksoftware bereits vorinstalliert<br />

bzw. -konfiguriert auf der Erfassungshardware bereit,<br />

wachsen IT und Messtechnik zusammen und verschmelzen zu einer<br />

Messtechnik-Cloud at the edge. Alle Vorteile des Cloudcomputing<br />

verbinden sich so mit den Vorteilen der Datenvorverarbeitung vor<br />

Ort und ermöglichen Lösungen, die bisher undenkbar schienen.<br />

Bild: Delphin<br />

Die Geräte der Loggito-Serie und die<br />

webbasierte Software ProfiSignal Web<br />

erlauben es, Messtechnik als Cloud-<br />

Anwendung zu realisieren<br />

Die Hauptaufgabe der Messtechnik liegt seit jeher in der Erfassung<br />

physikalischer Größen wie Druck, Temperatur, Kraft oder<br />

Weg. Unterschiedliche Sensoren verwandeln diese Messgrößen in<br />

elektrische Signale, die von einem Messverstärker konditioniert und<br />

digitalisiert werden, um sie der Analyse zuzuführen. Während diese<br />

Dezentral, vernetzt und hochskalierbar<br />

Die Loggito-Serie von Delphin Technology ist sowohl für Anwendungen<br />

mit verteilten Messstellen als auch für<br />

zentrale Messaufgaben gerüstet. Als zentraler<br />

Datenkonzentrator fungiert ein Loggito<br />

Logger, der die Koordination eines<br />

Messnetzes und die Zwischenspeichung<br />

der Messdaten übernimmt und die Schnittstelle<br />

zum PC oder in die Cloud bildet. Als<br />

Messtechnik-Cloud at the edge kann er<br />

aber auch selbst die komplette Cloud-Funktionalität<br />

übernehmen. Die Erhöhung der<br />

Kanalzahlen und der Aufbau eines Messnetzes<br />

sind wahlweise kabelgebunden mit<br />

den Loggito-USB- oder kabellos mit den Wireless-Geräten<br />

möglich. Mit diesem Konzept sind auch<br />

komplexe Anwendungen realisierbar, egal ob es sich um Prüfstandsanwendungen<br />

handelt, bei denen ein Messnetz drahtgebunden<br />

im Schaltschrank aufgebaut werden soll, oder um verteilte<br />

Messaufgaben wie Brücken- oder Gebäudemonitoring, bei denen<br />

eine drahtlose Kommunikation zwischen den Messstellen und dem<br />

zentralen Datensammler erforderlich ist.<br />

Um Modularität zu gewährleisten, haben alle Geräte der Serie dasselbe<br />

handliche Format. So können sowohl in den Logger-Geräten<br />

als auch in den USB- und Wireless-Geräten dieselben I/O-Module<br />

genutzt werden. Es sind Module mit vier bzw. acht universellen<br />

54 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Analogeingängen verfügbar, die sich individuell für den<br />

Anschluss von mV-, mA-, Widerstand-, Thermoelementund<br />

Pt100(0)-Sensoren konfigurieren lassen. Alle analogen<br />

Eingänge sind hochpräzise und haben eine Auflösung<br />

von 24 Bit. Eine Summenabtastrate von 1 kHz ermöglicht<br />

auch schnelle Messungen. Die differentielle<br />

Ausführung sowie die galvanische Trennung der Analogeingänge<br />

gegeneinander gewährleisten jederzeit präzise<br />

Messungen unter Ausschluss von Störsignalen. Alle analogen<br />

Eingangsmodule verfügen zusätzlich über einen<br />

Analogausgang und über zwei kombinierte digitale Ein-/<br />

Ausgänge. Optional ist eine Zusatzplatine erhältlich, die<br />

eine aktive Speisung sowie einen internen Shunt zum<br />

Anschluss passiver Stromsensoren bereitstellt. Neben<br />

den Analogeingangsmodulen sind auch reine Digitalmodule<br />

mit sechs Ein- und zwei Ausgängen, bzw. zwei Einund<br />

sechs Ausgängen verfügbar. Die Loggito-Logger<br />

sind mit einem internen Datenspeicher von bis zu 8 GB<br />

ausgestattet. Außerdem verfügen sie über geräteinterne<br />

Intelligenz in Form von Softwarekanälen, die eine Vorverarbeitung<br />

und Verrechnung von Messkanälen erlauben.<br />

Messdaten können mittels ProfiSignal Web in individuell gestaltbaren<br />

Dashboards visualisiert werden<br />

Bild: Delphin<br />

Ortsunabhängige Visualisierung der Daten<br />

Nach Erfassung, Sammlung und Vorverarbeitung der<br />

Messdaten ist oft bereits vor Ort ein schneller Zugriff auf<br />

die Daten erforderlich. Bei laufenden Prüfprozessen z.B.<br />

kann ein Blick auf die aktuellen Messwerte dabei helfen,<br />

Abweichungen frühzeitig zu erkennen und sofort entsprechende<br />

Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Auch mobiles Condition<br />

Monitoring bzw. Instandhaltung und Wartung sind typische Aufgaben<br />

bei denen bereits an der Maschine oder Anlage eine Analyse<br />

der Messdaten erforderlich ist. Bei derartigen Aufgaben ist es sehr<br />

hilfreich und zeitsparend, diese Daten direkt vor Ort auf einem Tablet<br />

oder Handy darstellen zu können. Neben diesen Vor-Ort-Anwendungen<br />

gibt es aber auch Aufgaben, die eine völlig andere Art der<br />

Datenbereitstellung erfordern. In Zeiten globaler Vernetzung entstehen<br />

mehr und mehr Aufgaben, bei denen der Entstehungsort der<br />

Messdaten weit vom Ort ihrer Visualisierung und Analyse entfernt<br />

ist. Beispiele sind Feldversuchsanlagen, Fahrversuche oder Condition<br />

Monitoring von entfernten Maschinen, Anlagen oder Bauwerken.<br />

Bei derartigen Aufgaben ist es erforderlich, Daten von räumlich<br />

weit verteilten Messstellen zu erfassen, diese zentral zu sammeln<br />

und für einen weltweiten Zugriff per mobilem Endgerät zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Dashboards für individuelle Aufgaben<br />

Die webbasierte Client-Server-Software ProfiSignal Web von Delphin<br />

Technology ist für die beschriebenen Anwendungsszenarien<br />

bestens geeignet. Nach der Erfassung der Daten, z.B. durch Geräte<br />

der Loggito- oder Expert Logger-Serie, können diese mit ProfiSignal<br />

Web in individuell gestaltbaren Dashboards visualisiert werden. Für<br />

alle Anwendungen, bei denen eine Begutachtung der Daten direkt<br />

vor Ort erforderlich ist, kann ProfiSignal Web direkt im Messdatenerfassungsgerät<br />

ausgeführt werden. Die Anzeige der Daten ist dann<br />

auf jedem beliebigen mobilen Endgerät möglich. Eine Softwareinstallation<br />

ist nicht erforderlich, es wird ausschließlich ein beliebiger<br />

Browser benötigt. Aber auch für alle Anwendungen, bei denen ein<br />

weltweiter Zugriff auf die Messdaten erforderlich ist, ist ProfiSignal<br />

Messdaten können mit individuellen Elementen angezeigt werden<br />

Web bestens gerüstet. Für diese Anwendungen wird die Software<br />

auf einem zentralen Server in einer privaten oder öffentlichen Cloud<br />

installiert. Als Messtechnik-Cloud at the edge kann aber auch das<br />

Messdatenerfassungsgerät selbst die komplette Cloudfunktionalität<br />

übernehmen.<br />

Mit ProfiSignal Web können nicht nur einzelne Messstellen dargestellt,<br />

sondern auch komplexe Prozesse abgebildet werden. Dazu<br />

stehen verschiedene Analog- und Digitalanzeigen, LEDs und geometrische<br />

Zeichenobjekte zur Verfügung. Zur Interaktion mit dem<br />

Prozess können auch Taster, Schiebeschalter und Texteingabefelder<br />

eingebunden werden. Eine besondere Stärke von ProfiSignal Web<br />

ist die schnelle und übergangsfreie Trenddarstellung von aktuellen<br />

und historischen Messdaten in y(t)-Diagrammen. Hierbei kann sekundenschnell<br />

von der Millisekunden- bis zur Monatsübersicht gewechselt<br />

werden. Dies wird durch intelligente Datenbanken im Erfassungsgerät<br />

realisiert. Es stehen mehrere voneinander unabhängige<br />

y-Achsen zur Verfügung, die die Darstellung von Daten aus unterschiedlichen<br />

Quellen im selben Diagramm deutlich vereinfachen.<br />

www.delphin.de<br />

Eine Demoversion von ProfiSignal<br />

ist verfügbar<br />

http://hier.pro/NgfoE<br />

Bild: Delphin<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 55


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Phoenix Contact bietet kompakte Steckverbinder zur Leistungsübertragung<br />

Standard schafft Sicherheit<br />

Die vierte industrielle Revolution erfordert leistungsfähige, flexible und vor allem kompakte Anschlusslösungen<br />

für die dezentralen Automationsteilnehmer. Der M12-Standard kristallisiert sich hier immer<br />

stärker als Universallösung heraus – er bietet Anwendern weltweit eine hohe Zukunftssicherheit.<br />

Jürgen Sahm, Senior Specialist Circular Connectors, Phoenix Contact Connector Technology GmbH, Herrenberg<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Das Leitbild „Industrie 4.0“ steht für nicht weniger als die Revolution<br />

der industriellen Produktion. Ein Kerngedanke dabei ist<br />

die Dezentralisierung intelligenter Mess-, Regel- und Steuerungsfunktionen.<br />

Je autarker Automationsteilnehmer wie Sensoren und<br />

Aktoren direkt im Feld arbeiten können, desto einfacher und flexibler<br />

können sie auf neue Produktionsbedingungen adaptiert werden<br />

– ohne dass gleich die gesamte Kommunikationsstruktur modifiziert<br />

werden muss. Dieser Trend – weg vom großen zentralen Schaltschrank<br />

hin zu kompakten dezentralen Komponenten – geht einher<br />

mit einem anderen Trend: hin zur leistungsfähigen, flexiblen und<br />

kompakten Versorgung der Feldteilnehmer mit Signalen, Daten und<br />

Leistung. Für Gerätehersteller, Anlagenbetreiber und Wartungspersonal<br />

zählen dabei vor allem Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit.<br />

Das durchgängig normierte M12-Rundsteckverbinderprogramm von<br />

Phoenix Contact bietet Anwendern vielfältige innovative Lösungen zur<br />

Leistungsübertragung<br />

Die kompakten und dennoch leistungsfähigen Steckverbinder der<br />

Baugröße M12 der Phoenix Contact Deutschland GmbH erfüllen<br />

diese Anforderungen auf nahezu ideale Weise. Sie sind seit den<br />

1990er Jahren als Industriestandard für Signal- und Datenanwendungen<br />

weitgehend etabliert.<br />

Spannungsbegrenzte T-Kodierung<br />

Da früher die jetzt etablierten M12-Rundsteckverbinder für Signale<br />

und Daten technisch betrachtet Kleinspannungs-Steckverbinder im<br />

unteren Leistungsbereich waren, lag es nahe, parallel auch für diese<br />

Anwendungsbereiche ein entsprechendes Polbild zu entwickeln.<br />

Das Ergebnis: T-kodierte Steckverbinder für maximal 63 V und 12 A<br />

DC. Die Kodierung eignete sich einerseits für die Spannungsversorgung<br />

üblicher Gleichstromgeräte mit 24 V oder 48 V. Andererseits<br />

bot die Spannungsbegrenzung der verstecksicheren Kodierung genug<br />

„Sicherheitsabstand“, um nicht in Drehstrom- oder Leistungsnetzen<br />

eingesetzt zu werden. Die S- und T-kodierten Rundsteckverbinder<br />

deckten damit sowohl das untere als auch das obere Leistungsspektrum<br />

ab. Schnell wurde jedoch deutlich, dass Applikationen<br />

wie Feldbusmodule, Drehstrommotoren oder Umrichter ganz eigene<br />

Anforderungen an die Feldverkabelung stellen. Um – wortwörtlich –<br />

mehr Power aus dem M12 zu holen, musste das ursprüngliche Polbild<br />

daher neu konzipiert werden.<br />

Mehr Sicherheit für mehr Leistung<br />

Seit den 1980er Jahren besaßen die Buchsenkörper der ursprünglich<br />

als Sensoranbindung entwickelten, vierpoligen M12-Steckverbinder<br />

einen Durchmesser von 8,2 mm. Die so erzielten Luft- und<br />

Kriechstrecken reichten aus, um eine sichere Leistungsübertragung<br />

zu gewährleisten. Mit der Erweiterung des Polbildes auf fünf beziehungsweise<br />

sechs Kontakte musste der Buchsenkörper jedoch vergrößert<br />

werden, um die erforderlichen Luft- und Kriechstrecken<br />

auch weiterhin einzuhalten.<br />

Die Buchsenkörper der vom Hersteller neu entwickelten und in die<br />

Normierung eingebrachten K-, L-, und M-Kodierungen weisen daher<br />

durchgängig einen Durchmesser von 8,7 mm auf. Dies ist eine Steigerung<br />

von gerade einmal 6 % – mit einer jedoch um mehr als 30 %<br />

erhöhten Leistung von bis zu 10 kW. Obwohl der um 0,5 mm vergrößerte<br />

Durchmesser eine reduzierte Wandstärke des umgebenden<br />

Gewindekörpers aus Zinkdruckguss bis an die Grenze des sinnvoll<br />

Machbaren bedingte, bieten die kompakten M12-Anschlüsse alle<br />

Sicherheitsmerkmale der großen Industriesteckverbinder: EMV-<br />

Schutz mit 360°-Schirmung, voreilende Schutzerde und eine hohe<br />

Schutzart bis IP67. Damit bieten die neuen Kodierungen Anwendern<br />

mehr Möglichkeiten, kompakte Feldgeräte zuverlässig zu verkabeln.<br />

56 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Hochautomatisierte Produktionsprozesse<br />

der intelligenten<br />

Fabrik setzen störungsfreie<br />

Aktorik wie Roboterarme und<br />

Förderbänder voraus –<br />

M12-Steckverbinder bieten<br />

hier kompakte und zuverlässige<br />

Leistungsanschlüsse für<br />

deren Servomotoren sowie<br />

für Frequenzumrichter und<br />

DC-Stromversorgungen<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

M12 verdrängt die Quasi-Standards<br />

Welche Rolle die internationale Normierung für den Erfolg<br />

des M12-Standards spielt, zeigt das Beispiel der<br />

7/8-Zoll-Steckverbinder. Selbst in angestammten<br />

Märkten wie den USA oder Asien verliert der Quasi-<br />

Standard zunehmend an Bedeutung. Seine unvollständige<br />

Normierung, das nicht-metrische Kupplungsgewinde<br />

sowie die im Vergleich zur übertragbaren<br />

Leistung großen Abmessungen führen dazu, dass der<br />

zöllige Steckverbinder bei neuen Gerätegenerationen<br />

oder Verkabelungskonzepten nach und nach abgelöst wird.<br />

Dies zeigt auch folgendes Beispiel: Die Nutzerorganisation<br />

Profibus & Profinet International (PI) hat L-kodierte M12-Steckverbinder<br />

inzwischen als künftigen Standard für die Niederspannungsversorgung<br />

von Automatisierungskomponenten mit 63 V und<br />

16 A beschrieben. In Abhängigkeit vom EMV-Konzept des anzuschließenden<br />

Geräts sind vierpolige Ausführungen ohne Funktionserde<br />

(teilbestückt) oder mit Funktionserde (optisch kodiert, mit grauem<br />

Kontakteinsatz) definiert.<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Steckgesichter für M12<br />

Power: diese Kodierungen<br />

hat Phoenix Contact<br />

entwickelt und in die Norm<br />

IEC-61076–2–111<br />

eingebracht<br />

Polbild des kompakten Leistungsträgers:<br />

K-kodierte<br />

M12-Rundsteckverbinder<br />

übertragen mit fünf<br />

Kontakten (4 + PE) bis<br />

zu 630 V und 16 A<br />

Maßgeschneidert ist der neue Standard<br />

Das Beispiel zeigt, wie wichtig das Zusammenspiel aus herstellergetriebener<br />

Innovation und übergreifender Normierung ist. Dieses<br />

Zusammenspiel bildet einen der Eckpfeiler der vierten industriellen<br />

Revolution, denn nur so können neue technische Lösungen und bestehende<br />

Industriestandards zusammenwachsen und damit die Basis<br />

für eine breite Marktakzeptanz schaffen. Letztlich profitieren Hersteller<br />

und Anwender gleichermaßen von der hohen Investitionsund<br />

Zukunftssicherheit standardisierter und trotzdem maßgeschneiderter<br />

Anschlusslösungen. Dieser Gedanke setzt sich bis in das Gerätedesign<br />

fort. Die immer höher werdenden Packungsdichten auf<br />

den Leiterplatten elektronischer Geräte erfordern entsprechend<br />

kompakte und trotzdem leistungsfähige Schnittstellen zur Feldverkabelung.<br />

Auch hier bietet die einheitliche mechanische Plattform<br />

der kompakten Steckverbinder eine effiziente Lösung.<br />

Phoenix Contact hat vor mehr als zehn Jahren die ersten zweiteiligen<br />

M12-Steckverbinder für die direkte Leiterplattenmontage entwickelt.<br />

Der zweiteilige Aufbau mit einem Kontaktträger-Element<br />

und einem separaten, metallischen Gehäuseteil erlaubt einerseits<br />

die einfache Integration in automatisierte Pick-and-place- und Lötprozesse.<br />

Andererseits können Anwender mit dem modularen Baukasten<br />

alle Polbild-Varianten auf einem identischem Leiterplatten-,<br />

Frontplatten- und Gehäuseniveau realisieren. So entfällt der konstruktive<br />

und prozessuale Aufwand für die Mischbestückung unterschiedlicher<br />

Anschlusslösungen zur Signal-, Daten- und Leistungsübertragung.<br />

Das Gerätedesign wird einheitlicher und flexibler.<br />

Fazit<br />

Leistungssteckverbinder in der Baugröße M12 ergänzen das durchgängig<br />

genormte Steckverbindersystem optimal. Kodierungen für<br />

unterschiedliche Leistungsbereiche und Anwendungsgebiete ermöglichen<br />

leistungsfähige und kompakte Anschlusslösungen in der<br />

Automatisierungs-, Antriebs- oder Gebäudetechnik sowie in Infrastruktur-<br />

und in Outdoor–Anwendungen. Dank der etablierten Gewindegröße<br />

können Anwender auf einfache Weise weitere Automatisierungskomponenten<br />

in ihre Verkabelungslösung einbinden und<br />

so ihre Produktion flexibel an neue Anforderungen anpassen. eve<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Die Möglichkeiten der Schnellanschlusstechnik der<br />

M12-Steckverbinder von Phoenix Contact erklärt ein Video:<br />

http://hier.pro/a7vR7<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 57


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Hengstler entwickelt gemeinsam mit Lapp Kabel für SCS open link<br />

Hybridleitungen für den richtigen Dreh<br />

Die Automatisierung industrieller Prozesse schreitet voran und macht die Abläufe in der Fertigung effizienter.<br />

Dabei ist ein Trend sowohl zur Dezentralisierung als auch zur Verschmelzung vormals getrennter Aufgabenbereiche<br />

zu beobachten. Diese Entwicklung wird auch durch Komponentenhersteller wie Hengstler und der<br />

Lapp-Gruppe vorangetrieben. Mit innovativen Schnittstellen-Lösungen wie SCS open link im Bereich der<br />

Drehgeber werden Servomotoren effizienter, kompakter und zukunftssicherer.<br />

Adrian Benz, Teamleder Markting Communication, Hengstler GmbH, Aldingen<br />

Bei zentralen Antriebslösungen geht der Trend zu Ein-<br />

Kabel-Lösungen, die sowohl Leistung als auch Daten über<br />

Position und Drehzahl des Motors übertragen<br />

Hengstler unterstützt die offene Schnittstelle SCS open link. Die gesamte<br />

Motor-Feedback-Kommunikation wird über ein speziell von<br />

der Lapp-Gruppe entwickeltes Hybridkabel realisiert.<br />

Bild: Hengstler<br />

Ohne die Digitalisierung wäre in der Fabrik die Vision Industrie<br />

4.0, die maximale Flexibilität und wirtschaftliche Fertigung bei<br />

Losgröße 1 anstrebt, nicht realisierbar. Eine solche intelligente Fabrik<br />

kann nur funktionieren, wenn Maschinen und Teile zunehmend<br />

unabhängig agieren und dabei über das Netzwerk miteinander kommunizieren.<br />

Eine wichtige Rolle übernehmen dabei verstärkt Servoantriebe.<br />

Sie sind aus vernetzten und flexiblen Produktionsbedingungen<br />

nicht mehr wegzudenken. Mit Hilfe digitaler Schnittstellen<br />

für die Motor-Regler-Kommunikation können wichtige Kenngrößen<br />

wie Position, Geschwindigkeit, Vibration oder Temperatur übertragen<br />

werden. Dabei wachsen die Marktanforderungen für Motorenund<br />

Systemhersteller kontinuierlich. Kosten- und Platzreduzierung,<br />

einfache Implementierung und hohe Performance stehen im Fokus.<br />

Fast 50 % weniger Steckplatz<br />

Bei dieser Single Cable Solution handelt es sich um eine innovative<br />

Kombination des hoch performanten Acuro-AD37-Drehgebers mit<br />

der offenen Schnittstelle SCS open link. Das Daten-Protokoll der<br />

elektrischen Schnittstelle, die auf dem von Hengstler entwickelten<br />

Acuro-Link-Interface basiert, erfüllt die SIL3-Anforderungen nach<br />

IEC61508 bzw. Kat. 3 PLe nach EN ISO 13849. Während der<br />

AD37-Drehgeber selbst und der IP-Core in der Steuerung je nach<br />

Kundenanforderung ohne funktionale Sicherheit angeboten werden,<br />

bzw. SIL2 oder auch SIL3 erfüllen. Eine Betriebstemperatur von bis<br />

zu +115 °C, eine Arbeitsdrehzahl bis zu 12.000 U/min und eine geringe<br />

Einbautiefe von 28 mm machen den AD37S zu einem kompakten,<br />

absoluten Multiturn-Drehgeber in seiner Klasse. In der<br />

SIL3-Ausbaustufe heißt dieser performante Drehgeber dann<br />

AD37E. Er enthält sowohl einen internen Temperatursensor als auch<br />

einen separaten Anschluss für den Wicklungstemperatursensor des<br />

Motors und ermöglicht es somit, diese Informationen direkt im<br />

Drehgeber zu erfassen. Ein standardisiertes Electronic Data Sheet<br />

(EDS) im Drehgeber speichert spezifische Geberdaten und kann jederzeit<br />

abgerufen werden. Im Encoder können Motor- und Antriebsdaten<br />

in einem internen OEM-Speicher hinterlegt werden. Die zusätzlichen<br />

Monitorfunktionen zur Erfassung von Betriebsdaten bilden<br />

einen signifikanten Beitrag zur Realisierung von Industrie-<br />

4.0-Szenarien.<br />

Passgenaue Hybridleitungen<br />

Die Lapp-Gruppe hat zwei Hybridleitungen entwickelt und auf die digitale<br />

Schnittstelle SCS open link abgestimmt: Die Ölflex Servo FD<br />

7DSL und die Ölflex Servo 7DSL. Sowohl Leistung als auch Daten<br />

werden bei dieser Lösung über eine gemeinsame Leitung übertragen.<br />

Dies gilt auch für die Signale weiterer Sensoren, wie des Temperaturfühlers,<br />

die in das digitale Motor-Feedback-Protokoll integriert<br />

werden. Die FD-Variante hat einen hochstrapazierfähigen<br />

PUR-Mantel und ist somit bestens für den Einsatz in Führungsketten<br />

geeignet - wer hingegen die Leitung fest verlegt, kann auf die<br />

kostengünstigere PVC-Version zurückgreifen. Als Isolationsmaterial<br />

der Leiter wird durchgängig Polypropylen (PP) verwendet. Einherge-<br />

58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


GEWINDE<br />

LOS<br />

Die Servo-Motor-Feedback-Drehgeber-Serie von Hengstler ist konzipiert<br />

für anspruchsvollste Anwendungen<br />

Bild: Hengstler<br />

Bild: Hengstler<br />

Typischer Leitungsaufbau:<br />

Drei schwarze Leistungsadern,<br />

GN/GE Schutzleiter,<br />

optionales Steuerpaar mit<br />

Abschirmgeflecht (schwarz),<br />

Signalpaar mit alukaschierter<br />

Folie und Abschirmgeflecht<br />

(weiß/blau)<br />

LEE Miniatur-<br />

Ventile, -Siebe und -Blenden<br />

Sicherer Sitz bis<br />

400 bar Systemdruck<br />

hend mit niedrigeren Wandstärken bei der Isolierung ist auch der<br />

geringere Außendurchmesser. Bis zu 20 % kann hier durch PP im<br />

Vergleich zu PVC eingespart werden. Auch bei Leitungen für Torsionsanwendungen<br />

kann Lapp sein Know-how einbringen und Typen<br />

anbieten, die den anspruchsvollen Anforderungen entsprechen.<br />

SCS open link unterstützt high Performance Bewegungssteuerung<br />

dank einer hohen Übertragungsrate bis zu 10 MBaud, einem Datenaustausch<br />

von bis zu 32 KHz und ist dank der Übertragung kompletter<br />

Positionsdaten für eine extrem hohe elektromagnetische Verträglichkeit<br />

(EMV) ausgelegt. Zudem besteht die Möglichkeit, bis zu<br />

100 m lange Motorleitungen zu integrieren.<br />

Eine Leitung für Power und Daten<br />

Gerade bei kleineren Antrieben ist die relative Kostenstruktur für eine<br />

Feedbackleitung und einen M23-Steckverbinder nicht zu unterschätzen.<br />

Außerdem ist bei den energieführungskettentauglichen<br />

und auch robotertauglichen Leitungen der verringerte Platzbedarf<br />

ein wichtiges Kriterium, vor allem weil konventionelle Servo- und<br />

Drehgeberleitungen aus EMV-technischen Aspekten einen Mindestabstand<br />

zueinander haben müssen. Für das Datenpaar werden derzeit<br />

üblicherweise 7- oder 19-drähtige verzinnte Kupferleiter verwendet.<br />

Die Verzinnung dient als Schutz des Isolationsmaterials vor<br />

direktem Kontakt mit Kupfer (Wärmealterung) und als Oxidationsschutz<br />

(Basis für Langlebigkeit). Da neben Leistung und Steuersignalen<br />

auch Daten übertragen werden, sind der Wellenwiderstand,<br />

Dämpfungswerte aber auch Kapazitäts-, Induktivitäts- und Widerstandsbelege<br />

sowie Laufzeiten und Wellenimpedanzen im definierten<br />

Frequenzbereich von Bedeutung. Für SCS open link ist der Wellenwiderstand<br />

mit 110 ± 10 Ω angegeben. Der Wegfall der Drehgeberleitung<br />

führt zu Kostenersparnissen von bis zu 35 %. Hinzukommen<br />

verringerte Montage- und Instandhaltungszeiten.<br />

ge<br />

www.hengstler.com, www.lappkabel.de<br />

Informationen dazu gibt<br />

auch ein Video<br />

http://hier.pro/VUlb1<br />

LEE Hydraulische<br />

Miniaturkomponenten GmbH<br />

Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach<br />

Telefon 06196 / 7 73 69 - 0<br />

E-mail info@lee.de<br />

www.lee.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 59<br />

THE LEE COMPANY SINCE 1948


AUTOMATISIERUNG<br />

NEWS<br />

Schroff Interscale von Pentair auch für IIoT-Anwendungen<br />

Gehäuseplattform für Embedded Systeme<br />

Bild: Pentair<br />

Der Hersteller stellt ein neues Konzept zum<br />

Aufbau von Embedded-Systemen vor: Basierend<br />

auf Small-Form-Factor-Boards wie ATX,<br />

kationen aufbauen. Dabei ist es nebensächlich,<br />

welche Art von Board oder Board-<br />

Standard für die Applikation gewählt wurde.<br />

Die Plattform der Schroff-Interscale-Gehäuse<br />

basiert auf einem parametrischen Modell<br />

und kann daher leicht je nach Anforderung in<br />

unterschiedlichen Höhen, Breiten und Tiefen<br />

realisiert werden. Die spezielle Verriegelungs -<br />

konstruktion sorgt für einen integrierten<br />

EMV-Schutz von 20 dB bei 2 GHz, ohne dass<br />

zusätzliche EMV-Dichtungen erforderlich<br />

sind, und gewährleisten eine Schutzart bis<br />

IP 30. Je nach Ausführung bestehen die<br />

Gehäuse aus zwei bis vier Teilen, die mit nur<br />

zwei bis vier Schrauben fixiert werden. ik<br />

www.pentairprotect.com<br />

Neue Ölflex-Leitungen von Lapp<br />

Servoleitungen für große Distanzen<br />

In großen Fabriken müssen Servoleitungen<br />

mitunter zig Meter zwischen Schaltschrank<br />

und Antrieb überbrücken und das ohne Leistungsabfall.<br />

Das geht nur, wenn die Servoleitung<br />

kapazitäts- und dämpfungsarm konstruiert<br />

ist – wie die beiden neuen Leitungen von<br />

Lapp: Die Servoleitung Ölflex Servo 7TCE<br />

eignet sich für Servoantriebe vieler Hersteller.<br />

Sie ist nach UL TC-ER sowie Flexible<br />

Motor Supply gelistet und damit sowohl für<br />

den europäischen als auch den nordamerikanischen<br />

Markt zugelassen, was Lagerplatz<br />

und Teilenummern spart. Die kapazitätsarme<br />

<strong>Konstruktion</strong> resultiert aus einer Aderisola -<br />

tion aus XLPE, der Außenmantel besteht aus<br />

einem speziellen<br />

thermoplastischen<br />

Elastomer und erlaubt eine<br />

um rund 40 % größere Verlegelänge gegenüber<br />

herkömmlichen Lösungen. Die Leitung<br />

erfüllt darüber hinaus viele Vorgaben bezüglich<br />

Ölbeständigkeit, Flammwidrigkeit und<br />

UV-Beständigkeit – jeweils auch nach nordamerikanischen<br />

Normen. Die geschirmte<br />

Geberleitung Ölflex Servo 728 CY eignet sich<br />

wiederum für die meisten analogen und<br />

inkrementellen Drehgeber in Servoantrieben<br />

vieler Hersteller. Aufgrund einer Aderisolation<br />

aus Polypropylen erlaubt auch sie große<br />

Bild: U.I. Lapp<br />

Micro ATX, Mini ITX oder Pico ITX, Single-<br />

Board-Computern wie Embedded NUC,<br />

Raspberry Pi und Arduino oder einem vom<br />

Nutzer bereitgestellten proprietären Board<br />

konfiguriert der Anwender zuerst ein passendes<br />

Gehäuse mit der flexiblen und modularen<br />

Gehäuseplattform Schroff Interscale.<br />

Anschließend werden verschiedene elektronische<br />

Komponenten, die Kühlung, notwendige<br />

Ausbrüche, Beschriftungen sowie benötigtes<br />

Zubehör integriert. Weitere Dienstleistungen,<br />

wie die Durchführung von Simulationen<br />

und Tests, sowie Unterstützung bei der<br />

Zertifizierung gehören ebenfalls zum Angebot<br />

von Pentair. Durch standardisierte Bausteine<br />

kann der Nutzer so beispielsweise<br />

individu elle IIoT-Lösungen und andere Appli-<br />

Übertragungsdistanzen.<br />

Die Leitung ist zudem ölbeständig<br />

und daher für viele Anwendungen im<br />

Maschinenbau mit fester Verlegung geeignet.<br />

Großes Augenmerk haben die Entwickler<br />

außerdem auf eine dünne und leichte<br />

<strong>Konstruktion</strong> gelegt, weshalb die Ölflex<br />

Servo 728 CY um 10 % dünner als vergleichbare<br />

Leitungen ist.<br />

ik<br />

www.lappkabel.de<br />

Pepperl+Fuchs mit induktiver Positionsmessung<br />

Bereit für Industrie 4.0<br />

Bild: Pepperl+Fuchs<br />

Das induktive Positioniersystem PMI F90 von<br />

Pepperl+Fuchs kann neben der absoluten<br />

Position von einem auch den Abstand zwischen<br />

zwei Betätigern erfassen. Dank IO-Link<br />

ist es zudem umfassend kommunikations -<br />

fähig und für I4.0-Anwendungen gerüstet.<br />

Dabei arbeitet das induktive Positioniersystem<br />

mit einem patentierten Mehrspulen -<br />

system, das eine hohe Messgenauigkeit<br />

garantiert. Neben der Ausgabe des analogen<br />

Positionssignals lassen sich auch Schaltpunkte<br />

definieren. Der Sensor kann zwei Betäti-<br />

ger erfassen und den Abstand zwischen<br />

ihnen ermitteln. So lassen sich dynamische<br />

Positionierungsaufgaben mit geringem messtechnischen<br />

Aufwand lösen. Mit seiner IO-<br />

Link-Schnittstelle erlaubt das Gerät einen<br />

durchgängigen Datenfluss – nicht zuletzt in<br />

Anwendungen mit Industrie-4.0-Architektur.<br />

Als Betätiger können grundsätzlich alle Bauteile<br />

oder Gegenstände aus Stahl verwendet<br />

werden, da das induktive System nicht auf<br />

magnetische Betätiger angewiesen ist. ge<br />

www.pepperl-fuchs.de<br />

60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


NEWS<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Überarbeitetes Kaweflex-Programm bei TKD Kabel<br />

Zwei statt sieben Produktgruppen<br />

Das Unternehmen hat neue Mess- und Systemleitungen<br />

für den Einsatz in Schlepp- und<br />

Energieführungsketten entwickelt und dabei<br />

das bisherige Programm gezielt überarbeitet<br />

und vereinfacht. Dementsprechend werden<br />

die bestehenden Kaweflex-Produktlinien –<br />

43xx, 44xx, 53xx, 54xx, 55xx, 56xx und 57xx<br />

– durch die neue und leistungsstärkere<br />

Kaweflex 5468- und 5488-Serie ersetzt.<br />

Zugleich wird die 54er-Serie gegenüber den<br />

bisherigen Produktlinien nur noch zwei<br />

anstelle von sieben Produktgruppen umfassen.<br />

Mit dieser Maßnahme lassen sich<br />

sowohl die Teilevielfalt und Lagerkosten reduzieren<br />

als auch die Verfügbarkeit erhöhen.<br />

Sämtliche Leitungsarten, -typen und -ausführungen<br />

der 54er-Serie sind auf die jeweiligen<br />

Anwendungsprofile sowie die verschiedenen<br />

Systeme – etwa von Siemens, B&R, Bosch<br />

Rexroth und SEW – abgestimmt. Je nach<br />

Modell eignen sich die geschirmten, kapazitätsarmen<br />

Leitungen für feste Verlegungen<br />

und flexible bis hochflexible Anwendungen.<br />

Aber auch leichte, normale und hohe elektrische<br />

wie mechanische Anforderungen können<br />

durch das neu gestaltete Portfolio abgedeckt<br />

werden. Aufgrund der modifizierten<br />

Aderisolation aus Pelon 2 weisen die flammwidrigen<br />

Mess- und Systemleitungen zudem<br />

reduzierte Ableitströme sowie eine höhere<br />

Spannungsfestigkeit auf. Niedrigere Kapazitätswerte<br />

ermöglichen darüber hinaus größere<br />

Leitungslängen.<br />

ik<br />

www.tkd-kabel.de<br />

Bild: TKD Kabel<br />

Kompakte 5 Megapixel-Objektive bei Polytec<br />

Für platzkritische Anwendungen<br />

Für hochauflösende Bildverarbeitungs-Anwendungen<br />

empfiehlt Polytec die neue HF -XA-<br />

5M-Objektiv-Serie von Fujinon. Speziell für<br />

große Sensoren bis zu 1/1.2 und 1 Zoll entwickelt,<br />

erreichen die Objektive eine konstant<br />

hohe Auflösung von 5 Megapixeln über das<br />

gesamte Bildfeld – bei einem Pixelabstand<br />

von 3,45 Mikrometern. Dies gilt bei offener<br />

Blende ebenso wie bei verschiedenen<br />

Arbeitsabständen. Mit nur 29,5 mm Außen-<br />

durchmesser ist die Bauform zudem sehr<br />

klein und eignet sich besonders für platzkritische<br />

Anwendungen. Die HF -XA-5M-Familie<br />

ist in sechs Brennweiten zwischen 6 und<br />

35 mm erhältlich. Polytec bietet darüber<br />

hinaus Anwendungsberatung, Machbarkeitsstudien<br />

sowie Vertrieb in Zusammenhang mit<br />

den Fujinon-Objektiven.<br />

ik<br />

www.polytec.de<br />

Bild: Polytec<br />

NEUGIER AUF NEUES.<br />

Das haben wir uns bei STEGO bis heute bewahrt. Und genau deshalb<br />

gelingt es uns, immer neue Thermal Management Lösungen<br />

zu entwickeln, die nur ein Ziel haben: sensible elektronische<br />

Anwendungen vor Hitze, Kälte und Feuchtigkeit zu schützen.<br />

Ein gutes Beispiel für effektiven Elektronikschutz bietet unser<br />

kompaktes Halbleiter-Heizgebläse CSF 028, das selbst bei Platzmangel<br />

im Schaltschrank für eine gleichmäßige Temperierung<br />

und hohe Betriebssicherheit sorgt. Jetzt mehr erfahren:<br />

WWW.STEGO.DE<br />

Besuchen Sie uns:<br />

HANNOVER MESSE<br />

23. – 27.04.2<strong>01</strong>8<br />

Halle 12, Stand E45<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 61


FLUIDTECHNIK<br />

HYDRAULIK<br />

Innovatives Dichtsystem für Hydraulikzylinder mit Rückhaltering aus H-CFK<br />

Materialkompetenz als Schlüssel zur Lösung<br />

Hochleistungsfähige Verbundkunststoffe aus H-CFK sind bei der Herbert Hänchen GmbH & Co. KG in<br />

den letzten Jahren ein Schlüssel für neue Lösungen beim Bau von Hydraulikzylindern und anderen<br />

Elementen – nicht nur im Maschinenbau. Diese Kompetenz hat jetzt zur Entwicklung eines neuen<br />

Dichtungssystems geführt und so entstand die Dichtung Servoseal, die fast verschleißfrei ist und<br />

zugleich keinen Energieverlust durch Funktionsöl aufweist.<br />

Jörn Kehle, Redakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Bild: Hänchen<br />

Neue Dichtung mit Einsatz eines<br />

Rückhalterings aus Carbon<br />

In konventionellen berührenden Dichtungssystemen presst der<br />

hydraulische Druck die Dichtungsringe auf die Gleitfläche. Dichtelemente<br />

dieser Art zeichnen sich durch eine hohe Dichtheit bei guten<br />

Laufeigenschaften aus. Reibung und Verschleiß der Dichtungen<br />

steigen aber mit zunehmendem Druck an. Auch können Stick-slip-<br />

Effekte auftreten, die eine einwandfreie Bewegung des Zylinders erschweren.<br />

Schließlich kann bei kleinen Amplituden der Schmierfilm<br />

unter der Dichtkante abreisen, was zu Verschleißerscheinungen sowohl<br />

auf den Dichtflächen als auch auf den Gegenlaufflächen an Zylinderrohr<br />

oder Kolbenstange führt. Wenn die Amplitude kleiner als<br />

die Dichtungsbreite ist, tritt dieser Effekt besonders stark auf. Denn<br />

hier ist die Bewegung zu kurz, um neues Fluid als Schmierstoff zwischen<br />

Dichtung und Lauffläche zu fördern. Als Folge besteht die Gefahr,<br />

dass sich die Dichtung in die Lauffläche eingräbt und dabei metallische<br />

Bauteile und die Dichtung selbst beschädigt.<br />

Für viele Anwendungen besonders im Test- und Prüfbereich hat<br />

Hänchen nun ein neues Dichtsystem für den Kolben und für die Kolbenstange<br />

entwickelt. Bei der Dichtung Servoseal kommen Verbundwerkstoffe<br />

ins Spiel, um Anwendungen mit kleinen Amplituden<br />

zu realisieren, ohne dass Verluste durch Funktionsöl, Reibung<br />

oder Verschleiß auftreten. „H-CFK ist ein hochfester Werkstoff. Aus<br />

ihm stellen wir die Rückhalteringe her, die die hydraulische Anpressung<br />

auf die Dichtfläche reduzieren“, erläutert Klaus Wagner, Leiter<br />

der Entwicklung des Familienunternehmens. „Außerdem können<br />

wir so Umsätze generieren, die bisher nicht möglich waren.“<br />

Die Erfahrung in der Verarbeitung von<br />

Carbon konnte Hänchen in den vergangenen<br />

Jahren bei der Produktion<br />

und Entwicklung des eigenen Werkstoffes<br />

H-CFK sammeln.<br />

Durch den Einsatz dieser H-CFK-<br />

Rückhalteringe entstehen Dichtsysteme,<br />

die sich durch sehr geringe Reibwerte auszeichnen.<br />

Die Haft- und Gleitreibung von Servoseal ist nur geringfügig<br />

über den Werten der Drosselspaltsysteme Servofloat und Servobear.<br />

Sie liegen aber weit unter den Werten berührender Systeme<br />

wie Servocop.<br />

Die Servoseal-Dichtungen sind materialbedingt bis zu einer Temperatur<br />

von +80 °C einsetzbar. Der Kunststoff und das verbaute H-CFK<br />

haben eine hohe Beständigkeit gegenüber verschiedenen Medien.<br />

Der Einsatzbereich, ein äußerst hochfester Werkstoff, ist sehr weit:<br />

So kann die Servoseal in die Standardbaureihen 120 und 300 ebenso<br />

eingesetzt werden wie in der Prüfzylinder-Baureihe 320. Das bietet<br />

Prüfanwendern jetzt die neue Möglichkeit, bei leichten Prüfauf-<br />

Die Geschäftsführung (von<br />

links): Matthias, Tanja und<br />

Stefan Hänchen<br />

Bild: Hänchen<br />

62 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


HYDRAULIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bild: Hänchen<br />

Das Sägezentrum inklusive Lagerraum im bayrischen Oettingen<br />

Bild: Hänchen<br />

Zweite Wickelmaschine für größere Carbon-Bauteile, bis 5 Meter Länge<br />

gaben auch trotz kleiner Amplituden bei Frequenzen bis 25 Hz, geringen<br />

Seitenkräften und hohen Beschleunigungen auf die kostengünstigere<br />

Baureihe 300 umzusteigen. Und das mit allen beschriebenen<br />

Vorteilen: wenig Reibung, wenig Verschleiß und kein Funktionsöl<br />

wie bei Drosselspaltdichtungen. Mit dieser Baureihe sind<br />

auch Hübe bis 1500 mm und Schwenkbewegungen des Zylinders<br />

realisierbar. Aber auch die typischen Prüfzylinder der Baureihe 320<br />

für hochdynamische Bewegungen und hohe Seitenkräfte können in<br />

vielen Einsatzfällen mit dem Servoseal ausgestattet werden und damit<br />

einen besseren hydraulischen Wirkungsgrad erzielen. Zudem<br />

kann oft ein kleineres Regelventil eingesetzt<br />

werden, da bei Verwendung<br />

von Servoseal der Funktionsölstrom einer<br />

Drosselspaltdichtung entfällt. Das<br />

spart Kosten und erhöht je nach Einsatzfall<br />

auch die realisierbare Dynamik.<br />

Seit Februar 2<strong>01</strong>7 ist die Servoseal am Markt, der Verkauf startet im<br />

Februar 2<strong>01</strong>8. „Vorteile der Servoseal sind, dass es weniger Leckage<br />

an Kolben und Stange gibt, der benötigte Volumenstrom ist geringer,<br />

außerdem sind die Ventilnenngrößen kleiner, was eine höhere Frequenz<br />

möglich macht“, berichtet Marketingleiterin Sarah Bässler.<br />

„Für unsere Kunden wird es günstiger, da es zu weniger Verlust des<br />

hydraulischen Wirkungsgrads kommt.“ Mit dem neuen Dichtungsring<br />

erhofft sich das Unternehmen neben Einsparungen von bis zu<br />

40 % auch Marktanteile von den Wettbewerbern zu gewinnen.<br />

Durch vernetzte Kompetenz noch besser als der Markt<br />

„2<strong>01</strong>7 war für uns unter den Gesichtspunkten technische Entwicklung<br />

und Umsatz ein sehr positives Jahr.“ So fasst Tanja Hänchen,<br />

Sprecherin der Hänchen-Geschäftsführung zusammen. „Wir haben<br />

in den vergangenen nicht so wachstumsstarken Jahren viel in Zukunftstechnologien<br />

investiert. Mit der Weiterentwicklung von Produkten<br />

wie Hydraulikzylindern, der Entwicklung des neuen Werkstoffs<br />

H-CFK, dem Ausbau von Antriebssysteme und Maschinen<br />

konnten wir Zukunftssignale geben. Und die aktuelle Entwicklung<br />

bestätigt, dass wir auf einem guten Kurs sind.“ Wer heute die<br />

Homepage oder den Messestand des schwäbischen Unternehmens<br />

besucht, findet vielfältige Angebote. Sie haben eines gemeinsam:<br />

Sie alle entstanden, weil Hänchen praktisch die gesamte Wertschöpfungskette<br />

für hochwertige Antriebe und ihre Anwendungen<br />

seit Jahrzehnten abdeckt und systematischen Kompetenztransfer<br />

betreibt.<br />

„Wir können so Umsätze<br />

generieren, die bisher nicht<br />

möglich waren“<br />

So sind Ratio-Drive-Antriebssysteme eine konsequente Weiterentwicklung<br />

aus der Welt der hydraulischen Antriebe. Dies gilt ebenso<br />

für den neuen Verbundwerkstoff H-CFK, für Sonderprüfmaschinen,<br />

Maschinenelemente, Sicherheitskonzepte und Software für Antriebe.<br />

Auch hydraulische Produkte wie die Klemmung Ratio-Clamp,<br />

Schwingungs- und Körperschalldämpfer und Druckübersetzer haben<br />

das Hydraulik-Gen sozusagen im Fluid. Deshalb ist das Familienunternehmen<br />

mit rund 200 Mitarbeitern, darunter über zehn Auszubildende,<br />

und einem um etwa 10 % gewachsenen Umsatz zum Vorjahr<br />

ein bewährter Ansprechpartner für Entwicklung, Produktion und<br />

Service von der Einzelkomponente bis<br />

zum System.<br />

Erfolgreich ist Hänchen auch durch ein<br />

neues Verständnis von Serien, die für<br />

kundenspezifische Anwendungen gedacht<br />

sind. Wo der Anwender mittelfristig<br />

mehr als 30 Hydraulikzylinder benötigt, lassen sich im Rahmen<br />

der Lean-Fertigung günstige, ganz individuelle Lösungen ohne<br />

Prototypenrisiko entwerfen und produzieren. Hier kommen für den<br />

Einzelfall spezifische Optimierungen zum Tragen. „Allerdings reicht<br />

dieses Instrument nicht aus, denn wir müssen mehr in die Breite<br />

gehen“, weiß die Unternehmerin. „Damit die Lean-Methode besser<br />

verinnerlicht wird, haben wir begonnen, sie auf die zweite Stufe zu<br />

heben. Auch ein neues Hallenlayout steht auf dem Plan.“<br />

Ende 2<strong>01</strong>6 wurde im bayrischen Oettingen mit dem Bau des Sägezentrums<br />

mit Hochregallager begonnen, in dem 200 t Rohmaterial<br />

gelagert werden können. „Wir hatten das Sägen outgesourct, dann<br />

aber überprüft und festgestellt, dass es besser ist, wenn wir es wieder<br />

selbst machen“, verdeutlicht Tanja Hänchen. „Dadurch sparen<br />

wir auch eine Menge Zeit und wir sind auf die Automatisierung vorbereitet.“<br />

www.haenchen.de<br />

Details zu Hydraulikzylindern<br />

von Hänchen:<br />

http://hier.pro/3AIB0<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 63


FLUIDTECHNIK<br />

PUMPEN<br />

Kühlschmierstoff-Pumpen steigern die Produktivität von Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen<br />

Verbesserungen hinsichtlich Leistung,<br />

Wirtschaftlichkeit und Verschleiß<br />

Knoll Maschinenbau, bekannt als führender Kühlschmierstoff-Systemanbieter, produziert die dafür<br />

benötigten Kreiselpumpen selbst. In das neue Pumpenprogramm des Herstellers sind die eigenen Erfahrungen der<br />

letzten Jahre eingeflossen. Erzielt wurden vielfältige Verbesserungen hinsichtlich Leistung, Wirtschaftlichkeit und<br />

Verschleiß sowie ein durchgängig modularer Aufbau, der u. a. zu sehr kurzen Lieferzeiten beiträgt.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Westphal, Teamleiter F&E Pumpen + MMS, Knoll Maschinenbau GmbH, Bad Saulgau<br />

Wenn es um Förder- und Filteranlagen für Späne und Kühlschmierstoffe<br />

(KSS) in der Metallbearbeitung geht, ist Knoll<br />

Maschinenbau eine Institution. Weltweit setzen zahlreiche Hersteller<br />

von Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen zur KSS-Reinigung und<br />

-Versorgung auf die leistungsfähigen Komponenten des schwä -<br />

bischen Unternehmens. Ob in Einzel- oder Zentralanlagen – zu den<br />

Herzstücken von KSS-Anlagen gehören Kreiselpumpen. Knoll ent -<br />

wickelt und produziert diese in unterschiedlicher Ausprägung und<br />

Größe seit vielen Jahren selbst. Je nach Bauart und -größe erreichen<br />

die Pumpen Volumenströme bis 1600 l/min, Druck bis 6 bar<br />

und eignen sich für Korngrößen bis 30 mm.<br />

Das neu geordnete Kreiselpumpen-Portfolio des Herstellers gliedert<br />

sich in die drei Bereiche Reinmedien-, Schmutzmedien- und Schredderpumpen.<br />

Je nach Spänefracht kommen die beiden letztgenannten<br />

Pumpenarten zum Einsatz, um das Späne/KSS-Gemisch auf Filter/Abscheider<br />

zu transportieren. Nach der Reinigung versorgen<br />

schließlich Reinmedienpumpen die Maschinen mit dem sauberen<br />

KSS. Knoll bietet seine Kreiselpumpen – allesamt ausgeführt als vertikale<br />

Tauchpumpen – in fünf verschiedenen Bauarten an. Für Reinmedien<br />

– die Kühlschmierstoffe dürfen durchaus noch einen geringen<br />

Restschmutz enthalten – eignen sich die TG-Pumpen. Ihr<br />

charakteristisches Merkmal ist ein geschlossenes Laufrad, das für<br />

gutes Saugverhalten<br />

sorgt. Die beiden<br />

Größen TG 25<br />

und TG 50 wurden<br />

komplett neu gestaltet<br />

und hinsichtlich<br />

vieler Merk -<br />

male optimiert.<br />

Knoll-Kreiselpumpen –<br />

im Bild die Schredderpumpe<br />

TSC 50 – sind<br />

Tauchpumpen. Sie<br />

werden auf drucklose<br />

Behälter montiert<br />

und tauchen in das<br />

Medium ein. Sie werden<br />

hauptsächlich an<br />

Werkzeugmaschinen<br />

zur Förderung von<br />

Kühlmittelschmier -<br />

stoffen eingesetzt<br />

Normmotoren für alle Kreiselpumpen<br />

Zu den wesentlichen Verbesserungen zählt der Einsatz von – in<br />

Zusammenarbeit mit Siemens festgelegten – Normmotoren, die es<br />

in verschiedenen Leistungsklassen gibt. Aufgrund der positiven Erfahrungen,<br />

die Knoll mit diesen sogenannten Weltmotoren bereits<br />

in seinen KTS-Hochdruckpumpen sammeln durfte, dehnten die<br />

Pumpenspezialisten den Einsatz auf sämtliche Kreiselpumpen aus.<br />

Da die KSS-Anlagen von Knoll weltweit eingesetzt werden, legten<br />

die Bad Saulgauer besonderen Wert darauf, dass jeder Weltmotor<br />

verschiedenen Länderanforderungen entspricht – ob IE3 in Europa,<br />

oder Nema Premium Efficiency (UL/CSA-Ausführung) in den USA.<br />

Zudem tragen diese Antriebe das China Energy Label. Durch die<br />

Standardisierung sind sie bis zu einer Leistung von 30 kW ab Lager<br />

lieferbar.<br />

Auch für besonders energieeffizienten Einsatz bietet Knoll bei den<br />

Kreiselpumpen durchgängig Unterstützung. Sie lassen sich mit<br />

einem Frequenzumrichter (0,75 bis 7,5 kW) ausstatten, was bei<br />

wechselndem Bedarf bezüglich Volumenstrom und Druck zu empfehlen<br />

ist. Der Frequenzumrichter wird platzsparend auf den Klemmenkasten<br />

des Motors montiert. Von Vorteil ist auch, dass mit<br />

dieser Sonderausstattung das Knoll-Regelungs-Know-how in die<br />

Steuerung einbezogen wird. Damit ist gewährleistet, dass sich die<br />

Leistung optimal dem Bedarf anpasst – was zu erheblichen Energieeinsparungen<br />

beiträgt. Bei größeren Anlagen kann der Volumenstrom<br />

auf mehrere Pumpen verteilt werden, die sich individuell<br />

zuschalten lassen.<br />

Verbesserte Verschleißfestigkeit<br />

Die Innovationen ziehen sich bis in konstruktive Details, die Prozessverbesserungen,<br />

Montageerleichterungen und längere Lebensdauer<br />

bewirken. Ein paar Beispiele: Das Druckrohr wird inzwischen als<br />

Steckrohrsystem ausgeführt und macht Schraubverbindungen überflüssig.<br />

Auch die Wellenlagerungen wurden optimiert. Sie sind jetzt<br />

vielfach als Keramikgleitlager (SiC) ausgeführt, was hohe Stabilität<br />

und Laufruhe sowie geringen Verschleiß mit sich bringt. Überhaupt<br />

wurde die Verschleißfestigkeit der Pumpen noch weiter verbessert.<br />

Denn für die hoch beanspruchten Bauteile setzt Knoll speziell gehärtete<br />

Guss- und Stahlwerkstoffe ein. Das macht die Kühlmittelpumpen<br />

extrem belastbar. Besonders wichtig ist das bei den Schmutzmedienpumpen,<br />

zu denen die Bauarten TF (mit Freistromlaufrad für<br />

grob verschmutzte KSS), TS (mit Schraubenlaufrad für verschmutzte<br />

KSS mit Luft) und TSK (mit halboffenem Radialrad für verschmutzte<br />

KSS mit kurzen Spänen) zählen.<br />

Bild: Knoll<br />

64 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


PUMPEN<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Die Knoll-Kreiselpumpen T (im Bild das Modell TSC 50) lassen sich mit<br />

einem Frequenzumrichter ausstatten, was bei wechselndem Bedarf<br />

bezüglich Volumenstrom und Druck empfehlenswert ist<br />

Hohen Belastungen sind die Schredderpumpen TSC ausgesetzt, die<br />

Knoll für das Fördern von KSS mit langen Aluminiumspänen anbietet.<br />

Für Medien mit langen Stahlspänen<br />

eignen sich die TSC-Pumpen<br />

allerdings nicht. Hier sind<br />

separate Spänezerkleinerer erforderlich,<br />

die Knoll ebenfalls im<br />

Programm hat.<br />

Bild: Knoll<br />

An der TSC 50 wird auch das von Knoll präferierte Baukastensystem<br />

deutlich. Wie bei allen Kreiselpumpen kommen die gleichen Weltmotoren<br />

und Frequenzumrichter zum Einsatz; möglichst viele Komponenten,<br />

wie z. B. Rohre und Lager, sind bauartübergreifend identisch.<br />

Bei der TSC 50 liegen so die Lieferzeiten aktuell bei nur ein bis<br />

zwei Wochen.<br />

bec<br />

www.knoll-mb.de<br />

Detaillierte Informationen zu den verschiedenen<br />

Pumpen:<br />

http://hier.pro/Vq613<br />

<br />

Schredderpumpe für<br />

geringeren Volumenstrom<br />

Vor etwa fünf Jahren entwickelte<br />

Knoll die Schredderpumpe<br />

TSC 65, die mit einem halboffenen<br />

Radialrad und einer Schneideinrichtung<br />

ausgestattet ist und<br />

lange Aluminiumspäne auf ein<br />

pumpfähiges Maß von etwa 10<br />

bis 20 mm zerkleinert. Nach ihrem<br />

erfolgreichen Start erweitert<br />

der Hersteller diese Pumpenreihe<br />

mit dem etwas kleineren Modell<br />

TSC 50. Damit optimiert sich<br />

vor allem die Wirtschaftlichkeit<br />

beim Einsatz dieser Schredderpumpen.<br />

Denn die TSC 65 lässt<br />

sich zwar schon ab Volumenströmen<br />

von 200 l/min verwenden,<br />

doch entfaltet sie ihre wahre<br />

Stärke erst ab 500 l/min. Das<br />

optimale Einsatzgebiet der neuen<br />

TSC 50 liegt bei 300 bis<br />

500 l/min, sodass sich mit ihr<br />

viele KSS-Anlagen noch wirtschaftlicher<br />

betreiben lassen.<br />

Weitere Leistungsmerkmale der<br />

TSC 50: Sie bewältigt einen Volumenstrom<br />

Q von bis zu 600 l/min<br />

bei einer maximalen Förderhöhe<br />

von 20 m. Die Späne dürfen bis<br />

zu 0,5 mm dick sein, und der<br />

Spanfrachtanteil kann bis zu 7 g/l<br />

betragen. Auch ein hoher Luftanteil<br />

von bis zu 25 % ist zulässig.<br />

Hinsichtlich der Motorenwahl<br />

überlässt Knoll dem Anwender<br />

die Wahl und räumt ihm Ge -<br />

staltungsmöglichkeiten bei der<br />

Pumpenplatte ein.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 65


FLUIDTECHNIK<br />

NEWS<br />

Modulares Ventilblocksystem von Asco<br />

Fluidregelung in Dentalbehandlungseinheiten<br />

Auf der Compamed zeigte Emerson wie<br />

Anwender mit spezifischen Lösungen von<br />

Asco Entwicklungszeiten reduzieren und ihre<br />

Produkte optimieren können. Dafür steht<br />

beispielhaft das neue modulare Ventilblocksystem<br />

für das Fluidhandling in Dentalbehandlungseinheiten.<br />

Die benötigten Asco-<br />

Lösungen können zudem als Einzelventil, als<br />

Baugruppe oder als kompletter Ventilblock<br />

mit integrierter Elektronik, Sensorik und Anschlüssen<br />

ausgelegt werden. Emerson übernimmt<br />

dabei auch die Elektronikentwicklung<br />

– von Entwicklung und Layout über Testing,<br />

Fertigung und Integration. Eine breite Aus-<br />

wahl an Sensorik und Schnittstellen rundet<br />

die umfassende Entwicklungskompetenz in<br />

Sachen Ventiltechnik ab. Neu im Portfolio von<br />

Emerson ist ein modulares System zur Fluidregelung<br />

in der Instrumentenkonsole für die<br />

Zahnbehandlung: Der Ventilblock Asco 252<br />

ist in drei Ausführungen verfügbar, um eine<br />

möglichst freie Gestaltung der pneumatischen<br />

Antriebe (für Bohrer, Polierer) sowie<br />

der Zuführung von Wasser und Luft zu ermöglichen.<br />

Mediengetrennte Ventile sorgen<br />

dafür, Ablagerungen und Verunreinigungen in<br />

kritischen Bereichen zu vermeiden – der Aufwand<br />

für Wartung und Reinigung reduziert<br />

Bild: Asco<br />

sich so auf ein Minimum. Bis zu vier<br />

Asco-252-Ventilblöcke können zu einer<br />

kompakten Einheit kombiniert werden, um<br />

flexible und individuelle Konfigurationen der<br />

Konsole in Verbindung mit dem Zahnarztstuhl<br />

zu ermöglichen.<br />

bec<br />

www.asconumatics.de<br />

Elektrohydrostatische Antriebssysteme von Moog<br />

Komplettlösungen für industrielle Maschinenbauer<br />

Das Unternehmen Moog, Entwickler und<br />

Hersteller hochwertiger Produkte, Lösungen<br />

und Dienstleistungen zur Bewegungssteuerung,<br />

zeigte auf der SPS IPC Drives seine<br />

breite Produktpalette – einschließlich seines<br />

neu eingeführten elektrohydrostatischen<br />

Antriebssystems (EAS). Solche Systeme<br />

entwickeln sich zu tragfähigen Optionen für<br />

industrielle Maschinenbauer, die kompakte<br />

Alternativen zu herkömmlichen hydraulischen<br />

oder elektromechanischen Antriebssystemen<br />

suchen. Das auf der elektrohydrostatischen<br />

Pumpeneinheit (EPU) basierende EAS<br />

kombiniert die EPU und jegliche optionalen<br />

Teile, wie etwa Antriebe, Verteilerstücke oder<br />

Zylinder, die der jeweilige Anwender benötigt.<br />

Moog präsentierte neben seinen neuen<br />

elektrohydrostatischen Technologien auch die<br />

Möglichkeiten für Anlagenhersteller (OEMs),<br />

Systemintegratoren und Endanwender, die in<br />

zunehmendem Maß sauberere und energieeffiziente<br />

Produkte ohne Einbußen bei den<br />

hohen Kräften suchen. Mit dem EAS erhalten<br />

Anwender, die eine Komplettlösung anstreben,<br />

jetzt alles aus einer Hand.<br />

bec<br />

www.moog.com/industrial<br />

Ingersoll Rand präsentiert innovativen Sub-Freezing-Trockner<br />

70 % niedrigere Energiekosten, 40 % geringere Größe<br />

Ingersoll Rand, Anbieter von Produkten und<br />

Dienstleistungen im Bereich der Kompression<br />

von Luft und Gasen, erklärt, er habe einen<br />

Trockner entworfen, den es so noch nie gegeben<br />

hat. Der Sub-Freezing-Trockner ist der<br />

nach eigenen Angaben weltweit erste Trock-<br />

Arnold realisiert<br />

Innovationen!<br />

Strapano® Schutzabdeckungen<br />

mit<br />

besonderen Vorzügen:<br />

– Geringes Gewicht<br />

– Minimaler Bauraum<br />

– Modularer Aufbau<br />

– Austauschbare Bleche<br />

www.arno-arnold.de<br />

ner, der einen Drucktaupunkt von -20 °C bei<br />

70 % niedrigeren Energiekosten und einer<br />

40 % geringeren Größe gegenüber herkömmlichen<br />

Adsorptionstrocknern bietet.<br />

Der Sub-Freezing-Trockner ist mit ölein -<br />

gespritzten und ölfreien Schraubenkompressoren<br />

sowie Turbound<br />

Kolbenkompressoren<br />

kompatibel<br />

und erzeugt unabhängig<br />

von Veränderungen<br />

des Bedarfs<br />

oder der Umgebungstemperatur<br />

konstant Druckluft<br />

der ISO-Klasse 3<br />

mit einem Drucktaupunkt<br />

von -20 °C.<br />

So ist die Versorgung<br />

mit Druckluft<br />

von gleichbleibender<br />

Qualität im Betrieb<br />

gegeben. Die<br />

Gesamtbetriebskosten des Sub-Freezing-<br />

Trockners sind indes niedriger als bei regenerierbaren<br />

Adsorptions- oder Trommeltrocknern:<br />

Weil der neue Trockner ohne Trockenmittel<br />

auskommt, entfällt dessen regelmäßiger,<br />

kostspieliger Austausch und es besteht<br />

kein Bedarf für nachgelagerte Partikelfilter. kf<br />

www.ingersollrand.com<br />

Bild: Ingersoll Rand<br />

66 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


NEWS<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Single-Use-Membranventil von Gemü<br />

Mit autoklavierbarem Handantrieb<br />

Der Trend zu vereinfachten Anlagendesigns<br />

im Upstream- und Downstream-Bereich<br />

sowie die effektive Vermeidung von Kreuzkontaminationsrisiken<br />

räumen der Single-<br />

Use-Technologie einen immer höheren Stellenwert<br />

ein. Insbesondere bei der Herstellung<br />

kleinerer Batchgrößen, die z. B. in Forschungs-<br />

und Pilotanlagen benötigt werden,<br />

kommt die Single-Use-Technologie häufiger<br />

zum Einsatz. Die Produktreihe Sumondo umfasst<br />

eine manuell sowie pneumatisch betätigte<br />

Lösung. Hierdurch wird der Einsatz der<br />

Membranventiltechnologie im Single-Use-<br />

Bereich von manuellen Systemen hin zu automatisier-<br />

und regelbaren Anlagen für einen<br />

sicheren Betrieb und laufende Dokumenta -<br />

tion ermöglicht. Aufgrund der im Feld gewonnenen<br />

Erfahrungen sowie der Rückmeldung<br />

von Anwendern unterliegen Gemü-Produkte<br />

einem permanenten Optimierungsprozess.<br />

Bild: Gemü<br />

Erst kürzlich fanden bei Sumondo Verbesserungen<br />

an der Sitzkontur und der Membranbefestigung<br />

Einzug in das bestehende<br />

Single-Use-Produktprogramm. Ebenso wurde<br />

nahezu gleichzeitig eine größere Auswahl<br />

an Ventilkörpern vorgestellt. Mit der Einführung<br />

eines autoklavierbaren Handantriebs<br />

erfolgt nun der nächste Schritt zur Komplettierung<br />

des Portfolios. Damit wird dem Anwender<br />

die sichere Wiederverwendung des<br />

Ventilantriebes ermöglicht.<br />

bec<br />

www.gemu-group.com<br />

Lee HDI<br />

2/2-Wege<br />

Magnetventile<br />

für Gase oder<br />

Flüssigkeiten<br />

Grundfos-Sysmon-Cloudplattform in Kombination mit der Grundfos-Chemicals-App<br />

Smart-Digital-Dosierpumpen online überwachen<br />

Bild: Grundfos<br />

Die Grundfos-Chemicals-App für OEM, Anlagenbauer<br />

oder Chemielieferanten entstand<br />

auf Anwenderwunsch als Zusatz zur Sysmon-Onlineüberwachung<br />

von Smart-Digital-<br />

Dosierpumpen. Mit der App sollen Falschanschlüsse<br />

von Gebinden an eine Dosierpumpe<br />

verhindert, der aktuelle Füllstand der Gebinde<br />

überwacht und die Nachlieferung in Abhängigkeit<br />

zur Beschaffungszeit abgestimmt<br />

werden. Zum Hintergrund: Durch den<br />

Grundfos-eigenen RS-485-Kommunikationsbus<br />

(GeniBus), können Pumpen der Baureihe<br />

Smart Digital DDA eine Vielzahl an nützlichen<br />

Informationen weiterleiten bzw. Befehle<br />

empfangen. Bis zu 15 Dosierpumpen in<br />

Reihenverdrahtung können an ein Sysmon<br />

Cloudgate angebunden werden, das die bidirektionale<br />

Datenkommunikation per Mobilfunk<br />

oder Ethernet zwischen den Pumpen<br />

und der Cloudplattform ermöglicht. Die neue<br />

Sysmon Chemicals App kommuniziert<br />

mit der dazugehörigen<br />

Dosierstation und verfügt über<br />

folgende Hauptmerkmale:<br />

• Verhinderung von Fehl -<br />

anschlüssen<br />

• Online-Überwachung der<br />

Gebinde ohne teure Sensorik<br />

• Benachrichtigung bei<br />

niedrigem Füllstand<br />

• Gebindedatenbank<br />

Konkret heißt das: In der Gebindedatenbank<br />

kann der Administrator alle relevanten Gebinde<br />

mit Name, Bild, Gebindegröße, Links zu<br />

Sicherheitsdatenblättern und dem QR- oder<br />

Barcode erfassen. Er scannt mit der Kanister-<br />

App den QR-Code der Dosierpumpe und anschließend<br />

den Barcode des Gebindes. Es<br />

lassen sich auch unterschiedliche Gebindegrößen<br />

einer Chemikalie mit der Dosierpumpe<br />

verheiraten. Steht ein Gebindewechsel<br />

an, so scannt der Benutzer den QR- oder Barcode<br />

an der Dosierpumpe und anschließend<br />

den des Gebindes. Sind die Pumpe und das<br />

Gebinde in der Gebindedatenbank verhei -<br />

ratet, so gibt die Sysmon Cloud die Dosierpumpe<br />

frei. Anderenfalls zeigt die App dem<br />

Benutzer das korrekte Gebinde an und lässt<br />

den letzten Schritt wiederholen.<br />

kf<br />

www.grundfos.de<br />

Einbaubeispiel<br />

Typ<br />

„Plug-In”<br />

Ø7,14 mm<br />

LEE Hydraulische<br />

Miniaturkomponenten GmbH<br />

Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach<br />

Telefon 06196 / 7 73 69 - 0<br />

E-mail info@lee.de<br />

www.lee.de<br />

10,7 mm<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 67<br />

THE LEE COMPANY SINCE 1948


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

Philipp Hafner konstruierte mit Hub-Dreh-Modulen von Dr. Tretter eine kompakte Fertigungs- und Messanlage<br />

Dynamisch schlank<br />

Im schwäbischen Fellbach entwickelt Philipp Hafner seit 1928 Lösungen im Bereich der Fertigungsmess -<br />

technik. Beim Bau einer Anlage, die Kolben eines Automobilherstellers montiert, misst und kennzeichnet,<br />

griffen die Konstrukteure auf die neuen Hub-Dreh-Module von Dr. Tretter zurück. Weil diese sowohl Linearund<br />

Dreh- als auch Positionierbewegungen in einer kompakten Einheit umsetzen können, benötigen sie<br />

weniger Platz und erreichen schnellere Taktraten als konventionelle Lösungen.<br />

Ing. Pavla Janko M.A., Marketing Managerin, PR & Creative Direktor, Dr. Erich Tretter GmbH + Co., Rechberghausen<br />

Die Kernkompetenz von Philipp Hafner liegt in der taktilen Messung<br />

eng tolerierter Werkstücke: Die Maschinen erfassen präzise<br />

die Geometrie dreidimensionaler Teile. Die Anwender kommen<br />

überwiegend aus der Automobilbranche. So finden sich die zu vermessenden<br />

Bauteile in kritischen Bereichen wie in der Lenkung, in<br />

Achsen, im Motor, im kompletten Antriebsstrang bis hin zu den Felgen<br />

in den Rädern. Am Standort Fellbach beschäftigt Philipp Hafner<br />

etwa 120 Mitarbeiter. Sie entwickeln die Maschinen, montieren sie<br />

und nehmen sie in Betrieb – immer in enger Abstimmung mit den<br />

Anwendern. „Bei vollautomatisierten Anlagen können die Durchlaufzeiten<br />

sechs bis zwölf Monate betragen“, erklärt Ulla Böhringer,<br />

geschäftsführende Gesellschafterin bei Philipp Hafner. „Was uns<br />

auszeichnet?“ Böhringer muss nicht lange überlegen. „Wir haben<br />

eine sehr hohe Beratungskompetenz und können Systeme erarbeiten,<br />

die genau den Wünschen und Anforderungen unserer Kunden<br />

entsprechen.“ Dazu gehört auch ein neues Konzept einer vollautomatischen<br />

Anlage – insbesondere für Kolben in Verbrennungsmo -<br />

toren. Sie kann diese nicht nur messen, sondern auch Kolbenringe,<br />

-bolzen und Sicherungsringe montieren sowie die Kolben wiegen,<br />

mit Tinte oder Laser beschriften und abschließend mittels Kameratechnik<br />

prüfen.<br />

Bild: Dr. Tretter<br />

Schnelle Bewegungen gefordert<br />

„Weil es sich dabei nicht um eine klassische Sondermaschine für<br />

die Fertigungsmesstechnik handelt, erzielen wir mit diesem System<br />

eine innovative Neuentwicklung “, erläutert Tim Eißele, Projektleiter<br />

<strong>Konstruktion</strong> bei Philipp Hafner. Die Entwicklung besteht aus einem<br />

bis zu 100 m langen Transportsystem mit Werkstückträgern. Dieses<br />

verbindet einzelne Stationen, die der Anwender ganz nach seinen<br />

Anforderungen anpassen und bei Bedarf jederzeit erweitern kann.<br />

Der Projektleiter nimmt einen Werkstückträger, setzt ihn auf das<br />

Transportband und legt das Bauteil darauf – einen Kolben für einen<br />

Automobilhersteller. „Der Kunde erwartet eine hohe Bearbeitungsqualität<br />

in extrem kurzer Zeit“, sagt er und startet eine der Stationen.<br />

Über eine Einzugseinheit wird der Werkstückträger vom Transportsystem<br />

in die Station gezogen und dockt dort an. Eine Aufnahme<br />

fährt von unten durch eine Bohrung durch ihn hindurch und hebt den<br />

Kolben soweit hoch, bis er die Montageposition für den jeweiligen<br />

Kolbenring erreicht. „Die Anlage hievt das Werkstück aber nicht nur<br />

in die entsprechende Höhe“, erläutert Eißele, „Je nachdem, um welche<br />

Station es sich handelt, muss es auch in eine bestimmte Winkellage<br />

positioniert oder um 360° gedreht werden.“ Eißele erklärt<br />

Mit seiner schlanken Bauweise beansprucht<br />

das Hub-Dreh-Modul nur wenig Bauraum<br />

68 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Bild: Dr. Tretter<br />

Die Hub-Dreh-Module von Dr. Tretter setzen sowohl Linear- und Drehals<br />

auch Positionierbewegungen in einer kompakten Einheit um<br />

Der Kolben eines Automobilherstellers: Die neue<br />

modular aufgebaute Anlage von Philipp Hafner<br />

montiert, misst oder kennzeichnet das Bauteil<br />

Bild: Dr. Tretter<br />

weiter: „Ob die jeweilige Station nun montiert, misst oder andere<br />

Schritte ausführt, die Bewegungen müssen schnell und dynamisch<br />

erfolgen, um die geforderten Taktraten erfüllen zu können.“<br />

Bei Recherchen nach passenden Komponenten, die diese Bewegungen<br />

ausführen können, stieß das <strong>Konstruktion</strong>steam auf die<br />

neuen Hub-Dreh-Module seines Zulieferers Dr. Tretter aus dem<br />

knapp 40 km entfernten Rechberghausen. Das Besondere an den<br />

kompakten Elementen: Die Spindel bildet gemeinsam mit der Drehmomentwelle<br />

eine Einheit. Damit können sie sowohl separate als<br />

„Der Kunde erwartet eine<br />

hohe Bearbeitungsqualität in<br />

extrem kurzer Zeit.“<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin Ulla Böhringer, Projektleiter Tim<br />

Eißele, beide Philipp Hafner, und Holger Schmidt, Dr. Tretter (v. l. n. r.)<br />

Bild: Dr. Tretter<br />

auch kombinierte Bewegungsabläufe wie Positionierungs-, Linearund<br />

Drehbewegungen umsetzen. „Für Translation und Rotation<br />

benötigen konventionelle Lösungen in der Regel mindestens zwei<br />

Elemente“, weiß Holger Schmidt, technischer Verkauf bei Dr. Tretter,<br />

der Philipp Hafner bei diesem Projekt betreut. Eine Linearführung<br />

setzt beispielsweise die vertikale, eine Spindelachse die horizontale<br />

Bewegung um, ein Drehlager übernimmt die Rotation. „Dazu<br />

kommt: Die Anzahl an Komponenten würde mit einem herkömm -<br />

lichen System sehr viel mehr Bauraum beanspruchen und die Antriebe<br />

müssten entsprechend ausgelegt werden, um die Masse<br />

schnell bewegen zu können“, sagt Eißele. Anders bei den Hub-Dreh-<br />

Modulen: Sie benötigen wenig Platz, und die Antriebe können<br />

wegen des geringeren Gewichts kleiner dimensioniert werden.<br />

Konstrukteure setzen damit sehr dynamische Anwendungen um<br />

und erzielen gleichzeitig positionsgenaue Bewegungsabläufe.<br />

Hub-Dreh-Modul für dynamische Prozesse<br />

„Mit den Hub-Dreh-Modulen haben wir unser Spektrum an Drehmomentkugelbuchsen<br />

und -wellen erweitert“, erläutert Schmidt.<br />

„Diese Einheiten übertragen bei gleichzeitiger Translation Drehmomente<br />

und können diese abstützen.“ Dr. Tretter kombiniert dazu<br />

einen Kugelgewindetrieb mit einer Drehmomentbuchse. Wie beim<br />

Kugelgewindetrieb ist auf einer Vollwelle eine Wendelnut eingeschliffen,<br />

dazu kommen vier Längsnuten, wie bei der Drehmomentwelle.<br />

Auf dieser Welle sind zwei drehbar gelagerte Flanschmuttern<br />

angeordnet. Eine Mutter übernimmt die Funktion einer Kugelgewindetrieb-Mutter,<br />

die andere die einer Drehmomentbuchse. Beide<br />

werden jeweils von einem Servomotor mittels Zahnriemen angetrieben.<br />

Wird nur die Spindelmutter angetrieben, erfolgt eine reine<br />

Hubbewegung der Welle und der Kolben wird angehoben. Werden<br />

beide Muttern synchron angetrieben, ergibt sich eine reine Dreh -<br />

bewegung der Spindel. Um die verschiedenen Bewegungsprofile<br />

umzusetzen, ist bei den Hub-Dreh-Modulen nur eine Welle erforderlich.<br />

Ist diese als Hohlwelle ausgeführt, kann die Energiezuleitung<br />

einfach hindurchgeführt werden. „Mit den Hub-Dreh-Modulen<br />

haben wir für diese Anlage eine Möglichkeit geschaffen, Bauteile<br />

vom Werkstückträger den einzelnen Bearbeitungszellen zuzu -<br />

führen“, sagt Eißele. Dies trägt dazu bei, die geforderten Taktraten<br />

zu erreichen. Einen weiteren Vorteil sieht der Projektleiter in der<br />

besseren Zugänglichkeit bei Wartungsarbeiten. Im Vergleich zu<br />

konventionellen Lösungen ist das Hub-Dreh-Modul deutlich schlanker<br />

und leichter. Aufwendige Mechanik entfällt. Das erhöht überdies<br />

die Sicherheit. Eißele: „Wir haben nur eine Spindel, die hoch und<br />

runter fährt und sich dreht – von der Masse her unkritisch. Würde<br />

die <strong>Konstruktion</strong> mehrere Kilogramm wiegen, müsste sie entsprechend<br />

abgesichert sein.“<br />

kf<br />

www.tretter.de<br />

www.hafner-philipp.de<br />

Mehr Informationen zu den Hub-Dreh-Modulen<br />

von Dr. Tretter:<br />

http://hier.pro/lU4eQ<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 69


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

Drehdurchführungen von Christian Maier machen eine Lösung mit verfahrbaren Druckluftmotoren möglich<br />

Sparen beim Rühren<br />

Für Betriebe, die unter Atex-Bedingungen Flüssigkeiten in einer Vielzahl an Behältern rühren müssen,<br />

hat PTM Mechatronics eine rationelle Lösung entwickelt: Statt eines Rührwerks pro Behälter wird ein<br />

verfahrbarer Druckluftmotor installiert, der sich die einzelnen Rührstäbe greift. Die knifflige Frage der<br />

Kraftübertragung löste dabei der Heidenheimer Drehdurchführungsspezialist Christian Maier.<br />

Jörg Beßler, Gebietsverkaufsleiter Südost, Christian Maier GmbH & Co. KG, Heidenheim<br />

Das Heidenheimer Unternehmen Christian<br />

Maier hat sich auf die Entwicklung und<br />

Herstellung von Drehdurchführungen<br />

spezialisiert<br />

Wer PTM Mechatronics besucht, findet sich in ländlicher Beschaulichkeit<br />

zwischen Augsburg und München wieder.<br />

Doch Idylle und Innovation sind hier keine Gegensätze – immerhin<br />

zählt das 1988 gegründete Unternehmen zu den weltweit gefragten<br />

Spezialanbietern, wenn es um Druckluftmotoren und Greifer für den<br />

Einsatz in besonderen Umgebungen geht. Pneumatische Motoren<br />

für die Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen etwa bei<br />

der Herstellung von Chemikalien und Lacken, meerwasserbestän -<br />

dige Antriebe für den Einsatz auf Bohrinseln oder in Tauchgeräten,<br />

Edelstahlmotoren für Rührwerke in der Lebensmittelproduktion<br />

sowie Greifer für unterschiedliche Anwendungen vom Roboter bis<br />

zum Reinraum: In all diesen Marktnischen genießen die Produkte<br />

und Lösungen des Egenhofener Unternehmens einen erstklassigen<br />

Ruf. „Die Vorteile des Druckluftmotors gegenüber dem Elektromotor<br />

liegen vor allem darin, dass keine Funken entstehen und das Material<br />

optimal an die Anforderungen im Einsatz angepasst werden<br />

kann“, erläutert Inhaber und Geschäftsführer Carsten Angermeyer.<br />

Radialkolben- statt Lamellenmotor<br />

Eine Besonderheit des Unternehmens ist die<br />

Motorentechnologie: Statt auf Lamellenmotoren<br />

setzt PTM Mechatronics auf Druckluftmotoren<br />

mit Radialkolben, die ähnlich wie bei<br />

einem Sternmotor um die Antriebswelle<br />

herum angeordnet sind und über eine Drehschiebersteuerung<br />

in Rotation versetzt werden.<br />

Dem Anwender bringt diese Bauart<br />

zwei bedeutende Vorteile: Schon bei nied -<br />

rigen Drehzahlen lassen sich hohe Drehmomente<br />

erzielen, und der Druckluftverbrauch<br />

ist im Vergleich zum Lamellenmotor um bis<br />

zu 90 % geringer. „Gerade bei Rührwerken<br />

in explosionsgeschützter Umgebung können<br />

unsere Radialkolbenmotoren ihre Vorteile ausspielen“, sagt Angermeyer.<br />

Das kraftvolle Drehmoment ermöglicht das Rühren zähflüssigerer<br />

Stoffe, und im häufig erforderlichen Dauereinsatz führt der<br />

niedrige Druckluftverbrauch zu Einsparungen bei den Energiekosten.<br />

Oft lagert in Betrieben eine Vielzahl an Flüssigkeitsbehältern,<br />

die intervallweise durchgerührt werden müssen – so etwa bei der<br />

Mischung von Farben, Chemikalien oder Duftstoffen. In solchen Fällen<br />

wäre die Anschaffung eines kompletten Rührwerks für jeden<br />

Behälter unverhältnismäßig teuer. Auf Basis eines Kundenprojekts,<br />

das genau diese Konstellation aufwies, entwickelte PTM Mechatronics<br />

ein effizientes Konzept: Zum Einsatz sollte ein einziger Motor<br />

kommen, der auf einer automatisch verfahrbaren Vorrichtung montiert<br />

und an der Antriebswelle mit einem pneumatischen Dreibacken-Greifer<br />

ausgerüstet wird. Der Motor positioniert sich abwechselnd<br />

über einem Behälter, greift den darin eingehängten Rührstab,<br />

mischt die Flüssigkeit über einen vorgegebenen Zeitraum durch und<br />

fährt dann zum nächsten Behälter weiter.<br />

Bild: Christian Maier<br />

Drehdurchführung ermöglicht Kraftübertragung<br />

Dabei stellte sich eine knifflige Aufgabe: Weil der rotierende Greifer<br />

auf der Antriebswelle befestigt ist, galt es, die Druckluft über ein<br />

Ventil am feststehenden Wellengehäuse in die rotierende Hohlwelle<br />

zu führen. Für diesen Zweck wird eine Drehdurchführung benötigt –<br />

ein technisch anspruchsvolles Produkt, auf dessen Entwicklung und<br />

Herstellung sich das Heidenheimer Unternehmen Christian Maier<br />

70 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Bild: Christian Maier<br />

Bild: Christian Maier<br />

Der Druckluftmotor wird auf einer<br />

automatisch verfahrbaren Vorrichtung<br />

montiert und ist an der Antriebswelle<br />

mit einem pneumatischen<br />

Dreibacken-Greifer ausgerüstet<br />

Jörg Beßler, Gebietsverkaufsleiter Büro Südost bei Christian<br />

Maier, und Carsten Angermeyer, Inhaber und Geschäftsführer<br />

von PTM Mechatronics<br />

spezialisiert hat. „Angesichts der technischen Rahmenbedingungen<br />

war schnell klar, dass hier keine Standardlösung in Frage kommt“,<br />

erinnert sich Florian Maier, Geschäftsführer bei Christian Maier.<br />

Während sich die Vorgaben bei der Motorengeometrie mit konstruktiven<br />

Anpassungen umsetzen ließen, war für den Einsatz in explo -<br />

sionsgeschützter Umgebung ein größerer Aufwand erforderlich.<br />

Zulässig ist dort nur die Verwendung von Geräten mit Atex-Zertifizierung.<br />

Nachdem ein erster Prototyp zeigte, dass das Zusammenspiel<br />

zwischen der Maier-Drehdurch -<br />

führung und der Motoren- und<br />

Greifereinheit von PTM funktioniert,<br />

wurde bei Christian Maier<br />

das Konformitätsbewertungsverfahren<br />

eingeleitet. „Da wir bereits<br />

Atex-zertifizierte Drehdurchführungen<br />

im Lieferprogramm haben, konnten wir auf vorhandene Erfahrungen<br />

zurückgreifen“, berichtet Florian Maier. In aufwendigen Versuchen<br />

galt es sicherzustellen und zu dokumentieren, dass die<br />

Drehdurchführung weder Überhitzung noch Funkenschlag verursacht.<br />

Christian Maier musste die <strong>Konstruktion</strong> so gestalten, dass<br />

die Oberflächentemperatur der Drehdurchführung unter keinen Umständen<br />

+200 °C abzüglich eines Sicherheitszuschlages übersteigt.<br />

Unter Verwendung von Temperatursensoren wurden entsprechende<br />

Versuche gefahren und auch absichtlich Lagerschäden herbei -<br />

geführt. Ergebnis: Selbst unter ungünstigen Bedingungen blieb die<br />

Oberflächentemperatur des Bauteils unterhalb des kritischen Bereichs.<br />

Der TÜV Süd stelltet für die Drehdurchführung daraufhin eine<br />

sicherheitstechnische Bewertung und eine Atex-Zulassung aus. kf<br />

www.maier-heidenheim.de<br />

www.ptm-mechatronics.com<br />

„Es war schnell klar, dass<br />

hier keine Standardlösung<br />

in Frage kommt.“<br />

DRUCKFEDERN<br />

in höchster<br />

Qualität & Präzision<br />

- ab einem Drahtdurchmesser<br />

von 0,03 mm bis 9,00 mm<br />

- die <strong>Konstruktion</strong> & Entwicklung<br />

von individuellen Federn erfolgt in<br />

enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Kunden<br />

- für Branchen wie Automotive,<br />

Medizintechnik, Mikrotechnik,<br />

Elektroindu<br />

Maschinenb<br />

Mehr Informationen zu den Drehdurchführungen von<br />

Christian Maier:<br />

http://hier.pro/dK9cE<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 71<br />

www.schweizer-federn.de


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

Die Spiralwalzenbürsten von Kullen-Koti sind<br />

ein Standardwerkzeug für das großflächige und<br />

hocheffiziente Oberflächen-Finish von Stahl-,<br />

Edelstahl-, Leicht- und Buntmetallblechen<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

Optische und funktionelle Oberflächenveredelung von Metallblechen mit technischen Bürsten<br />

Funktionelles Finish für edle Bleche<br />

Für die optische und funktionelle Oberflächenbearbeitung von Metallblechen lassen sich technische<br />

Bürsten von Kullen-Koti einsetzen. Dazu bietet der Hersteller zahlreiche Typen von Spiralwalzen-, Tellerund<br />

Rundbürsten an, mit denen sich je nach Besatzmaterial ganz unterschiedliche Oberflächeneffekte<br />

erzielen lassen.<br />

Alexander Eck, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der Kullen-Koti GmbH, Reutlingen<br />

Hier ist es die Aufwertung des Produktdesigns, dort die Verbesserung<br />

der Reinigungsfähigkeit und an anderer Stelle wiederum<br />

die Vorbereitung für den nächsten Prozessschritt – es gibt unzählige<br />

Gründe für die gezielte optische oder funktionelle Optimierung<br />

der Oberflächen von Metallblechen. Dabei sind es in vielen Fällen<br />

anwendungsspezifisch ausgelegte Werkzeugbürsten, mit denen<br />

dieses oberflächentechnische Finishing ausgeführt wird. Welche<br />

Bürstentypen und welche Besatzmaterialien in diesem Bereich<br />

der mechanischen Oberflächenbearbeitung vorrangig zum Einsatz<br />

kommen, zeigte Kullen-Koti auf seinem Blechexpo-Messestand.<br />

So präsentierte das Unternehmen u. a. eine Auswahl seiner innovativen<br />

Spiralwalzen-, Teller- und Rundbürsten, mit denen industrielle<br />

Anwender die Oberflächen von Blechen mit hoher Präzision in vollautomatisierten<br />

Durchlaufanlagen bürsten, schleifen, glätten und<br />

finishen.<br />

Die Spiralwalzenbürste als Standardwerkzeug<br />

Die Spiralwalzenbürsten von Kullen-Koti kann man fast schon als<br />

Standardwerkzeug für das großflächige – und damit hocheffiziente –<br />

Oberflächen-Finish von Stahl-, Edelstahl-, Leicht- und Buntmetall -<br />

blechen bezeichnen. Diese Bürsten werden in verschiedenen Aus-<br />

führungen mit Vollbesatz, spiralförmig mit Steigung sowie mit Einzel-<br />

oder Doppelband angeboten. Sie arbeiten mit zum Teil hohen<br />

Drehzahlen und lassen sich sehr flexibel auf den konkreten Anwendungsfall<br />

abstimmen. Wichtige Kriterien sind dabei nicht nur das<br />

Besatzmaterial, sondern auch der Borstendurchmesser und die<br />

Besatzdichte. Spiralwalzenbürsten liefert der Herstellers in nahezu<br />

jeder Länge bzw. Breite und fast jedem Durchmesser. Dank der<br />

Wandlungsfähigkeit dieses Bürstentyps können die Oberflächen<br />

von Blechen damit je nach Zielsetzung sehr fein oder auch sehr<br />

stark gebürstet werden.<br />

Sehr vielseitig für das Oberflächen-Finishing von Blechen einsetzbar<br />

sind auch die gestanzten Rund- und Walzenbürsten von Kullen-Koti.<br />

Durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten von Bürstenkörper und<br />

Besatzmaterial sowie die Realisierung anwendungsspezifischer<br />

Besatzbilder eignen sie sich für eine große Bandbreite oberflächentechnischer<br />

Arbeiten, bei denen keine hohen Umdrehungszahlen<br />

gefordert sind und keine allzu großen starken mechanischen Belastungen<br />

auf die Bürste einwirken. Typische Einsatzfälle sind daher<br />

etwa das Einölen, Mattieren, Schleifen oder Reinigen von Metall -<br />

blechen. Zu den besonderen Vorteilen der gestanzten Rund- und<br />

Walzenbürsten gehören ihr geringes Eigengewicht und ihre enorm<br />

flexible Einsatzbarkeit. Zu den Vertretern dieser Universalisten<br />

zählen u. a. Bürstentypen der Baureihen 410, 421 und 422.<br />

72 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


EINZELBAUTEILE<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

Sehr vielseitig für das Oberflächen-Finishing von Blechen<br />

einsetzbar sind die gestanzten Rund- und Walzenbürsten.<br />

Das Bild stilisiert ihren Einsatz als Transportwalzen zum<br />

Fördern empfindlicher Blechtafeln<br />

Bild: Kullen-Koti<br />

Eyecatcher auf dem Blechexpo-Stand von Kullen-Koti: Als Beispiel für<br />

den vollautomatisierten 3D-Einsatz gegossener Tellerbüsten konnten<br />

die Besucher einem Fanuc-Roboter bei der Arbeit zuschauen<br />

Die Tellerbürste am Roboter<br />

Ein echtes Highlight in Sachen Oberflächen-Finishing sind schließlich<br />

die Tellerbürsten von Kullen-Koti, die sich ebenfalls sehr vielseitig<br />

auslegen lassen. Auch hier sind es hauptsächlich die Faktoren<br />

Besatzmaterial, Borstendicke und Besatzdichte, die entscheidenden<br />

Einfluss auf das Ergebnis haben. Soll beispielsweise eine stark<br />

abrasive Wirkung erzielt werden – wie etwa beim Aufrauen oder<br />

Entgraten – so lassen sich die Tellerbürsten auch mit Polyamidborsten<br />

ausstatten, die mit ganz unterschiedlichen Schleifmitteln (Sili -<br />

ziumcarbid, Aluminiumoxid, Diamant u. a.) durchsetzt sind. Ist hingegen<br />

eine moderat schleifende, eine glättende oder gar polierende<br />

Wirkung gefordert, so werden die Tellerbürsten mit entsprechend<br />

weicheren Besatzmaterialen bestückt.<br />

Übrigens hatte sich Kullen-Koti für seinen Blechexpo-Auftritt einen<br />

besonderen Eyecatcher auf den Stand geholt: Als Beispiel für den<br />

vollautomatisierten 3D-Einsatz gegossener Tellerbüsten konnten die<br />

Besucher einem Fanuc-Roboter bei der Arbeit zuschauen. bec<br />

www.kullen.de<br />

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Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />

Spindeln mit angeflanschtem<br />

bzw. integriertem Motor<br />

Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />

Rekonditionierung<br />

von Wälzlagern<br />

Spindel- und Lagerungstechnik<br />

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www.slf-fraureuth.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 73


MASCHINENELEMENTE<br />

SCHUTZ- & BEDIENELEMENTE<br />

Individuelle und lösungsoptimierte Schutzabdeckungen für Maschinen<br />

Nachhaltig sicher<br />

Die <strong>Konstruktion</strong>en von Arno Arnold erlauben es, Maschinen komplett mit Schutzabdeckungen zu versehen,<br />

sie sind individuell und lösungsoptimiert. Das alles spart Zeit, Nerven, Geld und ist außerdem noch nachhaltig.<br />

Dipl.-Ing. Ullrich Höltkemeier, freier Journalist, Würzburg, i. A. der Arno Arnold GmbH, Obertshausen<br />

Alle Grundmaterialien lassen sich werkzeugfrei miteinander<br />

verbinden und auch wieder lösen. Am Ende der Produktnutzung<br />

werden mittels werkzeugfreier Demontage die Materialien<br />

einfach voneinander gelöst und getrennt entsorgt<br />

Sie werfen sich ins Zeug, wenn es darum geht, das Innere der<br />

Maschine zu schützen und in der Automatisierung für Sicherheit<br />

zu sorgen. Die Rede ist von Maschinenverkleidungen.<br />

Sie dienen aber nicht nur dem Unfallschutz, sondern sind auch<br />

wichtige Voraussetzung, um modernen Werkzeugmaschinen zu<br />

Höchstleistungen zu verhelfen. Was auf den ersten Blick nach einer<br />

simpel zu lösenden <strong>Konstruktion</strong>saufgabe aussieht, entpuppt sich<br />

bei näherem Hinsehen als anspruchsvolle Hightech-Arbeit. Kein<br />

Wunder, dass nur wenige Hersteller dieses Fachgebiet umfassend<br />

beherrschen. Arno Arnold gehört seit vielen Jahren zu den Innova -<br />

toren in diesem Segment.<br />

Gestern Gewebe, heute muss es Stahlblech sein<br />

In den letzten 30 Jahren hat die Entwicklung von Maschinen einen<br />

Quantensprung vollzogen. Die bis zu Beginn der 70iger-Jahre weit<br />

verbreitete, komplett offene Werkzeugmaschine hat nichts mit den<br />

hochautomatisierten Maschinensystemen gemeinsam, die heute in<br />

der Industrie arbeiten.<br />

Waren Schutzabdeckungen aus robustem Gewebe völlig ausreichend<br />

für damalige Maschinen, muss es heute schon Stahlblech<br />

sein. Schließlich arbeiten moderne Maschinen mit wesentlich<br />

höheren Kühlmitteldrücken sowie Vorschubgeschwindigkeiten und<br />

produzieren dadurch eine Menge heißer Späne, die auf die Schutzabdeckung<br />

einprasseln. All diesen Widrigkeiten haben Maschinenverkleidungen<br />

standzuhalten. Dabei müssen sie leichtgängig bleiben<br />

und dürfen auch nach vielen Jahren keine Tendenz zum Ver -<br />

sagen zeigen. Vor diesem Hintergrund ist bei den Konstrukteuren<br />

die Kunst der Gegensätzlichkeiten gefragt, wie z. B. Leichtbau und<br />

Robustheit zu kombinieren. Eine Disziplin, die man bei Arno Arnold<br />

perfekt beherrscht.<br />

Bild: Arno Arnold<br />

Flexibel anpassbare Konzepte für den<br />

Maschinenschutz – das ist der Trend für die<br />

Zukunft, um ein raffiniertes, passgenaues und<br />

langlebiges Abdeckungskonzept zu schaffen<br />

Schlank, schnell, ausdauernd<br />

Maschinenverkleidungen bestehen aus vielen Teilen,<br />

die unter allen Umständen leichtgängig bleiben<br />

müssen, um einerseits die Kinematik der Maschine<br />

nicht zu erschweren und andererseits den<br />

gewünschten Schutz zu gewährleisten. Wer sich<br />

diese Meisterwerke der Ingenieurkunst einmal näher<br />

ansieht, bekommt eine Vorstellung davon, wie<br />

viel Wissen und Geschick hier eingeflossen sind.<br />

Das macht die Entwicklung solcher Produkte in der<br />

Zukunft nicht einfacher, denn die drei Schlagworte<br />

heißen „schneller, kompakter, nachhaltiger“.<br />

„Weil Zeit und Raum im Maschinenbau wertvolle<br />

Güter sind, punkten durchdachte Maschinenkonzepte<br />

mit geringen Stellflächen und hoher Funktionalität. Eine<br />

Schlüsselrolle spielt dabei auch die Schutzabdeckung der Maschinen<br />

– schlank müssen sie sein, leicht beweglich und widerstands -<br />

fähig. Wir bei Arno Arnold arbeiten daran, nicht nur unsere Produkte<br />

sondern auch deren Fertigung immer stärker an den Prinzipien der<br />

Nachhaltigkeit auszurichten“, so Thomas Kreutzer, Entwicklungsund<br />

<strong>Konstruktion</strong>sleiter bei Arno Arnold. „Unsere eigene Werkstoffentwicklung<br />

mit entsprechend freigegebenen Mischungen und Materialkombinationen<br />

ermöglicht es, fast jedem Anwenderwunsch<br />

gerecht zu werden. Doch die Anforderungen an Schutzabdeckungen<br />

sind so unterschiedlich wie die damit auszurüstenden Produkte<br />

zahlreich sind. Flexibel anpassbare Konzepte für den Maschinenschutz,<br />

das ist er Trend für die Zukunft. Daher wird der Entwicklung<br />

raffinierter und ausgeklügelter Maschinenabdeckungen viel Zeit und<br />

Planungsarbeit gewidmet, um ein raffiniertes, passgenaues und<br />

langlebiges Abdeckungskonzept zu schaffen.“<br />

Bild: Arno Arnold<br />

74 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Bild: Arno Arnold<br />

Durch den modularen Aufbau kann die Abdeckung bei Änderungen der<br />

Längenanforderung oder bei Reparatur eines Elementes materialschonend<br />

verlängert, verkürzt oder teilweise ausgetauscht werden<br />

Mit Nachhaltigkeit auch Energie und Kosten sparen<br />

Die Antwort auf die steigende Nachfrage nach leicht laufenden<br />

Schutzabdeckungen mit robuster Lebensdauer bei geringem Platzbedarf<br />

findet man im Anwendungsfall für ein CNC-Schleifzentrum.<br />

Hier setzt man auf das Produkt Elegano. Jürgen Konrad, Prokurist<br />

bei Arnold: „Elegano ist ein flüssigkeitsdichtes und vollverschweißtes<br />

Abdecksystem, das gerade für ein kompaktes Maschinenkonzept<br />

viele Vorteile bietet. Ganz wichtig ist, Platz zu sparen und das<br />

funktioniert so: Bei Elegano liegt der L min<br />

pro Falte bei nur 2 mm.<br />

Man spart dabei einen Platz von mehr 50 % im Vergleich zu marktüblichen<br />

Produkten ein. Der L max<br />

pro Falte ist über 10% höher als<br />

bei Vergleichsprodukten. Allein durch diese beiden Vorteile erzielte<br />

der Anwender eine Kosteneinsparung durch eine kleinere Aufstellfläche<br />

für die gesamte Maschine. Durch das Schlankheitskonzept<br />

der Schutzabdeckung sind die zu bewegenden Massen sehr gering.<br />

Durch ein raffiniertes Herstellungsverfahren wird die Vorspannung<br />

auf der Abstreiflippe des Teleskopbleches nur bei Bedarf erzeugt.<br />

Das erhöht die prozesssicher erzielbare Beschleunigung der Achsen,<br />

verbessert das Schleifergebnis und spart Energie.“<br />

Nachhaltige Schutzmaßnahmen<br />

Man sieht an diesem Beispiel, Arno Arnold arbeitet daran, nicht nur<br />

die Produkte, sondern auch ihre Fertigung immer stärker an den<br />

Prinzipien der Nachhaltigkeit auszurichten. Wie das funktioniert zeigt<br />

beispielhaft ein weiteres Schutzprodukt: das Schutzsystem Stra -<br />

pano. Die Abdeckungen dieses konstruktiven Aufbaus bestehen aus<br />

nur zwei Materialien: Metall und Kunststoff. Aus diesen Werkstoffen<br />

sind zum einen die den Schutz vor heißen Spänen bietenden Teleskopbleche,<br />

zum anderen das formgebende Trägermaterial sowie<br />

die aus einem eigensteifen, thermoplastischen Elastomer gefertigten<br />

Funktionselemente. Die letztgenannten werden als „Straps“<br />

bezeichnet und fungieren als Verbindungselement. Alle Grundmaterialien<br />

lassen sich werkzeugfrei miteinander verbinden und auch<br />

wieder lösen. Die minimierte Anzahl von Teilen und insbesondere<br />

die Reduktion auf wenige Materialien schont Ressourcen. Bei Änderungen<br />

der Längenanforderung oder bei Reparatur eines Elementes<br />

kann die Abdeckung materialschonend verlängert, verkürzt oder teilweise<br />

ausgetauscht werden. Am Ende der Produktnutzung werden<br />

die Materialien mittels werkzeugfreier Demontage einfach voneinander<br />

gelöst und getrennt entsorgt.<br />

bec<br />

www.arno-arnold.de<br />

Detaillierte Informationen zur Schutzabdeckung<br />

ohne Faltenbalg:<br />

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Schutz für<br />

Mensch und Maschine<br />

Individuelle Faltenbälge,<br />

Abdeckungen, Unfallschutz<br />

1. Faltenbälge<br />

2. Gleitbahnschützer<br />

3. Kastenbälge<br />

4. Jalousien<br />

5. Gummiformteile<br />

6. Rollbandabdeckungen<br />

7. Spiralfedern<br />

8. Schürzen<br />

9. Kompensatoren<br />

10. Manschetten<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 75<br />

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MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Teleskopierender Tragarm von RK Rose+Krieger<br />

Für Monitore, Anzeigegeräte und Bedienterminals<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Der neue teleskopierende Tragarm für Monitore,<br />

Anzeigegeräte und Bedienterminals bis<br />

zu einem Gewicht von 5 kg erweitert den<br />

Modulbaukasten des Schwenkarmsystems<br />

von RK Rose+Krieger. Der Tragarm bietet<br />

noch mehr Kombinationsmöglichkeiten und<br />

verbessert die ergonomische Anpassung der<br />

Endgeräte an das Arbeitsumfeld. Die Grundlänge<br />

des teleskopierenden Tragarms beträgt<br />

495 mm, ausgefahren misst er 720 mm.<br />

Neben dem teleskopierenden Tragarm zählen<br />

auch Schwenkarme in einfacher und doppel-<br />

ter Ausführung zum modular aufgebauten<br />

Tragarmsystem der Mindener.<br />

Der Schwenkarm mit nur einem<br />

Tragrohr eignet sich für Monitore<br />

mit einem Gewicht bis 10 kg. Die Version mit<br />

zwei Tragrohren ist bis 25 kg belastbar.<br />

Selbstverständlich sind alle Tragarme mit den<br />

<strong>Konstruktion</strong>sprofilen aus dem Blocan-Baukasten<br />

und mit den Standard-Rohrverbindern<br />

des Herstellers kombinierbar. Damit lassen<br />

sich die Schwenkarme in abgewandelter<br />

Form auch zur ergonomischen Anordnung<br />

von Materialkästen<br />

sowie Werkzeug-<br />

bzw. Dokumentenhaltern<br />

verwenden. Das Produktumfeld des<br />

Tragarmsystems bzw. der RK-Monitorhalterung<br />

umfasst neben verschiedenen Wand -<br />

halterungen und einem Kugelgelenk für die<br />

flexible Positionierung leichter Bildschirme<br />

auch eine Halterung für Tablet-PCs sowie<br />

eine Tastaturablage.<br />

bec<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Bild: Stein Automation<br />

Innovativer Handarbeitsplatz von Stein<br />

Mehr Ergonomie in der Montage<br />

Um körperliche Belastungen der Mitarbeiter<br />

bei immer wiederkehrenden manuellen<br />

Montagetätigkeiten zu minimieren, hat Stein<br />

Automation als Spezialist für Werkstück -<br />

träger-Transportsysteme einen innovativen<br />

Handarbeitsplatz entwickelt. Dieser lässt sich<br />

in der Höhe stufenlos verstellen. Dadurch<br />

passt er sich den jeweiligen Bedürfnissen der<br />

Werker an und schont deren Gesundheit. Der<br />

Handarbeitsplatz lässt sich flexibel und ohne<br />

großen Aufwand an beliebiger Stelle einer<br />

Montageanlage installieren. Über die Höhenausgleichseinheit<br />

(HAE) kann der Mitarbeiter<br />

den Handarbeitsplatz stufenlos bewegen<br />

und ihn ideal auf seine Körpergröße anpassen<br />

– je nachdem ob er sitzend oder stehend<br />

montiert. Mit dieser Lösung lässt sich die<br />

Bearbeitungshöhe eines Werkstückträgers<br />

innerhalb einer Transferstrecke auf das Niveau<br />

des Handarbeitsplatzes anheben. Anschließend<br />

bringt eine weitere HAE den Träger<br />

wieder auf die Ebene der Strecke zurück.<br />

Die Ausgleichseinheit ist in zwei Ausführungen<br />

erhältlich. Eine Baugruppe steht mit<br />

einer fest eingestellten Hubhöhe zur Verfügung.<br />

Sie eignet sich für konstante Arbeitsplatzbedingungen.<br />

Eine zweite Variante erhöht<br />

die Flexibilität im Montagesystem. Sie<br />

passt sich an variabel einstellbare Arbeits -<br />

höhen an. Die HAE überwindet einen Höhenunterschied<br />

von 400 mm.<br />

bec<br />

www.stein-automation.de<br />

Vakuum-Handhabungslösungen von Schmalz für die Blechbearbeitung<br />

Leistungsstarke und effiziente Technik<br />

Leistungsstarke Vakuum-Handhabungslösungen<br />

rund um die Blechbearbeitung bietet die<br />

J. Schmalz GmbH an. Dazu gehört eine App,<br />

mit der sich intelligente Komponenten einfach<br />

parametrieren lassen. Mit ihr sind alle<br />

NFC-fähigen (Near Field Communication)<br />

Smart Field Devices nicht nur lesbar, sondern<br />

auch beschreibbar. Es genügt ein Smartphone,<br />

um z. B. den Vakuum- und Druckschalter<br />

VSi einfach und schnell zu parametrieren<br />

oder Daten von einem Device auf andere zu<br />

übertragen. Dies zahlt sich aus: Die Inbetriebnahmezeit<br />

von Greifsystemen verringert sich<br />

um bis zu 75 %. Die Anschaffungskosten liegen<br />

um bis zu 40 % niedriger, weil an den<br />

Anlagen keine zusätzlichen Anzeige- und Ein-<br />

gabemodule mehr erforderlich sind. Für den<br />

Einsatz in automatisierten Anlagen und Maschinen<br />

gibt es leistungsstarke Einzelkomponenten<br />

wie die Sauggreifer der Baureihen<br />

SAXM, SAB und SAF. Sie handhaben Bleche<br />

aller Art äußerst dynamisch. Hohe Halte- und<br />

Querkräfte greifen auch geölte Bleche prozesssicher.<br />

Die Handhabung von dünnen Blechen<br />

geschieht ohne Tiefzieh-Effekte. Die<br />

Sauggreifer sind verschleißarm und robust.<br />

Zum Portfolio gehören weiter die kompakten,<br />

leichten Vakuumerzeuger der I-Serien. Sie<br />

sammeln und interpretieren Prozessdaten<br />

und kommunizieren sie via IO-Link bis in die<br />

Leitebene. Zur I-Serie zählt auch das Kompaktterminal<br />

SCTMi mit bis zu 16 verblockten<br />

Ejektoren. Diese Einheit lässt sich modular<br />

konfigurieren und ermöglicht die gleichzeitige,<br />

unabhängige Handhabung von unterschiedlichen<br />

Teilen mit nur einem Greifsystem.<br />

Das Terminal arbeitet energiesparend:<br />

Zur Druckluft- und Energieversorgung ist jeweils<br />

nur eine Verbindung erforderlich. bec<br />

www.schmalz.com<br />

Bild: Schmalz<br />

76 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Freudenberg-Dichtungen für Waschmaschinen mit Aktivsauerstoff<br />

Beständig gegen alle eingesetzten Medien<br />

Immer hygienisch saubere Wäsche<br />

– das verspricht eine neue<br />

Technik für Waschmaschinen.<br />

Dazu erzeugen die Geräte Aktivsauerstoff,<br />

mit dem sie die Wäsche<br />

zusätzlich reinigen. So kann<br />

das Waschprogramm bei nied -<br />

riger Temperatur laufen, um Wäsche<br />

und Umwelt zu schonen.<br />

Allerdings sind konventionelle<br />

Dichtungen gegen den Aktivsauerstoff<br />

nicht beständig. Besonders<br />

betroffen ist dabei die<br />

Hauptdichtung, die die Antriebswelle<br />

zum Gehäuse hin abdichtet.<br />

Der dabei eingesetzte Simmerring<br />

muss zum einen verhindern,<br />

dass Waschlauge austritt<br />

und z. B. das Lager beschädigt,<br />

zum anderen muss er den<br />

Schmierstoff für Welle und Lager<br />

ein Waschmaschinenleben lang<br />

auf der Antriebsseite halten. Von<br />

Freudenberg Sealing Technologies<br />

gibt es jetzt einen Simmerring,<br />

der die Anforderungen erfüllt.<br />

Es galt, einen Dichtungswerkstoff<br />

zu entwickeln, der sowohl<br />

mit den bislang eingesetzten<br />

Schmierstoffen und der<br />

Waschlauge als auch mit dem<br />

neu eingesetzten Aktivsauerstoff<br />

harmoniert. Die Lösung fanden<br />

die Entwickler im Fluorkautschuk<br />

(FKM) – einem Material, mit dem<br />

der Hersteller in anderen Bereichen<br />

wie z. B. der Automobilindustrie<br />

oder in der Antriebstechnik<br />

bereits viel Erfahrung hat, der<br />

aber noch nie in Waschmaschinen<br />

zum Einsatz kam. Um den<br />

FKM-Werkstoff für diesen neu -<br />

en Anwendungsbereich anzu -<br />

passen, legten die Freudenberg-<br />

Ingenieure ihr Augenmerk vor<br />

allem auf zwei Bereiche. Zum einen<br />

entwickelten sie eine neue<br />

FKM-Mischung mit einem auf<br />

den neuen Einsatzbereich hin<br />

optimierten Verschleißverhalten<br />

– und das über die gesamte<br />

Lebensdauer. Die zweite Heraus -<br />

forderung lag in der Neigung von<br />

FKM, im Wasserdampf aufzuquellen.<br />

Deswegen erhöhten sie<br />

die Beständigkeit des Materials<br />

gegenüber dem heißen Wasser-<br />

Lauge-Gemisch in der Waschtrommel.<br />

Schließlich passten sie<br />

die Geometrie der Dichtlippe so<br />

an, dass die Dichtungen auch mit<br />

dem neuen Werkstoff das gleiche<br />

mechanische Verhalten zeigen<br />

wie die bislang eingesetzten<br />

Simmerringe aus NBR. bec<br />

www.fst.com<br />

Wir können mehr<br />

als perfekte<br />

Stoßdämpfer.<br />

5-Sterne-Service inklusive!<br />

Jedes unserer über 3.800 Produkte für die industrielle Dämpfungstechnik<br />

entspricht höchsten Anforderungen an Zuverlässigkeit, Präzision und Funktionalität.<br />

Das gilt gleichermaßen für unseren Service.<br />

Das Ergebnis: Gemeinsame Erfolge.<br />

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S E R V<br />

I C E<br />

www.ace-ace.de K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 77<br />

Bild: Freudenberg Sealing Technologies


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Verriegelungen von Ganter mit einer Push-to-Turn-Sicherheitsfunktion<br />

Sicher verriegelt – erst drücken, dann drehen<br />

Ganter bietet eine enorme Vielfalt von Verriegelungen<br />

– jetzt kommt eine neue Variante<br />

hinzu, deren Riegel sich nur nach axialem<br />

Drücken der Betätigung bewegen lässt und<br />

so mehr Sicherheit bietet. Die Verriegelungen<br />

GN 115.9 sind mit einer Push-to-Turn-Sicherheitsfunktion<br />

ausgestattet. In beiden Endstellungen<br />

ist die Drehachse mit dem Riegel<br />

arretiert. Die Bedienung um 90° ist nur möglich,<br />

wenn das Betätigungselement axial<br />

nach innen gedrückt und dadurch die Arretierung<br />

per Sicherungsstift aufgehoben wird.<br />

Druckloses Weiterbewegen der Drehachse<br />

arretiert den Riegel beim Wiedererreichen<br />

einer der beiden Endstellungen automatisch<br />

und schützt so vor unbeabsichtigtem Veroder<br />

Entriegeln, ausgelöst beispielsweise<br />

durch Vibrationen. Als Betätigungen stehen<br />

moderne Polyamid-Rändel-, Knebel- oder Hebelgriffe<br />

zur Verfügung, deren Abdeckkappen<br />

mit dem selbsterklärenden Push-to-Turn-<br />

Logo bedruckt sind. Auch zwei Varianten,<br />

die per Drei- oder Vierkant-Steckschlüssel<br />

bedient werden, bietet der Hersteller an.<br />

Hier hebt der Druck auf den Steckschlüssel<br />

die Arretierung auf. Die ergonomisch und<br />

Bild: Ganter<br />

formschön gestalteten Steckschlüssel sind<br />

bei Ganter als Zubehör unter der GN 119.2<br />

aus mattschwarz lackiertem Zinkdruckguss<br />

erhältlich.<br />

bec<br />

www.ganter-griff.de<br />

Oberflächenveredelte Kühlkörper von CTX Thermal Solutions<br />

Die Wärmeableitung noch weiter optimieren<br />

Die Größe und Beschaffenheit der Oberfläche<br />

eines Kühlkörpers spielt neben dem verwendeten<br />

Material eine entscheidende Rolle<br />

Bild: CTX Thermal Solutions<br />

bei der Wärmeableitung. Besonders bei Profil-<br />

und Druckguss-Kühlkörpern aus Aluminiumstrang-<br />

bzw. -druckgusslegierungen trägt<br />

die Veredelung der Kühlkörperoberfläche zur<br />

Optimierung der Entwärmung bei. Zu den<br />

möglichen Oberflächenbehandlungen, die<br />

CTX für seine Kühlkörper anbietet, zählt die<br />

CNC-Bearbeitung ebenso wie das Eloxieren,<br />

Pulverbeschichten, Chromatieren oder Lackieren.<br />

Eine individuelle CNC-Bearbeitung<br />

der Profil- oder Druckgusskühlkörper verbessert<br />

die Entwärmung maßgeblich, indem sie<br />

die bei der Fertigung unvermeidlich entstehenden<br />

Toleranzabweichungen entfernt. Damit<br />

wird die Bildung isolierender Luftpolster<br />

zwischen elektronischem Bauteil und Kühlkörper<br />

unmöglich gemacht und der Kontakt<br />

optimiert. Das anschließende Schleifen, Polieren<br />

und ggf. sogar Läppen der Kühlkörperoberfläche<br />

kann die Berührungsfläche zwischen<br />

Bauteil und Kühlkörper und damit<br />

die Wärmeableitung noch weiter optimieren.<br />

Allerdings ist hier eine Kosten/Nutzen-Ab -<br />

wägung angebracht. Bei den Veredelungsverfahren<br />

Eloxieren, Lackieren und Pulverbeschichten<br />

stehen meist ihre schützenden und<br />

optischen Eigenschaften im Vordergrund. Die<br />

Optimierung der Wärmestrahlung ist hier in<br />

der Regel ein Begleiteffekt.<br />

bec<br />

www.ctx.eu<br />

Roemheld: Keilspannelement mit patentiertem Sicherheitsbolzen für schräge Spannränder<br />

Werkzeuge an Pressentisch und -stößel sicher fixieren<br />

Ein doppelt wirkender Keilspanner mit umfangreichen<br />

Sicherheitsfunktionen ergänzt<br />

das Spanntechnikangebot der Roemheld-<br />

Gruppe für Pressen und Stanzen. Die Innovation<br />

verfügt über einen patentierten Bolzen<br />

mit formschlüssiger Sicherheitsstufe, der<br />

auch schwere Oberwerkzeuge bei Druckabfällen<br />

oder während Wartungsarbeiten am<br />

Werkzeug sicher hält. Die Kombination aus<br />

automatischen Bewegungsabläufen, einer<br />

Positionskontrolle des Spannbolzens und der<br />

eingebauten Sicherheitsstufe charakterisiert<br />

das zuverlässige, gut überwachbare Spannmittel.<br />

Es lässt sich beispielsweise bei schrägen<br />

Spannrändern am Pressenstößel einsetzen.<br />

Dabei halten die Keilspanner aufgrund<br />

ihres robusten Aufbaus hohen Temperaturen<br />

und Verschmutzungen stand und verfügen<br />

über eine lange Lebensdauer. Die modulare<br />

<strong>Konstruktion</strong>sweise garantiert eine kostengünstige<br />

Fertigung, eine hohe Teileverfügbarkeit<br />

und kurze Lieferzeiten. Aufgebaut ist der<br />

Keilspanner aus einem hydraulischen Blockzylinder<br />

und einem gehäusegeführten Bolzen<br />

mit einer Kontaktfläche, die um 20° abgewinkelt<br />

ist. Für zusätzliche Sicherheit sorgen eine<br />

Stufe in Form einer „Nase“ am Spannbolzen<br />

und ein entsprechender Adapter am Werkzeugspannrand.<br />

Kommt es am Pressenstößel<br />

aus irgendeinem Grund zum Druckabfall,<br />

senkt sich das Oberwerkzeug auf die Sicherheitsstufe<br />

ab und bildet mit dem Adapter<br />

einen Formschluss, durch den Bolzen und<br />

Werkzeug fixiert werden. Zusätzlich überwacht<br />

eine Positionskontrolle die Spannund<br />

Löseposition des Bolzens und meldet<br />

darüber hinaus, wenn kein Werkzeug platziert<br />

wurde oder der Spannrand nicht korrekt<br />

eingestellt ist.<br />

bec<br />

www.roemheld-gruppe.de<br />

Bild: Roemheld<br />

78 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Schraubkappe mit zusätzlicher Dichtscheibe von Pöppelmann<br />

Erfüllt erhöhte Dichtigkeitsanforderungen<br />

Pöppelmann Kapsto bringt mit der Norm -<br />

reihe GPN 802 eine neue Schraubkappe auf<br />

den Markt, die erhöhte Dichtigkeitsanforderungen<br />

erfüllt. Sie basiert auf der bewährten<br />

GPN-800-Kappe aus dem Kapsto-Normprogramm<br />

mit mehr als 3000 Abmessungen, die<br />

dank ihrer Robustheit, Temperaturbeständigkeit<br />

und Dichtheit einen hervorragenden<br />

Schutz während der Fertigung, Lagerung<br />

und beim Transport bietet. Die Schutzkappe<br />

GPN 802 enthält nun im Inneren eine zusätzliche<br />

NBR-Dichtscheibe, die zuverlässig verhindert,<br />

dass Flüssigkeiten oder Gase aus<br />

dem abzudichtenden Rohr austreten bzw. in<br />

dieses eindringen können. Die gelbe Schutzkappe<br />

passt zu einer Vielzahl an Gewinde -<br />

arten (metrische, amerikanische und Rohrgewinde).<br />

Griffige Außenrändel erlauben eine<br />

Bild: Pöppelmann Kapsto<br />

einfache Montage per Hand. Auf Wunsch ist<br />

die GPN 802 auch in verschiedenen Farb- und<br />

Materialvarianten, alternativen Dichtungen,<br />

verschiedenen Abmessungen sowie Sonderausführungen<br />

erhältlich.<br />

bec<br />

www.poeppelmann.com/de/kapsto<br />

Schnecken und Schneckenräder von Norelem in vielfältigen Ausführungen<br />

Für den anspruchsvollen Dauereinsatz<br />

Für die Realisierung von Schneckenradgetrieben<br />

bietet Norelem ab sofort eine Vielzahl an<br />

Schnecken und Schneckenrädern an. Sie sind<br />

in Achsabständen von 17 bis 80 mm ab Lager<br />

lieferbar, wobei pro Achsabstand mehrere<br />

Übersetzungen erhältlich sind. Die rechtssteigenden,<br />

einsatzgehärteten Stahl-Schnecken<br />

verfügen über geschliffene Flanken und<br />

Bohrungen. Bei den Schneckenrädern entschied<br />

man sich wegen der besseren Gleitund<br />

Notlaufeigenschaften für den Werkstoff<br />

Bronze, wobei der Aluminiumgehalt für eine<br />

hohe chemische Beständigkeit sorgt. Die<br />

Schneckenräder sind optimal für den Dauer-<br />

betrieb bei hohen Drehzahlen und hohen<br />

Drehmomenten geeignet; sie werden größtenteils<br />

einbaufertig geliefert und sind ohne<br />

Nacharbeit einsetzbar. Im Norelem-Katalog<br />

The Big Green Book bzw. im Online-Shop<br />

sind sowohl Schnecken als auch Schneckenräder<br />

nach Achsabständen sortiert. Pro Achsabstand<br />

stehen mehrere Übersetzungen zur<br />

Auswahl. Der Hintergrund: Nur Schnecken<br />

und Schneckenräder mit dem gleichen Achsabstand<br />

bzw. der gleichen Übersetzung<br />

lassen sich zu funktionierenden Schneckenradsätzen<br />

kombinieren.<br />

bec<br />

www.norelem.de<br />

Bild: Norelem<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 79


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK/PNEUMATIK<br />

Weber Schraubautomaten profitiert bei seinen fließlochformenden Schraubsystemen von Aventics-Ventiltechnik<br />

Prozesssicher fügen<br />

Das fließlochformende Schrauben setzt sich als kaltes Fügeverfahren für Stahl und Aluminium vor allem in der<br />

Automobilindustrie immer stärker durch. Einer der bekanntesten Anbieter dieser Technologie ist die Weber<br />

Schraubautomaten GmbH. Beim robotergestützten Schraubsystem der Baureihe RSF sorgt Ventiltechnik von<br />

Aventics für die exakte Parametrierung.<br />

Ursula Gehl, Fachredakteurin, Köln<br />

Prozesssicherheit, hohe Flexibilität und Null-Fehler-Quote sind<br />

maßgebliche Kriterien für die zunehmend gefragte automatisierte<br />

Schraubtechnik. Vorreiter solcher Technologieanwendungen<br />

ist der Karosseriebau in der Automobilindustrie. Hier wird durch den<br />

Mix an unterschiedlichen Materialien auf jedes Gramm geachtet,<br />

um bessere Verbrauchswerte zu erzielen. Die Werkstoffe sollen<br />

immer leichter aber auch fester und dennoch möglichst kostengünstig<br />

sein.<br />

Robotergestützte Systeme zum<br />

Fließlochform-Schrauben von<br />

Weber Schraubautomaten sind<br />

auf höchste Robustheit und<br />

Zuverlässigkeit ausgelegt und in<br />

der Automobilproduktion stark<br />

vertreten<br />

Bild: WeberSchraubautomaten<br />

Die für Fahrzeuge vorteilhafte Mischbauweise stellt jedoch hohe Anforderungen<br />

an die Verbindungs- und Fügetechnik: Jedes einzelne<br />

Material erfordert spezifische <strong>Konstruktion</strong>en, was die Komplexität<br />

beim Verbund der Werkstoffe entsprechend erhöht: Die einzelnen<br />

Teile müssen nicht nur sicher und dauerhaft miteinander verbunden<br />

werden, sondern auch gut lösbar sein.<br />

Als zentrales Element hat die Karosserie wesentlichen Anteil an der<br />

passiven Sicherheit von Fahrzeugen und ist tragende Verbindung für<br />

fast alle Komponenten. In diesem herausfordernden Segment ist<br />

die Weber Schraubautomaten GmbH aus Wolfratshausen Technologietreiber.<br />

Ihre fortschrittlichen Schraubverfahren für moderne<br />

Werk- und Verbundstoffe basieren auf langjähriger umfangreicher<br />

Kompetenz. Dies gilt auch für die fließlochformenden Schraubsysteme<br />

der Baureihe RSF, deren robuste, zuverlässige und prozesssichere<br />

<strong>Konstruktion</strong> namhafte Automobilhersteller überzeugt.<br />

Funktionale Pneumatik für komplexe Prozesse<br />

„Die besonderen Merkmale der fließlochformenden Schraubprozesse<br />

stellen hohe Ansprüche an die zugrundeliegenden Systeme, die<br />

wir mit der Proportionalventiltechnik von Aventics erfüllen können“,<br />

betont Wolfgang Wagenstaller, zuständig für die mechanische <strong>Konstruktion</strong><br />

bei Weber Schraubautomaten. Die Pneumatik dient zur<br />

Ansteuerung des robotergestützten Schraubsystems. „Der Prozess<br />

ist äußerst komplex, was vor allem in den Prozessparametern abgebildet<br />

werden muss. Deshalb sind hohe Funktionalität und Modularität<br />

wichtige Kriterien bei der Auswahl des Pneumatiksystems.<br />

Komponenten von Aventics bieten diese Leistungsmerkmale und<br />

entsprechen außerdem unseren Wünschen bezüglich geringer<br />

Baugröße und der Integration notwendiger E/A-Module samt Bussystem.“<br />

Mit den Fließlochform-Schraubsystemen werden Werkstücke ohne<br />

Vorloch mit einseitiger Fügerichtung miteinander verbunden. Je<br />

nach Materialkombination dauert der Schraubprozess zwischen<br />

1,2 s für Aluminium-Verbindungen bis 2,5 s bei Stahl-Verbindungen.<br />

Die Technologie basiert auf der Kombination aus Axialkraft und hoher<br />

Drehzahl des Schraubers, die zu Reibungshitze führt. Im Bereich<br />

der Fügestelle wird das Material erwärmt und schließlich zähflüssig,<br />

so dass ein Fließloch entsteht. Danach schneidet die Schraube ein<br />

lehrenhaltiges, metrisches Gewinde und zieht schließlich beim Erreichen<br />

der Kopfauflage bis zum definierten Anzugmoment an.<br />

Durch die starke Ausformung der Gewinde (hoher Traganteil) entsteht<br />

somit eine hochfeste Verbindung. Außerdem kann eine Fließlochform-Schraube<br />

bei Bedarf später durch eine herkömmliche metrische<br />

Schraube ersetzt werden.<br />

80 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


VERBINDUNGSTECHNIK/PNEUMATIK<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Bild: Aventics<br />

Das Ventilsystem Advanced Valve AV03 von Aventics ist zentrales Element<br />

der Fließlochform-Schraubsysteme von Weber Schraubautomaten<br />

Bild: Weber Schraubautomaten<br />

Bild: Weber Schraubautomaten<br />

„Die besonderen Merkmale der<br />

fließlochformenden Schraubprozesse<br />

stellen hohe Ansprüche an<br />

die zugrundeliegenden Systeme,<br />

die wir mit der Proportional -<br />

ventiltechnik von Aventics<br />

erfüllen können.“<br />

Hohe Flexibilität durch exakte Parametrierung<br />

In enger Zusammenarbeit mit Aventics erstellten die Konstrukteure<br />

von Weber Schraubautomaten ein neues elektropneumatisches<br />

Konzept mit dem innovativen Ventilsystem Advanced Valve AV03 als<br />

zentralem Element. In Kombination mit elektropneumatischen<br />

Druckregelventilen überzeugt es durch hohe Präzision und jederzeit<br />

dokumentierbare Drücke. Zudem erfassen E/A-Module die elektrischen<br />

Signale der Sensoren.<br />

Während des Prozesses erkennen die Druckregelventile der Baureihe<br />

EV03 unmittelbar einen möglichen Druckabfall oder -anstieg im<br />

Arbeitskreis des Pneumatiksystems. Die erforderliche Druckänderung<br />

wird hochdynamisch anhand eines Soll-/Istwert-Vergleichs auf<br />

der Ausgangsseite erzeugt. Konstrukteur Ralf Wiethoff sieht darin<br />

die Grundlage für den optimierten Prozess: „Nur ein auf diese Art<br />

Die Konstrukteure Ralf Wiethoff (Mitte) und Wolfgang Wagenstaller<br />

(rechts, beide Weber Schraubautomaten) im Gespräch mit Vertriebs -<br />

ingenieur Alessandro Marchesano (links, Aventics)<br />

Die kompakte Pneumatik von Aventics ist dezentral direkt an den<br />

Aktuatoren installiert, was kürzere Leitungen ermöglicht. Das Resultat<br />

ist eine bessere Energieeffizienz durch geringeren Luftverbrauch<br />

und Weise exakt parametrierbarer Schraubprozess bietet die flexiblen<br />

Einstellmöglichkeiten, die in einer solchen Anwendung absolut<br />

notwendig sind.“<br />

Die Feldbusanbindung AES ermöglicht es, das Ventilsystem direkt in<br />

die Steuerungsstruktur der Anlage einzubinden. Somit kann die<br />

kompakte, funktionelle und leistungsstarke Pneumatik dezentral direkt<br />

an den Aktuatoren installiert werden. Dadurch sind kürzere Leitungen<br />

möglich, was Totvolumen und Druckverluste verringert und<br />

letztendlich zu geringerem Luftverbrauch führt.<br />

Mit Blick auf die Details zeigt sich, wie flexibel das Schraubsystem<br />

sein muss: Die richtige Kombination aus Kraft und Drehzahl ist bei<br />

jeder einzelnen zu verarbeitenden Schraube relevant. Während beim<br />

Fließlochen hohe Kräfte und Drehzahlen unerlässlich sind, muss im<br />

Gewindefurchen mit geringerer Kraft gefahren werden, da die Gewindesteigung<br />

der Schraube die Eindringgeschwindigkeit vorgibt.<br />

Die anliegende Kraft soll nur den Krafteingriff des Bits in der Schraube<br />

gewährleisten. In der Praxis kann dies dazu führen, dass selbst<br />

eine Reihe von direkt nebeneinander liegenden Fließlochform-<br />

Schrauben unterschiedliche Prozesskurven erfordern.<br />

„Unser patentierter Tiefengradient erkennt Tiefenänderungen, während<br />

die Schraube das Material durchbricht. So kann immer zum<br />

richtigen Zeitpunkt umgeschaltet werden. Das funktioniert natürlich<br />

nur mit der entsprechend wendigen und schnellen Ventil- und Sensortechnik“,<br />

erläutert Technologe Robert Stützer die fügespezifischen<br />

Merkmale. Diese Forderung trifft auch bei Materialschwankungen<br />

zu. Weil Blechdicken vor dem Prozessstart aufgrund der einseitigen<br />

Fügetechnik nicht gemessen werden können, müssen sie<br />

während des Schraubens erkannt werden. Die unmittelbare Reaktion<br />

auf die jeweilige Situation und sofort auf das Material anpassbare<br />

Prozessparameter sind auch in diesen Fällen unabdingbar – ein wesentlicher<br />

Vorteil der pneumatischen Ventile.<br />

kf<br />

www.aventics.com<br />

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Pneumatik von Aventics:<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 81


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

MultiMaterial-Welding-Technologie verbindet Leichtbaumaterialien prozesssicher<br />

Schnelle, starke und flexible Verbindung<br />

Mit der patentierten MultiMaterial-Welding-Technologie (MM-W) von KVT-Fastening steht nun eine<br />

innovative Befestigungstechnik für eine dauerhafte Verbindung von Leichtbaumaterialien zur Verfügung.<br />

Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass einerseits der Verbinder in das Bauteil eingetrieben und<br />

andererseits der angeschmolzene Kunststoff als Verbindungsmasse genützt wird.<br />

Werner Pfister, Application Engineer bei KVT-Fastening, und Christian Busch, Business Development Manager -<br />

Leichtbau bei KVT-Fastening<br />

Das Verfahren nützt die Kombination<br />

von Ultraschallenergie,<br />

Materialhärte und Design des<br />

Verbinders<br />

Leichtbau- oder Sandwichmaterialien stellen Konstrukteure und<br />

Entwickler vor verschiedenste Herausforderungen: Die verwendeten<br />

Lösungen müssen ein Höchstmaß an Sicherheit sowie Effizienz<br />

bieten und gleichzeitig so ausgelegt sein, dass sie die besonderen<br />

Eigenschaften des Trägermaterials sowie die Anforderungen<br />

der jeweiligen Anwendungen berücksichtigen. Mit der patentierten<br />

MultiMaterial-Welding-Technologie steht nun eine gleichermaßen<br />

neue wie innovative Befestigungstechnik für eine dauerhaft kraftund<br />

formschlüssige Verbindung dieser Materialien zur Verfügung –<br />

ein Verfahren, bei dem thermoplastische Verbindungselemente per<br />

Ultraschallenergie fest mit dem Trägermaterial verbunden werden.<br />

Sie bietet eine ideale Alternative für traditionelle Fixierlösungen wie<br />

Nieten, Schrauben, Kleben oder ähnliches.<br />

Was steckt hinter MM-W?<br />

Bei der MM-W-Technologie, die<br />

von der MultiMaterial-Welding<br />

AG patentiert und von der KVT-<br />

Fastening Mutter Bossard unterlizenziert<br />

ist, werden statt herkömmlicher<br />

Befestiger thermoplastische<br />

Verbindungselemente<br />

in stift-, hülsen- oder frei wählbarer<br />

Form verwendet. Das Funktionsprinzip:<br />

Der thermoplastische<br />

Befestiger wird in Phase 1 über<br />

die Kombination von Ultraschallbewegung<br />

und Druck durch die<br />

Deckschicht „gestoßen“. Durch<br />

die Reibung zwischen Verbinder-<br />

Oberfläche und Bauteil wird die<br />

Oberfläche des Verbinders selbst<br />

zum Verbindungsmaterial. Dank<br />

seiner Materialhärte bleibt der<br />

Verbinder an sich jedoch formbeständig.<br />

Das MM-W-Verfahren nutzt die Kombination von Ultraschallenergie,<br />

Materialhärte und Design des Verbinders aus, um diesen<br />

einerseits in das Bauteil einzutreiben und andererseits den angeschmolzenen<br />

Kunststoff als Verbindungsmasse zu nutzen. Über<br />

die Kapillare der Schmelze wird der poröse Werkstoff des Bauteils<br />

ideal gefüllt, was in der Summe zu einer größervolumigen und größerflächigen<br />

Halteverankerung führt.<br />

Bild: KVT-Fastening<br />

Schneller, stärker und flexibler verbinden<br />

Die MM-W-Technologie bringt verschiedene Vorteile mit sich. Einer<br />

davon ist die deutlich kürzere Prozesszeit als bei alternativen Verbindungstechniken,<br />

die zu einer effizienteren Inline-Verarbeitung führt:<br />

Der gesamte Fügeprozess dauert dabei weniger als eine Sekunde.<br />

Zudem müssen weder Abkühlphasen noch Aushärtezeiten beachtet<br />

werden, die Verbindung ist unmittelbar nach Freigabe der Verbindungsstelle<br />

belastbar. In den meisten Fällen muss zudem kein Loch<br />

im Material vorgebohrt werden. Ein weiterer Vorteil: Die Technologie<br />

82 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Befestigungs-Variante InWWerse: Verbindung von herkömmlich nicht<br />

verschweißbaren, dünnwandigen Polymerbauteilen<br />

Bild: KVT-Fastening<br />

Befestigungs-Variante FibreMMix: Verbindung<br />

von Misch-Faser-Bauteilen<br />

Bild: KVT-Fastening<br />

Befestigungs-Variante LiteWWeight: Sichere Befestigung in<br />

Wabenstrukturen und/oder porösen Bauteilen<br />

Bild: KVT-Fastening<br />

Befestigungs-Variante TransWWerse: Belastbare Befestigung eines<br />

Polymersubstrates auf einer Blechoberfläche<br />

Bild: KVT-Fastening<br />

„Kürzere Prozesszeit<br />

als bei alternativen<br />

Verbindungs techniken.“<br />

bietet hohe Flexibilität, da sich die Befestiger ohne Vorpositionierung<br />

zum Toleranzausgleich verwenden lassen. Darüber hinaus gewährleistet<br />

das MM-W-Verfahren signifikant stärkere Bindungen als<br />

bei vielen anderen Befestigungsmethoden. Hintergrund ist, dass<br />

durch die Gestaltung einer den Anforderungen entsprechenden<br />

Oberflächenform und Größe in Kombination mit der Auswahl des<br />

passenden thermoplastischen Verbinders Lasten großflächig in das<br />

Bauteil eingebracht werden. Dabei wird nicht nur ein Befestigungspunkt<br />

erzeugt, sondern der Befestiger funktional im Bauteil integriert.<br />

Diese „Applikations-Freiheiten“ sind zudem nicht an bestimmte<br />

Geometrievorgaben, beispielsweise die Radialsymmetrie,<br />

gebunden. Darüber hinaus können auch dünne Substrate ohne optische<br />

Beeinträchtigung der „Rückseite“ mit Verbindungspunkten versehen<br />

werden. Des Weiteren ist die Verarbeitung im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Verbindungstechniken sauberer, da keine zusätzlichen<br />

Werkstoffe oder Vorbehandlungen der Oberflächen erforderlich<br />

sind und kein Abfall produziert wird. Nicht zuletzt garantiert die<br />

Möglichkeit zur statistischen Kontrolle des Prozesses die durchgängige<br />

Qualität jedes einzelnen Verbindungspunkts und macht das Verfahren<br />

dauerhaft reproduzierbar sowie sicher.<br />

Einsatzbereiche von MM-W<br />

Ihren Ursprung hat die MM-W-Technologie in den WoodWeldingund<br />

BoneWelding-Verfahren, die seit vielen Jahren in ähnlicher<br />

Form in der Möbelindustrie und Medizin angewendet werden.<br />

Hauptaugenmerk der von der MultiMaterial-Welding AG weiterentwickelten<br />

MM-W-Technologie liegt aktuell auf der Verbindung von<br />

geschäumten Werkstoffen, Sandwichmaterialien oder Wabenplatten,<br />

wie sie in der Automobil- und Transportindustrie verwendet<br />

werden. Durch die aktuellen Anforderungen der Industrie sind zudem<br />

auch Verbindungen zwischen Blech und kompakten Kunststoffen<br />

möglich. Dabei wird im Blech eine tiefzugartige „Pore“ in den<br />

kompakten Thermoplast getrieben. Des Weiteren kann ein metallischer<br />

Befestiger, beispielsweise eine Mutter oder ein Bolzen, mit einer<br />

bestimmten Verankerungsgeometrie ausgestattet werden, der<br />

dann im MM-W-Verfahren auf der Rückseite eines Bauteils mit<br />

Class A-Oberfläche aufgebracht wird und so eine unsichtbare Verbindungsstelle<br />

erzeugt. Weitere Entwicklungen sind in der Testphase<br />

und werden in naher Zukunft mit den steigenden Anforderungen<br />

zur Anwendung kommen.<br />

bt<br />

www.kvt-fastening.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 83


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Mit einem Druckluftschrauber des Typs LTP 51 zieht der Monteur die Schrauben an der Stirnwand des Aufliegers an. Der LTP sowie<br />

Impulsschrauber waren die ersten Werkzeuge, die Krone vor Jahren von Atlas Copco Tools bezogen hat<br />

Bild: Atlas Copco Tools<br />

Krone-Nutzfahrzeug-Gruppe führt interne Richtlinie für Schraubverbindungen ein<br />

Standardisierung sichert Qualität<br />

Die Krone-Nutzfahrzeug-Gruppe erarbeitet derzeit mit Unterstützung von Atlas Copco Tools eine interne<br />

Unternehmensrichtlinie für die Ausführung von Schraubverbindungen. Ziel des abteilungsübergreifenden<br />

Standardisierungsprojekts ist es, alle Schraubprozesse optimal und richtlinienkonform abzusichern und auf<br />

diese Weise die Gefahr von Reklamationen und Rückrufaktionen zu minimieren.<br />

Stephanie Banse, Journalistin in Hamburg, für Atlas Copco Tools<br />

Dutzende von Schrauben sind an einem Lkw-Auflieger zu finden<br />

– in zahllosen Abmessungen und mit unterschiedlichen Konsequenzen,<br />

sollte einer dieser Schraubfälle im Betrieb versagen. Bei<br />

vielen kann ein Ausfall „auf der Straße“ lebensgefährlich sein. In der<br />

Produktion des Sattelaufliegerherstellers Krone in Werlte im Emsland<br />

werden pro Woche bis zu 750 Trailer montiert – und Tausende<br />

von Schrauben angezogen. Um hierbei die größtmögliche Sicherheit<br />

für den Kunden, aber auch für das Unternehmen zu gewährleisten,<br />

erstellt Krone zurzeit mit Unterstützung von Atlas Copco Tools eine<br />

interne Richtlinie für den Umgang mit Schraubprozessen. „Mit dieser<br />

Qualitätsoffensive erarbeiten wir uns zum einen ein Alleinstellungsmerkmal<br />

gegenüber unseren Wettbewerbern“, erklärt Projektleiter<br />

Helmut Jansen. „Außerdem wollen wir die VDI-Richtlinie<br />

2862, die die Mindestanforderungen zum Einsatz von Schraubsystemen<br />

und -werkzeugen definiert, optimal umsetzen und damit unsere<br />

Schraubprozesse so absichern, dass die Gefahr von Rückrufaktionen<br />

oder Regressanforderungen gegen Null geht.“<br />

Gemäß VDI/VDE 2862 werden Schraubverbindungen auf Basis einer<br />

zuvor durchgeführten Risikobewertung in die Kategorien A, B<br />

und C unterteilt. Die Kategorie bestimmt die Mindestanforderungen<br />

an die Erkennung von Fehlverschraubungen und legt damit die we-<br />

sentlichen Features des Schraubwerkzeugs oder Schraubsystems<br />

sowie des Schraubprozesses fest. Die Kategorie A umfasst die sogenannten<br />

sicherheitskritischen Verschraubungen, bei deren Versagen<br />

Gefahr für Leib und Leben besteht. Unter Kategorie B fallen<br />

funktionskritische Anwendungen, bei denen das Versagen der<br />

Schraubstelle den ordnungsgemäßen Gebrauch des Geräts einschränkt<br />

oder verhindert. Anwendungen der Kategorie C werden als<br />

unkritisch bezeichnet und führen im schlimmsten Fall zur Verärgerung<br />

des Kunden.<br />

Atlas Copco Tools als externer Berater mit im Boot<br />

„Die wesentlichen sicherheitskritischen Schraubfälle waren selbstverständlich<br />

bereits vor der Entwicklung unseres neuen Schraubstandards<br />

mit gesteuerter Schraubtechnik ausgestattet“, betont Jansen.<br />

„Das gilt beispielsweise für alle Rad- und Achsverschraubungen.“<br />

Er fährt fort: „Mit dem Projekt wollen wir unter anderem eine<br />

standardisierte Vorgehensweise für die Klassifizierung von Schraubfällen<br />

gemäß VDI/VDE 2862 im Unternehmen etablieren, um die<br />

Prozessabsicherung weiter zu verbessern. Dabei war es uns wichtig,<br />

externe Expertise mit ins Boot zu holen.“<br />

Atlas Copco Tools ist bereits ein langjähriger Partner der Krone-<br />

84 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Gruppe – als Werkzeuglieferant ebenso wie als Dienstleister für Reparaturen<br />

und Instandhaltungen, Schraubfallanalysen und Prozessberatung.<br />

„Anfangs haben wir überwiegend Impulsschraubtechnik<br />

geliefert, dann auch gesteuerte Schraubsysteme für die kritischen<br />

Verschraubungen an Rädern und Achsen“, erinnert sich Lutz Tünnermann,<br />

Consultant für Schraubtechnik und Prozessoptimierung bei<br />

Atlas Copco Tools. Er leitet das Standardisierungsprojekt. „Der Plan,<br />

eine interne Richtlinie für Schraubprozesse innerhalb der Krone-<br />

Nutzfahrzeug-Gruppe zu erstellen, ist 2<strong>01</strong>6 entstanden, als wir das<br />

Unternehmen bei der Verbesserung eines konkreten Schraubfalls<br />

unterstützt haben. Dabei sind die Themen ‚Richtlinien‘, ‚VDI/VDE<br />

2862‘ und ‚Absicherung der Produktion‘ zur Sprache gekommen,<br />

und wir haben unsere Unterstützung bei der Auseinandersetzung<br />

„Sicherheitskritische<br />

Verschraubungen mit<br />

gesteuerter Schraubtechnik<br />

montiert“<br />

mit diesen Themen angeboten.“ Dabei könne Atlas Copco nicht nur<br />

sein langjähriges Wissen als Hersteller von Schraubtechnologie und<br />

Montagelösungen für die unterschiedlichsten Branchen ins Projekt<br />

einbringen, sondern auch seine Erfahrungen als Mitglied verschiedener<br />

Richtliniengremien.<br />

Kernteam bündelt Erfahrung aus allen relevanten<br />

Abteilungen<br />

Mit dem Projektstart im September 2<strong>01</strong>6 wurde zunächst ein zehnköpfiges<br />

Kernteam gebildet. Dort sind – neben Helmut Jansen und<br />

Lutz Tünnermann – Krone-Mitarbeiter aller Abteilungen vertreten,<br />

für die der neue Standard relevant ist. Darüber hinaus beteiligen<br />

sich Mitarbeiter aus weiteren Unternehmen der Krone-Nutzfahrzeug-Sparte<br />

an der Teamarbeit. „Als Pilotprojekt erstellen wir derzeit<br />

die interne Richtlinie für das Werk Werlte, mit dem Ziel, das Erarbeitete<br />

anschließend auch in den anderen Werken der Krone-Gruppe<br />

umzusetzen“, erläutert Tünnermann. „Aus Werlte sind <strong>Konstruktion</strong>,<br />

Entwicklung, Arbeitsvorbereitung, Montage, Instandhaltung und<br />

Qualitätssicherung im Kernteam mit dabei, außerdem Trenkamp &<br />

Gehle in Dinklage sowie die Werke Herzlake und Lübtheen der<br />

Brüggen GmbH, die ebenfalls zu Krone-Gruppe gehört.“<br />

Der Teamgedanke zwischen den einzelnen Abteilungen sei ein wichtiger<br />

Aspekt bei dem Standardisierungsprojekt, ergänzt Jansen,<br />

denn bei der Planung und Umsetzung einer Schraubverbindung leisteten<br />

alle ihren Beitrag: „Die <strong>Konstruktion</strong> macht die Vorgaben, die<br />

Arbeitsvorbereitung oder die Montageplanung beschafft die richtigen<br />

Werkzeuge, die Montage muss mit diesen Werkzeugen nach<br />

den Vorgaben der <strong>Konstruktion</strong> montieren und den Prozess überwachen.<br />

Die Instandhaltung ist für die Parametrierung, Prüfung und<br />

Genauigkeit der Werkzeuge zuständig, und die Qualitätssicherung<br />

muss die Prüf- und Kontrollparameter zur Absicherung der Schraubprozesse<br />

festlegen und freigeben.“ Diese Kette darzustellen und für<br />

die einzelnen Abteilungen Zuständigkeiten und Aufgaben zu definieren,<br />

sei Teil des Projekts.“<br />

In fünf Schritten zum Schraubstandard<br />

Den Weg zum Schraubstandard haben die Berater von Atlas Copco<br />

Tools in fünf Module gegliedert. Modul 1 umfasst im Wesentlichen<br />

die Bildung des Kernteams, die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses<br />

für Schraubtechnik sowie einen Klassifizierungs-Workshop.<br />

Daran schließen sich nahtlos die Aufnahme des Ist-Standes<br />

mit darauffolgender Gap-Analyse (Modul 2) an („Gap“, engl. = Lücke).<br />

„Bei der Ist-Aufnahme sind wir durch alle Abteilungen gegangen,<br />

die an der Entstehung von Schraubverbindungen beteiligt sind,<br />

und haben uns dort die richtlinienrelevanten Prozesse angeschaut“,<br />

erläutert Projektleiter Tünnermann die Vorgehensweise. „Auf diesen<br />

Informationen basiert unsere anschließende Gap-Analyse, also die<br />

Bewertung der Differenz zwischen Soll- und Ist-Stand. Dafür haben<br />

wir einen Soll-Stand definiert, der aus der Interpretation der Richtlinien<br />

hervorgeht; haben dann das Risiko der einzelnen Schraubverbindungen<br />

beurteilt und Maßnahmen vorgeschlagen. Zusätzlich<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 85


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Ein Krone-Mitarbeiter zieht mit einem gesteuerten Akku-Winkelschrauber<br />

des Typs Tensor STB die untere Luftbalgverschraubung der Achsen auf<br />

Drehmoment an<br />

wurde ein Status bezüglich der Dringlichkeit vergeben.“<br />

Im Klassifizierungsworkshop hatte das Kernteam zuvor die wesentlichen<br />

Schraubfälle im Unternehmen gemäß VDI/VDE 2862 eingestuft.<br />

„Wir haben dafür eine Struktur entwickelt, mit der wir die<br />

Schraubfälle einer Risikoklasse zuordnen können“, erläutert Tünnermann.<br />

„Beispielsweise haben wir die ‚klassischen Schraubfälle‘ definiert.<br />

Zu dieser Gruppe gehört alles, was mit Rädern, Bremsen<br />

oder Lenkung zu tun hat und deshalb auf jeden Fall eine Risiko-<br />

Schraubverbindung ist.“ Hierfür setzt Krone gesteuerte, dokumentationsfähige<br />

Werkzeuge ein, die eine direkte Drehmomentmessung<br />

über einen Messwertgeber ermöglichen und darüber hinaus den<br />

Schraubprozess über eine zweite Größe, in der Regel den Drehwinkel,<br />

kontrollieren.<br />

Nicht so eindeutig sei die Einstufung für die Bereiche Ladungssicherung<br />

und Sicherheitseinrichtungen, wie beispielsweise den Unterfahrschutz,<br />

gewesen. Aus Sicht des Kernteams, so Tünnermann,<br />

sind auch das sicherheitsrelevante Verbindungen, auf denen ein erhöhter<br />

Fokus liegen sollte. „Die entwickelte Struktur haben wir nach<br />

und nach auf alle bekannten Schraubfälle im Unternehmen angewendet“,<br />

fasst Lutz Tünnermann zusammen. „Außerdem geben wir<br />

Krone mit dieser Leitlinie ein Werkzeug an die Hand, mit dem in Zukunft<br />

neue Schraubfälle selbstständig klassifiziert werden können.“<br />

Interne Richtlinie für die Erstellung von<br />

Schraubverbindungen<br />

Nach Abschluss von Modul 1 sowie der Ist- und Gap-Analyse aus<br />

Modul 2 fiel der Startschuss für die Erstellung der internen Richtlinie.<br />

Vor Beginn der damit verbundenen Arbeiten durchlief das Kernteam<br />

aber noch eine Qualifizierung. „Wir haben die Mitglieder des<br />

Kernteams zunächst mit gezielten Schulungsmaßnahmen auf ein<br />

gemeinsames Niveau gebracht, bevor wir in die Module 3 und 4 und<br />

damit in die eigentliche Richtlinienerstellung eingestiegen sind“, erläutert<br />

Tünnermann den Ablauf. „Basierend auf unserer Gap-Analyse<br />

haben wir dann von der <strong>Konstruktion</strong> bis in die Montage und<br />

Qualitätssicherung die Prozesse, die die einzelnen Abteilungen zur<br />

Erstellung einer Schraubverbindung durchführen müssen, Audit-sicher<br />

beschrieben. Jeder Fachbereich findet in der Richtlinie sein eigenes<br />

Kapitel mit den für ihn relevanten Themen.“<br />

Anfang April 2<strong>01</strong>7, ein halbes Jahr nach dem Beginn des Projektes,<br />

wurde der Entwurf der Richtlinie der Geschäftsführung vorgelegt.<br />

Bild: Atlas Copco Tools<br />

Darüber hinaus hat Atlas Copco Tools eine Abschätzung über erforderliche<br />

Kapazitäten und Kosten geliefert, die die Richtlinienumsetzung<br />

mit sich bringt. „Wir haben dargestellt, welche Prozesse jetzt<br />

erforderlich sind oder neu eingeführt werden müssen, welche personellen<br />

Kapazitäten Krone dafür braucht, und welche zusätzliche<br />

Messausrüstung oder eventuell auch Schraubausrüstung erforderlich<br />

ist, um die Richtlinie umsetzen zu können“, erklärt Tünnermann.<br />

„Anschließend werden wir mit Modul 5 starten – der Umsetzung<br />

der Richtlinie innerhalb des Unternehmens. Schwerpunkte werden<br />

hier gegebenenfalls erforderliche Anpassungen der Schraubtechnik<br />

sein sowie Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, um die Inhalte<br />

der Richtlinie und ihre Umsetzung in der täglichen Praxis zu<br />

vermitteln.“<br />

Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter<br />

und Lieferanten<br />

Geplant sind spezielle Schulungen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter,<br />

die Vermittlung von Grundkenntnissen zu Schraubverbindungen<br />

sowie die Qualifizierung der verantwortlichen Mitarbeiter aus den<br />

Abteilungen Instandhaltung, Produktion und Qualitätssicherung bezüglich<br />

Parametrierung, Gegenmessung, PFU und anderer Prozesse,<br />

die in der Schraubmontage von Bedeutung sind. Damit erfüllt<br />

Krone zugleich auch die Anforderungen der künftigen VDI/VDE 2637<br />

Blatt 1. Außerdem wird es Einführungsschulungen zum Leitfaden<br />

geben, an denen Mitarbeiter aller beteiligten Abteilungen – Entwicklung<br />

und <strong>Konstruktion</strong>, Planung, Produktion und Qualität – teilnehmen<br />

werden. In einem weiteren Workshop werden die wesentlichen<br />

Lieferanten systemkritischer Bauteile unterrichtet. „Dort werden<br />

wir den Zulieferern die Inhalte des neuen Schraubstandards darlegen<br />

und erklären, wie sie künftig richtlinienkonform ihre Produkte<br />

anliefern können“, erklärt Tünnermann. „Denn das, was wir zusammen<br />

mit Atlas Copco für die Krone-Gruppe definiert haben, sollen<br />

unsere Lieferanten langfristig auch in ihren eigenen Unternehmen<br />

umsetzen“, ergänzt Helmut Jansen. „Hier bei Krone werden wir die<br />

in der Richtlinie beschriebenen Abläufe auch in unsere<br />

Konzernnorm aufnehmen“, resümiert<br />

er. „Die Richtlinie ist dann wie eine interne<br />

Werksnorm zu sehen und bekommt<br />

dadurch natürlich auch eine<br />

hohe Verbindlichkeit für alle Abteilungen<br />

unseres Unternehmens. Denn<br />

wir wollen ja keinen Papiertiger erschaffen,<br />

sondern etwas, das gelebt<br />

und umgesetzt wird.“<br />

Schon heute legt Krone übrigens alle<br />

neu benötigten Betriebsmittel<br />

und Prüfprozesse richtlinienkonform<br />

aus und bestellt sie entsprechend<br />

bei Atlas Copco Tools – man<br />

wartet also nicht, bis der Leitfaden<br />

komplett implementiert wurde! bt<br />

www.atlascopco.de<br />

Deckblatt des Leitfadens, den Atlas<br />

Copco Tools für Krone erstellt hat<br />

Hier können Sie das White Paper zur<br />

VDI/VDE-Richtlinie 2862 Blatt 2 bei<br />

Atlas Copco anfordern<br />

Bild: Atlas Copco Tools<br />

86 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Flexibilität und Kostenreduzierung durch Mehrstufen-Umformtechnik von Ejot<br />

Einsparpotenzial durch Multifunktionalität<br />

Der Vielfalt möglicher Anwendungsbereiche für kaltformtechnisch umgeformte Teile aus Stahl oder Aluminium<br />

sind kaum Grenzen gesetzt. So sind die Ejoform-Produkte des Unternehmens Ejot immer individuelle, genau auf<br />

den spezifischen Anwendungsfall des Kunden hin abgestimmte Verbindungs- und <strong>Konstruktion</strong>slösungen.<br />

Sie erfüllen verschiedenste Anforderungen, beispielsweise als Halter, Rastbolzen, Distanzhülse, Justierelement<br />

oder sicherheitsrelevantes Bauteil in Bremssystemen.<br />

Andreas Blecher, Marketing, Ejot GmbH & Co. KG, Bad Berleburg<br />

Bild: Ejot<br />

Kosteneinsparungs-Potenzial eines Ejoform-Kaltformteils im<br />

Vergleich zu einem Drehteil<br />

Bild: Ejot<br />

Die Ejoform-Produkte werden in einem mehrstufigen<br />

Kaltumformungsprozess hergestellt. Bei dieser Technologie<br />

wird ein Drahtabschnitt über mehrere Umformstufen<br />

zu einem komplexen Kaltformteil geformt. Je nach Kundenwunsch<br />

lassen sich auch Hinterschnitte oder Kugelgeometrien<br />

realisieren. Die mit dieser Technologie verbundenen<br />

Optimierungsmöglichkeiten lassen sich am besten an<br />

einem Beispiel verdeutlichen. Das Kaltformteil, hergestellt<br />

in einem mehrstufigen Kaltumformungsprozess, ermöglicht<br />

gegenüber einem Drehteil die Einsparung von rund<br />

25% Material.<br />

Darüber hinaus ergeben sich mit dieser Lösung weitere anwendungstechnische<br />

Vorteile. So kann diese aufgrund des integrierten<br />

Außensechskants gegenüber dem Schlitzantrieb des Drehteils wesentlich<br />

höhere Anziehdrehmomente übertragen. Zusätzlich besteht<br />

die Möglichkeit, das Ejoform-Kaltformteil mit jeder Art von Gewinde<br />

(hier: Delta PT) zu versehen, um allen denkbaren Anforderungen<br />

und Einschraubmaterialien zu entsprechen.<br />

Die wirtschaftlichen Vorteile in der Verwendung von Ejoform-Produkten<br />

liegen im Fertigungsverfahren begründet. Die zunächst relativ<br />

hohen Anlaufkosten, ausgelöst durch die Werkzeugkosten, amortisieren<br />

sich aufgrund der hohen Effizienz und Wirtschaftlichkeit des<br />

Produktionsverfahrens ab einer bestimmten Menge, die je nach<br />

Produkt variiert. So ergibt sich aufgrund der hohen Stückleistungen<br />

der Umformmaschinen im Vergleich zu Dreh-/Fräsbearbeitungen eine<br />

signifikante Verbesserung der Kostenstruktur für den Kunden,<br />

die umso deutlicher zutage tritt, je größer die ausgebrachte Menge<br />

ist. Darüber hinaus sind auch im Materialbereich - je nach Produktausführung<br />

- Kosteneinsparungen von bis zu 80 % realistisch.<br />

Die exakt gefertigten Produkte lassen sich durch verschiedene Verfahren<br />

ergänzen, verfeinern und veredeln. Um beispielsweise Boh-<br />

Bild: Ejot<br />

Maßgeschneiderte Ejoform-Produkte,<br />

hergestellt durch<br />

Mehrstufen-Kaltmassiv umformung<br />

Drehteil (links) und Ejoform-<br />

Kaltformteil (rechts) im Vergleich<br />

rungen, Einstiche oder außergewöhnliche Konturen zu realisieren,<br />

können Teile mit komplexer Geometrie spanend nachbearbeitet werden.<br />

Auch Innengewinde, welche angepasst an die jeweilige Anforderung<br />

durch Formen oder Schneiden hergestellt werden, lassen<br />

sich umsetzen. Je nach Einsatzfall bietet Ejot dem Kunden mit dieser<br />

Technologie damit immer eine auf die individuelle Anwendung<br />

abgestimmte, maßgeschneiderte Lösung.<br />

Die Vorteile im Überblick:<br />

• 100%ige Abstimmung auf die jeweilige Anwendung<br />

• Reduzierung von Material- und Lagerkosten<br />

• Großes Einsparpotenzial durch Multifunktionalität<br />

• Montagevereinfachung<br />

• Ablösung von Drehteilen<br />

bt<br />

www.industrie.ejot.de<br />

Details zur Ejoform-Familie<br />

mit Kurzlink:<br />

http://hier.pro/1c7ik<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 87


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

NEWS<br />

Werkstoffe<br />

BASF entwickelt erstes semi-transparentes Polyamid<br />

Der BASF ist es jetzt gelungen, ein teilkristallines<br />

Polyamid zu entwickeln, das Licht weitgehend<br />

ungehindert passieren lässt. Ultramid-Vision<br />

weist eine sehr hohe Lichttransmission<br />

Bild: BASF<br />

bei geringer Lichtstreuung auf. Es ist damit<br />

das weltweit erste teilkristalline Polyamid für<br />

semi-transparente oder durchsichtige Bauteile<br />

in chemisch anspruchsvollen Umgebungen.<br />

Das einzigartige Polyamid ist außerdem UVund<br />

temperaturbeständig, kratzfest sowie für<br />

Flammschutzanforderungen geeignet. Ultramid-Vision<br />

kann in verschiedenen Anwendungsfeldern<br />

eingesetzt werden: Es empfiehlt<br />

sich besonders für Bauteile, die der visuellen<br />

Kontrolle, der Illumination oder dem Lichtdesign<br />

dienen. Es stellt eine vielseitige Alternative<br />

zu bisher üblichen transparenten Werkstoffen<br />

wie amorphen aliphatischen Polyamiden,<br />

Polycarbonat oder Styrol-Acrylnitril-Copolymeren<br />

dar. Ultramid-Vision ist ab sofort global für<br />

Bemusterungen verfügbar. Ultramid-Vision<br />

weist ähnliche physikalische und thermische<br />

Eigenschaften wie handelsübliche unverstärkte<br />

Polyamid-6-Compounds auf. Es hebt sich<br />

aber durch die außergewöhnlichen optischen<br />

Eigenschaften deutlich von diesen ab. Ultramid-Vision<br />

eignet sich besonders für Anwendungen,<br />

die eine Sichtkontrolle erfordern, z.B.<br />

Füllstandsanzeigen. Auch kann das neue Polyamid<br />

für stoßfeste und chemikalienbeständige<br />

Abdeckungen von Beleuchtungselementen<br />

verwendet werden. Weitere Anwendungsgebiete<br />

sind hinterleuchtete Schalter und Tasten<br />

oder diffus streuende Leuchtenabdeckungen<br />

in chemisch aggressiven Umgebungen. jke<br />

www.basf.com<br />

Verbindungstechnik<br />

Haftvermittler mit UV-Indikator von 3M<br />

Der 3M VHB Tape Universal Primer UV ermöglicht<br />

starke und dauerhafte Verbindungen<br />

auf schwierig zu klebenden Oberflächen. Als<br />

Weiterentwicklung des bewährten Haftvermittlers<br />

3M Primer 94 überzeugt er durch ein<br />

verbessertes Umwelt- und Sicherheitsprofil<br />

sowie einen UV-Indikator für mehr Prozesssicherheit.<br />

Der Primer UV ist der geeignete<br />

Haftvermittler für das Kleben mit 3M VHB<br />

Klebebändern und anderen Acrylatschaumbändern.<br />

Auf schwierig zu klebenden Oberflächen<br />

wie PE, PP, ABS, EPDM und PET-PBT-<br />

Mischungen zeigt er die gleiche verlässliche<br />

Leistung wie sein Vorgänger und weitere Vorteile.<br />

Zum einen besitzt er ein deutlich verbessertes<br />

Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsprofil,<br />

da er vollständig auf aromatische<br />

und halogenierte Verbindungen verzichtet.<br />

Zum anderen sorgt er für mehr Prozesssicherheit<br />

und leichtere Qualitätskontrolle, da<br />

ein UV-Indikator die Überprüfung des korrekten<br />

Auftrags ermöglicht. Nicht zuletzt garantiert<br />

seine kurze Trocknungsdauer eine<br />

schnellere Verarbeitung und eine verbesserte<br />

Verarbeitungsgeschwindigkeit. Dank seiner<br />

vorteilhaften Eigenschaften ist der neue Haftvermittler<br />

nicht nur verträglicher für Mensch<br />

und Umwelt sondern fördert auch Produktivität<br />

und Qualität der Arbeitsleistung. bt<br />

www.3M.com<br />

Bild: 3M<br />

Investitionen in mehrere EOS M 290 Systeme<br />

Continental setzt auf industriellen 3D-Druck von EOS<br />

EOS, Technologieanbieter für den industriellen<br />

3D-Druck von Metallen und Polymeren, freut<br />

sich, die Zusammenarbeit mit Continental be-<br />

Bild: EOS<br />

kanntzugeben. Mit dem Kauf mehrerer EOS M<br />

290 Systeme wird in den industriellen<br />

3D-Druck als Fertigungstechnologie investiert.<br />

Das Unternehmen setzt die EOS-Systeme zur<br />

Serienproduktion von Metallteilen ein und wurde<br />

auch bei Systeminstallation, Mitarbeiterschulung,<br />

Applikationsentwicklung und Einführung<br />

in die Produktion maßgeblich von EOS<br />

begleitet. Das System EOS M 290 ermöglicht<br />

dem Technologieunternehmen die schnelle<br />

und kosteneffiziente additive Fertigung (AM)<br />

der Metallteile bei zuverlässiger und reproduzierbar<br />

hoher Bauteilqualität und unterstützt innovative<br />

Einsätze in der Produktion. Um das<br />

Potenzial der Technologie möglichst schnell zu<br />

nutzen, hat das Unternehmen auch über den<br />

Systemkauf hinaus umfassend mit Technologieanbieter<br />

im industriellen 3D-Druck zusammengearbeitet:<br />

Innerhalb von nur zwei Monaten<br />

wurden die Systeme in den Werken installiert<br />

und nachfolgend die Mitarbeiter bei der<br />

Einführung der AM-Produktion unterstützt. Die<br />

enge Zusammenarbeit bei der Systemeinführung<br />

wird durch ein umfassendes EOS-Service-Netz<br />

vor Ort ergänzt und fortgeführt. Mit<br />

einem Bauvolumen von 250 x 250 x 325 mm<br />

ermöglicht das System EOS M 290 eine<br />

schnelle, flexible und wirtschaftliche Herstellung<br />

von Metallbauteilen direkt aus CAD-Daten.<br />

jke<br />

www.eos.info<br />

www.continental-corporation.de<br />

88 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Veranstalter:<br />

FORUM<br />

Qualitätssicherung in<br />

der additiven Fertigung<br />

12./13. März 2<strong>01</strong>8<br />

Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

und Renishaw GmbH, Pliezhausen<br />

Qualitätssicherung<br />

bei additiven Verfahren<br />

Das Forum wird alle Qualitätsprobleme entlang des<br />

Produktionsprozesses adressieren – angefangen<br />

beim Qualitätsmanagement über die Mess- und<br />

Prüftechnik bis hin zum Blick in die Zukunft.<br />

Eingeläutet wird die Veranstaltung am 12.3.2<strong>01</strong>8 mit einem<br />

exklusiven Event bei der Renishaw GmbH in Pliezhausen.<br />

Hier gibt es die Möglichkeit zu einer Führung durch das<br />

neue Solution Center für generative Fertigung von Renishaw<br />

einschließlich eines Workshops und anschließendem<br />

Abendessen.<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

Weitere Infos unter:<br />

qe-online.de/forum-qualitaetssicherungbei-additiven-verfahren/<br />

Fragen?<br />

Beate Günther-Hühn, Projektmanagement<br />

Phone: +49 711 7594-545<br />

E-Mail: beate.guenther-huehn@konradin.de<br />

Powered by:<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 89


SERVICE<br />

DAS ENGLISCHE FACHWORT<br />

Technisches Englisch Stück für Stück – Inch by Inch –<br />

Hydraulics –<br />

Hydraulik<br />

Sie möchten Ihr technisches Englisch verbessern? Wir möchten es Ihnen so leicht wie möglich machen.<br />

Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors Matthias Meier Monat für<br />

Monat Fachwörter zu technischen Themen, die Konstrukteure und Entwickler interessieren. Außerdem<br />

gibt es in jeder Ausgabe ein sogenanntes Pictorial, das auf unterhaltsame Weise technisches Englisch<br />

quasi in kleinen Häppchen anbietet.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

A<br />

accessories<br />

accumulator<br />

accumulator discharge valve<br />

active cartridge<br />

adaptor plate<br />

adjustable<br />

adjusting screw<br />

adjustment knob<br />

adjustment pressure<br />

air bleeding<br />

alternating current (AC)<br />

aluminium<br />

area ratio<br />

auxiliary piston<br />

axial piston pump<br />

B<br />

ball<br />

barrel housing<br />

bearing<br />

bending device<br />

bent axis<br />

bias spring<br />

block bore<br />

body<br />

brake valve<br />

bypass<br />

Zubehör<br />

Speicher<br />

Speicherentladeventil<br />

Ventil mit aktiver Betätigung<br />

Adapterplatte<br />

verstellbar<br />

Verstellschraube<br />

Stellknopf<br />

Einstelldruck<br />

Entlüften<br />

Wechselstrom<br />

Aluminium<br />

Flächenverhältnis<br />

Hilfskolben<br />

Axialkolbenpumpe<br />

Kugel<br />

Trommelgehäuse<br />

Lager<br />

Biegevorrichtung<br />

Schrägachse<br />

Rückstellfeder<br />

Blockbohrung<br />

Gehäuse<br />

Bremsventil<br />

Umgehung<br />

INCH<br />

ist ein Sprachmagazin für<br />

technisches Englisch und speziell<br />

auf die Bedürfnisse von Ingenieuren<br />

und Technikern ausgerichtet.<br />

www.inchbyinch.de<br />

C<br />

cam<br />

case drain flow<br />

cast-iron<br />

cavitation<br />

certificate<br />

chamber<br />

change interval<br />

characteristics<br />

check valve<br />

circuit<br />

clamping screw<br />

closing surface<br />

coil<br />

cold-drawn<br />

commissioning<br />

commutation valve<br />

compensator<br />

conduit box<br />

connection<br />

connector<br />

contamination<br />

control<br />

control flow<br />

control setting<br />

cooler<br />

cover plate<br />

cycle rate<br />

cylinder<br />

cylinder barrel<br />

D<br />

damping spool<br />

dead head<br />

deburr, to<br />

deenergized<br />

dependent<br />

detent<br />

dimension<br />

direct current (DC)<br />

directional control valve<br />

direct-operated<br />

Rollenstößel<br />

Leckölstrom<br />

Grauguss<br />

Kavitation<br />

Bescheinigung<br />

Kammer<br />

Wechselfrist<br />

Kennfeld<br />

Sperrventil, Füllventil<br />

Kreislauf<br />

Klemmschraube<br />

Schließfläche<br />

Spule<br />

kaltgezogen<br />

Inbetriebnahme<br />

Orbitalsteuerung<br />

Regler<br />

Kabelbox<br />

Anschluss<br />

Stecker<br />

Verschmutzung<br />

Steuerung<br />

Steuerölstrom<br />

Regelstellung<br />

Kühler<br />

Abdeckplatte<br />

Zyklusrate<br />

Zylinder<br />

Kolbentrommel<br />

Dämpfungskolben<br />

Nullhub<br />

entgraten<br />

stromlos<br />

abhängig<br />

rastend<br />

Abmessung<br />

Gleichstrom<br />

Wegeventil<br />

direktgesteuert<br />

90 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 02 2<strong>01</strong>8


displacement<br />

Verdrängungsvolumen,<br />

Hubvolumen<br />

downstroke<br />

Abschwenken<br />

drain port<br />

Leckölanschluss<br />

E<br />

efficiency<br />

electrohydraulic<br />

electronics<br />

end position<br />

excess<br />

explosion proof<br />

extracting tool<br />

F<br />

filtration<br />

fitting<br />

fixed displacement pump<br />

flange<br />

flow control valve<br />

flow path<br />

flow valve<br />

fluid viscosity<br />

flush, to<br />

flushing port<br />

foam<br />

G<br />

gear pump<br />

Gerotor-motor<br />

grinded<br />

PICTORIAL – HYDRAULIKVENTIL<br />

hydraulic valve<br />

Hydraulikventil<br />

(directional-control) (Wegeventil)<br />

solenoid<br />

Steuermagnet<br />

spool<br />

Ventilkolben<br />

spring<br />

Druckfeder<br />

fluid port<br />

Ventilanschluss<br />

connector<br />

Gerätestecker<br />

Weitere Pictorials finden Sie unter:<br />

inchbyinch.de<br />

Wirkungsgrad<br />

elektrohydraulisch<br />

Elektronik<br />

Endlage<br />

Überschuss<br />

explosionsgeschützt<br />

Ausbauwerkzeug<br />

Filtration<br />

Verschraubung<br />

Konstantpumpe<br />

Flansch<br />

Stromregelventil<br />

Steuerkante<br />

Stromventil<br />

Viskosität<br />

spülen<br />

Spülanschluss<br />

Schaum<br />

Zahnradpumpe<br />

Gerotor-Motor<br />

geschliffen<br />

H<br />

hand lever<br />

heat emission<br />

hemisphere<br />

hole flange<br />

hose line<br />

hydraulic fluid<br />

hydraulic tubing<br />

I<br />

industrial hydraulics<br />

initial bouncing<br />

input flow<br />

integral check valve<br />

interface<br />

isolator valve<br />

L<br />

leakage<br />

level switch<br />

load<br />

load-sensing compensator<br />

lock nut<br />

low-speed<br />

M<br />

magnet<br />

maintain, to<br />

manifold<br />

manual override<br />

measuring piston<br />

measuring point<br />

metering opening<br />

mineral oil<br />

modular power unit<br />

motor<br />

multi-station manifold<br />

N<br />

needle<br />

needle cone<br />

needle valve<br />

neutral position<br />

noise level<br />

Matthias Meier, Karlsruhe, Herausgeber der Zeitschrift<br />

‚Inch | Technical English – Inch by Inch‘<br />

www.inchbyinch.de<br />

Handhebel<br />

Wärmeabgabe<br />

Halbkugel<br />

Lochflansch<br />

Schlauchleitung<br />

Hydraulikflüssigkeit<br />

Rohrleitung<br />

Industriehydraulik<br />

Anfahrsprung<br />

Schluckstrom<br />

Vorspannventil<br />

Anschlussbild<br />

Abschaltventil<br />

Leckage<br />

Niveauschalter<br />

Last<br />

Druck-Strom-Regler<br />

Kontermutter<br />

langsamlaufend<br />

Magnet<br />

aufrechterhalten<br />

Platte<br />

Nothandbetätigung<br />

Messkolben<br />

Messstelle<br />

Drosselöffnung<br />

Mineralöl<br />

Modularaggregat<br />

Motor<br />

Sammelanschlussplatte<br />

Nadel<br />

Nadelkonus<br />

Nadelventil<br />

Grundstellung<br />

Geräuschpegel<br />

Der zweite Teil Hydraulics – Hydraulik erscheint in der nächsten<br />

Ausgabe <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 3/2<strong>01</strong>8 am 08.03.2<strong>01</strong>8<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 91


SERVICE<br />

TIPPS & TERMINE<br />

Webinar Comsol Multiphysics<br />

3 Wege von der Idee zur<br />

bestmöglichen <strong>Konstruktion</strong><br />

Im Webinar am 22.02.2<strong>01</strong>8 lernen Sie an einem einfachen Beispiel drei grundlegende<br />

und auf viele <strong>Konstruktion</strong>sbereiche anwendbare Entwicklungsstrategien<br />

kennen, die zu völlig neuen Designs führen können, auf die man sonst<br />

garantiert nicht gekommen wäre.<br />

Bilder: Comsol<br />

Sie haben Ihre Idee oder Ihren Auftrag, ein<br />

Produkt „möglichst leicht und trotzdem belastbar“<br />

zu konstruieren erfolgreich ausge-<br />

führt – besser geht es nicht. Sind Sie sicher?<br />

Oder gibt es noch Designmöglichkeiten, an<br />

die nur noch niemand vorher gedacht hat?<br />

Eine Möglichkeit zum Verbessern von Designs<br />

sind umfangreiche Parameterstudien,<br />

bei denen mehrere Stellschrauben verändert<br />

werden und die Auswirkung auf das Bauteil<br />

dann per Simulation oder Prototypenbau geprüft<br />

wird. Doch erstens ist diese Vorgehensweise<br />

überaus umständlich, zweitens findet<br />

man so nicht unbedingt die bestmögliche Parameterkombination<br />

und drittens ist die das<br />

Finden innovativer neuer Designs auf diese<br />

Weise aufgrund der großen Einschränkungen<br />

von vornherein quasi ausgeschlossen.<br />

In diesem Webinar lernen Sie an einem einfachen<br />

Beispiel drei Optimierungsstrategien,<br />

die zu wirklich neuen Designs führen können.<br />

Die Referenten sind Friedrich Maier,<br />

Support Engineer, und Phillip Oberdorfer, Application<br />

Manager, beide Comsol Multiphysics<br />

GmbH. Die Teilnahme ist kostenlos. Zur<br />

Teilnahme benötigen Sie lediglich einen (mobilen)<br />

Internetzugang sowie einen Lautsprecher.<br />

bt<br />

www.kem.de/webinare<br />

Fachvorträge und Workshops rund um Innovationen für den Maschinenbau<br />

B&R Innovation Days 2<strong>01</strong>8<br />

Vom 6. bis 7. März 2<strong>01</strong>8 findet die zweitägige<br />

Veranstaltung im Kongress-Center in Bad<br />

Homburg statt, auf der B&R zusammen mit<br />

Kunden und Gastreferenten die Innovationen<br />

für das Jahr 2<strong>01</strong>8 vorstellt. Auf den Innovation<br />

Days erleben die Besucher ein umfangreiches<br />

Programm zu aktuellen Themen des<br />

Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Pro-<br />

zess- und Fabrikautomatisierung. Im Fokus<br />

stehen die Leitthemen Industrial IoT, AcoposTrak<br />

und mapp Technology. Wie sich damit<br />

Smart Factory realisieren lässt, erfahren<br />

Besucher in Fachvorträgen und Workshops.<br />

Die Teilnehmer können zwischen verschiedenen<br />

Themen und Seminartiefen wählen bt<br />

www.br-automation.com<br />

Die 4. Auflage der Innovation Days findet in<br />

Bad Homburg statt<br />

Bild: B&R<br />

Suchmaschine findet Fügepartner<br />

Navigator findet passenden Klebstoff<br />

Bild: Substratec<br />

Der Klebstoffnavigator Substratec ist mittlerweile<br />

kein Geheimtipp mehr. Für viele Anwender,<br />

die bisher auf konventionelle Weise<br />

langwierig nach Klebstoffsystemen suchten,<br />

ist die B2B-Suchmaschine zu einer unverzichtbaren<br />

Orientierungshilfe geworden. Sie<br />

erleichtert die Vorauswahl des passenden<br />

Klebstoffs erheblich. Speziell einwickelte<br />

Auswertungsalgorithmen kanalisieren und<br />

evaluieren dabei passende Klebstoffalternativen<br />

und zeigen diese in einem neutralen Ranking<br />

an. Namhafte Hersteller und Lieferanten<br />

sind in der Datenbank vertreten und sehen in<br />

Substratec ein unkompliziertes Tool. Die Einbindung<br />

des Tools in die Material- und Produktentwicklung<br />

und die Fertigung sowie die<br />

stationäre und mobile Verarbeitung, ermöglicht<br />

eine zielgerichtete Realisierung und effizientere<br />

Entwicklungsabläufe sowie wirtschaftlichere<br />

Applikationsprozesse. Auf der<br />

Unternehmenswebsite erhalten Anwender<br />

zudem aktuelle technische Datenblätter zum<br />

Download, Kontaktmöglichkeiten zu den Herstellern<br />

und ein dynamisches Lieferantenverzeichnis<br />

für eine schnelle Vorfeldrecherche.<br />

Den Anforderungen aus der Industrie<br />

trägt man Rechnung und verbessert durch<br />

den intensiven Austausch mit Herstellern<br />

und Lieferanten stetig seine Plattform. Zielgruppe<br />

sind professionelle Verarbeiter, Projekt-<br />

und Prozessmanager sowie an das Produktmanagement<br />

aus Industrie, Bau und<br />

Handwerk.<br />

bt<br />

www.substratec.com<br />

92 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Nutzer stellen Antriebslösung selbst zusammen<br />

Online-Portal für die Antriebstechnik<br />

Festo Design Tool 3D Online<br />

Baugruppen in Sekunden konfigurieren<br />

Im Online-Portal von ebm-papst<br />

haben Besucher die Möglichkeit,<br />

sich über das Produktportfolio,<br />

welches von Motor über Getriebe<br />

bis hin zu Elektroniken, Bremsen<br />

und Gebern reicht, zu informieren<br />

und ihre Antriebslösung<br />

selbst zusammen zu stellen.<br />

Dem Nutzer werden die benötigten<br />

Daten wie Spezifikationen,<br />

Kennlinien oder 3D Modelle in einer<br />

kompakten Form zur Verfügung<br />

gestellt. Ein besonderes<br />

Feature stellt die 360°-Ansicht<br />

mit Zoomfunktion dar. Aus einem<br />

modularen Baukasten (Motoren<br />

mit integrierter Logik- &<br />

Leistungselektronik, wahlweise<br />

Getriebe, Geber und Bremse)<br />

kann der User im Portal selektieren<br />

und sein Antriebssystem zusammenstellen.<br />

Dieser Antriebs-<br />

Baukasten umfasst mehrere Motortechnologien<br />

für verschiedene<br />

Erfolgsrezept Synchro von Trumpf<br />

Anwendungsfälle mit Abgabeleistungen<br />

von 5 bis 750 Watt. Je<br />

nach Anwendungsfall kann man<br />

im Online-Portal Motoren der<br />

Motorbaureihen ECI (bürstenlosen<br />

Innenläufermotoren), VD/<br />

VDC (Bürstenlose Außenläufermotoren)<br />

und BCI (bürstenbehaftete<br />

Innenläufermotoren) auswählen.<br />

Ergänzend findet der Interessent<br />

auch geeignete Getriebe<br />

wie Planeten-, Winkel- oder<br />

Stirnradgetriebe.<br />

bt<br />

www.ebmpapst.com<br />

Vom Mittelständler zum Marktführer<br />

Wie wird ein mittelständisches<br />

Unternehmen zum Weltmarktführer?<br />

Neben innovativen Produkten<br />

gehören dazu hoch effiziente<br />

Prozesse und eine konsistente<br />

Führung, vereinigt in einem<br />

unternehmensweiten System.<br />

Bei dem Unternehmen Trumpf<br />

aus Ditzingen bei Stuttgart heißt<br />

dieses System Synchro. Gemeint<br />

ist, dass alle Kräfte darauf<br />

gerichtet sein müssen, das Unternehmen<br />

gezielt in Bewegung<br />

zu bringen. Richtung Spitzenleistung.<br />

Pünktlich zum Jahresanfang<br />

legt der LOG_X Verlag ein<br />

aktuelles Buch vor, in dem die<br />

Geschichte von Synchro nachgezeichnet<br />

wird. Von den Anfängen<br />

inmitten einer weltweiten Krise<br />

bis zu den bahnbrechenden Erfolgen<br />

der Gegenwart. Und mit<br />

einem optimistischen Blick in die<br />

Zukunft: Das System schafft die<br />

Voraussetzungen für eine kontinuierliche<br />

Transformation von Unternehmen.<br />

Eine Kompetenz, die<br />

heute, in den Zeiten von Digitalisierung<br />

und Industrie 4.0, erneut<br />

zum entscheidenden Faktor im<br />

weltweiten Wettbewerb wird. Dr.<br />

Mathias Kammüller und Florian<br />

Guber, die Autoren des Buches,<br />

wissen, worauf es bei der Umsetzung<br />

im Unternehmen ankommt.<br />

Und sie geben dieses<br />

Wissen an ihre Leser weiter. bt<br />

Mathias Kammüller, Florian Guber:<br />

SYNCHRO. Das Buch<br />

Der lange Weg zur Exzellenz bei Trumpf<br />

Ludwigsburg: LOG_X Verlag GmbH<br />

ISBN 978-3-932298-68-4<br />

Hardcover, 167 Seiten, 37 Abb.,<br />

49,00 Euro<br />

www.log-x.de<br />

Bild: LOG_X<br />

Bild: ebm-papst<br />

Fraunhofer Buchreihe Wirtschaft & Gesellschaft<br />

Festo veröffentlicht die neue Online<br />

Version der Konfigurationssoftware<br />

Festo Design Tool 3D,<br />

die in Zusammenarbeit mit Cadenas<br />

entwickelt wurde. Ab sofort<br />

können Kunden des Esslinger<br />

Herstellers das Festo Design Tool<br />

3D auch online ganz ohne Installation<br />

oder Plugin sowie unabhängig<br />

von ihrem Browser nutzen.<br />

Darüber hinaus ist die neue<br />

Webversion nun auch in den Festo<br />

Produktkatalog unter der Kategorie<br />

„Einbaufertige Lösungen“<br />

integriert. Mittels eines Klicks gelangen<br />

Nutzer somit direkt zur<br />

ausgewählten Komponente im<br />

Festo Design Tool 3D Online. Die<br />

Integration der Webversion in<br />

den Produktkatalog bietet Konstrukteuren,<br />

Einkäufern und<br />

Monteuren noch mehr Komfort<br />

und ermöglicht schnelles, sicheres<br />

und effizientes Konstruieren,<br />

Bestellen und Montieren von<br />

Festo Produkt-Baugruppen. Im<br />

Anschluss an die Konfiguration<br />

wird eine eindeutige Order ID für<br />

die Produkt-Baugruppen vergeben<br />

und die Bestellung wird direkt<br />

an den Festo Warenkorb<br />

übergeben. Kürzere Stücklisten<br />

und ein einziger Bestellcode vereinfachen<br />

die Lieferung sowie<br />

Montage von Systembaugruppen<br />

und minimieren gleichzeitig<br />

das Fehlerpotenzial. Auch verringert<br />

sich der Dokumentationsaufwand<br />

und die Rückverfolgung<br />

wird vereinfacht.<br />

bt<br />

www.festo.com/FDT-3D-online<br />

Schlüsseltechnologie Digitalisierung<br />

Die Publikation ist der zweite<br />

Band der Serie „Fraunhofer-Forschungsfokus<br />

– Schlüsseltechnologien<br />

für Wirtschaft & Gesellschaft“<br />

und ist seit Januar 2<strong>01</strong>8<br />

im Buchhandel erhältlich. Herausgegeben<br />

wird die Serie von<br />

Fraunhofer-Präsident Professor<br />

Reimund Neugebauer im Fachverlag<br />

Springer Vieweg zum Preis<br />

von 19,99 Euro. Digitaltechnik ist<br />

die Basis fast aller Kommunikations-<br />

und Informationswege und<br />

ein Fundament unserer technisch<br />

orientierten Zivilisation. Bei der<br />

Entwicklung und Weiterentwicklung<br />

zentraler Technologien in diesem<br />

Bereich nimmt die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

eine entscheidende<br />

Position ein. In dem neuen<br />

Buch „Digitalisierung“ geben Forschende<br />

der Fraunhofer-Gesell-<br />

Das Buch „Digitalisierung“<br />

ist der<br />

zweite Band der<br />

Serie „Fraunhofer<br />

Forschungsfokus<br />

– Schlüsseltechnologien<br />

für Wirtschaft<br />

& Gesellschaft“<br />

schaft einen Überblick über<br />

Schlüsseltechnologien und zentrale<br />

Forschungsfelder. Die Experten<br />

zeigen dabei nicht nur den aktuellen<br />

Forschungs- und Entwicklungsstand<br />

auf, sondern gehen<br />

auch auf konkrete Herausforderungen<br />

ein und geben einen Ausblick<br />

über zukünftige Entwicklungen.<br />

bt<br />

www.fraunhofer.de<br />

Bild: Cadenas<br />

Cadenas entwickelt eine Webanwendung<br />

zur fehlerfreien Konfiguration<br />

und Bestellung pneumatischer<br />

Systeme von Festo<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 93<br />

Bild: Fraunhofer


SERVICE<br />

TIPPS & TERMINE<br />

Webinar von PTC: PLM bei der Vaillant Group<br />

Treiber der digitalen Transformation<br />

EfficiencyManager App von Klüber Lubrication<br />

Papierlos an Ort und Stelle<br />

Analoge Daten, Listen- und Systemchaos<br />

haben in der Industrie<br />

4.0 keinen Platz mehr, der digitale<br />

Wandel erfordert eine Vernetzung<br />

von Produktdaten sowie<br />

Prozessinformationen. Wie gelingt<br />

diese Umstellung im mittelständischen<br />

Unternehmen? Im<br />

Webinar am 1. März 2<strong>01</strong>8 stellt<br />

Dr. Willmann, R&D Manager<br />

PLM, den Transformationsprozess<br />

bei der Vaillant Group vor.<br />

Im ersten Schritt ihrer Roadmap<br />

für Product-Lifecycle-Management<br />

(PLM) stieg die Vaillant<br />

Group von verschiedenen<br />

Quellen für<br />

Produktentwicklung<br />

und Serienänderungen<br />

auf eine integrierte<br />

und prozessgesteuerte<br />

Lösung,<br />

basierend auf Produkten<br />

von PTC und<br />

SAP, um. Nun beziehen<br />

sämtliche Stakeholder<br />

innerhalb des<br />

Unternehmens –<br />

egal ob in Entwicklung,<br />

Produktion, Service oder Finanzabteilung<br />

– die aktuellsten<br />

Produktdaten aus einem integrierten<br />

Systemansatz, womit<br />

die Effizienz der Wertschöpfungskette<br />

enorm erhöht und<br />

Fehlerpotential signifikant reduziert<br />

wird.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos. Zur<br />

Teilnahme benötigen Sie lediglich<br />

einen (mobilen) Internetzugang<br />

sowie einen Lautsprecher.<br />

bt<br />

www.kem.de/webinare<br />

Bild: PTC<br />

Der Efficiency-Manager von Klüber<br />

Lubrication ermöglicht Unternehmen<br />

einen umfassenden<br />

Überblick über alle für den Produktionsprozess<br />

relevanten Maschinen<br />

und Ausstattungen sowie<br />

das vorhandene Optimierungspotenzial.<br />

So ermöglicht es<br />

die onlinebasierte Software-Lösung,<br />

die wachsende Komplexität<br />

in der vernetzten Firma effizient<br />

zu strukturieren und einen<br />

störungsfreien Produktionsablauf<br />

sicherzustellen.<br />

Mit der neuen Efficiency-Manager<br />

App wird es nun möglich,<br />

Instandhaltungsarbeiten können mit<br />

der App papierlos an Ort und Stelle<br />

durchgeführt werden<br />

Bild: Klüber Lubrication<br />

Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

papierlos an Ort und<br />

Stelle durchzuführen und zu dokumentieren.<br />

Über eine komfortable<br />

Suche per Asset- oder Inventarnummer<br />

oder aber einfach<br />

mittels QR-Code Erkennung wird<br />

die jeweilige Anlage ausgewählt.<br />

Ein digitaler Wartungsplan gibt<br />

Auskunft über alle anstehenden<br />

Arbeiten. Die für die Instandhaltungstätigkeit<br />

notwendigen Arbeitsanweisungen<br />

und Dokumentationen<br />

können direkt über<br />

die App abgerufen werden, was<br />

den Prozess deutlich erleichtert<br />

und Fehler in der Ausführung verhindert.<br />

Nach durchgeführter Arbeit<br />

erfolgt die Rückmeldung in<br />

das System - und dies alles auditsicher.<br />

Über ein Passwort und eine<br />

sichere Verbindung wird die<br />

App vor unbefugtem Zugriff geschützt.<br />

Die App steht für iOS<br />

und Android zur Verfügung. Für<br />

die Nutzung der App wird ein Efficiency-Manager-Webaccount<br />

benötigt.<br />

bt<br />

www.klueber.com<br />

Pneumatikkomponenten einfach online finden und kaufen<br />

Aventics mit Online-Shop in der Schweiz<br />

Ratgeber-Portal von Reichelt Chemietechnik<br />

Online-Magazin für Labor und Chemie<br />

Bild: Aventics<br />

Ab sofort bieten die Pneumatikspezialisten<br />

von Aventics ihren<br />

Kunden in der Schweiz ein innovatives<br />

Service- und Produktportal.<br />

Das Portal bietet schnell und<br />

einfach Informationen zu Komponenten<br />

und Lösungen passgenau<br />

sowohl auf die Anforderungen<br />

von Ingenieuren als auch<br />

des Einkaufs zugeschnitten.<br />

Die Schweiz ist das erste Land<br />

weltweit, in dem Aventics seinen<br />

Kunden das neue Portal anbietet.<br />

Aventics bietet ein innovatives<br />

Service- und Produktportal<br />

Mit einer „One-Stop-Shop“-Lösung<br />

vereint das Unternehmen<br />

im neuen Portal alle relevanten<br />

Anwendungen. Die zentrale<br />

Suchfunktion vereinfacht die Recherche<br />

und bietet eine kundenspezifische<br />

Abfrage aller relevanten<br />

Informationen von Bedienungsanleitungen<br />

und Broschüren<br />

bis hin zu technischen Daten<br />

und Spezifikationen. Verschlankte<br />

Strukturen und Prozesse ermöglichen<br />

zusätzlich einen<br />

schnelleren Bestellvorgang. Zudem<br />

kann der Kunde auf „myAventics“<br />

zugreifen: Im personalisierten<br />

Servicebereich können<br />

Aufträge eingesehen, Lieferungen<br />

nachverfolgt sowie alle lieferungsrelevanten<br />

Dokumente heruntergeladen<br />

werden. bt<br />

www.pneumatik-shop.ch<br />

Reichelt Chemietechnik präsentiert<br />

sein neues Online-Magazin<br />

für Labor- und Chemietechnik. In<br />

diesem wöchentlich aktualisierten<br />

Ratgeber-Portal finden Sie<br />

zahlreiche informative Beiträge<br />

zu Themen rund um technische<br />

Werkstoffe, wissenschaftliche<br />

Phänomene, industrielle Einsatzbeispiele<br />

sowie wichtige Normen<br />

und Regularien. Dabei steht<br />

die Information unserer Leser an<br />

erster Stelle: Die qualitativ hochwertigen,<br />

von Wissenschaftlern<br />

verfassten Artikeln sollen aufklären,<br />

informieren und gleichzeitig<br />

unterhalten. Denn die behandelten<br />

Themen sind nicht nur fachlich<br />

aufschlussreich, sondern<br />

auch interessant. So erfährt man<br />

unter anderem, was es mit FDA-<br />

Konformität auf sich hat, welche<br />

Im Online-Magazin steht die Information<br />

der User an erster Stelle<br />

Herausforderung es im Bereich<br />

der Lebensmittelindustrie zu bewältigen<br />

gibt oder wie sich das<br />

Phänomen der elektrostatischen<br />

Entladung, beispielsweise beim<br />

Berühren einer Türklinke, erklären<br />

lässt.<br />

bt<br />

www.rct-online.de/magazin/<br />

Bild: Reichelt<br />

94 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


Industrie<br />

fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />

qualifizierte Fach- und<br />

Führungskräfte<br />

Sprechen Sie Nutzer von Branchen-Fachmedien an:<br />

die Interessierten und Engagierten ihres Fachs<br />

Erreichen Sie die Wechselwilligen, schon bevor<br />

sie zu aktiven Suchern werden<br />

Für optimales Personalmarketing: Präsentieren Sie<br />

sich als attraktiver Arbeitgeber der Branche<br />

EINFACH,<br />

SCHNELL UND<br />

FÜR NUR<br />

199€<br />

Preis zzgl. MwSt<br />

Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />

Arbeitswelt<br />

Augenoptik<br />

Architektur<br />

Handwerk<br />

Wissen<br />

33 Online-Partner<br />

27 Print-Partner<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 95


<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> präsentiert<br />

Ihnen Partner für Engineering<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und kompetente lösungsorientierte<br />

Partner für Engineering!<br />

Bildverarbeitung PLM/CAD/CAE<br />

Pneumatik Hydraulik Fluidtechnik<br />

Softwarelösungen Elektrotechnik<br />

Sicherheitstechnik Steuerungen<br />

Werkstoffe Automatisierung<br />

Gleit- und Wälzlager Wissen<br />

Messtechnik Dienstleistungen<br />

Bussysteme Verbindungstechnik<br />

Antriebstechnik 3D-Druck<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

BÜRSTEN<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit 90<br />

Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen für alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

ÜV Überlastschutz und Verbindungssysteme<br />

GmbH<br />

www.uev-gmbh.de<br />

Überlastschutz und Verbindungssysteme GmbH bietet<br />

als Hersteller sowohl Ausgleichskupplungen verschiedener<br />

Arten und Baugrößen als auch Sicherheitskupplungen<br />

für unterschiedliche Anwendungsfälle an.<br />

Im umfangreichen Produktportfolio finden Sie:<br />

– Metallbalgkupplungen<br />

– Federstegkupplungen<br />

– Sicherheitskupplungen<br />

30 Jahre Erfahrung in Entwicklung und Produktion<br />

ermöglichen es auch auf spezielle Kundenanforderungen<br />

zu reagieren und Sonderlösungen zu realisieren.<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

96 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


PARTNER FÜR ENGINEERING<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

FEDERN<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />

REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />

Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />

Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />

Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />

Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />

Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />

Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />

Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />

umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />

Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />

wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />

Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />

GFD – Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH<br />

www.gfd-dichtungen.de<br />

GFD-Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH entwickelt<br />

und produziert Dichtungen und Dichtelemente für<br />

höchste Anforderungen und extreme Betriebsbedingungen.<br />

Die GFD Dichtungen- und Dichtelemente werden<br />

seit Jahren in den unterschiedlichsten Branchen mit<br />

Erfolg eingesetzt. Sei es z. B in der Armaturenindustrie,<br />

in der Werkzeugmaschinenindustrie, in Pumpen- und<br />

Verdichtern, in der chemischen Industrie sowie in der<br />

Lebensmittelindustrie und in vielen weiteren Branchen.<br />

Lieferprogramm:<br />

– Federelastische PTFE-Dichtungen<br />

– Metall-O- und C-Ringe<br />

– Radialwellendichtringe mit PTFE-Dichtlippe und<br />

Edelstahlgehäuse<br />

Bohnert GmbH<br />

www.bohnert-federn.de<br />

Für zahlreiche Großkonzerne ist die Bohnert GmbH<br />

erste Wahl, wenn es um die Fertigung von technische<br />

Federn und Stanzbiegeteile in Mittel- und Großserien<br />

geht. Das Unternehmen wurde vor 40 Jahren in Hardt<br />

gegründet, ist Mitglied der weltweit agierenden<br />

Firmengruppe KERN-LIEBERS und beschäftigt mittlerweile<br />

über 115 Mitarbeiter.<br />

Das Produktportfolio der Bohnert GmbH umfasst:<br />

– Druckfedern – Drahtbiegeteile<br />

– Schenkelfedern – Induktionsspulen<br />

– Zugfedern – Kontaktfedern<br />

– Rollfedern – Baugruppen<br />

– Stanzbiegeteile<br />

FEDERN<br />

FLUIDTECHNIK<br />

FLUIDTECH<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 90<br />

Mitarbeiter hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und<br />

Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

Andreas Lupold Hydrotechnik GmbH<br />

www.lupold.de<br />

Ihr Systempartner für Hydraulikkomponenten<br />

innovativer Hersteller von hydraulischen Hubgeräten,<br />

Ventilen, Pumpen, Steuer- und Regelgeräten bieten wir<br />

unseren Kunden Standardprogramme, Sonderlösungen,<br />

Serienfertigung (Klein- bis Großserien) und Entwicklungskompetenz<br />

für<br />

• Handhabungstechnik<br />

• Medizintechnik<br />

• Holztechnik<br />

• Gebäudetechnik<br />

• Ölfeuerungstechnik<br />

• Stationär- und Mobilhydraulik<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Sitema GmbH & Co. KG<br />

www.sitema.de<br />

Spezialist für Klemmeinheiten und Bremsen im<br />

Maschinenbau<br />

Wenn bei industriellen Anlagen Lasten zu halten sind<br />

darf, eines nicht zu kurz kommen: Sicherheit. Und für<br />

die sorgt die hocheffektive Klemmkopf-Technologie von<br />

SITEMA. Beispielsweise bei hydraulischen Pressen,<br />

Portalen und Werkzeugmaschinen.<br />

Produktgruppen<br />

• Klemmköpfe<br />

• Absturzsicherungen<br />

• Linearbremsen<br />

• Hydraulisch, Pneumatisch, Elektrisch<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food für mehr Innovation.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 97


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

IMPRESSUM<br />

ACE Stoßdämpfer GmbH,<br />

Langenfeld..............................<br />

77<br />

ACI-Laser GmbH, Nohra 11<br />

ANDREAS LUPOLD<br />

HYDROTECHNIK GmbH,<br />

Vöhringen ............................... 97<br />

Arno Arnold GmbH,<br />

Obertshausen ......................... 66<br />

Bauer Gear Motor GmbH,<br />

Esslingen ................................ 96<br />

Böllhoff Produktion GmbH,<br />

Bielefeld....................................<br />

7<br />

Bohnert GmbH, Hardt 97<br />

Dassault Systemes Deutschland<br />

GmbH, München .................... 37<br />

Eichenberger Gewinde AG,<br />

CH-BURG AG .......................... 19<br />

FLURO-Gelenklager GmbH,<br />

Rosenfeld ............................... 49<br />

Franke GmbH, Aalen 2<br />

GFD-Gesellschaft für<br />

Dichtungstechnik mbH,<br />

Brackenheim ........................... 97<br />

Ferdinand Gross<br />

GmbH & Co KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen 97<br />

Engineering-Know-how regelmäßig?<br />

VORSCHAU<br />

Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

<strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8 1<br />

Online finden Sie uns unter<br />

www.kem.de, auf Twitter unter<br />

@<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong><br />

Bild: Igus<br />

Gleitlager bieten vor allem in rauen Umgebungen Vorteile<br />

www.kem.de<br />

Titelstory Seite 50<br />

Durchflussmessung<br />

im Taschenformat<br />

Variantenvielfalt<br />

im Griff<br />

Entwurfstools<br />

Seite 26<br />

Gleiten oder<br />

wälzen?<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Seite 34<br />

Sicher<br />

geschraubt<br />

Verbindungstechnik<br />

Seite 84<br />

Im Gespräch | „Wir bieten Mehrwert für Kunden“<br />

Dr. Barbara Frei, Zone President DACH/CEO Management Board, Schneider Electric – Seite 14<br />

Erwin Halder KG,<br />

Achstetten .............................. 47<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen 97<br />

HepcoMotion ®, Feucht 27<br />

Höhl & Westhoff GmbH,<br />

Wuppertal ............................... 75<br />

Igus GmbH, Köln .................... 85<br />

ITM UNITEC GmbH,<br />

Backnang ................................ 79<br />

KULLEN-KOTI GmbH,<br />

Reutlingen ......................... 96,99<br />

LEE-Hydraulische Miniatur-<br />

Komponenten GmbH,<br />

Sulzbach ............................ 59,67<br />

Karl Limbach & Cie.<br />

GmbH & Co., Solingen 75<br />

maxon motor GmbH,<br />

München ............................... 100<br />

MICRO-EPSILON-MESS-<br />

TECHNIK GmbH & Co. KG,<br />

Ortenburg ................................. 3<br />

August Mink KG, Göppingen 13<br />

RCT Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH + Co., Heidelberg 97<br />

Reiff Technische Produkte<br />

GmbH, Reutlingen 97<br />

RK ROSE + KRIEGER GmbH,<br />

Minden ................................... 39<br />

Schaeffler Technologies AG &<br />

Co. KG, Homburg ..................... 9<br />

Schweizer GmbH & Co.KG,<br />

Reutlingen ......................... 71,97<br />

SITEMA GmbH & Co. KG,<br />

Karlsruhe.................................<br />

97<br />

SLF Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH,<br />

Fraureuth ................................ 73<br />

STEGO Elektrotechnik GmbH,<br />

Schwäbisch Hall......................<br />

61<br />

Stoz Pumpenfabrik GmbH,<br />

Weingarten ............................. 65<br />

Tünkers Maschinenbau GmbH,<br />

Ratingen ................................. 25<br />

Türk & Hillinger GmbH,<br />

Tuttlingen .................................. 5<br />

untitled exhibitions GmbH,<br />

Stuttgart..................................<br />

45<br />

VDW Verein Dt.Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V.,<br />

Frankfurt ................................. 23<br />

ÜV Überlastschutz und<br />

Verbindungsysteme GmbH,<br />

Mömlingen ............................. 96<br />

INFO<br />

Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> liefert monatlich Trend- und Praxiswissen für<br />

die Produktentwicklung. Schwerpunkte liegen auf dem Maschinenund<br />

Anlagenbau, Sonderausgaben beleuchten detailliert auch<br />

a ngrenzende Branchen und Fachgebiete sowie Sonderthemen wie<br />

das Systems Engineering und die Automobilkonstruktion. Wenn Sie<br />

an<br />

einem Probeexemplar interessiert sind, schicken Sie uns doch<br />

ein Mail mit dem Betreff „Probe <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>“ an:<br />

kem.redaktion@konradin.de<br />

Gleiten oder wälzen? Sicherlich stellen Sie sich jetzt<br />

genau diese Frage, nachdem Sie unsere spannende<br />

Diskussion auf den Seiten 34 bis 36 verfolgt haben.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> hat bei mehreren Experten nach -<br />

gefragt, welche Technik wo ihre Vorteile ausspielen<br />

kann und was die Hersteller aktuell in ihrer Pipeline<br />

haben. Welcher Lagertyp passt wo? Noch mehr<br />

Antworten gibt der zweite Teil unserer Expertenrunde.<br />

Freuen Sie sich auf weitere interessante<br />

Informationen in unserer kommenden Ausgabe.<br />

ISSN 1612–7226<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />

Stellvertretende Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431;<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Jörn Kehle (jke), Phone +49 711 7594–407;<br />

Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Gabriele Rüdenauer,<br />

Phone +49 711 7594–257<br />

E-Mail: kem.redaktion@konradin.de<br />

Layout:<br />

Matthias Rösiger, Phone +49 711 7594–273<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 53 vom 1.10.2<strong>01</strong>7<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Leserservice:<br />

Ute Krämer,<br />

Phone +49 711 7594–5850<br />

Fax +49 711 7594–15850<br />

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<strong>KEM</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos nur an<br />

qualifizierte Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 85,00 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt.; Ausland: 85,00 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 8,60 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone <strong>01</strong>256<br />

862589, Fax <strong>01</strong>256 862182, E-Mail: media@jens.demon.<br />

co.uk Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr.3,<br />

CH-8406 Winterthur, Phone +41 52 633 08 88, Fax +41 52<br />

633 08 99, E-Mail: f.stoll@iff-media.ch USA: TD.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn<br />

Plaza, 19th Floor, New York, NY 100<strong>01</strong>, Phone +1 212<br />

8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in <strong>KEM</strong><br />

erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen<br />

gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />

Printed in Germany.<br />

© 2<strong>01</strong>7 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 03/2<strong>01</strong>8 erscheint am 08.03.2<strong>01</strong>8<br />

EDA<br />

98 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>01</strong>-02 2<strong>01</strong>8


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