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DJK-Sportmagazin 2018

Fokus Mensch

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menschen: pater bernhard maier<br />

faire Spitzensportler erlebt, selbst im Profifußball, wo ich<br />

30 Jahre Sportkaplan bei Admira Wacker Mödling<br />

(erste Bundesliga) war. Oder auch der deutsche<br />

Philipp Lahm – der so viele Ballkontakte hatte und<br />

kaum – auch bei der vorletzten WM 2014 – irgendein Foul<br />

gemacht hat.“<br />

Der <strong>DJK</strong>-Sportverband setzt sich für einen „Sport um der<br />

Menschen willen“ ein und tritt für einen Sport ohne Manipulation<br />

ein. Welche Verbindungen haben Sie zur <strong>DJK</strong>?<br />

38 39<br />

„Genau, ‚Sport um der Menschen willen‘, ich habe da Welche Entwicklungspotenziale sehen Sie für die Zukunft<br />

sogar einmal einen Sinnspruch gefunden, allerdings<br />

nicht auf deutsch, sondern auf italienisch: ‚Man sollte<br />

nicht nur dafür sorgen, dass die Menschen Sport machen,<br />

sondern auch, dass der Sport Menschen macht.‘<br />

Das passt genau dazu. Und da bemüht sich natürlich die<br />

<strong>DJK</strong> mit ihrem christlichen Hintergrund in besonderer<br />

Weise. Ich war jahrzehntelang im Schwesternverband<br />

in Österreich, in der österreichischen Sportunion, wo wir<br />

auch diese christlichen Grundsätze im Sport vertreten<br />

haben. Und es hat viele Zusammenkünfte gegeben zwischen<br />

der Sportunion und der <strong>DJK</strong>, bei denen ich dabei<br />

war. Dann hatte ich natürlich mit den deutschen Olympia-<br />

und Paralympic-Seelsorgern, die ja auch in der <strong>DJK</strong><br />

beheimatet sind, viel Kontakt. Und ich lese seit Jahrzehnten<br />

die <strong>DJK</strong>-Zeitschrift, jetzt das <strong>DJK</strong>-<strong>Sportmagazin</strong><br />

und auch den Newsletter, der über das Internet verschickt<br />

wird. Ich habe eine enge Verbindung und große<br />

Sympathie zur <strong>DJK</strong>.“<br />

Wie kann Sportethik im <strong>DJK</strong>-Sportverband Ihrer Meinung<br />

nach noch stärker gelebt werden?<br />

„Also ganz klar ist unser Moralprinzip, der Respekt<br />

und die Menschenwürde. Das kann man<br />

philosophisch und biblisch begründen: durch<br />

Immanuel Kant und durch die Gottes-<br />

ebenbildlichkeit. Das ist vielleicht die letzte<br />

und tiefste Begründung. Um Respekt und<br />

Menschenwürde in der Hitze der sportlichen<br />

Wettkämpfe zu erhalten, sollte man unseren<br />

Funktionären, Trainern und Sportlern<br />

beibringen, einen kühlen Kopf zu bewahren.<br />

Wettkampfsport ist spannend, manchmal<br />

dramatisch und niemand verliert gerne. Man sollte das<br />

eigentlich so machen wie Panama, der WM-Neuling,<br />

habe ich jetzt gelesen, ist daheim begeistert empfangen<br />

worden mit null Punkten. Das ist südamerikanisch,<br />

das ist so etwas Sympathisches: da kommt ein kleines<br />

Land, das sich qualifiziert hat, nach Hause, hat<br />

alles verloren und wird begeistert empfangen. Das ist<br />

wunderbar. Bei uns ist das weniger denkbar, aber man<br />

kann mit Respekt analysieren und auch aus Niederlagen<br />

etwas Neues lernen. Man könnte konkrete Regeln<br />

des Auftretens und der Worte vorbereiten, vor Wettkämpfen,<br />

und sich intensiv damit befassen und vornehmen,<br />

dass man sich an diese Regeln hält – bei Sieg und<br />

Niederlage, auch wenn es noch so schwer fällt. Also,<br />

ein gemäßigtes, faires Vokabular bei Siegen und vor<br />

allem bei Niederlagen verwenden.<br />

des Sports in Hinblick auf sportethisches Verhalten?<br />

„Es ist eine pädagogische Aufgabe von uns allen, dass<br />

möglichst viele Menschen das Schöne, das Spannende<br />

und das Gesunde im Sport entdecken, also den eigentlichen<br />

Sinn des Sportes. Da gibt es so viel Positives und<br />

das gehört gestärkt und gefördert. Im Bereich des Profi-<br />

und Spitzensportes sollte man als passive Konsumenten<br />

die Relativität des Erfolges nicht übersehen. Ich war<br />

30 Jahre in der Spitzensportseelsorge, habe erfolgreiche<br />

Athleten/innen kennengelernt, bin mit ihnen zusammen<br />

unterwegs gewesen und werde sie nie im Gebet vergessen.<br />

Der sportliche Erfolg und Ruhm ist Höhepunkt<br />

einer Sportkarriere, die oft nur wenige Jahre dauert. Das<br />

heißt, wir werden dem heutigen Hochleistungs- und<br />

professionellen Spitzensport eher dann gerecht, wenn<br />

wir nicht nur die schönen Augenblicke feiern, sondern<br />

auch die Relativität und Kurzlebigkeit desselben sehen<br />

und neidlos anerkennen, wenn andere besser waren.“<br />

Das Interview führte Alexandra Schüttler<br />

erlebnis<br />

vor<br />

ergebnis<br />

ILLUSTRATION: FREEPIK, FOTO: JÜRGEN ESCHER ©ADVENIAT<br />

carli und<br />

carlitos im advent<br />

Ein Adventskalender als Reisetagebuch<br />

Carli schickt seine zwei „Kinder“ in die weite Welt.<br />

Das Maskottchen des <strong>DJK</strong>-Sportverbandes und der<br />

<strong>DJK</strong> Sportjugend wird auf diese Weise zum Botschafter<br />

der Kooperation mit dem Lateinamerika-Hilfswerk<br />

Adveniat. Denn während der eine jugendliche Adler in<br />

Deutschland den Sportverband erkundet, ist „Carlitos“<br />

in Lateinamerika mit Adveniat unterwegs. Im Laufe des<br />

Advents berichten die beiden Carli-Junioren 24 Tage<br />

lang von ihren Begegnungen und Erfahrungen. Der Adventskalender<br />

wird zum Reisetagebuch, das die beiden<br />

Welten – Deutschland und Lateinamerika – menschlich<br />

zusammenwachsen lässt. Der Sportalltag hier und die<br />

Wirklichkeit der Menschen in den von Adveniat begleiteten<br />

und finanzierten Projekten in Lateinamerika machen<br />

die Vorbereitung auf Weihnachten zu einem ganz<br />

besonderen Erlebnis. Mögen diese Begegnungen eine<br />

Einladung sein, auch selbst „zu Menschen zu werden“<br />

und wahrhaft menschlich zu leben.<br />

www …<br />

Carli und Carlitos Adventskalender<br />

Unter djk.de/carlitosundcarli werden die Geschich ten<br />

und Fotos ab dem 01. Dezember zu sehen sein. Auch<br />

auf facebook.com/djksportverband wird der digitale<br />

Adventskalender veröffentlicht.<br />

Auf der Facebookseite von Adveniat werden<br />

weitere Informationen zu Carlitos zu finden sein.<br />

Seit mittlerweile fünf Jahren arbeiten das Lateinamerika-Hilfswerk<br />

Adveniat, der <strong>DJK</strong>-Sportverband und<br />

die <strong>DJK</strong> Sportjugend intensiv zusammen. Schwerpunkt<br />

ist die gemeinsame Bildungsarbeit zu Themen des<br />

Weltkirchlichen Engagements, insbesondere Lateiname-<br />

rika. Höhepunkte waren in den vergangenen Jahren der<br />

„Bewegte Adventskalender“, und die beiden Kampagnen<br />

„Steilpass“ (2014) anlässlich der Fußballweltmeisterschaft<br />

in Brasilien und „Rio bewegt.uns.“ (2016) im Vorfeld<br />

der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro.<br />

Carlito und Carli erzählen uns ab dem 01. bis zum 24.<br />

Dezember <strong>2018</strong> ihre Geschichten, die sie auf ihren Reisen<br />

mit Adveniat und der <strong>DJK</strong> erlebt haben.<br />

Es lohnt sich auch schon ab dem 01. November auf die<br />

Facebookseite des <strong>DJK</strong>-Sportverbandes zu schauen,<br />

denn Carlitos und Carli senden bald die ersten Reiseimpressionen.<br />

Dranbleiben lohnt sich also, denn die beiden<br />

Adler reisen weit – Carlitos führt es nach Bolivien,<br />

Mexiko und Peru. Carli bereist <strong>DJK</strong>-Diözesanverbände,<br />

die Sportjugend und lernt unter anderem Anti-Dopingmaßnahmen<br />

und Inklusion in der <strong>DJK</strong> kennen. Eine<br />

vorweihnachtliche Reise mit vielen Emotionen, Erfahrungen<br />

und Impressionen.<br />

adveniat

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