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D.a. <strong>513</strong> ... aktuell * Service Dezember <strong>2018</strong><br />
D.a. gibt Tipps zu Ihrem Recht .<br />
§<br />
Vereinsfusion - Verschmelzung nach<br />
Umwandlungsgesetz (UmwG) durch Neugründung<br />
(SV Blau-Weiß Rixbeck – Dedinghausen e.V.) (Teil 1)<br />
Der demografische Wandel und<br />
ein breitgefächertes Angebot an<br />
sportlichen und außersportlichen<br />
Möglichkeiten haben auch dazu<br />
geführt, dass sich die Vereinslandschaft<br />
in Sachen „Sport“ verändert<br />
hat bzw. dabei ist, sich zu<br />
verändern. Das hat u.a. zur Folge,<br />
dass bei bestimmten Sportarten<br />
erhebliche Mitgliederrückgänge zu<br />
verzeichnen sind. Die Sportvereine<br />
müssen deshalb auch über<br />
Veränderungen nachdenken. In<br />
diesem Zusammenhang ist durch<br />
das Umwandlungsgesetz (UmwG)<br />
auch für eingetragene Vereine die<br />
Möglichkeit geschaffen worden,<br />
sich im Wege der Gesamtrechtsnachfolge<br />
zusammenzuschließen,<br />
also zu fusionieren.<br />
So bietet das Umwandlungsgesetz<br />
den verschmelzungsfähigen<br />
Rechtsträgern, wozu nach § 3 I<br />
Nr. 4 UmwG auch eingetragene<br />
Vereine (§ 21 BGB) zählen, die<br />
Möglichkeit der Verschmelzung<br />
nach § 2 UmwG. Dabei können<br />
die Rechtsträger (die Vereine)<br />
unter Auflösung ohne Abwicklung<br />
(Liquidation § 47 BGB) und ohne<br />
Einhaltung des Sperrjahres (§ 51<br />
BGB) verschmolzen werden. Die<br />
Verschmelzung erfolgt dabei entweder<br />
im Wege der Aufnahme<br />
durch Übertragung des Vermögens<br />
eines Vereins als Ganzes<br />
auf einen anderen bestehenden<br />
Verein oder, wie im Fall von Blau-<br />
Weiß und Alpinia, nach § 2 Ziff. 2<br />
UmwG im Wege der Neugründung<br />
durch Übertragung der Vermögen<br />
beider Vereine jeweils als<br />
Ganzes auf einen neuen, von<br />
ihnen dadurch gegründeten Verein<br />
gegen Gewährung von Mitgliedschaften<br />
des neuen Vereins<br />
an die Mitglieder der übertragenden<br />
Vereine.<br />
Die Verschmelzung erfordert<br />
vorbereitend den Abschluss eines<br />
Verschmelzungsvertrages der<br />
beiden Vereine nach § 4 UmwG<br />
sowie einen entsprechenden<br />
Verschmelzungsbericht nach § 8<br />
UmwG, wobei der Verschmelzungsvertrag<br />
der notariellen Beurkundung<br />
bedarf.<br />
Im Verschmelzungsbericht sind<br />
die aktuelle Situation der Vereine,<br />
deren Motive für die Verschmelzung<br />
sowie die mit ihr verfolgten<br />
Ziele darzustellen. Der Verschmelzungsvertrag<br />
und die<br />
Satzung des neuen Vereins sind<br />
im Detail zu erläutern. Nach § 8 III<br />
UmwG kann auf die Erstattung<br />
eines Verschmelzungsberichtes<br />
verzichtet werden, wenn die notariell<br />
beurkundeten Verzichtserklärungen<br />
aller Mitglieder vorliegen.<br />
Der Verschmelzungsvertrag bzw.<br />
sein Entwurf muss mindestens<br />
folgende Angaben enthalten:<br />
Zunächst den Namen und den<br />
Sitz der beteiligten Vereine (§ 5 I<br />
Ziff. 1 UmwG) sowie das Registergericht,<br />
die Vereinsregisternummer<br />
und die jeweiligen Anschriften.<br />
Aus dem Verschmelzungsvertrag<br />
muss sich des Weiteren klar<br />
ergeben, dass Gegenstand des<br />
Vertrages eine Verschmelzung<br />
(hier: durch Neugründung), also<br />
die Übertragung des gesamten<br />
Vermögens der beteiligten Vereine<br />
gegen Gewährung von Mitgliedschaftsrechten<br />
ist. Wobei<br />
auch darauf hingewiesen werden<br />
sollte, dass die Übertragung des<br />
Vermögens unter Ausschluss der<br />
Abwicklung (Liquidation § 47<br />
BGB) erfolgt (§ 5 I Nr. 2 UmwG).<br />
Nach § 5 I Nr. 3 UmwG sind<br />
darüber hinaus Angaben zur Mitgliedschaft<br />
aufzunehmen, wobei<br />
sich die Mitgliedschaftsrechte aus<br />
der Satzung des neuen Vereins<br />
ergeben. Aufgeführt werden<br />
müssen außerdem die Benutzungs-,<br />
Teilhabe- und Leistungsrechte<br />
im neuen Verein sowie insbesondere<br />
auch die Verpflichtungen<br />
(Beitragszahlung/Beitragshöhe)<br />
und die Art der Mitgliedschaft<br />
(aktiv/passiv).<br />
Ein kurzer Hinweis auf den<br />
Erwerb der Mitgliedschaft kraft<br />
Gesetzes muss ebenfalls im<br />
Verschmelzungsvertrag enthalten<br />
sein (§ 5 I Nr. 4 UmwG). Nach § 5<br />
I Nr. 5 UmwG muss in dem<br />
Vertrag auch aufgeführt werden,<br />
ab welchem Zeitpunkt die Mitglieder<br />
der übertragenden Vereine die<br />
Vereinseinrichtungen des neuen<br />
Vereins benutzen dürfen. Nach §<br />
5 I Nr. 6 UmwG ist des Weiteren<br />
ein Verschmelzungsstichtag im<br />
Vertrag festzulegen. Das bedeutet,<br />
dass ab diesem Zeitpunkt die<br />
Handlungen der übertragenden<br />
Vereine als auf Rechnung des<br />
neuen Vereins gelten und das<br />
Vermögen übergeht. Nach § 37<br />
UmwG muss in dem Verschmelzungsvertrag<br />
außerdem die<br />
Satzung des neuen Vereins<br />
enthalten sein oder festgestellt<br />
werden.<br />
(wird fortgesetzt)<br />
Meinhard Brink (Rechtsanwalt),<br />
Am Birkhof 50,<br />
Dedinghausen<br />
Frohe<br />
Weihnachten<br />
wünscht die D.a.-<br />
Redaktion<br />
Auch ohne Foto wünschen<br />
D.a.-Mitarbeiter/innen<br />
„Frohe Weihnachten“:<br />
Christine Fabig<br />
Daniel Brink<br />
Marlis Schulte<br />
Meinhard Brink<br />
D.a. <strong>513</strong>/23